Erfahrungsbericht. Erasmus + Praktikum bei Proyecto Español, Alicante, Spanien ( ) Vorbereitung

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1 Erfahrungsbericht Erasmus + Praktikum bei Proyecto Español, Alicante, Spanien ( ) Vorbereitung Ich studiere Gymnasiallehramt für Französisch und Spanisch mit dem Erweiterungsfach Didaktik des Deutschen als Zweitsprache. Um die spanische Sprache gut zu lernen und die theoretischen Inhalte, die ich in meinem Studium gelernt habe, in der Praxis zu vertiefen und zu erweitern, habe ich mich nach dem siebten Semester dazu entschieden ein Urlaubssemester zu beantragen und für 6 Monate nach Spanien zu gehen. Durch die Informationsveranstaltung Wege ins Ausland an der LMU bin ich auf die Möglichkeit eines Auslandspraktikums aufmerksam geworden und habe erfahren, dass man sich dieses finanziell fördern lassen kann. Ein paar Wochen später habe in der Facebook-Gruppe LMU-Romanistik gelesen, dass die Sprachschule Proyecto Español auf der Suche nach Praktikanten ist und habe daraufhin entschieden mich dort um einen Praktikumsplatz zu bewerben. Nach der Zusage stellte ich schließlich einen Antrag auf die Förderung eines Erasmus+ Praktikums bei Student- und Arbeitsmarkt, der schließlich bewilligt wurde. Als Vorbereitung für mein Auslandssemester dienten mir zum einen die Sprachkurse, die ich im Vorfeld im Rahmen meines Hispanistik- Studiums absolviert hatte, sowie ein Praxisseminar zur interkulturellen Kompetenz, an dem ich im Rahmen meines EWS-Studiums teilgenommen hatte. Außerdem habe ich mich vor meiner Abreise über das Land und die Kultur informiert und mir durch einen Reiseführer einen Überblick über Alicante verschafft. Erwartungen zu Beginn des Praktikums Von einem Praktikum im Ausland habe ich mir in erster Linie eine Verbesserung meiner Sprachkompetenzen erhofft. An der Universität wurde mir bereits ein theoretisches Gerüst der spanischen Sprache vermittelt, allerdings hatte ich vor meinem Auslandssemester große Probleme dabei diese theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Es fiel mir beispielsweise sehr schwer eine Präsentation auf Spanisch zu halten und dabei fließend zu sprechen oder auch Gespräche mit spanischen Muttersprachlern zu führen. Durch einen längeren Auslandsaufenthalt in Spanien, in dem ich täglich und intensiv mit der spanischen Sprache in Kontakt sein würde, wollte ich auf eine natürliche und authentische Weise die Sprache lernen und meine sprachlichen Kompetenzen verbessern. Neben der Verbesserung

2 meiner sprachlichen Kompetenzen wollte ich außerdem mein Wissen in Landeskunde erweitern und auf diese Weise neue Dinge über das Land und die Kultur lernen. Unterkunft Da die Sprachschule, an der ich das Praktikum absolviert habe auch Wohnungen an ihre Schüler vermietet hat, habe auch ich mich für eine Unterkunft der Schule entschieden. Das war sehr angenehm und bequem, weil ich mich dabei um nichts kümmern musste und nicht von Deutschland aus eine Wohnung suchen musste. Das Zimmer war zwar sehr klein, aber mit dem Nötigsten ausgestattet und lag sehr zentral und nur ca. 8 Gehminuten von der Schule entfernt. Viele Einheimische haben mir allerdings empfohlen auf eigene Faust eine Wohnung zu suchen, da die Mietpreise in Alicante sehr niedrig sind und man für dasselbe Geld ein deutlich größeres und moderneres Zimmer finden könnte. Da ich allerdings eine sehr nette Mitbewohnerin hatte, die ebenfalls für 6 Monate dort war und wir uns sehr gut verstanden haben und auch in der Freizeit viel miteinander unternommen haben, habe ich mich allerdings dafür entschieden in dieser Wohnung zu bleiben. Ansonsten findet man in Alicante jedoch sehr leicht und schnell günstige Wohnungen übers Internet. Alltag und Freizeit Alicante ist keine sehr große Stadt, hat allerdings trotzdem eine Menge zu bieten! Es gibt eigentlich an jeder Straßenecke nette Cafés und leckere Bars, in denen man sehr gut und günstig essen kann. Eine typisch- spanische Tapas Bar ist zum Beispiel das D Tablas in der Nähe der Explanada (eine sehr schöne bunte Spazierstraße am Hafen), in der die Kellner mit verschiedensten Tapas Variationen durch die Tische gehen und man sich jeweils die Tapas nimmt, die man möchte. Außerdem gibt es dort sehr leckere und günstige Getränke wie zum Beispiel den typischen Sangría oder Tinto de verano. Neben den leckeren Restaurants hat Alicante außerdem ein belebtes Nachtleben zu bieten. Im Barrio und im Castaños findet man verschiedenste Nachtclubs und Bars, in denen man auch mal gut feiern und das spanische Nachtleben genießen kann. Für Kinofans gibt es jeden Mittwoch den miércoles del cine, an dem Kinotickets günstiger als am Wochenende erworben werden können (ca. 5 pro Vorstellung) und außerdem gibt es noch da noch die fiesta del cine, an denen man Kinotickets für nur 2,90 kaufen kann. Für Spanisch-lernende kann ich die Kinobesuche nur wärmstens empfehlen, da man dadurch auf eine sehr natürliche und angenehme Weise die Sprache gut lernen kann. Gut Spanisch lernen und vor allem Kontakt zu Einheimischen kann

3 man sehr gut auch in den verschiedenen Intercambios, Tandemabende, die jede Woche in Alicante angeboten werden. Ich habe beispielsweise jede Woche im Rahmen meines Praktikums das Intercambio in der Sprachule Proyecto Español organisiert und dort teilgenommen und bin zusätzlich am Wochenende in die Freak Arts Bar gegangen, die ebenfalls wöchentlich ein Intercambio veranstaltet hat. Dadurch konnte ich mit Muttersprachlern sprechen üben und habe viele neue Kontakte zu Einheimischen knüpfen können, mit denen ich dann auch außerhalb der Tandemabende etwas unternommen habe. Neben diesem kulturellen Programm bietet Alicante und Umgebung außerdem sehr schöne Strände an denen man sich sonnen und entspannen kann. Der Strand von Alicante (Postiguet) ist sehr schnell und gut zu Fuß erreichbar und die Strände in der Umgebung (wie zb. San Juan) kann man sehr bequem und günstig mit der Tram erreichen. Sehr sehenswert und mit der Tram gut erreichbar ist außerdem noch Altea, ein schönes, kleines und weißes Dorf direkt am Meer. Wenn man ein Auto zur Verfügung hat und sich Spanien mehr zentral ansehen möchte sollte man sich Bocairent anschauen, ein kleines sehr schönes Dorf in den Bergen. Praktikum Was mein Praktikum bei Proyecto Español betrifft, so kann ich sagen, dass ich gleich am ersten Tag von allen sehr lieb und herzlich aufgenommen wurde und mir nach einem kurzen Gespräch mit meiner Chefin über meine Aufgaben während meines Praktikums die Schule gezeigt wurde und ich danach gleich an die anderen Praktikanten übergeben wurde, die mir die grundlegenden Dinge erklärten. Ich habe sehr Anschluss gefunden, weil alle sehr hilfsbereit und herzlich mit mir umgegangen sind, was mir den Einstieg in dieses Unternehmen sehr erleichtert hat. Sehr schnell bekam ich dann auch meine eigenen Aufgaben. Meine hauptsächlichen Aufgaben waren vor allem zu Beginn des Praktikums vor allem administrativer Art. Ich half an der Rezeption aus, beantwortete s und Anrufe, ging zur Post und half bei Büroarbeiten. Später habe ich dann außerdem noch Übersetzungen für die Webseite oder die Flyer der Schule auf verschiedenen Sprachen (Spanisch, Deutsch, Französisch und Englisch) gemacht, wodurch ich sehr viel gelernt habe. Außerdem musste ich jeden Mittwoch mit den anderen Praktikantinnen den Intercambio, eine Tandemabend, in der Schule organisieren, an dem ich dann gleich selber teilgenommen habe und so ebenfalls mein Spanisch verbessern konnte. Außerdem hatte ich die Aufgabe die sogenannten clases extra, ein zusätzliches Unterrichtsangebot der Sprachschule, sowohl für Deutsch, als auch für Englisch zu übernehmen. Gegen Mitte/Ende des Praktikums verlagerte sich mein Aufgabenbereich dann zunehmend in das Klassenzimmer, denn es wurden mir dann mehrere

4 Projekte anvertraut, innerhalb derer ich Deutsch unterrichtet habe. Zum einen musste ich einen kompletten Kurs zur Akzentreduzierung von spanischen Deutschlernen entwerfen, planen und diesen schließlich durchführen. Außerdem wurde mir ein Deutsch-Intensivkurs übergeben, indem ich Spanier sprachlich auf ein Praktikum oder eine Ausbildung in Deutschland vorbereiten sollte. Dieses Projekt hat mir sehr viel gebracht, da ich dadurch die Möglichkeit hatte intensiv Praxiserfahrung im Unterrichten zu sammeln und gleichzeitig auch viel Spanisch zu sprechen, da die Schüler den Kurs ohne Vorkenntnisse besuchten und ich deshalb vor allem am Anfang sehr viel auf Spanisch erklären musste. Durch die Unterrichtsvorbereitung und die anschließende Durchführung meiner Stunden hatte ich die Möglichkeit viel Praxiserfahrung für meinen zukünftigen Beruf als Lehrerin zu sammeln. Da ich Didaktik des Deutschen als Zweitsprache studiere, war dieser Aufgabenbereich umso interessanter für mich, weil ich dadurch Praxiserfahrungen in der Vermittlung des Deutschen sammeln konnte. Fazit Rückblickend kann ich sagen, dass sich mein Auslandssemester in jeder Hinsicht für mich gelohnt hat und ich es jederzeit wieder machen würde. Ich konnte meine sprachlichen Kenntnisse deutlich verbessern und fühle mich jetzt viel sicherer was meine sprachlichen Kompetenzen betrifft. Allerdings habe ich durch das Auslandssemester viel mehr als nur die Sprache gelernt: ich hatte die Möglichkeit ein neues Land und eine fremde Kultur kennenzulernen, ich habe verschiedene Menschen kennengelernt und viele internationale Kontakte geknüpft, die ich auch hier in Deutschland weiter aufrechterhalten möchte. Neben diesen Punkten habe ich auch sehr viele neue Dinge über mich gelernt und konnte mich in diesen 6 Monaten nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickeln, wodurch das Auslandssemester für mich nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche Bereicherung darstellt. Außerdem habe ich auch ein stärkeres Bewusstsein für die deutsche Kultur und mein eigenes Land entwickelt und konnte meine interkulturellen Kompetenzen weiterentwickeln, weil ich neben der Tatsache in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, vor allem auch durch meine Arbeit in der Sprachschule viel Kontakt zu verschiedensten Kulturen hatte. Sehr interessant war es für mich auch einen Einblick in ein Unternehmen, dessen Organisation und Strukturierung, sowie einen Einblick in das Berufsleben zu bekommen und die Gelegenheit zu bekommen auch einen Einblick in andere Tätigkeitsbereiche wie Marketing oder Verwaltung zu bekommen. Dies hat mich in meiner Studienwahl bestätigt, da ich dadurch direkt vergleichen konnte und gemerkt habe, dass mir das Unterrichten viel mehr Freude und Erfüllung bringt als beispielsweise den ganzen Tag im

5 Büro zu sitzen. Alles in Allem bin ich sehr glücklich und dankbar darüber die Chance gehabt zu haben ein Auslandssemester und ein Praktikum in Spanien gemacht haben zu dürfen, weil es mir sowohl fachlich als auch persönlich sehr viel gebracht hat, weshalb ich jedem Student, der gerne eine Fremdsprache lernen möchte und gleichzeitig einen Einblick in die Berufswelt werfen möchte, ein Auslandspraktikum uneingeschränkt empfehlen kann. Proyecto Español bietet ständig neue Praktikumsplätze an und freut sich jederzeit über Bewerbungen.