Ladenöffnungszeiten in NRW Stand: Dezember 2014

Ähnliche Dokumente
Ladenöffnungszeiten in NRW

Ladenöffnungszeiten in NRW

IHK-Merkblatt Stand:

Ladenöffnungszeiten in NRW

Ladenöffnungszeiten in NRW

NRW. 4. Verkauf an. 7. Verkauf im 10.

Ladenöffnungszeiten in NRW

Ladenöffnungszeiten in Hessen

7113 Gesetz zur Regelung der Ladenöffnungszeiten (Ladenöffnungsgesetz - LÖG NRW) Vom 16. November 2006

7113 Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom

Ladenöffnungszeiten in Brandenburg

Für Verkaufsstellen erlaubt das Ladenschlussgesetz folgende Öffnungszeiten: 1. Grundsätzlich ( 3 Abs. 1 LadSchlG)

Ladenöffnungszeiten im Saarland

Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand jvom

Rechtsinformation des Landratsamtes Weilheim-Schongau (Kreisordnungsamt) über die. Ladenschlussregelungen

Gesetz über die Ladenöffnungszeiten im Land Sachsen-Anhalt (Ladenöffnungszeitengesetz Sachsen-Anhalt LÖffZeitG LSA)

Gesetz über die Ladenöffnungszeiten im Land Sachsen-Anhalt (Ladenöffnungszeitengesetz Sachsen-Anhalt - LÖffZeitG-LSA) Vom 22.

Gesetz zur Neuordnung der Ladenöffnungszeiten im Land Brandenburg. Vom 27. November Der Landtag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Dieses Gesetz gilt für die Öffnung von Verkaufsstellen und das gewerbliche Feilhalten von Waren außerhalb von Verkaufsstellen.

Gesetz über die Ladenöffnungszeiten (Ladenöffnungszeitengesetz LÖffZG)

Inhaltsübersicht. Ladenschlussgesetz

Thüringer Ladenöffnungsgesetz (ThürLadÖffG)

Bremisches Ladenschlussgesetz

Hessisches Ladenöffnungsgesetz (HLöG)

(5) Feiertage sind die gesetzlichen Feiertage.

1 Anwendungsbereich. Dieses Gesetz gilt für die Öffnung von Verkaufsstellen und das gewerbliche Feilhalten von Waren. 2 Begriffsbestimmungen

Sächsisches Gesetz über die Ladenöffnungszeiten (Sächsisches Ladenöffnungsgesetz SächsLadÖffG)

Niedersächsisches Gesetz über Ladenöffnungs- und Verkaufszeiten (NLöffVZG) Vom 8. März 2007 *)

Bevollmächtigter des Rates der EKD Berlin, den Synopse zum Ladenschlussgesetz (Stand: )

Gesetz über die Ladenöffnungszeiten im Freistaat Sachsen (SächsLadÖffG)

Ladenöffnung in Baden-Württemberg Stand: März 2007

Datum des Originals: /Ausgegeben: ( )

Gesetz über den Ladenschluß

Bevollmächtigter des Rates der EKD Berlin, den Referendarin Viola Vogel, aktualisiert durch Stephan Seidelmann Az: 7012

Tag der offenen Tür im Lichte des Ladenschlussgesetzes. Nr. 174/08

Gesetz über die Ladenöffnungszeiten für das Land Mecklenburg-Vorpommern (Ladenöffnungsgesetz - LöffG M-V) Vom 18.

Verwaltungsvorschrift

Kanton Zug Ruhetags- und Ladenöffnungsgesetz. Der Kantonsrat des Kantons Zug,

Regelungen zum Ladenschlussgesetz Summe Bayern Baden-Württemberg

Neuregelung des gesetzlichen Ladenschlusses in Baden-Württemberg

Sonn- und Feiertagsgesetz: Auswirkungen auf gewerbliche Tätigkeiten

Verkaufsoffene Sonntage

12. Feiertagsschutz und Ladenöffnungszeiten

135. Gesetz über die Sonntage und Feiertage (Feiertagsgesetz FTG)

135. Gesetz über die Sonntage und Feiertage (Feiertagsgesetz FTG)

12. Feiertagsschutz und Ladenöffnungszeiten

DER BEAUFTRAGTE DER EVANGELISCHEN KIRCHEN BEI LANDTAG UND LANDESREGIERUNG NORDRHEIN-WESTFALEN

Landesgesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage Vom 15. Juli 1970 Zuletzt geändert durch Gesetz vom (GVBl. 2003, S.

Gesetzentwurf der Landesregierung

Beilage zum Oberhirtlichen Verordnungsblatt Nr. 8/2007. Sonntagsschutz. herausgegeben vom Bischöflichen Rechtsamt Speyer

Gesetz über die Sonn- und Feiertage des Landes Brandenburg (Feiertagsgesetz FTG)

Gesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz FTG) Vom 21. Mai 1980 (BayRS II S. 172) BayRS I

975.2 Gesetz über die öffentlichen Ruhetage (Ruhetagsgesetz)

Der Oberbürgermeister Mönchengladbach, Ordnungsamt -

Stellungnahme der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, Landesarbeitsgemeinschaft NRW und der NRW Landesallianz für den freien Sonntag

JAHRESKALENDER 2018

Thüringer Feiertagsgesetz Vom 21. Dezember 1994 (GVBl. S. 1221) Geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 24. Oktober 2001 (GVBl. S.

Arbeitszeitgesetz. KOMMENTAR von DR. DIRK NEUMANN. Vizepräsident des Bundesarbeitsgerichts a. D. und. DR. JOSEF BIEBL Richter am Arbeitsgericht

Hinweise zur Umsetzung der 3 Abs. 4, 7 und 8 des Gesetzes über die Ladenöffnungszeiten im Freistaat Sachsen (SächsLadÖffG) vom

Arbeitszeitgesetz KOMMENTAR. von. Vizepräsident des Bundesarbeitsgerichts a. D. und DR. JOSEF BIEBL. Richter am Arbeitsgericht

ARBEITSZEIT. Monat : Januar :24 (Stunden:Minuten) Tag Stunden:Minuten Tag Stunden:Minuten Tag Stunden:Minuten

Amtsblatt für die Stadt Bad Lippspringe

ÖFFNUNGSZEITEN MUSEEN/GEDENKSTÄTTEN OSTERN, MAIFEIERTAG, HIMMELFAHRT, PFINGSTEN 2012

Theorieplan Januar 2014

Gesetz über Sonn- und Feiertage (SFTG)

Gesetz über Sonn- und Feiertage (SFTG)

Sächsisches Gesetz über die Ladenöffnungszeiten (Ladenöffnungsgesetz - SächsLadÖffG) (vom 16. März 2007)

Quelle: Fundstelle: GBl. 1995, 450 Gliederungs-Nr:

Arbeitszeit. Zusammenfassung. Begriff. Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung. Arbeitsrecht. 1 Arbeitszeitschutz

ArbZ Gesetz über die Ladenöffnung in Baden-Württemberg (LadÖG)

Erster Abschnitt Allgemeines

Feiertagsrecht - Stille Feiertage -

Merkblatt Alkoholverkauf an Tankstellen

Mitteilung des Senats vom 6. Februar 2007

Januar Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

Januar Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

Zeitzuschläge nach Anlage 6a zu den AVR im Jahr 2017

Detaillierte Ausführungen und eine FAQ-Liste finden sich in der Anlage zu dieser Anwendungshilfe.

Landesgesetz über den Schutz der Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz LFtG)

Thüringer Feiertagsgesetz (ThürFtG)

RefArbR Zeitzuschläge 2014 Übersicht

16. Wahlperiode Drucksache 16/5177

Zeitzuschläge nach Anlage 6a zu den AVR im Jahr 2018

Merkblatt Imbisswägen und Imbissbetriebe

Arbeitszeitordnung. nebst der Arbeitszeitregelung für Jugendliche nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz

ArbZ Gesetz über die Sonntage und Feiertage (Feiertagsgesetz FTG)

Zeitzuschläge nach Anlage 6a zu den AVR im Jahr 2016

Datensicherungskalender

Existenzgründer/-innen

RefArbR Zeitzuschläge 2015 Übersicht

Amtsblatt der Stadt Sankt Augustin

Gesetz über die Sonn- und Feiertage (Feiertagsgesetz NW)

1 Allgemeines. (1) Die Sonntage, die gesetzlichen Feiertage und die kirchlichen Feiertage sind nach Maßgabe dieses Gesetzes geschützt.

KW Januar Montag 4.1. Donnerstag Neujahr

BauR Verordnung der Landesregierung zur Ausführung des Gaststättengesetzes (Gaststättenverordnung - GastVO)

Januar Woche 5. Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

A n t r a g a u f Marktfestsetzung gemäß 69 Gewerbeordnung (GewO) für:

Arbeitszeit an Tankstellen

Hessisches Sozialministerium. Information für Gaststätten. Hessisches Nichtraucherschutzgesetz (HessNRSG)

(1) Arbeitnehmer dürfen an Sonn- und gesetzlichen Feiertagen von 0 bis 24 Uhr nicht

Transkript:

INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER Arnsberg, Hellweg-Sauerland Königstr. 18 20, 59821 Arnsberg Telefon: 02931/878144 Fax: 02931/878147 Ein Merkblatt Ihrer Industrie- und Handelskammer Ladenöffnungszeiten in NRW Stand: Dezember 2014 Dieses Merkblatt erläutert das Gesetz zur Regelung der Ladenöffnungszeiten in Nordrhein- Westfalen (LÖG-NRW). Eine bundeseinheitliche Regelung existiert seit der Aufhebung des Ladenschlussgesetzes im November 2006 nicht mehr. Das Ladenöffnungsgesetz gilt für die Öffnung von Verkaufsstellen und das gewerbliche Anbieten von Waren außerhalb von Verkaufsstellen. Die Seite " Ladenöffnungszeiten in NRW " ist in folgende Abschnitte gegliedert: 1. Verkaufsstellen 2. Ladenöffnungszeiten 3. Verkauf an Sonn- und Feiertagen 4. Weitere Verkaufsonntage und -feiertage 5. Regelungen bei Apotheken, Tankstellen, Flughäfen und Personenbahnhöfen 6. Verkauf im Gaststättengewerbe 7. Ladenöffnung bei Tagen der offenen Tür 8. Sonderfall: Mischbetriebe, zum Beispiel Kioske 9. Das Sonn- und Feiertagsgesetz 10. Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen 11. Bußgeldvorschriften 1. Verkaufsstellen Verkaufsstellen sind Ladengeschäfte aller Art, Apotheken und Tankstellen, sowie sonstige Verkaufsstände, sofern in ihnen von einer festen Stelle aus ständig Waren zum Verkauf an jedermann gewerblich angeboten werden. Das Zeigen von Mustern, Proben und Ähnlichem wird dem gewerblichen Anbieten gleichgestellt, wenn Warenbestellungen in der Einrichtung entgegengenommen werden. Keine Verkaufsstellen in diesem Sinne sind: Dienstleistungsbetriebe, wie etwa Reisebüros oder Reparaturstellen, da keine Waren angeboten werden. Allerdings gelten auch dort die Beschränkungen des Sonn- und Feiertagsgesetzes (vgl. Ziffer 9). Gast- und Speisewirtschaften, bei denen Waren nicht zur Mitnahme sondern zum Verzehr an Ort und Stelle angeboten werden. Reine Großhandelsbetriebe, da kein Verkauf an jedermann erfolgt. Der Zugang muss in geeigneter Weise kontrolliert werden. Geschlossene Veranstaltungen, da kein Verkauf an jedermann erfolgt. Eine geschlossene Veranstaltung ist gegeben, wenn nur ein genau abgegrenzter Personenkreis Einlass erhält, zum Beispiel Betriebsangehörige zur Betriebskantine. Hingegen ist keine ge-

schlossene Veranstaltung und damit eine Anwendbarkeit des Ladenöffnungsgesetzes gegeben, wenn zwar nur Besitzer von Eintrittskarten Zutritt haben, eine Einlasskarte aber von jedermann erworben werden kann. 2. Ladenöffnungszeiten Verkaufsstellen dürfen von montags bis freitags von 0.00 bis 24.00 Uhr geöffnet sein. Samstagsregelung: An Samstagen dürfen Verkaufsstellen in Vorbereitung auf die Sonntagsruhe grundsätzlich nur bis 22.00 Uhr geöffnet sein. Ausnahmsweise darf an vier Samstagen im Jahr bis 24.00 Uhr geöffnet bleiben, wobei sämtliche Abschlussarbeiten bis 24.00 Uhr erledigt sein müssen. Die Öffnung an Samstagen bis 24.00 Uhr ist jedoch nur dann zulässig, wenn der Inhaber oder die Inhaberin der Verkaufsstelle der zuständigen örtlichen Ordnungsbehörde diese Tage mindestens vier Wochen im Voraus schriftlich angezeigt und die Ordnungsbehörde nicht innerhalb von zwei Wochen nach Eingang der Anzeige widersprochen hat. Diese Ausnahmeregelung gilt insgesamt nicht für die folgenden Samstage: den Ostersamstag und den Pfingstsamstag, den Samstag vor einem verkaufsoffenen Adventssonntag (vgl. hierzu die Hinweise unter 4. Weitere Verkaufsonntage und feiertage ) die Samstage vor dem Volkstrauertag und dem Totensonntag, die Samstage vor dem 1. Mai, dem 3. Oktober, dem Allerheiligentag und dem 24. Dezember, wenn dieser Tag auf einen Sonntag fällt. An diesen Samstagen verbleibt es bei der gesetzlichen Grundregel und die Verkaufsstellen dürfen längstens bis 22.00 Uhr geöffnet bleiben. Die gesetzlichen Feiertage sind Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Maifeiertag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, Tag der deutschen Einheit, Allerheiligen, 1. Weihnachtstag und 2. Weihnachtstag. Außerhalb der zulässigen Öffnungszeiten für Verkaufsstellen ist das gewerbliche Anbieten von Waren zum Verkauf an jedermann außerhalb von Verkaufsstellen im Grundsatz ebenfalls verboten. Am 24. Dezember dürfen Verkaufsstellen an Werktagen bis 14.00 Uhr geöffnet sein. Fällt der 24. Dezember auf einen Sonntag, können Verkaufsstellen, die überwiegend Lebens- und Genussmittel anbieten sowie Verkaufsstellen für die Abgabe von Weihnachtsbäumen von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet werden. 3. Verkauf an Sonn- und Feiertagen Im Grundsatz dürfen an Sonn- und Feiertagen folgende Geschäfte geöffnet sein: Verkaufsstellen, deren Kernsortiment aus einer oder mehreren der Warengruppen Blumen und Pflanzen, Zeitungen und Zeitschriften oder Back- und Konditorwaren besteht, für die Abgabe dieser Waren und eines begrenzten Randsortiments. Diese Verkaufsstellen dürfen für die Dauer von fünf Stunden geöffnet sein. Diese Regelung gilt nicht für Ostermontag, Pfingstmontag und den 2. Weihnachtstag. An diesen Tagen ist die Abgabe von Waren verboten. Verkaufsstellen von themenbezogenen Waren oder Waren zum sofortigen Verzehr auf dem Gelände oder im Gebäude einer Kultur- oder Sport-Veranstaltung oder in einem Museum, sofern sie der Versorgung der Besucherinnen und Besucher dienen. Eine Öffnung ist nur während der Veranstaltungs- und Öffnungsdauer gestattet. Verkaufsstellen landwirtschaftlicher Betriebe, deren Kernsortiment aus selbst erzeugten landwirtschaftlicher Produkten besteht, für die Abgabe dieser Waren und eines begrenz-

ten Randsortiments. Auch diese Verkaufsstellen dürfen nur für die Dauer von fünf Stunden geöffnet sein. Am 24. Dezember dürfen die vorstehenden Verkaufsstellen längstens bis 14.00 Uhr geöffnet bleiben, wenn der 24. Dezember auf einen Sonntag fällt. Zudem dürfen an Sonn- und Feiertagen leichtverderbliche Waren und Waren zum sofortigen Verzehr außerhalb von Verkaufsstellen angeboten werden (zum Beispiel Eisverkaufswagen). Soweit eine Verkaufsstelle an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist, hat der Inhaber oder die Inhaberin in jedem Fall an der Verkaufsstelle gut sichtbar auf die Öffnungszeiten hinzuweisen. 4. Weitere Verkaufsonntage und -feiertage Die zuständigen örtlichen Ordnungsbehörden können nach Anhörung verschiedener Institutionen (u. a. der Industrie- und Handelskammer) zudem an jährlich höchstens vier Sonn- und Feiertagen die Ladenöffnung aus Anlass von örtlichen Festen, Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen bis zur Dauer von fünf Stunden gestatten. Die Freigabe kann dabei auf bestimmte Bezirke, Ortsteile und Handelszweige beschränkt werden. Innerhalb einer Gemeinde dürfen insgesamt nicht mehr als elf Sonn- und Feiertage je Kalenderjahr freigegeben werden. Bei der Freigabe für das gesamte Gemeindegebiet darf nur ein Adventssonntag freigegeben werden. Erfolgt die Freigabe beschränkt auf bestimmte Bezirke, Ortsteile oder Handelszweige, darf nur ein Adventssonntag je Bezirk, Ortsteil und Handelszweig freigegeben werden, insgesamt dürfen jedoch nicht mehr als zwei Adventssonntage je Gemeinde freigegeben werden. Damit darf maximal ein Adventssonntag pro Verkaufsstelle freigegeben werden. Von der Freigabe ausgenommen sind zwei Adventssonntage, der 1. und 2. Weihnachtstag, Ostersonntag, Pfingstsonntag und die stillen Feiertage im Sinne des Feiertagsgesetzes NRW, namentlich Karfreitag, Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag sowie der 1. Mai und der 3. Oktober. Der 24. Dezember ist von der Freigabe ausgenommen, wenn dieser Tag auf einen Sonntag fällt. An diesen Tagen darf kein Verkauf stattfinden. In ausgewählten Kur-, Ausflugs-, Erholungs- und Wallfahrtsorten dürfen an jährlich höchstens 40 Sonn- und Feiertagen bis zur Dauer von acht Stunden Waren, die für die Orte kennzeichnend sind, Waren zum sofortigen Verzehr, frische Früchte, Tabakwaren, Blumen und Zeitungen verkauft werden. Die einzelnen Orte, die davon grundsätzlich Gebrauch machen dürfen, sind in der Anlage zur LadenöffnungsVO aufgelistet. Auch hier gilt allerdings, dass eine Freigabe der Sonn- und Feiertage durch die zuständigen Ordnungsbehörden durch Verordnung zu erfolgen hat. 5. Regelungen bei Apotheken, Tankstellen, Flughäfen und Personenbahnhöfen Apotheken dürfen an Sonn- und Feiertagen ihre Verkaufsstellen zur Abgabe von Arznei-, Krankenpflege-, Säuglingspflege- und Säuglingsnährmitteln, hygienischen Artikeln sowie Desinfektionsmitteln geöffnet haben. Die Apothekerkammer regelt, dass abwechselnd ein Teil der Apotheken geschlossen bleiben muss. Tankstellen ist grundsätzlich eine ganztägige Öffnung auch an Sonn- und Feiertagen sowie an Samstagen zur Abgabe von Ersatzteilen zur Erhaltung/Wiederherstellung der Fahrbereitschaft sowie zur Abgabe von Betriebsstoffen und Reisebedarf möglich. Zum Reisebedarf zählen Zeitungen, Zeitschriften, Straßenkarten, Stadtpläne, Reiselektüre, Schreibmaterialien, Tabakwaren, Schnittblumen, Reisetoilettenartikeln, Filme, Tonträger, Bedarf für Reiseapotheken, Reiseandenken und Spielzeug geringen Wertes, Lebens- und Genussmittel in kleinen Mengen sowie ausländische Geldsorten. Verkaufsstellen auf Flughäfen und Personenbahnhöfen des Schienenverkehrs ist eine ganztägige Öffnung für den Verkauf von Reisebedarf gestattet, am 24. Dezember jedoch nur bis 17.00 Uhr.

6. Verkauf im Gaststättengewerbe Bei Gaststätten ist auch während der Ladenschlusszeiten die Abgabe von Zubehörwaren an Gäste zulässig. Des Weiteren darf der Gastwirt außerhalb der Sperrzeit Getränke und zubereitete Speisen aus seinem Betrieb, Flaschenbier, alkoholfreie Getränke sowie Tabak- und Süßwaren zum alsbaldigen Verzehr an jedermann über die Straße abgeben ( 7 Gaststättengesetz). 7. Ladenöffnung bei Tagen der offenen Tür Für den Unternehmer stellt sich häufig die Frage, ob er Kunden an Sonn- und Feiertagen ins Geschäft einladen kann, um zum Beispiel einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Das Offenhalten einer Verkaufsstelle ist an Sonn- und Feiertagen gestattet, wenn kein geschäftlicher Verkehr stattfindet. Es darf insoweit lediglich die Warenbesichtigung, wie durch ein Schaufenster, ermöglicht werden. Zulässig ist auch die Auslage von Prospekten und anderen allgemeinen Werbematerialien. In diesem Rahmen müssen sich Tage der offenen Tür bewegen. Verboten ist an Sonn - und Feiertagen jede Art der Geschäftsanbahnung, sei es durch Beratung, das Zeigen von Proben oder das Auslegen von Bestellzetteln und die Einrichtung einer entsprechenden Möglichkeit zum Einwurf dieser Zettel. Der Unternehmer darf grundsätzlich keinen persönlichen, zweiseitigen Kontakt zum Kunden einleiten oder herstellen. Vor diesem Hintergrund galt bereits nach der Rechtsprechung zum Bundesladenschlussgesetz, dass weder der Inhaber/die Inhaberin noch sein/ihr angestelltes Personal am Tag der offenen Tür anwesend sein durften. Grundsätzlich zulässig ist hingegen die Anwesenheit von Bewachungspersonal. Das lediglich zur Aufsicht bestimmte und nicht zur Entgegennahme von Bestellungen, zum Führen von Verkaufsgesprächen, zur Vorführung und Erläuterung des Angebots oder zu sonstigen verkaufsförderlichen Handlungen berechtigte Personal darf sich im Geschäftslokal aufhalten. 8. Sonderfall: Mischbetriebe, zum Beispiel Kioske Es ist möglich, dass in derselben Verkaufsstelle mehrere Waren oder Leistungen angeboten werden, deren Verkauf jeweils verschiedenen Ladenöffnungszeiten unterliegt. Man spricht dann von einem Mischbetrieb. Bei Mischbetrieben ist für jede Ware oder Leistung gesondert zu prüfen, zu welchen Zeiten sie an den Kunden abgegeben werden darf. Ein Beispiel für Mischbetriebe bilden Kioske. Soweit Waren zum Mitnehmen verkauft werden, unterliegen sie den Ladenöffnungszeiten. Soweit ein Ausschank betrieben wird, der dem Gast die Möglichkeit gibt, Getränke an Ort und Stelle einzunehmen, gilt die Polizeistunde für Trinkhallen. Nähere Informationen erhalten Sie beim Ordnungsamt Ihrer Gemeinde. 9. Das Sonn- und Feiertagsgesetz Zeitliche Beschränkungen für die geschäftliche Tätigkeit ergeben sich nicht nur aus dem Ladenöffnungsgesetz, sondern auch aus dem Gesetz über die Sonn- und Feiertage NRW (Feiertagsgesetz NW). Das Feiertagsgesetz gilt in Nordrhein-Westfalen für sämtliche Arbeiten, also sowohl für den Verkauf von Waren als auch für Dienstleistungen. Das Feiertagsgesetz verbietet an Sonn- und Feiertagen alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten, die geeignet sind, die äußere Ruhe des Tages zu stören. Ausgenommen von den Verboten des Feiertagsgesetzes sind unter anderem Veranstaltungen, die überwiegend Freizeitcharakter haben wie der Betrieb von Fitnessstudios, Saunas oder Kinos.

10. Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen An Sonn- und Feiertagen, an denen Verkaufsstellen geöffnet sein dürfen, gilt 11 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG). Das bedeutet, dass mindestens 15 Sonntage im Jahr beschäftigungsfrei bleiben müssen, acht Stunden Arbeitszeit grundsätzlich nicht überschritten werden dürfen, unter bestimmten Voraussetzungen aber die Arbeitszeit auf bis zu zehn Stunden verlängert werden kann (Ruhepausen und Ruhezeiten sind auch an Sonn- und Feiertagen einzuhalten), bei Sonntagsarbeit innerhalb von zwei Wochen ein Ersatzruhetag zu gewähren ist; bei Feiertagsarbeit innerhalb von acht Wochen, die Sonn- und Feiertagsruhe oder der Ersatzruhetag grundsätzlich unmittelbar in Verbindung mit der 11-stündigen Ruhezeit nach 5 ArbZG zu gewähren ist, so dass der Arbeitnehmer einmal pro Woche eine 35-stündige Ruhezeit hat. Darüber hinaus dürfen Arbeitnehmer für weitere 30 Minuten unter Anrechnung auf die Ausgleichszeiten mit unerlässlich erforderlichen Vorbereitungs- und Abschlussarbeiten beschäftigt werden. 11. Bußgeldvorschriften Verstöße gegen das Ladenöffnungsgesetz NRW können mit bis zu EUR 5.000,00 geahndet werden. Stellt der Verstoß gegen das Ladenöffnungsgesetz gleichzeitig einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz dar, sind Bußgelder bis zu EUR 15.000,00 möglich. Hinweis: Dieses Merkblatt soll als Service Ihrer Kammer nur eine Information geben und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden.