Prüfbericht MIK-Elektroheizplatte Typ Thermo E mit Regelgerät E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D. Hersteller und Anmelder MIK Heinrich Michel

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1 Prüfbericht 4899 MIK-Elektroheizplatte Typ Thermo E mit Regelgerät E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D Hersteller und Anmelder MIK Heinrich Michel Zu den Buchen 2a D Marienhausen Telefon / Telefax /

2 Beurteilung - kurzgefasst MIK-Elektroheizplatte Typ Thermo E mit Regelgerät E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D MIK Heinrich Michel, Zu den Buchen 2a, D Marienhausen T A N E R K A N N Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung als geregelte Elektrobodenheizung für den Ferkelliegebereich in Abferkelbuchten; mit manueller Sollwerteinstellung; in den ersten 3 Lebenstagen der Ferkel zusätzlich Infrarotstrahler eingesetzt Technische Kriterien Wärmebereitstellung Nennleistung 85 Watt je Heizplatte, 255 Watt pro Nest Energiezufuhr nach Einschalten permanent, später zyklisch Wärmeverteilung (bei Solltemperatur 41 C; Umgebungstemperatur 20 C) auf der Ferkelliegefläche vorteilhafte Temperaturen (37-43 C): 70 % optimale Temperaturen (39-41 C): 37 % - mittlere Temperatur 37,4 C Variationskoeffizient 13 % - Temperaturregelung Analogregler Schaltdifferenz kleiner 1 K + Digitalregler Schaltdifferenz kleiner 1 K + Einzelbuchtenregelung möglich, Mehrbuchtenregelung für max. 8 Buchten je Regelgerät möglich Betriebssicherheit Regelgeräte zuverlässig + Kabel der Heizplatte durch Verbiss gefährdet - Haltbarkeit keine sichtbaren Veränderungen + Handhabung einfach + Einbau Montage der Heizplatte in Eigenleistung möglich + Einbauanleitung anschaulich und leicht verständlich + Reinigung / Desinfektion einfach durchführbar + Tierbezogene Kriterien Tierverhalten Annahme der Heizplatte bereitet keine Schwierigkeiten + Liegeverhalten vorwiegend in Seiten- und Bauchlage + Trittsicherheit hoch + Nach Schweinehaltungsverordnung Wärmeableitung nicht nachteilig Größe 0,72 m 2 ; ausreichend für 12 Ferkel mit durchschnittlich 5 kg Gewicht ++ Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) 2

3 Kurzbeschreibung Elektroheizplatte für den Ferkelliegebereich mit Regelanlage E-Jet 2A (analog) bzw. E-Jet 2D (digital); Heizplatte aus 4 Teilen bestehend: Kunststoffliegefläche Heizfolie mit Elektro-und Fühleranschluss Kunststoffplatte zur Wärmedämmung nach unten Kunststoffzarge mit entsprechenden Formstücken zum Einfügen in das MIK-Rostsystem; Regelanlage E-Jet 2A besteht aus: Gehäuse mit Schraubanschlussen für Elektro- und Fühlerleitungen pro Kanal ein Drehknopf für Heizeinstellung von 0 bis 10 drei Kontrollleuchten; Regelanlage E-Jet 2D besteht aus: Gehäuse mit Schraubanschlussen für Elektro- und Fühlerleitungen 5 Tasten mit 7-Segment-Anzeigenfeld sechs Kontrollleuchten. (Beschreibung und Technische Daten siehe Seite 5) Bild 1: Systemskizze MIK-Elektroheizplatte Typ Thermo E 3

4 Prüfergebnisse Eignung Die MIK-Elektroheizplatte Typ "Thermo E" eignet sich als temperaturgeregelte Elektro-Bodenheizung für Ferkelnester in Abferkelbuchten mit manueller Sollwerteinstellung. Die Temperaturregelung erfolgt mit der Regelanlage E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D. In den ersten drei Lebenstagen der Ferkel wurde im Einsatzbetrieb zusätzlich ein Infrarotstrahler eingesetzt. Technische Kriterien Wärmebereitstellung Nennleistung Die Nennleistung der MIK-Elektroheizplatte Typ "Thermo E" beträgt max. 85 Watt je Einzelheizplatte (60 x 40 cm) und ist damit für die zu beheizende Fläche beim Stalleinsatz gut dimensioniert. Energiezufuhr Die Zufuhr der Energie zur Heizplatte erfolgt durch die Regelanlage E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D nach dem Einschalten permanent, ab Erreichen der Solltemperatur dann zyklisch mit Schaltpausen von ca. drei Minuten. Energiebedarf Unter Laborbedingungen, d.h. ohne Ferkel, wurde bei einer eingestellten Solltemperatur von 41 C sowie 20 C Umgebungstemperatur ein Energiebedarf von 76 Watt pro Stunde je Einzelheizplatte (228 Watt pro Stunde je Ferkelnest) ermittelt. Aufheizverhalten Unter Laborbedingungen wurde bei maximaler Reglerstellung und einer Umgebungstemperatur von 20 C eine Aufheizdauer von 18 min für die Erhöhung der Oberflächentemperatur der Heizplatte von 20 C auf 40 C ermittelt. Abkühlverhalten Für die Abkühlung der Oberflächentemperatur der Heizplatte von 40 C auf 30 C wurde eine Abkühldauer von 10 min unter Laborbedingungen bei 20 C Umgebungstemperatur gemessen. Wärmeverteilung Die beste Wärmeverteilung für neugeborene Ferkel wurde für die MIK-Heizplatte unter Laborbedingungen mit 41 C Solltemperatur bei einer Umgebungstemperatur von 20 C ermittelt (siehe Bild 2). Der Liegeflächenanteil mit vorteilhaften Temperaturen für die Ferkel umfasst bei der MIK-Heizplatte unter Laborbedingungen (ohne Ferkel) 70 %, dieses wurde mit befriedigend bewertet. Auf 37 % der Liegefläche wurden optimale Temperaturen ermittelt. Dieser Flächenanteil erhielt eine ausreichende Bewertung. Für die MIK-Elektroheizplatte hat sich bei der 4 Bild 2: Wärmeverteilung auf der MIK- Elektroheizplatte Typ Thermo E bei einer Solltemperatur von 41 C unter Laborbedingungen

5 besten Wärmeverteilung für neugeborene Ferkel eine mittlere Temperatur von 37,6 C ergeben. Diese wurde als befriedigend bewertet. Der Variationskoeffizient VK der gemessenen Oberflächentemperaturen, d.h. die Schwankungen der einzelnen Temperaturen um diese mittlere Temperatur, betrug 13 % und wurde als ausreichend eingestuft. Temperaturregelung Die Schaltdifferenz (Abstand zwischen Einund Ausschalttemperatur) beträgt bei beiden Regelgeräten weniger als ±1 K und wird mit gut bewertet. Mit den Regelgeräten E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D sind zwei Ferkelnester unabhängig von einander regelbar. Mit einem Regelgerät können maximal 8 Ferkelnester, bestehend aus 24 Einzelplatten, geregelt werden. Davon können jeweils vier (12 Einzelplatten) mit nur einer Solltemperatur betrieben werden. Betriebssicherheit Der Betrieb der Regelanlagen E-Jet 2A bzw. E- Jet 2D ist zuverlässig. Die Kabel zu den Heizplatten sind durch Verbiss gefährdet. Es ist darauf zu achten, dass eine gute mechanische Abschirmung der Kabel von der Heizplatte bis zum Regler erfolgt. Haltbarkeit Die Haltbarkeit ist gut. Alle Bauteile sind durch Materialauswahl und Bearbeitungsverfahren auf Beständigkeit ausgelegt und so für den Langzeiteinsatz unter Stallklimabedingungen geeignet. Handhabung Die manuelle Temperatureinstellung ist einfach. Durch stufenlose Drehknopfverstellung (E-Jet 2A) bzw. durch Tastendruck (E-Jet 2D) kann die Temperatur dem Liegeverhalten der Ferkel angepasst werden. Einbau Die Montage der MIK-Heizplatten ist in Eigenleistung möglich. Der elektrische Anschluss bleibt der Elektrofachkraft vorbehalten. Eine Einbauanleitung einschließlich Anschlussplan für Heizplatten bzw. Regelanlagen liegt vor. Reinigung / Desinfektion Reinigung und Desinfektion der Heiz-platten sind leicht durchführbar. Die Heizplatten lassen sich mittels Hochdruckreiniger gut reinigen. Das Material erwies sich während der Prüfung als unempfindlich gegen Stalleinflüsse und handelsübliche Desinfektionsmittel. Tierbezogene Kriterien Tierverhalten Die Heizplatte wird von den Ferkeln ohne Schwierigkeiten angenommen. In den ersten drei Lebenstagen der Ferkel wurde zusätzlich ein Infrarotstrahler eingesetzt. Die Ferkel lagen auf der MIK-Heizplatte im Einsatzbetrieb vorwiegend in entspannter Seiten- und Bauchlage gleichmäßig verteilt. Nestrandlage, Streulage und Haufenlage der Ferkel, die ein Nachregeln der Heizplatte erfordern, wurden bei weniger als 10 % der Beobachtungen festgestellt. Verhaltensstörungen wurden nicht beobachtet. Nach Schweinehaltungsverordnung Die Trittsicherheit der Ferkel auf der MIK- Heizplatte ist hoch. Es wurde eine Gleitreibungszahl µ von 0,27 für den trockenen Zustand bzw. 0,22 für den nassen Zustand ermittelt. Die Größe des Ferkelliegebereiches ist mit 0,72 m 2 ausreichend für 12 Ferkel mit durchschnittlich je 5 kg Gewicht. Die Heizplatte besteht aus Polypropylen und hat eine abriebfeste, profilierte Ober fläche. Polypropylen weist eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit auf. Umfrageergebnis Eine Umfrage bei Besitzern typengleicher Heizplatten bestätigte die Prüfergebnisse. Arbeitssicherheit Aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht bestehen gegen die Verwendung der MIK-Elektroheizplatte Typ "Thermo E", geregelt durch die Regelgeräte Typ E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D, keine Bedenken. Die elektrische Sicherheit wurde durch den Österreichischen Verband für Elektrotechnik (ÖVE) unter der Registernummer F bestätigt. 5

6 Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Heizplatte Typ Thermo E rechteckige Platte für Abferkelbuchten, vierteilig, bestehend aus: Polypropylenliegefläche, an deren Unterseite enganliegend Heizfolie; Kunststoffwabenplatte zur Wärmedämmung nach unten; Polypropylenzarge mit entsprechenden Formstücken zum Einfügen in das MIK- Rostsystem; sowie die angeschlossenen Kabel für Heizung und Temperaturfühler; Oberfläche profiliert, Kanten abgerundet; Farbe: rot; in Längsrichtung mittig erhöht, Gefälle 2 %; Nennleistungsaufnahme: 85 W; Schutzgrad: IP 65. Regelanlage Typ E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D Anzahl Kanäle: 2; Temperaturbereich der Heizkreise: +20 C bis +50 C; Fühler: PTC 2k; Sollwerteinstellung E-Jet 2A: Drehknopf, Skala OFF bis 10 E-Jet 2D: 5 Tasten; Betriebsspannung: 230 V/ Hz; Anschlußleistung max W; Elektrische Anschlüsse: Schraubanschlüsse; Gehäusematerial: Kunststoff Schutzart Regler / Gehäuse: IP 20 / IP 65; zulässige Umgebungstemperatur: 0 C bis 50 C. Hauptabmessungen und Gewichte Heizplatte Länge Breite Höhe Zuleitung Temperaturfühler Zuleitung Heizkabel Gewicht Regelgeräte Typ E-Jet 2A bzw. E-Jet 2D Länge Breite Höhe Gewicht 609 mm 418 mm 65 mm 6000 mm 6000 mm 2,0 kg 105 mm 90 mm 75 mm 370 g 6

7 Prüfung Für die Prüfung waren zwei Ferkelnester, bestehend aus jeweils drei Heizpplatten, in zwei Abferkelbuchten einer Lehr- und Versuchsanstalt eingebaut. Auf dem Prüfstand wurden Wärmeverteilung, Energiebedarf und Aufheiz- und Abkühlverhalten untersucht. Im Einsatzbetrieb wurde das Liegeverhalten der Ferkel mit Videotechnik beobachtet. Die Untersuchungen dauerten etwa 1 Jahr. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Außenstelle Potsdam, Lerchensteig 42, Potsdam Praktischer Einsatz Bildungs- und Beratunszentrum Futterkamp, Blekendorf Berichterstatter Dipl.-Ing. H. Kasburg, DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Außenstelle Potsdam DLG-Prüfungskommission Dipl.-Ing. agr. H. Lücker, Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, Bad Sassendorf Dr. A. Naumann, Tiergut Zwethau Frau Dr. A. Rudovsky, Halle Dr. med. vet. Schnapperelle, Cottbus Dipl.-Ing. agr. (FH) Unbereit, Burkau Dr. Venzlaff, LfL Teltow / Ruhlsdorf DLG-Fachausschuss Tiergerechtheit Dr. D. Hesse, FAL Braunschweig 7

8 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. November DLG DLG-Anerkennung gültig bis 2005 Gruppe 9d/190 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de