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Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: E-Mail: - Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Ariana Schmidt weiblich FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITAET ERLANGEN-NUERNBERG-28318-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Medizinwissenschaften Humanmedizin Sonstiges Bezirkskrankenhaus Bozen Frau Tammerle Straße/Postfach: Lorenz-Böhler-Straße 5 Postleitzahl: 39100 Ort: Land: Telefon: - Fax: - Homepage: E-Mail: Berufsfeld des Praktikums: Bozen Italien Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: 19.08.2013 Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: 06.12.2013 Erfahrungsbericht Gesundheits- und Sozialwesen Erfahrungsbericht: Als das Praktische Jahr am Ende meines Medizinstudiums immer näher kam, dachte ich darüber nach einen Teil davon im Ausland zu verbringen. Da ich schon mehrere Male in Südtirol und anderen Teilen Italiens war, wurde mir schnell klar, dass ich einen Teil meines praktischen Jahres in Italien verbringen wollte. Da das Bezirksklinikum Bozen eine große chirurgische Abteilung hat und mir von bereits dort gewesenen Studenten empfohlen wurde, entschied ich mich für diesen Standort. Auch die Südtiroler Umgebung mit ihren unzähligen Freizeitangeboten sowie die Gastfreundschaft und aufgeschlossene Art der dort lebenden Menschen, die mir bereits in Urlauben aufgefallen war, trug zu meiner Entscheidung bei. Zudem bot mir die Zweisprachigkeit in Südtirol die Möglichkeit, meine Italienisch Sprachkenntnisse zu verbessern. Daher habe ich mich etwa ein dreiviertel Jahr vorher bei den Primaren der Kinderchirurgie sowie der Gefäß-und Thoraxchirurgie um einen PJ-Platz beworben. Bezüglich der weiteren Organisation stand ich mit Frau Tammerle von der Bezirksdirektion in Kontakt, die mich über die weiteren Details informierte. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 1 / 5

Wohnen und Leben in Bozen: Insgesamt gab es verschiedene Wohnmöglichkeiten für Studenten und Praktikanten. Dazu gehörten die von der Klinik bereitgestellten Wohnungen, Wohnheime oder die private Vermietung von Zimmern. Da ich keine Zusage für einen Wohnheimsplatz bekommen hatte, entschied ich mich für die etwas teurere Klinikwohnung. Diese war sehr geräumig und modern eingerichtet. Letztendlich war ich sehr zufrieden mit der Wahl der Wohnung zu mal man mit dem Fahrrad nur 5-10 Minuten zur Klinik benötigte. Auch viele der anderen PJler aus Deutschland wohnten im selben Haus, sodass man sicher immer spontan zum Kaffee oder anderen Freizeitaktivitäten verabreden konnte. Bei Fragen oder Problemen konnte man sich jederzeit an den Hausmeister oder das Referat für Allgemeine Angelegenheiten wenden. Zu beachten ist, dass die Wohnungen, die von der Klinik vermietet werden, keinen Internet-und Telefonanschluss haben. Allerdings kann man sich problemlos einen Internetstick besorgen. Im Vergleich zu Deutschland sollte man wissen, dass Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Mieten) doch etwas höher sind. Mein Praktikum: Ich begann den ersten Teil meines 4-monatigen Chirurgie-Tertials auf der Kinderchirurgie. Nachdem ich mich am ersten Tag um 8.00 Uhr bei Frau Tammerle in der Bezirksdirektion gemeldet hatte, war ich in der Kleiderausgabe, um meinen Spint Schlüssel und meine Klinikkleidung, die einem gestellt wird, abzuholen. Anschließend stellte ich mich den insgesamt 5 Ärzten auf der Kinderchirurgie vor. Im Laufe des Vormittags holte ich noch meine Stempelkarte ab. Zu Beginn meines Praktikums haben noch 10 weitere PJ-Studenten aus Deutschland angefangen sowie 3 Famulanten aus Innsbruck, die entweder in der Chirurgie oder Inneren tätig waren. Zwei Monate später kamen dann noch zwei deutsche PJler hinzu, sodass wir immer eine recht große Gruppe waren, was mich aber nicht gestört hat. Neben wenigen Studenten aus Innsbruck, war der Anteil deutscher PJler sehr hoch. Am Anfang war ich gemeinsam mit einer Famulantin auf der Station, die mich in den Klinikalltag einführte. Mein Kliniktag hat stets um 8.00 Uhr mit der morgendlichen Visite auf der Station begonnen, bei der das weitere therapeutische Vorgehen sowie das derzeitige Befinden der Kinder im Vordergrund standen. Da die Kinderchirurgie, im Vergleich zu den anderen chirurgischen Abteilungen, eine kleinere Station ist, waren für geplante Eingriffe nur zwei Operationstage vorgesehen. An diesen Tagen konnte ich immer mit an den Op-Tisch, um zu assistieren. Unter ärztlicher Anleitung durfte ich dabei selbständig kleinere Wunden vernähen. Neben der OP-Assistenz bestanden meine weiteren Tätigkeiten aus Stationsarbeit und Ambulanz. Besonders interessant fand ich die Spezialsprechstunde zu Gefäßanomalien, welche immer montags stattfand. Auf der Station war ich, gemeinsam mit einem der Ärzte, mit der Untersuchung und Behandlung von Kindern aus der ersten Hilfe beschäftigt. In diesem Rahmen hatte ich die Möglichkeit, unter Anleitung Verbände zu wechseln, Schnittwunden zu nähen, Fäden zu ziehen und körperliche oder neurologische Untersuchungen durchzuführen. Dadurch hatte ich die Gelegenheit meine Naht-und Untersuchungstechniken wieder aufzufrischen und mich im Umgang mit den?kleinen? Patienten zu üben. Aufgrund dessen, dass das Klinikum Bozen eine Kinderchirurgie, Pädiatrie und Neugeborenen-Intensivstation hat, war ich oft mit einem der Ärzte wegen einem Konsil in der Pädiatrie und Neugeborenenintensivstation. Auf der Frühgeborenenstation konnte ich beim Legen von zentralvenösen Kathetern zusehen und einige Kinder mit angeborenen Fehlbildungen untersuchen und bei deren Operation dabei sein. Wann immer es die Zeit zuließ hat der Primar oder einer der anderen Ärzte Fortbildungen zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Kinderchirurgie gegeben. Nach GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 2 / 5

der nachmittäglichen Sprechstunde fand nochmals eine Visite auf der Station statt, bei der die Neuaufnahmen aus der ersten Hilfe und die Untersuchungsergebnisse besprochen wurden. Wenn keine Notfall-Operation wegen einer akuten Appendizitis oder einem anderen kinderchirurgischen Notfall durchgeführt werden musste, endete mein Arbeitstag meistens nach der Visite um 16.30 Uhr. Da ich vorher noch keine Famulatur oder ähnliches auf der Kinderchirurgie gemacht hatte, störte es mich auch nicht, dass ein oder andere Mal später aus der Klinik zu kommen, da ich so die Gelegenheit hatte bei Notfällen im OP zu assistieren und seltenere Krankheitsbilder zu sehen. Nacht-oder Wochenenddienste wurden mir von den Ärzten nicht angeboten und waren somit auch keine Pflicht. Allerdings hätte man auf Nachfrage sicherlich einen dieser Dienste mitmachen können. Insgesamt war die erste Hälfte meines Chirurgie-Tertials in der Kinderchirurgie sehr abwechslungs- und lehrreich, sodass ich in den zwei Monaten viel an Wissen und Erfahrungen mitnehmen konnte. Besonders gut fand ich die ärztliche Betreuung und Anleitung, wodurch ich meine chirurgischen Fertigkeiten im OP und Untersuchungstechniken verbessern konnte. Das Ärzteteam der Kinderchirurgie sowie das Pflegepersonal waren stets freundlich und sehr hilfsbereit. Es wurde größtenteils Italienisch gesprochen, jedoch konnte man immer nachfragen, wenn man etwas nicht verstanden hat. Für die zweite Hälfte meines Tertials wechselte ich in die Abteilung für Gefäß-und Thoraxchirurgie. Hier begann der Klinikalltag um 7.30 Uhr mit der Morgenbesprechung, in der aktuelle CT- und Röntgenbilder von noch zu operierenden oder bereits operierten Patienten angeschaut und besprochen wurden. Die Frühbesprechung und Visite fanden auf Italienisch statt, sodass ich sowohl im Umgang mit den Patienten, als auch mit den Ärzten die Gelegenheit hatte aktiv und durch passives Zuhören meine Italienischkenntnisse zu verbessern. Da ich mit zwei anderen PJlern auf der Station war, konnten wir uns die OP-Assistenz und Stationsarbeit teilen. Während den zwei Monaten war ich hauptsächlich im Operationssaal, wodurch ich einen Überblick über die wichtigsten Operationen und Krankheitsbilder bekommen habe. Des Weiteren durfte ich oft selbstständig Bauchwunden vernähen, Drainagen legen und Knoten. Neben der Tätigkeit im OP war ich auch in den verschiedenen ambulanten Sprechstunden. Hier habe ich vor allem etwas über die Versorgung und Behandlung von Ulkus-Erkrankungen gelernt und konnte selbstständig Wunden reinigen und Verbände anlegen. Die Ärzte und Schwestern waren ebenfalls sehr freundlich und dankbar für unsere Mithilfe. Wochenend-und Nachtdienste sind nicht üblich und keinesfalls Pflicht. Zudem hatte man auch fast immer Zeit zum Essen in die Mensa zu gehen, welches kostenlos von der Klinik gestellt wird, wenn man mehr als 6 Stunden arbeitet. Zur Vorspeise gab es immer Pasta oder Suppe, ein Hauptgericht sowie einen Nachtisch und eine Salattheke. Das Essen war immer sehr lecker und abwechslungsreich. Die beiden Kaffeebars in der Klinik luden anschließend immer auf einen Espresso mit den Ärzten ein. Sollte man es mal nicht zum Mittagessen geschafft haben, standen im OP belegte Brötchen und Obst bereit. Zur Erfrischung gab es stets Kaffee, Tee und Wasser. Abschließend war auch die zweite Hälfte meines Chirurgie-Tertials von einem abwechslungsreichen Klinikalltag und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre geprägt. Im Vergleich zu deutschen Krankenhäusern war das Arbeitsklima entspannter, die OP-Vorbereitungszeiten dafür aber auch länger. Das Ärztekollegium war sowohl auf der Kinderchirurgie, als auch auf der Gefäß-und Thoraxchirurgie stets bemüht zu unterrichten und anzuleiten. Obwohl es hinsichtlich der hygienischen Standards und der OP-Organisation einige Unterschiede zu deutschen Krankenhäusern gibt, war ich mit der Wahl der Klinik sehr zufrieden, weil die Ärzte bemüht sind einem etwas beizubringen und für das jeweilige GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 3 / 5

Bilder/Fotos: keine Bilder/Fotos Tipps für Praktikanten Fachgebiet zu begeistern. Außerdem hatte man immer das Gefühl wertgeschätzt und integriert zu werden. Da ich Bozen unter anderem auch ausgewählt habe, um meine Sprachkenntnisse zu erweitern, war ich bemüht mit Ärzten, Pflegepersonal und Patienten auf Italienisch zu reden. Zudem hat das Lesen italienischer Untersuchungsberichte und Krankenakten meinen Sprachwortschatz erweitert. Freizeit: Einen weiteren Anreiz, einen Teil meines Praktischen Jahres in Südtirol zu machen, stellten die unerschöpflichen Freizeitangebote dar. Neben den vielen Wanderund Klettergebieten bietet die Umgebung um Bozen mehrere schöne Seen zum baden sowie ein großes Freibad. Eine weitere Attraktion im Herbst sind die vielen schönen Weinfeste und das Törggelen in Bozen und den umliegenden Weindörfern. Um in die Wandergebiete zu kommen, ist es hilfreich, ein Auto zu haben und Fahrgemeinschaften zu bilden. Zudem gibt es in der Umgebung von Bozen unzählige Wege zum joggen oder Rad fahren, sodass man seine Freizeit immer abwechslungsreich gestalten konnte. Bei schlechtem Wetter gibt es viele Museen oder größere Städte, die man besichtigen kann. Im Sommer lädt die Bozner Innenstadt mit ihren zahlreichen Bars und Cafès zum verweilen ein, wo wir nach der Klinik oft noch zusammen saßen. Da die Klinikwohnungen nicht direkt in der Innenstadt liegen, ist es sinnvoll sich ein Stadtfahrrad von PJlern oder im Fahrradhandel zu besorgen, da die Busse abends nur bis 22.00 Uhr fahren. Da ich gemeinsam mit einer Famulantin aus Südtirol auf der Station war, lernte ich über sie auch einige einheimische Studenten kennen. Sonstiges: Ich fand es sehr hilfreich bereits ein paar Italienischkenntnisse zu haben. Ich hatte durch Uni-Sprachkurse und einer vorherigen Sprachreise nach Rom das Niveau A2 erreicht, was mir das Verständnis und die Kommunikation mit den Patienten in der Klinik erleichterte. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit in Bozen Sprachkurse zu belegen. Zudem fand ich das Pocket Buch?Italienisch für Mediziner? als Nachschlagewerk für die Kitteltasche sehr nützlich. Fazit: Abschließend kann ich sagen, dass mein erstes Tertial und mein Aufenthalt in Bozen eine wunderschöne Zeit waren. Das Arbeitsklima in der Klinik war sehr angenehm, sodass mir die Arbeit im OP und auf der Station Freude bereitete. Trotzdem hatte man noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten. Auch wenn es einige Unterschiede bezüglich Standard und Hygiene zu deutschen Kliniken gibt, kann ich das Klinikum Bozen für Chirurgie nur empfehlen, da man selbst im OP auch viel machen kann und gelernt bekommt. Wenn man zudem noch gerne wandert, klettert oder Ski fährt ist Bozen eine sehr gute Wahl. Ich war rundum zufrieden und werde jetzt mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken in mein zweites Tertial in Deutschland starten. Vorbereitung Praktikumssuche: Wohnungssuche: Versicherung: Ich bewarb mich via e-mail bei den Primaren der Kinder- und der Gefäß-und Thoraxchirurgie, die mich anschließend an Frau Tammerle verwiesen, die mir einen offiziellen Praktikumsvertrag zusendete und mich über die weiteren Details informierte. Frau Tammerle gab mir die e-mail Adresse vom Referat für Allgemeine Angelegenheiten, welches für die Vermietung der Klinikwohnungen zuständig ist. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 4 / 5

Sonstiges: Formalitäten vor Ort Telefon-/Internetanschluss: Bank/Kontoeröffnung: Sonstiges: - Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten: Sonstiges: - << zurück zur Liste Da das Krankenhaus nur die Haftpflichtversicherung übernimmt, habe ich bei der Ärztefinanz eine Unfallversicherung für den Arbeitsplatz abgeschlossen. Zudem benötigt man eine Auslandskrankenversicherung. Es ist nützlich sich ein Fahrrad mitzubringen oder es günstig von einem PJler ab zukaufen. Ansonsten kann man auch in diversen Fahrradgeschäften alte Fahrräder günstig erwerben. In der Wohnung hatte ich leider keinen Telefon-und Internetanschluss. Allerdings kann man sich problemlos bei diversen Anbietern (TIM, Vodafone) einen Internetstick sowie eine italienische SIM-Karte zum telefonieren besorgen. Ich hatte weiterhin mein deutsches Girokonto. Bozen begeistert mit vielen kleinen Bars, Restaurants und Cafès. Besonders beliebt waren bei uns die Fischbänke, die durch ihr einladendes Ambiente immer zu einem Aperitif einluden. Auch die Bar Nadamas, die am Wochenende immer gut gefüllt war, ist empfehlenswert. Die urige Kneipe?Picchio?, wo man im Sommer gemütlich draußen sitzen konnte, ist wegen dem guten Essen und der Getränke unser Stammlokal gewesen. GD Bildung und Kultur - Programm für lebenslanges Lernen 5 / 5