Erläuterung des NWO Biowärmeindex

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Transkript:

Erläuterung des NWO Biowärmeindex NWO Nahwärme Ochsenhausen GmbH & Co.KG Ochsenhausen, Dezember 2009 erstellt von Dipl.-Volkswirtin Eza Höstmark

1 Grundlagen 1.1 Rechtlicher Hintergrund Laut 23 Absatz 3 der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV) sind Preisänderungsklauseln, deren Grundlage der vorliegende Preisanpassungsindex sein wird, so auszugestalten, dass sie sowohl die Kostenentwicklung bei Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme durch das Unternehmen als auch die jeweiligen Verhältnisse auf dem Wärmemarkt angemessen berücksichtigen. Zudem müssen die maßgeblichen Berechnungsfaktoren vollständig und in allgemein verständlicher Form ausgewiesen werden. Hiermit kommt die NWO Nahwärme Ochsenhausen GmbH & Co. KG diesem nach. 1.2 Ausgestaltung Verträge im Bereich Wärmeversorgung sind langfristige Bindungen und müssen deshalb für die Beteiligten eine gewisse Sicherheit gewährleisten. Um für die Vertragspartner eine faire Preisgestaltung und Anpassungen an Schwankungen des Marktes nach unten und oben vorzunehmen, greift eine Preisanpassungsklausel, die auf einem Preisanpassungsindex basiert. Zur Erstellung dieses Indexes ist es notwendig, verschiedene Komponenten zu berücksichtigen. Die Struktur der Betriebskosten, die bei dem Betreiben eines Heiz(kraft)werkes eine Rolle spielen, ist die Grundlage für die Zusammensetzung und die Gewichtung der Einzelindizes aus denen sich der NWO Biowärmeindex aufbaut. Diese orientiert sich an der jahrelangen Erfahrung eines der Gesellschafter der NWO Nahwärme Ochsenhausen GmbH & Co. KG, Herrn Anton Aschbacher, in seinen eigenen, österreichischen Heiz(kraft)werken. Als wichtigster Betriebskostenfaktor ist die ausreichende Beschaffung von Holzmaterial zu sehen. Darum fließt der Index für Energieholz als größte Position mit 45 Prozent in den NWO Biowärmeindex ein. Die Kosten für die reinen Bauinvestitionen für Netzverdichtung und Bautätigkeiten am Heizwerk betragen insgesamt in etwa 30 Prozent der Betriebskosten. Alle weiteren Positionen, die für den Betrieb nötig sind, sollen mit den Indizes Verbraucherpreisindex für Strom, Gas u. a. Brennstoffe und dem Index der tariflichen Stundenlöhne der gewerblichen Wirtschaft, genauer im Wirtschaftszweig Energieversorgung, abgedeckt werden, je zu zehn und fünfzehn Prozent. 1.3 Datenquellen In Deutschland gibt es noch keinen von der Bundesregierung oder den Landesregierungen erstellten Preisanpassungsindex im Bereich Erneuerbare Energien. Die einzelnen Heiz(kraft)werksbetreiber, die mit nachwachsenden Rohstoffen heizen, sie vergasen und Energie gewinnen, sind auf sich allein gestellt und somit erstellt jeder Betreiber - wenn überhaupt - einen eigenen Preisanpassungsindex. Da alle bisher entwickelten Indizes nicht den Erfahrungswerten und Vorstellungen der Gesellschafter der NWO Nahwärme Ochsenhausen GmbH & Co. KG gerecht werden, wird für das Heizwerk in Ochsenhausen ein Index aus verschiedenen Einzelindizes 1

neu geschaffen, der aber auch für weitere Kraftwerke verwendet werden soll. Hauptquelle für den NWO Biowärmeindex sind die Erzeugerpreisstatistiken für gewerbliche Produkte (Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz) nach dem Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Lange Reihen) des Statistischen Bundesamtes. Die monatliche Erzeugerpreiserhebung bei etwa 5.000 repräsentativ ausgewählten Unternehmen gibt allerdings nur eine ungefähre Preisentwicklung des Marktes wieder. Auch sind die Teilindizes nicht speziell analysierbar für den Bereich kommunale oder regionale Wärmeversorgung. So fehlt beispielsweise die Erzeugerpreisentwicklung für die Warmwasserrohrleitungen, die mit Isoliermaterial ummantelten Stahlrohre. Hier ist ein Hilfskonstrukt notwendig. Eine regionale Unterscheidung durch Ausweisung der Entwicklungen der Teilindizes in den einzelnen Bundesländern wird ebenfalls nicht vorgenommen, weder beim Statistischen Bundesamt noch bei den Landesämtern für Statistik in den Bundesländern. Des Weiteren werden noch Teilindizes aus der Verbraucherpreisstatistik (Fachserie 17 Reihe 7), aus den Statistiken der Preisindizes für die Bauwirtschaft (Fachserie 17 Reihe 4), aus den Preisindizes für Land- und Forstwirtschaft (Fachserie 17 Reihe 1) und des Indexes der tariflichen Stundenlöhne (Verdienste und Arbeitskosten, Vierteljahresausgabe) verwendet, bei denen sich die gleichen Anwendungsprobleme für den Wirtschaftszweig der Erneuerbaren Energien ergeben, wie die bei den Erzeugerpreisstatistiken. 2

2 Zusammensetzung 2.1 Energieholzindex Das Hauptproblem bei der Erstellung eines Preisanpassungsindexes zur Anpassung des Wärmepreises in Deutschland ist der fehlende Index zur Orientierung auf dem Energieholzmarkt. Sowohl deutschlandweit als auch in den einzelnen Bundesländern fehlt ein Energieholzindex, wie er in Österreich von den Landwirtschaftskammern mit Daten von der Statistik Austria österreichweit aufgestellt wird. Um eine Preisentwicklung bei den verwendeten Energieträgern transparent und nachvollziehbar abzubilden, muss man sich an die Erzeugerpreisindizes des Statistischen Bundesamtes halten. Für den NWO Biowärmeindex werden die Teilindizes der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz) für Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln, für Pellets, Briketts, Scheiten o.ä. Formen aus Sägespänen u.a. Sägenebenprodukten und für Industrieholz (ohne USt.) herangezogen. Die Gewichtung der Teilindizes setzt sich wie folgt zusammen um die Entwicklung der Energieholzpreise annähernd marktnah und nach den Erfahrungen der Gesellschafter ausdrücken zu können: # Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln zu 55% # Sägespäne zu 25% # Industrieholz zu 20% Damit soll die tatsächliche Preisentwicklung für den Energieträger Holz hinreichend genau abgebildet werden. Die Zusammensetzung ist auch mit der des landesweit erhobenen, österreichischen Energieholzindexes und des Indexes des Holzenergie-Fachverbandes Baden-Württemberg vergleichbar, da in beide die selben Komponenten einfliessen. 2.2 Kombinierter Baupreisindex (Nahwärme) Auch hier gibt es bisher keinen allgemein für Deutschland gültigen Index. Weder einen, der im Bereich Nahwärme verwendet werden kann, noch einen, der die Baukosten allgemein abbildet, wie es in Österreich üblich ist. Um trotzdem die Preisveränderungen in der Baubranche für die Bautätigkeiten und die technischen Aufrüstungen beim Netz, in der Heizwerkstechnik und am Heizwerksgebäude zu berücksichtigen, wird ein kombinierter Baupreisindex aus Erzeugerpreisteilindizes des Statistischen Bundesamtes erstellt. Die geplanten Investitionen bei laufenden Heizwerksbetrieb über 15 Jahre belaufen sich auf 30 Prozent der Betriebskosten in diesem Zeitraum. Etwa 75 Prozent davon sind Kosten für die Netzerweiterung. Die restlichen 25 Prozent werden benötigt für Arbeiten am Heizwerk und der technischen Ausrüstung selbst. Dadurch werden folgende Einzelindizes notwendig: 3

Erzeugerpreise für # Gewerbliche Betriebsgebäude zu 10% # Maschinen (Maschinenbauerzeugnisse) zu 15% # Stahlrohre zu 25% # Ortskanäle zu 50%. Das schon oben angekündigte Hilfskonstrukt kommt nun zum Einsatz: eine Aufnahme des Erzeugerpreisteilindexes für Stahlrohre wird aus dem Grund erforderlich, da beim Teilindex Ortskanäle hauptsächlich ein Verbau von Gussrohren vorgesehen ist, im Nahwärmebereich allerdings nur Stahlrohre verlegt werden. Damit fängt man auch eine eventuelle Rohstoffverteuerung von Stahl am Weltmarkt auf. Im Teilindex Ortskanäle ist auch der Straßenbau berücksichtigt, der nach Verlegung der Nahwärmerohre zum größten Teil notwendig wird. 2.3 Verbraucherpreisindex für Strom, Gas und andere Brennstoffe Da die erste Stufe der Nahwärme Ochsenhausen als Heizwerk ohne Stromgewinnung ausgelegt ist, wird aus dem öffentlichen Netz Strom entnommen, um das Heizwerk, den Ofen und die Pumpen zu betreiben und das Nahwärmeleitungsnetz zu überwachen. Auch wird ein Spitzenlastkessel und ein Notstromaggregat, die voraussichtlich mit Biogas bzw. -diesel betrieben werden, Bestandteil des Heizwerkes sein. Des Weiteren müssen die Heizwerk eigenen Fahrzeuge betrieben werden. Aus diesen Gründen ist es notwendig, den Verbraucherpreisteilindex für Strom, Gas und andere Brennstoffe zu berücksichtigen. Auch beinhaltet dieser Index die Preisentwicklung im Bereich Zentralheizung, Fernwärme u.a. und bildet somit ebenfalls eventuelle Preisschwankungen bei Rohrleitungen, technischer Ausrüstung bzw. Wärmeerzeugung ab. Dieser Einzelindex fließt mit 10 Prozent in den NWO Biowärmeindex ein. 2.4 Index der tariflichen Stundenlöhne, Wirtschaftszweig: Energieversorgung Sollte es zu tarifvertraglichen Änderungen bei den Stundenlöhnen im Bereich Energieversorgung kommen, werden also die Kosten für die Angestellten des Heizwerks einschließlich der Geschäftsführer höher, wird dies im Einzelindex der tariflichen Stundenlöhne für den Wirtschaftszweig Energieversorgung gespiegelt. Auch die höheren Kosten bei externen Wartungs- und Zulieferbetrieben können damit zum Teil abgefedert werden. Die Gewichtung mit 15% entspricht dem Anteil der Lohnkosten an den Betriebskosten. 4

3 Mathematische Berechnung Die mathematische Formel, die hinter der Berechnung des NWO Biowärmeindexes steht, läßt sich wie folgt aufstellen (tabellarische Darstellung siehe Anhang): mit BW I j = (a A j ) + (b B j ) + (c C j ) + (d D j ) # BWI als durchschnittliche, prozentuale Preisveränderung des NWO Biowärmeindexes im jeweiligen Jahr j=2007, 2008, 2009 # a,b,c und d als Gewichtung in Prozent # A, B, C und D als durchschnittliche, prozentuale Preisveränderung der Einzelindizes Index A, Index B, Index C, Index D im jeweiligen Jahr j=2007, 2008, 2009 Man berechnet demnach also den BWO Biowärmeindex als Summe der gewichteten Werte der Einzelindizes. Nachfolgend ein Beispiel für das Jahr 2007 (Werte siehe Tabelle im Anhang): BW I 2007 = (a A 2007 ) + (b B 2007 ) + (c C 2007 ) + (d D 2007 ) 98, 02 = (45% 101, 81) + (30% 95, 98) + (10% 89, 95) + (15% 96, 12) 5

Anhang Berechnung des NWO Biowärmeindex Basisjahr aller Einzelindizes: 2008=100 Index A Index B Index C Index D BWI Erzeugerpreisindex Restholz Kombinierter Baupreisindex (Nahwärme) Verbraucherpreisinde x Strom, Gas u.a. Brennstoffe Index der tariflichen Stundenlöhne, Wirtschaftszweig: Energieversorgung Gewichtung a=45% b=30% c=10% d=15% 100% NWO Biowärmeindex 2007 A 2007 =101,81 B 2007 =95,98 C 2007 =89,95 D 2007 =96,12 BWI 2007 =98,02 Basisjahr 2008 A 2008 =100,00 B 2008 =100,00 C 2008 =100,00 D 2008 =100,00 BWI 2008 =100,00 2009* A 2009 =98,93 B 2009 =99,06 C 2009 =97,88 D 2009 =102,85 BWI 2009 =99,45.................. * Alle Zahlen VORLÄUFIG!!!!! Formel: BWI j = (a x A j ) + (b x B j ) + (c x C j ) + (d x D j ) +... mit j = 2005, 2006, 2007,...