SOS-Kinderdorf in. Nepal Asien. Dominic Sansoni

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Transkript:

SOS-Kinderdorf in Nepal Asien Dominic Sansoni

1 SOS-Kinderdorf weltweit Bild oben links Junge im SOS-Kinderdorf Kavre Bild oben rechts Rund 45.000 Kinder, Jugendliche und Familien werden in 123 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in 37 Ländern betreut Bild unten links Hermann Gmeiner, Gründervater der SOS-Kinderdorf-Idee Seit mehr als 60 Jahren macht sich SOS-Kinderdorf für benachteiligte Kinder und Familien stark. Nach den SOS-Kinderdörfern sind weltweit noch viele weitere SOS-Angebote entstanden: SOS-Kinderdörfer (inkl. angeschlossene Jugendeinrichtungen und Kindergärten) SOS-Hermann-Gmeiner- Schulen SOS-medizinische Zentren SOS-Sozialzentren SOS-Familienstärkungsprogramme SOS-Berufsbildungszentren SOS-Kinderdorf-Angebote im Ausland Der SOS-Kinderdorf e.v. finanziert im Jahr 2015 123 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in 37 Ländern, in denen insgesamt rund 45.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut und beraten werden. (Stand: 01.01.2015) Die Hilfe aus Deutschland ist insbesondere für die ärmeren Länder der Erde unerlässlich, um den Unterhalt der SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in den Ländern, wo das Spendenaufkommen viel niedriger ist als in Deutschland, zu ermöglichen.

2 Nepal (Asien) Zahlen im Vergleich (Statistisches Bundesamt, 2013 / 2014) Nepal Deutschland Einwohner 27,797 Mio. 80,621 Mio. BIP pro Kopf 699 USD 44.999 USD Lebenserw. Männer 66,9 Jahre 78,6 Jahre Lebenserw. Frauen 69,1 Jahre 83,3 Jahre Säuglingssterblichkeit 3,2 % 0,3 % Land und Leute Die Demokratische Bundesrepublik Nepal liegt im Himalaya in Südasien und grenzt im Norden an Tibet sowie im Osten, Süden und Westen an Indien. Größte Stadt ist die Hauptstadt Katmandu mit 1,7 Mio. Einwohnern. Nur ein Fünftel der Bevölkerung lebt in den Stadtgebieten, obwohl sich derzeit ein rascher Prozess der Verstädterung vollzieht, da immer mehr Menschen aus den benachteiligten ländlichen Regionen in die Städte ziehen. Trotz der rasanten politischen Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten hat Nepal seine vielfältige Kultur bewahrt. Hinduismus und Buddhismus haben nach wie vor starken Einfluss im Land. Nepal verfügt über eine faszinierende Geographie - im Norden des Landes liegen acht der höchsten Berge der Welt, darunter auch Mount Everest, der höchste Gipfel der Erde. Die politische und wirtschaftliche Lage Die jüngsten politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in Nepal hatten negative Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Im Jahr 1996 begannen die maoistischen Rebellen einen zehn Jahre andauernden Kampf, der ca. 12 000 Menschen das Leben kostete und 100 000 Bewohner zu Vertriebenen machte. Nepal ist eins der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Die Wirtschaft basiert hauptsächlich auf der Landwirtschaft, in der die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt ist. Ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung arbeiten im Dienstleistungssektor, lediglich sieben Prozent sind im produzierenden Gewerbe tätig. Der Tourismus ist eine zunehmend wichtige Einkommens- und Beschäftigungsquelle. Ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 Dollar pro Tag. Aufgrund der Armut und dem fehlenden Zugang zum Gesundheitssystem sterben jedes Jahr Tausende von Menschen an Mangelernährung und ansteckenden Krankheiten. Auch HIV/AIDS stellt zunehmend ein Problem dar.

3.1 Murthi Shubha Dominic Sansoni Bilder oben Kinder im SOS-Kinderdorf Kavre Bild links Außenansicht SOS-Kinderdorf Kavre Beispiele der SOS-Kinderdorf-Arbeit Hermann Gmeiner, der Gründer von SOS-Kinderdorf, besuchte 1968 Nepal und traf dort einige Sozialarbeiter sowie prominente Persönlichkeiten des Landes. Damals war die nepalesische Rotkreuz-Gesellschaft unter dem Vorsitz der bereits verstorbenen Prinzessin Princep Shah die einzige in Nepal tätige nicht-staatliche Sozialorganisation. Alexander Gabriel SOS-Kinderdorf Kavre In Nepal leben ca. 12,7 Millionen Kinder unter 18 Jahren. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Kinder ohne elterliche Fürsorge oder der Kinder, die vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht sind, weiter gestiegen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, unter anderem die politischen Unruhen (vor allem bewaffnete Konflikte), die hohe Armutsquote und die Ausbreitung von HIV/AIDS. Das siebte SOS-Kinderdorf Nepals liegt im Bezirk Kavre in der Nähe der beiden Kleinstädte Panauti und Banepa, ungefähr 40 km östlich der Hauptstadt Kathmandu. Der Hauptgrund für die Errichtung dieses SOS-Kinderdorfes war der große Bedarf an familiennaher Kinderbetreuung in der Region. Das SOS-Kinderdorf Kavre liegt in einem ländlichen Gebiet, ist aber verkehrsmäßig gut an Kathmandu angebunden. Es besteht aus 14 Familienhäusern, einem Dorfleiterhaus und einem Verwaltungs- und Servicegebäude und wurde im August 1997 fertig gestellt. Im November konnten die ersten Kinder in das neue Dorf einziehen. Die Kleinstadt Banepa verfügt über diverse Schulen und Ausbildungseinrichtungen bis hin zur eigenen Universität. Im Zuge eines Treffens sprach Hermann Gmeiner mit der Prinzessin über die Möglichkeit, ein SOS-Kinderdorf zu errichten. Die Prinzessin war von der Idee beeindruckt und gründete die Organisation SOS Children's Villages in Nepal. Derzeit gibt es 10 SOS-Kinderdörfer, 8 SOS-Jugendeinrichtungen, 1 SOS-Kindergarten, 7 SOS-Schulen, 3 SOS-Berufsbildungszentren, 9 SOS-Sozialzentren und 1 SOS-medizinisches Zentrum. SOS-Jugendeinrichtung Kavre 2008 wurde eine SOS-Jugendeinrichtung für 18 Jungen errichtet. Die Übersiedlung von Jugendlichen in eine Jugendwohneinrichtung geht meist mit dem Beginn einer Berufsausbildung oder dem Wechsel an eine höhere Schule einher. In dieser neuen Umgebung entwickeln die Jugendlichen, begleitet von qualifizierten Betreuern, realistische Zukunftsperspektiven, übernehmen mehr Verantwortung und treffen zunehmend eigene Entscheidungen. Gefördert werden Teamgeist und Kontakte zu Verwandten und Freunden, aber auch zu Behörden und möglichen Arbeitgebern.

3.2 Thomas Ernsting Bilder links und Mitte Eindrücke aus der SOS-Schule Kavre Bild rechts Begünstigte des SOS- Familienstärkungsprogramms SOS-Hermann-Gmeiner Schule Kavre Dem SOS-Kinderdorf angeschlossen ist eine eigene SOS-Hermann-Gmeiner- Schule mit Primar- und Sekundarschule und ein SOS-Kindergarten. Der Bau der Hermann-Gmeiner-Schule konnte im September 1998 abgeschlossen werden; der Schulbetrieb konnte zum Schuljahresbeginn 1999 aufgenommen werden. Die Schule hat eine Kapazität von bis zu 500 Schülern. Diese Einrichtungen stehen den Kindern aus der Umgebung offen, und es herrscht großer Andrang, weil die Schule einen sehr guten Ruf genießt. Neben den 12 Klassenräumen verfügt die Schule auch über zwei Labors, einen Computerraum und eine Bibliothek. SOS-Aus- und Fortbildungszentrum Die SOS-Kinderdorfmütter der verschiedenen SOS-Kinderdörfer in Nepal und auch die übrigen Mitarbeiter haben in den meisten Fällen eine zu geringe Schulbildung und müssen daher vor und während ihrer Tätigkeit zusätzlich geschult werden. Aus diesem Grund wurde im Herbst 2001 mit dem Bau eines SOS-Aus- und Fortbildungszentrums für SOS-Mütter und sonstige SOS-Mitarbeiter auf einem Grundstück neben dem SOS-Kinderdorf Kavre begonnen. Die bauliche Fertigstellung erfolgte im Herbst 2003. SOS-Sozialzentrum Kavre In Nepal ist die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate unter fünf Jahren sehr hoch. Die Gesundheitsversorgung für Kinder ist vor allem für arme Familien in ländlichen und entlegenen Gebieten sehr begrenzt. Durchfallerkrankungen sind bei Kindern unter fünf Jahren die häufigste Todesursache. Diese ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen und der Mangel an medizinischer Versorgung und Bildungseinrichtungen haben dazu geführt, dass SOS- Kinderdorf die lokalen Gemeinden in Nepal sehr aktiv unterstützt. Im Jahr 2000 wurde zu diesem Zweck das SOS-Sozialzentrum Kavre ins Leben gerufen. 50 Familien können im Rahmen eines Familienstärkungsprogramms betreut werden. Ziel dieser Programme ist es, Kindern, die Gefahr laufen, von ihrer Herkunftsfamilie getrennt zu werden, den Verbleib in ihrer Familie zu sichern. Um dies zu erreichen, arbeitet SOS-Kinderdorf direkt mit den Familien und den jeweiligen Gemeinden und stärkt sie in ihren Kapazitäten, die Kinder bestmöglich zu betreuen und zu schützen. Organisiert wird diese Präventivarbeit gemeinsam mit lokalen Behörden und anderen Sozialpartnern.

3.3 Thomas Ernsting Bilder Eindrücke aus dem SOS-Kinderdorf Jorpati SOS-Kinderdorf Jorpati Das SOS-Kinderdorf Jorpati wurde eigens für körperlich und geistig behinderte Kinder errichtet. Die offizielle Eröffnung des Projekts fand im Januar 1982 in Anwesenheit von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, statt. Jorpati liegt am Rande der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, nicht weit vom SOS-Kinderdorf Sanothimi entfernt. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Nepal Disabled and Blind Association, einer Organisation zur Behindertenbetreuung, durchgeführt. In der Nähe des SOS-Kinderdorfes befindet sich eine Einrichtung namens Kaghenda New Life Centre. Dort ist man auf die Betreuung und Therapie von behinderten Menschen spezialisiert. Auch die Kinder aus dem SOS-Kinderdorf werden dort behandelt und unterrichtet. Das SOS-Kinderdorf Jorpati besteht aus fünf Familienhäusern und einem weiteren Gebäude, das ein Büro und einen Therapieraum mit einem kleinen Schwimmbecken für Physiotherapie beherbergt. Die Häuser wurden behindertengerecht eingerichtet und sind rund um einen gemeinsamen Hof angelegt. Im SOS-Kinderdorf findet Sonderunterricht für geistig behinderte Kinder statt. SOS-Jugendeinrichtung Jorpati Einige der älteren Jungen aus dem SOS-Kinderdorf leben in der SOS- Jugendeinrichtung für Behinderte. Es handelt sich dabei um ein Mietshaus mit vier Wohnungen im Stadtzentrum von Kathmandu. 12 Jugendliche können hier betreut werden. Seit 2005 gibt es eine SOS-Jugendeinrichtung für Mädchen, die auch in einer Wohnung im Stadtzentrum untergebracht ist.

3.4 SOS-Kinderdorf_archiv Scanpix Reuters Picturs Bilder Kathmandu nach dem Erdbeben Erdbeben Nepal SOS-Nothilfemaßnahmen Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,8 hat weite Landesteile Nepals erschüttert und Leid und Zerstörung in die Himalaya-Region gebracht. Insgesamt sind etwa 6,6 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, unzählige Familien sind obdachlos. Viele Kinder wurden durch die Katastrophe von ihren Familien getrennt. Glücklicherweise wurden die SOS-Kinderdörfer, von denen drei in der Krisenregion liegen, verschont. Die Kinder, Jugendlichen und SOS-Mütter sind wohlauf. Momentan laufen die ersten SOS-Nothilfemaßnahmen in den SOS- Einrichtungen in Kavre, Sanothimi, Jorpati und Koteswor an. Unsere Hilfe konzentriert sich derzeit auf die temporäre Aufnahme und Betreuung von Kindern, die von ihren Eltern getrennt wurden, in den umliegenden SOS-Kinderdörfern. Dort wird auch psychologische Behandlung angeboten. Zudem versuchen SOS-Mitarbeiter, Eltern bzw. Angehörige der Kinder aufzufinden und Familien zusammenzuführen. Derzeit werden vor Ort Nothilfe-Kitas eingerichtet, in denen SOS-Mitarbeiter traumatisierte Kinder betreuen, während die Eltern mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind. In diesen sogenannten Child-friendly spaces werden die Kinder spielerisch angeregt, ihr Trauma zu bewältigen. Momentan können in 14 solcher Kitas (u.a. in Bhaktapur, Sankhu, Pokhara usw.) ca. 1.000 Kinder betreut werden. SOS-Kinderdorf unterstützt die betroffene Bevölkerung zudem mit sauberem Trinkwasser und Lebensmitteln. Derzeit können im Nothilfecamp in Kavre an die 240 Begünstigte dreimal täglich mit einer Mahlzeit versorgt werden. Im SOS-Kinderdorf Jorpati wurde ein Nothilfecamp für Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Verteilung von Lebensmitteln und Trinkwasser eingerichtet. Des Weiteren wurden im SOS-Kinderdorf Sanothimi Zelte an die Opfer der Katastrophe verteilt. SOS-Kinderdorf ist derzeit auch mit Vertretern der nepalesischen Regierung im Gespräch, um sich an langfristigen Wiederaufbaumaßnahmen zu beteiligen. Ihre Spende wird jetzt besonders dringend benötigt: Sichern Sie das Überleben von Kindern und Familien in der Krisenregion. Helfen Sie SOS-Kinderdorf im Himalaya!