Illustrationen: Rashad al-samei, politisk satiriker från Taiz i Jemen, https://tanjaholm.wordpress.com/portfolio/443/. Interkulturelle Sensibilisierung: Studierende aus dem arabischen Raum اهال وسهال Herzlich willkommen!
http://www.stepmap.de/landkarte/arabische-staaten-1594647.png
http://www.stepmap.de/landkarte/arabische-staaten-1594647.png Maghreb Naher Osten Mashreq Nordafrika Arabische Halbinsel
Varietät einer Region (Dialekt) Klassisches Hocharabisch Modernes Hocharabisch Varietät eines Landes (Ägyptisch- Arabisch, Syrisch- Arabisch ) Varietät einer Region Varietät einer Stadt/ eines Dorfes Varietät sozialer Gruppen (Soziolekt)
http://www.stepmap.de/landkarte/arabische-staaten-1594647.png Marokko 30-40 % Berber Syrien 89 % Araber 9 % Kurden 2 % Armenier, Aramäer, Tscherkessen, Turkmenen u.a. Irak 80 % Araber 15 % Kurden Turkmenen, Aramäer u.a.
https://www.weltkarte.com/welt/weltatlas/karte-ausbreitung-islam.htm
http://www.stepmap.de/landkarte/arabische-staaten-1594647.png Syrien Marokko 98 % Muslime 2 % Christen, Juden Libanon 60 % Muslime (Sunniten, Schiiten, Drusen ) 40 % Christen 89 % Muslime (Sunniten, Alawiten, Drusen ) 10 % Christen Irak 80 % Muslime (65 % Schiiten, 32 % Sunniten) 3 % Christen
Kommunikation
Indirektes Kommunizieren
Was ihnen wichtig ist, fassen Deutsche in klare, direkte Worte. Deutsche sagen oft direkt, was sie denken. Sie möchten damit nicht unhöflich sein, sondern ehrlich.
Penelope Brown/ Stephen C. Levinson Politeness Theory (1970er) Höflichkeitstheorie Politeness-Theory
Höflichkeitstheorie Politeness-Theory Penelope Brown/ Stephen C. Levinson Politeness Theory (1970er) Ervin Goffman (1967) face
Brown/Levinson Politeness-Theory FTA face-threatening acts Kritik üben, sich beschweren etwas ablehnen etwas fordern, um etwas bitten sich entschuldigen, sich bedanken
DER HAMBURGER Leider angebrannt. Wie sagen Sie es der Kellnerin? Doris Kupferschmidt Erstellt von: Doris Kupferschmidt / Dipl.-Kuturwirtin / Trainerin
Direkter oder indirekter Kommunikationsstil? Mögliche Antworten Doris Kupferschmidt Erstellt von: Doris Kupferschmidt / Dipl.-Kuturwirtin / Trainerin
Stereotype die Bilder im Kopf Foto: Irma Kervokian-Bauer: Fit für Arabien, www. https://www.ihk-nuernberg.de/de/media/pdf/international/arabische-laender/12_fit-fuer- Arabien_-Interkulturelle-Kommunikation_Kevorkian-Bauer.pdf
True self/wahres Ich Boushra Almutawakel Jemenitische Fotografin
Um nicht handlungsunfähig zu werden, kann es sich niemand leisten, die Aspekte der Welt permanent mit maximaler Differenziertheit zu betrachten. Insofern ist die Neigung, unbekannte und vielschichtige Bereiche zunächst in grobe Kategorien einzuteilen, eine grundlegende Eigenschaft menschlicher Wahrnehmung ( Layes 2003:121)
Fremdbild Heterostereotyp Selbstbild Autostereotyp
Fremdbild Heterostereotyp Selbstbild Autostereotyp Wir denken, dass wir so sind. Wir denken, dass die anderen so sind. Wir denken, dass die anderen denken, dass wir so sind. Wir denken, dass die anderen denken, dass sie so sind.
Stereotype sind kulturell bedingt und erlernt
Stereotype sind kulturell bedingt und erlernt depersonalisierend.
Stereotype sind kulturell bedingt und erlernt depersonalisierend langlebig und erfahrungsresistent
Was für Bilder hatten Sie über Araberinnen und Araber bzw. Menschen aus dem arabischen Raum im Kopf, bevor Sie beruflich mit ihnen zu tun hatten? Haben sich diese Bilder geändert, seitdem Sie mit ihnen zu tun haben? Haben Sie eine Idee, welche Bilder Araberinnen und Araber bzw. Studierende aus dem arabischen Raum möglicherweise über Deutsche im Kopf haben? Können Sie das an Äußerungen und/oder Verhalten fest machen?
In Deutschland sind alle gestresst, niemand hat Zeit! Jugendliche unter 18 dürfen Alkohol trinken und Sex haben, aber nicht rauchen! Im Bus müssen ältere Menschen stehen, weil ihnen keiner Platz macht! Männer küssen sich mitten auf der Straße! Viele fahren Fahrrad, obwohl sie ein Auto haben! Frauen schleppen schwere Einkaufstüten und niemand hilft ihnen! Manche Kinder haben keinen Vater, sondern zwei Mütter! Bei roten Ampeln bleiben die Leute stehen, auch wenn kein Auto kommt! Jungen und Mädchen gehen fast nackt zusammen schwimmen und trotzdem passiert nichts! Eltern reden mit ihren Babys wie mit Erwachsenen! Männer lesen in der U-Bahn, auch wenn eine hübsche Frau gegenüber sitzt! Um deutsche Freunde zu treffen, muss ich zwei Wochen vorher einen Termin vereinbaren! Kristin Helberg: Verzerrte Sichtweisen, Syrer bei uns, Freiburg 2016, S. 69
Stereotype die Bilder im Kopf Die meisten Deutschen sind nett und zeigen sich den Syrerinnen und Syrern gegenüber großzügig. Problematisch ist es allerdings, dass sie uns in Kategorien stecken. Wir sind für sie entweder gut und schwach. Oder eben Terroristen. (Abwab, Hussein Ghrer, 15.03.2017, http://www.abwab.eu/deutsch/hussein-ghrerwir-brauchen-einen-aufstand-aller-anstandigen-menschen/)
Tabu
Handlungstabus Kommunikationstabus Das tut man nicht. Darüber spricht man nicht. Tabudiskurse Sprach- oder Worttabus Darüber spricht man nur auf eine bestimmte Art und Weise. Das sagt man nicht.
TABU nicht explizit markiert nicht begründet und nicht kommunizierbar Wird nicht als von außen gesetzt erlebt, erscheint als natürlich Verhaltensweise, ist den Beteiligten nicht bewusst Kontextsensitiv, Geltung ist von konkreten Umständen abhängig Einhaltung durch Gefühle wie Angst, Scham und Ekel gesichert Sanktionierung bei Überschreitung nicht absehbar, irrationale Reaktionen (Wut, Hass) möglich Schuldgefühle, Abscheu und Scham stellen sich von selbst ein, der Tabutäter bestraft sich selbst Verteidigung und Entschuldigung nicht möglich VERBOT explizit und nachlesbar kodifiziert Begründet und kommunizierbar Von außen gesetzt und den Beteiligten bewusst Nicht kontextsensitiv, gilt für jeden immer und überall sowie ohne Ausnahme Einhaltung rational gesichert Überschreitung hat rationale Reaktionen (sie Kritik, negative Beurteilung bzw. Strafe) zur Folge Täter bestraft sich nicht selbst Verteidigung und Wiedergutmachung durch Sühne möglich Hartmut Schröder 2011:128
Tabu nicht explizit markiert, nicht begründet, nicht kommunizierbar wird nicht als von außen gesetzt erlebt, erscheint als natürlich Verhaltensweise, den Beteiligten nicht bewusst Kontextsensitiv Einhaltung durch Gefühle wie Angst, Scham und Ekel gesichert Sanktionierung bei Überschreitung nicht absehbar irrationale Reaktionen (Wut, Hass) möglich Verbot explizit und nachlesbar kodifiziert begründet und kommunizierbar Von außen gesetzt und den Beteiligten bewusst nicht kontextsensitiv, gilt für jeden ohne Ausnahme Einhaltung rational gesichert Überschreitung hat rationale Reaktionen (sie Kritik, negative Beurteilung bzw. Strafe) zur Folge Schuldgefühle, Abscheu und Scham stellen sich von selbst ein Hartmut Schröder 2011:128 Verteidigung und Entschuldigung nicht möglich Täter bestraft sich nicht selbst Verteidigung und Wiedergutmachung durch Sühne möglich
Tabus in der arabischen Welt حرام ḥarām (heilig, verboten, schützenswert)
Eingang Shopping Mall in Al-Ain, Vereinigte Arabische Emirate, 2014, Foto: Astrid Raabe
Die Lage im Jemen
Illustrationen: Rashad al-samei, politisk satiriker från Taiz i Jemen, https://tanjaholm.wordpress.com/portfolio/443/. Interkulturelle Sensibilisierung: Studierende aus dem arabischen Raum شكرا لاهتمامكم Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit