Messberichte DIN 45643

Transkript

1 Raunheim, 27. September 2017 Messberichte DIN Daphne Goldmann, FTU-LL3

2 Inhaltsverzeichnis Gegenüberstellung der Messverfahren Leitfaden durch den neuen Messbericht Aufbau des Berichtes Angaben zur Messstation Erfassungsrate Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel Dauerschallpegel Leq(3) Vergleich der Dauerschallpegel Leq(3) nach neuem und altem Messverfahren Information im Internet und Berichterstattung 2

3 Gegenüberstellung der Messverfahren Einzelschallereignis L AX (DIN 45643: ) L p,a,e / SEL (DIN 45643: ) Ereigniserkennung Einzelschallereignis Ereignisdauer Standardwerte als Beitrag zum Dauerschallpegel L AS,max mindestens 3 db über Messschwelle Ermittelt aus dem gemessenen Maximalpegel und der t 10 -Zeit t 10 : Bei nicht vollständiger messtechnischer Erfassung Interpolationsverfahren über Dreiecksnäherung Fluggeräusche, die nicht messtechnisch erfasst wurden, da deren Maximalpegel unterhalb der Maximalpegelschwelle lag, wurden durch Standardpegel berücksichtigt L AS,max mindestens 5 db über Messschwelle Ermittelt als Summe der Pegel über der Messschwelle (Integration über Pegelverlauf) t s : Zeitdauer über der Messschwelle. Wenn der Maximalpegel weniger als 10 db über der Messschwelle liegt, ist t s kleiner t 10 Kein Beitrag durch Standardpegel. Es werden nur messtechnisch erkannte Ereignisse berücksichtigt. Die Dauerschallpegel Leq(3) nach DIN ( ) werden niedrigere Werte haben, weil die Einzelschallereignisse nach der neuen DIN ( ) i.d.r. einen kleineren Wert als die früher verwendeten L AX -Werte haben. messtechnisch nicht erfasste Fluggeräusche keinen Beitrag zum Dauerschallpegel liefern. 3

4 Leitfaden durch den neuen Messbericht 4 DIN 45643: Umsetzung bei Fraport, 19. April 2017

5 Aufbau des Berichtes I Übergeordnete Informationen Inhaltsverzeichnis Anstelle im Bericht zu blättern, genügt in der digitalen Version ein Click auf den jeweiligen Abschnitt im Inhaltsverzeichnis, um diesen zu öffnen. 1 Glossar Erläuterungen der verwendeten Begriffe und Abkürzungen im Bericht. Der Berichtstext enthält zusätzlich Sprungmarken, welche zu den Erläuterungen im Glossar zurückführen. 2 Übersicht der Messstationen Karte der Lage der Messstationen, der Flugrouten sowie deren Bezeichnungen. Die Routenbezeichnungen, die in den Aufgabenstellungen einer Messstation genannt sind, können hier nachvollzogen werden. 3 Bewegungszahlen und Bahnnutzungen Angaben über die Anzahl der Flugbewegungen im Berichtszeitraum und die Verteilung der Starts und Landungen auf die verschiedenen Bahnen. 5

6 Aufbau des Berichtes II 4. Auswertung der stationären Messstellen Die Ergebnisse jeder Messstation sind in den folgenden Unterkapiteln aufbereitet. 1 Angaben zur Messstation 2 Dauerschallpegel Leq(3) des Flug- und Gesamtgeräuschs 3 Leq(3)-Tageswerte des Flug- und Gesamtgeräuschs 4 Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel 5 Erfassungsrate (N1/N2) 6 Ausfallzeiten Am Fuß jeder Seite sind der Berichtszeitraum sowie die Messstation genannt, auf die sich die Daten beziehen, z.b MP 01. 6

7 Angaben zur Messstation Beispiel MP 7 - Eddersheim Die wichtigsten Informationen sind der Messschwellenpegel, hier 60 db. Das bedeutet, es werden Fluggeräusche erfasst, deren Maximalpegel mindestens 65 db(a) erreichen. Somit beginnt die Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel mit 65 db(a). die Aufgabenstellung getrennt nach West- und Ostbetrieb. Sie hat maßgeblich Einfluss auf die Ergebnisse der Erfassungsraten, denn die Anzahl der Flugbewegungen auf den Flugrouten, die relevant zur Schallimmission beitragen, legt die Zahl N2 fest. Prämissen bei der Definition der Aufgabenstellung: - Helikopter und Propellerflugzeuge mit MTOM < 5,7 T zählen grundsätzlich nicht zu N2. - Die Aufgabenstellung soll bei mindestens einer Betriebsrichtung alle übrigen Flugzeuge umfassen. - Bei dieser Betriebsrichtung muss die Erfassungsrate größer 50% sein. 7

8 Erfassungsrate Beispiel MP 7 - Eddersheim N1*/N2 >50 %? N1: gemessene Fluggeräusche N1*: gemessene Fluggeräusche entsprechend der Aufgabenstellung N2: Anzahl der Flugbewegungen entsprechend der Aufgabenstellung Die Differenz zwischen N1* und N1 gibt an, wie viele Fluggeräusche durch Flugzeuge verursacht wurden, die nicht der Aufgabenstellung entsprechen. Die Differenz ist klein, wenn die Aufgabenstellung gut definiert ist. Die Quote gibt außerdem an, wie viel Prozent der Flugbewegungen nicht erfasst und nach dem alten Auswerteverfahren durch Standardwerte ergänzt wurden, hier 27% tagsüber und 18% nachts. N1*/N2 kann > 100% sein, wenn ein Flugzeug zwei Messereignisse hervorgerufen hat, z.b. bei einem Fehlanflug mit zweitem Anflug auf die gleiche Landebahn. 8

9 Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel I Beispiel MP 7 - Eddersheim Nur bei Ereignissen mit einem Maximalpegel über 70 db(a) gilt für die Ereignisdauer: t s -Zeit > t 10 -Zeit Tagsüber Die Verteilung stellt 73% aller der Aufgabenstellung entsprechenden Abflüge dar. 27% der Abflüge wurden nicht messtechnisch erfasst. Es gibt außerdem einen relativ großen Anteil von Ereignissen, deren Maximalpegel < 70 db ist. Für diese Ereignisse ist t s < t Die Ereignisdauer t s ist bei fast allen gemessenen Anflügen auf 07L kleiner t 10. Diese Ereignisse nach der neuen DIN haben daher einen deutlich geringeren Wert als die früheren L AX -Werte. Daraus resultiert dann auch eine relativ große Differenz im Leq(3) im Vergleich zur alten DIN.

10 Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel II Beispiel MP 7 - Eddersheim Die Maximalpegelverteilungen werden grafisch dargestellt als Durchschnitt über Tag / Nacht 1. im Berichtszeitraum (beide Betriebsrichtungen) 2. bei Westbetrieb (Betriebsrichtung 25/18) und 3. bei Ostbetrieb (Betriebsrichtung 07/18). Die Tabelle liefert zusätzliche Informationen: L AS,max Gesamtanzahl gibt die Absolutzahl der gemessenen Ereignisse an. L AS,max pro Tag / Nacht gibt die Summe der in den Grafiken dargestellten tagesdurchschnittliche Häufigkeiten an. Daran lässt sich ablesen, wie viele Ereignisse z.b. pro Tag an einem West- bzw. Ostbetriebstag oder im Berichtszeitraum erfasst wurden. 10

11 Dauerschallpegel Leq(3) Dauerschallpegel Leq(3) der Fluggeräusche und des Gesamtgeräusches bezogen auf den Berichtszeitraum. Schwankungen der Fluggeräusch- Dauerschallpegel können an den Daten, die tageweise angegeben sind, abgelesen werden. 11 In den Berichten ab August 2017 werden im übergeordneten Teil die Betriebsrichtungszeiten ergänzend aufgeführt, um betriebsrichtungsbedingte Verkehrsschwankungen nachvollziehen zu können.

12 Vergleich der Dauerschallpegel 12

13 Leq(3),Tag (DIN Feb. 2011) sowie Differenzen zwischen altem und neuem Messverfahren Die Differenzen zwischen altem und neuem Messverfahren variieren je nach Messstation. Sie hängen davon ab, 1. wie viele Fluggeräusche messtechnisch erfasst wurden, 2. wie viele der erfassten Fluggeräusche einen Maximalpegel erreicht haben, der 10 db über der Messschwelle liegt, so dass die Ereignisdauer t s möglichst genauso lang ist wie die t 10 -Zeit. 13

14 Beiträge zu den Leq(3),Tag Differenzen Die Umstellung der Ereignisdefinition vom L AX -Wert zu einem integrierten Wert über den Pegelverlauf liefert i.d.r. den größeren Beitrag zur Leq(3)-Differenz (Ausnahme Messstation 17 Okriftel). Die Spanne umfasst 0,2 bis 2,2 db. Der Leq-Beitrag durch Standardwerte rangiert i.d.r. zwischen 0 bis 1,1 db. Lediglich an Messstation 17 Okriftel erhöhen die Standardwerte den gemessenen Leq(3) nach alter DIN um 4,2 db. 14

15 Kriterium Erfassungsrate N1*/N2 > 50 % Tag Die Messstationen, an denen das Kriterium knapp oder gar nicht erfüllt ist, weisen hohe Differenzen der Leq(3)-Werte nach alter und neuer DIN auf. Absenkung der Messschwelle am auf db am auf 57 db am auf db 15

16 Leq(3),Nacht (DIN Feb. 2011) sowie Differenzen zwischen altem und neuem Messverfahren Die Differenzen zwischen altem und neuem Messverfahren sind in der Regel nachts geringer. Die Erfassungsraten sind nachts höher als am Tag, weil der Anteil schwerer Flugzeugtypen nachts höher ist als am Tag. 16

17 Information im Internet und Berichterstattung 17

18 Anpassung der Fraport-Homepage Bereich Fluglärm/Fluglärmmessung & Routennutzung Unter wurden zwei Rubriken ergänzt. Es stehen nun fünf Rubriken zum Abruf von Informationen bereit. Messergebnisse Routenbelegung An- / Abflüge nach Betriebsrichtung Messberichte Archiv Ab Mai 2017 Entwicklung der monatlichen Fluggeräusch- Dauerschallpegel Leq(3) pro Messstation nach neuer DIN 46543: Unverändert. Karte der Belegungen der An- / und Abflugrouten am Flughafen Frankfurt pro Monat. Unverändert. Weiterhin werden hier die An- / und Abflüge nach Betriebsrichtung am Flughafen Frankfurt pro Monat dargestellt. Download der ab Mai 2017 erstellten Messberichte nach neuer DIN für alle 29 Messstationen der. Ergebnisse der Fluggeräuschmessung nach alter DIN. Die Auswertung nach alter DIN wird für einige Monate fortgeführt. Fragen zu den neuen Messberichten beantworten wir gerne. Bitte senden Sie diese per an d.goldmann@fraport.de. 18

19 Berichterstattung Berichtszeiträume Vorschlag für ein ergänzendes Monitoring aus der Sitzung vom : Betriebsrichtungs- bzw. pistenbezogene Ermittlung der 6 verkehrsreichsten Monate. Dazu das Zitat aus DIN 45643, Abschnitt 7.2.2: Kumulative Berichte beschreiben die durch Fluggeräusche jeweils an den einzelnen Messstelle über einen längeren Zeitraum erzeugten Geräuschimmissionen. In der Regel werden Monats- oder Jahresberichte bzw. Berichte über die sechs verkehrsreichsten Monate erstellt. Der Zeitraum für die Berichterstellung gilt folglich für alle Messstellen gleichermaßen. Die sechs verkehrsreichsten Monate eines Jahres sind einzigartig. Monitoring bedeutet, die Geräuschimmissionen eines Berichtszeitraums für ein reales Verkehrsaufkommen am Flughafen zu ermitteln. Es besteht darüber hinaus keine Notwendigkeit je nach Messstelle individuell zusammengesetzte Berichtszeiträume zu unterstellen, denn temporäre Spitzenbelastungen können anhand der kontinuierlich fortgeführten monatlichen Berichterstattung festgestellt werden. 19

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