Erfahrungsbericht Mein Auslandspraktikum in Kapstadt, Südafrika

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1 Erfahrungsbericht Mein Auslandspraktikum in Kapstadt, Südafrika Abbildung 1: Blick auf Kapstadt Am Ende meines Studiums Design- und Projektmanagement habe ich mich dazu entschieden, ein Auslandspraktikum in Kapstadt zu absolvieren. Von Mitte Mai bis Anfang August 2018 war ich für zwölf Wochen bei International House Cape Town im Bereich Business und Marketing tätig. Im Folgenden möchte ich einen kleinen Einblick in das Praktikum geben und von meinen Erfahrungen während dieser Zeit berichten. Gründe für das Auslandspraktikum Im Laufe meines Studiums und während meiner Tätigkeit als Werkstudentin wurde mir schnell klar, wie wichtig internationale Arbeitserfahrungen und die interkulturelle Kompetenz sind. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Auslandspraktikum entschieden. Bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz bin ich auf das Angebot einer Vermittlungsagentur aufmerksam geworden, in dem ein Praktikum inkl. Sprachkurs in Südafrika ausgeschrieben wurde. Diese Kombination schien für mich perfekt, um wertvolle Auslandserfahrungen zu sammeln und gleichzeitig meine Englischkenntnisse gezielt zu verbessern. Hinzu kam, dass mich Afrika sehr fasziniert und es ein großer Wunsch von mir war, nach Kapstadt zu reisen. FH SWF PROMOS Auslandspraktikum Vanessa Herbers 1

2 Praktikum bei International House Cape Town International House Cape Town gehört zur International House World Organisation. Diese wurde 1953 gegründet und ist ein weltweites Netzwerk aus 160 Sprachschulen in über 50 Ländern. Damit ist International House eine der größten und ältesten Sprachschulen-Gruppe. International House Cape Town befindet sich im Stadtteil Sea Point und ist nur wenige Meter vom Meer entfernt. Es gibt ein breites Angebot an Englischkursen für alle Altersklassen und jedes Sprachniveau. So nehmen an den Kursen Sprachschüler aus der ganzen Welt teil, um Englisch zu lernen bzw. die Kenntnisse zu verbessern. Zusammen mit weiteren Praktikanten durfte ich das Team von International House Cape Town im Bereich Business und Marketing unterstützen. Zu den wesentlichen Aufgaben gehörten die Bereiche Marketingassistenz und Social Media. Diese beinhalteten z. B. die Durchführung von Abbildung 2: Mein Arbeitsplatz Marketing-Recherchen und die Betreuung der Accounts von Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram. Außerdem gibt es auf der Website auf von International House Cape Town einen Blog, für den regelmäßig neue Einträge verfasst wurden. So habe ich z. B. zusammen mit einer weiteren Praktikantin einen Eintrag über einen Ausflug mit einer Gruppe von Sprachschülern nach Robben Island geschrieben. Eine weitere Aufgabe bestand in der Organisation von den sog. Sozialen Aktivitäten. International House Cape Town bietet den Sprachschülern ein umfangreiches Angebot mit täglichen Aktivitäten an, welche geplant, organisiert und begleitet wurden. Dies zählte sicher zu den beliebtesten Aufgaben, da man auf diese Weise selbst neue Orte entdecken und viele neue Leute kennenlernen konnte. Daneben gehörten zum Praktikum weitere Aufgaben wie das Anfertigen von Zertifikaten, Übersetzungen und Statistiken. Das Praktikum beinhaltete zudem, den Sprachschülern bei FH SWF PROMOS Auslandspraktikum Vanessa Herbers 2

3 Fragen weiterzuhelfen und über die verschiedenen Angebote der Sprachschule zu informieren. Neben dem Praktikum habe ich bei International House Cape Town einen Englischkurs absolviert. Zunächst fand ein Einstufungstest statt, um mein Sprachlevel zu ermitteln. Daraufhin startete der Unterricht, welcher sehr abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet war. Von meinen Lehrern habe ich zudem viel über Südafrika erfahren und wertvolle Tipps erhalten. Im Laufe der Zeit habe ich viele Klassenkameraden aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennengelernt. Der Sprachunterricht war insofern besonders spannend, da ich im Rahmen der vielen Übungen eine Menge über die Kulturen und Herkunftsländer der anderen Sprachschüler erfahren habe. Das Leben in Kapstadt Vor meiner Abreise nach Kapstadt trat zunehmend die vorherrschende Wasserkrise in den Fokus der Medien. Der errechnete Day Zero, d. h. der Tag, an dem die Trinkwasserreserven aufgebraucht sind und die Wasserleitungen in Kapstadt abgestellt werden würden, konnte jedoch Abbildung 3: Das Rathaus von Kapstadt glücklicherweise abgewendet werden. Für die Bewohner galten allerdings weiterhin die strengen Restriktionen, nicht mehr als 50 Liter Trinkwasser pro Tag zu verbrauchen. Nach der Ankunft in Kapstadt fielen mir die vielen Plakate am Flughafen, in der Stadt und in sämtlichen Toiletten auf: unter dem Motto Think Water. Care a little. Safe a lot. wurden die Einwohner und Touristen zum Wassersparen aufgefordert. Außerdem waren in nahezu allen öffentlichen Einrichtungen die Wasserhähne zum Händewaschen abgestellt und stattdessen Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Der sparsame Umgang mit Wasser wurde somit schnell zur Gewohnheit. FH SWF PROMOS Auslandspraktikum Vanessa Herbers 3

4 Kapstadt habe ich insgesamt als eine wahnsinnig vielseitige, bunte Stadt mit zum Teil starken Gegensätzen kennengelernt. Besonders auffällig war die Kluft zwischen Arm und Reich. Kapstadt hat zum einen sehr reiche Einwohner, welche in den unzähligen Luxusvillen mit dem traumhaften Blick aufs Meer wohnen und zum anderen die extrem arme Bevölkerung, welche entweder auf der Straße oder in einem der riesigen Townships lebt. Dieser Kontrast ist ständig präsent und wirkt sich auf die allgemeine Sicherheit aus, sodass man sich im Vergleich zu Deutschland leider deutlich mehr vor Kriminalität schützen muss. Trotzdem fühlt sich das Leben in Kapstadt im Allgemeinen recht europäisch an. Die Zeit an den Wochenenden habe ich genutzt, um möglichst viel von Kapstadt und der Umgebung zu erkunden. Kapstadt bietet u. a. viele verschiedene Märkte, die V&A Waterfront mit einer Vielzahl Einkaufsmöglichkeiten an und Restaurants oder die traumhaften Strände in Clifton Abbildung 4: Ausblick vom Lion's Head und Camps Bay. Mein Highlight waren die Aufstiege auf den Tafelberg und den Lion s Head, dessen Gipfel einen unbeschreiblichen Ausblick garantieren. Ein weiterer, sich lohnender Ausflug war eine Tour auf Robben Island, bei der ich viel über die Zeit der Apartheid Abbildung 5: Pinguine am Boulders Beach erfahren habe. Bei Robben Island handelt es sich um eine ehemalige Gefängnisinsel, auf der u. a. Nelson Mandela inhaftiert war. Weitere Ausflugsziele waren z. B. Cape Point und Cape of FH SWF PROMOS Auslandspraktikum Vanessa Herbers 4

5 Good Hope, der Boulders Beach in Simon s Town und der bei Surfern bekannte Strand in Muizenberg. Im Rahmen einer Tour entlang der Garden Route von Kapstadt nach Port Elizabeth habe ich weitere Teile der beeindruckenden Landschaft Südafrikas gesehen. Es ist die Vielfalt, die Kapstadt ausmacht und zu einem wirklich besonderen Ort macht, an den ich definitiv eines Tages zurückkehren werde. Abbildung 6: Safari-Tour im Addo Elephant National Park Fazit Das Auslandspraktikum bei International House Cape Town hat sich mehr als gelohnt. Es hat mir ermöglicht, internationale Arbeitserfahrungen zu sammeln, meine Englischkenntnisse zu verbessern und wundervolle Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Durch das Praktikum konnte ich zudem eine Menge über verschiedene Kulturen und Weltanschauungen lernen und meine interkulturelle Kompetenz erweitern. Darüber hinaus habe ich vieles, was in Deutschland als selbstverständlich gilt, schätzen gelernt. Dazu zählen insbesondere die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die allgemeine Sicherheit auf den Straßen. Die Zeit in Kapstadt war zugegeben nicht immer einfach, aber sie gehört definitiv zu den schönsten und wertvollsten Erlebnissen in meinem Leben. Ich kann daher nur allen Studierenden empfehlen, die Flexibilität des Studiums zu nutzen und ein Auslandspraktikum währenddessen zu absolvieren. An dieser Stelle möchte ich mich abschließend beim Akademischen Auslandsamt der Fachhochschule Südwestfalen für die Unterstützung herzlich bedanken. FH SWF PROMOS Auslandspraktikum Vanessa Herbers 5