Prüfbericht BSA-Dosiersteuerung für Flüssigmist-Pumptankwagen. mit wegabhängiger Fahrgeschwindigkeitserfassung

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1 Prüfbericht 4915 BSA-Dosiersteuerung für Flüssigmist-Pumptankwagen mit wegabhängiger Fahrgeschwindigkeitserfassung Hersteller und Anmelder DeLaval BSA GmbH Telefon / Bernecker Straße 5 Telefax / D Marktschorgast Peter.Goebl@delaval.com

2 Beurteilung - kurzgefasst BSA-Dosiersteuerung für Flüssigmist-Pumptankwagen mit wegabhängiger Fahrgeschwindigkeitserfassung DeLaval BSA GmbH, Bernecker Straße 5, D Marktschorgast T A N E R K A N N Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung mit wegabhängiger Fahrgeschwindigkeitserfassung zum Einstellen unterschiedlicher Dunggaben von Flüssigmist auch mit hohen Trockenmassegehalten Arbeitsqualität gut + Einstellungsmöglichkeiten entsprechend den Anforderungen, genügend + veränderbar Messungen des Durchflusses bei gut, Abweichungen zum Soll-Durchfluss zwischen + unterschiedlichen Einstellungen 0 und 15 % Längsverteilung gut + Mengendosierung auf dem Feld gut, wenn die tatsächliche Fahrgeschwindigkeit mit der errechneten/eingegebenen Fahrgeschwindigkeit übereinstimmt Montage nachrüstbar an BSA-Pumptankwagen Betriebssicherheit gut + während der Prüfung keine Störungen Haltbarkeit gut + während der Prüfung keine Schäden Handhabung allgemein einfach die angezeigte Fahrgeschwindigkeit muß einge- - halten werden Wartungsaufwand gering + Betriebsanleitung übersichtlich und verständlich Arbeitssicherheit bestätigt durch DPLF Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) Kurzbeschreibung 2 Dosiersteuerung für Flüssigmist-Pumptankwagen der Firma BSA zum Einstellen der Dungabe und zur Steuerung des Durchflusses über einen Dreiwegehahn mit 12-V- Stellmotor Zum Erreichen der eingestellten Dunggabe muss die vom Computer angezeigte Fahrgeschwindigkeit (bei Zapfwellennormdrehzahl 540 min -1 ) eingehalten werden; Fahrgeschwindigkeitserfassung als Zubehör.

3 Arbeitsweise Die gewünschte Dunggabe wird in den Dosiercomputer eingegeben und danach errechnet: 1. Eingabe der Arbeitsbreite in Meter. 2. Eingabe der gewünschten Dunggabe in m 3 /ha. 3. Der Dosiercomputer errechnet danach die Fahrgeschwindigkeit und zeigt sie in km/h an. Diese muss durch die tatsächliche mittels Fahrgeschwindigkeitserfassung (Zubehör) am Tankwagen gemessene Fahrgeschwindigkeit korrigiert werden. 4. Der Dosiercomputer errechnet danach den möglichen Fahrweg des vollen Tankwagens (Inhalt wird werksseitig eingegeben) und zeigt ihn in Meter im Display an. 5. Nach den eingegebenen Daten wird die Stellung des Dreiwegehahnes und damit die Dunggabe errechnet. (Die Fördermenge der Pumpe wird werksseitig eingegeben.) 6. Mit der Einstellung des Dosiercomputers auf Funktion "Arbeit" fährt der elektrisch angetriebene Stellmotor den Dreiwegehahn in die erforderliche Position, die die erforderliche Dunggabe ergibt. Prüfergebnisse Eignung Die BSA-Dosiersteuerung für Flüssigmist- Pumptankwagen ist zum Einstellen unterschiedlicher Dunggaben von Flüssigmist von Rindern und Schweinen, auch mit hohen Trockenmassegehalten (bis zu 15 %), geeignet. Voraussetzung ist die Kombination mit einer wegabhängigen Fahrgeschwindigkeitserfassung. Arbeitsqualität Die Einstellmöglichkeiten Arbeitsbreite (m), Dunggabe (m 3 /ha) und Fahrgeschwindigkeit entsprechen den Anforderungen und können in genügendem Umfang verändert werden. Die Messungen des Durchflusses (l/min) bei unterschiedlichen Einstellungen mit Wasser, Rindergülle und Schweinegülle auf dem Prüfstand ergab, dass bei 98,5 % der Messungen die Abweichungen zwischen 0 und 15 % zum Soll-Durchfluss lagen (Bilder 1 bis 5). Damit ist die Längsverteilung in Fahrtrichtung gut (Querverteilung wurde nicht untersucht). Voraussetzung ist jedoch, dass die Pumpe über die gesamte Strecke der Tankentleerung einen konstanten Durchfluss beibehält. Fahrgeschwindigkeitserfassung Die Genauigkeit der Ausbringung in der Praxis ist nur dann gewährleistet, wenn eine zusätzliche wegabhängige Fahrgeschwindigkeitserfassung erfolgt. Deren Abweichung zur tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit sollte unter 5 % liegen. Bei Messungen mit einer als Zubehör lieferbaren wegabhängigen Fahrgeschwindigkeitserfassung wurden Abweichungen von etwa 1,5 bis 3 % zu der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit auf der Messbahn ermittelt. Einsatzergebnisse Die Ergebnisse der Mengendosierungen auf dem Feld waren gut. Voraussetzung ist jedoch, dass die errechnete/eingegebene Fahrgeschwindigkeit mit der tatsächlichen, über wegabhängige Fahrgeschwindigkeitserfassung ermittelten Fahrgeschwindigkeit, übereinstimmt. Es wurde in der Praxis Flüssigmist bis zu 15 % Trockenmasse ohne Probleme für den computergesteuerten Dreiwegehahn ausgebracht. Montage Die Dosiersteuerung kann an vorhandene BSA-Pumptankwagen nachgerüstet werden. Am Schlepper ist zusätzlich zu den erforderlichen Anschlüssen für den Pumptankwagen eine 3-polige Steckdose (DIN 9680) erforderlich. Für das Anbringen des Computers und der Fahrgeschwindigkeitserfassung (Zubehör) sollte in der Schlepperkabine die mitgelieferte Halterung angebracht werden. 3

4 Soll-Durchfluß 100 % Durchfluß mit Wasser Durchfluß mit Schweinegülle (TM 6,6 %) Durchfluß mit Rindergülle (TM 11 %) Bild 1: Durchfluss bei einer Dunggabe von 30 m 3 /ha in Abhängigkeit von der Arbeitsbreite und dazugehörende errechnete Bild 2: Durchfluss bei Arbeitsbreite 7,5 m in Abhängigkeit von der Dunggabe und dazugehörende errechnete 4 Bild 3: Durchfluss bei Arbeitsbreite 7,5 m in Abhängigkeit von der Dunggabe und der eingegebenen

5 Bild 4: Durchfluss bei Arbeitsbreite 7,5 m und Dunggabe 10 m 3 /ha in Abhängigkeit von der Bild 5: Durchfluss bei Arbeitsbreite 7,5 m und Dunggabe 20 m 3 /ha in Abhängigkeit von der Betriebssicherheit Die Betriebssicherheit war gut. Störungen traten am Dosiercomputer, Stellmotor, Dreiwegehahn und bei der Fahrgeschwindigkeitserfassung (Zubehör) nicht auf. Haltbarkeit Während der Prüfung wurden etwa 1450 m 3 (210 Fässer) Rinder- bzw. Schweinegülle ausgebracht, dabei traten keine Schäden auf. Handhabung Die Handhabung ist allgemein einfach. Zur Einstellung des Dreiwegehahns muss die Arbeitsbreite (m) und die gewünschte Dunggabe (m 3 /ha) in den Computer eingegeben werden. Die tatsächliche Fahrgeschwindigkeit (Fahrgeschwindigkeitserfassung am Tankwagen) muss mit der angezeigten Soll-Fahrgeschwindigkeit in Übereinstimmung gebracht werden. Bei einer Unterbrechung des elektrischen Stromflusses muß eine neue 5

6 Eingabe im Computer erfolgen, verbunden mit einem Probelauf des Dreiwegehahns. Wartung und Betriebsanleitung Der Wartungsaufwand ist gering. Die Betriebsanleitung ist übersichtlich und verständlich. Arbeitssicherheit Die Dosiersteuerung für Flüssigmist-Pumptankwagen wurde durch die Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) begutachtet. Gegen die Verwendung der Dosiersteuerung bestehen aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht keine Bedenken. Umfrageergebnis Eine Umfrage bei Besitzern der Dosiersteuerung bestätigte im wesentlichen die Ergebnisse der Prüfung. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Dosiercomputer bestehend aus Gehäuse (Kunststoff) mit Funktionsschaltern und Displayanzeige; Hauptschalter zur Ein- und Ausschaltung; Taster zum Einstellen der gewünschten Arbeitsbreite (m), der Dunggabe (m 3 /ha) und der Fahrgeschwindigkeit (km/h); Taster zur Weiterschaltung der einzelnen Funktionen und Einstellung auf Arbeitsstellung; Steckdose zum Anschluss des Bussteckers mit Kabel zum Pumptankwagen (Dreiwegehahn); Steckdose zum Anschluss der Fahrgeschwindigkeits-Messeinrichtung. Dreiwegehahn mit elektrisch gesteuertem Stellmotor am Auslaufstutzen des Pumptankwagens; Stellmotor für Schieberbetätigung (12-V- Anschluss am Schlepper erforderlich). Zubehör (geprüft) Fahrgeschwindigkeitserfassung (am Pumptankwagen) wegabhängig; zur Einhaltung der errechneten/eingegebenen Hauptabmessungen und Gewicht Dosiercomputer / Fahrgeschwindigkeits-Messeinrichtung Länge Breite Höhe Gewicht 75 / 35 mm 200 / 175 mm 120 / 115 mm 0,760 / 0,525 kg 6

7 Prüfung Die BSA Dosiersteuerung für Flüssigmist- Pumptankwagen wurde bereits 1995 "DLGanerkannt" (Prüfbericht Nr. 4437). Nach Angabe des Herstellers wird die Dosiersteuerung unverändert in der geprüften Ausführung gefertigt. Für die Prüfung stand ein BSA-Pumptankwagen (7000 l Fassungsvermögen, Schleppschlauchverteiler 7,5 m Arbeitsbreite) zur Verfügung, der mit der Dosiersteuerung (Computer und Dreiwegehahn mit Stellmotor) und einer im Verlauf der Prüfung nachgerüsteten wegabhängigen Fahrgeschwindigkeitserfassung ausgerüstet war. Während der Prüfung wurde der Pumptankwagen im Sommer und Herbst 1995 zum Ausbringen von Rinder- und Schweinegülle in der Praxis eingesetzt. Auf dem Prüfstand wurde der Durchfluss (l/min) mit unterschiedlicher Gülle und mit Wasser bei unterschiedlichen Einstellungen gemessen. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth- Weg 1, Groß-Umstadt Praktischer Einsatz Mehrere Betriebe im Raum Groß-Umstadt Berichterstatter Dipl.-Ing. agr. H. Reubold, Groß-Umstadt DLG-Prüfungskommission Dipl.-Ing. P. Kamps, Michelstadt Land- und Forstw.-Meister D. Kübler, Mossautal-Hüttenthal Dr. H.H. Kowalewsky, Oldenburg Dr. H. Oechsner, Hohenheim Agrartechniker H. Schmidt, Groß-Umstadt Prof. Jr.H. Van den Weghe, Vechta 7

8 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. November DLG DLG-Anerkennung gültig bis 2005 Gruppe 4d/68 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de