Protokoll der Jahreshauptversammlung des Sondervereins der Züchter Hamburger Sticken. Tagesordnung

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1 Protokoll der Jahreshauptversammlung des Sondervereins der Züchter Hamburger Sticken Hamersen, den 25. August 1996 Anwesende: Fuchs, F. Geschwandtner, D. Heidemann, H. Hochwald, S. Kening, K. Kösser, H. Prestin, R. Radel, G. Reuhl, G. Rilling, K. Seinsche, D. Taisakowski, G. Tagesordnung TOP 1 Begrüßung und Eröffnung Zuchtfreund D. Seinsche begrüßte alle Teilnehmer und wies auf die Bedeutung unserer Zusammenkunft hin. Weiterhin machte er auf die Besonderheiten unserer Rasse aufmerksam und bat um allgemeine Werbung für unsere Hamburger Sticken - z.b. durch die Beschickung von Großschauen und innerhalb des Züchtergespräches in den einzelnen Vereinen. Die Präsentation unserer Hamburger Sticken in der Öffentlichkeit und das damit verbundene Ziel, für diese Taubenrasse noch mehr Interessenten und Liebhaber zu finden, sind ein hervorragendes Ziel unseres Sondervereins. TOP 2 Verlesung der Niederschrift der JHV vom in Kleve Der Bericht wurde aus Zeitgründen nicht verlesen. Interessenten haben natürlich das Recht, in das Protokoll einzusehen. 1

2 TOP 3 Geschäftliches Der bisherige Schriftführer G. Werstler legt aus privaten Gründen sein Amt nieder. Er fehlte entschuldigt, überließ aber das Protokollbuch und bat schriftlich um Entlastung. Die Teilnehmer der JHV stimmten dem zu. Unser Ehrenmitglied B. Waldmeier aus der Schweiz entschuldigte sich schriftlich und überließ dem Sonderverein seinen Jahresbeitrag und eine Spende (insgesamt 100,- sfr.). Im geschäftlichen Bereich des SV gab es im vergangenen Jahr keinerlei Probleme, alle Einnahmen und Ausgaben wurden geprüft und sind i.o.. TOP 4 Aufnahme neuer Mitglieder Im vergangenen Jahr sind dem SV keine neuen Mitglieder beigetreten. D. Seinsche bemerkte, daß mehrere Züchte unseres SV in den letzten Jahren viele gute bis sehr gute Tiere zu äußerst günstigen Preisen an Interessenten abgaben. Die Hoffnung, daß diese sich ausdauernd mit der Zucht der Hamburger Sticken beschäftigen und dem SV beitreten, wurde nicht erfüllt. Viele dieser Zuchtfreunde merkten schon nach wenigen Monaten wie schwierig die Zucht unserer Tauben ist und ließen von dieser Rasse ab. Trotzdem ist der SV bemüht, weiterhin Züchter für die Hamburger Sticken zu werben und mit Tiermaterial zu versorgen. TOP 5 Jahresberichte: 5.1. des 1. Vorsitzenden D. Seinsche dankte im Namen aller den Familien Taisakowski und Prestin für die Ausrichtung der Sommertagung. Die zwei Tage in und um Hamersen waren für alle Beteiligten ein Erlebnis und werden sicher in guter Erinnerung bleiben. Weiterhin dankte er R. Prestin und H. Kösser für die mitgebrachten Tiere. Außerdem galt sein Dank dem Zuchtfreund K. Nünning für die Benachrichtigung aller Züchter des SV und seine damit verbundenen Informationen. Im weiteren Verlauf berichtete der Vorsitzende des SV über die Probleme mit dem Tierschutz. In seinen Ausführungen wies er darauf hin, daß die Hamburger Sticken bereits auf der Liste der gequälten Taubenrassen stehen. Diese Tatsache machte alle Züchter betroffen und verständnislos. Besonders die Begründung des offensichtlich völlig fachunkundlichen Tierschutzgremiums machte zornig. Angeblich ist es unseren Jungtieren nicht mehr möglich, aus eigener Kraft aus dem Ei zu schlüpfen. D. Seinsche wies darauf hin, daß unsere Aufgabe in der nächsten Zeit darin bestehen muß, solche und ähnliche Fehluntersuchungen aufzuklären und richtigzustellen. Natürlich haben wir als einer der kleineren SV wenig Lobby. Deshalb müssen wir alle gemeinsam auftreten und für unsere Tauben werben. Vor allen unsere 2

3 Hauptsonderschauen und Werbeschauen müssen in Zukunft zahlreicher besucht werden. Nur mit der Hilfe aller kann unsere Zucht nach vorn getrieben werden und in der Öffentlichkeit bestehen. Der Vorsitzende machte aber trotzdem auf die Wichtigkeit des Tierschutzes aufmerksam und zeigte Nachlässigkeiten bei der Organisation und Durchführung der Nationalen `95 in Nürnberg auf. Dort wurden die Tiere bereits am Dienstag eingeliefert und standen somit 6 Tage in den Käfigen. Ein weitere Punkt seiner Ansprache war der Rückblick auf unsere Hauptsonderschau 1995 in Nürnberg. Enttäuschend war die Tieranzahl und die Zahl der teilnehmenden Züchter. Natürlich war der Austragungsort nicht unbedingt zentral gelegen. Die damit verbundenen Transportschwierigkeiten waren ein wesentlicher Grund für die geringe Beteiligung. D. Seinsche hofft, daß in diesem Jahr mehr Züchter ausstellen werden. Weiterhin sagte er, daß die Bewertung der Tiere durchwachsen war und das es teilweise unverständliche Kritiken gab. Trotzdem kann man, berücksichtigt man die Schwierigkeit bei der Bewertung durch die Preisrichter, mit den Ergebnissen zufrieden sein. Vor allem die Kopfform wurde vom Preisrichter zu wenig berücksichtigt. Zu stark senkende Tiere wurden anderen hervorgehoben. Das ist jedoch nicht im Sinn unseres Standards. Ein stumpfer Winkel zwischen Schnabel und Stirn sollte beibehalten werden. Auf Grund der geringen Tierzahl wurde der Leistungspreis nicht vergeben. D. Seinsche schlug vor, nicht 6 Jungtiere eines Farbenschlages in die Auswahl zu nehmen, sondern Tiere mehrerer Farbenschläge. Die einsetzende Diskussion wurde auf TOP 13 verlegt der Zuchtwarte R. Prestin machte einige Bemerkungen zur Aufzucht der Jungtiere dieses Zuchtjahres im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Weiterhin berichtete er über seine Erfahrungen mit dem Einsatz verschiedener Arzneimittel und Impfpräparate. In diesem Zusammenhang hob er die Bedeutung des gezielten Einsatzes von Medikamenten vor der Verpaarung hervor. Zuchtfreund H. Kösser teilte uns seine Meinung über die Bewertungen der Hamburger Sticken auf der Nationalen 1995 in Nürnberg mit. Er machte nochmals auf die Schwierigkeiten unserer Rasse aufmerksam und bat alle Anwesenden um Verständnis für die Preisrichter. Außerdem berichtete er über seine Zuchterfolge in den letzten Jahren und führte besondere Probleme bei den einzelnen Farbenschlägen auf. D. Seinsche ergänzte an dieser Stelle seinen Bericht und informierte über den Beschluß der Preisrichtervereinigung, welcher bei deren Treffen in Wernigerode gefaßt wurde. Vor allem über die Anzahl der Schwingenfedern wurde heftig diskutiert. Im Beschluß ist verankert, daß 9 zu 10 bzw. 9 zu 9 Handschwingenfedern erlaubt sind. Solche Tiere dürfen in der Bewertung nicht herabgesetzt werden. An dieser Stelle diskutierten alle Teilnehmer über den Sinn einer solchen Maßnahme. Ob ein derartiger Beschluß der Anhebung des derzeitigen Zuchtstandes aller Taubenrasse diene sei dahingestellt, so die Meinung aller. 3

4 5.3. Kassierer Kassenstand am : 1298,39 DM Einnahmen : 473,00 DM Ausgaben : 370,34 DM erzielter Überschuß : 102,66 DM Kassenstand im August 1996 : 1401,04 DM 5.4. Kassenprüfer Alle Daten und Zahlen sind korrekt, alle Belege stimmen und der Kassierer wird dankend entlastet. TOP 6 Entlastung des Gesamtvorstandes Der Gesamtvorstand wird einstimmig entlastet. TOP 7 Vorstandswahlen 7.1. des Schriftführers Der Schriftführer ist neu zu wählen, da der Zuchtfreund G. Werstler sein Amt niederlegt. Als neuer Schriftführer wird D. Geschwandtner einstimmig gewählt des Kassierers Als Kassierer wird G. Reuhl einstimmig wiedergewählt. TOP 8 Ergänzungswahlen Es gibt keine weiteren zu wählenden Ämter bzw. Funktionen. 4

5 TOP 9 Beiträge Die Beitragskassierung ist in vollem Gange und wird mit dem Kassierer abgesprochen. Die Beitragssätze bleiben bestehen. ZWISCHENBEMERKUNG In einer Schweigeminute wird dem verstorbenen Zuchtfreund Ernst August Nicolai aus Hamburg gedacht. Seine großen Verdienste im Sinne der Hamburger Sticken - Taubenzucht wurden an dieser Stelle gewürdigt. TOP 10 Sonderschauen 1996 Vorab wurde die Bitte geäußert, die Meldepapiere für unsere Hauptsonderschau, durch den SV an alle Mitglieder zu versenden. An dieser Stelle hatte jedes Mitglied die Möglichkeit, seinen Wunsch über den Austragungsort unserer Hauptsonderschau zu äußern. Folgende Möglichkeiten bestanden: # Magdeburg im Januar 1997 (1. Wochenende) # Dortmund (VDT-Schau) im Dezember 1996 # Brandenburg (Havellandschau) im Januar 1997 (2. Wochenende) Durch eine Abstimmung wurde die VDT-Schau in Dortmund zum Austragungsort unserer diesjährigen Hauptsonderschau bestimmt. Als Sonderrichter wird J. Junge aus Hamburg vorgeschlagen. Die Werbeschau (Sonderschau des SV) wird der Havellandschau in Brandenburg angeschlossen. Sonderrichter wird dort H. Heidemann sein. Die Teilnehmer der JHV hoffen auf eine rege Beteiligung an beiden Schauen, damit unsere Taubenrasse weiter an Popularität gewinnt. TOP 11 Sommertagung und Jahreshauptversammlung 1997 Unter den Teilnehmern der diesjährigen JHV fand sich keiner, der die Sommertagung im nächsten Jahr ausrichten kann. Dadurch konnte kein Austragungsort festgelegt werden. Im Laufe der nächsten Monate wird nach einer Möglichkeit gesucht. 5

6 Die Anwesenden legten fest, daß der jetzige Zeitpunkt (3. Wochenende im August) immer beibehalten werden soll, damit jeder Zuchtfreund seinen Urlaub bzw. andere Termine einplanen kann. TOP 12 Zuchtstand der Hamburger Sticken Der Vorsitzende des SV D. Seinsche erzählte über die Historie seiner Taubenzucht. Weiterhin machte er Ausführungen zu Zuchtschwierigkeiten, zur Ammenzucht und zu Fehlern und Problemen bei Hamburger Sticken. Unser Sonderrichter H. Heidemann führte Kriterien bei der Bewertung der Hamburger Sticken auf und bat zu überlegen, ob man nicht das starke Senken der Schnäbel aufgeben und verstärkt auf den stumpfen Winkel achten sollte. Außerdem wies er auf die Augenfarbe hin, die bei den verschiedenen Tieren sehr unterschiedlich ist. Er ist der Meinung, daß sich die Farbe des Auges zwischen orange und hellrot bewegen sollte. Dem Vorschlag von Zuchtfreund G. Radel, daß jeder Züchter in seinem Bestand prüfen soll, welcher Farbenschlag welche Augenfarbe hat, wurde zugestimmt. TOP 13 Verschiedenes Der Zuchtfreund K. Kening schilderte die Geschichte seiner Taubenzucht und beschrieb die Entwicklung der einzelnen Rassemerkmale im Laufe der vergangenen Jahre. D. Seinsche verkündete die Erringer der Leistungspreise für das vergangene Zuchtjahr. Dazu bemerkte S. Hochwald, daß er den Zuchtpreis aller Farben bereits dreimal hintereinander errungen hat. Dieser Sachverhalt wurde geprüft und er kann den Wanderpokal behalten. An dieser Stelle versicherte Zuchtfreund Hochwald, daß er einen neuen Leistungspreis stiftet. Der Leistungspreis für das diesjährige Zuchtjahr wird für die Bewertung in Dortmund oder in Brandenburg vergeben. Dabei zählen beide Ausstellungen gleichwertig. Stellt ein Züchter zu beiden aus, so wird das bessere Ergebnis gewertet. Die Rahmenbedingungen dafür sind folgende: Drei Gruppen: # alle bindigen Tiere (lichtblau, gelbfahl, rotfahl) # alle gehämmerten Tiere # alle einfarbigen Tiere (gelb, rot, schwarz) Es zählen immer 6 Jungtiere einer Gruppe zusammen. D. Seinsche beendete die Versammlung und damit die Sommertagung des SV der Züchter Hamburger Sticken und wünschte allen einen guten Heimweg und viel Erfolg, sowie beste Gesundheit. 6