Umweltvermittlung in leichter Sprache



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Transkript:

PLANUNGSHILFE Natur für alle Planungshilfen zur Barrierefreiheit Umweltvermittlung in leichter Sprache Lebenshilfe Wittmund e.v. 6

Inhaltsverzeichnis Leichte Sprache für wen ist die eigentlich? 3 Damit die Texte nicht nur für die so genannten Kopfschlauen sind! Leichte Sprache für Texte 4 Das habe ich nicht verstanden!?! Leichte Sprache für Ausstellungsführungen 6 Das war toll! Dinge, an die man denken sollte, damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten etwas von Ausstellungen und Naturparks haben 8 Schwere Worte leichter erklärt! 9 Bücher und mehr 10 Impressum 11 Was immer du schreibst, schreibe kurz und sie werden es lesen, schreibe klar und sie werden es verstehen, schreibe bildhaft und sie werden es im Gedächtnis behalten. Joseph Pulitzer (1847 1911), Journalist und Zeitungsherausgeber

Leichte Sprache für wen ist die eigentlich? 3 Menschen mit Lernschwierigkeiten gehen auch gerne in die Natur. Wir wollen auch mehr über die Natur lernen. Aber wenn wir einen Naturpark oder eine Ausstellung besuchen und haben dort nur schwere Texte, dann macht es keinen Spaß. Ich will meine Freizeit angenehm verbringen. Aber wenn ich nur schwere Texte habe, kleine Schrift und mit Fremdwörtern überhäuft, das ist anstrengend. In meiner Freizeit möchte ich mich erholen und nicht abmühen müssen. Und wenn jemand gar nicht gerne liest oder lesen kann, für den ist so eine Ausstellung mit schwerer Sprache vielleicht gar nicht interessant. Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten und andere auch brauchen leichte Sprache, damit wir mehr über die Natur lernen können. Stefan Göthling Leichte Sprache hilft aber besonders diesen Menschen... Menschen mit Lernschwierigkeiten Wir wollen nicht geistig behindert genannt werden! Menschen, die nicht gut lesen können oder gar nicht lesen können (In Deutschland leben etwa 4 Millionen AnalphabetInnen.) gehörlosen Menschen Menschen, die nicht so gut Deutsch können (zum Beispiel ausländische TouristInnen) Kindern und Jugendlichen älteren Menschen Leichte Sprache ist für alle wichtig! Es gibt viele Menschen, die gerne in der Natur sind. Und es gibt viele, die mehr über die Natur lernen wollen. Aber oft wissen diese Menschen noch nicht so viel über die Natur. Sie kennen viele Fachwörter nicht. Oder sie wissen zum Beispiel nichts über ein bestimmtes Tier oder eine Pflanze. Wenn man etwas Neues lernt, muss man es leicht verstehen können. Deshalb ist leichte Sprache für alle Menschen wichtig! Leichte Sprache muss die Regel sein! Leichte Sprache muss die Regel sein. Wenn Dinge leicht erklärt und gut zu verstehen sind, sind sie für viel mehr Menschen interessant. Dann können auch mehr Menschen in die Naturparke kommen und etwas über die besondere Natur dort lernen. Sie können diese Natur besser verstehen. In dieser Planungshilfe soll nicht nur über leichte Sprache geschrieben werden. Die Planungshilfe ist zum größten Teil auch in leichter Sprache geschrieben. So können Sie gleich besser verstehen, wie leichte Sprache geht.

4 Damit die Texte nicht nur für die Leichte Sprache Texte in schwerer Sprache sind für viele Menschen, zum Beispiel für Menschen mit Lernschwierigkeiten, ein großes Hindernis. Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Barrierefreiheit gibt es keine bundesweit einheitlichen Regeln, wie leichte Sprache zu sein hat. Verstehen ist für jeden Menschen anders. Deshalb kann es für leichte Sprache nur Anregungen geben. Die folgenden Tipps und Ideen wurden von Menschen mit Lernschwierigkeiten zusammengestellt. Wie muss die Sprache sein? Auf diese Dinge muss man achten, wenn man etwas in leichter Sprache schreibt: Die Sätze müssen kurz sein. Am besten ist es, wenn in jedem Satz immer nur eine Information steht. Nebensätze oder Schachtelsätze sind nicht gut. Das verwirrt. Am besten benutzen Sie keine Fremdwörter oder Fachbegriffe. Die sind schwer zu lesen und ganz schwer zu verstehen. Wenn Fremdwörter oder Fachbegriffe benutzt werden, müssen diese auf jeden Fall erklärt werden. Die Erklärungen müssen leicht zu finden sein. Benutzen Sie so viele Tun-Wörter wie möglich. Hauptwörter sind oft schwerer zu verstehen. Es gibt oft Abkürzungen. Am besten ist es, wenn die Abkürzungen gar nicht genommen werden. Oder Sie müssen die Abkürzungen erklären. Es gibt viele Modeworte. Am besten ist es, wenn solche Modeworte nicht benutzt werden. Zahlen sollten immer als Ziffern und nicht in Worten geschrieben werden. Römische Ziffern sind schwer zu verstehen. Große Zahlen, Prozentzahlen oder andere besondere Zahlen sollten anders erklärt werden. Man kann zum Beispiel Vergleiche benutzen. Wenn etwas erklärt werden muss, ist es gut, wenn Sie dazu Beispiele aus dem täglichen Leben gebrauchen. Verwechseln Sie leichte Sprache nicht mit Baby- oder Kindersprache! Benutzen Sie keine kindliche und kindische Sprache. Das setzt Menschen mit Lernschwierigkeiten herab. Manchmal müssen schwere Texte auch bleiben. Aber dafür haben wir auch eine Idee: Übersetzen Sie wenigstens die wichtigsten Dinge von schwerer in leichte Sprache. Hängen Sie den leichten Text dann neben den schweren Text. Es ist wichtig, dass man den leichten Text gut erkennen und sehen kann. Wie darf der Text aussehen? Schreiben Sie nicht zu viel Text auf eine Seite oder eine Informationstafel. Machen Sie Absätze zwischen einzelnen Gedanken. Das hilft dabei, die Dinge besser zu verstehen. Die Absätze müssen gut zu erkennen sein. Lassen Sie genug Platz zwischen den Absätzen. Manchmal hilft es auch, mehr Überschriften zu haben. Dann kann man gleich besser sehen, worum es in einem Abschnitt geht. Tabellen und Diagramme sind oft schwer zu verstehen. Sie müssen übersichtlich und einfach gestaltet werden. Bei Aufzählungen sind gut erkennbare Aufzählungspunkte wichtig.

so genannten Kopfschlauen sind! für Texte 5 Woran man bei der Schrift denken muss! Benutzen Sie eine Schriftart, die klar zu lesen ist. Bitte schreiben Sie nichts mit. Das ist zu schwer zu lesen. Benutzen Sie große Schrift. Sie sollte auf einer Seite mindestens 16 Punkt groß sein. Benutzen Sie nicht mehr als 2 verschiedene Schriftarten in einem Text. Die Schrift sollte nicht zu fein sein. Am besten ist schwarze Schrift oder eine Farbe, die gut zu lesen ist. Blocksatz ist schwer zu lesen. Am besten ist linksbündiger Text. Benutzen Sie wenig Tren-nungen. GROSSBUCHSTABEN und kursive Schrift sind auch schwer zu lesen. Das kann man noch machen, damit man den Text leichter versteht! Viele Bilder, Symbole oder Fotos sind wichtig. Sie helfen uns, Texte besser zu verstehen. Die Bilder sollten gut zu erkennen sein. Am besten sind Bilder, Symbole und Fotos, die nur die wichtigsten Dinge zeigen. Die Bilder müssen direkt bei dem Text stehen, zu dem sie gehören. Die Bilder sollen unmissverständlich und eindeutig sein. Sie sollen nicht symbolisch sein, sondern die Sache möglichst direkt beschreiben. schlecht zu erkennendes Bild Je größer die Bilder sind, desto besser. zu kleines Bild gut zu erkennendes Bild gute Bildgröße symbolisches Bild für Wind Man kann Texte in leichter Sprache auch auf eine Hörkassette oder eine CD sprechen. Dann können wir uns den Text anhören und müssen nicht lesen können. besseres Bild für Wind

6 Das habe ich nicht verstanden!?! Gerade weil das Lesen von Texten für Menschen mit Lernschwierigkeiten immer wieder ein großes Hindernis ist, sind Führungen durch Ausstellungen für diese Personen besonders wichtig. Gute Führungen helfen Menschen mit Lernschwierigkeiten dabei, Dinge besser zu verstehen. Eine Person, die sich gut mit der Ausstellung auskennt, kann die Sachen erklären. Und die TeilnehmerInnen der Führung können auch Fragen stellen. Aber auch Führungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten müssen in leichter Sprache sein. Und es gibt noch ein paar Dinge, an die man denken muss, wenn man für diese Personen Führungen macht. Auch diese Tipps und Ideen wurden von Menschen mit Lernschwierigkeiten zusammengestellt. Wie wollen wir behandelt werden? Wie jeder andere Mensch auch. Wir möchten mit Respekt behandelt werden. Wir sind nicht dumm. Wir lernen nur anders und in unserem Tempo. Wenn Sie uns ansprechen, duzen Sie uns nicht. Menschen mit Lernschwierigkeiten werden oft einfach geduzt. Aber wir sind ab 18 auch Erwachsene. Bitte behandeln Sie uns nicht wie Kinder! Wir möchten ernst genommen werden. Wenn wir länger brauchen, um etwas zu sagen oder zu fragen, lassen Sie uns Zeit. Bitte beenden Sie nicht unsere Sätze. Wenn wir mit nichtbehinderten Personen kommen und sie wollen etwas von uns, sprechen Sie nicht mit den Nichtbehinderten Personen. Wir können für uns selbst sprechen und entscheiden. Die Sprache Wir brauchen auch bei Führungen einfache Sprache, sonst verstehen wir wieder nicht, worum es geht. Hier die wichtigsten Regeln, an die man sich halten sollte: Die Sprache muss leicht sein. Die Sprache darf aber nicht kindlich oder kindisch sein. Das setzt Menschen mit Lernschwierigkeiten herab! Es muss in kurzen Sätzen gesprochen werden. Am besten ist es, wenn nur 1 oder 2 Informationen in einem Satz sind. Bitte sprechen Sie langsam und deutlich, sonst ist es schwer zu verstehen oder zuzuhören. Wenn etwas erklärt werden muss, geben Sie viele Beispiele aus dem täglichen Leben. Zum Beispiel: Sie erklären etwas über Schafe und Wolle. Zeigen Sie Wolle oder erklären Sie, dass warme Socken oder Winterpullis aus Wolle gestrickt werden.

7 Leichte Sprache für Ausstellungsführungen Wie sollen Führungen gemacht werden? Führungen sind deshalb wichtig, weil es genug Leute gibt, die überhaupt nicht lesen können. Sie haben von einer Ausstellung nur wirklich etwas, wenn sie eine Führung mitmachen. Wenn in einer Gruppe Menschen mit Lernschwierigkeiten sind, ist es wichtig, dass die Führungen so gemacht werden, dass die Personen so viel wie möglich verstehen können. Deshalb,... Es muss genug Zeit für die Führungen geben. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten darf man nicht weniger Zeit einplanen, weil man denkt Die begreifen das sowieso nicht. Man muss die Führungen und die Zeit vielleicht anders einteilen. Manchmal braucht man auch etwas mehr Zeit für die Führungen. Man kann Führungen zum Beispiel so machen: Kurze Einführungen zu einer Sache Zeit zum Anschauen der Sache Zeit für Fragen... und dann das Gleiche für die nächste Sache Weniger ist mehr! Man muss nicht alles erklären, sondern kann sich auch die wichtigsten Sachen heraussuchen und nur die erklären. Und danach brauchen wir dann Zeit, um die Ausstellung selber anzuschauen. Es hilft, wenn immer mal wieder nachgefragt wird, ob wir noch Fragen haben oder ob wir etwas noch einmal erklärt haben wollen. Es ist gut, wenn es viele Sachen zum Anfassen oder Versuchen gibt. So verstehen die meisten Menschen Sachen besser. Und noch ein Tipp! Es gibt Menschen mit Lernschwierigkeiten, die sich sehr für Natur interessieren und viel darüber wissen. Man könnte sie, wenn sie es wollen, zum Beispiel auch schulen und ihnen beibringen, wie sie in einem Team oder alleine Führungen für andere Menschen mit Lernschwierigkeiten machen können. So können Betroffene andere Betroffene durch eine Ausstellung führen. Sie benutzen eher die gleiche Sprache oder erklären Dinge so, dass sie auch verstanden werden. Und die Betroffenen sind Vorbilder für andere Betroffene. Außerdem sind Menschen mit Lernschwierigkeiten, die selbst Führungen geben oder in einem Team dabei mithelfen, auch für alle anderen BesucherInnen wichtig. Diese Menschen mit Lernschwierigkeiten zeigen nämlich, dass sie etwas gut können.

8 Das war toll! Dinge, an die man denken sollte, damit auch Menschen mit Lernschwierigkeiten etwas von Ausstellungen und Naturparks haben In meiner Freizeit möchte ich mich erholen und nicht abmühen müssen, so Stefan Göthling. Damit das auch viele andere Menschen mit Lernschwierigkeiten nach einem Besuch in einem Naturpark oder einer Ausstellung sagen können, gibt es noch einige weitere wichtige Dinge, an die man denken sollte: Die Ausstellungsräume müssen übersichtlich sein. Zu viele Dinge auf zu engem Raum machen eine Ausstellung verwirrend. Es kann sein, dass man sich von den ganzen Dingen erschlagen fühlt. Es muss einen guten Leitfaden durch die Ausstellung geben das ist vor allem wichtig, wenn eine Ausstellung der Reihe nach durchlaufen werden muss. Es muss gute Orientierungshilfen in der Ausstellung und dem Naturpark geben. So haben es Menschen, die sich nicht so leicht in einer fremden Umgebung zurechtfinden, einfacher. Die Orientierungshilfen können zum Beispiel feste Symbole, Fotos oder Farben sein. Die Toiletten oder der Ausgang müssen zum Beispiel leicht zu finden sein Wenn in einer Ausstellung Gegenstände oder Pflanzen sind, die man nicht anfassen soll, muss man das auch sehr gut erkennen. Es reicht nicht, nur ein Schild darauf zu machen, auf dem steht Bitte nicht berühren. Man sollte die Gegenstände zum Beispiel mit einem Symbol durchgestrichene Hand versehen. Ganz wichtig: Wenn es wichtige Dinge gibt, die man nicht anfassen soll, sollten die am besten so stehen, dass man sie auch nicht so leicht anfassen kann. Ausstellungen, in denen es viel zu lesen gibt, sind nicht so toll. Solche Ausstellungen finden wir am tollsten: Ausstellungen, wo wir viel selbst anfassen und versuchen können. Ausstellungen, in denen wir viele Sachen anschauen können, zum Beispiel: Bilder, Sachen, Fotos, Filme oder Dias. Ausstellungen, in denen wir zum Beispiel Kassetten anhören können. Wenn in einer Ausstellung oder einem Naturpark Gegenstände oder Pflanzen zum Anfassen sind, muss man das gut erkennen können. Sie können zum Beispiel mit einem Symbol Hand versehen sein.

Schwere Worte leichter erklärt! 9 Biotop Ein Naturgebiet. In diesem Naturgebiet leben bestimmte Pflanzen und Tiere. Nachhaltigkeit Menschen brauchen die Natur zum Leben. Dazu gehören der Boden, das Wasser und die Luft. Wir müssen die Natur gut behandeln. Die Menschen, die nach uns kommen, brauchen die Natur genau so wie wir. Nahrungskette Ökologie Ökologie ist, wenn es darum geht, wie Menschen, Tiere und Pflanzen miteinander leben. Und wie sie die Erde, das Wasser und die Luft nutzen. Ökosystem Ökosystem ist das Zusammenleben von Natur und Lebewesen. Menschen, Tieren und Pflanzen sind Lebewesen. Schadstoffe Schadstoffe sind giftige Mittel, die für die Natur schlecht sind. Dazu zählen zum Beispiel manche Fliegengifte. Stoffkreislauf Das bedeutet: Tiere fressen andere Tiere. Sie selbst werden dann wieder von anderen Tieren oder von Menschen gegessen und so weiter. Beispiel: Fliegen werden von Fröschen gefressen. Frösche werden von Schlangen gefressen. Und Schlangen werden von Igeln gefressen. Nationalpark Das ist ein großes Naturschutzgebiet. In diesem Gebiet dürfen die Menschen nichts an der Natur verändern. Naturschutz Dazu zählen alle Dinge, die man tut, damit wilde Pflanzen und Tiere gut leben können. Die Naturgebiete, in denen Pflanzen und Tiere leben, sollen erhalten werden. Wenn Dinge aus der Natur wieder in die Natur zurück kommen. Beispiel: Laub von Bäumen kommt auf einen Komposthaufen. Dort wird das Laub nach einer Weile zu Erde. Diese Erde kann man dann wieder im Garten verwenden. Das Laub hat sich also verändert. Es bleibt aber in der Natur. Umweltschutz Dazu zählen alle Dinge, die man tut, um die Welt, in der wir leben, sauber und gesund zu halten. Umweltvermittlung/Umweltbildung Wenn man erklärt, was in der Welt, in der wir leben, geschieht. Beispiel: Ein Mensch erklärt einem anderen, wie man aus Laub wieder Erde machen kann. naturverträglich Wenn etwas für die Natur gut ist, wenn etwas die Natur nicht kaputt macht.

10 Bücher und mehr Hilfsmittel für leichte Sprache Wir vertreten uns selbst! Wörterbuch für leichte Sprache (inkl. CD-ROM) bifos Schriftenreihe 3., überarbeitete Auflage: 2001 Bezug bei: Netzwerk People First Deutschland e.v. Kölnische Str. 99 34119 Kassel Pons Basiswörterbuch Deutsch als Fremdsprache Ernst Klett Verlag Stuttgart 1999 ISBN: 3-12-517203-9 Europäische Vereinigung der Internationalen Liga von Vereinigungen für Menschen mit geistiger Behinderung ILSMH: Sag es einfach. Europäische Richtlinien für leichte Lesbarkeit. Brüssel 1998, ISBN: 2-930078-12-X (kostenlos erhältlich in allen Amtssprachen der Europäischen Union) Hier kann man leichte Sprache lernen/erleben Die folgenden Tipps sind dazu gedacht, sich in leichte Sprache hinein zu hören beziehungsweise hinein zu lesen, um somit ein Gefühl dafür zu bekommen, was leichte Sprache ausmacht und wie man Materialien für Menschen mit Lernschwierigkeiten aufbauen kann. Angebote, die besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten gemacht sind: www.blubberclub.de... Projekt-Homepage der Bundesvereinigung und des Landesverbandes Baden-Württemberg der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.v. www.lebenshilfe.de (Link Leicht verständliche Materialien )... Homepage der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.v. www.ohrenkuss.de... Homepage eines Magazins gemacht von Menschen mit Down-Syndrom www.people1.de... Homepage des Netzwerk People First Deutschland e.v. (befindet sich gerade im Auf- bzw. Umbau) Da es für Menschen mit Lernschwierigkeiten bisher nur wenige Angebote bzw. Materialien in leichter Sprache gibt, greifen wir hier auch auf Informationen für Kinder und Jugendliche zurück. Wichtig ist jedoch dabei, unbedingt daran zu denken, dass leichte Sprache keine kindische oder kindliche Sprache sein soll und darf. Kinder- und Jugendnachrichten Ihres lokalen Rundfunksenders oder im Fernsehen sind gute Beispiele, wie schwere Sachverhalte einfach erklärt werden können www.blinde-kuh.de... Suchmaschine für Kinder www.emil-gruenbaer.de Umwelt-Internetseite auf Initiative der Janosch film & medien AG www.geo.de/geolino/... Internetseite des Kinder- und Jugendmagazins GEOlino www.tivi.de/loewenzahn/... Internetseite der ZDF-Serie Löwenzahn www.tivi.de/logo/... Internetseite des ZDF-Kinder- und Jugendlichenmagazins LOGO www.wasistwas.de/... Homepage der Bücherreihe WAS IST WAS

11 Bücher, die von Menschen mit Lernschwierigkeiten geschrieben wurden Wir vertreten uns selbst! Das kleine 1x1 für gute Unterstützung Eigenverlag Wir vertreten uns selbst! 4. Auflage: 2001 Bezug bei: Netzwerk People First Deutschland e.v. Kölnische Str. 99 34119 Kassel Wir vertreten uns selbst! Das brauchen wir, um gleichberechtigt zu sein! Eigenverlag der Stiftung LEBENSNERV Bezug bei: Netzwerk People First Deutschland e.v. Kölnische Str. 99 34119 Kassel Impressum Herausgeber Natur für alle ist ein Gemeinschaftsprojekt der Lebenshilfe Wittmund e.v. und des Regionalen Umweltzentrums (RUZ) Schortens e.v., das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Niedersächsischen WattenmeerStiftung gefördert wird. In diesem Projekt werden vorerst sieben Planungshilfen zur Barrierefreiheit erarbeitet und veröffentlicht. www.natur-fuer-alle.de Texte/Grafiken Netzwerk People First Deutschland e.v. (Kassel) Redaktion Dr. Sigrid Arnade, H.- Günter Heiden M.A. (JoB.-Medienbüro Berlin) Titelgestaltung/Layout Enno Hurlin (Berlin) Fotos H.- Günter Heiden (Titel), E. Hurlin (S.8/9) Druck agit-druck (Berlin) Gedruckt auf Recymago 100 % Recyclingpapier Auflage 1. Auflage 2003 Bezug Regionales Umweltzentrum (RUZ) Schortens e.v., Ginsterweg 10 D-26419 Schortens Tel.: (0 44 61) 89 16 52 Fax: (0 44 61) 89 16 57 www.ruz-schortens.de Copyright Lebenshilfe Wittmund e.v.

Natur für alle Planungshilfen zur Barrierefreiheit www.natur-fuer-alle.de Ein Gemeinschaftsprojekt von: Lebenshilfe Wittmund e.v. (Projektträger) Drostenstr. 8 D-26409 Wittmund Tel.: (0 44 62) 94 23 33 Fax: (0 44 62) 94 23 35 www.lebenshilfe-wittmund.de Lebenshilfe Wittmund e.v. Regionales Umweltzentrum (RUZ) Schortens e.v. (Kooperationspartner Versandadresse) Ginsterweg 10 D-26419 Schortens Tel.: (0 44 61) 89 16 52 Fax: (0 44 61) 89 16 57 www.ruz-schortens.de Projektmanagement Natur für alle c/o JoB.-Medienbüro Journalismus ohne Barrieren Krantorweg 1 D -13503 Berlin Tel.: (0 30) 431 77 16 oder 436 44 41 Fax: (0 30) 436 44 42 www.job-medienbuero.de Gefördert durch die: Deutsche Bundesstiftung Umwelt Niedersächsische WattenmeerStiftung