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Transkript:

der Süßwarenindustrie GEWERKSCHAFT NAHRUNG-GENUSS-GASTSTÄTTEN

Süßwarenindustrie Umsatz und Beschäftigtenzahl sinken Auch die Süßwarenindustrie konnte sich in 2009 nicht aus dem Bann der internationalen Finanzmarkt- und Konjunkturkrise entziehen. Darüber hinaus wurde die Süßwarenindustrie insbesondere durch Themen wie Gesunde Ernährung, Übergewicht und Nährwertangaben, des Weiteren von steigenden Kakaopreisen und auch von weiteren Fusionen auf internationalem Parkett geprägt. Dennoch hat sich die Süßwarenindustrie in der Krise relativ gut behauptet. Umsatzmäßig schrumpfte die Branche in 2009 um 2,1 Prozent auf 13,3 Mrd. EUR. Die Süßwarenindustrie wird in diesem Bericht weiter gefasst als vom Statistischen Bundesamt (StBA). Demzufolge gehören zur Süßwarenindustrie die Branchen Herstellung von Süßwaren im engeren Sinne (i.e.s.), die Herstellung von Speiseeis und die Herstellung von Dauerbackwaren (Feine Backwaren). Die Umsätze der Süßwarenindustrie i. e. S. sanken von 2008 auf 2009 um 2,8 Prozent, die der Dauerbackwarenindustrie um 0,7 Prozent und die der Eisherstellung um 0,6 Prozent. Der Umsatz des Ernährungsgewerbes als Referenzgröße nahm in diesem Zeitraum sogar um 4,2 Prozent ab. Der Anteil der Süßwarenbranche am Umsatz des Ernährungsgewerbes beträgt etwa 10 Prozent. Die Beschäftigtenzahl der Süßwarenindustrie ging in 2009 um 1,4 Prozent auf 51.667 zurück. Diese Kennziffer ist nicht in Vollzeitbeschäftigte umgerechnet. Im Ernährungsgewerbe wurde ein Anstieg von 0,9 Prozent registriert. Im ersten Halbjahr 2010 schrumpfte der Umsatz weiter. Es wurde ein Rückgang von 2,0 Prozent erfasst. Der Rückgang bei den Beschäftigten fiel mit 5,4 Prozent noch stärker aus. Im Ernährungsgewerbe konnte im ersten Halbjahr 2010 ein kleines Umsatzplus von 0,3 Prozent erreicht werden und die Beschäftigtenzahl stieg um 1,4 Prozent. Änderung beim StBA In 2007 wurde erneut vom Statistischen Bundesamt eine Umstellung des Erfassungskreises vorgenommen. Das StBA erfasst aus Gründen der Vergleichbarkeit in der EU und wegen einer Kostenentlastung des Mittelstandes nicht mehr Betriebe von Unternehmen ab 20 Beschäftigte, sondern es werden die Betriebe von Unternehmen nur noch ab 50 Beschäftigten erfasst. Von daher sind die Zeitreihen nur bedingt vergleichbar. Besonders wird die Umstellung der Statistik an der Veränderung der Anzahl der erfassten Betriebe deutlich. In der Süßwarenindustrie wurden z.b. in 2006 266 Betriebe erfasst, in 2007 ging diese Zahl auf 203 zurück und in 2008 waren es 206 Betriebe. Dies ist ein Rückgang von 2006 zu 2007 von ca. 24 Prozent. Im Ernährungsgewerbe belief sich der Rückgang der erfassten Betriebe im gleichen Zeitraum auf 55 Prozent. Diese veränderte Abschneidegrenze der Betriebeanzahl hat natürlicherweise Auswirkungen auf weitere Kennzahlen wie z. B. die Höhe des Umsatzes, der Beschäftigtenzahl oder die Bruttolohn- und gehaltssumme. In 2008 fand eine weitere Anpassung der Statistiken der Wirtschaftszweige (WZ) 2003 des StBA an die EU-Normen statt. Die Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) bauen jetzt rechtsverbindlich auf der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige der EU (NACE Rev. 2) auf, die ihrerseits auf der internationalen C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 2 von 7

Systematik der WZ (ISIC Rev. 4) der Vereinten Nation basiert. Einige WZ erhielten eine neue Zuordnung von Unterklassen. Die Unterklassen der Süßwarenindustrie i.e.s. (WZ 10.82) wurden nicht verändert, sodass dieser WZ gleich geblieben ist. Das gilt auch für den WZ Herstellung von Speiseeis (WZ 10.52). Beim WZ Herstellung von Dauerbackwaren (WZ 10.72) hat sich eine Änderung ergeben. In der Klassifikation WZ 2008 ist die Unterklasse Haltbargemachte Fertigpizzen nicht mehr enthalten. Sie gehört jetzt zum WZ Herstellung von Fertiggerichten (WZ 10.85). Quelle: StBA, ab 1997, 2002 und 2007 jeweils erweiterter Berichtskreis und 2008 an die EU angepasste Wirtschaftszweige, WZ 2008 Produktion steigt Die Tonnage (Süßwaren einschl. Speiseeis, Rohmassen, Feine Backwaren und Knabberartikel) lag in 2007 bei 3.580 tsd Tonnen (+ 0,4 Prozent), in 2008 bei 3.654 tsd. Tonnen (+ 2,2 Prozent) und in2009 bei 3.625 (- 0,8 Prozent). Das Nürnberger Marktforschungsinstitut Informationsresoruces (IRI) erwartete für 2009 einen rückläufigen Absatz (LZ 4, 29. Jan. 2010). Es wurde geschätzt, dass die Tonnage in 2009 um 2,3 Prozent auf 3,57 Mio. Tonnen sinken würde. Damit sehen wir, dass Schätzungen häufig nicht voll eintreten. Den größten Anteil an der Tonnage mit 27,0 Prozent (Vorjahr ebenfalls 27,0 Prozent) weisen die Schokoladewaren auf. An 2. Stelle stehen die Feinen Backwaren (Dauerbackwaren) mit einem Anteil von 20,8 Prozent (Vorjahr ebenfalls 21,1 Prozent), gefolgt von den Zuckerwaren mit einem Anteil von 14,1 Prozent (Vorjahr 14,2 Prozent). Das Speiseeis hat einen Anteil von 10,3 Prozent (Vorjahr 10,1 Prozent). Die Schokoladewaren nahmen in 2009im Vergleich zum Vorjahr mengenmäßig um 0,7 Prozent auf 979.517 t ab. C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 3 von 7

Knabberartikel nehmen zu Zu den Rennern des Jahres 2009 gehörten u.a. die Knabberartikel mit + 2,8 Prozent und das Speiseeis mit +1,1 Prozent. Einen vergleichbaren Wert zur Tonnage bildet der Produktionswert. Dieser umfasste für die gesamte Süßwarenproduktion in 1999: 9,3 Mrd. EUR, in 2005: 11,4 Mrd. EUR, in 2008: 12,3 Mrd. EUR und in 2009: 12,1 Mrd. EUR. In diesem Zeitraum konnte ein Zuwachs von etwa 30 Prozent erreicht werden. Pro-Kopf- Verbrauch Der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren stieg in 2007 um 0,6 Prozent auf 30,88 kg an. Damit verzehrte jeder Bundesbürger Süßwaren in Produktionswert gerechnet von 107,85 EUR. Auch in 2008 wurden weiter Zuwächse erreicht: mengenmäßiger Verzehr 30,98 kg, d.h. + 0,3 Prozent und wertmäßiger 111,72 EUR, d.h. + 3,6 Prozent. D. h. es wurden vermehrt höherwertige Schokoladenwaren verzehrt. In 2009 war der Pro-Kopf-Verbrauch mit 0,6 Prozent wertmäßig leicht rückläufig und mengenmäßig mit 30,93 kg konstant. Quelle: StBA, ab 1997, 2002 und 2007 jeweils erweiterter Berichtskreis und 2008 an die EU angepasste Wirtschaftszweige, WZ 2008 Umsatz je Beschäftigtenstunde leicht unter dem Ernährungsgewerbe Aus der obigen Grafik ist zu ersehen, dass der Umsatz je Beschäftigtenstunde (Hilfsgröße für die Arbeitsproduktivität, wenn die Preise annähernd konstant bleiben) von 1995 bis 1998 konstant war und seit 1999 bis 2003 kontinuierlich zugenommen hat. In 2004 wurde mit knapp 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg erreicht. Allerdings ist in diesem Anstieg der Speiseeinsektor mit einem nicht nachvollziehbaren Zuwachs gegenüber dem Jahrhundertsommer C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 4 von 7

2003 enthalten. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache können die Rückgänge in 2005 und 2006 als Normalisierungen bewertet werden. Der absolute Wert der Süßwarenindustrie i. e. S. lag in 2008 bei 183 EUR und in 2009 bei 181 EUR je Beschäftigtenstunde, bei den Feinen Backwaren bei 140 EUR in 2008 und in 2009 und in der Speiseeissektor bei 181 EUR in 2008 und 182 EUR in 2009. In der gesamten Süßwarenbranche lag diese Kennziffer bei 169 EUR pro Beschäftigtenstunde in 2008 und in 2009. Das Ernährungsgewerbe erreicht ein Niveau beim Umsatz je Beschäftigtenstunde in 2008 von 201 EUR und 193 EUR in 2009. Die Rückgänge der Umsatzproduktivitäten hängen teilweise mit den Rückgängen der Umsätze zusammen. Preisindex Bruttolohn- und gehaltssumme Wettbewerbs- und Preisdruck hält an Claims Verordnung Der Preisindex für Zucker, Marmelade, Konfitüre, Honig, Sirup, Schokolade und Süßwaren nahm in 2004 um 0,9 Prozent, in 2007 um1,3 Prozent, in 2008 um 6,0 Prozent und in 2009 um 2,0 Prozent zu. Der Preisindex für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sank in 2004 um 0,3 Prozent, stieg in 2007 um 3,8 Prozent und in 2008 um 6,0 Prozent an. In 2009 wurde ein Rückgang von 1,2 Prozent registriert. Der Index für die gesamte private Lebenshaltung nahm in 2006 um 1,6 Prozent, in 2007 um 2,3 Prozent und in 2008 um 2,6 Prozent zu. In 2009 stieg der Preisindex um 0,4 Prozent.(Quelle: Stat. Jahrbuch 2010, S. 517) Die Bruttolohn- und gehaltssumme am Umsatz lag in 2007 bei 11,4 Prozent, in 2008 bei 11,3 Prozent und in 2009 bei 11,6 Prozent. Im Ernährungsgewerbe lag diese Kennziffer bei 8,9 Prozent in 2008 und 9,5 Prozent in 2009. Ursache dafür waren keine deutlichen Entgeltsteigerungen sondern die Umsatzrückgänge. Die Branche, insbesondere der Schokoladenmarkt, steht weiter unter starkem Wettbewerbsdruck. Bestehende Überkapazitäten und der Einstieg großer Unternehmen in neue Marktsegmente verstärken diese Entwicklung. Fusionen, Betriebsschließungen und Betriebsverlagerungen sind in der (noch) stark mittelständisch geprägten Branche noch nicht zum Abschluss gekommen. Experten sehen eine weitere Fusionsrunde auf die Süßwarenindustrie zukommen. Schon am 29. Aug. 2008 schrieb die Lebensmittel Zeitung: Das Geschäft mit Süßwaren zeigt im In- und Ausland eine Dynamik wie schon lange nicht mehr. Internationale Konzerne wie Cadbury, Mars/Wrigley und Kraft Foods stellen sich neu auf. Die großen Markenartikler erhöhen ihre Schlagzahl auch in Deutschland. Der Wettbewerb verschärft sich, zusätzliche Kapazitäten drängen auf den Markt. Auch das internationale Kräfteverhältnis verschiebt sich. Beispielsweise hat Kraft Foods Inc. in 2009 Cadbury übernommen. Einweiteres wichtiges Branchenthema bleibt die Claims Verordnung der EU. Die geforderten Nährwertprofile (Zucker-, Fett-, Salzgehalte etc.) sind umzusetzen. Einige Unternehmen reagieren positiv auf die stärkere Gesundheits- und Wellness- Einstellung der Verbraucher. Süßes soll gesünder werden. Der Trend zu zuckerund fettreduzierten bzw. freien Süßigkeiten setzt sich fort und beinhaltet auch große Wachstumschancen. Süßigkeiten mit einem beweisbaren Zusatznutzen für den Verbraucher sind in der Entwicklung und Erprobung. Die neueste Erfindung aus der Heimat der Schokolade enthält nur noch 10 % der üblichen Kalorienmenge und schmilzt erst bei 55 Grad Celsius statt bisher bei 30 C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 5 von 7

Premium- Produkte bleiben vorn Export ausgebaut Import Grad. (Handelsblatt 16.7.2009) In der Branche ist auch diesbezüglich einiges in Bewegung geraten! Hochwertige Schokoladen und Pralinen von etablierten Markenartiklern waren weiterhin die Renner. Ganz nach der Devise: Man gönnt sich ja sonst nichts insbesondere in der Krise. Der Süßwarenmarkt unterteilt sich immer mehr in ein Billig- und ein Premiumsegment. Im Niedrigpreissegment (vorrangig Discounter) nimmt der Preiswettbewerb weiter zu. Das hochpreisige Segment zeichnet sich durch Produktinnovationen z.b. kompakte Bitterschokolade mit einem hohen Kakaoanteil, hochwertige Erzeugnisse (Qualität) und gute Margen aus. Deshalb wollen die Vertreiber von Handelsmarken durch Preisdruck und Entwicklung von eignen hochwertigen Handelsmarken in dieses Segment vorstoßen. Ein Wachstumsmotor der Süßwarenindustrie bleibt der Export. Mit 25,5 Prozent Exportanteil am gesamten Umsatz (Ernährungsgewerbe mit 18,1 Prozent) erreichte die Süßwarenindustrie auch in 2009 ein hohes Niveau (niedriges Preissegment nach Ost- und Mitteleuropa, höherpreisige Produkte in die EU, Schweiz und Nordamerika).Der Auslandsumsatz nahm um 0,7 Prozent ab. Der Exportanteil von Süsswaren an der gesamten Tonnage beträgt gut ein Drittel. Die gute Exportsituation auch in 2009 beweist,dass die Süßwarenindustrie international wettbewerbsfähig aufgestellt ist. Im ersten Halbjahr 2010 nahm der Export rasant um 10,6 Prozent zu. 2009 stellt im Exportgeschäft bisher nur eine kleine Delle dar. Die deutsche Süßwarenindustrie liegt im weltweiten Exportranking vor Italien und Belgien auf Platz 1. (LZ 11.9.2009) Der Importdruck nach Deutschland ist in 2008 leicht gestiegen. Wertmäßig nahmen die Importe um 6,2 Prozent auf 2,961 Mrd. EUR zu. In 2009 wurde ein leichter Anstieg um 0,06 Prozent registriert. Die wertmäßigen Importe kletterten auf 2,963 Mrd. EUR. C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 6 von 7

Die 10 größten Süßwaren-Produzenten der Welt 2007 Marktanteile in Prozent Cadbury Schweppes PLC 11,7 Nestlé 10,8 Mars Inc. 10,5 Ferrero 7,6 Hershey Foods Corp- 5,5 Wm. Wrigley Jr. Co 5,2 Perfetti Van Melle SpA 2,6 Lindt&Sprüngli AG 2,3 Haribo GmbH & Co. 2,3 August Storck KG 1,9 Sonstige 39,6 Quelle: Candy Industrie Januar 2007 Die 10 größten Süßwaren-Produzenten der Welt Netto-Umsatz 2009 in Mio. USD Kraft Foods Inc., einschl. Cadbury, USA 21.058 Mars Inc. einschl. Wrigley, USA 16.000* Nestlé S.A., Schweiz 10.895 Ferrero International S.A., Italien 9.760* Hershey Foods Corp., USA 5.300* Perfetti Van Melle SpA, Italien 2.899 Haribo GmbH & Co., Deutschland 2.500* Lindt&Sprüngli AG, Schweiz 2.332 August Storck KG, Deutschland 2.092* Lotte Group, Südkorea 1.100* * geschätzt Quelle: LZ/NET Juli 2010 C. Müller/NGG-HV/BB 2010_6_520suesswaren_ges (2)/ 17.10.10 Seite 7 von 7