Erfahrungsbericht eines Betreibers einer landwirtschaftlichen Biogasanlage Einsatz von schwierigen Substraten in einer BGA Mist und Gras zu Gas Thomas Rott, Rott Biogas GbR, Aidlingen
Gliederung des Vortrages - Vorstellung Referent und Betrieb - Warum Biogas - Planung und Umsetzung der Anlage - Gras und Mist in der Fütterung - - was ist zu beachten - - welche Probleme treten auf - Fazit
Vorstellung Thomas Rott, Landwirt u. Praxislehrer Standort Aidlingen im Kreis Böblingen 500 m NN, 600 mm Niederschlag, 8,3 C rund 150 ha LN, 200-300 ha Grünland von Pferdebetrieben, 5 ha Landschaftspflegegras hoher Anteil von verlohnten Arbeiten und Maschinenmiete umfangreiche Tierhaltung
Unsere Biogasanlage 2007
Unsere Grundsätze bei der Planung I Bei der Planung der Anlage wollten wir die Verwertung von Festmist und Grünlandaufwuchs berücksichtigt wissen. Weiterhin sollte die Anlage natürlich möglichst kostengünstig erstellt werden Der Anteil der Eigenleistung sollte überschaubar sein. Sinnvolle Wärmenutzung war Bedingung
Unsere Grundsätze bei der Planung II die planende und bauende Firma sollte Erfahrung im Biogasbereich haben und aus der Nähe sein (Ersatzteilversorgung) eine biologische Betreuung war Pflicht vor allem ein hoher Gras- und Mistanteil in der Ration sollte technisch möglich sein
Auswirkungen/Umsetzung I Feststoffeintrag relativ groß (40 m³, um viel Gras und auch Festmist einzubringen) der Feststoffeintrag steht auf Vorgrube/ Zisterne, um Sickerwässer aufzunehmen im Fermenter sind zwei Rührwerke notwendig (TMR, Stabmixer), 3. in Planung Fermenter dadurch mit Betondecke Gasspeicher als Tragluftfoliendach auf Nachgärer
Auswirkungen/Umsetzung II Fahrsilo mit drei Kammern à 1500 m³ Nur BHKW- und Zwischengebäude in Eigenleistung erstellt, Mithilfe beim Fahrsilobau Gebäude groß genug für Erweiterung und für Technik der Wärmenutzung eine extra Festmistlagerplatte war notwendig
Feststoffeintrag
Futteraufbereitung Bio-QZ Futteraufbereitung mittels Ketten im Batch-Verfahren Vermischung des Futters in der Biomix Flüssigfütterung, an jede Stelle der Anlage ist das Futter einbringbar (F + Ng)
Wirkweise der Aufbereitung
Aufbereiteter Mist
Rührwerke
Gasverwertung durch zwei baugleiche MTU- Motoren mit je 190kW incl. AWT sämtliche Wärme wird gewonnen und genutzt
Fütterung Gefüttert wird täglich in 48 Intervallen Menge ca. 20 25 to/tag Grasanteil zwischen 1 und 8 to/tag (je nach Jahreszeit) Futterration im Moment (Februar 2014): 8,5 to Festmist 2,5 to GPS 5,5 to Silomais 4,5 to Grassilage 3,0 to Zuckerhirse
Unsere Futtermittel
Vorteile durch Graseinsatz Arbeitsspitzen werden gebrochen fast ganzjährige Gülleausbringung möglich Fahrsilos können z. T. doppelt genutzt werden Diskussion Teller oder Tank greift hier nicht, da keine alternative Verwertung gegeben Risikoverteilung des Futterertrages Sinnvolle Nutzung des Grünlandes
Probleme durch Graseinsatz Grassilage schwimmt auf, dadurch höherer Rühraufwand (Stromkosten) Schmutz und Steine im Fermenter große Erntemengen in kurzer Zeit bedeutet schlagkräftige Erntekette zu trockene Grassilage dauerhaft in großer Menge erhöht den TS-Gehalt im Fermenter langes Gras ist problematisch
Fazit des Graseinsatzes Gras kann sehr wohl in einer BGA eingesetzt werden, wenn folgende Grundsätze beachtet werden: max. 50 % in der Ration geringe Futterverschmutzung wenn günstige Fläche zur Verfügung steht Gras sollte/muss gehäckselt sein TS-Gehalt zwischen 30 und 35 %
Vorteile durch Misteinsatz Mist fällt dauerhaft an, man muss ihn nur abholen! Diskussion Teller oder Tank greift hier nicht, da keine alternative Verwertung gegeben Sinnvolle Nutzung des Mistes Nährstoffkreislauf bleibt erhalten Güllebonus verbessert Wirtschaftlichkeit
Probleme durch Misteinsatz Arbeitsaufwand oder/und Kosten für Misttransport zur Anlage Schmutz und Steine im Fermenter große Mengen Mist bringen einen großen Lagerplatzbedarf mit sich große Mengen Mist ersetzen zwar Silagen, benötigen aber großen Güllelagerplatz (mit 2 to Mist kann man etwa 1to Silage ersetzen)
Fazit des Misteinsatzes Mist kann sehr wohl in einer BGA eingesetzt werden, wenn folgende Grundsätze beachtet werden: max. 50 % in der Ration optimal mit Futteraufbereitung (v.a. bei hohem Strohanteil) wenn Mist günstig zur Verfügung steht
Gesamtfazit des Mist- und Graseinsatzes Mist und Gras kann sehr wohl in einer BGA eingesetzt werden optimal mit Futteraufbereitung (v.a. bei hohem Strohanteil) maximale Anteile austesten wenn Mist und Gras günstig zur Verfügung steht kann es zur Kostenentlastung beitragen Entspricht der ursprünglichen und nachhaltigen Biogasproduktion
Unsere Anlage heute
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