DAAD- Abschlussbericht. Paraguay. Blockpraktikum
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- Siegfried Hummel
- vor 8 Jahren
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1 DAAD- Abschlussbericht Paraguay Blockpraktikum Aufenthalt in Paraguay vom bis Heimatuniversität: Pädagogische Hochschule Weingarten Studiengang: Grundschullehramt Name: Michaela Fink Gastschule: Goethe Schule Asunción Geburtsdatum: Anlass: 2. Blockpraktikum
2 Die Schule Mein 2. Blockpraktikum habe ich anstatt in Deutschland im Ausland absolviert. Die Pädagogische Hochschule Weingarten, an der ich studiere, hat mehrere Partnerschulen unter anderem in Südamerika. Ich habe mich für die Goethe Schule in Asunción in Paraguay entschieden. Die Goethe Schule Asunción ist eine deutsche Auslandsschule mit etwa 1200 Schülern. Sie führt die Schüler vom Kindergarten bis zum nationalen Abitur, seit kurzer Zeit auch einen Zweig zum internationalen Baccalaureate. Mir hat diese Schule sehr gut gefallen. Man kann sie von mehreren Gesichtspunkten aus betrachten. Diese würde ich im Weiteren gerne erläutern. Zum einen ist sie eine paraguayische Schule. Die Goethe Schule ist eine Privatschule, die uneingeschränkt der Schulaufsicht des paraguayischen Schulministeriums unterliegt. Sie führt als ein zentrales Ausbildungsziel zur paraguayischen Hochschulreife. Der allergrößte Teil der Lehrerschaft und der Schülerinnen und Schüler sind paraguayische Landeskinder. Zur Entwicklung einer paraguayischen Identität wird Guarani unterrichtet und weist das übrige Lernprogramm viele Schwerpunkte zur paraguayischen Geschichte, Gesellschaft und Kultur auf. Zum anderen ist sie eine deutsche Schule. Sie wurde vor langer Zeit von der Deutschen Gemeinde in Asunción gegründet. Im Vorstand der Schule spricht man auch heute noch deutsch. Viele Familien mit deutschem Hintergrund schicken ihre Kinder auf diese Schule. Deutsch wird als Zweitsprache vom Kindergarten an gelehrt und gelernt. Deutsch wird in bestimmten Fächern, wie zum Beispiel Biologie, auch als Unterrichtssprache eingesetzt. Seit vielen Jahren gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik Deutschland. Deutschland unterstützt die Schule finanziell und entsendet Lehrkräfte. Diese werden im Bereich der deutschen Sprache eingesetzt. Die Schule hat auch einen deutschen Schulleiter. Sie ist mit den anderen 140 deutschen Auslandsschulen in der ganzen Welt eng vernetzt.
3 Viele Schülerinnen und Schüler fahren in der 9. Klasse für ca. 5 Monate zum Austausch nach Deutschland. Die Schule ist auch im alltäglichen Betrieb eine Begegnungsschule zwischen deutscher und paraguayischer Lernkultur. Mein Praktikum An meinem ersten Schultag in der Goethe Schule, wurde ich gleich sehr freundlich empfangen. Da ich in Deutschland Grundschullehramt studiere, wurde ich auch hier in der Primarschule eingesetzt. Es gibt 11 Lehrkräfte die nur für das Fach Deutsch zuständig sind, davon sind auch viele Muttersprachler deutsch. Die erste Woche konnte ich erst einmal hospitieren, um einen Einblick zu bekommen. Mir wurde es freigestellt in welche Klassen ich rein schauen wollte. In diesem Punkt waren die Lehrkräfte auch immer sehr offen. Ich konnte mir selbstständig einen Stundenplan anfertigen, der dann nur noch mit der Fachleiterin besprochen wurde. Die Primarstufe, anders wie in Deutschland, geht bis zur 6. Klasse. Jedoch habe ich mich zunehmend auf die 1. bis 4. Klasse konzentriert. Ich habe mich bemüht alle Klassenstufen sowie Angebote, wie zum Beispiel Theater und Tanz aber auch Stunden die auf Spanisch unterrichtet werden, zu besuchen. Grundlegend zur Schule ist noch zu sagen, dass alle Klassenstufen jeden Tag mindestens 7 Stunden in der Schule sind, jedoch dauert dort eine Unterrichtsstunde nur 40 Minuten. Das heißt alle Lehrkräfte wie auch die Schülerinnen und Schüler sind von 7:15 Uhr bis mindestens 12:25 Uhr in der Schule anwesend. Was mir auch sehr gut gefallen hat, sind die gemeinsamen Besprechungsstunden (Reunión), die wöchentlich und für jede Klassenstufe stattfanden. Dort trafen sich die zuständigen Lehrerinnen um ihren Unterricht für eine Woche zu planen und aufeinander abzustimmen. Beeindruckend war, wie stark die Lehrkräfte sich gegenseitig unterstützt haben.
4 Neben den Hospitationsstunden, durfte ich natürlich auch unterrichten. Meine Praktikumskollegin, Judith Belser, und ich haben gemeinsam das Projekt Gesundes Frühstück gestartet. Uns ist bei den Schülerinnen und Schülern aufgefallen, dass sie hauptsächlich Kekse, Popkorn und Cola als Frühstück von zu Hause mitbringen. Daraufhin war es uns ein großes Anliegen dieses Projekt in den 4. Klassen durchzuführen, was den Kindern auch sehr viel Spaß gemacht hat. Außerdem haben wir in der 2. Klasse das Thema Herbst eingeführt und auch beim Thema Ostern tatkräftig in verschiedenen Klassen mitgeholfen. Um die Unterrichtsstunden vorzubereiten, konnte ich den Computer benutzen und in der Bibliothek arbeiten. Zusätzlich hat die Schule jemanden angestellt, der für die Kopien, Kartons, bunte Blätter zuständig ist. Diese Materialien konnte ich jederzeit für meinen Unterricht mitbenutzen. Einerseits hat man hier als Praktikant viele Freiheiten, das heißt wiederum aber auch andererseits, dass von einem erwartet wird, dass man sich von sich aus einbringt und eigene Ideen vorschlägt. Ich konnte mich dabei aber immer auf die Unterstützung der Lehrkräfte verlassen. Schlussendlich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung mein Blockpraktikum im Ausland, an dieser Schule in Asunción, zu absolvieren. Ich konnte viele positive Erfahrungen und Eindrücke im Bezug auf Schule, Lehrkräfte und Unterricht sammeln und mit nach Deutschland nehmen und diese hoffentlich auch in Deutschland anwenden. Land und Leute Nachdem ich in Asuncion gelandet bin, hat mich Herr Dyck (Rektor der Schule) direkt am Flughafen abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht. Dort wurde ich sehr herzlich empfangen und durfte gleich mein Zimmer beziehen. Für die nächsten sieben Wochen teilte ich mein Zimmer mit meiner Freundin Judith Belser aus Deutschland, die ebenso wie ich ihr Praktikum an der Goetheschule absolvierte.
5 Unsere Gastfamilie war sehr nett und spricht zu Hause nur Deutsch. Aus diesem Grund haben wir während des Aufenthalts nicht viel Spanisch gesprochen und konnten es dadurch leider nicht verbessern. Trotzdem war es sehr schön in der Familie und wir konnten viel über das Land, die Leute und das Essen kennenlernen. Unsere Gastmutter hat sowohl typisch Deutsch als auch typisch Paraguayisch gekocht, wodurch wir viele leckere Lebensmittel und Gerichte kennengelernt haben. Vor allem die Früchte Goiaba und Chirimoya sowie die Wurzel Maniok haben uns sehr geschmeckt. Wenn die Familie, für ein Assado (Grillparty), zu Freunden gegangen ist, durften wir jederzeit mitkommen, was natürlich super war und man auf keinen Fall ablehnen sollte. Wir durften sie sogar auf eine Hochzeit, von Freunden, begleiten. Auch bei Ausflügen waren wir immer, soweit wir zeitlich konnten, dabei und konnten so das Land kennenlernen. Ein paar Lehrkräfte haben mit uns ab und zu etwas unternommen und sind mit uns Essen gegangen. So konnten wir noch weitere typische Gerichte wie Pan Arabe, Manioka frita, Empanadas und Sopa Paraguaya kennenlernen. Außerdem waren sie mit uns in typisch paraguayischen Geschäften wo wir noch Mitbringsel für zu Hause kaufen konnten. Jederzeit gaben uns die Lehrer Tipps was wir noch machen könnten und waren somit eine große Unterstützung. Wenn wir nachmittags Zeit hatten und keinen Unterricht vorbereiten mussten sind wir auch mal mit dem Bus ins Zentrum gefahren und haben uns die Stadt angeschaut. Um mit dem Bus zu fahren muss man in Asuncion nur an die Straße laufen, wenn der richtige Bus kommt die Hand rausstrecken und einsteigen. Es gibt keine Bushaltestellen und keine Fahrpläne, weswegen man sich immer durchfragen muss, wo man in den richtigen Bus einsteigen kann. Aus diesem Grund kam es auch mal vor, dass wir den falschen Bus genommen haben und unfreiwillig eine einstündige Stadtrundfahrt gemacht haben. Passiert ist uns während des Aufenthalts jedoch nie etwas und wir sind grundsätzlich immer auf hilfsbereite Leute gestoßen. Trotzdem hat uns unsere Familie geraten, ab ca. 21:00 Uhr nicht mehr mit dem Bus zu fahren. In Paraguay kann es oft vorkommen, dass einem auf der Straße nachgerufen wird, oder dass ein vorbeifahrendes Auto hupt, was für uns am Anfang sehr komisch war. Die Menschen waren aber nie aufdringlich, so dass man keine Angst haben musste.
6 Fazit: Der Aufenthalt in Paraguay war sehr schön und ich bin sehr froh, dass ich mein Praktikum dort machen konnte. Wir hatten zu jeder Zeit, sowohl in der Schule als auch in der Familie, die volle Unterstützung und konnten so die Schule, das Land und die Leute kennenlernen. Das einzige was ich bedaure, ist dass ich mein Spanisch nicht arg verbessern konnte, da sowohl in der Schule als auch in der Familie nur Deutsch gesprochen wurde. Trotzdem kann ich jedem empfehlen nach Paraguay in die Goetheschule zu gehen. Selbstverständlich darf dieser Bericht für andere Interessenten zur Verfügung gestellt und veröffentlich werden. Danke noch einmal für Ihre Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen Michaela Fink
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