OPEN SOURCE SOFTWARE FÜR



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Transkript:

SEITE1 OPEN SOURCE SOFTWARE FÜR UNTERNEHMEN: EIN LEITFADEN Wenn Sie glauben, Open Source Software ist nur etwas für Leute, die den ganzen Tag mit Chips und Bier vor dem Computer verbringen, schlagen Sie Seite 8 auf Wenn Sie nach der für Ihr Unternehmen geeigneten Software suchen, beginnen Sie mit Seite 3 Erstellt mit (C): Dr. Wolfgang Grond

SEITE2 Kontakt: Dr. Wolfgang Grond Fachbereich Innovation.Umwelt Referat E-Management und Prozessoptimierung IHK für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstrasse 23/27 D-95444 Bayreuth Tel. +49 921 886-519, Fax -122 Email grond@bayreuth.ihk.de Dr. Wolfgang Grond Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die über die engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes hinausgeht, ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Speicherung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Warennamen und Handelsnamen in diesem Werk berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürfen. (C) Dr. Wolfgang Grond

SEITE3 Inhaltsverzeichnis 1. VORWORT... 6 2. ARGUMENTE FÜR OPEN SOURCE SOFTWARE... 8 3. PLATTFORMEN... 9 3.1 BETRIEBSSYSTEME ALS PLATTFORMEN... 9 3.1.1 Windows... 9 3.1.2 Mac... 9 3.1.3 Linux... 9 3.2 ANDERE PLATTFORMEN... 13 3.3 QUELLEN... 15 4. KOSTENFREIE SOFTWARE FÜR DEN ARBEITSPLATZ... 16 4.1 BÜROARBEITSPLATZ... 16 4.1.1 Anforderungen... 16 4.1.2 Lösung... 16 4.2 BÜROARBEITSPLATZ ZUSÄTZLICHE WERKZEUGE... 20 4.2.1 Anforderungen... 20 4.2.2 Lösungen... 20 4.3 SICHERHEITSTOOLS FÜR DEN ARBEITSPLATZ... 22 4.3.1 Anforderungen... 22 4.3.2 Lösungen... 22 4.4 BÜROARBEITSPLATZ FÜR FORTGESCHRITTENE... 23 4.4.1 Anforderungen... 23 4.4.2 Lösungen... 24 4.5 GRAFIK-, DTP-, PR/CC-ARBEITSPLATZ... 25 4.5.1 Anforderungen... 25 4.5.2 Lösungen... 25 4.6 WEBMASTER ARBEITSPLATZ... 28 4.6.1 Anforderungen... 28 4.6.2 Lösungen... 28 4.7 ARBEITSPLATZ FÜR DATENBANKENTWICKLER... 31 4.7.1 Anforderungen... 31 4.7.2 Lösungen... 31 4.8 SOFTWARENETWICKLUNGS-ARBEITSPLATZ... 34 4.8.1 Anforderungen... 34 4.8.2 Lösungen... 34 4.8.3 Quellen... 37 4.9 F&E, QM-ARBEITSPLATZ... 38 4.9.1 Anforderungen... 38 4.9.2 Lösungen... 38 4.10 IT-ADMINISTRATOR ARBEITSPLATZ... 41 4.10.1 Anforderungen... 41 4.10.2 Lösungen... 41 5. KOSTENFREIE SOFTWARE FÜR DEN SERVER... 48 5.1 CONTENT MANAGEMENT SYSTEME... 48 5.1.1 Anforderungen... 48 5.1.2 Lösungen... 48 5.2 WIKIS... 50 5.2.1 Anforderungen... 50 5.2.2 Lösungen... 50 5.3 BLOGS... 51 5.3.1 Anforderungen... 51 5.3.2 Lösungen... 52 5.4 GROUPWARESYSTEME... 52 5.4.1 Anforderungen... 52 5.4.2 Lösungen... 52 (C): Dr. Wolfgang Grond

SEITE4 5.5 SHOPSYSTEME... 54 5.5.1 Anforderungen... 54 5.5.2 Lösungen... 54 5.6 MARKETING UND VERTRIEB... 54 5.6.1 Anforderungen... 54 5.6.2 Lösungen... 54 5.7 PRODUKTION UND BESCHAFFUNG... 55 5.7.1 Anforderungen... 55 5.7.2 Lösungen... 56 5.8 WEB BASED LEARNING... 57 5.8.1 Anforderungen... 57 5.8.2 Lösungen... 57 5.9 PROJEKTMANAGEMENT... 57 5.9.1 Anforderungen... 57 5.9.2 Lösungen... 58 5.10 REPORTGENERATOR... 58 5.10.1 Anforderungen... 58 5.10.2 Lösungen... 58 5.11 HELPDESK... 58 5.11.1 Anforderungen... 58 5.11.2 Lösungen... 58 5.12 TELEFONANLAGE... 59 5.12.1 Anforderungen... 59 5.12.2 Lösungen... 59 5.13 SUCHEN... 59 5.13.1 Anforderungen... 59 5.13.2 Lösungen... 59 6. MIGRATIONSWEGE... 61 6.1 ANWENDUNGSSOFTWARE AUF LINUX VERFÜGBAR... 61 6.2 ANWENDUNGSSOFTWARE NUR TEILWEISE AUF LINUX VERFÜGBAR... 61 6.3 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT TERMINALZUGANG ZUM SERVER... 61 6.4 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT FAT-CLIENT FÜR DEN ZUGANG ZUM SERVER... 62 6.5 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT WEBCLIENT-ZUGANG ZUM SERVER... 62 6.6 SERVERPLATTFORM... 62 7. VERGLEICH VON SOFTWARELIZENZEN... 63 7.1 WELCHE ARTEN KOSTENFREIER SOFTWARE GIBT ES?... 63 7.1.1 Was ist Freie Software?... 63 7.1.2 Wer fühlt sich für freie Software zuständig?... 64 7.1.3 Was ist Open Source?... 65 7.1.4 Wer fühlt sich für Open Source Software zuständig?... 66 7.1.5 Welche Open Source en gibt es?... 67 7.1.6 Wo liegt der Unterschied zwischen Freier Software und Open Source Software?... 67 7.1.7 Was ist Public Domain Software?... 68 7.1.8 Was ist Freeware?... 68 7.1.9 Was ist eine Community Edition?... 68 7.1.10 Wie wird Software, die nichts kostet beschrieben?... 68 7.1.11 Warum wird überhaupt Open Source Software (OSS) entwickelt?... 68 8. ANDERE OSS STUDIEN, LEITFÄDEN UND SOFTWAREÜBERSICHTEN... 69 8.1 ZIELSETZUNG DES MIGRATIONSLEITFADENS DER BUNDESREGIERUNG... 70 8.2 LINUX CLIENT MIGRATION COOKBOOK... 71 8.3 ZIELSETZUNG DES OPEN SOURCE JAHRBUCHS... 72 8.4 ZIELSETZUNG VON BERLIOS... 73 8.5 OPEN SOURCE LEITFADEN DER BUNDESREGIERUNG... 74 8.6 OPEN SOURCE MÖGLICHKEITEN FÜR DEN MITTELSTAND... 75 8.7 LINUX UND OPEN SOURCE INITIATIVE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN... 76 8.8 OPEN SOURCE INITIATIVE DES FACHVERBANDS UNTERNEHMENSBERATUNG UND IT, WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH... 77 8.9 OPEN SOURCE SOFTWARE STUDIE VON OPTAROS INC... 78 (C) Dr. Wolfgang Grond

SEITE5 8.10 OPEN SOURCE STUDIE DES FRAUNHOFERINSTITUTS FÜR PRODUKTIONSTECHNIK UND AUTOMATISIERUNG IPA... 79 8.11 OPEN SOURCE STUDIE VON BERLECON RESEARCH... 80 8.12 LINUX-STUDIE VON ENTERPRISE MANAGEMENT ASSOCIATES... 81 8.13 DESKTOP LINUX CLIENT SURVEY DES OSDL... 82 8.14 LIMUX-PROJEKT DER STADT MÜNCHEN... 83 9. ANHANG... 84 9.1 WO GIBT ES IM INTERNET MEHR ÜBER OPEN SOURCE SOFTWARE?... 84 9.2 WO GIBT ES IM INTERNET ANLEITUNGEN, DOKUMENTATIONEN UND HILFE ZU OPEN SOURCE SOFTWARE?...84 9.3 QUELLEN... 84 (C): Dr. Wolfgang Grond

SEITE6 1. VORWORT Informationstechnik ist nicht alles, aber ohne Informationstechnik ist alles nichts. Jeder weiß aus mehr weniger leidvoller Erfahrung, dass das so abgewandelte Sprichwort von der Gesundheit inzwischen auf jedes Unternehmen zutrifft. In unseren Zeiten des schneller, besser, weiter gerät jedes Unternehmen, dessen Informationstechnik nicht nicht gut funktioniert, innerhalb sehr kurzer Zeit in große wirtschaftliche Schwierigkeiten; Informationstechnik ist in der heutigen Zeit einfach überall. Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass Hardware im Vergleich zu Software nur noch einen geringen Teil der Kosten ausmacht. Über einen Zeitraum von vielleicht fünf Jahren gerechnet kann man sagen, dass unabhängig davon, welche Serversoftware eines Unternehmens man betrachtet Software und Wartung etwa jeweils 45% bis 47% der Gesamtkosten ausmachen, während die Kosten der für den Betrieb notwendigen Hardware einen Anteil von etwa 6-10% ausmachen Schulungskosten nicht berücksichtigt. Softwarekosten haben also einen beträchtlichen Anteil am IT-Budget eines Unternehmens. kostenfreie Software Software, die nichts kostet ist aus unternehmerischer Sicht also erst einmal sehr interessant. Warum lizenzkostenfreie Software in vielen Unternehmen trotzdem bisher nur sehr begrenzt zum Einsatz kommt, liegt daran, dass Argumente nicht sicher, nicht zuverlässig nur für Freaks keine Wartung, kein Support von Anbietern kostenpflichtiger Software oft auch dann vorgebracht werden, wenn sie so nicht berechtigt sind. Etwa im Jahr 2002 hat sich ein Trend beschleunigt, der die Lage allmählich umdreht: zum einen tauchen Unternehmen am Markt auf, deren Geschäftsmodell es ist, Wartung und Support für lizenzkostenfreie Software anzubieten; zum anderen gehen Firmen zunehmend dazu über, bisher kostenpflichtige Software unter einer Open Source freizugeben. Wie zu vermuten war, ist Geld natürlich auch hier die treibende Kraft. Die Firma SuSE inzwischen ein Geschäftsbereich von Novell kann als einer der Pioniere des ersten Geschäftsmodells gelten. Bereits Anfang der 90er Jahre hatte SuSE damit begonnen, das im Web frei verfügbare Linux, das sich jeder kostenfrei herunterladen kann, zu konfigurieren, Handbücher dazu zu verfassen und ein Installationswerkzeug namens YAST mitzuliefern. Das fertige Produkt wurde unter dem n SuSE Linux auf CD gebrannt und verkauft; auch telefonischer Support war bereits möglich. (C) Dr. Wolfgang Grond

SEITE7 Als einer der Vorreiter des zweiten Geschäftsmodells sei hier die Firma IBM zitiert: Sie hatte im Mai 1999 ihr Produkt IBM Visualization Data Explorer unter einer Open Source als IBM Open Visualization Data Explorer freigegeben, um freie Programmierer zu einer Beteiligung an der Weiterentwicklung der Software zu motivieren. Diesen beiden Beispielen (ob es die jeweils ersten waren, sei dahingestellt) sind im Laufe der Zeit immer mehr Unternehmen gefolgt, weil sie sich davon ganz deutliche Vorteile versprechen; sie sind in der Lage, Lösungen für ihre Kunden zu günstigeren Konditionen anbieten zu können. Der Markt an lizenzkostenfreier Software ist deswegen in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, wobei die Produkte deutlich ausgereifter geworden sind. Man kann also sagen, dass es aus Sicht eines Unternehmens Sinn macht, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn ganz allgemein von lizenzkostenfreier Software die Rede ist, muss natürlich zwischen den vorhandenen modellen unterschieden werden. Bevor wir dies jedoch tun, und bevor wir über Softwarequellen, Open Source Studien, Dienstleister rund um Open Source und ähnliches mehr reden, wollen wir uns zunächst einmal eine Auswahl an Programmen anschauen. Die Situation ist inzwischen so, dass die Standardanforderungen eines Unternehmens in vielen Fällen vollständig mit lizenzkostenfreier Softwarre abgedeckt werden können. Noch ein Wort vorweg: natürlich ist es eigentlich immer unschön, wenn in einem Text ein Gemisch aus verschiedenen Sprachen vorkommt. Auf der anderen Seite ist es einfach eine Tatsache, dass die deutschen Begriffe für bestimmte Informationstechnik (IT)-Fachbegriffe einfach sehr umständlich und sperrig klingen und deswegen auch nicht verwendet werden. Sagen Sie vielleicht dienstanforderndes Gerät zu einem Client? Lesegerät für einen Reader ginge ja gerade noch. Ich werde deswegen versuchen, Abkürzungen möglichst zu vermeiden, sie zumindest beim ersten Gebrauch auszuschreiben zu erklären; Client bleibt aber Client. Wo immer möglich, wird dann, wenn mehrere Alternativen möglich sind, zuerst Open Source Software, danach Freeware empfohlen. Ohne der ausführlicheren Darstellung in späteren Kapiteln vorzugreifen, sei doch auf folgenden, wesentlichen Unterschied hingewiesen: bei Open Source Software handelt es sich um Programme, die nicht nur kostenfrei sind, sondern auch im Quellcode zur Verfügung stehen. Jeder kann solche Programme weiterentwickeln sich an der Entwicklung beteiligen. Anwender sind daher nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig, wenn solche Programme zum Einsatz kommen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Freeware um Programme, die von einem Unternehmen kostenfrei abgegeben werden. Wohl die bekanntesten Beispiele für Freeware sind der Microsoft Internet Explorer, Outlook Express und Adobe Acrobat Reader. (C): Dr. Wolfgang Grond

SEITE8 2. ARGUMENTE FÜR OPEN SOURCE SOFTWARE 12 Gründe, sich ernsthaft mit dem Thema Open Source Software zu befassen Betrachten Sie Ihre letzte Rechnung über Investitionen in Hardware und Software; Sie werden feststellen, dass Softwarelizenzen den größten Anteil an den Gesamtkosten haben. Lösungen, bei denen keine kosten anfallen, sind aus diesem Grund finanziell interessant. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen auf dem Markt, deren Geschäftsmodell darin besteht, aus den über die ganze Welt verstreuten Softwareentwicklungsinitiativen für das Betriebssystem Linux ein Produkt zu machen; die meisten dieser Unternehmen haben als Zielgruppe andere Unternehmen und bieten Wartung und Service an (vgl. Kapitel 4.1.3). Viele große Hardwarehersteller (IBM, HP, SUN, DELL) haben neben ihren eigenentwickelten Betriebssystemen - Linux als Betriebssystem eingeführt und unterstützen es; Linux wird von ihnen auch für geschäftskritische Anwendungen angeboten (http://www1.ibm.com/linux/, http://www.sun.com/software/linux/, http://www.hplinuxroadshow.com/, http://www1.us.dell.com/content/topics/global.aspx/alliances/en/linux?c=us&cs=555&l=en&s= biz). Apache ein Open Source Produkt ist seit Jahren das mit Abstand führende Produkt für den Betrieb von Webservern für das Internet (http://news.netcraft.com/, Apache: 68%, Internet Information Server von Microsoft als nächst wichtiger Wettbewerber: 20,5%). Open Source Software für den Endanwender erreicht signifikante Marktdurchdringung: das Mozilla Projekt hat es geschafft, sowohl einen Webbrowser, als auch einen Emailclient auf den Markt zu bringen, der zuverlässig und sicher arbeitet; die Marktdurchdringung von Mozilla liegt derzeit bei ca. 12% und steigt kontinuierlich (http://www.onestat.com/html/aboutus_pressbox40_browser_market_firefox_growing.html). Das freie Officepaket OpenOffice umfasst die Anwendungen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Grafik, Präsentationsgrafik und Datenbank und kann MS Office Dokumente lesen und schreiben. Grafische Benutzeroberflächen wie Endanwender leichter zugänglich. KDE und Gnome machen Linuxrechner für Sowohl die CEBIT in Hannover, als auch die Systems in München beschäftigen sich regelmäßig und in steigendem Umfang mit Linux und Open Source. Die Bundesregierung gibt in zweiter Auflage einen Migrationsleitfaden für die Umstellung auf lizenzkostenfreie Software heraus. Führende Unternehmensberatungen und Forschungorganisationen Einsatzmöglichkeiten für Open Source Software. untersuchen die Es gibt Open Source Kongresse, z. B. Gartner Open Source Summit, Orlando, FL, USA, Dezember 2005. Es gibt mehr und mehr Unternehmen und Unternehmensdienstleister, die Wartung und Support für Open Source Software anbieten. Vollkostenrechnungen zeigen, dass dort, wo vollständig von proprietärer auf Open Source Software (OSS) umgestellt wird, Kostenvorteile beim Einsatz von OSS zu erzielen sind (es gibt auch andere Studien, aber die Tendenz geht doch recht deutlich dahin). Bei solchen Rechnungen wird berücksichtigt, dass im Falle einer Umstellung Schulungskosten neu auf ein Unternehmen zukommen, die sonst nicht anfallen würden. Handelt es sich nicht um eine Ersatzbeschaffung, sondern um eine Neuinvestition (d. h., es war zuvor kein anderes Produkt im Einsatz), entfallen diese zusätzlichen Schulungskosten, so dass die Kostenbetrachtung deutlicher zu Gunsten von OSS ausfällt (dies gilt z. B. immer dann, wenn keine vollständige Umstellung geplant ist, sondern der gezielte Einsatz einzelner Open Source Produkte). (C) Dr. Wolfgang Grond

SEITE9 3. PLATTFORMEN Wer mit Computern arbeitet, weiß, was ein Betriebssystem ist, nämlich das Stück Software, das den Computer an sich am laufen hält. Obwohl das nicht bei allen Betriebssystemen so ist, wollen wir den Teil, den der Benutzer sieht (GUI Grafical User Interface = grafische Benutzeroberfläche) hier mit zum Betriebssystem zählen. Da wir uns hier auf Anwendungssoftware beschränken, also solche, die genau nicht dafür gedacht ist, den Computer am laufen zu halten, müssen wir uns kurz mit Betriebssystemen befassen, da diese die Voraussetzung dafür sind, dass Anwendungssoftware verwendet werden kann; Betriebssysteme stellen sozusagen die Zwischenschicht, über die Anwendungssoftware und Hardware miteinander kommunizieren. Warum hier trotzdem von en und nicht von Betriebssystemen die Rede ist, wird später deutlich. 3.1 BETRIEBSSYSTEME ALS PLATTFORMEN Wer über lizenzkostenfreie Software nachdenkt, kommt früher später mit folgenden Gruppen von Betriebssystemen in Berührung: Microsoft Windows in Varianten, Linux in Varianten, Unix in Varianten (wobei jedes Unix von einem bestimmten Hersteller kommt, z. B. SUN, IBM Hewlett Packard; über Unix-Betriebssysteme werden wir im folgenden nichts weiter sagen, da inzwischen jeder der großen Hersteller auch Linux im Angebot hat) und natürlich Mac. 3.1.1 Windows Über Windows sei an dieser Stelle nur gesagt, dass von den bisher auf den Markt gekommenen Varianten wahrscheinlich nur noch Windows 98, Windows NT, Windows ME, Windows 2000, Windows XP und Windows Server 2003 im Einsatz sind. 3.1.2 Mac Vom Mac weiß ich nur so viel, dass alle von der sehr bedienungsfreundlichen und intuitiven Benutzeroberfläche schwärmen, dass er überall dort geliebt wird, wo der Schwerpunkt auf Grafik und DTP liegt und dass es MACOS 9 und MACOS X gibt. 3.1.3 Linux Linux geht ursprünglich auf den Finnen Linus Torvalds zurück. Während Unix auf Entwicklungen basiert, die in den 1960er Jahren am MIT, bei AT&T und bei General Electric vorangetrieben wurden und in proprietären Betriebssystemen einzelner Hersteller mündeten, war es Ziel von Linux, ein freies Betriebssystem zu schaffen, dessen Quellcode jedem zugänglich ist. Dies ist auch in höchst erfreulichem Maße gelungen, wobei die Betonung auf frei, nicht auf ein liegt. Linux Betriebssysteme gibt es inzwischen in vielen Varianten, die aber in weiten Bereichen untereinander kompatibel sind. Linux wird in der Regel von Distributoren bezogen, also Unternehmen Organisationen, deren Ziel es ist, aus den (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 10 Ergebnissen einzelner Entwicklergruppen ein benutzbares Softwarepaket zu erstellen (der Unterschied zwischen Linux und Windows ist ja, dass Linux von vielen, über die ganze Welt verteilten Gruppen entwickelt wird, die an jeweils begrenzten Themen arbeiten (Kern des Betriebssystems, grafische Oberfläche, Treiber, Dateisystem, etc). Der Aufbau von Linux ist in der folgenden Abbildung gezeigt. Linux selbst ist als Betriebssystem also bereits lizenzkostenfrei. Jeder, der möchte, kann die am Markt tätigen Distributoren umgehen und sich aus den im Internet verfügbaren Komponenten selbst ein Betriebssystem zusammenbauen. Um Linux besser zu verstehen macht es Sinn, die Ziele der Distributoren mit den unterschiedlichen Varianten kurz zu betrachten. Der Vollständigkeit halber hier also eine kurze Übersicht. Debian, http://www.debian.org/: 1993 von Jan Murdock gegründet, verfolgt keine kommerziellen Ziele. Der Distributor ist hier auch keine Firma, sondern eine Entwicklergruppe, die von der FSF (Free Software Foundation) unterstützt wird. Fedora Linux, http://fedora.redhat.com/: Absplatung von RedHat mit der Zielgruppe Privatanwender. Fedora wird von RedHat gesponsert, die Verantwortung für die Weiterentwicklung liegt aber bei der Fedora Community. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 11 Gentoo linux, http://www.gentoo.org/: 2001 von Daniel Robbins gegründet. Robbins wechselte 2005 zu Microsoft, übertrug aber vorher die geistigen Rechte an gentoo an die gemeinnützige Gentoo Foundation. Knoppix, http://www.knoppix.org/: von Klaus Knopper gegründet, basiert auf Debian Linux. Knoppix weist die Besonderheit auf, dass es nicht auf der Festplatte installiert werden muss. Es genügt, die CD DVD einzulegen und zu booten, um ein komplettes Linux zu haben. Betriebssystem und Daten auf der Festplatte stehen lesend zu Verfügung (Knoppix kann bei Bedarf auch installiert werden). Es gibt Varianten von Knoppix, die sich durch die Zielsetzung der konfigurierten Anwendungssoftware unterscheiden. Mandriva, http://wwwnew.mandriva.com/: entsteht im Februar 2005 durch die Fusion von Mandrake (Frankreich) mit dem in Südamerika tätigen Unternehmen Conectiva. Während ursprünglich Privatkunden die Zielgruppe darstellten, rücken durch die Fusion mit Conectiva verstärkt Firmenkunden ins Visier des Unternehmens, vor allem in Südamerika. RedFlag Linux, http://www.redflag-linux.com/: 2000 vom Software Forschungsinstitut der Chinese Academy of Science und einem Venturekapitalgeber gegründet. RedHat, http://www.redhat.com/: 1994 von Bob Young und Marc Ewing in den USA gegründet. Neben Novell (früher SuSE) der zweite große, weltweit tätige Linuxdistributor. Zielgruppe sind Unternehmen. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 12 SCO, http://www.sco.com/: 1994 von Brian Sparks gegründet und 2002 in SCO Group umbenannt. Slackware, http://www.slackware.com/: 1993 von Patrick Volkerding gegründet, eher für versierte Benutzer. Novell SuSE Linux, http://www.novell.com/de- de/linux/suse/: basierte ursprünglich auf Slackware und wurde auf Slackware Disketten herausgegeben auf deutsch lokalisiert, also (SuSE hatte in deutsch verfügbar gemacht). Seit 1996 mit der Version 4.2 eigenständig (4.2 ergab sich in Anlehnung an Douglas Adams Roman Per Anhalter durch die Galaxis und ist dort die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Universums (42). Später Personal und Professional Versionen (Linux Desktop, wobei Professional auf Firmenkunden zielt) sowie spezielle Enterprise Server. Im November 2003 durch Novell übernommen. Aufspaltung in OpenSuse, den von einer Community weiterentwickelten und durch Novell unterstützten Teil (Linux Desktop) und spezielle Enterprise Server. Turbolinux, http://www.turbolinux.com/: 1992 von Turbolinux Inc. In Japan gegründet. Schwerpunktmarkt sind Firmenkunden in Asien, hauptsächlich Japan und China. ubuntu, http://www.ubuntu.com/: vorgestellt im Oktober 2004. Support kostenpflichtig. Im Juli 2005 wurde von Mark Shuttleworth die Ubuntu Foundation mit einem Kapital von ubuntu 10 Millionen Dollar gegründet, und die Entwickler von Ubuntu fest angestellt. Weiterhin: Lycoris Desktop, Xandros (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 13 3.2 ANDERE PLATTFORMEN Anwendungssoftware läuft nicht zwangsläufig direkt auf dem jeweiligen Betriebssystem eines Rechners. Dies kann mehrere Gründe haben. Einerseits kann es das Ziel sein, eine möglichst breite Basis für den Einsatz der Software zu schaffen; andererseits ist es manchmal so, dass Anwendungssoftware, die ursprünglich auf einem bestimmten Betriebssystem entwickelt worden ist, später auf anderen Systemen zum Einsatz kommen soll, so dass für die Portierung der Software geeignete Wege entwickelt werden. JAVA wurde von der Firma SUN entwickelt, um Software plattformunabhängig entwickeln zu können. Für jedes Betriebssystem, für das Software entwickelt werden soll, wird einmal eine JAVA-Umgebung entwickelt. Ab diesem Zeitpunkt können voraussetzen, auf alle Programme, diesem die Betriebssystem JAVA benutzt werden. JAVA steht für die Betriebssysteme von SUN, Microsoft und für Linux zur Verfügung (http://java.sun.com ). Cygwin wurde ursprünglich von Cygnus Solutions entwickelt; in der Zwischenzeit wird es von RedHat Entwicklern betreut. Cygwin läuft auf Windows NT, Windows 2000, Windows XP und Windows Server 2003 und stellt dort eine UNIX-Umgebung zur Verfügung. Wer also UNIX bzw. Linux Programme auf seinem Rechner benutzen möchte, ohne Knoppix zu verwenden Linux zu installieren, installiert Cygwin. Cygwin wird in vielen Fällen deswegen eingesetzt, um UNIX-Betriebssystemkommandos verwenden zu können (http://www.cygwin.com/ ). Programme werden in der Regel kompiliert, also einmal in die Maschinensprache des Rechners übersetzt, weil sie dann wesentlich schneller ausgeführt werden können. Interpretierte Programme sind das Gegenteil dieser kompilierten Programme; jedes Mal, wenn ein Befehl ausgeführt werden soll, wird dieser Befehl zur Laufzeit des Programms kompiliert und anschließend ausgeführt. Steht dieser Befehl in einer Schleife, die 10000 mal durchlaufen wird, wiederholt sich der Vorgang 10000 mal. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 14 Wer sich an die 1980er Jahre und die damals gebräuchlichen Rechner mit Basic-Betriebssystem erinnert, kennt dies bestimmt noch. Perl ist nun so eine Programmiersprache wie Basic. In Perl geschriebene Programme werden ebenfalls interpretiert. Während auf Unix und Linux Rechnern Perl zum Standardumfang gehört, ist dies auf Windowsrechnern nicht so. Damit Perl Programme trotzdem auf Windows laufen können, gibt es ActivePerl von der Firma ActiveState (http://www.activestate.com/ ), ebenso wie ActiveTCL. Gerade die Open Source Programme für Server setzen in vielen Fällen die Installation eines Webservers voraus. Ohne an dieser Stelle auf Details einzugehen, sei gesagt, dass in diesem Zusammenhang der Begriff LAMP ( WAMP) eine Rolle spielt. LAMP bedeutet Linux (als Betriebssystem), Apache (als Webserver), MySQL (als Datenbank) und PHP (als Scriptsprache; eine Scriptsprache wird immer dann benötigt, wenn mit einem Script (= einem Programm) Inhalte aus einer Datenbank entnommen und als Webseiten dargestellt werden sollen. WAMP bedeutet Windows (als Betriebssystem), Apache, MySQL und PHP. Während die für LAMP benötigten Softwarekomponenten auf jedem Linuxsystem vorhanden sind, ist dies bei WAMP, also einer Installation auf Windows, natürlich nicht der Fall. Der einfachste Weg, diesen Engpass zu beseitigen, besteht entweder in der Benutzung von LAMPPIX (http://lamppix.tinowagner.com/ ), einer Knoppixvariante mit vorkonfigurierter LAMP-Umgebung in der Installation eines WAMP-Paketes, wie es von mehreren Gruppen angeboten wird. Beispiele dafür sind http://www.apachefriends.de http://sourceforge.net/projects/yawamp/ (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 15 http://www.easyphp.org/ http://www.mamp.info/ WAMP für MacI (deswegen MAMP) Neben der LAMP (WAMP, MAMP) Umgebung gibt es zwei weitere Möglichkeiten, einen Anwendungsserver zu installieren: ZOPE und JAVA. Anwendungsserver steht dabei für eine Funktionalität, die laienhaft gesprochen vergleichbar ist mit der Kombination Webserver und Scriptsprache. Bei Zope handelt es sich um einen Anwendungsserver, der in Python programmiert ist. http://www.zope.org/ Die beiden anderen Anwendungsserver benutzen JAVA http://tomcat.apache.org/ http://www.jboss.com/ 3.3 QUELLEN http://www.operating-system.org (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 16 4. KOSTENFREIE SOFTWARE FÜR DEN ARBEITSPLATZ Die Anforderungen des Arbeitsplatzes bedingen die Auswahl der Werkzeuge. Aus diesem Grund sind die nachfolgenden Beschreibungen nach Arbeitsplätzen zusammengestellt, deren Anforderungen jeweils definiert werden. 4.1 BÜROARBEITSPLATZ 4.1.1 Anforderungen Folgende Anforderungen werden als Standard an einen normalen Büroarbeitsplatz definiert, auf dem üblicherweise eine Version des Betriebssystems WINDOWS läuft: Officepaket mit Textverarbeitung, Präsentation, Tabellenkalkulation, Zeichnen, Datenbank, (Formeln) Webbrowser Emailanwendung Kalender PDF-Dokumente lesen PDF-Dokumente erstellen Dateiarchive erstellen und öffnen Audio- und Videodateien abspielen 4.1.2 Lösung Diese Anforderungen lassen sich wie anschließend beschrieben erfüllen. OpenOffice http://www.openoffice.org L Windows, Linux, Mac Mozilla Firefox http://www.mozilla.com MPL Windows, Linux, Mac Officepaket mit den Modulen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Grafik, Präsentationsgrafik, Datenbank, Formeleditor. Kann Microsoft-Office Dokumente lesen und schreiben. Weiterentwicklung des Mozilla-Browsers mit verbesserten Sicherheitseigenschaften, Tabbed-Browsing (geöffnete Websiten werden in Form von Karteikarten mit Reitern organisiert), Pop-Up Blocker, integrierter Suche, Live Bookmarks, verbessertem Schutz der Privatsphäre, u. v. m. Alternativ dazu der Microsoft Internet Explorer. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 17 Weiterentwicklung des Mozilla Email Clients mit verbesserten Sicherheitseinstellungen für Junk-Email, Phising,.Signatur (zusammen mit Enigmail) u. v. m. Alternativ dazu Microsoft Outlook Express. Mozilla Thunderbird http://www.mozilla.com L Windows, Linux, Mac Browser, Emailclient, Newsgroupreader, IRC-Client, HTML-Editor. SeaMonkey http://www.mozilla.org MPL Windows, Linux, Mac Kalender- und Aufgabenverwaltung incl. Erinnerungsfunktion mit Tages-, Wochenund Monatsansicht. Mozilla Sunbird http://www.mozilla.org MPL Windows, Linux, Mac Programm, um Adobe *.pdf-dateien anzeigen und drucken zu können. Adobe Reader http://www.adobe.com Freeware Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 18 Programm zum Erstellen von *.pdfdokumenten. Wird als Druckertreiber installiert, kann Wasserzeichen drucken und Passworte erzeugen. PDF Creator http://sourceforge.net/projects/pdfcreat or/ Windows, Linux, Mac 7-ZIP http://www.7-zip.org/ Windows, Linux, Programm zum Erstellen und Öffnen von Archiven in unterschiedlichen Formaten (Erstellen und Öffnen: ZIP, GZIP, BZIP2 and TAR; nur Öffnen: RAR, CAB, ARJ, LZH, CHM, Z, CPIO, RPM and DEB). Kann selbstextrahierende Archive erstellen. Archive sind in der Regel deutlich kleiner als bei anderen Kompressionsprogrammen (2-10%). Abspielen von Audiodateien. Coolplayer http://coolplayer.sourceforge.net/ Windows (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 19 Abspielen von Audio- und Videodateien. Realplayer http://www.real.com Freeware Windows Abspielen von Audio- und Videodateien. Winamp http://www.winamp.com/ Freeware Windows Abspielen von Audio- und Videodateien. jetaudio http://www.jetaudio.com/ Freeware Windows Abspielen von Audio- und Videodateien. Ashampoo media player http://www.ashampoo.com Freeware Windows (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 20 4.2 BÜROARBEITSPLATZ ZUSÄTZLICHE WERKZEUGE 4.2.1 Anforderungen Zusätzliche Werkzeuge werden immer wieder an dem einen anderen Büroarbeitsplatz benötigt, um folgenden Funktionalitäten bereitzustellen: Nutzung der Festplatte feststellen Dateien suchen Chatten Telefonieren Mobiltelefone anbinden 4.2.2 Lösungen Programm, mit dessen Hilfe Dateien grafisch dargestellt werden können, wobei die Dateigröße als Kriterium benutzt wird. Große Dateien können so leicht gefunden werden. WinDirStat http://windirstat.sourceforge.net/ Windows Suchen von Dateien auf der Festplatte. Google Desktop http://desktop.google.com/ Freeware Windows (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 21 Suchen von Dateien auf der Festplatte. Yahoo Desktop Search http://desktop.yahoo.com/ Freeware Windows Suchen von Dateien auf der Festplatte. Copernic Desktop Search http://www.copernic.com/ Freeware Windows Ein Instant Messanger, d. h. ein Programm, mit dem sich mehrere Personen live Nachrichten zusenden und direkt darauf antworten können. Gaim http://www.skype.com/ Windows, Linux Programm zum Telefonieren über das Internet. Skype http://www.skype.com/ Freeware Windows (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 22 Programm, um Mobiltelefone mit dem Computer zu verbinden, Daten auszutauschen und den Computer drahtlos mit dem Internet zu verbinden. Float s mobile Agent http://fma.sourceforge.net/ Windows 4.3 SICHERHEITSTOOLS FÜR DEN ARBEITSPLATZ 4.3.1 Anforderungen Nicht mehr benötigte Dateien definitiv löschen Dokumente und Emails unterschreiben und verschlüsseln Dateien und Festplatten verschlüsseln 4.3.2 Lösungen Eraser ist ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sicherheitsrelevante Daten auf einer Festplatte gezielt gelöscht werden können. Eraser http://www.tolvanen.com/eraser/ Windows Enigmail integriert GnuPG in den Mozilla Email Client und in Thunderbird. Enigmail http://enigmail.mozdev.org/ Windows (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 23 GnuPG ist ein Programm zur Erzeugung von elektronischen Signaturen sowie zur Signatur und Verschlüsselung von Dokumenten. GnuPG http://www.gnupg.org/ Windows, Linux, Mac Programm, mit dessen Hilfe einzelne Dateien auf der Festplatte ganze Festplatten verschlüsselt werden können. TRUECRYPT http://www.truecrypt.org/ Windows 4.4 BÜROARBEITSPLATZ FÜR FORTGESCHRITTENE 4.4.1 Anforderungen Anforderungen über die üblicher Bürosoftware hinaus entstehen dann, wenn Projekte abgewickelt werden, Szenarien entwickelt und Ideen gesammelt werden, und Unternehmensstrategien entworfen werden müssen. Auch dafür gibt es in der Zwischenzeit passende Software, die nichts kostet. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 24 4.4.2 Lösungen Kann Projekte, Ressourcen, Aufgaben, Arbeitstage verwalten, Projektpläne incl. kritischer Pfade zeichnen, eben das, was eine Projektplanungssoftware so macht. Ganttproject http://ganttproject.sourceforge.net/ Windows, Linux Mindmap Software. Freemind http://freemind.sourceforge.net/ JAVA Programm zur Unterstützung der Erstellung einer Balanced Scorecard mit den Schritten Mission, Vision, Strategieplanung, Implementierung, Verfolgung und Kontrolle. OpenScoreCard http://www.openscorecard.com/ Windows, Linux (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 25 4.5 GRAFIK-, DTP-, PR/CC-ARBEITSPLATZ 4.5.1 Anforderungen Folgende Anforderungen werden an einen Grafik-, DTP- PR/CC-Arbeitsplatz gestellt (auf dem hier ebenfalls eine Version des Betriebssystems WINDOWS läuft (kenne mich bei Windows/Linux einfach besser aus, bin aber für Ergänzungen in Richtung Mac dankbar): DTP-Funktionalität Bildbearbeitung Bilderverwaltung Audiobearbeitung Videobearbeitung 4.5.2 Lösungen Diese Anforderungen lassen sich wie anschließend beschrieben erfüllen. Ein Desktop Publishing Programm (DTP), geeignet für professionelles Arbeiten. Scribus http://www.scribus.org.uk/ Windows, Linux, Mac Programm zum Erstellen und Bearbeiten von Grafiken und Bildern, umfangreich und leistungsfähig. GIMP http://www.gimp.org Windows, Linux (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 26 Erstellt, bearbeitet und transformiert über 90 Grafikformate, auch im Batchbetrieb. Image Magick http://www.imagemagick.org Linux, Cygwin Programm zur Bilderverwaltung. OpenSee http://myacdsee.sourceforge.net/ Windows, Linux Programm zur Bilderverwaltung. Picasa http://picasa.google.com Freeware Windows (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 27 Programm zum Aufzeichnen Bearbeiten von Audiodateien. Audacity http://audacity.sourceforge.net/ Windows, Linux, Mac und Programm zum Erzeugen, Editieren, Manipulieren und Konvertieren von Audiodateien mit einem Schwerpunkt auf 3D- und Surroundsound; Schallquellen können nach Wunsch positioniert werden. AudioCutter http://www.virtualworlds.de/audiocutte r/ Windows, Linux Aufnehmen und Bearbeiten von Videodateien (*.avi); kann durch externe Filter im Funktionsumfang erweitert werden. VirtualDub http://www.virtualdub.org/ Windows (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 28 4.6 WEBMASTER ARBEITSPLATZ 4.6.1 Anforderungen Wenn an dieser Stelle vom Webmasterarbeitsplatz die Rede ist, geht es schlicht und einfach um die Erstellung von Webseiten (statisch und dynamisch), deren Übertragung auf den Webserver eines Providers, die Verwaltung von Datenbanken für Webauftritte, und die Analyse der Zugriffe auf die eigene Website. Diesen Aspekt sollten Sie nicht unterschätzen. Jeder Einzelhändler würde sich die Finger lecken, wenn er ein Schaufenster hätte, das ihm sagt, wann wie viele Besucher sich für welches Produkt interessiert haben. Der Betrieb eigener Webserver, sowie die Nutzung von Contentmanagement Systemen (CMS) wird an anderer Stelle vorgestellt. 4.6.2 Lösungen Erstellung von Webseiten. WYSIWYG Darstellung, Dateiverwaltung per ftp integriert, Unterstützung von Tabellen, Formularen und Vorlagen. NVU Webeditor http://www.nvu.com/ Windows, Linux, MAc FTP-Programm zum Überfragen Dateien auf andere Rechner. Filezilla http://www.filezilla.de/ Windows von (C) Dr. Wolfgang Grond

jedit http://www.virtualdub.org/ JAVA - Windows, Linux, Mac S E I T E 29 Ein Texteditor mit Syntax-Highlighting für ca. 130 Programmiersprachen. Praktisch alle Programmiersprachen verwenden eine eigene Syntax, d. h. eine besondere Form von Satzzeichen, um zu sagen, wo etwas beginnt und wo es endet. Syntaxfehler sind in der Regel schwer zu finden, sofern man keine Hilfe dabei hat. Wird die Syntax der gerade verwendeten Sprache jedoch farbig dargestellt, ist dies eine große Erleichterung. Ein PHP-Script, das auf dem Webserver installiert eine Benutzeroberfläche für MySQL-Datenbanken darstellt. Sehr intuitiv zu bedienen. phpmyadmin http://www.virtualdub.org/ LAMP, WAMP analog http://www.analog.cx/ Windows, Linux, Mac, u. a. Webloganalyser, mit Auswertungen wie: Zusammenfassung, Tagesund Stundenübersicht, Browserübersicht, Suchwortübersicht, Betriebssystem, Statuscode, Dateityp und größe, u. ä. Webloganalyser, wie bei Analog. Webalizer http://www.mrunix.net/webalizer/ Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond Eigenschaften ähnlich

S E I T E 30 AWStats http://awstats.sourceforge.net/ PERL Webloganalyser, Eigenschaften ähnlich wie bei Analog; analysiert zusätzlich ftpund Email-Logs, unterscheidet einzelne Besucher, deren Herkunft, ihre Eintrittsund Austrittsseiten, kennt Suchmaschinen und berichtet über Würmer. Programm, mit dessen Hilfe Websites komplett herunter geladen werden können, um die Inhalte auch ohne Internetverbindung betrachten zu können. winhttrack http://www.httrack.com/ Kein Programm, sondern eine Anleitung. Für die, die sich mit HTML beschäftigen, aber DAS kostenfreie Standardwerk. SelfHTML http://de.selfhtml.org/ Wie SelfHTML. SelfPHP http://www.selfphp.de/ (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 31 4.7 ARBEITSPLATZ FÜR DATENBANKENTWICKLER 4.7.1 Anforderungen Die Anforderungen an diesen Arbeitsplatz sind ganz einfach: man muss eine Datenbank zur Verfügung haben und man benötigt eine Oberfläche, um mit dieser Datenbank zu arbeiten. 4.7.2 Lösungen Datenbank mit vielen Schnittstellen, u. a. zu C/C++, Java, Perl, Python, Ruby, Tcl, ODBC und andere. PostgresSQL http://www.postgresql.org/ BSD Windows, Linux Von SAP zertifizierte Datenbank für OLTP und OLAP. Enthält Installationsmanager, Datenbankmanager und Datenbankanalyzer. MaxDB http://www.mysql.com/products/maxdb / Windows, Linux Datenbank, die direkt auf dem Filesystem arbeitet; unterstützt Datenbanken bis zwei Terabyte Größe. SQLite http://www.sqlite.org/ Public Domain Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 32 Die Datenbank, die für die Webprojekte eingesetzt wird. MySQL http://www.mysql.de/ Windows, Linux meisten SQLite Datenbanken anlegen, verwalten und bearbeiten. SQLite Browser http://sqlitebrowser.sourceforge.net/ Public Domain Ein PHP-Script, das auf dem Webserver installiert eine Benutzeroberfläche für MySQL-Datenbanken darstellt. Sehr intuitiv zu bedienen. phpmyadmin http://www.virtualdub.org/ LAMP, WAMP Benutzeroberfläche zum Anlegen, Verwalten und Editieren von Postgresql Datenbanken pgadmin http://www.pgadmin.org/ Artistic Licence Windows, Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 33 Oberfläche zum Verwalten von MySQLDatenbanken. MySQL Administrator http://www.mysql.de/products/tools/ad ministrator/ Windows, Linux, Mac Benutzeroberfläche zum MySQL-Datenbanken. MySQL Query Browser http://www.mysql.com/products/tools/q uery-browser/ Windows, Linux, Mac Arbeiten mit Werkzeug zum Entwerfen von DatenbankLayouts und zum Arbeiten mit Datenbanken. DBDesigner http://fabforce.net/dbdesigner4/ Windows, Linux (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 34 4.8 SOFTWARENETWICKLUNGS-ARBEITSPLATZ 4.8.1 Anforderungen Woraus besteht eigentlich die Arbeit eines Softwareentwicklers? Er muss die Sprache, die er braucht, natürlich zur Verfügung haben, die Anforderungen an das Programm erst einmal formulieren können. Immer dann, wenn das, was er mit Hilfe eines Programms umsetzen soll, von anderen an ihn herangetragen wird, muss er sich mit dem potentiellen Anwender zusammensetzen und klären, was das zu erstellende Programm leisten soll. Da Anwender in der Regel die Programmiersprache nicht verstehen, benötigt er eine Umgebung, in der die zu automatisierenden Abläufe quasi als Flussdiagramm, d. h. mit grafischen Symbolen, dargestellt werden können, einen Editor haben, mit dessen Hilfe er programmieren kann, unter Umständen einen Compiler haben, um aus seinem Quellcode ein lauffähiges Programm zu machen Unterstützung bei der Fehlersuche haben ein System haben, um Fehler zu verwalten, bis sie behoben sind eine Versionsverwaltung haben, und möglichst alles zusammen unter einer gemeinsamen Oberfläche haben. 4.8.2 Lösungen Wieder gilt: alles ist im grünen Bereich, sobald man Linux als Programmierumgebung bevorzugt. Unter Windows ist die Situation zwar nicht ganz so, doch gibt es auch hier eine ganze Reihe von Werkzeugen. Nähere Informationen dazu gibt es z. B. unter folgender : http://www.thefreecountry.com/. Die Seite liefert Informationen zu Ada, Algol, APL, Assemblers, BASIC, C, C++, C#, COBOL, Delphi, Forth, Fortran, Java, LISP, LOGO, Modula-2, Modula-3, Pascal, Prolog, Perl, Smalltalk. Auf Details soll hier nicht weiter eingegangen werden. PHP http://www.php.net Freeware Windows, Linux, Mac Serverseitige Scriptsprache (d. h., nicht der Browser interpretiert PHP, sondern der Webserver, mit dem der Browser gerade verbunden ist) die oft eingesetzt wird, um dynamische Webseiten zu erstellen. Dafür werden Scripte programmiert, die Inhalte aus einer Datenbank entnehmen und als Webseiten darstellen. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 35 Perl ist eine Script-Programmiersprache wie PHP. Perl ist bereits 1987 entstanden, in der Zwischenzeit aber wahrscheinlich weniger verbreitet als PHP. Das Dromedar ist das Symbol für Perl. Activeperl http://www.activestate.com/, http://www.perl.org/ Freeware Windows Eine Programmiersprache von Sun, die auch kompiliert werden kann. Ist als Laufzeit- und als Entwicklungsumgebung verfügbar (die Laufzeitumgebung kann nur fertige JAVA-Programme ausführen). Windows, Linux http://sun.java.com Freeware JAVA Ein UML Unified Modeling Language Werkzeug, mit dessen Hilfe alle neun UML 2.0 Diagramme erstellt werden können. Unterstützt gif, ps, eps, svg, jpg, and png, kann JAVA-Code erzeugen. Poseidon for UML http://www.gentleware.de Freeware JAVA jedit http://www.virtualdub.org/ JAVA - Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond Ein Texteditor mit Syntax-Highlighting für ca. 130 Programmiersprachen. Praktisch alle Programmiersprachen verwenden eine eigene Syntax, d. h. eine besondere Form von Satzzeichen, um zu sagen, wo etwas beginnt und wo es endet. Syntaxfehler sind in der Regel schwer zu finden, sofern man keine Hilfe dabei hat. Wird die Syntax der gerade verwendeten Sprache jedoch farbig dargestellt, ist dies eine große Erleichterung.

S E I T E 36 Ein Texteditor mit Syntax-Highlighting für Linux. Praktisch alle Programmiersprachen verwenden eine eigene Syntax, d. h. eine besondere Form von Satzzeichen, um zu sagen, wo etwas beginnt und wo es endet. Syntaxfehler sind in der Regel schwer zu finden, sofern man keine Hilfe dabei hat. Wird die Syntax der gerade verwendeten Sprache jedoch farbig dargestellt, ist dies eine große Erleichterung. Kate http://kate.kde.org/ Linux Bugzilla http://www.bugzilla.org/ Creative Common Licence JAVA - Windows, Linux, Mac CVS http://ximbiot.com/cvs/wiki/index.php Windows, Linux Bugzilla ist ein Fehlerverfolgungssystem, das in der Regel von einer Gruppe von Programmierern dazu benutzt wird, sich gegenseitig über Programmier- ( andere) Fehler in Programmen, deren Schwere, Beschreibung, Auswirkung und Behebung zu informieren. System zur Verwaltung von Programmversionen. Um CVS zu benutzen, wird auf einem Rechner CVS installiert. Im Quellcode erstellte Programme werden danach nicht einfach auf diesem Rechner gespeichert, um sie anderen verfügbar zu machen, sondern an CVS übergeben, das diese Programme dann eincheckt und umgekehrt. Wird das Programm bearbeitet, werden beim nächsten einchecken der ursprüngliche Code und die erfolgten Änderungen separat verwaltet und automatisch benannt, so dass zurückliegende Versionsstände reproduziert werden können. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 37 Ein Nachfolger von CVS. Subversion http://subversion.tigris.org/ Subversion Licence Windows, Linux, Mac Eine integrierte Entwicklungsumgebung (=IDE, Integrated Development Environment) für PHP, HTML und CSS. Maguma Studio http://sourceforge.net/projects/openstu dio JAVA - Windows, Linux, Mac Eine IDE für die Sprachen Ada, Bash, C/C++, Fortran, Haskell, Java, Pascal, Perl, PHP, Python, Ruby und SQL. kdevelop http://www.kdevelop.org/ Linux Eclipse http://www.eclipse.org/ EPL JAVA - Windows, Linux, Mac DIE, die ursprünglich von IBM stammt, und im Jahr 2001 unter der Eclipse Public Licence freigegeben wurde. Eclipse ist in der Zwischenzeit ein Konsortium mit etwa 80 Mitgliedern. Eclipse ist eigentlich eine DIE für JAVA, entwickelt sich aber wegen ihrer offenen Struktur immer mehr zu einer Entwicklungsumgebung für Entwicklungsumgebungen. 4.8.3 Quellen Zeller/Krinke: Open Source Programmierwerkzeuge, dpunkt.verlag, 2004 (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 38 4.9 F&E, QM-ARBEITSPLATZ 4.9.1 Anforderungen Mit Software für F&E und QM ist keine Unterstützung bei den auf diesen Gebieten notwendigen Dokumentationsaufgaben gemeint; es geht vielmehr darum, numerische Daten in beliebiger Form auszuwerten und die Ergebnisse grafisch darzustellen. 4.9.2 Lösungen Umfangreiches Paket zur technischwissenschaftlichen Datenanalyse und Visualisierung mit Schwerpunkt auf Statistik. R http://www.r-project.org/ Windows, Linux, Mac Grafische Benutzeroberfläche für R. Funktionsaufrufe können per Menü ausgewählt werden, so dass dem Anfänger der Einstieg erleichtert wird. Sciviews R http://www.sciviews.org/sciviews-r/ Windows (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 39 Programmiersprache für numerische Berechnungen, weitgehend kompatibel zu Matlab. Octave http://octave.sourceforge.net/ Windows, Linux Programmpaket für numerische Berechnung und Visualisierung. Scilab http://www.scilab.org/ Scilab Licence JAVA - Windows, Linux, Mac Grafisches Statistiksystem. Vista http://www.visualstats.org/ Open Source Windows, Unix, MAc (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 40 Programm zum Umrechnen von ca. 3200 unterschiedlichen Einheiten, eingeteilt in 82 Kategorien. Lässt sich erweitern. Numerical Chameleon http://www.jonelo.de/java/nc/ JAVA - Windows, Linux, Mac Programm zur Analyse sowie statischen und dynamischen Visualisierung numerischer Daten. Sehr leistungsfähig und umfangreich. Kann über eine grafische Oberfläche programmiert werden. OpenDX http://www.opendx.org/ Windows, Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 41 4.10 IT-ADMINISTRATOR ARBEITSPLATZ 4.10.1 Anforderungen Firewall Honeypot Netzwerküberwachung Rechnerüberwachung Netzwerkadministration Remote Access Virtualisierung Datensicherung Rettung nicht mehr zugänglicher Rechner Systemverwaltung 4.10.2 Lösungen Nicht alle Anwendungen für den Administrator sind reine Arbeitsplatzlösungen. Ihr Schwerpunkt liegt aber in jedem Fall bei lokaler Nutzung im Gegensatz zur verteilten Nutzung bei normalen Serverlösungen. Insofern werden solche Lösungen ebenfalls hier mit vorgestellt. System, mit dessen Hilfe Einbrüche in ein Computernetzwerk verhindert bzw. nachgewiesen werden können. Snort http://www.snort.org/ Linux Der ist Programm: ein Honigtopf dient dazu, Einbrecher in ein Computernetzwerk ganz gezielt an eine bestimmte Stelle zu locken, um sie damit einerseits von anderen Orten abzuhalten und andererseits leichter zu überführen. Honeyd http://www.honeyd.org/ Linux, Solaris (SUN) (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 42 netmrg dient dazu, den Netzwerkverkehr zu überwachen, sowie Berichte und Grafiken zu erstellen. netmrg http://www.netmrg.net/ Linux LIDS ein Linux Intrusion Detection System ist dazu da, Rechner (statt Netzwerke) zu überwachen. LIDS http://www.lids.org/ Linux Programme haben Fehler. Deswegen ist es bei genauer Kenntnis möglich, Berechtigungen zu umgehen, die ein Systemverwalter eigentlich für dieses Programm vorgegeben hat. Hier kommt Systrace zum Zug. Mit Systrace ist es möglich, Dateien, Verzeichnisse, Platten etc. vor dem Zugriff durch bestimmte Benutzer zu schützen. Systrace http://www.systrace.org/ Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

Nagios http://www.nagios.org/ Windows, Linux, Mac S E I T E 43 Nagios überwacht Rechner, Dienste und Netzwerke. Dabei geht es um Management, nicht um Schutz; Nagios dient also dazu, zu prüfen, ob alles im grünen Bereich ist. Wie Nagios, aber leistungsfähiger. opennms http://www.opennms.org/ Linux Programm um Dienste, Drucker, freigegebene Dateien, Benutzer o. ä. im Netzwerk zu erkennen. AVAHI http://avahi.org/ Linux Programm, um gesicherte Verbindungen zwischen unterschiedlichen Rechnern über das Internet aufzubauen. Mit OpenVPN ist es auch sogenannter Remote Access möglich, d. h., über das Internet kann mittels OpenVPN auf andere Rechner zugegriffen werden (sofern dieser Zugriff zuvor gestattet worden ist). OpenVPN http://openvpn.net/ Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 44 Ultimate Boot CD http://www.ultimatebootcd.com/ Freeware Windows, Linux Immer wieder kommt es vor, dass man als Administrator an einen Arbeitsplatz gerufen wird, an dem nichts mehr geht. Werden keine Daten lokal gespeichert, ist die Sache einfach: nach einer Neuinstallation aller Anwendungen kann der Anwender weiterarbeiten. Wenn das aber wie in den meisten Fällen nicht möglich ist, muss man versuchen, sich Zugang zu dem beschädigten System zu verschaffen. Hiermit geht s Wie Ultimate Boot CD. System Rescue CD http://www.sysresccd.org/main_page Linux BackupPC http://backuppc.sourceforge.net/ Windows, Linux, Mac Programme für die Datensicherung sind so vielfältig wie die Strategien, die dahinter stecken. Datensicherung kann bedeuten: den Inhalt einer lokalen Festplatte zu sichern, den Inhalt einer lokalen Festplatte auf die Festplatte eines Servers zu sichern, einen Server zu sichern ein Netzwerk zu sichern. Darüber hinaus muss noch zwischen inkrementeller und vollständiger Sicherung unterschieden werden. BackupCD sichert eine lokale Festplatte auf die Festplatte eines Servers. Amanda sichert ein komplettes Rechnernetz auf ein Band eines zentralen Backup-Servers. Amanda http://www.amanda.org/ BSD Windows, Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 45 Sichert einen Server auf Band, CD einen anderen Server im Netz. Mondo Rescue http://www.mondorescue.org/ Linux Datensicherung für zwischen einzelnem Amanda. FLEXBACKUP http://www.flexbackup.org/ Linux Umgebungen Rechner und Ähnlich wie Amanda. Bacula http://www.bacula.org/ Mischung aus, L, PD Linux duplicity duplicity http://www.nongnu.org/duplicity/ Linux XEN http://www.cl.cam.ac.uk/research/srg/netos/xen / X86 Computer (kann Linux virtualisieren) (C): Dr. Wolfgang Grond Duplicity sichert Verzeichnisse in verschlüsselten Dateien, die auf externen Medien gespeichert werden können. Server sind Rechner, denen in einem Netzwerk bestimmte Aufgaben zugewiesen werden. So gibt es z. B. Webserver, Emailserver, Druckserver, usw. Oft kommt es vor, dass die Anwendungen auf solchen Servern die Hardware des Servers nur teilweise auslasten. Dann wäre es schön, wenn man mehrere virtuelle Server auf einer gemeinsamen Hardware laufen lassen könnte. XEN ist eine Software, mit der so etwas möglich ist.

S E I T E 46 Wie XEN; kann Linuxserver virtualisieren. OpenVZ http://openvz.org/ Linux Wie XEN, kann aber Windowsrechner virtualisieren. QEMU http://fabrice.bellard.free.fr/qemu/ L, Windows, Linux auch Wie XEN, OpenVZ. Faumachine http://www3.informatik.unierlangen.de/research/faumachine/ Linux (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 47 Eine webbasierte Administrationsoberfläche für Linuxrechner. WebMin http://www.webmin.com/ Linux (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 48 5. KOSTENFREIE SOFTWARE FÜR DEN SERVER 5.1 CONTENT MANAGEMENT SYSTEME 5.1.1 Anforderungen Content Management Systeme (CMS) sind dazu gedacht, Webauftritte zu gestalten und zu betreiben (dann handelt es sich um ein WCMS, ein Web Content Management System). Sind sie in erster Linie für die interne Dokumentation, und zwar die Unterstützung der Dokumenterstellung gedacht, handelt es sich um eine ECMS (ein Enterprise Content Management System). Der Vorteil eines CMS ist, dass nur einer, nämlich der Administrator, wissen muss, wie Webseiten angelegt werden. Alle anderen schreiben nur ihren Text, der auf dem Weg bis zur Veröffentlichung mehrere Stufen zur Genehmigung durchlaufen kann. Ein CMS benötigt deswegen folgende Eigenschaften. Trennung von Layout und Inhalt Benutzergruppen, incl. Rechteverwaltung Dokumentenablage Umfragesystem Administrationsoberfläche Einbindung zusätzlicher Module 5.1.2 Lösungen Ein Enterprise Content Management System (ECMS); also nicht in erster Linie für eine Website gedacht, sondern für die interne Dokumentverwaltung, benötigt JBoss Apache Tomcat. Alfresco http://www.alfresco.org/ Windows, Linux, Mac Das leistungsfähigste, freie Contentmanagementsystem (WCMS und ECMS). Benötigt WAMP, LAMP, MAMP. Typo3 http://www.typo3.org/ Windows, Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 49 Eines von einer ganzen Reihe leistungsfähiger CMS, hauptsächlich für Webanwendungen. WAMP, LAMP, MAMP. Drupal http://drupal.org/ Windows, Linux, Mac Wie Drupal. Mambo http://www.mamboserver.com/ Windows, Linux, Mac Wie Drupal. Plone http://plone.org/ Windows, Linux, Mac Wie Drupal, braucht aber Apache Tomcat. OpenCMS http://www.opencms.org/ Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 50 Wie Drupal. Mitgard http://www.midgard-project.org/ Linux, Mac Wie Drupal. XOOPS http://www.xoops.org/ Windows, Linux, Mac 5.2 WIKIS 5.2.1 Anforderungen Wikis sind ebenfalls eine Art Content Management System. Im Gegensatz zu CMS muss der Benutzer jedoch Kenntnisse der vereinfachten Syntax haben. Wikis sind dort hervorragend geeignet, wenn es darum geht, in der Gruppe Textinhalte erst entstehen zu lassen. Wikis haben Benutzergruppen, incl. Rechteverwaltung eine Dokumentenablage eine Administrationsoberfläche eine Einbindung zusätzlicher Module Diskussionsforen, meistens direkt mit dem jeweiligen Text verbunden. 5.2.2 Lösungen Nicht nur ein Wiki, sondern auch ein Blog, eine Groupware, ein Workflowmanagementsystem, alles in Kombination. WAMP, LAMP, MAMP. Tikiwiki http://tikiwiki.org/ Windows, Linux, Mac (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 51 Das Wiki hinter Wikipedia. MediaWiki http://www.mediawiki.org/wiki/mediawiki Windows, Linux, Mac Benötigt PERL, Linux und Apache werden ausdrücklich empfohlen. TWiki http://twiki.org/ Windows, Linux 5.3 BLOGS 5.3.1 Anforderungen Der Begriff Blog kommt von WeBlog, meint also ein System, das Beiträge mehr weniger chronologisch ablegt. Anforderungen an Blog-Systeme können sein: mehrere Blogs gleichzeitig verwalten Kommentare abgeben Archiv enthalten Suche möglich mehrere Autoren möglich Statistiken Blogs sind ebenso wie Wikis generell gut für den Aufbau eines internen Wissensmanagements geeignet. In der Regel gibt es wegen der einfachen Bedienung keine Akzeptanzprobleme. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 52 5.3.2 Lösungen Eines der führenden Weblogs, das sehr ansprechend gestaltete Seiten ermöglicht. Braucht PHP und MySQL. Wordpress http://wordpress.de/ Windows, Linux 5.4 GROUPWARESYSTEME 5.4.1 Anforderungen Im Gegensatz zu Wikis sind Groupwaresysteme eher dazu gedacht, Termine und Aufgaben für einzelne Gruppen zu verwalten Dokumente gemeinsam verfügbar zu haben Diskussionen zu ermöglichen Email zu unterstützen etc. Groupwaresysteme unterstützen also die interne Kommunikation, nicht so sehr die interne Dokumentation. Die Grenzen sind jedoch fließend; Groupwaresysteme bekommen Eigenschaften von Wikis und Blogs und umgekehrt. 5.4.2 Lösungen Besitzt Kontaktverwaltung, Gruppenkalender, Ressourcenverwaltung, Aufgabenverwaltung, Email, Projekt- und Dokumentverwaltung, Benutzerverwaltung, Palm Synchronisation. Braucht für Windows Cygwin. OpenGroupware http://www.opengroupware.org/ Windows, Linux (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 53 Wie OpenGroupware; LAMP. egroupware http://www.egroupware.org/ Linux Wie OpenGroupware. PHPGroupware http://www.phpgroupware.org/ Linux Nicht nur ein Wiki, sondern auch ein Blog, eine Groupware, ein Workflowmanagementsystem alles in Kombination. WAMP, LAMP, MAMP. Tikiwiki http://tikiwiki.org/ Windows, Linux, Mac Wie OpenGroupware. Open-X-Change http://mirror.open-xchange.org/ Linux (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 54 5.5 SHOPSYSTEME 5.5.1 Anforderungen Ein Shopsystem dient dazu, im Web den Verkauf von Waren und Dienstleistungen zu unterstützen, abzuwickeln und eine Anbindung an Lager, Payment, Buchhaltung, Lieferanten und Marketing sicherzustellen. 5.5.2 Lösungen Leistungsfähiges Shopsystem, das sowohl gegenständliche, als auch herunterladbare Produkte unterstützt. oscommerce http://www.oscommerce.de/ Linux 5.6 MARKETING UND VERTRIEB 5.6.1 Anforderungen Customer Relationship Management (CRM-) Systeme dienen dazu, Kundenstammdaten zu verwalten Kundenakten elektronisch zu führen Ressourcen zu verwalten (Gruppen-)kalender zu führen Aufgaben zu delegieren Kampagnen durchzuführen u. v. m. 5.6.2 Lösungen Hipergate http://www.hipergate.org/ Mischung aus, MPL, Apache Linux CRM- und Groupwaresystem mit den Modulen Kalender, Ressourcen, Benutzer, FAQ, Diskussionsforen, Kontaktver waltung, Projektverwaltung, Helpdesk, Webshop, CMS, Massenmail, gemeinsame Ablage, Berechtigungssystem, Reportgenerator u. a. Braucht Apache Tomcat, PostgreSQL. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 55 Ähnlich wie Hipergate, benötigt JBoss, MySQL. OpenCRX http://www.opencrx.org/ Linux Wie Hipergate, braucht WAMP, LAMP. SugarCRM http://www.sugarcrm.com/ SPL Windows, Linux CRM-System, das sich sowohl auf Windows-, als auch auf Linux-Rechnern auf Wunsch selbst installiert. vtiger http://www.vtiger.com/ VPL Windows, Linux 5.7 PRODUKTION UND BESCHAFFUNG 5.7.1 Anforderungen Enterprise Ressource Planning (ERP-) Systeme sind die Elefanten unter den E-Business Anwendungen, da sie den Anspruch haben, einen möglichst großen Funktionsumfang abzudecken. Sie umfassen in der Regel Finanzbuchhaltung Kundenmanagement (= das, was ein CRM-System macht) Vorhersage Mitarbeitermanagement (= Human Ressource Management) Produktion Beschaffung Verkauf (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 56 5.7.2 Lösungen Compiere http://www.compiere.org/ CPL Linux Kombiniertes CRM- und ERP-System. Kann nicht nur für das Kundenmanagement, sondern darüber hinaus auch für Produktion, Lieferantenmanagement und Auftragsver-folgung einschließlich Buchhaltung benutzt werden. Benötigt JAVA für Server und Client, sowie Oracle für den Server. Enthält die Module Finanzen, Kundenmanagement, Vorhersage, Mitarbeiter, Produktion, Projektverwaltung, Verkauf und Beschaffung. Gnu Enterprise http://www.gnuenterprise.org/ Linux Ähnlich wie Compiere, braucht JAVA. Open for Business http://www.ofbiz.org/ MIT Open Source Licence Linux Wie Compiere, stammt von OFBiz ab. Braucht WAMP, LAMP. Sequoia Open Source http://www.sequoiaerp.org/ Windows, Linux (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 57 5.8 WEB BASED LEARNING 5.8.1 Anforderungen Welche Anforderungen werden an ein System gestellt, mit dessen Hilfe Web Based Learning an die Frau den Mann gebracht werden soll? Es muss benutzerfreundliche Oberflächen sowohl für Teilnehmer, als auch für den Administrator besitzen Funktionen wie Suche, Kategorien, Journal, Foren, Chat, etc. zur Verfügung stellen Themes, also Layoutvorlagen unterstützen eine Benutzerverwaltung besitzen eine Kursverwaltung besitzen Zertifikate verwalten können ein Prüfungsmodul besitzen etc. 5.8.2 Lösungen Moodle http://moodle.org/ Linux CMS heisst in diesem Fall nicht content Management System, sondern Course Management System. Mit Hilfe von Moodle sind Sie in der Lage, Studieninhalte in Form von WBT Web Based Training anzubieten und zu überwachen. 5.9 PROJEKTMANAGEMENT 5.9.1 Anforderungen Um Projekte in unterschiedlichen Stadien unterstützen zu können, sind folgende Funktionen notwendig: benutzerfreundliche Oberflächen sowohl für Nutzer, als auch für den Administrator Kalender und Gruppenkalender mit Erinnerungsfunktion Kontaktmanager Helpdesksystem Arbeitszeitverwaltung (Stempelkarten) Foren, Chat, Dokumentenablage, Abstimmung und Emailunterstützung Lesezeichenverwaltung die eigentliche Projektverwaltung Aufgabenliste Suche (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 58 5.9.2 Lösungen Eine Groupware mit Schwerpunkt auf Projektmanagmenet. Benötigt WAMP, LAMP. PHProjekt http://www.phprojekt.com/ Linux 5.10 REPORTGENERATOR 5.10.1 Anforderungen Geplant für die nächste Version. 5.10.2 Lösungen Geplant für die nächste Version. 5.11 HELPDESK 5.11.1 Anforderungen Alle Unternehmen, die Serviceleistungen anbieten, sehen sich vor die Frage gestellt, ein System einzuführen, mit dessen Hilfe die technische Seite der Kundenanfragen bearbeitet und organisiert werden kann. Es geht also darum, Anfragen und/ Beschwerden entgegenzunehmen zu kategorisieren ihren Status zu verfolgen sie einem Bearbeiter zuzuteilen sie wenn sie gelöst sind als vorhandenes Wissen den Mitarbeitern mit Kundenkontakt zur Verfügung zustellen. 5.11.2 Lösungen Bugzilla http://www.bugzilla.org/ Creative Common Licence JAVA - Windows, Linux, Mac Bugzilla ist ein Fehlerverfolgungssystem, das in der Regel von einer Gruppe von Programmierern dazu benutzt wird, sich gegenseitig über Programmier- ( andere) Fehler in Programmen, deren Schwere, Beschreibung, Auswirkung und Behebung zu informieren. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 59 5.12 TELEFONANLAGE 5.12.1 Anforderungen Jeder hat genügend Vorstellungskraft, um sich ausmalen zu können, was zum Funktionsumfang einer Telefonanlage gehört bzw. gehören sollte. 5.12.2 Lösungen Mit Asterisk kann eine leistungsfähige Telefonanlage aufgebaut werden, die interne (zwischen angeschlossenen Telefonen) und externe Telefonate möglich macht. Asterisk http://www.asterisk.org/ Windows, Linux, Mac 5.13 SUCHEN 5.13.1 Anforderungen Wissen als Ressource bekommt immer mehr Bedeutung. Im Zuge einer Bestandsaufnahme geht es natürlich auch darum, vorhandenes Wissen zu erfassen. Einer der ersten, weil leichtesten Schritte ist es, bereits dokumentiertes Wissen insofern zu erfassen, als man es durch eine Suchmaschine auffindbar macht. Suchmaschinen dienen daher nicht nur als nützliches Add-on auf einer Website, sondern als Baustein zur Erschließung vorhandenen Wissens. 5.13.2 Lösungen Lucene http://lucene.apache.org/ Apache Licence Windows, Linux, Mac (C): Dr. Wolfgang Grond Lucene ist die Suchmaschine des ApacheProjekts. Sie ist schnell, benötigt relativ wenig Haupt- und Plattenspeicher, kann Suchergebnisse ranken, hat viele Suchoptionen, ist in JAVA geschrieben und kann sowohl Dateisysteme, als auch Websites durchsuchen, versteht unterschiedliche Dokumenttypen.

S E I T E 60 Wie lucene, mit Wortstamm und FuzzySuche. Swish-E http://swish-e.org/ Apache Licence Linux Wie Lucene, jedoch nur für Websites. ht://dig http://www.htdig.org/ Linux (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 61 6. MIGRATIONSWEGE Ziel dieses Leitfadens ist es, lizenzkostenfreie Ersatzprodukte aufzuzeigen, mit denen vorhandene, kostenpflichtige Anwendungssoftware abgelöst werden kann. Dies führt nicht zwangsläufig zu einer lizenzkostenfreien Softwarelandschaft, da die für die Anwendungssoftware erforderliche weiterhin kostenpflichtig sein kann. Mit dem gleichen Ziel werden im folgenden Kapitel lizenzkostenfreie Softwareprodukte für den Server vorgestellt, mit deren Hilfe der Einsatz lizenzkostenpflichtiger Produkte vermieden werden kann (es geht also nicht in erster Linie darum, wie eine Landschaft aus lizenzkostenpflichtiger Software bei laufendem Betrieb umgestellt werden kann; Ziel ist es vielmehr, eine Entscheidungshilfe für den Fall zu bieten was ist zu tun, wenn etwas gebraucht wird, was noch nicht vorhanden ist ). In beiden Fällen ist natürlich darauf zu achten, dass durch die neue Anwendung auf die vorhandenen Daten weiter zugegriffen werden kann. Schwieriger wird es dann, wenn wie im Fall der Stadt München die Notwendigkeit für einen Wechsel von der der Arbeitsplatzrechner ausgeht (das Betriebssystem Windows NT der Arbeitsplatzrechner soll wegen des Wegfalls der Unterstützung durch Microsoft ersetzt werden). In einem solchen Fall muss auch nach dem Wechsel sowohl der Arbeitsplatz für sich, als auch in Kombination mit jedem erforderlichen Server weiter die notwendige Funktionalität besitzen. Um dies besser zu verstehen, diskutieren wir an dieser Stelle kurz mögliche Migrationswege hin zu einer lizenzkostenfreien Softwarelandschaft. 6.1 ANWENDUNGSSOFTWARE AUF LINUX VERFÜGBAR Ist die am betreffenden Arbeitsplatz notwendige Anwendungssoftware in identischer vergleichbarer Form auf Linux verfügbar, kann der Arbeitsplatz umgestellt werden. 6.2 ANWENDUNGSSOFTWARE NUR TEILWEISE AUF LINUX VERFÜGBAR In diesem Fall ist zu prüfen, ob die betreffende Anwendung mit Hilfe der Wine einem Windows-Emulator für Linux benutzt werden kann. 6.3 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT TERMINALZUGANG ZUM SERVER Terminalemulation unter Linux ist in der Regel kein Problem. Sofern noch Hostanwendungen vorhanden sind, auf die mit einem Terminalprogramm vom Client aus zugegriffen werden soll, so steht dem nichts im Weg. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 62 6.4 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT FAT-CLIENT FÜR DEN ZUGANG ZUM SERVER Client-Server Anwendungen werden in manchen Fällen so erstellt, dass die auf dem Arbeitsplatz laufenden Clients eine eigene Programmlogik besitzen (es handelt sich in diesen Fällen um sogenannte Fat-Clients). Fat-Clients setzen wieder eine bestimmte Installationsplattform auf dem Arbeitsplatzrechner voraus, in den meisten Fällen Windows (in Varianten). Liegt eine solche Situation vor, ist wie unter 6.2 beschrieben zu verfahren. 6.5 ARBEITSPLATZ BENÖTIGT WEBCLIENT-ZUGANG ZUM SERVER In allen neueren Client-Server Anwendungen handelt es sich bei den Clients entweder um Web- um JAVA-Clients. Da sowohl Browser, als auch JAVA unter Linux zur Verfügung stehen, gibt es in solchen Fällen bei der Umstellung der Arbeitsplatzrechner keine Schwierigkeiten. 6.6 SERVERPLATTFORM Linux wird in der Zwischenzeit von vielen Softwareanbietern als unterstützt. Als Migrationspfad für Serveranwendungen gibt es daher zwei Wege: in der ersten Variante wird das Betriebssystem des Servers durch Linux ersetzt, während die Anwendungssoftware unverändert bleibt. Bei Variante zwei wird auf einer Linuxplattform eine Open source Serveranwendung installiert. Details zu solchen Anwendungen finden sie im nächsten Kapitel. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 63 7. VERGLEICH VON SOFTWARELIZENZEN 7.1 WELCHE ARTEN KOSTENFREIER SOFTWARE GIBT ES? 7.1.1 Was ist Freie Software? In den 1960 und 1970er Jahren wurde Software als Zugabe zu Computern gesehen, um sie nützlich zu machen. Programmierer tauschten die Software dabei frei untereinander aus und gaben häufig den entsprechenden Quelltext weiter. Insbesondere in großen Benutzergruppen wie der DEC User Group (DECUS) war das üblich. In den späten 1970er Jahren begannen Firmen Softwarelizenzen einzuführen, welche den Nutzen, die Weitergabe und die Möglichkeit der Veränderung der Programme einschränkte. Außerdem wurden viele Programme nicht mehr im Quellcode geliefert, sondern nur noch in maschinenlesbarer Form, was eine Veränderung nahezu unmöglich machte. Damit wurden die angestellten Programmierer sowie die Nutzer der entsprechenden Software eingeschränkt, Software wurde zu einem künstlich verknappten Gut. In diese Zeit fiel die Arbeit von Richard Stallman am AI Lab (Abteilung für Künstliche Intelligenz) des Massachusetts Institute of Technology. Als dort ebenfalls proprietäre Software in den Laboren eingeführt wurde, bemühte Stallman sich darum, durch das Programmieren alternativer Software eine Monopolstellung proprietärer Anbieter zu verhindern. Er folgte damit seinen Prinzipien einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die einen freien und ungehinderten Austausch von Software vorsahen. Dies gipfelte im September 1983 in der Ankündigung des GNU-Projekts, das einen freien UNIX-Klon namens GNU erstellen wollte. Kurze Zeit später gründete er die Free Software Foundation, die sich der Förderung und Produktion freier Software verschrieb. Um die im GNU-Projekt geschriebene Software anderen Programmierern frei zugänglich zu machen und zu gewährleisten, dass das Recht auf freien Zugang, freie Verbreitung und die Möglichkeit zur Abänderung nicht verloren gehen konnte, entwarf Stallman das Copyleft-Prinzip und wandte darauf aufbauende en auf die geschriebene GNU-Software an. 1989 fasste er die jeweils programmabhängigen en mit Hilfe des Rechtsprofessors Eben Moglen zu einer einzigen meistverbreiteten, der GNU General Freie-Software-. 1993 Public stellte License () Linus Torvalds zusammen, den von der ihm geschriebenen Betriebssystem-Kern Linux unter die : Seitdem entwickelte sich Linux zu einem der bekanntesten Stücke freier Software (siehe auch Geschichte von Linux). 1997 veröffentlichte Eric S. Raymond das Essay The Cathedral and the Bazaar, das die Firma Netscape dazu veranlasste, den Quelltext des Netscape Navigators frei zu geben. Das daraus später entstandene Produkt Mozilla Firefox gehört ebenfalls zu den bekanntesten Stücken freier Software. Nach der Veröffentlichung des Essay durch Raymond gründeten dieser, Bruce Perens und Tim O'Reilly die Open Source Initiative mit dem Ziel, den Begriff der freien Software durch den (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 64 Begriff Open Source abzulösen, da dieser weniger ideologisch belastet sei. Bis heute sorgen die beiden Bezeichnungen immer wieder für Verwirrung und Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen Unterstützern. Richard Stallman und die Free Software Foundation (FSF) definieren Software als frei, wenn ihre folgende Freiheitsrechte einräumt: Freiheit 0: das Programm zu jedem Zweck auszuführen. Freiheit 1: das Programm zu studieren und zu verändern. Freiheit 2: das Programm zu kopieren. Freiheit 3: das Programm zu verbessern und zu verbreiten, um damit einen Nutzen für die Gemeinschaft zu erzeugen. Für Freiheit 1 und 3 ist der Zugang zum Quellcode Voraussetzung, sonst wird das Verändern eines Programms schwer bis unmöglich. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird die Software als proprietär unfrei bezeichnet. Es gibt verschiedene Typen von en, die die Kriterien freier Software erfüllen: Copyleft-en, die GNU General Public License () ist die am häufigsten verwendete. Der Autor behält das Copyright und es sind Klauseln enthalten, dass veränderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der Quellcode muss zur Verfügung gestellt werden. Public-Domain-en. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit der Software machen, z. B. in eigene Programme einbauen und verkaufen. Bei BSD-artigen en behält der Autor das Copyright. Diese Ehre, wem Ehre gebührt enthält den Autor und oft auch einen Haftungsausschluss. Veränderung und Weitergabe in jeder Form ist erlaubt, d. h. sie darf auch in proprietäre Software eingebaut werden. In diese Klasse fallen die Apache- und die MIT-.1 7.1.2 Wer fühlt sich für freie Software zuständig? Die oberste Instanz für Freie Software ist die Free Software Foundation (FSF) 2. Die Website der FSF ist in der folgenden Abbildung gezeigt. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 65 7.1.3 Was ist Open Source? Eine Open-Source- ist eine Software-, die den Prinzipien der Open Source Initiative folgt und aus diesem Grund den Quellcode der Software zur Verfügung stellt. Eine gilt als Open-Source-, wenn sie von der Open Source Initiative nach den Richtlinien der Open Source Definition anerkannt ist. Die Auslegung der Definition durch die Open Source Initiative stimmt nicht immer mit der Auslegung der Definition Freier Software der Free Software Foundation überein. Damit sind Open-Source-en nicht automatisch en Freier Software (im Sinne der FSF), obwohl sie in der Praxis nahezu deckungsgleich sind. Bisher gab es nur eine Ausnahme (Stand: 2003). In der Open Source Definition wird folgendes verlangt: Freie Weitergabe: Die darf niemanden darin hindern, die Software zu verkaufen sie mit anderer Software zusammen in einer Software-Distribution weiterzugeben. Die darf keine gebühr verlangen. Quellcode: Die Software muss im Quellcode für alle Nutzer verfügbar sein. Abgeleitete Arbeiten: Die muss von der Basissoftware abgeleitete Arbeiten und deren Distribution unter derselben wie die Basissoftware erlauben ("virale "). Integrität des Autoren-Quellcodes: Die muss explizit das Verteilen von Software erlauben, die auf einer modifizierten Version des Originalquellcodes beruhen. Die kann verlangen, dass solche Änderungen zu einem neuen n eine neue Versionsnummer der Software führen und solche Änderungen dokumentiert werden. Keine Diskriminierungen von Personen Gruppen: Die darf nicht einzelnen Personen Gruppen die Nutzung der Software verweigern. (C): Dr. Wolfgang Grond Open Source ist sozusagen ein Abkömmling der Freien Software; beide Initiativen sind am Markt aktiv, und regeln im wesentlichen das gleiche. Der Unterschied zwischen beiden Initiativen liegt darin, dass die Free Software Foundation soziale Gründe in ihrer Argumentation berücksichtigt (Software sollte frei sein, damit die sozialen Unterschiede klein bleiben), während die Open Source Bewegung mehr die praktischen Aspekte berücksichtigt. Die unterschiedlichen versionen machen unter anderem Aussagen darüber, ob der Autor ein Copyright behält, ob OSS in kommerzielle Produkte integriert werden darf nicht.

S E I T E 66 Keine Nutzungseinschränkung: Die darf den Verwendungszweck der Software nicht einschränken. erteilung: Die muss für alle zutreffen, welche die Software erhalten, ohne z. B. eine Registrierung eine andere erwerben zu müssen. Produktneutral: Die muss produktneutral gestaltet sein und darf sich z. B. nicht auf eine bestimmte Distribution beziehen. Die darf andere Software nicht einschränken: Sie darf zum Beispiel nicht verlangen, dass sie nur mit Open Source Software verbreitet werden darf. Die muss technologieneutral sein: Sie darf z. B. nicht verlangen, dass die Distribution nur via Web/CD/DVD verteilt werden darf. Public-Domain-Software erfüllt diese Bedingungen, soweit der gesamte Sourcecode verfügbar gemacht wurde.3 7.1.4 Wer fühlt sich für Open Source Software zuständig? Die oberste Instanz für Open Source Software ist die Open Source Initiative.4 (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 67 7.1.5 Welche Open Source en gibt es? Eine Übersicht über die Open Source en findet man im Web.5 7.1.6 Wo liegt der Unterschied zwischen Freier Software und Open Source Software? Der Unterschied zwischen Freier Software und Open Source Software wird in einem Artikel beschrieben, der auf der GNU-Website verfügbar ist.6 (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 68 7.1.7 Was ist Public Domain Software? Bei Public Domain Software verzichtet der Schreiber auf sein Copyright; die Software gehört also der Allgemeinheit. 7.1.8 Was ist Freeware? Freeware ist Software, die z. B. von Unternehmen kostenfrei abgegeben wird. Im Gegensatz zu Freier Software Open Source Software ist Freeware aber nicht im Quellcode verfügbar. Alle Rechte bleiben beim Herausgeber. Freeware wird auf den Markt gebracht, um Auf das Unternehmen aufmerksam zu machen, also Werbung zu treiben, den Markt zu besetzen und Wettbewerber abzuhalten Anwender dazu zu bewegen, kostenpflichtige Versionen der Software zu erwerben. In Deutschland bekannte Beispiele für Freeware sind z. B.: Die freie Version des Virenscanners Antivir (www.free-av.de) Die kostenfreie Version der Firewall Zonealarm (www.zonelabs.com) 7.1.9 Was ist eine Community Edition? Dasselbe wie Freeware. 7.1.10 Wie wird Software, die nichts kostet beschrieben? Zur Vereinfachung wird Software, die nichts kostet (wohl wissend, dass Freie Software nicht prinzipiell kostenfrei sein muss; Frei wird im Zusammenhang mit Freier Software im Sinne von Frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier verwendet) als Open Source Software, kurz OSS bezeichnet. 7.1.11 Warum wird überhaupt Open Source Software (OSS) entwickelt? Die an zweiter und vierter Stelle genannten Ursachen sind auch die Gründe dafür, dass der Einsatz von OSS für Unternehmen zunehmend interessant ist. Weil Programmierer ursprünglich nur die Absicht hatten, eigene Probleme zu lösen, und die Ergebnisse dieser Arbeiten anschließend anderen verfügbar gemacht haben, Weil Programmierer, die der Free Software Foundation zugeneigt sind, sich die Auffassung zu eigen gemacht haben, dass Software frei verfügbar sein sollte, damit alle sozialen Schichten Zugang zu Wissen haben, Weil Unternehmen ursprünglich proprietäre Software unter einer OSS- herausgeben, um z. B. Kosten zu sparen, und interessierte Programmierer zur Mitarbeit zu motivieren, um die Nachfrage nach ihren anderen Produkten zu steigern, Weil mehr und mehr Unternehmen dazu übergehen, ein Geschäftsmodell zu verwenden, das nicht auf Einnahmen aus SW-en basiert, sondern auf Service und Wartung der kostenfrei und im Quellcode verfügbaren Software. In der Regel ist es dann so, dass diese Unternehmen versuchen, eine Entwicklergemeinde um sich zu scharen; manchmal werden auch zusätzliche Programmmodule Versionen mit verbessertem Leistungsumfang gegen gebühren abgegeben, während die unter Mithilfe der Allgemeinheit entstandene Basisversion kostenfrei ist ( Community-Edition). (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 69 8. ANDERE OSS STUDIEN, LEITFÄDEN UND SOFTWAREÜBERSICHTEN Folgende Studien und Initiativen rund um das Thema Open Source Software werden im weiteren kurz vorgestellt: Migrationsleitfaden der Bundesregierung Linux Client Migration Cookbook Open Source Jahrbuch Berlios Open Source Leitfaden der Bundesregierung Open Source Möglichkeiten für den Mittelstand Open Source Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen Open Source Initiative der Österreichischen Wirtschaftskammern Open Source Studie von Optaros Open Source Studie des FhG-IPA Open Source Studie von Berlecon Research Linux-Studie von Enterprise Management Associates Desktop Linux Client Survey des OSDL LiMux-Projekt (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 70 8.1 ZIELSETZUNG DES MIGRATIONSLEITFADENS DER BUNDESREGIERUNG Die Zielsetzung des Migrationsleitfadens der Bundesregierung in der 2. Auflage vom August 2005 ist aus dem Untertitel erkenntlich7. Der Untertitel lautet: Leitfaden für die Migration der Basiskomponenten auf Server- und Arbeitsplatzsystemen. (Der Anlass für die Erstellung des Migrationsleitfadens liegt in dem durch den Wegfall des Supports für Windows NT und Exchange 5.5 entstandenen Handlungsdrucks für die Verwaltung8). Behandelt werden also Alternative Betriebssysteme auf dem Desktop (Arbeitsplatz) als Ersatz für Windows NT, sowie alternative Office- und Terminaldienste, und Alternative serverseitige Basiskomponenten wie z. B. Dateiablage, Druckdienst, Authentisierung, Netzwerkdienste, Verzeichnisdienst, Systemüberwachung, Middelware, Werbserver, Dantenbanken und Groupware. Der Migrationsleitfaden behandelt darüber hinaus sehr ausführlich die Themen Recht (Vertragsrecht, Urheberrecht, Patentrecht, Haftung und Gewährleistung sowie Vergaberecht), und präsentiert exemplarische Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Ohne an dieser Stelle das Thema Vollständigkeit (der vorgestellten Software) zu diskutieren wird sofort deutlich, wo die (bewusst gezogenen) Grenzen des Migrationsleitfadens liegen: natürlich gibt es sowohl auf dem Desktop, als auch auf dem Server weitere Anwendungen, die für ein Unternehmen von Interesse sind. Die Vorstellung solcher Anwendungen ist das Ziel dieses OS4EBIZ-FAQ. Die Titelseite des Migrationsleitfadens ist in der folgenden Abbildung dargestellt. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 71 8.2 LINUX CLIENT MIGRATION COOKBOOK Ein IBM Redbbok, erschienen im Dezember 2004 unter der Nummer SG24-6380-00, in dem die Migration von Arbeitsplatzrechnern ausführlich dargestellt wird. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 72 8.3 ZIELSETZUNG DES OPEN SOURCE JAHRBUCHS Im Gegensatz zum Migrationsleitfaden setzt das Open Source Jahrbuch ganz andere Schwerpunkte (bereits beim Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses wird dies deutlich; das OSJahrbuch gliedert sich in die Kapitel: Fallbeispiele, Technik, Ökonomie, Recht und Politik, Gesellschaft, Open content sowie Open Innovations). Die Titelseite des OS-Jahrbuchs 2005 ist in der folgenden Abbildung dargestellt. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 73 8.4 ZIELSETZUNG VON BERLIOS Berlios9 versteht sich einerseits als Mediator, der Anwender, Entwickler sowie Hersteller und Dienstleister von Open Source Software zusammenbringt. Berlios ist darüber hinaus eine Projektbörse sowie eine Entwicklungs- und Newsplattform. Berlios wird vom Fraunhoferinstitut für offene Kommunikationssysteme FOKUS10 in Berlin betrieben. Die Startseite von Berlios (http://www.berlios.de ) ist in der folgenden Abbildung dargestellt. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 74 8.5 OPEN SOURCE LEITFADEN DER BUNDESREGIERUNG Im Jahr 2001 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie einen Leitfaden mit dem Titel: Open Source Software ein Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen herausgegeben11. Folgende Themen werden darin behandelt: Hintergrund zu Open Source Software Für und Wider von Open Source Software Best-Practice Beispiele Rechtliche Fragen und Geschäftsmodelle Kriterien für den Einsatz von Open Source Software Auch hier wird wieder schnell klar, dass die Zielsetzung dieser Broschüre nicht in einer Übersicht über verfügbare OSS besteht. Die Titelseite des Leitfadens ist in der folgenden Abbildung dargestellt. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 75 8.6 OPEN SOURCE MÖGLICHKEITEN FÜR DEN MITTELSTAND Auf der Website der Initiative Mittelstand sicher im Internet (http://www.mittelstand-sicher-iminternet.de/content-details.php?117, vgl. unten) ist ein Artikel von Dr. K. Sobania, DIHK vorhanden, der auf den Trend zu Open Source Software hinweist, Hintergrundinformationen bietet und auf weitere Quellen verlinkt. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 76 8.7 LINUX UND OPEN SOURCE INITIATIVE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Das Land NRW hat eine Linux und Open Source Initiative in Form eines Vereins gegründet. Die Website unter der http://www.los-nrw.de/ bietet Hintergrundinformationen, Verweise auf Unternehmen, Pressemeldungen und Verweise auf Open Source Software. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 77 8.8 OPEN SOURCE INITIATIVE DES FACHVERBANDS UNTERNEHMENSBERATUNG UND IT, WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH Die Wirtschaftskammer Österreich hat ebenfalls ein Portal zum Thema Open Source. Wie üblich werden folgende Punkte behandelt: Anbieter Produkte News Best Practice Beispiele Die folgende Abbildung zeigt die Website (: http://www.opensource.co.at/ ). (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 78 8.9 OPEN SOURCE SOFTWARE STUDIE VON OPTAROS INC. Optaros, eine auf Open Source Software spezialisierte Unternehmensberatung aus Boston, MA (USA) mit Geschäftsstellen in Genf und Zürich hat im Dezember 2005 eine Studie zum Thema Wachstum von Open Source Software in Unternehmen publiziert. Die Studie ist auf der Optaros-Website (http://www.optaros.com/wp/wp_3_growth_oss.shtml vgl. unten) in Englisch verfügbar. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 79 8.10 OPEN SOURCE STUDIE DES FRAUNHOFERINSTITUTS FÜR PRODUKTIONSTECHNIK UND AUTOMATISIERUNG IPA Das FhG-IPA hat im letzten Jahr eine Studie mit dem Thema Open Source Software Einsatzpotentiale und Wirtschaftlichkeit herausgegeben. Angesprochen werden die Gebiete Charakteristica von Open Source Software Open Source Software eine Ist-Analyse Anwendungsfelder Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, und strategische Analyse. Das Titelbild der Studie ist in der nächsten Abbildung gezeigt. (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 80 8.11 OPEN SOURCE STUDIE VON BERLECON RESEARCH Berlecon Research, eine Unternehmensberatung für IT und Telekommunikation, hat bereits im Jahr 2004 eine Studie mit dem Titel Linux und Open Source Strategien für CIOs herausgegeben. Die Studie ist auf der Website von Berlecon Research (http://www.berlecon.de/research/reports.php?we_objectid=157 vgl. unten) zum Download verfügbar. (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 81 8.12 LINUX-STUDIE VON ENTERPRISE MANAGEMENT ASSOCIATES Linux ist teurer und aufwändiger zu pflegen als Windows umgekehrt. Enterprise Management Associates haben versucht, mit ihrer im Februar 2006 neu erschienenen Studie das Thema neu zu beleuchten. Sie kommen zu dem Ergebnis, das bedingt durch bessere Oberflächen und leistungsfähigere Managementtools dies so nicht mehr stimmt. Die Studie ist unter folgender verfügbar: http://www.levanta.com/linuxstudy/ (C): Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 82 8.13 DESKTOP LINUX CLIENT SURVEY DES OSDL Das Open Source Development Lab OSDL hat eine Studie publiziert, in der der Einsatz von Linux auf dem Arbeitsplatzrechner sowie potentielle Barrieren, die dem entgegen stehen, untersucht worden sind. Um die Studie zu bekommen, gehen Sie bitte auf folgende Webadresse: http://www.osdl.org/ (C) Dr. Wolfgang Grond

S E I T E 83 8.14 LIMUX-PROJEKT DER STADT MÜNCHEN Ziel des LiMux-Projekts der Stadt München ist es, eine Migration (= einen Übergang) von proprietärer Software hin zu Open Source Software zu bewerkstelligen. Nicht nur Open Source Softwareanwendungen, sondern eben auch ein Einsatz von Open Source Betriebssystemen werden angestrebt. Auf der Website (http://www.muenchen.de/rathaus/dir/limux/89256/index.html des vgl. unten) LiMux-Projekts wird über den aktuellen Stand berichtet. Zusätzlich sind Informationen bezüglich der Rahmenbedingungen für die Ausschreibung sowie zum Stand von Open Source Software und Patentrecht verfügbar. (C): Dr. Wolfgang Grond