Gesundheit im Kanton Luzern

Ähnliche Dokumente
Gesundheit im Kanton Freiburg

Gesundheit aus Sicht der Zürcherinnen und Zürcher

Gesundheit im Kanton Luzern

Gesundheit im Kanton Zürich

14 Santé. Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz: ein Gesundheitsrisiko COMMUNIQUÉ DE PRESSE MEDIENMITTEILUNG COMUNICATO STAMPA

Indikator 3.6: Sitzen und Ruhen, Erwachsene

45% derer, die sich selbst nur als übergewichtig einschätzen, sind tatsächlich sogar adipös.*

Ausrichtung des Ernährungsverhaltens an Ernährungsbotschaften

Die Gesundheit der Walliser Bevölkerung

insgesamt 4,3 1,6 15 bis 20 0,4 0,7 20 bis 25 1,5 2,5 25 bis 30 1,9 4,1 30 bis 35 2,0 5,0 35 bis 40 2,3 5,9 40 bis 45 2,8 6,6 45 bis 50 3,0 7,0

6. Gebrauch multipler Substanzen in der Schweiz im Jahr 2012

Wenn s um Gesundheit geht Frauen und Männer im Vergleich Auswahl an Daten und Fakten zur Gesundheit der Geschlechter

Ernährungszustand und Essgewohnheiten

Frauen leben gesünder

Ernährungszustand und Essgewohnheiten

Bereich 5: Gesundheitszustand

Ernährung und Bewegung von Kindern und Jugendlichen

Sozialhilfequote seit 5 Jahren stabil bei 1,7 Prozent

Gewicht und Ernährungsweise

Kanton Basel-Stadt. Gesundheit im Kanton Basel-Stadt

Heutige Themen. 1. Kurze Vorstellung: - Person - Suchtberatung der Perspektive Thurgau. 2. Sucht im Alter

voja Projekt ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung

Gesundheit der Zuger Bevölkerung Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012

Stressbelastung der Hessen am Arbeitsplatz

Angst vor Krankheiten

Angst vor Krankheiten

Abb. 1.7: Gesundheitliches Wohlbefinden nach Bildung und Einkommen, Kanton Zürich 2002 (N=1626 und 1527) sehr gut gut. mittel bis sehr schlecht

Angst vor Krankheiten

QUALITY OF WORK INDEX

Gebrauch psychoaktiver Medikamente von Erwachsenen

Zuviel Stress zuviel Druck! Einblicke in die Juvenir-Studie 4.0. Sören Mohr Freiburg,

Alkoholmissbrauch & Gesundheit: Häufigkeit, Hospitalisa<onen, Kosten

Sozialhilfequote steigt wieder auf 1,1 Prozent

Kanton Basel-Landschaft. Gesundheit im Kanton Basel-Landschaft

Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen. Gesundheit im Kanton St. Gallen

LUSTAT News 17. Dezember 2015 Medienmitteilung. Sozialhilfe im Kanton Obwalden Weniger neue Sozialhilfefälle

Aktuelle Analysen der Gesundheitsberichterstattung zur Gesundheit älterer Menschen in Hamburg

Monitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich

Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen im Kanton Zürich

Gesundheits- und Risikoverhalten von Berliner Kindern und Jugendlichen

Angst vor Krankheiten

Schweizerische Umfrage zum Tabakkonsum (Tabakmonitoring)

Epidemiologische Beobachtungsstelle. Die Ernährung PASSI

Ernährung, Bewegung und Körpergewicht:

Übergewicht im Kanton Zürich

Die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Leistungen durch ältere Menschen

Jugendliche und Alkohol Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Eltern

Gesundheit ist gewiss nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

Gesundheitsförderung, Prävention, Früherkennung

Guter allgemeiner Gesundheitszustand und Erhöhung der Lebenserwartung

LUSTAT News 15. November 2016 Medienmitteilung. Sozialhilfe im Kanton Uri Sozialhilfequote sinkt auf 1,1 Prozent

Schweizerische Gesundheitsbefragung Erste Ergebnisse

Angst vor Krankheiten: Baden-Württemberg

Titel. Untertitel. Gesundheit und Lebensstil von Jugendlichen der Stadt Zürich: Resultate der Schülerbefragung 2012/13

Psychische Gesundheit in der Schweiz

Gesundheitsbefragung Linz

Angst vor Krankheiten: Nordrhein-Westfalen

Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

SCHWEIZERISCHE GESUNDHEITSBEFRAGUNG 2002 (SGB02) Erklärungen zu den kantonalen Standardtabellen

BFS Aktuell. Familie und Gesundheit. Schweizerische Gesundheitsbefragung Lebenserwartung und Sterblichkeit. 14 Gesundheit

Zehn Jahre BMI-Monitoring bei Kindern- und Jugendlichen

DAK-Gesundheitsreport 2011 für Baden-Württemberg

Alkoholprävention im Alter

DAK-Gesundheitsreport 2011 für Schleswig-Holstein

Wie steht es tatsächlich um das Gewicht unserer Kinder?

Angst vor Krankheiten: Bayern

Test Fitness bei der Rekrutierung (TFR)

Medienmitteilung. 13 Soziale Sicherheit Nr Seit 2013 unveränderte Sozialhilfequote

Soziale Lage und Gesundheit im Alter

Monitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich

Willkommen zum Workshop Nutzung wissenschaftlicher Daten für die Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel des BMI Monitorings

Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz Destatis, 01. September 2009

Jahresschwerpunkt 2017/2018

Die unterschätzte Bedrohung: Öffentliche Wahrnehmung zur Fettleibigkeit in Europa

Landes-Gesundheits-Bericht 2015

"Rauchen schadet.._": Begleituntersuchung zur Kampagne 2003 und 2004 (Zusammenfassung)

Transfer der MOSEB-Indikatoren in NCD-Monitoring-System

Zuviel Stress zuviel Druck! Einblicke in die Juvenir-Studie 4.0. Sören Mohr Chur,

Test Fitness bei der Rekrutierung (TFR)

Ist das Gleiche dasselbe?

Wichtig für Mama und Baby. Das tut uns beiden gut!

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland

Tabak: Einstellungen zu Werbung, Preiserhöhungen und Verkaufseinschränkungen (Zusammenfassung)

Monitoring der Gewichtsdaten der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich

So dick war Deutschland noch nie. Das Körpergewicht ist viel zu oft viel zu hoch. Prof. Dr. Helmut Heseker

Gesundheit und Pflege

Gesund leben und arbeiten in Hamburg!

Medikamenteneinnahme. Tägliche Medikamenteneinnahme. Es nehmen täglich Medikamente ein und mehr *) % % % % % % insgesamt

Transkript:

Gesundheits- und Sozialdepartement Gesundheit im Kanton Luzern Ergebnisse aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007

Obsan Bulletin 3/2009 Herausgegeben von: Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium, Neuchâtel Konzept und Realisierung: Daniela Schuler, Laila Burla, Andrea Zumbrunn, Florence Moreau-Gruet, Oliver Egger (Obsan) Hanspeter Stamm, Doris Wiegand (Lamprecht und Stamm) Weitere Informationen: Kantonsärztliche Dienste des Kantons Luzern Meyerstrasse 20, Postfach 3439, 6002 Luzern Tel. 041 228 60 90, Fax 041 228 67 33, kad@lu.ch www.kantonsarzt.lu.ch/gesundheitsstatistik.htm 2

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 4 Allgemeiner Gesundheitszustand Gesundheitliches Wohlbefinden... 5 Gesundheitliche Einschränkungen im Alltag... 6 Psychische Beschwerden Psychische Belastung... 7 Depressive Symptome... 8 Bewegung, Ernährung, Gewicht Körperliche Aktivität... 10 Ernährung... 11 Körpergewicht... 12 Substanzkonsum Alkoholkonsum... 13 Tabakkonsum... 14 Medikamentenkonsum... 15 Arbeitsplatz Gesundheit am Arbeitsplatz... 16 Ergebnisse nach Alter im Überblick... 18 Methodische Bemerkungen... 19 3

Vorwort Liebe Luzernerinnen und Luzerner Was bedeutet für Sie «Gesundheit»? Wann fühlen Sie sich rundum gut? Beispielsweise wenn s im Job gut läuft, die Familie glücklich und gesund ist, das Wohnumfeld stimmt, keine Beschwerden den Alltag beeinträch tigen usw. Je nach Alter, Herkunft, Geschlecht oder Bildung fallen die Antworten vermutlich unterschiedlich aus. So beeinflusst nicht nur der eigene Lebensstil die Gesundheit, sondern im Wesentlichen auch die äusseren Einflüsse wie Umwelt, Arbeit, sozialer Status usw. Damit wir wissen, wie es um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Luzerner Bevölkerung steht, leistet uns die Gesundheitsbefragung wichtige Dienste. Beispielsweise zählen Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebserkrankungen, Diabetes II sowie Erkrankungen der Atmungsorgane zu den grossen Herausforderungen. Obwohl die medizinische Versorgung und die mit ihr zusammenhängenden Kosten zuoberst auf der gesundheitspolitischen Agenda stehen, braucht es heute eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik. Viele politische Entscheide haben direkten oder indirekten Einfluss auf die Gesundheit von Menschen. Investieren in die Gesundheit der Luzerner Bevölkerung heisst ökologische, bildungspolitische und ökonomische Faktoren vermehrt mit dieser Zielsetzung in ein Gleichgewicht zu bringen. Das Hauptziel einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik ist die Schaffung gesundheitsfördernder Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen, damit alle die Möglichkeit haben, ein gesünderes Leben zu führen. Vielleicht überlegen Sie sich beim Lesen der Broschüre, in welchen Zusammenhang die vorliegenden Ergebnisse mit äusseren Einflüssen stehen könnten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre. Markus Dürr Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements Luzern 4

Gesundheitliches Wohlbefinden Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung des Kantons Luzern fühlt sich gesundheitlich gut. 88,8% antworten auf die Frage Wie ist Ihre Gesundheit im Allgemeinen? mit gut oder sehr gut. Dies entspricht dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. Zwischen 2002 und 2007 ist dieser Anteil im Kanton Luzern stabil geblieben. Anteil Personen, die ihre Gesundheit als (sehr) gut einschätzen 10 8 6 4 96,2 99,5 96,5 90,7 81,0 74,1 78,0 72,9 89,1 88,4 2 15 34 35 49 50 64 65+ Total Altersgruppen Frauen LU Männer LU Frauen CH Männer CH n LU = 1071, n CH = 18 750 Quelle: BFS, SGB 2007 Der Anteil Personen mit gutem oder sehr gutem gesundheitlichen Wohlbefinden ist bei Frauen und Männern im Kanton Luzern gleich hoch. Das Wohlbefinden nimmt mit zunehmendem Alter ab. Auf Ebene der Gesamtschweiz unterscheiden sich Männer und Frauen ab 65 Jahren: Männer sprechen in dieser Altersgruppe häufiger von einer guten oder sehr guten Gesundheit. Die Luzerner Werte bezüglich Geschlecht und Alter entsprechen ungefähr dem Gesamtschweizer Durchschnitt. Auffallend ist einzig der im Kanton Luzern kleinere Anteil an 50 64-jährigen Männern mit (sehr) guter Gesundheit. Gut 9 der Luzernerinnen und Luzerner mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II oder Tertiärstufe schätzen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung ist der Anteil kleiner; er beträgt 76,5%. 5

Gesundheitliche Einschränkungen im Alltag 30,3% der Befragten im Kanton Luzern fühlen sich bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens durch ein gesundheitliches Problem eingeschränkt. Dieser Anteil ist vergleichbar mit der Deutschschweiz (29,2%) 1. In der Deutschschweiz geben Frauen (32,1%) häufiger als Männer (26,2%) an, im Alltag durch ein gesundheitliches Problem eingeschränkt zu sein. Dieselbe Tendenz zeigt sich auch im Kanton Luzern (33,3% vs. 27,1%). Anteil Personen mit Einschränkungen im Alltag durch ein gesundheitliches Problem (in den letzten 6 Monaten) 5 4 3 2 1 22,6 27,9 39,1 40,2 33,3 27,1 30,3 15 34 35 49 50 64 65+ Frauen Männer Total Altersgruppen LU Deutschschweiz n LU = 696, n Deutschschweiz = 10 576 Quelle: BFS, SGB 2007 Mit höherem Alter nehmen die empfundenen Einschränkungen zu. Das gilt sowohl für den Kanton Luzern wie auch für die Deutschschweiz. Im Kanton Luzern sind 22,6% der 15 34-Jährigen von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen, ab 65 Jahren sind es 40,2%. Mit zunehmender Bildung berichten die Befragten seltener von Einschränkungen. Im Kanton Luzern besteht ein deutlicher Unterschied zwischen Personen ohne nachobligatorische Ausbildung mit 42,1% und denjenigen mit einer höheren Bildung (Sekundarstufe II, Tertiärstufe) mit 28,1%. 1 Aus erhebungstechnischen Gründen ist hier nur ein Vergleich innerhalb der Deutschschweiz möglich. 6

Psychische Belastung In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung werden keine klinischen Kriterien angewandt, um psychische Erkrankungen zu diagnostizieren. Es wird jedoch nach einzelnen Aspekten psychischer Belastung wie Nervosität, Niedergeschlagen- und Deprimiertheit, Ausbleiben von Ruhe, Gelassenheit und Glücksgefühl gefragt. 12,4% der Luzerner Bevölkerung berichten von mittlerer bis starker psychischer Belastung. Damit liegt der Anteil unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (17,3%). Zwischen Frauen und Männern lässt sich kein Unterschied feststellen. Anteil Personen mit mittlerer oder starker psychischer Belastung (in den letzten 4 Wochen) 4 3 2 1 37,1 28,3 18,9 17,9 13,7 13,9 16,3 14,7 10,1 10,3 (3,9) 5,2 15 34 35 49 50+ keine/kaum einige starke Altersgruppen körperliche Beschwerden LU CH n LU = 1025, n CH = 17 634; Zahlen in Klammern haben eingeschränkte Aussagekraft (n<30) Quelle: BFS, SGB 2007 Auf der Gesamtschweizer Ebene und tendenziell auch im Kanton Luzern nimmt die psychische Belastung mit zunehmendem Alter ab. Für die Gesamtschweiz zeigt sich, dass die Befragten mit höherem Schulabschluss seltener von psychischer Belastung berichten (obligatorische Schule: 23,8%, Tertiärstufe: 14,7%). Psychische Belastung und körperliche Beschwerden sind nicht unabhängig voneinander. 28,3% der Luzernerinnen und Luzerner mit starken körperlichen Beschwerden sind ebenfalls von mittlerer oder starker psychischer Belastung betroffen. Bei Personen mit keinen oder kaum körperlichen Beschwerden sind es 3,9%. In der Gesamtschweiz sind Personen mit starken Beschwerden deutlich häufiger auch von mittlerer oder starker psychischer Belastung betroffen als im Kanton Luzern (37,1% vs. 28,3%). 7

Depressive Symptome Im Sinne spezifischer psychischer Belastung wird in der Schweizerischen Gesundheitsbefragung gezielt nach Symptomen depressiver Erkrankungen 2 gefragt. Die berichteten Symptome sind als Anzeichen für depressive Stimmung auszulegen, nicht aber als klinische Diagnose. Dennoch können solche Symptome Vorboten späterer ausgeprägter Depressivität sein. Zudem gehen sie mit erheblichen Konsequenzen für die Lebensqualität, Arbeits- und Beziehungsfähigkeit einher. Im Kanton Luzern berichten 15, (CH: 18,9%) der Befragten von Depressionssymptomen: Bei 13,5% (CH: 15,8%) sind es eher schwache, bei 1,5% (CH: 3,1%) schwere Symptome. Depressive Symptome insbesondere schwere sind im Kanton Luzern weniger häufig als in der Gesamtschweiz. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Häufigkeiten hier unterschätzt werden. Bei starker depressiver Symptomatik ist es den Betroffenen oft nicht möglich, ein längeres Telefoninterview zu führen. Zudem befinden sich Personen mit starken Depressionen gegebenenfalls in stationärer Behandlung und sind zu Hause nicht erreichbar. In der Gesamtschweiz berichten Frauen (21,9%) häufiger als Männer (15,9%) von Depressionssymptomen. Im Kanton Luzern ist die gleiche Tendenz erkennbar (16,8% vs. 12,9%). Anteil Personen mit Depressionssymptomen (in den letzten 2 Wochen) 35% 3 25% 2 15% 1 5% 31,9 20,2 25,7 22,7 14,2 13,5 13,6 (1,5) <65 65+ <65 65+ <65 65+ Total Frauen CH Männer CH Total LU LU 15,8 3,1 Total CH schwache bis starke Symptome schwache Symptome starke Symptome n LU = 741, n CH = 12 656; Zahlen in Klammern haben eingeschränkte Aussagekraft (n<30) Quelle: BFS, SGB 2007 2 Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder Deprimiertheit; Interesselosigkeit; Müdigkeit oder Erschöpfung; Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust; Schlafstörungen; langsames Sprechen oder Bewegen; mangelndes sexuelles Verlangen; Verlust des Selbstvertrauens oder Selbstvorwürfe; Konzentrations- oder Entscheidungsschwierigkeiten; Gedanken über Tod oder Selbstmord. 8

Die Symptome nehmen sowohl auf gesamtschweizerischer Ebene wie auch im Kanton Luzern mit zunehmendem Alter zu. Im Kanton Luzern leiden 22,7% der 65-Jährigen und Älteren unter depressiven Symptomen, bei der Altersgruppe der unter 65-Jährigen sind es dagegen 13,6%. Zwischen den Jahren 2002 und 2007 lassen sich weder für den Kanton Luzern noch für die Gesamtschweiz bedeutende Unterschiede erkennen. Für die Gesamtschweiz gilt, je höher der Schulabschluss, desto geringer ist der Bevölkerungsanteil mit Depressionssymptomen. Bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung weisen 24,1% depressive Symptome auf, bei Personen mit einer Tertiärausbildung sind es 15,2%. Behandlung von Depressionen 2,5% der Luzerner Bevölkerung geben an, in den 12 Monaten vor der Befragung wegen einer Depression in ärztlicher Behandlung gewesen zu sein. Von den Luzernerinnen und Luzernern mit depressiven Symptomen waren 8,2% in Behandlung. Anteil Personen mit Depressionssymptomen nach ärztlicher Behandlung 10 8 10,0 40,4 9,0 30,6 6 4 2 90,0 59,6 91,0 69,4 schwache starke Symptome Symptome Frauen Schweiz schwache starke Symptome Symptome Männer Schweiz ja nein n CH = 12 061 Quelle: BFS, SGB 2007 Unter den Schweizerinnen und Schweizern mit schwachen depressiven Symptomen waren 9,6% im letzten Jahr in Behandlung. Bei den Personen mit starken Depressionssymptomen sind es 40,4% der Frauen und 30,6% der Männer. Starke Symptome sind Zeichen einer ernsthaften Depression, die eine Behandlung durch eine Fachperson erfordern würden. 9

Körperliche Aktivität Bewegung und Sport sind wichtige Elemente eines gesunden Lebensstils. Regelmässige körperliche Aktivität hat eine gesundheitsfördernde Wirkung und reduziert zahlreiche Krankheitsrisiken. Es werden drei Aktivitätsniveaus unterschieden: Aktiv: mindestens 5 Tage pro Woche jeweils mindestens 30 Minuten Aktivitäten mit mittlerer Intensität (ausser Atem kommen) oder mindestens 3 Tage pro Woche mit Aktivitäten, bei denen man ins Schwitzen gerät Teilaktiv: mindestens 30 Minuten mittlere Intensität pro Woche oder mindestens 1 Tag mit Aktivitäten, bei denen man ins Schwitzen gerät, aber weniger als in der Kategorie «aktiv» Inaktiv: keine körperlichen Aktivitäten Zwischen 2002 und 2007 ist der Anteil an körperlich Aktiven im Kanton Luzern von 35,5% auf 43,9% (CH: von 35,8% auf 41,1%) gestiegen. Der Anteil der Inaktiven liegt mit 13,1% unter dem Gesamtschweizer Durchschnitt (15,9%). Die Abbildung zeigt, dass sowohl Frauen wie auch Männer aktiver wurden. Der Anteil inaktiver Frauen ist aber weiterhin grösser als derjenige der Männer. Anteil aktiver, teilaktiver und inaktiver Personen 10 8 31,2 40,1 39,9 48,3 6 4 2 50,9 45,9 45,0 39,6 17,9 14,0 15,2 12,1 2002 2007 2002 2007 Frauen Männer aktiv teilaktiv inaktiv 2002: n LU = 978, 2007: n LU = 1013 Quelle: BFS, SGB 2002, 2007 Der Anteil körperlich Aktiver nimmt mit zunehmendem Alter ab, gleichzeitig steigt der Anteil inaktiver Personen: Im Rentenalter ist fast jeder Vierte inaktiv (21,8%). Ausserdem zeigt sich ein erheblicher Bildungseffekt: 27,1% der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung sind inaktiv, während es bei denjenigen mit Tertiärbildung 8,7% sind. 10

Ernährung Eine ausgewogene Ernährung leistet nicht nur einen Beitrag zu einem gesunden Körpergewicht, sondern hat, zusammen mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr, auch weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Knapp ein Drittel der Luzerner Bevölkerung (29,2%) hält sich an die Empfehlung, mindestens fünf Portionen Früchte und/oder Gemüse pro Tag zu konsumieren. Der Luzerner Wert entspricht damit dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. Frauen (37,8%) halten die Ernährungsempfehlung doppelt so häufig ein wie Männer (19,2%). Personen mit obligatorischer oder tertiärer Bildung konsumieren leicht mehr Früchte und/oder Gemüse als Personen mit einem Abschluss auf der Sekundarstufe II. Anteil Personen nach Menge des täglichen Früchte- und Gemüsekonsums 10 8 37,8 19,2 29,2 29,3 6 4 47,8 47,9 47,8 48,3 2 32,9 23,0 14,4 Frauen Männer Total Luzern LU 22,4 Total CH 5 und mehr Portionen/Tag 3 4 Portionen/Tag 0 2 Portionen/Tag n LU = 1035, n CH = 17 903 Quelle: BFS, SGB 2007 Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, täglich ein bis zwei Liter Flüssigkeit zu trinken, bevorzugt in Form von ungezuckerten Getränken. Ausserdem sollten alkoholische und koffeinhaltige Getränke nur in kleinen Mengen genossen werden. In Bezug auf die Luzerner Bevölkerung fällt auf, dass fast ein Sechstel (15,6%) zu wenig trinkt. Männer (2,1 Liter) trinken im Durchschnitt mehr als Frauen (1,8 Liter), jüngere Menschen mehr als ältere: Der Anteil der Personen, die täglich einen Liter und weniger trinken, beträgt bei den unter 35-Jährigen 14,1%, bei den 65-Jährigen und Älteren dagegen 21,8%. Im Durchschnitt trinken die unter 35-Jährigen 2,1 Liter pro Tag und die 65-Jährigen und Älteren 1,6 Liter pro Tag. 11

Körpergewicht Mit einem erhöhten Körpergewicht sind verschiedene gesundheitliche Risiken verbunden. Um festzustellen, ob jemand normal-, unter- oder übergewichtig ist, kann der Body Mass Index (BMI) verwendet werden, der folgendermassen definiert ist: BMI = (Körpergewicht in kg)/(körpergrösse in m) 2. Gemäss der WHO gilt für 18-jährige und ältere Personen: BMI < 18,5 kg/m 2 : BMI 18,5 bis < 25 kg/m 2 : BMI 25 bis < 30 kg/m 2 : BMI 30 kg/m 2 und mehr: Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Adipositas (starkes Übergewicht) Im Kanton Luzern sind 24, der Frauen und die Hälfte der Männer (49,7%) übergewichtig oder adipös. Zwischen 2002 und 2007 ist der Anteil übergewichtiger und adipöser Personen in der Bevölkerung von 40,6% auf 35,9% gesunken. Der Kanton Luzern liegt damit im Gesamtschweizer Durchschnitt. Der Rückgang des Anteils übergewichtiger Personen in dieser Zeit lässt sich vor allem auf die Frauen zurückführen. Die Werte der Männer haben sich dagegen zwischen 2002 und 2007 nicht verändert. Anteil Personen nach BMI-Kategorien (18-Jährige und Ältere) 10 8 6 68,5 76,0 50,2 50,3 4 2 41,7 40,7 24,7 18,7 6,8 5,3 8,1 9,0 2002 2007 2002 2007 Frauen Männer Normal-/ Untergewicht (BMI <25) 2002: n LU = 969, 2007: n LU = 1014 Übergewicht (BMI 25 bis <30) starkes Übergewicht (BMI 30+) Quelle: BFS, SGB 2002, 2007 Nicht nur Übergewicht, auch Untergewicht kann ein Problem sein. Auf der Ebene Gesamtschweiz zeigt sich, dass Frauen (5,6%) deutlich häufiger von Untergewicht betroffen sind als Männer (0,8%). Bei den Frauen unter 35 Jahren beträgt der Anteil untergewichtiger Personen gar 8,8%. 12

Alkoholkonsum Im Kanton Luzern trinken 10,4% täglich, 44,6% ein- bis mehrmals wöchentlich und 45, seltener bis nie Alkohol. Der Anteil selten trinkender und abstinenter Frauen (57,7%) ist dabei weit grösser wie jener der Männer (30,7%). Dagegen ist der Anteil täglich trinkender Männer (17,4%) etwa viermal so gross wie jener der Frauen (4,2%). Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit des täglichen Alkoholkonsums zu. So konsumieren 1,4% der 15 34-Jährigen täglich Alkohol, bei den 65-Jährigen und Älteren sind es 23,5%. Verglichen mit der Gesamtschweiz ist im Kanton Luzern der Anteil an täglich Konsumierenden tiefer (10,4% vs. 14,2%), der Anteil selten konsumierender Personen dagegen höher (31,2% vs. 26,). Anteil Personen nach Häufigkeit ihres Alkoholkonsums 10 14,5 8,8 15,8 17,1 13,8 17,0 8 6 34,8 31,7 25,9 29,1 31,2 26,0 4 2 25,0 20,3 40,1 34,8 33,4 43,3 (13,1) (10,0) 9,5 12,4 9,8 20,1 23,5 (6,0) (6,9) 10,4 14,2 * 15 34 35 49 50 64 65+ LU CH Altersgruppen Luzern nie, abstinent selten 1 2 mal/woche mehrmals/woche täglich * Anteil täglich Konsumierender für Altersgruppe 15 34 J: 1,4%, n<30 n LU = 1068, n CH = 18 731; Zahlen in Klammern haben eingeschränkte Aussagekraft (n<30) Quelle: BFS, SGB 2007 Zwischen 2002 und 2007 hat der Anteil abstinenter Personen im Kanton Luzern von 18,1% auf 13,8% abgenommen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Personen, welche selten Alkohol konsumieren, von 22,7% auf 31,2% gestiegen. Die Häufigkeit des Alkoholkonsums sagt nichts über die Menge aus. Bei einem täglichen Konsum ab 20g reinen Alkohols 3 bei Frauen bzw. ab 40g bei Männern wird von einem mittleren Gesundheitsrisiko ausgegangen. Ab 40g (Frauen) bzw. 60g (Männer) reinen Alkohols pro Tag spricht man von einem hohen Risiko. Bei rund 5,8% der Bevölkerung im Kanton Luzern (CH: 5,) besteht ein mittleres bis hohes Gesundheitsrisiko. 3 Entspricht zwei Standardgläsern. Unter einem Standardglas versteht man die Alkoholmenge, die normalerweise im Gastgewerbe pro Glas ausgeschenkt wird (z.b. 3dl Bier, 1dl Wein, 25cl Schnaps). 13

Tabakkonsum Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für Krebs-, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Etwa 15% der Todesfälle sind durch Rauchen verursacht oder mitbedingt. Im Kanton Luzern rauchen 26,4% der Bevölkerung. Dies entspricht in etwa dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (27,8%). Die Anteile der Rauchenden und Nicht-Rauchenden sind zwischen den Geschlechtern unterschiedlich. So ist der Anteil der Nie-Rauchenden bei den Frauen (61,3%) deutlich höher als bei den Männern (43,7%). Männer (24,7%) berichten dagegen häufiger mit dem Rauchen aufgehört zu haben als Frauen (17,). Bei den stark und mässig Rauchenden sind die Männer stärker vertreten. Anteil Personen nach Tabakkonsum 10 8 61,3 43,7 53,6 53,0 6 4 2 24,7 17,4 20,6 17,0 16,7 11,7 14,6 14,1 10,0 14,9 14,4 12,3 Frauen Männer 2002 2007 2007 Nie-Rauchende Ex-Rauchende mässig Rauchende (bis 9 Zigaretten pro Tag) stark Rauchende (ab 10 Zigaretten pro Tag) 2002: n LU = 1021, 2007: n LU = 1070 Quelle: BFS, SGB 2002, 2007 Generell nimmt mit steigendem Alter der Anteil der Nichtraucher und Nichtraucherinnen zu (LU: 35 49 Jahre: 71,4%, ab 65 Jahren: 90,5%). Zwischen 2002 und 2007 hat in der Gesamtschweiz der Anteil Rauchender von 30,5% auf 27,9% abgenommen. Insbesondere der Anteil stark rauchender Personen ist von 16,5% auf 13,6% gesunken. Im Kanton Luzern ist für den gleichen Zeitraum eine ähnliche Tendenz feststellbar (von 14,4% auf 12,3%). 14

Medikamentenkonsum 40,3% der Luzernerinnen und Luzerner geben an, in der Woche vor der Befragung, mindestens ein Medikament eingenommen zu haben. Die Werte sind unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (46,3%). Der Medikamentenkonsum ist im Kanton Luzern von 2002 bis 2007 um rund 6 Prozentpunkte gestiegen, wobei insbesondere bei den Männern eine Zunahme zu verzeichnen ist (von 30,3% auf 39,1%). Die Entwicklung auf Gesamtschweizer Ebene ist vergleichbar (von 40,8% auf 46,3%). Anteil Personen, die in der Woche vor der Befragung mindestens ein Medikament eingenommen haben 6 5 4 3 2 1 38,0 34,1 30,3 41,4 39,1 40,3 51,3 46,3 41,0 2002 2007 2007 Luzern Schweiz Frauen Männer Total 2002: n LU = 1017, 2007: n LU = 1068, n CH = 18 733 Quelle: BFS, SGB 2002, 2007 Auf Ebene der Gesamtschweiz berichten mehr Frauen als Männer (51,3% vs. 41,) mindestens ein Medikament in der Woche vor der Befragung eingenommen zu haben. Im Kanton Luzern lässt sich dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern für 2007 nicht feststellen, im Jahre 2002 unterschieden sich Frauen und Männer dagegen noch um 8 Prozentpunkte. Mit zunehmendem Alter werden häufiger Medikamente eingenommen. 76,5% der älteren Luzernerinnen und Luzerner haben in der letzten Woche irgendein Medikament eingenommen. Bei den unter 35-Jährigen trifft dies auf 21,7% zu. In der Gesamtschweiz geben Personen ohne nachobligatorische Ausbildung häufiger an, in der vorhergehenden Woche zu einem Medikament gegriffen zu haben als Personen mit höherer Ausbildung (Sekundarstufe II, Tertiärstufe). Im Kanton Luzern lässt sich kein Bildungseffekt erkennen. Der Konsum von Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln ist schweizweit bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung doppelt so hoch wie bei Personen mit einem Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II bzw. Tertiärstufe. Bei diesen psychoaktiven Medikamenten kann eine länger andauernde, regelmässige Einnahme auch von geringen Dosen zur Entwicklung einer Abhängigkeit führen. 15

Gesundheit am Arbeitsplatz 4 Eine grosse Mehrheit von 87,6% der Luzerner Erwerbstätigen ist mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Arbeitssituation generell problemlos und die Erwerbstätigen keinerlei Belastungen ausgesetzt wären. Im Gegenteil: Gerade psychische Belastungen sind in der heutigen Arbeitswelt verbreitet und häufiger als körperliche. 36,4% der befragten Luzerner Erwerbstätigen (CH: 41,3%) klagen über eine hohe psychische Belastung, während hohe körperliche Belastungen von einem Drittel (33,8%) genannt werden und damit deutlich häufiger sind als auf der Ebene der Gesamtschweiz (23,2%). Männer berichten häufiger von hohen psychischen (38,1%) und körperlichen Belastungen (35,4%) als Frauen (34,7% bzw. 32,1%). Eine besondere Rolle scheint bei den psychischen Belastungen der Zeitdruck bei der Arbeit zu spielen: 90,7% derjenigen, die von einer hohen psychischen Belastung berichten, haben in den vergangenen 12 Monaten Stress und Zeitdruck erlebt. Anteil Erwerbstätige mit körperlicher/psychischer Belastung bei der Arbeit 10 8 43,6 45,2 24,4 19,5 6 4 24,4 19,4 40,9 42,4 2 32,1 35,4 34,7 38,1 Frauen Männer Frauen Männer körperliche Belastung psychische Belastung gering mittel hoch n LU = 421 (körperliche Belastung)/467 (psychische Belastung) Quelle: BFS, SGB 2007 Die Daten auf Ebene der Gesamtschweiz zeigen überdies, dass Führungskräfte (51,7%) häufiger als Angestellte (35,7%) und Arbeiter/-innen (30,7%) von psychischen Belastungen betroffen sind. Letztere klagen demgegenüber überdurchschnittlich häufig über hohe körperliche Belastungen (44,5%). 4 Dieser Themenbereich ist konjunkturabhängig und widerspiegelt damit die Konjunkturlage im Jahr 2007. Die Belastungen am Arbeitsplatz und die Angst vor Arbeitsplatzverlust sind 2009, abhängig von der Finanzkrise/Rezession, vermutlich anders verteilt. 16

Angst vor Arbeitsplatzverlust Eine potentiell besonders starke psychische Belastung stellt die Angst dar, den Arbeitsplatz zu verlieren. Zwischen 2002 und 2007 ist der Anteil derjenigen, die sich keinerlei Sorgen um ihre Arbeitsstelle machen, relativ stabil bei etwas weniger als der Hälfte der befragten Erwerbstätigen geblieben (2002: 45,9%, 2007: 44,9%). Der Anteil derjenigen, die unmittelbar um ihre Stelle fürchten, lag sowohl 2002 (9,) als auch 2007 (8,2%) bei rund einem Zehntel. Wie die Abbildung zeigt, sind Personen zwischen 15 und 49 Jahren etwas weniger optimistisch, was ihre Arbeitsstelle betrifft, als ältere Erwerbstätige. Männer (47,8%) geben häufiger an, gar keine Angst vor dem Verlust ihrer Arbeitsstelle zu haben, als Frauen (41,8%). Im Kanton Luzern (8,2%) fürchten sich, verglichen mit der Gesamtschweiz (12,5%), weniger Personen vor einem Arbeitsplatzverlust. Anteil Erwerbstätige nach Angst vor Arbeitsplatzverlust 10 8 45,7 41,1 49,2 44,9 6 4 2 45,8 49,1 45,6 46,9 (8,5) (9,8) (5,3) 8,2 15 34 35 49 50+ Total Altersgruppen nein, gar nicht nein, eher nicht ja n LU = 472; Zahlen in Klammern haben eingeschränkte Aussagekraft (n<30) Quelle: BFS, SGB 2007 Entsprechend den Gesamtschweizer Daten haben Angestellte und Arbeiter/-innen (16,8% und 16,6%) deutlich häufiger Angst davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, als Führungskräfte (9,6%) und Selbständige (6,). Ähnliches gilt auch für das Bildungsniveau der Erwerbstätigen: 19,4% derjenigen, welche über keinen nachobligatorischen Bildungsabschluss verfügen, fürchten um ihre Arbeitsstelle, bei Personen mit einer Ausbildung auf Tertiärstufe sind es nur 9,2%. Dazwischen befinden sich Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (13,7%). 17

Ergebnisse nach Alter im Überblick Allgemeiner Gesundheitszustand Mit steigendem Alter nimmt das gesundheitliche Wohlbefinden im Kanton Luzern ab: Im Vergleich zu 97,8% der 15 34-Jährigen schätzen 75,1% der ab 65-Jährigen ihre Gesundheit als (sehr) gut ein. Knapp ein Viertel der 15 34-Jährigen gibt an, im Alltag durch ein gesundheitliches Problem eingeschränkt zu sein. Bei den älteren Personen (ab 65 Jahren) sind es zwei Fünftel. Psychische Beschwerden Die psychische Belastung nimmt mit dem Alter ab. Im Kanton Luzern erklären sich rund 14% der unter 50-Jährigen als psychisch mittel oder stark belastet, bei Personen ab 50 Jahren sind es 10,1%. Hingegen ist die ältere Bevölkerung häufiger von depressiven Symptomen betroffen als die jüngeren Altersgruppen: Bei den unter 65-Jährigen sind es 13,6%, bei den älteren Personen 22,7%. Bewegung, Ernährung, Gewicht 90,8% der jungen Bevölkerung (15 34 Jahre) des Kantons Luzern sind körperlich aktiv oder teilaktiv, im Rentenalter sind es noch 78,2%. 68,4% der 35 49-Jährigen und 73,2% der Bevölkerung ab 65 Jahren konsumieren weniger als fünf Portionen Früchte und/oder Gemüse pro Tag. Mit dem Alter nimmt das Übergewicht zu. Am wenigsten Übergewichtige gibt es mit 9, bei den 18 34-jährigen Frauen (Männer: 37,), am meisten mit 63, bei den 65-jährigen und älteren Männern (Frauen: 45,4%). Substanzkonsum Im Kanton Luzern nimmt der Anteil täglich Alkohol konsumierender Personen mit dem Alter zu: 1,4% der 15 34-Jährigen konsumieren täglich Alkohol, bei den 65-Jährigen und Älteren sind es 23,5%. Gut ein Viertel der Luzerner Bevölkerung raucht (Tabak). Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil Nichtraucherinnen und Nichtraucher deutlich zu: Im Alter von 15 34 Jahren sind es 68,9%, ab 65 Jahren dann 90,5%. 21,7% der unter 35-Jährigen haben in der letzten Woche irgendein Medikament eingenommen bei der älteren Bevölkerung (ab 65 Jahren) sind es 76,5%. Arbeitsplatz In Kanton Luzern klagen 33,8% der Befragten über eine hohe körperliche und 36,4% über eine hohe psychische Belastung. Erwerbstätige ab 50 Jahren haben häufiger weniger Angst vor Arbeitsplatzverlust als jüngere. 18

Methodische Bemerkungen Datenquelle: Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) Die Schweizerische Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik BFS liefert Informationen über den Gesundheitszustand der Bevölkerung und dessen Bestimmungsfaktoren, über Krankheitsfolgen, über die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und über die Versicherungsverhältnisse der Schweizer Wohnbevölkerung. Befragte Stichprobe Repräsentative Zufallsstichprobe von Personen ab 15 Jahren in privaten Haushalten mit Telefonanschluss. Die Auswahl der Befragten erfolgte in zwei Schritten: 1. Regionale, nach Kantonen geschichtete Stichproben von Privathaushalten. 2. Zufallsauswahl der Zielpersonen innerhalb des Haushalts. Im Rahmen der SGB 2007 nahmen 18 760 Personen an der telefonischen Haupterhebung teil. Von diesen füllten 14 432 den zusätzlichen schriftlichen Fragebogen aus. Im Kanton Luzern wurden 1071 Personen telefonisch befragt und 830 gaben ebenfalls schriftlich Auskunft. 13 Kantone sowie die Stadt Zürich haben zum Zweck kantonaler Analysen ihre Stichproben mit Eigenmitteln aufgestockt: AG, AR, BE, FR, GE, JU, LU, NE, SZ, TI, UR, VD, VS. Periodizität Alle fünf Jahre. Bisherige Befragungen: 1992/1993, 1997, 2002, 2007. Nächste Befragung: 2012. Aussagekraft Die Stichprobenwerte werden gewichtet. Dadurch lässt sich die Zuverlässigkeit von Hochrechnungen auf die Bevölkerung der Schweiz bzw. der beteiligten Kantone verbessern. Hinweise zu den dargestellten Ergebnissen Angaben für den Kanton Luzern: Die Broschüre gibt wichtige Ergebnisse der SGB 2007 für die Luzerner Bevölkerung wieder. Bei zu kleinen Fallzahlen auf Ebene des Kantons, wurden die Analysen auf Ebene der Gesamtschweiz gerechnet. Selbstangaben: Die Analysen stützen sich wie alle Auswertungen der Daten der SGB auf Selbstangaben und nicht auf klinische Daten. Selbstangaben können mit gewissen Ungenauigkeiten bzw. Unvollständigkeiten einhergehen, wenn z.b. das eigene Körpergewicht absichtlich herabgesetzt, der eigene Alkoholkonsum unterschätzt oder der letzte Arztbesuch vergessen wird. Unterschiede: Ein Unterschied wird in der Broschüre nur dann als solcher erwähnt, wenn er statistisch signifikant ist. Wird der Begriff Tendenz verwendet, handelt es sich um Ergebnisse, die auf dem 5%-Niveau nicht signifikant sind. 19

20 Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) ist eine gemeinsame Institution von Bund und Kantonen.