Rauch Schade Schuldt Völker GRUND MMKoehn ISBN

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Transkript:

GRUND

Neo Rauch Titus Schade Kristina Schuldt Leonie Pfennig (geboren 1983) ist Kunsthistorikerin und lebt in Köln. Neben ihrer Tätigkeit am Museum Ludwig schreibt sie als freie Autorin für Ausstellungen und Publikationen. Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung Grund. 31. August bis 3. Oktober 2015 Sparkassen-EnnepeFinanzCenter der Stadtsparkasse Gevelsberg Text: Leonie Pfennig Lektorat: Karoline Mueller-Stahl Grafische Gestaltung: Katharina Fiedler, Maria Magdalena Meyer Foto: Uwe Walter, Berlin; Josephine Walter, Berlin/ Leipzig; Stefan Fischer, Leipzig Druck: PögeDruck Leipzig Buchbinderei: Buchbinderei Mönch OHG, Leipzig Auflage: 600 Mirjam Völker GRUND MMKoehn Dank an Bruno Rieder, Ronny Sasse, Annett und Mike Schubert, Kerstin Wahala, Luisa Bobrowski, Corinna Wolfien 2015 MMKoehn Verlag, Berlin / Leipzig 2015 für den Text: Leonie Pfennig 2015 für die Arbeit von Neo Rauch: VG Bild-Kunst, Bonn; courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig / Berlin und David Zwirner, New York / London 2015 für die Arbeiten von Titus Schade, Kristina Schuldt und Mirjam Völker: die Künstler; courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig / Berlin Radierungen von Titus Schade und Kristina Schuldt: Gedruckt von Vlado & Maria Ondrej Atelier für Radierung Leipzig Lithografie von Kristina Schuldt: stein_werk, Leipzig Ausstellung und Publikation entstanden in Kooperation mit der Grafikstiftung Neo Rauch. www.grafikstiftungneorauch.de Die Publikation wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stadtsparkasse Gevelsberg Mittelstr. 2 4 58285 Gevelsberg www.sparkasse-gevelsberg.de Erschienen im MMKoehn Verlag Prenzlauer Allee 181 10405 Berlin www.mmkoehnverlag.de ISBN 978-3-944903-23-1 Printed in Germany Mit freundlicher Förderung der Neo Rauch Grund, 1993 Öl auf Leinwand 250 190 cm Privatsammlung Umschlagabbildungen: Neo Rauch, Grund, 1993; Mirjam Völker, Gemini, 2013; Titus Schade, Warte, 2014; Kristina Schuldt, Drive, 2015

Grußwort Es ist uns eine besondere Freude, Ihnen hiermit die Publikation zur Ausstellung Grund präsentieren zu dürfen. Zum wiederholten Male verwandelt sich das Sparkassen- EnnepeFinanzCenter in eine Galerie und zeigt in diesem Jahr die beeindruckenden Arbeiten von drei Meisterschülern des Leipziger Malers Neo Rauch sowie ein Werk des Künstlers selbst. Neo Rauch zählt wohl zu den international bekanntesten und gefragtesten Künstlern seiner Generation. Museen aus der ganzen Welt reißen sich um seine Gemälde. Dass auch die Meisterklasse Neo Rauch über einen exzellenten Ruf verfügt, verdankt sie nicht zuletzt seinem Einsatz, dieser ging weit über eine herkömmliche Tätigkeit als Lehrender hinaus. Mirjam Völker, Kristina Schuldt und Titus Schade zeigen uns in ihren ganz eigenen Bild - welten, wie sich der Einfluss des Meisters auf ihre Malerei und Zeichnung in unterschiedlicher Weise zu sehr persönlichen künstlerischen Handschriften ausprägen kann. Wir freuen uns, Ihnen auf den nächsten Seiten und in der Ausstellung die ganz indivi - du elle und eigenständige Bild sprache dieser Künstler präsentieren zu dürfen und sind außerordentlich stolz, dass es auch in diesem Jahr durch die engagierte Zusammen arbeit aller Beteiligten gelungen ist, diesen hochkarätigen künstlerischen Leistungen in unserer Stadt für kurze Zeit ein Zuhause zu geben. Wir wünschen der Ausstellung viele interessierte und begeisterte Besucherinnen und Besucher und Ihnen, liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde, viel Freude beim Entdecken der Werke. Gevelsberg, im August 2015 CLAUS JACOBI Bürgermeister Stadt Gevelsberg THOMAS BIERMANN Vorstandsvorsitzender Stadtsparkasse Gevelsberg 2 GRUND

A D us einem schwarzen Hintergrund lösen sich zwei 2000), dort schwebt sie in Form ei ner Schuldt führen Motive und hört sie unersetzlich zum Gebäude (SUB, ie Grafiken von Kristina helle, schemenhafte Figuren: Die linke scheint sich Zweck hinter sich lassend, als Gedanke früheren Gemälden angelegt Leuchtreklame, ihren ursprünglichen Bildelemente fort, die sie in eine Blätterranke aus dem Mund zu zie- in der Landschaft (Reich, 2002). Über vie- hat: verbogene, gesichtslose Frauenkör- hen, während die rechte nur als Büste im le Jahre hinweg nutzt Neo Rauch die leeren Raum platziert auf ein biomorphes Schrift in seinen Bildern als Formel, als Gebilde vor ihrem Bauch herunterblickt, Formensprache, die er immer wieder einsetzt und fortentwickelt, ein eigenes Sys- das mit der Kontur einer Uhr an ihrer rechten Schulter korrespondiert. Gleich tem, das nur in seinen Bildern existiert. schlägt es 9, oder auch zur Stunde Null, D wie die großen Buchstaben am unteren iese Idee einer genuinen Bildrand andeuten mögen. Grund steht For mensprache, die sich in für einen Wendepunkt in Neo Rauchs jeder der künstlerischen Positionen in der Ausstellung Werk und gehört zu den ersten Bildern in seinem Werkverzeichnis. Ausgehend Grund auf ihre eigene Art und Weise von einer flächigen Abstraktion bilden entwickelt, verbindet die Werke der drei sich jetzt mehr und mehr figürliche Meisterschüler mit ihrem Lehrer Neo Sze nerien, mit Charakteren, die in ihrer Rauch, auch wenn sie auf den ersten Blick Physiognomie und Haltung in diesem unterschiedlicher nicht sein könnten und Bild mitunter erstmals vorgestellt werden, nur das Medium, die Malerei, gemein haben. Ausgehend von dem titelgebenden und dem Einsatz von Schrift, der hier noch plakativ und nicht zu übersehen Bild Grund zeigt sich in den Bildern und zum bildgebenden Element wird. In einem hellblauen Balken am rechten Bild- ein Aufbrechen bekannter Formenspra- grafischen Arbeiten der jungen Künstler rand nehmen die sich vom Hintergrund chen und gleichzeitig die bewusste Fortführung einer Tradition, welche ihnen herauslösenden Buchstaben GRU den Titel des Bildes, zumindest angeschnitten, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, einer der ältesten Kunst- vorweg. Die Buchstaben nehmen den selben, wenn nicht gar einen größeren Stellen wert als die Figuren ein. Sie sind be- wur de. Jede Werkgruppe in der Ausstelhochschulen Deutschlands, vermittelt freit von einem Kontext, einem Grund, lung beschreibt einen neuen, jungen Umgang mit Malerei und gleichzeitig eine der ihre Existenz erklären würde, bloße Symbole und Fragmente einer Bildidee. kontinuierliche Auseinandersetzung mit Was war zuerst da, das Bild, das Wort oder traditionellen druckgrafischen Techniken, der Titel? die wie im Werk Neo Rauchs nicht bloßes Beiwerk, nicht Vor- oder Nachstudi- Von einem schwebenden Bildelement aus entwickelt sich die Schrift in en sind, sondern einen eigenen Werkkomplex bilden, in dem sich Ideen im den Werken Neo Rauchs mehr und mehr zur Form, von der Bildunterschrift (Mittag, 1997) zu einem Etikett, das mal eine Reduktion der Farbpalette verdichten. kleineren Format und durch die bewusste dem Comic entlehnte Sprechblase mimt (Sturmnacht, 2000), mal zum Logo stilisiert ist (Uhrenvergleich, 2001). Hier ge- 5 per, seltsam flächig, mit zu Röhren überlängten Armen und Beinen. Mal lethargisch hingeräkelt, mal in kämpferischer Aktion ineinander verschlungen erinnern sie an glatt polierte Puppen eher als an lebende Wesen. Ihre früheren Bilder treten als zeitgenössische Re-Interpretationen der wellenhaarigen Frauen eines Fernand Léger auf, die sie beizeiten in orientalisch-bunte Interieurs eines Henri Matisse versetzt, bekleidet mit Tennisröckchen und bauchfreiem Top statt ornamentaler Tracht, in Neon-Diskolicht statt mediterranem Sonnenschein. In ihren neuen Bildern verlieren sich die Körper zunehmend in der Form, der Oberkörper ist vom Bein kaum noch zu unterscheiden, oder ist es ein Arm, der im großen Bogen über den reduzierten Fahrradlenker schwingt? Der Kopf, dem vormals oft entweder Augen oder Mund fehlten, wird nun gänzlich eliminiert und nur noch durch eine Form von Haaren angedeutet, wie in Drive (2015). Wären da nicht die Farbe des Inkarnats, die eine gewisse Körperlichkeit vermittelt, und dingliche Überbleibsel wie die Sandale mit Blockabsatz, ließe sich die tubische Form nicht mehr von der jener wulstigen Pflanze unterscheiden, die die Künstlerin uns als Gürkchen (2015) im gleichnamigen Bild aus demselben Jahr serviert. In Flaute (2015) ist aus dem in sich verdrehten Körper ein hinge gossenes Gewächs geworden, grün und wurm ähnlich, das wie ein platter Schlauch über das dazugehörige Relikt eines Fahrrads oder eines Baumgerippes hängt: die Erinnerung an eine Körper-

dem Rest ihrer Kräfte sich auf dem Sofa abstützend, bevor sie vor Ödnis und Eintönigkeit in sich zusammensackt wie die Pflanze auf dem Fernseher. Schwulstkraut (2013), jenes abstrakte Geflecht aus Wellenformen, die an Haare erinnern, und Blättern, Bögen und Kurven, die auch Körperteile sein könnten, vereint genau diese Symbiose auch in der Wortschöpfung des Titels. Hier meint man sowohl in der Palette als auch im Einsatz der Formen, die nicht recht natürlich, aber auch nicht illustrativ sein wollen, am ehesten eine Assoziation zum Meister Neo Rauch zu erkennen. A uch bei Mirjam Völker greifen menschliche und vegetabile Gebilde ineinander, nur sind es hier nicht Menschen an sich, sondern deren gebaute Behausungen, die von der Natur verschluckt und umschlungen werden. Notdürftig zusammengezimmerte Slum-Hütten (Auswuchs, 2012, Gemini, 2013), eine Baracke auf Stelzen im Was - ser, das sie zu überfluten bedroht (Vorhut, 2011), oder der Wohnwagen (Infusion, 2010), der von der Kraft der über ihm zusammenstürzenden Äste erdrückt zu werden scheint, sie tragen lediglich Spuren ihrer Bewohner, wie das angeknipste Licht, das durch das offene Wohnwagenfenster scheint, oder die nutzlos gewordene Isolierung am Wasserhaus. Wie in Eile verlassen wirken die Unterkünfte, nicht verrammelt, sondern gerade noch bewohnt, doch warum und wie gerade hier, in diesem bodenlosen Raum? Das einst sichere Refugium, das Dach über dem Kopf, gerät aus der Balance, wo oben und wo unten ist, weiß man nicht mehr, eine Perspektive überlagert die andere. Die Bäume scheinen aus allen Rich tunform, aus der die Luft raus ist. Die federähnlichen Auswüchse aus diesem Geäst geben weitere Rätsel auf und verschleiern jeden Hinweis auf ihre botanische oder zoologische Abstammung. Diese Verwandtschaft der Form zwischen amorphen Gewächsen und vegetabilen Gestalten ist ein immer wiederkehrendes Motiv im Werk Kristina Schuldts. Ähnlich wie den Frauenkörpern entzieht sie auch den Pflanzen jede Energie, die ihnen ursprünglich innewohnte, lässt sie träge vor sich hin welken und langsam nach unten dem Erdboden entgegensinken, von der Schwerkraft bestimmt. Es ist dieses Wechselspiel von Kraft und Bewegung und einer gleichzeitigen Erschöpfung, das die Bilder und auch die Grafiken von Kristina Schuldt durchzieht. Der Wandel vom Körper zum Körperteil, von der Frauenfigur zu einem Geknäuel aus Stängeln und Gliedmaßen vollzieht sich über die grafischen Arbeiten, die zeitlich zwischen den früheren und den neueren Gemälden liegen. In ihrer Farbigkeit zurückgenommen werden dort Motive aus Bildern wieder aufgegriffen und gleichzeitig vorweggenommen. Die Figur in Schwindel (2013) scheint vertraut, das Fahrrad als Kombination aus runden und eckigen Röhren findet Eingang in das Gemälde Drive und das abstrakte Gerüst aus Flaute kann mit Blick auf die Grafiken sowohl jenem Fahrrad als auch den Spielplatzgerüsten aus Eclipse (2013) entstammen. Auch die Titel einzelner grafischer Arbeiten bringen das Thema ihrer Bilder auf den Punkt. Vom Bore out (2013) befallen, dem Symptom, das als Antwort auf das Burn out Unterforderung, Langeweile und Desinteresse am Arbeitsplatz bezeichnet, wendet die Figur sich erschöpft von dem im Hintergrund leuchtenden Fernseher ab, mit gen zu wachsen, nicht zum Licht das eh nicht natürlich, sondern von außen inszeniert zu sein scheint, sondern im - mer dem von Menschen gemachten Konstrukt eines Hauses entgegen, das es einzunehmen gilt. Statt Schutz zu bieten vor Witterung und anderen äußeren Einflüssen, sind die Hütten in Mirjam Völkers Bildern Fremdkörper, Eindringlinge in einem alles dominierenden Dickicht. Der Betrachter wird nicht eingeweiht in das, was sich hier abspielt, er schaut von au - ßen auf eine Szene, die ihn mit bekannten und gesehenen Bildern konfrontiert die provisorische Wellblechhütte aus einem Zeitungsfoto, das Hochwasserbild aus den Nachrichten, das gleichzeitig aktuell und doch so weit weg erscheint. Mirjam Völkers Orte entstehen beim Malen, den zeichnerischen Detailreich - tum ihrer schwarz-weißen großformatigen Pa pier arbeiten überführt sie in die Farbig keit der Malerei, setzt künstliches Baumaterial neben bis in die kleinsten Zweige sich verästelnde Baumstücke. In ihrer lithografischen Serie Zwiespalt (2014) bringt Mirjam Völker die Perspektive erneut aus den Fugen: Das Haus, das im unteren Teil der Grafik einigermaßen fest im dunklen Boden fundiert zu sein scheint, wird durch einen nach rechts oben verlaufenden Schnitt in zwei Teile geteilt und ausgehend von diesem verwischt und verzerrt, als würde es von einem Sog außerhalb des Bildes in alle Richtungen gezogen. Als wäre das Mo tiv beim Fotokopieren leicht ver rutscht und dementsprechend verzerrt auf das Papier gedruckt, setzt die Künstlerin hier eine optische Täuschung ein, einen doppelten Boden, der das Ensemble von Haus und wuchernden Bäumen aus dem Lot bringt. Es gibt kein vorne und hinten in Mirjam Völkers Bildern, man steht mitten drin im Waldstück, im Wasser und findet sich doch nicht zurecht, denn alles schwebt unbehaglich in der Luft, ein definierter Raum entsteht nur in den Behausungen, die auf menschliche Körpermaße rekurrieren. D as Verwischen der räumlichen Dimensionen, mit dem die Künstlerin den Betrachter konfrontiert, kommt auch in den Arbeiten von Titus Schade zutage, der seine Bildräume abwechselnd auf Modellbaugröße minimiert, vor denen er den Betrachter wie ein Kind vor einem Puppenhaus platziert, oder zu überdimensionierten Filmkulissen anwachsen lässt, in denen das menschliche Maß auf Millimetergröße geschrumpft wird. Titus Schade arbeitet mit einem Bildkosmos, der sich aus Architekturen und inszenierten Bildräumen zusammensetzt, als würde er sich aus einem über die Jahre angewachsenen Modellbaukasten bedienen und die darin gesammelten Module zu immer wieder neuen in sich geschlossenen Welten arrangieren. Das Motiv des Regals, das in seinen Bildern immer wiederkehrt, scheint dies zu versinnbildlichen. Einzelne Objekte daraus setzt er in wieder anderen Werken zu Bühnen zusammen, lässt sie zu Kulissen werden, die statt von Spotlights vom Voll mond als einziger Lichtquelle beleuch tet werden. Fachwerkhäuser treffen auf schmuck lose 60er-Jahre-Fassaden, über lange Dächer und trutzige Türme. Sie kommen einem so bekannt vor, typisch deutsche Gebäude, etliche Male gesehen aus Zugfenstern auf der Durchreise durch leere Landschaften, und doch lassen sie sich keinem bestimmten Ort zuordnen, sind anonymisiert und von jeder regionalen Eigenart befreit, immer wieder und universell einsetzbar wie die Modellhäuser aus der Mode geratener Spielzeugeisenbahnen. Monoton und doch raffiniert in ihrer strukturierten Dekoration stehen sie stellvertretend für einen Ort, den es nicht gibt. Barockes Chiaroscuro beherrscht die Szenen, das sich allerdings nur in der Setzung von Hell und Dunkel, nicht aber in der Malweise äußert, die fast spiegelnd glatt jeden Hinweis auf einen Pinselduktus verweigert. Das, was er in den Gemälden verweigert und zugunsten von fließenden Grau- und Brauntönen aufgibt eine strukturierte, schraffierte Fläche, die eine Handschrift erkennen lässt, setzt er dafür in den Grafiken ein: Das Strohdach in Mondnacht (2014) kontrastiert mit der grafischen, auf geometrische Formen reduzierten Hausfassade, während der Nacht himmel in Die Kalte Stadt (2014) die Schatten von Bäumen oder sich auftürmende Wolkenberge andeutet. Die Menschen, für die und von denen jedes Haus gebaut wurde, sind irrelevant, nicht existent. Lediglich in seiner Serie von Petersburger Hängungen (2010) tauchen sie auf, als Referenzen aus der Kunstgeschichte, die sowohl barocken Abendmahlszenen als auch römischen Büsten entsprungen sein könnten. Sie treffen in goldenen Rahmen in dem gänzlich flächigen und unverortbaren Bildraum auf Miniaturen von eigenen Werken des Künstlers. Titus Schade benutzt die Architektur als Fläche und entleert sie dadurch von ihrem eigentlichen Sinn als dreidimensionalem Bau. Die Häuserwände dienen ihm als Reißbrett für Strukturen, für die Kombination von Mustern, die er als geschlossenes Bild im Bild umsetzt. In Die Tafel Das Tafelbild (2012) legt er der Konstruktion ein gemaltes Koordinatensystem zugrunde, auf dessen x-, y- und z-achsen er die vier Seiten ei ner spitzwinkligen Dachform durch richtungsweisende Pfeile mit den Farbflächen der Fassade verbindet. Alles ist nur eine Idee, ein Konstrukt und ein Plan. In seinem jüngsten Bild der Ausstellung, Der große Neubau (2015), führt Titus Schade das Spiel mit der Räumlichkeit fort die Fassade scheint einfach ausgeschnitten aus dem gleichfarbigen Hintergrund und innerhalb des Bildes an einen anderen Ort versetzt, um die Idee von Tiefenraum entstehen zu lassen. Eine optische Täuschung, bei der das Auge nicht mehr unterscheiden kann, was es nun eigentlich erkennen soll einen grauen Plattenbau, dessen Fenster und Balkone zu winzigen Spalten verkommen, die angeschnittenen und sich in der Fläche auflösenden Häuserteile, die es rahmen und die wiederum nur eine Kulisse bilden für das auf seine Kanten reduzierte Regal im unteren Drittel des Bildes, in dem sich Häusermodelle neben Bäumen zu einzelnen kleinen Bühnenräumen gruppieren. Was dort als gelbleuchtende Kante die einzelnen Fächer begrenzt, wird weiter oben im Bild zum Schornstein. Was wir hier sehen, mag nur ein Ausschnitt sein, ein puppenhausgroßes Fragment aus einer viel größeren Welt, von der der Künstler nur einen Bruchteil offenbart. LEONIE PFENNIG 6 7

Titus Schade Titus Schade Warte, 2014 Öl und Acryl auf Leinwand 90 130 cm 8 9

Titus Schade Der große Neubau, 2015 Öl und Acryl auf Leinwand 200 170 cm 10 11

Titus Schade Die Kalte Stadt, 2014 Vernis mou Blatt 53 70 cm Motiv 30 40 cm 12 Titus Schade Das große Amt, 2014 Photogravure Blatt 70 53 cm Motiv 40 30 cm 13

Titus Schade Titus Schade Titus Schade Titus Schade Diamant, 2014 Modelltisch Winterberg, 2014 Drei Fachwerkhäuser, 2014 Mondnacht, 2014 Aquatinta-Radierung Aquatinta-Radierung Aquatinta-Radierung Cliché verre Blatt 70 53 cm Blatt 70 53 cm Blatt 53 70 cm Blatt 53 70 cm Motiv 40 30 cm Motiv 40 30 cm Motiv 42 58 cm Motiv 30 40 cm 14 15

Titus Schade Ausstellung, 2014 Aquatinta-Radierung Blatt 53 70 cm Motiv 42 58 cm Titus Schade Regal, 2014 Aquatinta-Radierung Blatt 53 70 cm Motiv 42 58 cm Titus Schade Das Regal, 2014 Photogravure Blatt 53 70 cm Motiv 30 40 cm 16 17

Titus Schade Grüne Petersburger Hängung Tempel, 2010 Öl und Acryl auf Leinwand 60 80 cm 18 Titus Schade Grüne Petersburger Hängung Alter, 2010 Öl und Acryl auf Leinwand 60 80 cm 19

Titus Schade Die Tafel Das Tafelbild, 2012 Öl auf Leinwand 50 70 cm 21

Kristina Schuldt Kristina Schuldt Gürkchen, 2015 Öl und Eitempera auf Leinwand 60 50 cm Privatsammlung 22 23

Kristina Schuldt Drive, 2015 Öl und Eitempera auf Leinwand 170 210 cm Privatsammlung 24 Kristina Schuldt Flaute, 2015 Öl und Eitempera auf Leinwand 60 50 cm Privatsammlung 25

Kristina Schuldt Schwulstkraut, 2013 einfarbige Lithografie Blatt 59,4 42 cm Motiv 42 31,5 cm 26 Kristina Schuldt Eclipse, 2013 Kaltnadel / Photogravure Blatt 53 70 cm Motiv 29 42 cm 27

Kristina Schuldt Bore out, 2013 Kaltnadel / Photogravure Blatt 70 53 cm Motiv 42 30 cm 28 Kristina Schuldt Genossin, 2013 Kaltnadel / Aquatinta Blatt 70 53 cm Motiv 50 40 cm 29

Kristina Schuldt Schwindel, 2013 Kaltnadel / Aquatinta Blatt 53 70 cm Motiv 45 49,5 cm 30 Kristina Schuldt Hügelveilchen, 2013 Kaltnadel / Aquatinta Blatt 70 53 cm Motiv 30 32 cm 31

Kristina Schuldt Meister im Hause, 2013 Kaltnadel / Aquatinta Blatt 70 53 cm Motiv 66,5 50 cm 33

Mirjam Völker Mirjam Völker Auswuchs, 2012 Kohle und Bindemittel auf Papier 180 140 cm Privatsammlung 34 35

Mirjam Völker Infusion, 2010 Acryl auf Leinwand 110 130 cm Privatsammlung 36 Mirjam Völker aus der Serie Zwiespalt, 2014 Lithografie Blatt 59,4 42 cm Motiv 40,5 28 cm 37

Mirjam Völker Gemini, 2013 Kohle und Bindemittel auf Papier 147 104 cm Privatsammlung Mirjam Völker Vorhut, 2011 Acryl auf Leinwand 110 140 cm Privatsammlung 38 39

Neo Rauch Leipzig (2015), in der Galerie Titus Schade (geboren 1984 in Leipzig) studierte an der Hochschule für Grafik und Leipzig (2012), im Kunsthaus Titus Schade Lindenau-Museum Altenburg Kristina Schuldt Buchkunst Leipzig bei Neo Rauch und war von 2011 bis 2013 Meister schüler bei Neo Rauch. Ausstellungen u. a. in der Werkschauhalle der Spinnerei, Leipzig (2015), im EIGEN + ART Lab (2014), Mirjam Mirjam Völker (geboren 1977 im Neuen Kunstverein Aschaffenburg (2013), in der Galerie EIGEN + ART Künste, Johannes Gutenberg- GRUND Leipzig (2013/2015), im Kunst- verein Braunschweig (2012), in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig (2012), im Kunstverein Speyer (2011), im Lindenau- Museum Altenburg (2009) und in der Galerie für Zeitgenös- si sche Kunst Leipzig (2009). Titus Schade lebt und arbeitet MMKoehn in Leipzig. Kristina Schuldt (geboren 1982 in Moskau, aufgewachsen in Neubrandenburg) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Sighard Gille und Annette Schröter, Mit freundlicher von Förderung 2010 bis der 2012 war sie Meister schülerin bei Neo Rauch. Ausstellungen u. a. in der G2 Kunsthalle, EIGEN + ART Berlin (2014), in der Kunsthalle der Sparkasse Erfurt (2012), im Kunstverein Wilhelms höhe (2010) und im (2009). Kristina Schuldt lebt und arbeitet in Leipzig. in Wiesbaden) studierte an der Akademie für Bildende Universität Mainz und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Von 2008 bis 2010 war sie Meisterschü- lerin bei Neo Rauch. 2010 erhielt sie den Zeitsicht- Kunstpreis. Ausstellungen u. a. Neo Rauch (geboren 1960 in Leipzig) studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Arno Rink, bei dem er 1990 seinen Meisterschülerabschluss machte. 2005 bis 2009 hatte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig eine Professur für Malerei inne und war dort von 2009 bis 2014 als Honorarprofessor tätig. Ausstellungen u. a. im Museum der bildenden Künste Leipzig (1997), im Centre Georges Pompidou, Paris (2002), im Haus der Kunst München, in der Kunst- halle Zürich (2006), im Kunst - museum Wolfsburg (2006) im Metropolitan Museum of Art, New York (2007), in der Pina- in der Galerie EIGEN + ART kothek der Moderne, München Berlin (2015), in der Kunst- (2010), im Museum der bildenhalle der Sparkasse Leipzig den Künste Leipzig (2010), (2014), im Kunstverein Speyer in der Nationalgalerie Zacheta, (2011) und in der Staatsgalerie Warschau (2011) und im Moderne Kunst im Glaspalast BOZAR Center for Fine Arts in Augsburg (2010). Mirjam Brüssel (2013). 2012 wurde die Völker lebt und arbeitet in Grafikstiftung Neo Rauch in Leipzig. Aschersleben gegründet, in der in Neo wechselnden Rauch Ausstellungen Grund, 1993 das grafische Werk des Malers Öl auf Leinwand 250 190 cm präsentiert wird. Neo Rauch lebt Privatsammlung und arbeitet in Leipzig. Leonie Pfennig (geboren 1983) ist Kunsthistorikerin und lebt in Köln. Neben ihrer Tätigkeit am Museum Ludwig schreibt sie als freie Autorin für Ausstellungen und Publikationen. Dank an Bruno Rieder, Ronny Sasse, Annett und Mike Schubert, Kerstin Wahala, Luisa Bobrowski, Corinna Wolfien Die Publikation wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Stadtsparkasse Gevelsberg Mittelstr. 2 4 58285 Gevelsberg www.sparkasse-gevelsberg.de Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung Grund. 31. August bis 3. Oktober 2015 Sparkassen-EnnepeFinanzCenter der Stadtsparkasse Gevelsberg Text: Leonie Pfennig Lektorat: Karoline Mueller-Stahl Grafische Gestaltung: Katharina Fiedler, Maria Magdalena Meyer Foto: Uwe Walter, Berlin; Josephine Walter, Berlin/ Leipzig; Stefan Fischer, Leipzig Druck: PögeDruck Leipzig Buchbinderei: Buchbinderei Mönch OHG, Leipzig Auflage: 600 2015 MMKoehn Verlag, Berlin / Leipzig 2015 für den Text: Leonie Pfennig 2015 für die Arbeit von Neo Rauch: VG Bild-Kunst, Bonn; courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig / Berlin und David Zwirner, New York / London 2015 für die Arbeiten von Titus Schade, Kristina Schuldt und Mirjam Völker: die Künstler; courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig / Berlin Radierungen von Titus Schade und Kristina Schuldt: Gedruckt von Vlado & Maria Ondrej Atelier für Radierung Leipzig Lithografie von Kristina Schuldt: stein_werk, Leipzig Ausstellung und Publikation entstanden in Kooperation mit der Grafikstiftung Neo Rauch. www.grafikstiftungneorauch.de Erschienen im MMKoehn Verlag Prenzlauer Allee 181 10405 Berlin www.mmkoehnverlag.de ISBN 978-3-944903-23-1 Printed in Germany Umschlagabbildungen: Neo Rauch, Grund, 1993; Mirjam Völker, Gemini, 2013; Titus Schade, Warte, 2014; Kristina Schuldt, Drive, 2015 40

MMKoehn ISBN 978-3-944903-23-1 Rauch Schade Schuldt Völker