Merkblatt für das Zitieren und Bibliographieren des Fachbereichs Sprachwissenschaft der Universität Konstanz Dieses Merkblatt fasst die wichtigesten Punkte zum Zitieren und Verweisen im Text sowie zur Erstellung der Bibliographie bei wissenschaftlichen Arbeiten in der Sprachwissenschaft zusammen. Allgemeine Hinweise zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Sprachwissenschaft, z.b. zur Gliederung, zum Formulieren, zum Umgang mit Literatur und zur Formatierung sind im Merkblatt für die Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten des Fachbereichs Sprachwissenschaft zusammengestellt. 1. Zitieren und Verweisen im Text Allgemein: Nach Möglichkeit mit eigenen Worten formulieren, nur besonders treffende Wendungen (z.b. Definitionen) wörtlich zitieren. Zitate müssen grundsätzlich den genauen Wortlaut der Textvorlage einhalten, die Wortstellung darf nicht umgestellt werden. Zitate werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Sowohl Zitate als auch selbst formulierte Wiedergaben benötigen eine Referenzangabe. In der Sprachwissenschaft erfolgt die Referenzangabe im Text, nicht in Fußnoten, wie zum Teil in anderen geisteswissenschaftlichen Fächern üblich. Bei Zitaten muss die Seitenzahl mit angegeben werden. Bei nicht-wörtlichen Wiedergaben ist eine Seitenangabe hilfreich, wenn eine bestimmte Stelle aus der Vorlage wiedergegeben wird. Wiedergaben sollten eingeleitet werden, z.b. mit Wie Autor (Jahreszahl:Seitenzahl) darlegt..., oder mit (vgl. Autor Jahreszahl:Seitenzahl) gekennzeichnet werden. Besonderheiten: Zitate in Zitaten in einfachen Anführungszeichen Auslassungen in Zitaten werden mit Pünktchen ([...]), Einfügungen mit eckigen Klammern ([ ]) markiert In Zitaten darf das Satzzeichen gesetzt werden, das der syntaktische Zusammenhang erfordert Groß- und Kleinschreibung: das betreffendes Anfangswort darf klein geschrieben werden Flexionsformen: dürfen nicht ohne Kennzeichnung geändert werden Möchte man kennzeichnen, dass ein Fehler schon in der Quelle vorhanden war, kann dies mit [sic] hinter dem betreffenden Wort kenntlich gemacht werden. Zitiert man Sprachbeispiele anderer Autoren, sollte auch hier eine genaue Quellenangabe (mit Seitenangabe) erfolgen Fremdsprachliche Zitate: Englische Zitate, oder Zitate aus der Sprache, zu der gearbeitet wird, müssen nicht übersetzt werden, Zitate in anderen Sprachen in Fußnote übersetzen
2. Literaturverzeichnis Zu jeder Quelle im Text muss im Literaturverzeichnis die genauen Angaben erfasst werden, damit die Leser die Quelle auffinden können. Es sollte nur die Literatur angegeben werden, die auch im Text angegeben wurde. Damit die unterschiedlichen Quellenangaben unterschieden werden können, gibt es Standards, wie einzelne Quellen angegeben werden sollten. Für das Erstellen des Literaturverzeichnisses sind Literaturverwaltungsprogramme wie RefWorks, EndNote, Citavi und Bibliographix hilfreich, für die die Bibliothek allen Angehörigen der Universität Konstanz kostenlose Versionen zur Verfügung stellt. Bei solchen Programmen sollte als Ausgabestil LSA Linguistics Journal oder ein vergleichbarer Stil verwendet werden. Sollte das Literaturverzeichnis manuell erstellt werden, ist vor allem auf einen einheitlichen Stil zu achten. Wir empfehlen die Formatierung wie in den folgenden Beispielen angegeben. Unabhängig von der manuellen Erstellung oder der Benutzung eines Literaturverwaltungsprogrammes sollten die Hinweise und Erläuterungen (s.u.) beachtet werden. Beispiele Bibilographie: Buch: Blevins, Juliette. 2004. Evolutionary phonology. Cambridge: Cambridge University Press. Coetsem, Frans van. 2000. A general and unified theory of the transmission process in language contact. Heidelberg: Winter. Zeitschriftartikel: Murray, Robert W. & Theo Vennemann. 1983. Sound change and syllable structure in Germanic phonology. Language 59(3). 514-528. Sammelbandartikel (nur ein Artikel aus dem Sammelband): Phonological theory: The essential readings, 238-288. Malden, MA & Oxford: Blackwell. Sammelbandartikel (mehrere Artikel aus einem Sammelband): 238-288. Goldsmith, John A. (ed.), Phonological theory: The essential readings. Malden, MA & Oxford: Blackwell. Konferenzproceedings Casali, Roderic F. 1998. Predicting ATR activity. Chicago Linguistic Society (CLS) 34(1). 55-68. Dissertationen / Abschlussarbeiten Yu, Alan C. L. 2003. The morphology and phonology of infixation. Berkeley, CA: University of California dissertation.
Hinweise und Erläuterungen: 1. Das Literaturverzeichnis wird nach den Nachnamen des (ersten) Autors sortiert; werden mehrere Schriften eines Autors zitiert, sind diese chronologisch zu sortieren. Werden mehrere Schriften eines Jahres zitiert, so ist eine weitere Differenzierung (z.b. 1997a, 1997b,...) notwendig, die auch im Text verwendet wird. Schriften eines Autors, die er allein verfasst hat, werden vor denen genannt, die er mit anderen verfasst hat. 2. Alle Autoren- und Editorennamen sollten ausgeschrieben werden. McCarthy, J. J. & A. S. Prince. 1999. Prosodic morphology. In J. A. Goldsmith (ed.), Phonological theory: The essential readings, 238-288. Malden, MA & Oxford: Blackwell. Phonological theory: The essential readings, 238-288. Malden, MA & Oxford: Blackwell. 3. Nur der erste Autor wird in der Form Nachname, Vorname angegeben. Bei weiteren Autoren sowie bei der Angabe der Editoren für einen Sammelbandartikel sollte die Form Vorname Nachname verwendet werden. McCarthy, John J. & Prince, Alan S. 1999. Prosodic morphology... Dixon, R. M. W. & Aikhenvald, Alexandra Y. (eds.). 1999. The Amazonian languages... McCarthy, John J. & Alan S. Prince. 1999. Prosodic morphology... Dixon, R. M. W. & Alexandra Y. Aikhenvald (eds.). 1999. The Amazonian languages... 4. Die Autorennamen sollten wiederholt werden, statt eine Linie zu verwenden: 1989. On the category supralaryngeal. Phonology 6. 285-303. 5. Falls von, van, de etc. Teil eines Namens ist und klein geschrieben wird, sollte der Autor alphabetisch nach dem ersten großgeschriebenen Element aufgeführt werden. van Gelderen, Elly... Gelderen, Elly van... 6. Elemente wie Jr., IV. etc. sollten mit einem Komma abgetrennt werden: Smith, Sean Jr. Smith, Sean, Jr. 7. Wird nur ein Artikel aus einem Sammelband angegeben, werden alle Angaben in einem Eintrag zusammengefasst (s.o.). Werden mehrere Artikel aus einem Sammelband angegeben, wird der Eintrag zum Artikel gekürzt und der Sammelband extra aufgeführt. In diesem Fall enthält der Eintrag zum Artikel nur den Autor, die Jahreszahl, die Editoren und die Seitenangaben. Der Sammelband wird dann extra wie ein normaler Bucheintrag angegeben, also mit Editoren, Jahreszahl, Buchtitel, Ort und Verlag.
8. Bei Konferenzproceedings, Arbeitsberichten, Working Papers etc. nicht alle Editoren aufführen. Diese Informationen können sehr schwer zu bekommen sein. 9. Für Proceedings von Konferenzen sollte der Titel der Konferenz und das Akronym (in Klammern) angegeben werden. Proceedings of the und Papers from the sollte nicht mit angegeben werden. Casali, Roderic F. 1998. Predicting ATR activity. Proceedings of the Chicago Linguistic Society (CLS) 34(1). 55-68. Casali, Roderic F. 1998. Predicting ATR activity. Chicago Linguistic Society (CLS) 34(1). 55-68. 10. Bei der Angabe des Verlagnamens wird Press, Publisher, Books, Verlag usw. nicht mit angegeben, außer es handelt sich um einen Universitätsverlag. Cambridge University John Benjamins Publishing Company Cambridge University Press John Benjamins 11. Mit Online-Material sollte sehr vorsichtig umgegangen werden. Es sollte nur in Ausnahmefällen zitiert werden. Sollte doch Online-Material verwendet werden, wird im Text mit dem Autor und dem Erstellungsdatum (bzw. Datum der letzten Überarbeitung) auf die Quelle verwiesen, z.b. mit Müller (1.10.2012). Im Literaturverzeichnis muss auch das letzte Abrufdatum mit angegeben werden. Es sollte folgendes Format verwendet werden: Autor. Erstellungsdatum. Titel. URL (Abrufdatum). Online-Zeitschriften und -Konferenzbeiträge müssen nicht auf diese Art zitiert werden. 12. Für das Englische sollte edn. als Abkürzung für Ausgabe benutzt werden, also z.b. 2nd edn.. Dies verhindert eine Verwechslung mit ed.. Für das Deutsche Ausgabe verwenden. 13. Nur für das Englische: Unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung sollte benutzt werden, um unterschiedliche Kategorien voneinander abzugrenzen. Für Titel von Zeitschriften sollten alle lexikalischen Wörter groß geschrieben werden (z.b. Journal of Linguistics). Für Titel von Büchern und Dissertationen wird nur das erste Wort (plus Eigennamen und das erste Wort nach einem Doppelpunkt) groß geschrieben (z.b. Analysing sentences: An introduction to English syntax). Diese Unterscheidung ist sinnvoll, um zwischen Reihen und anderen Büchern zu unterscheiden. Für eine Buchreihe sollten auch alle lexikalischen Wörter groß geschrieben sein, z.b. Objects and other subjects: Grammatical functions, functional categories, and configurationality (Studies in Natural Language and Linguistic Theory 52).
Besondere Hinweise zur Formatierung Diese Hinweise basieren auf dem Unified Style Sheet for Linguistics, einer Sammlung von Richtlinien, die Editoren von linguistischen Zeitschriften zusammengestellt haben. Die Stilvorlagen auf der 2. Seiten folgen diesen Hinweisen. Falls aber andere Stile verwendet werden, sollten folgendes beachtet werden. 1. Keine überflüssigen Hervorhebungen durch Schriften, z.b. keine Kapitälchen für Autorenund Editorennamen (nicht: BAUER, LAURIE), da diese nicht dazu beitragen, die Informationen von anderen Informationen in der Angabe zu unterscheiden. Im Gegensatz dazu ist es sinnvoll, Buchtitel, Zeitschriftentitel und Dissertationstitel (kursiv) von Artikeltiteln (Zeitschriften- und Sammelbandartikel, nicht kursiv) abzugrenzen. Bauer, Laurie. 1983. English word-formation... Bauer, Laurie. 1983. English word-formation... 2. Keine überflüssige Zeichensetzung: da Titel von Büchern und Artikeln durch Kursivschreibung abgegrenzt werden, sind Anführungszeichen um Artikeltitel überflüssig. Iverson, Gregory K. 1989. On the category supralaryngeal. Phonology 6. 285-303. 3. Angabe der Jahreszahl nur als vierstellige Zahl (eventuell mit Buchstaben) plus Punkt, Klammern sind überflüssig. Blevins, Juliette (2004). Evolutionary phonology. Cambridge: Cambridge University Press. Blevins, Juliette. 2004. Evolutionary phonology. Cambridge: Cambridge University Press. 4. Kommata und Punkte und andere Zeichensetzung: Verschiedene Komponenten einer Angabe sollten mit Punkt (Autor. Jahr. Titel.) und verschiedene Unterkomponenten sollten mit Komma (Autor 1, Autor 2 & Autor 3) abgegrenzt werden. Die Verwendung des Doppelpunktes zwischen Erscheinungsort und Verlag hat sich eingebürgert. Cambridge. Cambridge University Press. Cambridge: Cambridge University Press. Der Doppelpunkt sollte aber nicht zwischen der Zeitschriftennummer und der Seitenangabe benutzt werden. Phonology 6: 285-303. Phonology 6. 285-303. 5. Um ed. und Hrsg. sollten Klammern benutzt werden, da es sich bei der Herausgeberangabe nicht um die Angabe eine Subkomponente, sondern um eine Zusatzangabe handelt. In John A. Goldsmith, ed., Phonological theory: The essential readings, 238-288... In John A. Goldsmith (ed.), Phonological theory: The essential readings, 238-288...