Ferkelschutzeinrichtung

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1 Hörmann GmbH & Co. KG Ferkelschutzeinrichtung Typ Komfort II diagonal mit V2A-Ecktrog DLG-Prüfbericht 5286 Kurzbeschreibung Hersteller und Anmelder Hörmann GmbH & Co. KG Allgäuer Stallbau Buchloe Rudolf-Hörmann-Straße 1 D Buchloe Telefon: Telefax: info@hoermann-buchloe.de Internet: Fixiereinrichtung für Sauen in Abferkelbuchten zum Schutz von Ferkeln vor dem Erdrücken; Sauentrog hochgesetzt (Ecktrog), aus V2A. diagonal angeordneter Schutzrahmen, in der Länge 3-fach um jeweils 80 mm verstellbar sowie hochklappbar (siehe Bild 3); (Beschreibung und Technische Daten siehe Seite 5). Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft e.v. Prüfstelle für Landmaschinen Bild 2 (Systemskizze): Hörmann-Ferkelschutzeinrichtung Typ Komfort II (schematisch)

2 Beurteilung kurzgefaßt Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung Fixiereinrichtung für Sauen zum Schutz von Ferkeln Technische Kriterien Einbau Einbauskizze als Systemskizze vorhanden Montage in Eigenleistung gut möglich + Handhabung Schutzrahmen hochstellen von einer Person gut möglich + Verriegelung funktionsgerecht gesichert + Längenverstellung ausziehbares Standende, befriedigend einfach Breiteneinstellung befriedigend einfach Ein- und Austrieb ungehindert möglich Erreichbarkeit der Ferkel befriedigend Reinigung und Desinfektion Durchführbarkeit einfach + Trog Futterverluste gering + Technische Möglichkeit der Trogentleerung keine Durchführbarkeit der Trogreinigung einfach + Betriebsverhalten Ausführung stabil + Haltbarkeit / Verschleiß gut + Gewährleistung Herstellergarantie 24 Monate Umwelt / Recycling Entsorgung bei Neukauf kostenlose Rücknahme + Tierbezogene Kriterien Funktionen für die Sau Eingewöhnungsphase kurz + Breitenkomfort beim Seitenliegen sehr gut, innere Breite an mittleren Abweisern auf max. 790 mm einstellbar ++ Körperpflege eingeschränkt möglich Funktionale Trennung Kot-/Harnbereich von Fress-/Liegebereich möglich Normale Nahrungsaufnahme gut möglich, Abstand Trogkante/Boden = 320 mm + Bewegungsfreiheit beim Abferkeln ausreichend Geburtshilfliche Maßnahmen Standende ausziehbar Arttypisches Aufstehen und Abliegen In Abhängigkeit vom Bodensystem eingeschränkt möglich Kontaktaufnahme zu anderen Sauen möglich Systembedingte Verletzungen wurden nicht beobachtet Verletzungsrisiken für AS / JS gering Formgebung Trog Ecktrog mit abgerundeten Kanten DLG-Prüfbericht

3 Tierbezogene Kriterien Funktionen für die Ferkel Gleichzeitiges Saugen möglich Systembedingte Verletzungen wurden nicht beobachtet Systemeinfluss auf die Verhinderung von Trittverletzungen deutlich ++ Verletzungsrisiken Abstand Abweiser-Boden vorne 65 mm / hinten 115 mm* / Abstand Trogboden-Stallboden an kleinster Stelle 110 mm * siehe ausführliche Beurteilung auf Seite 5 Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) Prüfergebnisse Eignung Die Hörmann-Ferkelschutzeinrichtung Typ Komfort II ist zum Fixieren der Sauen in Abferkelbuchten und zum Schutz der Ferkel vor dem Erdrücken gut geeignet. TECHNISCHE KRITERIEN Einbau Eine Einbauanleitung ist als Systemskizze vorhanden. Auf Wunsch kann der Einbau durch Firmenmonteure vorgenommen werden. Die Eigenmontage ist gut möglich. Handhabung Die Handhabung ist einfach. Ein Hochklappen der Ferkelschutzeinrichtung ist durch eine Person gut möglich, da die linke und rechte Hälfte getrennt hochgeschwenkt werden können. Die Längenverstellung des Schutzkorbes ist mit normalem Kraftaufwand durchführbar, im Neuzustand kann die Rohrführung etwas verklemmen. Die Verriegelung des Kastenstandes mit der vorderen Halterung ist gegen das Herausspielen funktionsgerecht gesichert. Der Ein- und Austrieb der Sau ist ungehindert möglich. Ein Frontaustrieb ist nicht möglich. Die Erreichbarkeit der Ferkel ist normal. Eine Schnellverstellung des Schutzkorbes in der Breite ist im Bereich des Troges nicht vorgesehen, im hinteren Bereich ist die Breite des Schutzrahmens über eine Lochreihe mit 4 Einstellungen veränderbar. Reinigung und Desinfektion Reinigung und Desinfektion der Ferkelschutzeinrichtung sind gut durchführbar. Haltbarkeit Die Haltbarkeit der Schutzeinrichtung ist gut, die Ausführung stabil. Die Verzinkung erwies sich während der Prüfung als haltbar. Nennenswerter Verschleiß trat nicht auf. Umwelt / Recycling Der Hersteller nimmt beim Neukauf seine ausgedienten Ferkelschutzkörbe zurück und führt sie kostenlos dem Recycling zu. Trog Die Futtervorlage für die Sau erfolgte über eine Fütterungsanlage. Bei einer Höhe der Trogkante von 320 mm über dem Stallboden konnten Jungsauen den Trogboden noch gut erreichen. Die Futterverluste waren bei zweimal täglich rationierter Fütterung gering. Es bestehen keine technischen Möglichkeiten zur Trogentleerung, eine Trogreinigung mit anschließender Desinfektion nach den Durchgängen war durch die V2A-Verarbeitung einfach durchführbar. Aufzuchtergebnis Systembedingte Ferkelverluste wurden während der Prüfung nicht beobachtet. DLG-Prüfbericht

4 Bild 3: Hörmann-Ferkelschutzeinrichtung Typ Komfort II diagonal hochgestelltes Seitenteil (schematisch, Maße in mm). TIERBEZOGENE KRITERIEN Funktionen für die Sau Die Sauen zeigten in Direkt- und Videobeobachtungen eine kurze Eingewöhnungsphase beim Einstallen in die Ferkelschutzeinrichtung. Der Breitenkomfort beim Seitenliegen ist gut, Körperpflegeaktionen wie Kratzen, Scheuern oder Wälzen sind durch das System nur bedingt möglich. Die funktionale Trennung des Kot-/ Harnbereichs vom Fress-/Liegebereich ist durch die Länge der Bucht möglich. Der Abstand von 320 mm zwischen Trogkante und Boden ermöglicht der Sau eine normale Nahrungsaufnahme. Die Bewegungsfreiheit beim Abferkeln ist ausreichend. Für geburtshilfliche Maßnahmen ist das Standende ausziehbar. Das arttypische Aufstehen und Abliegen ist abhängig vom Bodensystem und bei tierindividueller Breiteneinstellung eingeschränkt möglich, ein Umdrehen der Sauen ist im Prüfzeitraum nicht aufgetreten. Ein Hineintreten der Sauen in den Trog wurde nicht beobachtet. Ein Hochsteigen wird durch die aufgesetzten Bügel verhindert. Die Innenhöhe des Kastenstandes ist mit 1100 mm gut bemessen. Der Sichtkontakt zu anderen Sauen wird durch den Schutzrahmen nicht beeinträchtigt. Das Verletzungsrisiko wird für Alt- und Jungsauen als gering eingeschätzt. Funktionen für die Ferkel Die Schutzvorrichtung ermöglicht bedingt durch die Bodenfreiheit (Abstand der unteren Längsrohre vom Boden) allen Ferkeln bis zum Absetzen ein gleichzeitiges und ungehindertes Saugen. Die Ferkelschutzeinrichtung ermöglicht eine einphasige Ferkelaufzucht, da die einzelnen Seitenteile hochgeklappt werden können (siehe Bild 3). Voraussetzung hierfür ist eine Deckenhöhe von mindestens 1990 mm oder ganz hochgeklappt von 2600 mm. Systembedingte Verletzungen der Ferkel traten während der Prüfung nicht auf, jedoch birgt der teilweise geringe Abstand zwischen Trogund Stallboden ein geringes Risiko durch Einklemmen. DLG-Prüfbericht

5 Der geringe Abstand von 65 mm zum Boden bei den ersten beiden Abweisern wurde vom Hersteller gewählt, um v.a. bei Jungsauen ein Durchrutschen und Einklemmen zu verhindern. Umfrageergebnis Eine Umfrage bei mehreren Besitzern typengleicher Ferkelschutzeinrichtungen mit zusammen über 220 ausgestatteten Abferkelbuchten bestätigt die Prüfungsergebnisse. Es konnten keine Aussagen über den V2A-Trog gemacht werden, da dieser zum Zeitpunkt der Umfrage erst neu auf dem Markt erschienen ist. Ein Großteil der Befragten würde die Ferkelschutzeinrichtung Komfort II der Firma Hörmann im Bedarfsfall wieder anschaffen. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Bauart Ferkelschutzeinrichtung, verzinkt mit Trog aus V2A-Stahl. Ferkelschutzeinrichtung freitragender, schräg gestellter, hinten breiten- und längenverstellbarer Schutzkorb mit hochklappbaren Standhälften, aus Stahlrohr (42 mm und 34 mm ø); vordere Trogbleche mit der Stallwand und der Trennwand verschraubt; Standlänge verstellbar in drei Stufen um je 80 mm auf Innenlängen von 1770 mm, 1850 mm und 1930 mm ab Trogkante; werkzeuglos arretierbar mittels Vollschaftschraube; vordere lichte Breite von 575 mm nicht verstellbar, hinten über eine 4er-Lochreihe in Breite und Diagonale verstellbar; lichte Höhe des Kastenstandes 1100 mm 6 Abweiser an jeder Seite abgewinkelt (240 bis 280 mm lang), lichtes Maß von Abweiser zu Abweiser ø 250 mm; alle Stahlteile feuerverzinkt. Fütterungseinrichtung hochgesetzter Trog aus nichtrostendem Stahl (V2A), Trogkante 320 mm über Boden, zwischen Stallwand und Front- Hauptabmessungen Ferkelschutzeinrichtung Gesamthöhe Länge ab Trogkante min/max Innere Breite (mittleres Rohr) min / max Abstand untere Längsrohre Boden Ferkelabweiser Länge Abstand zwischen Abweisern Abstand Abweiser Boden Trog Abstand Trogkante Boden Abstand Trogboden Stallboden min / max Tiefe Höhe Breite rahmen eingesetzt und verschraubt, Bodenfreiheit vorne zwischen Trog und Stallboden mm; maximale Innenbreite des Troges 520 mm, maximale Tiefe 440 mm; Einbau Auf Wunsch des Käufers läßt sich der firmenseitige Lieferumfang variieren; Eigenleistungen sind möglich. Andere Ausrüstungen / Ausführungen (nicht geprüft): Polymerbeton-Ecktrog sowie Polymerbeton-Kipptrog für gerade Aufstallung mm 1690 / 1930 mm 600 / 650 mm 335 mm 280 / 280 / 240 / 240 / 240 / 240 mm ø 250 mm 65 / 65 / 120 / 115 / 115 / 115 mm 320 mm 110 / 170 mm 440 mm 220 mm 520 mm DLG-Prüfbericht

6 Prüfung Die Ferkelschutzeinrichtung vom Typ Komfort wurde bereits 1996 DLG-anerkannt (Prüfbericht 4513). Für die Prüfung wurden in einem landwirtschaftlichen Betrieb mehrere Ferkelschutzkörbe eingebaut. In den Buchten ferkelten Jung- und Altsauen unterschiedlicher Rassen. Im Rahmen einer Nachprüfung für den DLG-Signum- Test wurden beim Typ Komfort II diagonal insbesondere die tierbezogenen Kriterien verstärkt untersucht und bewertet. Im Laufe der Nachprüfung 2002/2003 wurden vom Hersteller Änderungen an den Ferkelschutzeinrichtungen vorgenommen. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Praktischer Einsatz Landw.-Meister P. Klimmer, Obernburg DLG-Prüfungskommission Dipl.-Ing. agr. H.-J. Lücker, LVA Haus Düsse Dr. A. Naumann, Agrar-Service GmbH, Wülknitz Frau Dr. A. Rudovsky, Universität Halle Dr. med. vet. H. Schnapperelle, Cottbus Dipl.-Ing. agr. (FH) D. Unbereit, Großharthau Dr. F.-W. Venzlaff, LVL Teltow/Ruhlsdorf Berichterstatter Dipl.-Ing. S. Häuser, Groß-Umstadt DLG-Fachausschuß Tiergerechtheit PD Dr. D. Hesse, VzF Uelzen Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. 12/2003 DLG DLG-Anerkennung bis 2007 ENTAM European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter oder unter der -Adresse: Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft e.v. Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Telefon: , Fax: Internet: Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft e.v. Prüfstelle für Landmaschinen Lerchensteig 42, D Potsdam Telefon: , Fax: Internet: Download aller DLG-Prüfberichte unter: DLG-Prüfbericht