Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht



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Transkript:

Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht Name Vorname Studienfach Gastuniversität Gastland Aufenthaltsdauer (Monat/Jahr Monat/Jahr) Einverständniserklärung Charisius Melanie Englisch und Geographie für Lehramt an Gymnasien University of Sunderland England 09 /2011 02 /2012 Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes veröffentlicht bzw. an interessierte Studierende weitergeleitet wird. X ja 1) Einführung Da ich während meiner Schulzeit nicht die Möglichkeit hatte, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, war mir schon am Anfang meines Studiums klar, dass dies einer meiner großen Ziele innerhalb der nächsten Jahre sein würde. Im ersten Studienjahr hatte ich allerdings noch andere Prioritäten und wollte mich erst einmal in das Studentenleben einfinden. Im zweiten Jahr fing ich dann jedoch an alle Informationsveranstaltungen der Universität Potsdam zu besuchen, die mir in meiner Entscheidung, wo und wie ich denn ins Ausland gehen möchte, erheblich weitergeholfen haben. Nach den besagten Informationsveranstaltungen kamen für mich als Ziele nur Australien oder Großbritannien in Frage und dementsprechend habe ich mich weiter informiert. Hierbei haben mir vor allem die Seiten des AAA, der angebotenen Gast- und Partneruniversitäten und die Erfahrungsberichte anderer Studenten geholfen. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen habe ich schon nach kurzer Zeit entschieden, mich für das ERASMUS Programm zu bewerben. Da ich mich bereits auf mein Wunschland England festgelegt hatte, hieß es nun mich für drei der angebotenen Universitäten zu entscheiden, die ich dann in meiner Bewerbung angeben würde. Schnell kristallisierten sich die University of Sunderland und die University of Plymouth als meine Favoriten heraus, wobei ich mich letztendlich für Sunderland als Erstwunsch entschieden habe. Ich hoffe, dass die Gründe für diese Entscheidung auch für euch in meinem Bericht deutlich werden. 2) Vorbereitung des Auflandsaufenthalts Wie bereits beschrieben, habe ich mich vorerst ausführlich über Möglichkeiten informiert, die mir helfen würden meinen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Hierbei ist es meiner Meinung nach wichtig, dass jeder seine persönlichen Möglichkeiten herausfindet. Dabei hilft euch vor allem eine ausführliche Internetrecherche, ein Besuch beim Auslandsamt und natürlich, dass ihr euch selbst darüber bewusst seid, was ihr eigentlich erreichen wollt und welche Voraussetzungen ihr beispielsweise in finanzieller oder leistungstechnischer Hinsicht habt. Sobald ihr diese Überlegungen getroffen habt und euch für ein Programm, ein Land und mögliche Gastuniversitäten entschieden habt, müsst ihr euch nicht nur dem ERASMUS

Bewerbungsprozess aussetzen, sondern auch dem der Gastuniversität, der allerdings letztendlich meist nur eine Formalität darstellt. Um nun etwas spezieller den Bewerbungsprozess an meiner Universität zu beschreiben, werde ich Schritt für Schritt vorgehen. Als erstes musste ich für die University of Sunderland eine Online Bewerbung ausfüllen, was allerdings nicht sehr kompliziert war, da ich dank meiner ERASMUS Bewerbung schon viele der Materialien zusammen hatte. Nach ein paar Wochen hatte ich dann auch schon die Annahmebestätigung. Daraufhin fing ich an nach einer Unterkunft in Sunderland zu suchen. Da ich im Vorherein ein Treffen mit einer anderen Studentin organisiert hatte, die bereits in Sunderland studiert hat, konnte ich auf einige Tips zurückgreifen. Sie riet mir ein Zimmer in einem der Wohnheime der Uni zu mieten, da dies problemlos klappt und wesentlich einfacher wäre, als im Internet oder vor Ort zu suchen. Nach nochmaliger Internetrecherche entschied ich mich, diesem Hinweis zu folgen und bewarb mich für das Studentenwohnheim Clanny House. Die Bewerbung erfolgte problemlos und ich konnte schon einige Tage später einen Onlinemietvertrag abschließen. Da man zur Bewerbung für das Zimmer allerdings erst einmal seine Student ID benötigte, konnte ich mich erst im Juli für das Zimmer bewerben. Ich hatte allerdings vorher schon meinen Flug gebucht, da dieser sonst zu teuer geworden wäre. Es stellte sich heraus, dass mein Abflugdatum zwei Tage vor meinem eigentlichen Einzugsdatum lag. Der Residential Service von Clanny House konnte mir allerdings nach einiger Organisation für diese zwei Tage ein anderes Zimmer zur Verfügung stellen. Zum Buchen des Fluges ist zu sagen, dass es keine Direktflüge von Berlin nach Newcastle gibt, allerdings kann man wenn man früh genug bucht, recht gute Flüge über London, Amsterdam oder Brüssel finden. Ich würde euch definitiv raten, nach Newcastle zu fliegen, da der Weg nach Sunderland unkompliziert und kurz ist und es am Anreisewochenende sogar einen freien Shuttle Service für internationale Studenten gibt. Wenn ihr euch allerdings für einen Flug nach London oder Edinburgh entscheidet, solltet ihr am besten vorher schon einen Bus oder einen Zug nach Sunderland buchen und hierbei die Gepäckvorschriften beachten. Wenn ihr dann erst mal in Sunderland angekommen seid, ist es wohl am einfachsten euch ein Taxi zunehmen, um euch zu eurer Unterkunft bringen zu lassen. Zum Clanny House kostet das aus dem Stadtzentrum circa 5 Pfund, von der nahegelegenen Metro Station Millfield 3 Pfund. 3) Studium an der Gastuniversität Die University of Sunderland ist eine recht übersichtliche, nicht allzu große Universität. Es gibt zwei Unistandorte, den City Campus in der Innenstadt und den St. Peters Campus direkt am Fluss. Erreichen kann man beide Campi mit dem freien Universitätsbus. Die Fahrt zum City Campus beträgt von Clanny House circa 5 Minuten, die zum St. Peters Campus circa 40. Dieser Bus bringt euch auch ins Stadtzentrum und verkehrt alle halbe Stunde. Es kann allerdings passieren, dass der Bus gerade zum Anfang des Semesters sehr voll ist. Einige meiner Mitbewohner haben es sogar erlebt, dass sie nicht mehr mitfahren durften. Mir persönlich ist das allerdings noch nie passiert. Die andere Möglichkeit um zu den Campi zu gelangen ist laufen. Zum City Campus gelangt man problemlos in 20 Minuten. Zum St. Peters Campus benötigt man circa 45 Minuten, was zeigt, dass der Bus eine eher langwierige Stadttour dem direkten Weg vorzieht. Vom City Campus kann man

auch den Shuttle Service nutzen, der zwischen beiden Campi verkehrt. Es handelt sich hierbei um einen Minibus, der alle 10 bis 15 Minuten fahren soll, allerdings eher unzuverlässig ist und es schon das ein oder andere Mal vorkommt, dass der Bus zu spät oder gar nicht fährt. Die Kursauswahl an der University of Sunderland ist sehr weitgefächert und ich hatte keine Probleme, Kurse zu finden, die ich mich hinterher in Deutschland anrechnen lassen kann. Hierbei solltet ihr allerdings vorher sowohl die Dozenten in Deutschland, als auch in England befragen. Die Kursgröße ist im Gegensatz zu der an der Universität Potsdam überraschend klein. In meinen Vorlesungen sitzen selten mehr als 30 Leute und in den Seminaren werden diese dann nochmals in zwei oder drei Gruppen unterteilt. Dies schafft ein sehr angenehmes Arbeitsklima und es entsteht ein engerer Kontakt zu den Dozenten, als es in Potsdam der Fall ist. Das entsteht auch dadurch, dass Dozenten mit Vornamen angesprochen werden, gerne auch außerhalb der Kurse zur Hilfe bereitstehen und ein eher freundschaftliches Verhalten an den Tag legen. Zudem sind sie sehr interessiert an ausländischen Studenten und werden euch ihre Hilfe permanent anbieten. Nun zum Arbeitsaufwand der Kurse. Die meisten Kurse umfassen jeweils eine einstündige Vorlesung und ein zweistündiges Seminar und bringen insgesamt 20 Credits, was 10 LP an der Universität Potsdam entspricht. Demzufolge hat ein Student hier drei Kurse und somit neun Stunden Uni die Woche. Das hat uns als internationale Studenten am Anfang sehr überrascht, da es sich sehr wenig anhört. Allerdings ist der Arbeitsaufwand außerhalb der Kurse höher als in Deutschland, da man in den meisten Kursen Assignments schreiben muss und gerade in Literaturkursen einen hohen Leseaufwand hat. Da die Dozenten allerdings in ihren Kursen detailliert auf diese Themen eingehen, stellt das in den meisten Fällen kein Problem da. Klausuren gibt es hier nur in wenigen Kursen und auch Präsentationen sind nicht so zahlreich wie an der Universität Potsdam. Zur Benotung lässt sich sagen, dass diese sehr fair ist und man als ausländischer Student keinerlei Nachteile hat. Die Gebäude der Universität sind größtenteils sehr modern, gut ausgestattet und bieten viele Möglichkeiten. Die Bibliotheken sind 24 Stunden geöffnet und mit einem Selbstausleihservice versehen. Sie bieten außerdem viele Computer, Drucker, Scanner, Wlan und gleichzeitig auch verschiedene Bereiche zur Gruppenarbeit, etc. In allen Gebäuden der Universität findet man Leute, die einem gerne zur Hilfe stehen, falls man irgendwelche Fragen oder Probleme hat. 4) Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt Wie bei den meisten Studenten, war auch mein Hauptgrund ins Ausland zu gehen, meine Sprachfähigkeiten zu verbessern. Ich denke, dass ich als Englischstudentin bereits vorher ein recht gutes Level hatte, auch im Gegensatz zu vielen andern internationalen Studenten. Ich kann allerdings sagen, dass ich wesentlich selbstbewusster beim Sprechen geworden bin. Außerdem habe ich dank vieler englischer Freunde meinen Akzent verbessern können und viele neue Wörter gelernt. Dementsprechend bin ich flüssiger geworden und im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit meinem Fortschritt. Ich muss allerdings dazu sagen, dass viele andere internationale Studenten eher wenig Fortschritte gemacht haben. Das lag vor allem daran, dass sie alle zusammen in einer Gruppe geblieben sind. Natürlich hatten wir gerade am Anfang viele Veranstaltungen für

internationale Studenten, bei denen man sich kennengelernt hat. Zusätzlich haben wir im Clanny House größtenteils mit anderen internationalen Studenten gelebt, wobei der Anteil der Deutschen im letzten Semester unglaublich hoch war. Viele der anderen internationalen Studenten haben es jedoch nicht geschafft, aus dieser Gemeinschaft auszubrechen und englische Freunde zu finden. Dies sehe ich persönlich als sehr negativ für ihre Sprachentwicklung. Deshalb würde ich euch raten, so schnell wie möglich zu versuchen in euren Kursen oder Sportvereinen, etc. englische oder wenigstens muttersprachliche Freunde zu finden, da diese euch erheblich weiter helfen können. Außerdem würde ich euch raten, auch mit anderen Deutschen ausschließlich Englisch zu sprechen, da ein permanenter Wechsel zwischen den Sprachen nicht nur sehr anstrengend sondern auch negativ für eure Fortschritte ist. Ich persönlich habe es geschafft, englische Freunde zu finden, die mir sehr weitergeholfen haben und durch die ich mich in England nicht als Ausländer fühle. Ich habe hier sowohl in Land, Leuten und Sprache eine neue Heimat gefunden, worüber ich sehr glücklich bin. 5) Wohn- und Lebenssituation Wie schon mehrmals erwähnt, wohne ich im Clanny House. Ich möchte euch allerdings auch die anderen Möglichkeiten vorstellen. Die University of Sunderland bietet verschiedene Studentenwohnheime wie das Clanny House, Panns Bank, Scotia Quay, the Precinct, the Ashburne House und the Forge. Diese liegen in der ganzen Stadt verteilt und bieten den Studenten viele verschiedene Möglichkeiten. Für mich war es nicht möglich, mich in den meisten der Wohnheime zu bewerben, da diese für höhere Semester sind oder ähnliches. Mir blieb dadurch nur die Auswahl zwischen the Forge und Clanny House. In beiden leben viele internationale Studenten und Erstsemestler. The Forge ist allerdings eher wie ein eigenes kleines Dorf, in dem sowohl Supermarkt, als auch Pub und Wäscherei vorhanden sind. Es ist wesentlich neuer als Clanny House und somit ist die Einrichtung moderner. The Forge ist jedoch nicht mit dem Campus Bus verbunden, sondern nur mit den Shuttle Bussen und somit eher schlecht zu erreichen. Es ist zusätzlich etwas teurer als Clanny House. Clanny House ist wie bereits erwähnt mit dem Campus Bus zu erreichen und liegt circa 10 Minuten von einigen kleinen, lokalen Supermärkten und Aldi entfernt. Auch in Clanny House wie im Forge werdet ihr hier mit einigen anderen Studenten in einer Wohnung zusammen leben, euch also Küche und Bad teilen. Da ich selbst in Clanny lebe, kann ich euch an dieser Stelle einige Vor- und Nachteile aufzeigen. Vorteile sind beispielsweise, dass ihr sowohl Wasser, Strom, Heizung als auch Internet in eurer Miete enthalten habt. Zudem kommt alle zwei Wochen eine Putzfrau, die die gemeinschaftlichen Bereiche säubert, was eine enorme Entlastung darstellen kann. Clanny House ist leicht zu erreichen und eine Taxistation ist direkt nebenan, was vor allem nachts von großem Vorteil ist, da Sunderland bei Nacht nicht unbedingt die sicherste Stadt Englands ist. Auf dem Gelände gibt es auch eine Wäscherei, in der es sowohl Waschmaschinen als auch Trockner gibt, wobei die Benutzung allerdings nicht immer problemlos verläuft. Zusätzlich kann man zu den Wohnungen sagen, dass die Ausstattung eher spartanisch ist, ihr euch Geschirr, etc. am Anfang selbst kaufen müsst und die Internetverbindung in einigen Räumen miserabel ist. Der Residential Service gibt sich große Mühe alle Unannehmlichkeiten zu beseitigen.

Das Internet ist allerdings ein bestehendes Problem, was trotz mehrfacher Beschwerden bis heute nicht behoben wurde. Neben den Wohnheimen bleiben euch natürlich auch noch private Studentenhäuser. Hierzu ist zu sagen, dass ihr eher nichts im Vornherein im Internet mieten solltet, da die Qualität der Häuser teilweise sehr schlecht ist. Schimmel und Dreck sind hierbei nur geringe Mängel. Deshalb würde ich empfehlen, dass ihr euch die Häuser unbedingt im Vornherein anschaut. Zudem sind Heizung, Wasser und Strom meist nicht in den Rechnungen enthalten, was dazu führt, dass viele der Studenten im Winter kaum bis gar nicht heizen. Die privaten Unterkünfte können euch allerdings natürlich bei eurer Sprachentwicklung erheblich helfen. Ich stelle es mir jedoch schwer vor, englische Mitbewohner zu finden, da diese meist mit ihren Freunden zusammen ziehen. Zur Stadt Sunderland ist zu sagen, dass die Nähe zu Städten wie Newcastle, York, Durham und auch Edinburgh viele Sightseeing Möglichkeiten bietet und auch landschaftlich ist Sunderland durch Meernähe natürlich wunderschön. Die Innenstadt Sunderlands ist relativ klein, bietet jedoch viele Einkaufsmöglichkeiten und vor allem ein reges Nachtleben. Dass die Engländer ein sehr feierfreudiges und trinkfreudiges Volk sind, werdet ihr wahrscheinlich schon in euren ersten Tagen feststellen. Die billigen Angebote und die zahlreichen Clubs, Bars und Pubs machen einem das Widerstehen hier auch nicht gerade einfach. Ihr solltet jedoch unbedingt darauf achten, nicht alleine herumzulaufen, da dies tatsächlich sehr gefährlich sein kann. Da Taxis wesentlich billiger als in Deutschland sind und eine sichere Alternative zum nach Hause laufen bieten, solltet ihr diese unbedingt nutzen! Bezüglich Kreditkarten, Bankkonten, etc. würde ich euch raten, definitiv zwei verschiedene Karten mit nach England zu nehmen. Hierbei ist zum einen die Kreditkarte eine gute Möglichkeit, da ihr hiermit viele Einkäufe vor allem online machen könnt. Zum anderen solltet ihr euch bei eurer Bank erkunden, wie viel Kosten ihr beim Geld abheben haben würdet. Ich persönlich habe vor meinem Auslandsaufenthalt ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet, da ich damit bei Barclays umsonst Geld abheben kann. Barclays ist in England überall verbreitet und somit habe ich damit keine Probleme. Ihr könnt allerdings auch ein Student Conto in England eröffnen. Hierbei gibt es auch Angebote, wo ihr nichts dafür bezahlen müsst. Darüber solltet ihr euch dann bei den Banken vor Ort erkunden. Zusätzlich solltet ihr euch erkundigen, ob eure Krankenversicherung auch in England gilt. Wenn dies nicht der Fall ist, müsst ihr eine weitere Versicherung abschließen. Wenn ihr diese Versicherung dann erst mal habt, werdet ihr keinerlei Probleme haben, falls ihr in England mal zum Arzt müsst. Ich persönlich bin zum Arzt hingegangen, um mich registrieren zu lassen, was sehr schnell und einfach war. Danach könnt ihr euch sofort behandeln lassen. 6) Rückblick Wie ihr sicher festgestellt habt, schreibe ich diesen Bericht in der Gegenwart, obwohl mein ERASMUS Semester eigentlich schon längst vorbei ist. Das liegt daran, dass ich meinen Aufenthalt bis zum Sommer verlängert habe. Da dies nicht innerhalb des ERASMUS Programs möglich war, muss ich deshalb gerade Studiengebühren zahlen und es mag übertrieben klingen, aber es ist jeden Penny wert. Meine Zeit in England ist die

beste Zeit, die ich bis jetzt jemals hatte und ich konnte bereits unendlich viele Erfahrungen sammeln. Ich habe mich nicht nur sprachlich weiterentwickelt, sondern auch charakterlich. Schon nach wenigen Wochen war mir klar, dass ein Semester viel zu kurz ist und deshalb habe ich mich entschieden länger hier zu bleiben. Ihr werdet merken, dass die englische Kultur durch eine Stressfreiheit und Leichtigkeit ausgezeichnet ist. Auch wenn viele Leute euch sagen werden, dass Sunderland nicht im schönsten Part Englands liegt, der Akzent schwer zu verstehen ist und die Leute nicht so höflich sind wie im Süden, kann ich euch sagen, dass das für mich persönlich überhaupt nicht stimmt. Wenn man sich auf die Erfahrungen und das Leben hier einlässt, fängt man Schritt für Schritt an es mehr und mehr zu lieben. Egal ob in Sunderland oder in irgendeiner andern Stadt, lasst euch auf diese neuen Erfahrungen ein und ihr werdet unvergessliche Erlebnisse machen, neue Kulturen kennen lernen und unheimlich viel über euch selbst erfahren. Ich kann nur jeden ermutigen, trotz aller Hindernisse, die auf euch zukommen werden, den Schritt ins Ausland zu wagen, denn es kann definitiv der beste Schritt sein, den ihr je gemacht habt! Falls ihr irgendwelche weiteren Fragen bezüglich Sunderland, England, ERASMUS, etc. habt, stehe ich euch für diese natürlich gern zur Verfügung!