Die Investmentstrategien der Profis. Heiko Aschoff (Hrsg.) Mit Beiträgen von

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Transkript:

Heiko Aschoff (Hrsg.) Die Investmentstrategien der Profis Mit Beiträgen von Heiko Aschoff Ralf Goerke Claus Vogt Ralf Flierl Thomas Theuerzeit Klaus Singer Thomas Grüner Marko Strehk Andreas Hoose Robert Schröder Jörg Mahnert Manfred Zimmel Volker Riemer

1 Navigator durch die Börsenwelt 27 Auf der Suche nach dem Heiligen Gral Das Aktienbarometer zur Bestimmung der optimalen Investitionsquote Heiko Aschoff Einleitung Träumt nicht jeder Anleger davon, immer rechtzeitig an den Märkten einzusteigen und bei Gefahr diese unbeschadet zu verlassen? Gibt es einen Superindikator, der uns diesen Wunsch erfüllen kann? Leider ist mir keiner bekannt. An der Börse wird eben nicht geklingelt. Dennoch gibt es versteckte Hinweise, die ein aufmerksamer Anleger zu seinem Vorteil nutzen kann. Das Aktienbarometer hilft dabei. 1 Navigator durch die Börsenwelt Wir alle neigen dazu, einfachen Dingen weniger Glauben zu schenken als phantasievoll klingenden Erklärungen. Je komplizierter, desto besser. Sagt man. Meine tägliche Börsenpraxis indes bestätigt mir eher das Gegenteil. Denn das Aktienbarometer ist verblüffend einfach in der Anwendung. Sie

28 Auf der Suche nach dem Heiligen Gral werden enttäuscht sein, wenn Sie eine geheime Börsenformel erwarten. Alle Bestandteile sind seit Jahrzehnten bekannt. Es besteht aus sechs Primär- und drei Sekundärindikatoren, die zu einem Gesamtergebnis verdichtet werden. Dabei handelt es sich nicht um ein Handelssystem mit mathematisch exakten Regeln. Das Aktienbarometer gibt nur den groben Rahmen vor, der durch die Erfahrung des jeweiligen Investors letztendlich ausgefüllt wird. Erst eine ganzheitliche Betrachtung führt zu überzeugenden Ergebnissen wenn der Anleger über eine eiserne Disziplin verfügt. 2 Das Ziel: Zur richtigen Zeit in den richtigen Assets Jeder Anleger möchte sein Kapital vermehren und sein Vermögen vor finanziellem Schaden bewahren. In guten Zeiten soll das Kapital rentierlich an der Börse investiert sein, während man es in negativen Phasen sicher geparkt wissen will, bis der Sturm vorüber ist. Es geht um die zentrale Frage, wann man der Börse möglichst fern bleibt und sein Geld sicher in Termingeldern parkt. Das Aktienbarometer beschreibt den sinnvollen Investitionsgrad in Aktien. Es bezieht sich auf den für Aktien insgesamt vorgesehenen maximalen Kapitaleinsatz. Zunächst muss jeder Anleger für sich entscheiden, welchen Teil seines Gesamtvermögens er überhaupt am Aktienmarkt maximal riskieren will. Die optimale Investitionsquote überprüft man am besten einmal wöchentlich auf Basis der Freitagsschlusskurse, da nur wenige Spekulanten Positionen über das Wochenende halten. Die Kurse sind dann klarer, und das irrelevante Getöse der Märkte ist leiser.

3 Neun Indikatoren plus Cashreserve für günstige Gelegenheiten 29 Abb. 1: Im US-Sägezahnmarkt von 1966 bis 1982 konnten Langfristinvestoren mit einer Kaufen & Halten-Strategie fast nichts verdienen. Berücksichtigt man die Geldentwertung über 16 Jahre, so sieht das Anlageergebnis noch bescheidener aus. Es gibt immer wieder Börsenphasen, in denen man den Märkten besser fern bleibt. (Hinweis: Die Charts wurden überwiegend mit der Börsensoftware Market Maker erstellt, www.market-maker.de.) 3 Neun Indikatoren plus Cashreserve für günstige Gelegenheiten Wer kurzfristige Schwankungen nicht nutzen möchte, braucht nur die sechs Primärindikatoren zu beachten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Einzelfaktoren negativ sind, desto geringer sollte die Aktienquote sein. Für jeden negativen Faktor kann die Aktienquote pauschal um zehn Prozent reduziert werden. Sind vier oder mehr Primärfaktoren negativ, ist das ein K.-o.-Kriterium für Aktien! Dann ist nicht die ideale Zeit, um Aktien zu halten. Dennoch ist es nicht immer ratsam, bei einem extremen Signalwechsel sofort alles zu verkaufen: Besser ist es, zunächst die schwachen und nicht zielkonformen Titel zu veräußern, auf Neuengagements zu verzichten und enge Stop-Loss Limits zu setzen. Entspannt sich die Situation schon nach

30 Auf der Suche nach dem Heiligen Gral kurzer Zeit, ist man mit den verbliebenen Aktien bestens positioniert. Eskaliert die Situation dagegen weiter, bewahren die Limits jeden Anleger vor größerem finanziellen Schaden. Erfahrungsgemäß kommen die Signalwechsel nicht sprunghaft, sondern schrittweise, sodass die Investitionsquote kontinuierlich angepasst werden kann. Grundsätzlich sollten immer rund zehn Prozent Cash (10-Prozent- Regel) als Reserve bereitstehen, um bei einmaligen Gelegenheiten sofort zugreifen zu können. Wer anschließend zu 100 Prozent investiert ist, reduziert die schwächsten Positionen, bis die Cashreserve wieder aufgefüllt ist. 4 Primärindikatoren als Wegweiser 4.1 Der Titelseiten-Indikator Wenn populäre Zeitungen oder Nachrichtenmagazine, deren Themen üblicherweise nicht ausschließlich die Börsen sind, in großen Schlagzeilen an exponierter Stelle den Tod der Aktien (= positiv) oder Reich mit Aktien (= negativ) verkünden, hat die Stimmung ein kritisches Niveau (Panik beziehungsweise Euphorie) erreicht. 4.2 Die langfristige Index-Methode Die Märkte neigen zu Übertreibungen mit der Tendenz, zu ihren Durchschnitten zurückzukehren. Je mehr Börsen sich über ihrem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt befinden, desto stärker ist ein weltweiter Aufwärtstrend. Wenn fast alle Märkte darüber liegen, besteht die Gefahr einer Korrektur mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Monaten. Entscheidend ist eine obere beziehungsweise untere Trendwende im Extrembereich (Richtgrößen: über 90 Prozent beziehungsweise unter 25 Prozent).