Schweizer Beschichtungskompetenz LPM AG in Wallisellen bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebot im Beschichtungsbereich. An zwei Tagen der offenen Tür (26. April/2. Mai) präsentierte die LPM AG ihren neuen, zweiten Standort in Wallisellen bei Zürich, der speziell auf die Bedürfnisse der Lack-, Bau- und Immobilienbranche (inkl. öffentlicher Ämter und Hausbesitzer) zugeschnitten ist. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich direkt vor Ort ein Bild über die zusätzliche Angebotspalette der LPM AG auf dem Gebiet der Anstriche und Beschichtungen zu informieren. Wolfgang Reisser, Gossau, Schweiz. Gegründet 1968 als Einmann-Labor in Beinwil am See, ist die LPM AG (Labor für Prüfung und Materialtechnologie) heute ein in der Schweiz führendes Institut auf dem Gebiet der Materialtechnologie im Bauwesen. Die Firma ist im Besitz des Kaders und einiger Privatpersonen. Es besteht keine finanzielle Verknüpfung mit der Beschichtungsindustrie, den Rohstoffherstellern oder der Baubranche. Als neutrales, nach EN 17025 akkreditiertes Institut prüft die LPM AG Materialien im Hause, aber auch vor Ort auf Baustellen und an bestehenden Bauwerken. Die Gutachter der LPM AG, Ingenieure, Materialtechnologen, Chemiker und Geologen, überwachen Neubauten, beraten bei Instandsetzungen, erstellen Expertisen bei Schadensfällen und unterstützen Firmen bei der Produktentwicklung. Aufgrund der stark steigenden Nachfrage im Bereich der Beschichtungen am Bau wurde seit etwa einem Jahr von Heinz Kastien, einem bekannten, langjährigen Experten der Schweizer Lackindustrie, eine Zweigstelle in Wallisellen bei Zürich aufgebaut. Mit dem hervorragend ausgestatteten Labor bestehen jetzt erheblich erweiterte Untersuchungsmöglichkeiten von Beschichtungen aller Art auf Holz, mineralischen Untergründen und Metall. Fassadenanstriche und -putze und Korrosionsschutzlacke gehören ebenso dazu wie Bodenbeläge, Kunststoffe, Kitte und Kleber. An den Besichtigungstagen wurden die verfügbaren Geräte bzw. Methoden im Detail (siehe Tabelle) und auch die wichtigsten Servicebereiche vorgestellt. Häufig müssen beispielsweise für Materialien am Bau Kenngrössen ermittelt werden, um korrekt planen zu können. Dazu gehören Beschichtungseigenschaften wie die Wasserdampfdurchlässigkeit, der Diffusionswiderstand gegen Kohlendioxid und die kapillare Wasseraufnahme. Wo immer möglich erfolgen solche Prüfungen nach EN- oder anderen einschlägigen Normen. Bei Schadensaufklärungen wird als erster Schritt meist eine Analyse vor Ort durchgeführt. Hier werden z. B. Schäden fotografisch dokumentiert, Haftzugmessungen durchgeführt und Probenmaterialien für die Laborprüfungen entnommen. Dort stehen dann häufig die Bestimmung der Schichtdicken, der chemischen Zusammensetzung und der chemischen Beständigkeit gegen aggressive Medien im Vordergrund. Wenn aus zwingenden Gründen keine direkten Untersuchungen gemacht werden können, weil es sich um Objekte handelt, die nicht beschädigt werden dürfen, können bei der LPM AG auch Referenzmuster appliziert werden. Abschließende Tätigkeit bei Expertisen ist meist die Ausfertigung eines aussagekräftigen und neutralen Berichts. Er dokumentiert die durchgeführten Untersuchungen und das Schlussresultat bezüglich des geprüften Materials oder der Schadensursachen. Auf Wunsch des Auftraggebers können die Experten der LPM AG aber auch noch die Arbeiten am Bau begleiten um mögliche Fehler und Kosten bereits bei der Arbeitsausführung zu vermeiden. Mit der Zweigstelle in Wallisellen bietet die LPM AG der Schweizer Lack- und Farbenbranche eine umfassende, sehr wertvolle Erweiterung des bisher recht schmalen Angebots für neutrale Gutachten und Beschichtungsprüfungen, das sicherlich auf reges Interesse stossen wird. Baubeschichtungen unter der Lupe Interview mit Urs Mühletaler (Geschäftsleitung/Marketing) und Heinz Kastien (Laborleiter Zürich/Fachexperte Baubeschichtungen) der LPM AG? Was waren die Gründe für einen 2. Standort in Wallisellen? Urs Mühletaler: Wir haben die Gelegenheit genutzt, an zentrale Lage im Großraum Zürich passende Räumlichkeiten zu mieten und günstige Laboreinrichtungen zu übernehmen.? Worauf führen Sie den steigenden Dienstleistungsbedarf im Bereich der Baubeschichtungen zurück? Heinz Kastien: Die Beschichtungen am Bau werden technologisch immer anspruchsvoller und komplexer. Trotzdem wird immer wieder versucht den ständig wachsenden Termin- und Preisdruck durch Zugeständnisse bei der Qualität zu lösen. Das geht häufig nicht gut. Deshalb erhalten neutrale Baugutachten und -prüfungen eine immer größere Bedeutung. In der Planung, der Produktentwicklung und bei der Aufklärung von Schäden bieten sie unseren Kunden ein enormes Einsparpotenzial.? Was sind typische Problemstellungen im Beschichtungsbereich? Heinz Kastien: Häufig befassen wir uns z. B. mit Untersuchungen betreffend der Mikrobiologie oder ästhetischen Mängeln an Fassaden, mit Ausblühungen auf Mauerwerk und Beton oder mit Beschichtungsstörungen auf Weißputzen.? Was sind die speziellen Erfolgsfaktoren der LPM AG? Urs Mühletaler: Unsere Stärke ist die hohe Fachkompetenz unseres Expertenteams, das sich sehr stark mit dem Unternehmen identifiziert und daher hochmotiviert ist. So sind z. B. Sondereinsätze auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten für uns nie ein Problem. Damit erzielen wir exakte Ergebnisse in kürzester Zeit. Das gelingt uns nur, weil wir den Satz "Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital" auch wirklich leben. Wir haben für die LPM AG dazu einige spezielle ethisch/soziale Grundsätze definiert, nach denen wir das Unternehmen führen.? Ergeben sich Synergien aus den beiden Instituten in Beinwil und Wallisellen? Heinz Kastien: Durch die beiden Institute in Beinwil und Wallisellen ist es uns möglich auch komplexe Analysen wie z. B. von Beschichtungen auf Betonelementen, wie der Innenbeschichtung von Betonrohren, Verkleidungselementen von Straßentunneln oder beschichteten Betonböden durch zu führen. Jetzt prüft Wallisellen die Beschichtung und Beinwil den Beton, denn der Schaden kann von beiden Komponenten ausgelöst werden.? Welche Ziele hat sich die LPM AG für den Standort Wallisellen gesetzt? Urs Mühletaler: Derzeit haben wir in Wallisellen die beiden Chemiker H. Kastien und S. Werner, die am Bau vor Ort tätig sind und die Laborprüfungen durchführen. Mittelfristig wollen wir den Bereich auf 4 Personen erweitern, um den Bereich chemische Analytik und Betontechnologie weiter auszubauen.
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Abb. 1: Angenehme Arbeitsatmosphäre durch moderne Laborausrüstung und -gestaltung.
Abb. 2: Professionelle Beschichtungsuntersuchungen mit hochmoderner Analytik und fachlicher Expertise.
Urs Mühletaler und Heinz Kastien, LPM AG.