TI 014 Technische Information Verfasser: Paul Gora FLACHGLAS Wernberg 01/2014
INHALTSVERZEICHNIS 3 Geltungsbereich Verfahren 4 Angaben zur Machbarkeitsprüfung Anforderung an das Bildmaterial Farbmuster 5 Dateiformate Skalierung und Bildauflösung Bildwände 6 Transparenzgrade und Maximalgrössen der Folien Transparenzgrade der Farben Farbeindruck 7 Farbbeständigkeit 8 Kombinationsmöglichkeiten / Glasarten Prüfvorschrift Qualitätsmerkmale 9 Toleranzen 10 Normen, Regelwerke und Richtlinien 11 Bezugsquellen TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 2 von 12
GELTUNGSBEREICH Die Technische Information gilt zur Beurteilung der visuellen Qualität von Verbund-Sicherheitsglas mit digital bedruckter PVB-Folie. Die Richtlinie gilt für alle Produkte, die in den Betrieben der FLACHGLAS Wernberg GmbH gefertigt werden. Die in der Richtlinie festgelegten Toleranzen und Zulässigkeiten gelten insbesondere dann, wenn für die zu fertigenden Produkte keine besonderen Vereinbarungen zwischen dem Kunden und der FLACHGLAS Wernberg GmbH getroffen wurden (Zeichnungen, technische Liefervorschriften etc.). Bei Isoliergläsern sind die Scheiben bezüglich der spezifizierten Merkmale getrennt zu bewerten. VERFAHREN SIGLA Motiv (SentryGlas Expressions TM ) ist ein Verbund-Sicherheitsglas gemäß DIN EN ISO 12543 mit einer mit digitalem Fotodruck (bis 1.440 dpi) versehenen PVB-Folie. Dabei sind Farben und Folie so aufeinander abgestimmt, dass die Sicherheitsglaseigenschaften voll erhalten bleiben. Die Motive können als Vektor- oder Grafikdatei (MAC/PC), Dia-Vorlage oder im Original zur Verfügung gestellt werden, sowohl farbig als auch schwarz/weiß. Als Hintergrund stehen verschiedene Farbfolien zur Auswahl, in Kombination mit ESG oder TVG und zusätzlichem Siebdruck aber auch unzählige weitere Farben aus der RAL-, NCS- oder Pantone-Palette. Die Motiv-Farbe weiß kann ebenfalls gedruckt werden. Die Qualität der Ergebnisse ist bestechend. Der enge Kontakt zu unseren Grafikern sorgt dafür, dass die Wünsche der Kunden optimal erfüllt werden können. Eine Bemusterung muss zum Abgleich in jedem Fall erfolgen. SIGLA Motiv eignet sich sowohl für den Einsatz im Innen- und Außenbereich als auch im Isolierglas und ist kombinierbar mit vielen weiteren Basisgläsern. Durchgeführte Alterungstests zeigten eine gute Farbstabilität und Brillanz der Bilder. Die maximale Abmessung einer Motiveinheit beträgt ca. 2.390 mm x 4.270 mm. 1 Ein großformatiges Poster zum Beispiel kann dabei aus vielen einzelnen Motiveinheiten zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden. Auf Wunsch ist eine grafische Einzelbearbeitung (tiling) derartiger Bilder zur Erzielung größtmöglicher Passung möglich. Die Glasstärken richten sich nach den statischen Erfordernissen. 1 längere Motive sind auf Anfrage möglich TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 3 von 12
ANGABEN ZUR MACHBARKEITSPRÜFUNG Um Aussagen über Machbarkeiten im Digitaldruckverfahren treffen zu können sind vorab folgende Angaben zwingend notwendig: Objektbezeichnung Gesamt m² Scheibenanzahl - Stück Einbausituation (Außen- oder Innenbereich, Hinterleuchtung, Verklebung, Rahmung) Alle Scheibenmaße (Formscheiben) und Bearbeitungen (Kantenschliff, Bohrungen) Anzahl der Designs Designentwurf (Bild/Zeichnung, Format: JPG, TIFF, EPS, AI) Farbangaben (RAL, RAL Design, NCS, Pantone) eventuell Lieferung eines Proofs Gesamtansicht des Objektes (zwingend notwendig für tiling jobs) Wie werden die Designs zur Verfügung gestellt? (CD/DVD, Server Download, E-Mail) ANFORDERUNG AN DAS BILDMATERIAL Vorlagen Verarbeitungsfähige Vorlagen sollten bezüglich Dimension, Auflösung und Farbgebung bereits optimiert sein, da sonst die Kosten für die grafische Bildbearbeitung in Rechnung gestellt werden müssen. Bevor Sie eine neue Vorlage erstellen, bitten wir um Rücksprache mit unserer Druckvorstufe. Originalvorlagen von Bildern oder Kunstwerken müssen digital fotografiert oder mit hoher Auflösung gescannt sowie farbkorrigiert sein. FARBMUSTER Wir empfehlen, ein farbverbindliches Muster oder Proof (Prüfdruck) mit zu senden. Es ist darauf zu achten, dass alle Farben genau spezifiziert sind. Bitte halten Sie vorab Rücksprache mit unserer Druckvorstufe. Für die Prüfung und Freigabe der Bedruckung ist ein Muster zwingend erforderlich. Für die Anfertigung dieses Musters ist die Originaldruckdatei notwendig. TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 4 von 12
DATEIFORMATE Alle Spezialzeichensätze müssen eingebunden sein: Adobe Photoshop (MAC / PC) EPS, TIFF Adobe Illustrator 2 (MAC / PC) AI, EPS (mit eingebundenen Schriften) Adobe Freehand (MAC / PC) Editierbares EPS Datenbereitstellung CD / DVD http / FTP E-Mail (MAC / PC) Upload / Download von unserem Server / Homepage Anhang bis 10 MB SKALIERUNG UND BILDAUFLÖSUNG Die Dateien sollten als Vektor- oder Bilddateien angelegt sein. Die Vektordateien können herunter skaliert werden (z.b. 1:10), bei Bilddateien benötigen wir eine Skalierung möglichst 1:1 und eine Auflösung von mindestens 150 dpi. Bitte halten Sie vor dem Anlegen der Dateien Rücksprache mit unserer Druckvorstufe. BILDWÄNDE Großbildwände Großbildwände werden durch Stückelung erzielt. Beachten Sie dabei die erforderlichen Fugen zwischen den Gläsern zur Vermeidung von Glas-Glas-Kontakten. 2 Zeichensätze (Fonts) konvertieren TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 5 von 12
TRANSPARENZGRADE UND MAXIMALGRÖSSEN DER FOLIEN 1. Klar beidseitig gleiches 3 Motiv, Farben nicht deckend (T L = 55 60 %) Das fertige Einzelbild darf nicht größer sein als 2.390 x 4.270 mm². (Scheibenlänge bis 5.800 mm auf Anfrage.) 2. Soft-weiß Umrisse im Hintergrund noch erkennbar. Lichttransmission ca. 80%. Rückseite erscheint diffus. 3. Weiß-transluzent Umrisse sind nicht mehr erkennbar. Lichttransmission ca. 60%. Die Rückseite erscheint matt-weiß. 4. Coconut-weiß Umrisse i.d.r nicht mehr erkennbar. Lichttransmission ca. 30%. (nur Innenanwendungen!) Beidseitig unterschiedliche Motive möglich. Das fertige Einzelbild bei Mattfolien und flächigen Monofarben darf maximal 1.800 x 3.800 mm² bzw. 2.300 x 3.500 mm² groß sein (Gummisackfertigung). Größere Scheiben auf Anfrage. TRANSPARENZGRADE DER FARBEN Die Deckkraft der Farben liegt zwischen 40 % und 45 %. Das entspricht einer Transparenz von ca. 55 % bis 60 %. FARBEINDRUCK Bei flächigen Monofarben kann es stellenweise zu einer Art Wolkenbildung durch Pigmentverschiebungen kommen. Dies kann bei bestimmten Einbausituationen (Überkopf, Hinterleuchtung, usw.) sichtbar sein, berechtigt jedoch nicht zur Reklamation. 3 auf der Rückseite spiegelverkehrte Darstellung TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 6 von 12
FARBBESTÄNDIGKEIT Tests haben eine sehr gute Farbbeständigkeit und Lichtechtheit bewiesen. Farbbeständigkeit oder auch Lichtechtheit sind Begriffe aus der Druckindustrie, um zu beschreiben, in welcher Weise Bilder verblassen können. Die Hauptursachen für das Verblassen sind Licht, Feuchtigkeit und Luftverschmutzungen wie Rauch, Ozon usw. SIGLA Motiv ist ein Verbundsicherheitsglas mit einer bedruckten PVB-Folie. Somit sind die Farben vor Feuchtigkeit und Luftverschmutzung geschützt. Die PVB-Folie selbst schützt zudem vor UV-Strahlung. Die speziellen Farbpigmente sind für sich so stabil, dass sie sogar in bewitterten Architektur- und Automobillacken Verwendung finden. Um die Lichtbeständigkeit zu testen wurden SIGLA Motiv-Testscheiben in einer speziellen Vorrichtung platziert, die das Sonnenlicht stark bündelt. Als Testumgebung wurde die Wüste von Arizona (USA), die extreme klimatische Bedingungen aufweist, gewählt. Bis heute wurde bei diesem kontinuierlichen Test ein Äquivalent von 10 Jahren Lichtbeständigkeit erreicht (dies gilt jedoch noch nicht für die Farbe weiß ). Testbedingungen Lichtquelle: Testnorm: Ausbleichkriterium: Messergebnisse: Konzentrierte Sonneneinstrahlung, Wüste Arizona (USA) ASTM G90 cycle E berechnet, unter Verwendung der CMC 4 (1:1) Formel. < 5 E für 10-Jahres Periode Die Messergebnisse zeigen, dass die Pigmente nur eine geringe Neigung zum Ausbleichen zeigen und vom normalen Betrachter ohne parallelen Vergleich mit dem Referenzmuster, das nicht der Witterung ausgesetzt wurde, nicht bemerkt werden. Lichtbeständigkeit Test in der Wüste von Arizona (USA) 4 Colour Measurement Committee TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 7 von 12
KOMBINATIONSMÖGLICHKEITEN / GLASARTEN Es sind alle Glasarten und Glaskombinationen möglich, die auch für SIGLA Verbundsicherheitsglas bzw. SIGLA aus DELODUR Einscheibensicherheitsglas eingesetzt werden können. Die Glaskanten sind zu schützen vor: o o permanenter Feuchtigkeit und Verschmutzung unverträglichen Materialien (d.h. Versiegelungsmaterialien sind mit dem Dichtstofflieferanten abzustimmen) Um eine optimale Farbwiedergabe zu gewährleisten, empfehlen wir den Einsatz von eisenarmen Gläsern wie Pilkington Optiwhite TM. PRÜFVORSCHRIFT Die bedruckte Folie ist in Bezug auf Fehler und Farbe von der Motiv-Ansichtsseite her zu beurteilen. Liegen spezielle Einbauhinweise vor, muss dies im Auftrag unbedingt vermerkt werden. Die Prüfungen werden unter diffusen Tageslichtbedingungen ohne direkte Sonneneinstrahlung oder Gegenlicht aus ca. 3 m Abstand in Reflexion durchgeführt. Bei Scheiben, die für den Durchsichtbereich bestellt werden, erfolgt die Betrachtung von beiden Seiten unter den oben beschriebenen Prüfbedingungen. Diese Anwendung muss jedoch bereits im Vorfeld mit der FLACHGLAS Wernberg GmbH abgeklärt und bei der Bestellung angegeben werden. QUALITÄTSMERKMALE Die Beurteilung der visuellen Qualität erfolgt aus 3 m Entfernung. Sind Fehler aus dieser Entfernung nicht zu erkennen, werden sie nicht bewertet. Die Beanstandungen dürfen bei der Beurteilung nicht besonders hervorgehoben werden. punktförmige Merkmale < 0,5 mm werden nicht bewertet 0,5-1,0 mm max. 3 Stück pro m² mit Abstand 100 mm 1,0 3,0 mm max. 2 Stück pro Scheibe eingebrannte Fremdkörper (Flusen, Haare, etc.) gesäumte Kanten polierte / fein geschliffene Kanten Strukturen im Druck sind bis zu einer Länge von 10 mm zulässig (Breite max. 0,5 mm) umlaufend 3 mm sind alle Druckfehler und Folieneinzüge zulässig Folieneinzüge bis max. 2 mm zulässig leichte Streifigkeit im Durchblick zulässig TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 8 von 12
TOLERANZEN o Glas-Versatztoleranzen bei SIGLA Motiv aus 2 x ESG oder 2 x TVG: 2 mm (Die Kantenbearbeitung ist nur an den Einzelscheiben möglich). o Lagetoleranzen des Designs in der Scheibe: +/- 3 mm o o Farbtoleranzen (speziell bei flächigen Monofarben) können Farbabweichungen im Bereich von E 5 auftreten (im Vergleich zu Musterscheiben und innerhalb der Produktionsscheiben eines Objektes). Unparallelität: eine Unparallelität ist bei allen Kantenbearbeitungen bis zu 2 mm zulässig. o Passtoleranz bei tiling (Motivübergang Glas-Glas): 0,35 %; ~ 3,5 mm/lfdm Passtoleranz Es gilt die Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas für das Bauwesen, insbesondere bei hinterleuchteten Motiven sowie die Glastoleranzen wie bei SIGLA (vgl. hierzu auch das aktuelle Glashandbuch der Flachglas MarkenKreis GmbH). TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 9 von 12
NORMEN, REGELWERKE UND RICHTLINIEN Regelwerke Bauregelliste Aufstellung von technischen Regeln für Bauprodukte und Bauarten des Deutschen Institutes für Bautechnik die im Einvernehmen mit den obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder bekannt gemacht worden sind. TRLV: 2006-08 Technische Regeln zur Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen. Deutsche Institut für Bautechnik, Berlin TRAV: 2003-01 Technische Regeln für die Verwendung von absturzsichernden Verglasungen. Deutsche Institut für Bautechnik, Berlin Normen EN 410 EN 673 Glas im Bauwesen Bestimmung der lichttechnischen und strahlungs-physikalischen Kenngrößen von Verglasungen CEN Europäisches Komitee für Normung Glas im Bauwesen Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten CEN Europäisches Komitee für Normung EN 1279 Glas im Bauwesen - Mehrscheiben-Isolierglas - CEN Europäisches Komitee für Normung DIN 18008 Glas im Bauwesen Bemessungs- und Konstruktionsregeln - DIN Deutsches Institut für Normung E.V. DIN 18845 DIN 18361 Abdichten von Verglasungen mit Dichtstoffen DIN Deutsches Institut für Normung E.V. Verglasungsarbeiten DIN Deutsches Institut für Normung E.V. Technische Richtlinien des Glaserhandwerkes Nr. 1 Nr. 3 Nr. 17 Dichtstoffe für Verglasungen und Anschlussfugen - Arten, Eigenschaften, Anwendung, Verarbeitung - Klotzung von Verglasungseinheiten Verglasen mit Isolierglas BF- Merkblätter 002/2008 Richtlinie zum Umgang mit Mehrscheiben-Isolierglas 003/2008 Leitfaden zur Verwendung von Dreifach-Wärmedämmglas TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 10 von 12
BEZUGSQUELLEN Normen und Richtlinien Beuth Verlag GmbH Tel.: 030-2601-0 Am DIN-Platz Fax: 030-2601-1260 Burggrafenstraße 6 E-Mail: info@beuth.de D-10787 Berlin http: www.beuth.de Technische Richtlinien des Glaserhandwerkes Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks Tel.: 06433-91 33-0 An der Glasfachschule 6 Fax: 06433-57 02 65589 Hadamar E-Mail: biv@glaserhandwerk.de http: www.glashandwerk.de Merkblätter des BF Bundesverband Flachglas e.v. Tel.: 02241-8727-0 Mülheimher Straße 1 Fax: 02241-87227-10 53840 Troisdorf E-Mail: info@bundesverband-flachglas.de http: www.bundesverband-flachglas.de TI 014 FLACHGLAS Wernberg 01/2014 Seite 11 von 12
Mit Erscheinen dieser Technischen Information verlieren alle früheren Ausgaben ihre Gültigkeit. Die vorstehenden Angaben, insbesondere Vorschläge für die Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte, beruhen auf unseren Erkenntnissen und Erfahrungen. Eine Haftung kann weder aus diesen Hinweisen, noch aus einer mündlichen Beratung begründet werden, es sei denn, dass uns insoweit Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Die mit gekennzeichneten Produkte sind eingetragene Marken der Pilkington Deutschland AG der Flachglas MarkenKreis GmbH bzw. der FLACHGLAS Wernberg GmbH.