Institut für Geotechnik und Markscheidewesen

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1 Institut für Geotechnik und Markscheidewesen Technische Universität Clausthal Erzstraße Clausthal-Zellerfeld Jahresbericht 1999 Allgemeines Seit Einführung des Studienganges Rohstoff- und Geotechnik, der zum Sommersemester 1999 in Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Erdgastechnik umbenannt wurde, ist unser Institut nicht nur für die Ausbildung der Markscheidestudenten zuständig, sondern vertritt auch die Geotechnik in Forschung und Lehre. Da mit dem Ausscheiden von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Pollmann zum 31. März 1999 (s. Das Markscheidewesen 106 (1999) Nr. 3, S ), Univ.-Prof. Dr.-Ing. W. Busch allein für die Markscheiderausbildung zuständig ist, wurde zu seiner Unterstützung Herr Markscheider Dr.-Ing. K. Maas als akademischer Rat eingestellt. Zusammen mit unseren bewährten Honorarprofessoren Dr.-Ing. C. Walther und Dr.-Ing. G. Hansel, unserem apl. Professor Dr.-Ing. habil. J. Leonhardt, sowie unseren Lehrbeauftragten Abteilungsdirektor Dipl.-Ing. K.-H. Kunert und Vermessungs-direktor Dipl.-Ing. R. Bonorden ist auch in Zukunft die Ausbildung der Markscheidestudenten gewährleistet. Speziell für das weite Gebiet der Bergschadenkunde konnten die Herren Prof. Dr.-Ing. A. Sroka und Dr.-Ing. R. Wieland gewonnen werden. Im Berichtszeitraum wurden vom Institut 11 Studierende des Markscheidewesens betreut. Im Rahmen des ERASMUS - Programmes befanden sich ab dem 15. Oktober 1998 für eine Zeitdauer von zwei Semestern fast 40 polnische Studenten der Stanislaw Staszic University of Mining and Metallurgy Krakau (AGH Krakau) an der TU Clausthal. Hiervon wurden vom Institut für Markscheidewesen 4 Studenten des Markscheidewesens und der Geodäsie im Grund- und Hauptstudium betreut. Dieses Studentenprogramm soll zum WS 1999/2000 fortgesetzt werden. Prof. Dr.-Ing. habil H. Pollmann wurde am 31. März 1999 offiziell vom Rektor der TU Clausthal, Prof. Dr.-Ing. P. Dietz, aus dem aktiven Dienst als Hochschullehrer in einer Feierstunde verabschiedet. Das Institut würdigte seine Verdienste um das Markscheidewesen und das Institut am 23. April 1999 im Rahmen eines Markscheiderischen Kolloquiums (s. hierzu den ausführlichen Bericht in Das Markscheidewesen 106 (1999) Nr. 3, S 341/342). Während dieser Veranstaltung erhielt unser Absolvent Dipl.-Ing. M. Winkelmann aus den Händen des Dekans des Fachbereiches Geowissenschaften, Bergbau, Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr.-Ing. R. Schwinn, den H.P.-Kemper-Preis als bester Absolvent der Studiengänge Markscheidewesen bzw. Rohstoff- und Geotechnik des Studienjahres Die Stelle von Prof. Pollmann wurde vom Senat der TU Clausthal in eine Professur für Geotechnische Verfahren umgewandelt. Im Zuge des Berufungsverfahrens fand am 8. und 9. Februar 1999 ein Geotechnisches Kolloquium statt, auf dem Vorträge u.a. zur Wechselwirkung zwischen Baugrund und Bauwerk, zu Verformungen von Stützbauwerken, Gründungen auf wenig tragfähigem Baugrund und zur Baugrundverbesserung für Unterwassertunnel sowie zum Schildvortrieb gehalten wurden. Zwischenzeitlich ist der Ruf an einen der Bewerber ergangen, der voraussichtlich zum 1. April 2000 seinen Dienst am Institut aufnehmen wird. Parallel hierzu wurde durch Senatsbeschluss vom 29. Juni 1999 unser Institut für Markscheidewesen in Institut für Geotechnik und Markscheidewesen umbenannt (s. Das Markscheidewesen 106 (1999) Nr. 3, S. 343). Seit etwa Mitte des Jahres 1999 gibt das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen eine neue Schriftenreihe Geotechnik und Markscheidewesen heraus (s. Das Markscheidewesen 106 (1999) Nr. 3, S. 343), in der vornehmlich Dissertationen und Forschungsberichte aus dem Institut veröffentlicht werden. Institut für Geotechnik und Markscheidewesen Erzstraße 18 D Clausthal-Zellerfeld Tel.: Fax:

2 Personalia Am 1. März 1999 wurde unserem Privatdozent Dr.-Ing. J. Leonhardt vom Rektor der TU Clausthal in Anerkennung seiner langjährigen Lehr- und wissenschaftlichen Verdienste der Titel außerplanmäßiger Professor verliehen. Nach seiner Promotion am Clausthaler Markscheideinstitut im Jahre 1968 habilitierte sich apl. Prof. Leonhardt 1987 an der RWTH Aachen, 1990 erfolgte die Umhabilitation nach Clausthal, wo er seitdem auch über den Einstritt in den beruflichen Ruhestand hinaus regelmäßig Lehrveranstaltungen zum Gebiet Markscheiderische Konzepte der Bergbauplanung abhält. Darüber hinaus ist er weiterhin aktiv mit Forschungsaufgaben und Doktorandenbetreuung beschäftigt. Zum verließen uns der wiss. Mitarbeiter Dipl.-Geogr. Chr. Gattke sowie der techn. Angestellte V. Papendieck. Zur Bearbeitung neuer Forschungsvorhaben traten am Herr Dipl.-Ing. L. Becker, am Herr Dipl.-Inf. M. Busch und am Herr Dipl.-Geogr. A. Brunn in die Dienste des Institutes ein. Dissertationen Bürger, Thomas: (Institut für Apparatebau und Anlagentechnik): Entwicklung eines Systems für Cad-gerechte As-Built Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen unter Nutzung der digitalen Nahbereichsphotogrammetrie. (1. Berichterstatter: Prof. Dr. Tellkamp, 2. Berichterstatter: Prof. Dr. Busch) Maas, Klaus: Modellierung gekrümmter Flächen zur Unterstützung der markscheiderischen Bearbeitung von Speicherkavernen im Salzgebirge. (1. Berichterstatter: Prof. Dr. Pollmann, 2. Berichtserstatter: Prof. Dr. Schleicher) Veröffentlicht in: Schriftenreihe Geotechnik und Markscheidewesen Heft 1 / 1999, Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal. Yang, Gang: Integration raumbezogener Datenverarbeitung in ein Deponie-Überwachungs- und Managementsystem. (1. Berichterstatter: Prof. Dr. Busch, 2. Berichterstatter: Prof. Dr. Helms) Exkursionen Am 2. Juni 1999 fand zusammen mit dem Institut für Grundbau und Bodenmechanik der TU Braunschweig eine geotechnische Exkursion nach Hamburg statt. Dort wurden der Bau der 4. Röhre des Elbtunnels und der Neubau des Container Terminals Altenwerder besichtigt. Vom 30. Juni bis 2. Juli 1999 führte das Institut unter Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Grill und Frau Dipl.-Ing. S. Fahland eine dreitägige Studentenexkursion durch. In Zusammenarbeit mit unserem Lehrbeauftragten Herrn Dipl.-Ing. K.-J. Pierschke (Rheinbraun AG) wurden der Bau des Pumpspeicherwerks Goldisthal (Thüringen), verschiedene Sanierungsprojekte im Bereich der LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft), sowie der Tagebau Jänschwalde und die Dichtwand Grießen besichtigt. Gäste des Instituts Mitte Juni 1999 besuchten uns Frau Dr. Hejmanowska und Herr Dr. Hejmanowski von der AGH Krakau für eine Woche. Der Besuch stand im Zeichen des Informationsaustausch über Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und der Eruierung gemeinsamer Projekte auf den Gebieten der Fernerkundung und desmarkscheidewesens. Geospectra 99 Vom 9. bis 15. Juni 1999 nahm das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der TU Clausthal an der internationalen Fachmesse für Geotechnologieund Angewandte Geowissenschaften teil, die im Rahmen des Technologie Forum International in der Messe Düsseldorf stattfand. Das Institut gab einen Überblick über den aktuellen Stand von Forschung und Lehre. Im Bereich der Lehre standen die Präsentation des Studienganges Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Erdgastechnik Seite 2 von 5

3 im Vordergrund, wobei gezielt die Ausbildungsschwerpunkte Markscheidewesen, Geoinformationstechnik, Geotechnik sowie Photogrammetrie und Fernerkundung öffentlichkeitswirksam dargestellt wurden. Wie auch schon bei vorherigen Messeaktivitäten wurden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vorgestellt. Die vorgestellten Projekte wie auch der Studiengang Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Ergastechnik stießen auf großes Interesse bei den Messebesuchern nicht zuletzt auch wegen der umfassenden Präsentation in Form von Postern, Informationsbroschüren und rechnergestützten Vorführungen. Schwerpunkt der Messeaktivitäten stellte jedoch das Markscheidewesen dar. Erstmals präsentierten sich alle markscheiderischen Ausbildungsstätten räumlich gemeinsam unter dem Dach des Deutschen Markscheider-Vereins (DMV). Dem interdisziplinären, internationalen Fachpublikum der Geospectra/Minetime wurde die breite Fachausbildung und das große berufliche Arbeitsspektrum der Absolventen des Markscheidewesens präsentiert. Während der DMV das Markscheidewesen allgemein darstellte, zeigten die einzelnen Hochschulen die Besonderheiten ihrer Ausbildung und ihre Forschungsschwerpunkte auf. Das große Interesse an den Forschungsaktivitäten als auch die vielen neuen Kontakte zu deutschen als auch internationalen Firmen zeigten die hohe Bedeutung des Standortes Clausthal für das Markscheidewesen. Intergeo 99 Vom 1. bis 3. September 1999 nahm unser Institut an der europaweit größten Fachmesse der Geodäsie Intergeo 99 in Hannover teil. Die Intergeo gilt mit ihrem internationalen Renomee als Forum für fundiert-kompetenten Wissens- und Informationsaustausch im Bereich der Geodäsie. Durch die Kombination dieser alljährlichen Veranstaltung mit dem Jahreskongreß des Deutschen Vereins für Vermessungswesen wird ein breites Fachpublikum angesprochen. An den drei Messetagen konnten sich die Besucher einen Überblick über alle aktuellen Belange der Geodäsie und deren Nachbardisziplinen verschaffen. Das Institut für Geotechnik und Markscheidewesen gab auf seinem Stand einen Überblick über den aktuellen Stand von Forschung und Lehre. So wurde die Gelegenheit genutzt, neben der allgemeinen Vorstellung der Studienmöglichkeiten in Clausthal speziell auf die Inhalte des Studienganges Geotechnik, Bergbau, Erdöl-/Erdgastechnik einzugehen. Großes Interesse fanden dabei, bedingt durch die fachliche Ausrichtung der Messebesucher, die Inhalte der Studienrichtung Geotechnik sowie des Studienschwerpunktes Markscheidewesen. Als ein weiterer Schwerpunkt wurden die z.zt. aktuellen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Instituts vorgestellt. Die Vorstellung des Studiengangs sowie die Präsentation der aktuellen Projekte boten eine Reihe von Anknüpfungspunkten für interessante Gespräche mit den Messebesuchern. So konnten neue Kontakte geknüpft und bestehende vertieft werden. Kongresse, Kolloquia, Seminare und sonstige Veranstaltungen Mitglieder des Instituts nahmen im Berichtszeitraum an folgenden Veranstaltungen teil: Seminar Sachverständiger für Altlasten, Umweltinstitut Offenbach Seminar Durchführung und Beurteilung von flächendeckenden und standortbezogenen Erhebungen, Seminar Durchführung und Behurteilung von Untersuchungen Boden- und Gewässergefährdungen und schäden, Gesundheitsrisiken, Seminar Qualitative Anforderungen an Probenahme und Analytik Seminar Eignung und Kostenwirksamkeit von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen, Seminar Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Altlasten, th International Conference on Tailings and Mine Waste 99, Ft. Collins, Colorado, USA März 1999 Arbeitskreis Altbergbau der Deutschen Geotechnischen Gesellschaft, Mansfeld MOMS-Anwendertreffen, DLR, Bonn Seite 3 von 5

4 International Geoscience and Remote Sensing Symposium (IGARSS), Hamburg DMS 99 Fachmesse und Kongress für Dokumentenmanagement, Essen Tagung des DMV Markscheidewesen im Grenzbereich, Cottbus Forschungs- und Entwicklungsvorhaben 1) Unter Leitung von Prof. Busch wurden folgende Vorhaben bearbeitet: a) Nutzung von hochauflösenden Satellitendaten zur großräumigen Überwachung der Umweltauswirkungen bergbaulicher Tätigkeiten im Ruhrgebiet. Bearbeiter: Dipl.-Geogr. Chr. Fischer b) Entwicklung eines Deponie-Bestandsplandokumentations- und Informationssystems. Bearbeiter: Dipl.-Geogr. Chr. Gattke c) Entwicklung eines GIS-gestützten Systems zur Bodenbewegungsanalyse. Bearbeiter: Dipl.-Ing. R. Roosmann, Dipl.-Ing. A. Streerath, Dipl.-Ing. L. Becker d) Planungs- und Informationssystem Flächenrecycling. Bearbeiter: Dipl.-Ing. E. Markus e) Erprobung von höchstauflösenden Satelliten- und Flugzeugdaten zur Untersuchung von Subrosionserscheinungen und Destabilisierungsprozessen im Altbergbau. Bearbeiter: Dipl.-Inf. M. Busch, Dipl.-Geogr. Chr. Fischer, Dr.-Ing. K. Maas f) Aufbau eines Informationssystems zur Überwachung der Umweltauswirkungen von Bergehalden unter Einsatz moderner Methoden der Geoinformationstechnologie sowie der digitalen Photogrammetrie und Bildverarbeitung. Bearbeiter: Dipl.-Geogr. A. Brunn 2) Unter Leitung von Prof. Grill wurde das Forschungsvorhaben Untersuchung der Praxistauglichkeit eines neuen Neigungssensors der Fa. Geodyn durch anwendungsbezogene Testeinsätze mit wissenschaftlicher Auswertung durch Frau Dipl.-Ing. S. Fahland bearbeitet. Vorträge und Veröffentlichungen Benecke, N.; Jacobsen, K.; Pollak, B.; Busch, W. und Streerath, A.: Digitale Photogrammetrie und GIS zur Erfassung und Analyse bergbaubedingter Bodenbewegungen. 42. Tagung des DMV Markscheidewesen im Grenzbereich, , Cottbus Benecke, N.; Brandt, S.; Fischer, Chr.; Spreckels, V.; Vosen, P.: Überwachung der Tagesoberfläche im Gebiet des Steinkohlenbergbaus Nutzung von GIS, Photogrammetrie und Fernerkundung. GIS-Zeitschrift für raumbezogene Information und Entscheidungen, 12 (1999) H. 1, S Busch, W. und Schöttler, D.: Räumliche Visualisierung in einem 3D-Baugeologisch-Geotechnischen Informationssystems. GIS-Zeitschrift für raumbezogene Information und Entscheidungen, 12 (1999) H. 1, S Busch, W. und Gattke, Chr.: Deponieüberwachung mit GIS. GIS-Zeitschrift für raumbezogene Information und Entscheidungen, 12 (1999) H. 3, S Fischer, Chr. und Brandt, S.: Moderne Verfahren zur Erzeugung digitaler Höhenmodelle für die Aufgaben der Deutschen Steinkohle AG. Vortrag im Rahmen des Geologischen Kolloquiums der Universität Münster, WS 98/99 Fischer, Chr. und Hermsmeyer, D.: Digital Photogrammetry and GIS in tailings and mine waste management. Tailing and Mine Waste 99 Proceedings of the 6th International Conference on Tailings an Mine Waste 99. Ft. Collins, Colorado, USA, January 1999, A.A. Balkema Publishers, pp Fischer, Chr. und Spreckels, V.: Environmental Monitoring of Coal Mining Subsidences by Airborne High Resolution Scanner (Poster). IGARSS 99, Hamburg Seite 4 von 5

5 Leonhardt, J.: Markscheider, quo vadis. Markscheiderisches Kolloquium der TU Clausthal, , Clausthal Olffers, M.; und Walther, C.: Geologische Bestandsaufnahme und Untersuchungen bei der untertägigen Erkundung eines Salzstocks. 42. Tagung des DMV Markscheidewesen im Grenzbereich, , Cottbus Walther, C.: Prof. Dr.-Ing. Heinz Pollmann im Ruhestand, Das Markscheidewesen 106 (1999) Nr. 3, S Seite 5 von 5