Entgeltungleichheit wo stehen wir heute?

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Transkript:

Prof. Dr. Carsten Wippermann Entgeltungleichheit wo stehen wir heute? Basisdaten Auftaktforum zum Equal Pay Day 2018 BMFSFJ / BPW Berlin, 09.11.2017

Indikatoren von Entgeltungleichheit Gender Pay Gap Gender Overall Earnings Gap Gender Lifetime Earnings Gap Bru$ostundenlohn Monatliches Bruttoeinkommen Gesamtbruttoeinkommen im Erwerbsleben

Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Eigene Darstellung DELTA-Institut Gesamt- Deutschland Gender Pay Gap Prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst zwischen Frauen und Männern bezogen auf den Bruttostundenverdienst von Männern Bruttostundenverdienst Frauen: 16,26 Männer: 20,71 Verdienst-Rückstand von Frauen Früheres Bundesgebiet Neue Länder % % % Verdienst-Vorsprung 2016 21 23 7 von Männern = 27 % 2015 22 23 8 2014 22 24 9-3 % 2013 22 23 8 2012 22 24 8 2011 22 24 7 2010 22 24 7 2009 23 24 6 2008 23 24 6 2007 23 24 6 2006 23 24 6 1990 26 1970 31 1970 bis 2016: Abbau GPG um 8 Prozentpunkte

Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Eigene Darstellung DELTA-Institut Gender Pay Gap Prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst zwischen Frauen und Männern bezogen auf den Bruttostundenverdienst von Männern Jahr Gesamt- Deutschland gerundet Bruttostundenverdienst 2016 21,48 % 21 % Frauen: 16,26 Männer: 20,71 Differenz: 4,45 + 0,02 Bruttostundenverdienst 2015 21,97 % 22 % Frauen: 15,80 vor Korrektur 21,3 % Männer: 20,25 Differenz: 4,45 Bruttostundenverdienst Frauen: 15,44 Männer: 19,87 Differenz: 4,43 2014 22,23 % 22 % vor Korrektur 20,6 % Datenbasis: Statistisches Bundesamt: Die Berechnung des Gender Pay Gap erfolgt auf Basis der 4-jährigen "Verdienststrukturerhebung" -zuletzt 2014. In den Jahren dazwischen werden die Ergebnisse mit der "Vierteljährlichen Verdiensterhebung" fortgeschätzt. Wenn die Daten für das Erhebungsjahr 2018 vorliegen, erfolgt ein Benchmarking für die Jahre 2014 bis 2018. Bis dahin, handelt es sich für die Werte 2015 und 2016 um vorläufige Werte.

Hauptursachen des Gender Pay Gap (1) Sektorale Ungleichbezahlung bestimmter Berufe und Branchen Berufswahlverhalten von Frauen und Männern (sektorale Segregation) geschlechterstereotype Berufsorientierungen und Berufsberatungen durch Eltern, Lehrende und professionelle Agenturen duale Ausbildungen mit Vergütung versus vollzeitschulische Ausbildungen (ohne Vergütung, Schulgeld): Frauenanteil 78% (2) Frauen kommen seltener in Führungspositionen ( Gläserne Decke ) (3) Rollenstereotype bei Arbeitsbewertung, Leistungsfeststellung oder Stellenbesetzung sind wirksam und führen zu indirekter Benachteiligung von Frauen Tarifverträge bzw. deren Umsetzung in den Unternehmen Croudsourcing bei personen- und haushaltsnahen Dienstleistungen PlaKormen wie helping, Book a Tiger, Haushelden, betreut.de u.a. (4) Erwerbsunterbrechungen und Arbeitszeitreduzierungen

Reale Gender Pay Gap: ursächliche Faktoren Unbereinigte Lohnlücke (Stat. Bundesamt) 21 % (2016) Erklärende Merkmale: 1. Ausbildung 2. Berufserfahrung 3. Dienstalter 4. Leistungsgruppe 5. Berufsgruppe 6. Art des Arbeitsvertrags (befristet, unbefristet) 7. Beschäftigungsumfang (Vollzeit/Teilzeit) 8. Altersteilzeit 9. Tarifbindung 10. Zulagen (Schicht-, Wochenend-, Feiertags-, Nachtarbeit) 11. Gebietsstand 12. Ballungsraum 13. Unternehmensgröße 14. Einfluss der öffentlichen Hand auf Unternehmensführung 15. Wirtschaftsgruppe Strukturelle Benachteiligung erklären (statistisch) 15 %des GPG für 6 % des unterschiedl. Bruttostundenlohns gibt es nochkeine erklärenden Merkmale noch unerklärte Faktoren der bereinigtelohnlücke??

Gender Pay Gap: ursächliche Faktoren Reale Lohnlücke (Stat. Bundesamt) 21 % (2016) Erklärende Merkmale: 1. Ausbildung 2. Berufserfahrung 3. Dienstalter 4. Leistungsgruppe 5. Berufsgruppe 6. Art des Arbeitsvertrags (befristet, unbefristet) 7. Beschäftigungsumfang (Vollzeit/Teilzeit) 8. Altersteilzeit 9. Tarifbindung 10. Zulagen (Schicht-, Wochenend-, Feiertags-, Nachtarbeit) 11. Gebietsstand 12. Ballungsraum 13. Unternehmensgröße 14. Einfluss der öffentlichen Hand auf Unternehmensführung 15. Wirtschaftsgruppe Strukturelle Benachteiligung erklären (statistisch) 15 %des GPG für 6 % des unterschiedl. Bruttostundenlohns gibt es nochkeine erklärenden Merkmale noch unerklärte Faktoren der Lohnlücke

Gender Pay Gap differenziert nach Ausbildungsabschlüssen Promotion / Habilitation 25,3 Diplom / Magister / Master / Staatsexamen 25,6 Bachelor 26,5 Meister- Techniker- / Fachschulabschluss 26,8 Anerkannter Berufsabschluss 17,8 Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 11,7 0 20 40 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap differenziert nach Berufsqualifikation Führungskräfte Techniker und gleichrangige nichttechnische Berufe 30 30 Akademische Berufe 28 Handwerks- und verwandte Berufe 25 Bediener von Anlagen und Maschinen, Montageberufe 19 Fachkräfte in Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Hilfsarbeitskräfte Dienstleistungsberufe und Verkäufer 12 13 13 Bürokräfte und verwandte Berufe 4 0 20 40 paradox: Je höher die Qualifikation und Position, umso größer die Entgeltlücke % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap differenziert nach Altersgruppen 60 bis 64 Jahre 55 bis 59 Jahre 50 bis 54 Jahre 45 bis 49 Jahre 40 bis 44 Jahre 26,8 28,3 28,5 28,2 24,5 35 bis 39 Jahre 18,9 30 bis 34 Jahre 13,0 25 bis 29 Jahre 9,0 jünger als 25 Jahre 5,9 0 20 40 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap differenziert nach Unternehmensgröße 10 bis 49 Beschäftigte 17 50 bis 99 Beschäftigte 21 100 bis 249 Beschäftigte 23 250 bis 499 Beschäftigte 25 500 bis 999 Beschäftigte 26 1 000 und mehr Beschäftigte 25 0 20 40 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap: Unbefristeter / befristeter Arbeitsvertrag Gesamt Frauen Männer Art des Arbeitsvertrags Bruttostundenverdienst Gender Pay Gap unbefristet 19,01 16,35 21,28 23,2 % 39,1 % befristet 13,76 12,95 14,67 11,7 % Differenz (Euro) 5,25 3,40 6,61 Pay Gap 27,6 % 20,8 % 31,1 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Berechnung und Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap: Vollzeit / Teilzeit Gesamt Frauen Männer Beschäftigungsart Bruttostundenverdienst Gender Pay Gap Vollzeit 19,76 16,99 21,07 19,4 % 32,4 % Teilzeit 14,24 14,24 14,23 0,001 % Differenz (Euro) Vollzeit minus Teilzeit 5,52 2,75 6,84 Vollzeit/Teilzeit-Pay Gap Prozent. Lohnlücke von Teilzeit in Bezug auf Vollzeit 27,9 % 16,2 % 32,5 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Berechnung und Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap: ohne / mit Tarifbindung Gesamt Frauen Männer Tarifbindung Bruttostundenverdienst Gender Pay Gap Mit Tarifbindung 20,18 17,59 22,45 21,6 % 39,6 % Ohne Tarifbindung 15,66 13,57 17,54 22,6 % Differenz (Euro) 4,52 4,02 4,91 mit/ohne Tarif- Pay Gap 22,4 % 22,8 % 21,9 % Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Berechnung und Darstellung DELTA-Institut

Gender Pay Gap differenziert nach Wirtschaftszweigen Freiberufliche, wissenschaftl. u. technische Dienstleistungen Kunst, Unterhaltung und Erholung Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Information und Kommunikation Verarbeitendes Gewerbe Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen Energieversorgung Erbringung von sonstigen Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Grundstücks- und Wohnungswesen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Erziehung und Unterricht Baugewerbe Gastgewerbe Verkehr und Lagerei Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung 7 6 8 16 14 13 13 25 25 23 22 21 21 31 29 28 Datenquelle: Statistisches Bundesamt, 2017; Verdienststrukturerhebung 2014 Eigene Darstellung DELTA-Institut 0 20 40 %

Indikatoren von Entgeltungleichheit Gender Pay Gap Gender Overall Earnings Gap Gender Lifetime Earnings Gap Bru$ostundenlohn Monatliches Bruttoeinkommen Gesamtbruttoeinkommen im Erwerbsleben

Gender Overall Earnings Gap Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen Der Gender Pay Gap beschreibt die Entgeltlücke bezogen auf den Bruttostundenlohn. Forderung nach gleichem Stundenentgelt bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit. ABER Dazu kommen: Frauen arbeiten deutlich häufiger in Teilzeit als Männer In Minijobs sind überwiegend Frauen beschäftigt (Klebeeffekte, Dauererwerbsform) Geringere Erwerbsquoten (z.b. bei Unterbrechung der beruflichen Laufbahn) Daher ist eine wichtige Zielgröße neben der Stundenlohn-Differenz (Gender Pay Gap) das monatliche Einkommensgefälle zwischen Männern und Frauen Deutschland 45,3 % (EU 39,8 %) in 2014 Quelle: Europäische Kommission (2016): Das geschlechtsspezifische Lohngefällt in Deutschland http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/gender_pay_gap/2016/gpg_country_factsheet_de_2016_en.pdf

Gender Overall Earnings Gap Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen Die geschlechtsspezifischen Gesamteinkommensunterschiede ist ein synthetischer Indikator. Er misst die kombinierte Wirkung dreier Faktoren, nämlich 1. des durchschnittlichen Stundenverdienstes, 2. der durchschnittlichen Anzahl bezahlter Arbeitsstunden pro Monat (vor der Bereinigung um Teilzeitarbeit) und 3. der Erwerbstätigenquote, auf den durchschnittlichen Verdienst von Frauen im erwerbsfähigen Alter ob Arbeitnehmer oder nicht im Vergleich zu Männern. Quelle: Europäische Kommission (2016): Das geschlechtsspezifische Lohngefällt in Deutschland http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/gender_pay_gap/2016/gpg_country_factsheet_de_2016_en.pdf

Gender Overall Earnings Gap Durchschnittliches Bruttomonatseinkommen Deutschland 45,3 % Würde auch für diesen Indikator ein symbolischer Tag im Jahr benannt -analog dem EqualPay Day am 18.03.2018 - dann würde dieser DAY für ein EqualGender Overall Earnings fallen auf den 13. Juni 2018

Indikatoren von Entgeltungleichheit Gender Pay Gap Gender Overall Earnings Gap Gender Lifetime Earnings Gap Bru$ostundenlohn Monatliches Bruttoeinkommen Gesamtbruttoeinkommen im Erwerbsleben

Gender Lifetime Earnings Gap Geschlechterlücke im Lebenserwerbseinkommen = das akkumulierte Einkommen seit dem Erwerbseinstieg einer Person nach mindestens 30 Jahren individuell beobachteter Erwerbsspanne. Ergebnis: Frauen haben im Erwerbsverlauf durchschnittlich 48,8 % weniger Einkommen angesammelt als Männer Wie viel Erwerbsjahre müssten Frauen bis zu Renteneintritt länger arbeiten als Männer, um dasselbe Lebenserwerbseinkommen zu erwirtschaften? Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut(HHWI ) / Christina Boll (2016): Dauerhaft ungleich berufsspezifische Lebenserwerbseinkommen von Frauen und Männern in Deutschland

Gender Pension Gap Die kontinuierlich steigende Einkommenslücke im Lebenslauf erzeugt erhebliche Einkommensungleichheit im Rentenalter Gender Pay Gap Gender Pension Gap West-D.: 42 % Ost-D.: 23 % 27% Ø = 21% 26% 13% 2% bis 24 Jahre 30-34 Jahre 40-44 Jahre 50-54 Jahre Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 5.2017, S.87-96 ( Gender Pension Gap ) auf Datenbasis der Deutschen Rentenversicherung

Einstellungen der Bevölkerung zur Lohnlücke

Es ist empörend, dass es Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern heute immer noch gibt! Gesamt Frauen Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu 34 48 82% voll und ganz eher ja weiß nicht eher nicht überhaupt nicht 1 2 7 29 61 90% weiß nicht 2 Männer 0 100 % Stimme eher nicht zu 12 16% voll und ganz eher ja weiß nicht 2 37 39 76% Stimme nicht zu 4 eher nicht überhaupt nicht 6 16 0 20 40 60 80 100 % 0 100% Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015

Geschlechtergerechtigkeit ist nach meiner Meinung dann erreicht, wenn typische Frauenberufe genauso gut bezahlt werden wie typische Männerberufe (bei gleichwertiger Qualifikation) 91 es auch für Männer selbstverständlich wird, für Familienaufgaben die Erwerbstätigkeit zu unterbrechen/ reduzieren 80 etwa gleich viele Frauen wie Männer eine Vollzeit-Stelle haben 74 0 20 40 60 80 100 % Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015 Top2-Werte (Zustimmung) einer vierstufigen Skala

Geschlechtergerechtigkeit ist nach meiner Meinung dann erreicht, wenn typische Frauenberufe genauso gut bezahlt werden wie typische Männerberufe (bei gleichwertiger Qualifikation) 89 93 es auch für Männer selbstverständlich wird, für Familienaufgaben die Erwerbstätigkeit zu unterbrechen/ reduzieren 76 83 etwa gleich viele Frauen wie Männer eine Vollzeit-Stelle haben 72 76 Frauen Männer Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015 Top2-Werte (Zustimmung) einer vierstufigen Skala 0 20 40 60 80 100 %

Intransparenz der Benachteiligung Sehr viele Frauen wissen mit Blick auf ihr eigenes Gehalt nicht, ob es bei ihrem eigenen Arbeitgeber, in ihrer Abteilung, in ihrer Position und Hierarchiestufe, in der Region, in ihrer Branche in ihrer Berufsgruppe u.a. Entgeltgleichheit gibt / wie groß die Entgeltkluft bei ihnen ist. Trotz Transparenzgesetz haben die meisten ArbeitnehmerInnenkeine objektiven, in Gehaltsverhandlungen strategisch und argumentativ verwendbaren Referenzwerte. Intransparenz war und ist ein die Entgeltungleichheit befördernder Faktor! Das umfasst auch die Information und Kommunikation der amtlichen Statistik zum Gender Pay Gap ( bereinigt / unbereinigt Korrekturen Botschaften) Gender Overall Earnings Gap [Gender Lifetime Earnings Gap] Gender Pension Gap

Transparenz der Gehälter Einstellung der Bevölkerung Mehr Transparenz bei Gehältern erhöht den Druck, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen 35 41 76% Wenn ich Informationen über das Gehalt von Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit hätte, würde das einer Ungleichbezahlung von Männern und Frauen vorbeugen 29 37 66% 0 20 40 60 80 100 % Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015 Top2-Werte (Zustimmung) einer vierstufigen Skala Stimme voll und ganz Stimme eher zu

Transparenz der Gehälter Einstellung der Bevölkerung im Alter von 18 bis 40 Jahren Mehr Transparenz bei Gehältern erhöht den Druck, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen 39 39 78% Wenn ich Informationen über das Gehalt von Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit hätte, würde das einer Ungleichbezahlung von Männern und Frauen vorbeugen 29 41 70% 0 20 40 60 80 100% Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015 Top2-Werte (Zustimmung) einer vierstufigen Skala Stimme voll und ganz Stimme eher zu

Gleichstellung Gerechtigkeit ökonomische Vernunft Einstellung der Bevölkerung Gleichstellung ist in einer Partnerschaft wirtschaftlich vernünftig 88 Gleichstellung von Frauen und Männern bedeutet mehr Gerechtigkeit 86 Gleichstellung ist wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft 83 0 20 40 60 80 100% Quelle: DELTA-Grundlagenuntersuchung Gleichstellung 2015 Top2-Werte (Zustimmung) einer vierstufigen Skala

Fischhaberstraße 49a 82377 Penzberg Tel. 08856-93 79 521 www.delta-sozialforschung.de GF: Prof. Dr. Carsten Wippermann HRB 187781, Amtsgericht München