[DOKUMENTTITEL] [Untertitel des Dokuments] [DATUM] [FIRMENNAME] [Firmenadresse]

Ähnliche Dokumente
Weniger ist mehr. Praxishandbuch für die Vorbereitung und Durchführung der Flimmerpause. auf der Mittelstufe. Flimmerpause Handbuch Mittelstufe

Weniger ist mehr. Praxishandbuch für den Unterricht in der Schule als Vorbereitung und Begleitung während der

Wissenschaftlich belegt: Pausen helfen alte Muster zu durchbrechen und neue Wege zu gehen.

FLIMMERPAUSE. das bildschirmfreie. Experiment

MEDIOTHEK. Suchtprävention und Stärkung von Lebenskompetenzen

Mediothek. Suchtprävention und Stärkung von Lebenskompetenzen

Flimmerpause 2017 vom 5. bis 11. Juni

Weniger ist mehr. Flimmerpause. Praxishandbuch für die Vorbereitung und die Durchführung der

Das Elterngespräch. Ł "Wir regeln die Dinge normalerweise unter Erwachsenen, nämlich zwischen Lernendem und Lehrperson!"

Flimmerpause + Projektbericht. Littau Dorf / Matt / Rönnimoos

Unterrichtsmodul 3: Strategien (4 Lektionen)

MEDIENKOMPETENZ Handbuch zur Themenbox für die Primarstufe

Oral History einen Zeitzeugen befragen

So ist meine Tochter / mein Sohn

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Chill-out mit Elija - Arbeit Freizeit Muße

A1 Freizeit und Hobbys 6+

open/private Grundkonzept Ziele Umsetzung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Ich bin einzigartig. Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.

Kampagne für Persönlichkeitsschutz Seite 1

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: "Tschick" von Wolfgang Herrndorf - Lesetagebuch für die Klassen 7-10


Fragen über Fragen. Unterrichtsidee: Fragen im Vorstellungsgespräch

Handbuch für das Erstellen einer Diplomarbeit an Höheren Fachschulen

Gemeinsam Sorge tragen Vorausschauende Gespräche führen

Comic Bilder der Pflege

Methodisch-Didaktischer Kommentar

Kinder im Netz Verantwortungsvoller Umgang mit Neuen Medien

Schutzfaktoren stärken mit digitalen Medien Chancen und Grenzen

Umfassend und wirkungsvoll Prävention in der Schule. Dienstleistungen für Schulleitung, Schulteam, Schulsozialarbeit und Elternmitwirkung

LehrerInnen von Pflichtschulen und höheren Schulen ab der 5. Schulstufe

Das will ich lernen!

Zappen Surfen Chatten Chancen und Risiken von Bildschirmmedien

Sekundarstufe I+II Elektronische Medien

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Praxisteil Woche 2

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: "Andorra" von Max Frisch - Lesetagebuch Klasse 7-10

Das Wetter und die passende Kleidung

Alkohol Motive und Rituale

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Rollenspiel zu Problemgesprächen

Gruppenarbeit:! Eine Frage der Haltung? Medienkompetenz in Bezug auf Computerspiele? "

Gefühlsmonster-Übungen für Trainer und Teamleiter

Inhalt. Arbeitsblatt 1: Junge Menschen im Beruf 2

29. März / 35 Jahre vipp

Projektarbeit 1: Arbeitsblatt

Comic Pflege und Gesellschaft

Projektevaluation. Bewertung der Projektarbeit. Arbeitshilfe 14

Lese-Atelier. Echte Binnendifferenzierung. Lernen abgestimmt auf die Interessen, Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen SuS

Aufgabe 5: Das ist beruflich wichtig für mich

Weiterführende Aufgabe C

Übung Selbstpräsentation 1/5

im LP 21 Schulen sind ein wichtiger Ort, um einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu erlernen.»

Begleitetes Wohnen. Leben, wie es mir gefällt.

Verloren in der virtuellen Welt?

Priska Gräzer Baur, Tel gibt Ihnen gerne Auskunft. Inhaltsverzeichnis Kindererziehung...

Mit Witzen. die Welt verändern? Comedy über Vorurteile, Diskriminierung und den IS. Vorbilder: Ich wär so gern wie Du

Lehren und Lernen 1. Informationsabend. Jugendliche und Computerspiele Risiken und Chancen

Projekt 7 Tage frei! Exposé

"Demokratie! Von der Guillotine zum Like-Button"

CULTURAL PROBES WAS & WARUM? WIE?

Mein Geld. Anleitung. Das Kartenset für Gespräche zu «geld rele vanten» Themen.

Modul 1: Vorbereitung Praktikumswahl

Herausforderung Medienkompetenz

Projektblätter. Bewegung

5 GRÜNDE, WARUM DIE MEISTEN BEZIEHUNGEN SCHEITERN UND WAS DU DAGEGEN TUN KANNST

Themengebiete: 2 Meine Kompetenzen Was kann ich alles gut?

KINDER, WAS FÜR EIN LEBEN!

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

PRÄVENTION IN DER GEMEINDE. Informationen für Behörden

Phase Ziele / Beschreibung Methode Medien

Projekt Medien- und ICT-Konzept. Mehr mit Medien, mehr durch Medien

Rating-Konferenz mit Schüler/innen zum Lesen ( Klasse)

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

BEOBACHTUNG VOLL DABEI. EinTrainingsprogramm für übergewichtige Kinder und Jugendliche

Flüchtlinge schützen Lehrerinformationen

Das Kids Takeover im Rathaus

Musterlektion zur kantonalen Kampagne "Solothurner Kinder sicher im Netz" 3./4. Klasse

Unsere Baustellen in Fürth: Das gefällt uns hier nicht :

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Action-Hausaufgaben Deutsch 1+2. Das komplette Material finden Sie hier:

Wie kannst Du Deine Wertschätzung ausdrücken?

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: "Kleiner Mann - was nun" von Hans Fallada - - Lesetagebuch für die Oberstufe

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

1. Zuerst überfliegst du den ganzen Text (Titel, Untertitel, Anfänge der Abschnitte)

Medien und weitere U-Phase. Materialien Alternative 1 Einführung

Mediation im Klassenzimmer

Alkoholkonsum: Motive und Rituale

Einen Vortrag gestalten: Checkliste

Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Eindruck über das Klosterleben bekommen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen Gesehenes wiederzugeben

Kopiervorlage kopieren, Scheren und Klebestifte bereitlegen. ein Mix-Max-Spiel oder -Buch mitbringen und gemeinsam machen bzw.

ELTERNINFORMATIONSABEND «COMPUTER IM UNTERRICHT» Bitte Gratis-Internetzugang eröffnen. Oder via Datentransfer mitmachen.

Inhalt des Vortrages:

Digitale Medien - Elternabend. Referentin: Monique Brütsch & Andreas Kaufmann

Transkript:

[DOKUMENTTITEL] [Untertitel des Dokuments] [DATUM] [FIRMENNAME] [Firmenadresse]

Akzent Prävention und Suchttherapie Seidenhofstrasse 10 6003 Luzern Telefon 041 420 11 15 Fax 041 420 14 42 info@akzent-luzern.ch akzent-luzern.ch Dezember 2015

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 1 INHALTSVERZEICHNIS 1. PRÄVENTION IN DER SCHULE... 2 2. UNTERRICHTS-PLANUNG... 3 3. FLIMMERPAUSE... 4 4. VORBEREITUNG... 6 4.1. Die Klasse motivieren: Flimmerpausenvertrag... 6 4.2. Immer wieder sonntags... 7 4.3. Freizeit und Flimmerzeit... 8 4.4. Anti-Flimmer-Box... 9 4.5. Elterninformation und Flimmerpausen-Partner... 10 5. UMSETZUNG... 11 5.1. Flimmerpausen-Tagebuch... 11 5.2. Tagesrückblick... 12 5.3. Spiele-Schatztruhe... 13 5.4. Die Kreativität aktivieren... 14 6. ABSCHLUSS UND AUSWERTUNG... 16 6.1. Flimmerpausen-Diplom... 16 6.2. Erfahrungsschatz teilen... 17 7. INHALT THEMENBOX... 18

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 2 1. PRÄVENTION IN DER SCHULE Prävention sei es Gewalt- oder Suchtprävention ist Teil der Gesundheitsförderung und sollte so früh wie möglich beginnen. Wichtig ist, dass Prävention lebenslauforientiert erfolgt, d.h. in allen Lebensphasen stattfindet. Die Schule, welche praktisch alle Kinder und Jugendlichen erreicht, hat in der Präventionsarbeit eine wichtige Funktion. Die Schülerinnen und Schüler verbringen einen Grossteil ihrer Zeit in der Schule, mit anderen Kindern, aber auch Erwachsenen. Die Schule kann sowohl auf der Verhaltensebene der Schülerinnen und Schüler ansetzen, als auch strukturelle Bedingungen schaffen (z. B. gutes Schulklima), welche die Kinder stärken. Natürlich beeinflussen sich diese zwei Ebenen gegenseitig. Werden die Schutzfaktoren gestärkt und die Risikofaktoren minimiert, reduziert sich das Risiko, dass ein Kind süchtig wird. Selbstverständlich ist nicht nur die Schule dafür verantwortlich, sondern auch das Erziehungsumfeld zu Hause. Daher gehört zu einer wirksamen Prävention immer auch Elternarbeit. Die Lehrpersonen sind auf verschiedensten Ebenen gefordert. Die Akzent-Themenboxen unterstützen dabei, wirksame Prävention zu betreiben, was wiederum einen positiven Einfluss auf das Lernklima hat. Für Ausleihe, Fragen und Unterstützung sowie zusätzliche Angebote im Bereich der Prävention können Sie sich direkt bei melden: Akzent Prävention und Suchttherapie Seidenhofstrasse 10 6003 Luzern Telefon 041 420 11 15 info@akzent-luzern.ch akzent-luzern.ch

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 3 2. UNTERRICHTS- PLANUNG Die Stärkung von Schutzfaktoren bzw. das Training von Lebenskompetenzen ist nie abgeschlossen. Auch wir Erwachsenen sind ständig in einem Lernprozess. Die Schule hat die Möglichkeit, diese Lebenskompetenzen über einen längeren Zeitraum zu fördern. Für das Erlernen neuer oder anderer Verhaltensweisen ist dies sehr wichtig. Eine langfristige Auseinandersetzung ist bedeutend wirksamer als eine punktuelle Behandlung. Idealerweise wird also der eigene Medienkonsum, die eigene Freizeitgestaltung immer wieder kritisch betrachtet eine alljährliche Flimmerpause gibt hierzu tolle Impulse. Auf Zeitangaben wurde bewusst verzichtet. Jedes Kind, jede Klasse steht in der Entwicklung an einem anderen Ort. Die Lehrperson kennt ihre Schülerinnen und Schüler und kann gut einschätzen, wie lange die einzelnen Sequenzen in der Klasse dauern. Die Unterrichtsvorschläge zu den Bilderbüchern und die zusätzlichen Anregungen helfen, den Vorbereitungsaufwand gering zu halten. Neben etlichen abwechslungsreichen Ideen beinhalten die Boxen auch Materialien mit zusätzlichen Hintergrundinformationen. Die vorliegende Themenbox enthält unterschiedliche, einfach einsetzbare Materialien für die Arbeit in der Primarschule. Die Ideen und Materialien helfen Ihnen, mit Ihrer Klasse das Projekt Flimmerpause erfolgreich umzusetzen.

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 4 3. FLIMMERPAUSE Wenn der Medienkonsum ausufert, kann das schwerwiegende Folgen haben. Erwiesen ist insbesondere der Zusammenhang von exzessivem Bildschirmkonsum bei jüngeren Kindern und Bewegungsmangel, Übergewicht, Vernachlässigung von Beziehungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Leistungsabbau und Reizbarkeit bis hin zur Onlinesucht. Digitale Medien sind aus unserem und aus dem Alltag unserer Schülerinnen und Schüler nicht mehr wegzudenken ein bewusster Umgang damit ist also fundamental. Die Schule, welche praktisch alle Kinder und Jugendlichen erreicht, hat in der Präventionsarbeit eine wichtige Funktion. Schülerinnen und Schüler verbringen einen Grossteil ihrer Zeit in der Schule, mit anderen Kindern, aber auch mit Erwachsenen. Die Schule kann durch diese gute Erreichbarkeit und ihre strukturellen Möglichkeiten ihren Teil dazu beitragen, einen bewussten Umgang der Lernenden mit den digitalen Medien zu fördern. Medienkompetenz bedeutet, bewusst und vor allem verantwortungsbewusst mit Medien umzugehen. Dazu gehört das Wissen, wie man seine Bedürfnisse nach Informationen und Unterhaltung mit Medien erfüllen kann, aber auch das Hinterfragen sowohl der Medien als auch des eigenen Medienkonsums. [ ] Zudem bedeutet ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien: vorsichtig sein mit persönlichen Daten im Internet, Informationen kritisch prüfen, Beachten von allgemeinen Umgangsregeln auch im Internet und sich regelmässig von digitalen Ablenkungen abschirmen. 1 Förderung der Medienkompetenz bedeutet also, bewusst mit Medien umzugehen und deren Chancen und Risiken zu kennen. Wissenschaftliche Studien 2 zeigen, dass durch einen zeitlich begrenzten Verzicht auf bestimmte Verhaltensweisen der Konsum kurz- und mittelfristig abnimmt und ein verantwortungs-bewusstes Verhalten gefördert wird. Durch den bewussten Verzicht auf digitale Medien während einer Woche erleben die Teilnehmenden Momente der Selbsterfahrung und gewinnen Anregungen, ihr Konsumverhalten zu verändern. Das Experiment Flimmerpause regt an, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren, darüber zu diskutieren und die Freizeit anders zu gestalten. Viele Schulen und Institutionen nehmen das Anliegen im Unterricht auf und bieten ein Begleitprogramm mit speziellen Aktivitäten an. Seit 2006 haben bereits mehr als 20 000 Teilnehmende aus dem Kanton Luzern eine Flimmerpause eingelegt. 1 s. Jugend und Medien ; ZHAW Medienkompetenz : Tipps zum sicheren Umgang mit digitalen Medien 4. Aufl., 2015 S.7 2 z.b. Peter Raschke Lernen durch Verzicht Schneider Verlag Hohengehren 2002

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 5 In den folgenden Kapiteln finden Sie Ideen, wie Sie mit Ihrer Klasse oder Schule die Flimmerpause umsetzen können. Enthalten sind in dieser Box Materialien und Ideen zu den verschiedenen Phasen bei der Durchführung der Flimmerpause, hier ein Überblick: 4. Vorbereitung 4.1. Die Klasse motivieren: Flimmerpausenvertrag 6 4.2. Immer wieder sonntags 7 4.3. Freizeit und Flimmerzeit 8 4.4. Anti-Flimmer-Box 9 4.5. Elterninformation und Flimmerpausen-Partner 10 5. Umsetzung 5.1. Flimmerpausen-Tagebuch 11 5.2. Tagesrückblick 12 5.3. Spiele-Schatztruhe 13 5.4. Die Kreativität aktivieren 14 6. Abschluss und Auswertung 6.1. Flimmerpausen-Diplom 16 6.2. Erfahrungsschatz teilen 17

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 6 4. VORBEREITUNG 4.1. Die Klasse motivieren: Flimmerpausenvertrag Die Schülerinnen und Schüler (SuS) sind motiviert, eine Woche lang auf den Konsum von Bildschirmmedien in ihrer Freizeit zu verzichten. Die Klasse unterzeichnet den Flimmerpausenvertrag. Vorgehen Die Lehrperson erzählt der Klasse von der Flimmerpause: Wir wollen an der Flimmerpause teilnehmen. Dabei geht es darum, für eine Woche während der Freizeit auf den Konsum von Bildschirmmedien zu verzichten. Es ist ein Experiment, um zu schauen, wie sich die Freizeit ohne Bildschirmmedien gestalten lässt. Damit es für alle verbindlich wird, werden wir gemeinsam den Flimmerpausenvertrag unterschreiben. Diskussion mit den SuS: Auf was kannst du gut verzichten? Auf was nicht? Wann könnte es schwierig werden? In welchen Situationen? Was könnte dir helfen, damit der Verzicht auf Bildschirmmedien zum Gewinn wird? Welche Anpassungen braucht der Flimmerpausenvertrag, damit er für unsere Klasse passt? Die SuS und die Lehrpersonen unterzeichnen den Flimmerpausenvertrag. Material > Arbeitsblatt 1A oder 1B Hinweis Ein Einstieg ins Thema Medienkonsum und Freizeitgestaltung (z.b. > Immer wieder sonntags S. 7 oder > Freizeit und Flimmerzeit S. 8) kann die Motivation erleichtern Für die Unterstufe empfehlen wir einen vollständigen Verzicht auf Bildschirmmedien in der Freizeit während der Flimmerpause. Als Variante für SuS der 5./6. Klassen können 1-2 Joker eingesetzt werden. Dazu wird vorher genau zusammen besprochen, wofür ein Joker eingesetzt werden darf und wie viel Bildschirmzeit er ermöglicht. Die Abmachung wird im Vertrag festgehalten.

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 7 4.2. Immer wieder sonntags Die SuS reflektieren ihren Medienkonsum und tauschen sich untereinander über ihre Freizeitgestaltung aus. Vorgehen Die Lehrperson erzählt die Geschichte Immer wieder sonntags > Buch 5 und diskutiert im Anschluss mit der Klasse: Wie würde es euch ergehen, wenn der Fernseher oder der Computer bzw. die Spielkonsole kaputt ist? Wieviel Zeit verbringt ihr täglich / wöchentlich vor einem Bildschirm? Wann oder zu welchen Gelegenheiten schaut ihr TV oder spielt ein Game? Was macht ihr in eurer Freizeit am liebsten? Wer findet, dass er oder sie zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt? Material > Buch 5

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 8 4.3. Freizeit und Flimmerzeit Die SuS reflektieren den eigenen Medienkonsum und werden sich bewusst, wie sie ihre Freizeit verbringen. Vorgehen Die SuS erhalten die Aufgabe, ihre wöchentliche Flimmerzeit nach Gefühl zu schätzen. Die SuS führen ein Flimmerprotokoll oder Flimmertagebuch. Auf diese Weise werden alle Aktivitäten festgehalten und nicht nur die medialen, sondern auch alle anderen Freizeitaktivitäten werden sichtbar. Die Flimmertagebücher bzw. -protokolle werden ausgewertet und als Klassenstatistik dargestellt. Diese zeigt auf, welcher Anteil der Freizeit unter der Woche und am Wochenende Flimmerzeit ist. Das Ergebnis wird diskutiert und verglichen mit der Zeit, die für andere Aktivitäten genutzt wird. Die SuS besprechen, welches ihre Lieblingsbeschäftigungen in der medialen und in der realen Freizeit sind. Die SuS vergleichen ihre Einschätzung mit dem Resultat der Flimmerprotokolle und suchen nach Gründen bei grossen Differenzen. Material Flimmertagebuch (1. 3. Klasse) > Arbeitsblatt 2A Flimmerprotokoll (4. 6. Klasse) > Arbeitsblatt 2B Hinweis Die Lehrperson vereinbart mit der Klasse, an welchen Tagen die Einträge erfolgen. Quelle Idee Flimmertagebuch: A. Burger, Quartierarbeit Littau, für die Schule Rönnimoos erstellt (2012)

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 9 4.4. Anti-Flimmer-Box Die Kinder erarbeiten sich alternative Handlungsmuster für den Fall, dass Langeweile auftaucht und der Griff zur TV-Fernbedienung oder das Einschalten des Computers lockt. Vorgehen Die Lehrperson fordert die SuS auf, sich Alternativen auszudenken, was man in der Freizeit tun kann, anstatt zu gamen, Fernsehen zu schauen, das Handy zu nutzen, etc. Alle Ideen werden an die Wandtafel oder auf ein grosses Blatt geschrieben. Wenn genügend Ideen gesammelt sind, sucht sich jedes Kind 1 oder 2 Ideen aus und bringt ein passendes Symbol von zu Hause mit oder bastelt etwas. Für jede Idee wird das entsprechende Symbol in eine schöne Box gelegt. Die Eltern werden vorgängig über die Flimmerpause und die Spiel-Schatztruhe informiert und gebeten, die Kinder zu unterstützen. Material Schachtel oder anderer Behälter Symbole für verschiedene Freizeitbeschäftigungen Ergänzungen, Alternativen Anstelle von Symbolen können auch Ideenzettel oder die Karten des Sets "52 Alternativen zum Fernsehen > Nr. 6 in die Box gelegt werden. Jedes Kind wählt seine Lieblingsideen aus und gestaltet sich damit sein persönliches Alternativen-Büchlein oder sein eigenes Ideen-Plakat für daheim. Weiterführende Ideen Welche Spiele aus alter Zeit kennt ihr? Fragt eure Eltern, Grosseltern oder andere Bezugspersonen, was sie in ihrer Kindheit gespielt haben. > Spiele-Schatztruhe S. 13 Klassenludothek mit Büchern, Rätseln, Spielen, etc. einrichten > Kartenset 52 Alternativen zum Fernsehen > Nr. 6 > Buch "100 Dinge, die du tun kannst, statt mit dem Handy rum zuspielen" > Nr. 7 > Broschüre Langweilig? > Nr. 4 Quelle In Anlehnung an: K. Gwerder ; N. Baumgartner ; E. Suhner & H. Kubinec Prävention gegen Fernsehsucht im Kindergartenalter : Projektarbeit Höhere Fachschule für Sozialpädagogik Luzern 2012

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 10 4.5. Elterninformation und Flimmerpausen-Partner Eltern und Geschwister der SuS sind über das Flimmerpausenexperiment informiert. Eltern, Ludothek, Vereine oder andere engagieren sich während der Flimmerpause. Elterninformation Für eine erfolgreiche Flimmerpause ist die Unterstützung der teilnehmenden SuS durch die Eltern und Geschwister ein wichtiger Faktor. Ausserdem steigt die Nachhaltigkeit, wenn das Thema Freizeit und Medienkonsum auch in den Familien besprochen und umgesetzt werden. Auf dem USB-Stick > Nr. 3 finden Sie einen Musterbrief, der gemäss den eigenen Bedürfnissen angepasst werden kann. Flimmerpausen-Partner gewinnen Die Flimmerpause eignet sich, um die vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung ins Zentrum zu rücken. Es lohnt sich dazu auch die Ressourcen ausserhalb der Schule aufzugreifen. Eltern oder andere Menschen aus dem schulischen Umfeld können angefragt werden, während der Flimmerpause etwas anzubieten, das die SuS mit ihnen unternehmen können. Die Angebote sollten möglichst einfach sein, damit die Kinder dies auch selber wieder tun können (Gummitwist, Papierflugzeuge falten, Spiele auf dem Schulhausplatz, ). Durch die Zusammenarbeit mit Vereinen und Jugendorganisationen aus dem Quartier oder der Gemeinde können diese ihre Aktivitäten als Schnupperangebote vorstellen. Mit ihren Angeboten bereichern die Ludotheken und Bibliotheken unsere Freizeit. Die Vernetzung mit ihnen lohnt sich, wenn der Hauptaspekt der Flimmerpause beispielsweise beim Spielen, Bücher oder Lesen liegt. Material Brief-Vorlage Elterninformation > USB-Stick 3 Brief-Vorlage "Eltern anfragen für Zusammenarbeit" dient als Grundlage für die Anfrage der unterschiedlichen Flimmerpause-Partner > USB-Stick 3

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 11 5. UMSETZUNG 5.1. Flimmerpausen- Tagebuch Die SuS erleben die Flimmerpausenwoche und planen und reflektieren ihre Freizeit. Sie wissen, was ihnen besonders Freude bereitet hat, welches die Herausforderungen einer flimmerfreien Zeit sind und was sie künftig in den Alltag einbauen wollen. Vorgehen Zu Beginn der Flimmerpause erhalten die Kinder ihr eigenes Flimmerpausen-Tagebuch > USB-Stick 3 und füllen Name und Daten ein. Sie erhalten den Auftrag, täglich die aktuelle Seite auszufüllen und sich die Freizeit des Folgetags zu überlegen. Als Start in den Tag können jeweils drei bis vier Kinder erzählen, wie sie den Vortag erlebt haben und was sie heute in Angriff nehmen wollen. Im Anschluss an die Flimmerpause kann diese mit den Einträgen ausgewertet werden. Die Klasse formuliert ihr "Flimmerpausen-Fazit". Die Eltern werden vorgängig über die Flimmerpause und das Tagebuch informiert und gebeten, wenn nötig die Kinder zu Hause beim Ausfüllen zu unterstützen. Material Vorlage Flimmerpausen-Tagebuch > USB-Stick 3 Weiterführende Ideen Anstelle des Fotos in der Vorlage gestalten die Kinder die Frontseite selber. Eltern werden nach der Flimmerpause zu einer Vernissage der Tagebücher eingeladen. Die SuS präsentieren dabei Aktivitäten, Highlights und Stolpersteine. Quelle In Anlehnung an: Valena Ammon Flimmer (Freizeit) Tagebuch Schulhaus Rönnimoos Luzern 2014

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 12 5.2. Tagesrückblick Die SuS reflektieren ihre neuen Freizeitaktivitäten und erleben, wie der Aspekt des Selber- Erlebens im Vordergrund steht. Idee 1 Gegenstand mitbringen Jeden Tag nehmen fünf Kinder einen Gegenstand mit, der etwas über ihr Freizeiterlebnis vom Vortag erzählt. Idee 2 Auf -- Ab -- Fragen Die Klasse sitzt im Stuhlkreis. Die Lehrperson stellt Fragen zur Freizeitgestaltung. JA > SuS stehen auf NEIN > SuS bleiben sitzen Nach jeder Frage sitzen die SuS wieder ab Folgende Fragen können gestellt werden: Wer hat gestern mehr als sonst draussen seine Freizeit verbracht? Wer hat gestern drinnen seine Freizeit verbracht? Wer hat gestern etwas gemacht/ ausprobiert, das er/sie zuvor noch nie gemacht hat? Die einzelnen Fragen können vertieft werden: Was hast Du gespielt? Was hat dir speziell gefallen? Wie war das für dich, mehr als sonst draussen zu spielen? Idee 3 Sonne und Regenwolke Die Klasse sitzt im Stuhlkreis. Jede SuS hat einen kleinen persönlichen Gegenstand bei sich (z.b. Gummi, Farbstift, Wäscheklammer etc.). Auf dem Boden liegen zwei Blätter mit den Motiven Sonne und Regenwolke. Die Lehrperson stellt die Frage: Wie hat mir meine Freizeit gestern gefallen? Jedes Kind legt seinen Gegenstand auf eines der beiden Bilder. Die Lehrperson wählt 4-5 Gegenstände aus und fragt bei den einzelnen SuS nach. Bei den SuS mit der Regenwolke könnte die Nachfrage sein: Was könntest du heute/morgen anders machen? Idee 4 Pantomime Ein Drittel der Klasse stellt zu ihrem Freizeitverhalten vom Vortag ein Standbild dar. Die Klasse rät, was es sein könnte. Nach 2-3 Äusserungen der Klasse spielt das betreffende Kind theatralisch weiter (Ausgangspunkt: Standbild).

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 13 5.3. Spiele-Schatztruhe Die SuS treten in Kontakt mit Menschen aus anderen Generationen oder mit anderem kulturellem Hintergrund und setzen sich damit auseinander, wie diese ihre Freizeit gestalten oder und welche Spiele sie kennen. Vorgehen Die SuS erhalten den Auftrag, Eltern, Grosseltern, weitere Bezugspersonen oder Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund zu befragen, was sie in ihrer Kindheit gespielt haben. Die SuS überlegen, mit wem sie reden und was sie fragen wollen. Von den Spielen, die sie im Gespräch kennenlernen, wählen sie eines aus und stellen dieses den anderen vor. Jedes Kind gestaltet eine Anleitung des Spiels mit den Regeln, den benötigten Materialien und einem passenden Symbol. Die SuS legen das Symbol und die Anleitung in die Schatztruhe. Die Eltern werden vorgängig über die Flimmerpause und die Spiel-Schatztruhe informiert und gebeten, die Kinder zu unterstützen. Material Schatztruhe oder Box für Spiele Papier für die Spielanleitung Weiterführende Ideen Die Klasse organisiert einen Spielanlass, zu dem sie die Eltern, Parallel- oder Götti-Klasse einlädt.

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 14 5.4. Die Kreativität aktivieren Die SuS werden in ihrer Phantasie und Kreativität angeregt. Idee 1 Bilderbuch Und was machst du jetzt? > Buch 8 Idee 2 111 Ideen Kreativität und Problemlösefähigkeit > Buch 9 Zum Beispiel: Warum-Technik S.49 Punkt, Punkt, Komma, Strich, S. 64 Bunte Gefühle S. 55 Idee 3 Kreativität fördern, Intelligenz entwickeln > Buch 10 Zum Beispiel: Bewegungspantomime S. 26 Stock-Pantomime S. 31 Variante 1 Verschiedene Gegenstände werden im Raum verteilt: 4 Stöcke, 4 Stühle, 4 Becher, 4 Seile, 4 Tücher, 4 Zeitungen. Bei Musikstopp gehen alle Kinder zu einem Gegenstand und geben ihm eine neue Bedeutung. Variante 2 Gruppenweise kreieren die SuS ein kurzes Rollenspiel mit Stock-Stuhl-Becher- Seil und verfremden den Gegenstand Stegreiftheater mit ABC-Sätzen S. 47

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 15 Idee 4 Tableaux vivants Als Tableau vivant (frz. lebendes Bild ) bezeichnet man eine Darstellung von Werken der Malerei und Plastik durch lebende Personen. Mögliche Aufgaben: Ein Werk der Malerei realitätsnah nachstellen. Was geschah vorher? Was passiert nachher? Ein Werk der Malerei als Ausgangsbild darstellen und eine kurze Szene (1 min) passend dazu erfinden. und spielen Geschichte fortsetzen Quelle Bilder: www.schule-bubikon.ch/p22004557.html 09.12.2015

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 16 6. ABSCHLUSS UND AUSWERTUNG 6.1. Flimmerpausen- Diplom Die SuS bekommen ein Diplom, das ihre Teilnahme an der Flimmerpause bestätigt und erleben dadurch Wertschätzung für ihr Engagement und ihren Durchhaltewillen. Vorgehen Die Übergabe des Diploms bildet den Abschluss der Flimmerpause. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wird jedem Kind sein eigenes Diplom übergeben. Material Vorlage Flimmerpause-Diplom > Arbeitsblatt 3 Weiterführende Ideen Die Zeremonie findet an einer Randstunde statt und die SuS dürfen je eine Person dazu einladen. Dabei kann auf die Flimmerpause zurückgeschaut sowie die positiven Aspekte und die Stolpersteine dargestellt werden. Erkenntnisse oder Verhaltensweisen, die weitergeführt werden sollen, können benannt werden. Dokumentation und Bericht über Flimmerpause an Akzent senden als Beitrag auf www.flimmerpause.ch > 6.2. Erfahrungsschatz teilen, S. 17

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 17 6.2. Erfahrungsschatz teilen Die SuS dokumentieren und reflektieren die Aktivitäten und Erlebnisse der Flimmerpause, formulieren ihre Erkenntnisse und wählen einen Aspekt aus, den sie auch weiterhin umsetzen wollen. Vorgehen Die SuS halten ihre Erlebnisse, Aktivitäten und Erkenntnisse rund um die Flimmerpausen-Woche entweder als Einzel-, Gruppen- oder Klassenberichte fest und gestalten diese mit entsprechenden Bildern: Berichte, Aussagen auf Kärtchen, Fotocollagen, Zeichnungen, Bilder von Bastelarbeiten, Fotos von Aktivitäten. Folgende Fragen bieten Anregungen: Wie war es für euch eine Woche auf Bildschirmmedien in eurer Freizeit zu verzichten? Welche positiven Erfahrungen habt ihr gemacht? Welches waren die Stolpersteine? Welche Veränderungen möchtet ihr auch in Zukunft beibehalten? Die Berichte, Zeichnungen oder Dokumentationen einschicken an:, Seidenhofstrasse 10, 6003 Luzern flimmerpause@akzent-luzern.ch Hinweis Auf der Flimmerpausen-Webseite www.flimmerpause.ch gibt es die Rubrik Flimmerideen. Hier berichten ehemalige Teilnehmende von ihren Erfahrungen und inspirieren so mit ihren Ideen und Anregungen andere, die eine Flimmerpause machen wollen. Wichtig Sind auf Bild- oder Tonaufnahmen einzelne Personen zu erkennen, braucht es deren Einwilligung, wenn sie veröffentlich werden. Bei Minderjährigen braucht es die Zusage der Eltern. Informieren Sie die Eltern, dass Sie die Aktivitäten fotografisch festhalten werden und geben Sie ihnen die Möglichkeit, einer Veröffentlichung zuzustimmen oder diese abzulehnen.

FLIMMERPAUSE HANDBUCH ZUR THEMENBOX 18 7. INHALT THEMENBOX 1. Flimmerpause Handbuch zur Themenbox für die Primarstufe 2015 2. Arbeitsmappe Arbeitsblätter, Bilder etc. 2015 3. USB-Stick Arbeitsblätter, Informationen, etc. 2015 4. Flyer und Broschüren 2015 5. Immer wieder sonntags Bilderbuch Germano Zullo ; Albertine Gerstenberg 2005 6. 52 Alternativen zum Fernsehen Kartenset Lynn Gordon ; Leah Wifton Verlag Antje Kunstmann 2008 7. 100 Dinge, die du tun kannst, statt mit dem Handy rumzuspielen Ilka Heinemann Knaur 2014 8. Und was machst du jetzt? Bilderbuch Ann-Katrin Heger ; Dorota Wünsch ellermann 2014 9. 111 Ideen : Kreativität und Problemlösefähigkeit Lehrmittel Ursula Oppolzer Verlag an der Ruhr 2013 10. Kreativität fördern Intelligenz entwickeln Lehrmittel Jakobine Wierz Ökotopia 2010