Umsetzung EU-DSGVO Was ist bis zum zu tun?

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Transkript:

Umsetzung EU-DSGVO Was ist bis zum 25.05.2018 zu tun? Hannes Albers Rechtsanwalt Fachanwalt für IT-Recht und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz Rechtsanwälte Kopp und Partner Lengericher Str. 2 49809 Lingen (Ems) Tel.: 0591-977 820 Fax: 0591 977 82 108 www.rae-kopp.de

Ablauf / Inhalte: 1. DSGVO Wieso, weshalb warum?! 2. Datenschutzbeauftragter?! 3. Verfahrens bzw. Verarbeitungsverzeichnis 4. Maßnahmen bis zum 25.05.2018?! -------------------------------------------------------------------- 5. Was erwartet die Aufsichtsbehörde?! Hinweise auf weitere Informationsquellen und Formular-Muster.

EU-DSGVO wieso, weshalb, warum?!: 1. Im April 2016 wurde die europäische Datenschutzgrundverordnung verabschiedet 2. Ziel: EU-weite Vereinheitlichung / Verbesserung der Datenschutzstandards 3. Grund: Anhaltende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und damit zunehmende Bedeutung von Daten und Schutz des Betroffenen (Persönlichkeitsrecht). 4. Auswirkungen: Gravierende Änderungen des Datenschutzrechts; insb. auch deutliche Verschärfung der möglichen Sanktionen. 5. Weiterhin Verbot mit Erlaubnisvorbehalt 6. Inkrafttreten am Freitag, den 25.05.2018

EU-DSGVO wieso, weshalb, warum?!: Welche Daten sind überhaupt betroffen?! Das Datenschutzrecht ist ausschließlich anwendbar auf personenbezogene Daten. Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse eines bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten u.a.). Die Datenschutzbehörden neigen zu einer strengen Auslegung: Immer dann wenn sich der Bezug eines Datums zu einer bestimmten Person nicht ausschließen lässt, wird der Personenbezug bejaht und Datenschutzrecht ist anwendbar.

Verschärfung der Sanktionen?!? Neuer Bußgeldrahmen für Verstöße gegen EU-DSGVO (Art. 83): Bußgelder bis 20 Mio. EUR oder 4% des weltweiten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres, je nachdem welcher Betrag höher ist. (umfangreicher Kriterienkatalog / Ermessen) Bislang nach BDSG: max. 300.000 EUR und Klagebefugnis von Verbraucherschutz- und Wettbewerbsverbänden nach 3a UWG und 2 Abs. 2 UKlaG.

Verschärfung der Sanktionen?!? 44 BDSG (neu) (1) Wer eine in 43 Abs. 2 bezeichnete vorsätzliche Handlung gegen Entgelt oder in der Absicht, sich oder einen anderen zu bereichern oder einen anderen zu schädigen begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt. Antragsberechtigt sind der Betroffene, die verantwortliche Stelle, die oder der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit und die Aufsichtsbehörde.

Grundsätze der Datenverarbeitung nach DSGVO 1. Rechtmäßigkeit (Treu und Glauben) und für betroffene Personen nachvollziehbar (Transparenz) 2. Zweckbindung 3. Richtigkeit 4. Anonymisierung / Recht auf Vergessen LÖSCHUNG 5. Rechenschaftspflicht, Art 5 (5) DSGVO Beweislast für Rechtmäßigkeit der DV liegt beim Verantwortlichen; ordentliche Dokumentation und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben ist also zur Abwehr von Bußgelder und privatrechtlichen Schadenersatzansprüchen (Art. 82 DSGVO) zwingend erforderlich COMPLIANCE

Freitag, 25. Mai 2018 Was ist bis dahin zu tun?!

Freitag, 25. Mai 2018 Was ist bis dahin zu tun?! 1. Erkenntnis: Datenschutz ist Compliance! Datenschutz ist Chefsache! 2. Personelle Voraussetzungen schaffen: Soweit regelmäßig mindestens 10 Mitarbeiter mit Datenverarbeitung beschäftigt sind, muss ein Datenschutzbeauftragter bestellt werden (intern oder extern); 38 BDSG neu 3. Status-Quo ermitteln und ggfs. anpassen sowie Maßnahmen zur Einführung einer dauerhaften Daten-Buchhaltung (Dokumentation) einleiten.

Person des Datenschutzbeauftragten 1. Der DSB muss über das notwendige Fachwissen verfügen (Erwägungsgrund 97 EU-DSGVO); Notwendigkeit der Fortbildung! 2. Der DSB agiert weisungsfrei und berichtet unmittelbar an das (oberste) Management; 3. Interessenkollisionen sollen vermieden werden (vollständige Unabhängigkeit des DSB); 4. Dem DSB sind die notwendigen räumlichen und technischen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. 5. Der DSB kann Angestellter des Unternehmens sein oder externer Dienstleister.

Aufgaben und Befugnisse des Datenschutzbeauftragten 1. Überprüfung und Sicherstellung ordnungsgemäßer DV im Unternehmen; 2. Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter 3. Angemessenheitsprüfung bei allen DV-Vorgängen unter Berücksichtigung der betrieblichen Belange des Unternehmens. 4. Ansprechpartner für betroffene Dritte (Kunden, Mitarbeiter ) 5. Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörde!

Dokumentation / Verfahrensverzeichnis Zukünftig ist eine rückwirkende Prüfung von DV-Verfahren zu ermöglichen (Art 30 DSGVO) Datenbuchhaltung Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeit Name u. Kontaktdaten des Verantwortlichen und DSB Zwecke der Datenverarbeitung Kategorien betroffener Personen und personenbezogener Daten Kategorien von Empfängern, ADV* (inkl. Auslandsbezug) Übermittlung von pb Daten ins Ausland Vorgesehene Fristen der Löschung unterschiedl. Datenkategorien Technische und organisatorische Maßnahmen nach Art 32 DSGVO zur Gewährleistung der Datensicherheit * Ggfs. Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung anpassen. Neue Muster im Internet (z.b. bitkom.org; s. Linkverzeichnis am Ende)

Dokumentation / Verfahrensverzeichnis Bei risikobehafteter Datenverarbeitung ist eine gesonderte Prüfung und Bewertung des Verfahrens notwendig. (Art 35 DSGVO) Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) Ergibt eine DSFA, dass trotz technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Risikoeindämmung weiterhin ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen besteht (Restrisiko), muss nach Art. 36 DS-GVO der Verantwortliche die zuständige Aufsichtsbehörde konsultieren. Er trifft unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Aufsichtsbehörde eine Entscheidung, ob die Verarbeitungsvorgänge angesichts der verbleibenden Restrisiken durchgeführt werden können und ggf. welche zusätzlichen Abhilfemaßnahmen in diesem Fall zum Einsatz kommen sollen. Die Aufsichtsbehörde kann ihrerseits die in Art. 58 DS-GVO genannten Befugnisse ausüben und z. B. eine Warnung, Anweisung oder Untersagung aussprechen. (Auszug aus Arbeitspapier Landesdatenschutzbeauftragte Nds.; siehe Linkverzeichnis am Ende) Erwägungsgrund 75 zur DSGVO (zentrale Abwägungskriterien): Risiken für Rechte und Freiheiten natürlicher Personen

ACHTUNG (nur) theoretische Ausnahme für Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten Art 30 Abs. 5 DSGVO Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten müssen nicht für jedes Verarbeitungsverfahren ein Verzeichnis anlegen, sondern nur für Verfahren, die mit erheblichen Risiken für die Betroffenen Verbunden sind (z.b. Videoüberwachung) oder nicht nur gelegentlich angewendet werden, oder sensitive Daten (z.b. Gesundheitsdaten) umfassen. Regelmäßige Verarbeitung von pb Daten (auch Finanzbuchhaltung, Personalakten, Kundendatenbank, CRM) bedarf daher auch in kleineren Unternehmen der Führung eines Verfahrensverzeichnisses!

Freitag, 25. Mai 2018 Was sollte man sonst noch beachten?! Betroffenen-Rechte Information, Auskunft, Löschung (Art 12 23 DSGVO) Meldepflicht von Datenpannen innerhalb 72 Std. Art 33,34 DSGVO Bei Verstoß Bußgeld bis zu 10 Mio. EUR oder 2% d. weitweiten Jahresumsatzes Datentransfer ins Ausland?! EU nach DSGVO kein Problem. außerhalb EU/EWR. sehr hohe Anforderungen!! (ACHTUNG: CLOUD )

Neue Informationspflichten bei Datenerhebung auch Online bzw. Online-Shop!! Art 13 und 14 DSGVO Verantwortlicher mit Namen und Kontaktdaten DSB, Name und Kontaktdaten Rechtsgrundlage für Datenerhebung (berechtigtes Interesse?) Empfänger bei Weitergabe personenbezogener Daten Angaben zu Rechtsgrundlage und Umfang von Datenübermittlung in s Ausland Speicherdauer bzw. Kriterien hierfür Rechte des Betroffenen (Art. 15-21 DSGVO) Profiling oder autom. Einzelfallentscheidung (22 DSGVO) Beschwerderecht gem. Art 77 DSGVO Widerruflichkeit einer Einwilligung zur Datenverarbeitung Herkunft von Daten, wenn nicht unmittelbar vom Betroffenen erhoben. Diese Informationen müssen gem. Art 12 DSGVO in leicht wahrnehmbarer, verständlicher und klar nachvollziehbarer Form abgebildet und vermittelt werden.

Maßnahmenplan DSGVO für Unternehmen Kurzpapier Nr. 8 Nds. Beauftragte für Datenschutz 1. Bestandsaufnahme / Status Quo feststellen 2. Handlungsbedarf ermitteln (insb. Verfahrensverzeichnis / Prozesse anpassen / Datensicherheit) 3. Umsetzung bis zum 25.05.2018: Anpassung Prozesse / Strukturen Festlegung Zweck und Rechtsgrundlage für Datenverarbeitung Implementierung von Informationspflichten, Betroffenrechten und Löschkonzepten Anpassung Datenschutzorganisation / Datenschutzbeauftragter? Reaktionsmechanismen auf Datenpannen Organisation von Meldepflichten Anpassung Vertragsbeziehung mit Dritten (Auftragsdatenverarbeitung) Aufbau der Dokumentation / Verfahrensverzeichnis Anpassung IT-Sicherheit (technische u. organisatorische Maßnahmen) Ggfs. Anpassung Betriebsvereinbarungen

Recht auf Datenübertragung Art 20 DSGVO Durch die Schaffung des Rechts auf Datenübertragbarkeit soll die Kontrolle der Betroffenen über ihre personenbezogenen Daten, die automatisiert verarbeitet werden, gestärkt werden. Aus Erwägungsgrund 68: Die Verantwortlichen sollten dazu aufgefordert werden, interoperable Formate zu entwickeln, die die Datenübertragbarkeit ermöglichen. Dieses Recht sollte dann gelten, wenn die betroffene Person die personenbezogenen Daten mit ihrer Einwilligung zur Verfügung gestellt hat oder die Verarbeitung zur Erfüllung eines Vertrags erforderlich ist. Es sollte nicht gelten, wenn die Verarbeitung auf einer anderen Rechtsgrundlage als ihrer Einwilligung oder eines Vertrags erfolgt.

Umsetzung EU-DSGVO Was ist bis zum 25.05.2018 zu tun? K U R Z E P A U S E Rechtsanwälte Kopp und Partner Lengericher Str. 2 49809 Lingen (Ems) Tel.: 0591-977 820 Fax: 0591 977 82 108 www.rae-kopp.de

Wichtige Frage: Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! Angelehnt an Fragenkatalog der Landesbeauftragten für den Datenschutz in Niedersachen. www.lfd.niedersachsen.de

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 1. Datenschutz ist Chefsache a) Hat sich die Geschäftsleitung mit der DSGVO befasst und kennt die neuen Regelungen?! b) Wer ist im Unternehmen (neben der Geschäftsleitung) zuständig für Belange des Datenschutzes. c) Ist die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten gesetzlich vorgeschrieben (10 Mitarbeiter in EDV); gibt es einen DSB!? d) Wurden die Beschäftigten über die (neuen) Regelungen zum Datenschutz informiert und/oder (regelmäßig) geschult?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 2. Bestandsaufnahme / Verzeichnis erstellen a) Sind Geschäftsabläufe, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden in ein Verzeichnis aufgenommen worden? Verarbeitung von Kundendaten Verarbeitung von Beschäftigtendaten Verarbeitung von Daten von Kindern Verarbeitung von Daten für Dritte (Auftragsdatenverarbeitung) b) Wir das Verzeichnis regelmäßig aktualisiert?! Wer ist hierfür zuständig?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 3. Zulässigkeit der Datenverarbeitung a) Gibt es eine gesetzliche Grundlage für die Datenverarbeitung? Laufende Vertragsbeziehung (ggfs. Gewährleistung / Garantie) Laufendes Beschäftigungsverhältnis Finanzbuchhaltung / Steuerrecht b) Oder gibt es eine wirksame Einwilligung des Betroffenen? Einwilligungserklärungen für Kunden / Formulare Dokumentation und Reproduzierbarkeit der Einwilligungen Widerrufbarkeit der Einwilligungen Dauer der Wirksamkeit einer Einwilligung / Löschung?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 4. Betroffenenrechte und Informationspflichten a) Werden Betroffene (Kunden, Mitarbeiter ) transparent und in leicht zugänglicher Form (verständlich) informiert? Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten Zweck / Rechtsgrundlage für Datenverarbeitung Dauer der Speicherung / Kriterien für Speicherdauer Hinweis auf Rechte der Betroffenen (Auskunft, Berichtigung, Löschung ) Ggs. Recht auf Widerruf einer einmal erteilten Einwilligung Recht auf Beschwerde an Aufsichtsbehörde Ggfs. Herkunft der Daten b) Wie werden die Rechte der Betroffenen sichergestellt? Gibt es geregelte Abläufe im Unternehmen? Wer ist zuständig? c) Werden ggfs. Besonderheiten bei Verarbeitung Kinderdaten über IT-Dienste berücksichtigt (Art 8 DSGVO)

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 5. Datenschutz durch Technikgestaltung und datenschutzfreundliche Voreinstellungen a) Werden technische und/oder organisatorische Maßnahmen getroffen, um eine angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten (Datensicherheit); b) Werden Daten pseudonymisiert oder verschlüsselt? c) Gibt es für IT-Anwendungen ein dokumentiertes Rollen- und Berechtigungskonzept? d) Wird sichergestellt, dass bei Änderungen oder Neuentwicklungen von Produkten / Dienstleistungen die Anforderungen des Datenschutzes berücksichtigt werden?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 6. Verträge prüfen (externe Dienstleister) a) Gibt es Verträge mit externen Auftragsdatenverarbeitern und sind diese rechtskonform (Art. 26-28 DSGVO)? b) Werden Anweisungen an ADV (externe Dienstleister) dokumentiert? c) Werden ggfs. Daten ins Ausland übermittelt und werden die hierfür notwendigen Voraussetzungen erfüllt? Problematisch DV außerhalb EU / ACHTUNG: CLOUD

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 7. Datenschutzfolgeabschätzung a) Führt das Unternehmen Datenverarbeitung mit ggfs. hohen Risiken für Rechte und Freiheit der Betroffenen durch? Rassische / ethnische / religiöse Daten? Politische / weltanschauliche Überzeugungen? Genetische / biometrische oder Gesundheitsdaten? Informationen über Sexualleben oder sexuelle Orientierung? b) Wenn sensible Daten verarbeitet werden, hat eine notwendige Folgenabschätzung stattgefunden und ist diese dokumentiert? c) Wer ist zuständig?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 8. Meldepflichten a) Gibt es im Unternehmen einen organisierten Prozess zur Meldung von Datenpannen (72 Stunden)? b) Ist ein Datenschutzbeauftragter bestellt und dieser inkl. Kontaktdaten der Aufsichtsbehörde gemeldet?

Was erwartet die Aufsichtsbehörde von Unternehmen?! 9. D O K U M E N T A T I O N a) Kann das Unternehmen die dauerhafte Erfüllung der o.g. Pflichten schriftlich nachweisen (Verarbeitungsverzeichnis)? b) Wird sichergestellt, dass die Dokumentation auf dem neusten Stand ist? b) Werden Mitarbeiter geschult?

Vielen Dank!! www.internetrecht-emsland.de Twitter: @RA_Albers Hannes Albers Rechtsanwalt Fachanwalt für IT-Recht und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz Rechtsanwälte Kopp und Partner Lengericher Str. 2 49809 Lingen (Ems) Tel.: 0591-977 820 Fax: 0591-977 82 108 www.rae-kopp.de

DSGVO Linkverzeichnis Text DSGVO mit allen Erwägungsgründen (Auslegungshilfen): https://dsgvo-gesetz.de ZDH Das neue Datenschutzrecht (!) http://www.handwerk-papenburg.de/files/leitfaden_das_neue_datenschutzrecht_- _hinweise_fuer_handwerksbetriebe.pdf Ausführliche Hinweise / Muster für Verfahrensverzeichnisse: https://www.bitkom.org/np-themen/np-vertrauen-sicherheit/datenschutz/firstspirit- 1496129138918170529-LF-Verarbeitungsverzeichnis-online.pdf Muster-Vertrag Auftragsdatenverarbeitung mit Anmerkungen: https://www.bitkom.org/np-themen/np-vertrauen-sicherheit/datenschutz/eu-dsg/170515- Auftragsverarbeitung-Anlage-Mustervertrag-online.pdf Kurzpapiere / Arbeitshilfen der Landesbeauftragten Datenschutz Nds. http://www.lfd.niedersachsen.de/startseite/dsgvo/anwendung_dsgvo_kurzpapiere/ds-gvo--- kurzpapiere-155196.html Neues Arbeitnehmerdatenschutzrecht nach DSGVO und BDSG neu https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/arbeitnehmerdatenschutz-neue-regeln-imbundesdatenschutzgesetz_76_412378.html Rechtsanwälte Kopp und Partner Lengericher Str. 2 49809 Lingen (Ems) Tel.: 0591-977 820 Fax: 0591-977 82 108 www.rae-kopp.de