Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus

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1 Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus ABDRUCK G:\StMUK\M-Schreiben\Abteilung II\Ref II-4\2012\ _LA Streibl_Gefährdete Schulstandorte\ _LA_Streibl_Gefährdete Schulstandorte_a.doc Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, München II.4 IV.4 IV.3 VII.1 II LB MD ZS St M An die Präsidentin des Bayerischen Landtags Frau Barbara Stamm, MdL Bayerischer Landtag Maximilianeum München ENTWURF Datum: Entwurf erstellt/geprüft: Popp_P Reinschrift erstellt/geprüft: Reinschrift versandt: Reinschrift gefaxt: Reinschrift an Ihr Zeichen / Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (bitte bei Antwort angeben) München, 29. Oktober 2012 PI/G /1255 K II.4 5 O a Telefon: Name: Herr Popp Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Florian Streibl (Freie Wähler) vom Gefährdete Schulstandorte Anlagen: Tabelle 2. Standorte mit Auflösung von Grundschulen Tabelle 3. Standorte mit Auflösung von Mittel-/Hauptschulen Tabelle 4. Verlagerte Ausbildungsberufe zum Schuljahr 2012/13 Tabelle 5. Schülerzahlen und Minderklassen an Berufsschulen Tabelle 6. Schülerzahlen an Wirtschaftsschulen 3 Abdrucke dieses Schreibens (einschließlich Tabellenanlagen) Sehr geehrte Frau Präsidentin, die Anfrage beantworte ich wie folgt: Telefon: poststelle@stmuk.bayern.de Salvatorstraße München Telefax: Internet: U3, U4, U5, U6 - Haltestelle Odeonsplatz

2 - 2 - Vorbemerkung: Bei den Fragen 1, 6 und 7 erfolgen die Angaben auf Basis der Amtlichen Schuldaten, die an den allgemein bildenden Schulen jährlich zum Stichtag 1. Oktober und an den beruflichen Schulen jährlich zum Stichtag 20. Oktober erhoben werden. Bevor belastbare quantitative Aussagen aus dem Datenbestand abgeleitet werden können, durchlaufen die erhobenen Daten zeitaufwändige Plausibilisierungsprozesse, die für die Erhebung des aktuellen Schuljahres 2012/2013 erst im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein werden. Aus diesem Grund muss sich die Beantwortung der Fragen 1, 6 und 7 auf die amtlichen Daten der Schuljahre bis 2011/2012 beschränken. Zu Frage 1: Wie viele Grundschul-Standorte gibt es zu Beginn des Schuljahres 2012/2013, die 35 oder weniger Schülerinnen und Schüler haben, aufgeschlüsselt nach: den einzelnen Schulstandorten in den jeweiligen Landkreisen, der Entwicklung der Schülerzahlen an diesen Grundschulstandorten in den letzten Jahren seit dem Schuljahr 2008/2009, der an diesen Schulen aktuell und in den Schuljahren seit 2008/2009 gebildeten Klassen (Welche Jahrgangsstufen? Wie viele jahrgangsübergreifende Klassen? In welcher Zusammensetzung?), der Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter (Lehrkräfte, Verwaltungsangestellte, Hausmeister, Reinigungskräfte, sonstiges Personal) und deren Stundenmaß? Der nachfolgenden Tabelle 1 können die (rechtlich selbständigen) staatlichen Grundschulen entnommen werden, die im Schuljahr 2011/2012 weni-

3 - 3 - ger als 36 Schüler hatten sowie die zeitliche Entwicklung der Schülerzahlen an diesen Schulen seit dem Schuljahr 2008/2009. Zudem ist für das Schuljahr 2011/2012 auch die Zahl der an diesen Schulen unterrichtenden Lehrkräfte (als Personen) sowie die Summe ihrer Vollzeiteinheiten angegeben. Tabelle 1. Schüler und Lehrkräfte an ausgewählten staatlichen Grundschulen in Bayern 2008/ / / /12 Landkreis Schule Ort Lehrkräfte 1 Schüler Schüler Schüler Schüler Vollzeiteinheiten Personen Bad Tölz-Wolfratshausen Volksschule Jachenau Jachenau ,6 Eichstätt Grundschule Pondorf Altmannstein ,2 Garmisch-Partenkirchen Volksschule Bad Bayersoien Bad Bayersoien ,4 Schwandorf Grundschule Kemnath b.fuhrn Neunburg ,0 Schwandorf Volksschule Neukirchen-Balbini Neukirchen-Balbini ,1 Schwandorf Volksschule Trausnitz Trausnitz ,0 Tirschenreuth Volksschule Friedenfels Friedenfels ,3 Bayreuth/Land Volksschule Schnabelwaid Schnabelwaid ,3 Ansbach/Land Volksschule Röckingen-Fürnheim Röckingen ,3 Nürnberger Land - Lauf Volksschule Alfeld Alfeld ,4 1 einschließlich Förderlehrer In den Schuljahren 2008/2009 bis 2011/2012 wurden an all diesen Schulen je 2 jahrgangskombinierte Klassen gebildet, bei denen die Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie 3 und 4 zusammengefasst waren, mit Ausnahme der folgenden Klassenbildungen: Im Schuljahr 2009/2010 wurden an der Grundschule Pondorf die Jahrgangsstufen 3 und 4 als jahrgangsreine Klassen und die Jahrgangsstufen 1 und 2 als jahrgangskombinierte Klasse geführt. Die Volksschule Alfeld bildete drei jahrgangskombinierte Klassen, zwei mit einer Zusammenlegung jeweils der Jahrgangsstufen 3 und 4 sowie eine mit einer Zusammenlegung der Jahrgangsstufen 1 und 2. Im Schuljahr 2008/2009 wurden an der Grundschule Pondorf alle Klassen jahrgangsrein geführt, an der Volksschule Alfeld die jahrgangskombinierten Klassen mit Zusammenlegungen der Jahrgangsstufen 1 und 2, 2 und 3 sowie 3 und 4 gebildet. Zur Frage nach der Zahl und dem Stundenumfang der Verwaltungsangestellten, Hausmeister, Reinigungskräfte und sonstigem Personal an den genannten Schulen kann mitgeteilt werden, dass diese über keine eigenen Verwaltungsangestellten verfügen.

4 - 4 - Erst für Schulen mit vier bis sieben Klassen wird eine Verwaltungskraft mit einem Viertel der vollen Arbeitszeit eingesetzt. Für Reinigungspersonal, Hausmeister und ggf. sonstiges Personal ist nicht das Staatsministerium sondern der kommunale Sachaufwandsträger zuständig, so dass hierzu keine Angaben gemacht werden können. Zu Frage 2: Wie viele Grundschulstandorte mussten in den Schuljahren seit 2008/2009 aufgegeben werden, da die Mindestzahl an Schülerinnen und Schülern nicht mehr erreicht wurde, aufgeschlüsselt nach: den einzelnen Schuljahren, den einzelnen Schulen in den jeweiligen Landkreisen, den Grundschulen, an die betroffenen Schülerinnen und Schüler dann wechseln mussten? Beiliegende Tabelle 2 weist in Aufgliederung nach Kreisen und unter Angabe des Auflösungsjahres die (rechtlich selbständigen) Schulen aus, an denen seit dem Jahr 2008 staatliche Grundschulen geschlossen wurden. Zusammenlegungen von Verwaltungseinheiten unter Beibehaltung des Schulstandorts werden nicht aufgeführt. Auch durch die Auflösung einer Grundschule bleibt aufgrund des dichten Netzes an Grundschulen in Bayern die Möglichkeit einer wohnortnahen Beschulung für die Schülerinnen und Schüler der aufgelösten Grundschule erhalten, wobei die Beschulung anhand der geänderten Sprengeleinteilung erfolgt.

5 - 5 - Zu Frage 3: Wie viele Hauptschul-Standorte wurden seit dem Schuljahr 2008/2009 vollständig aufgegeben, aufgeschlüsselt nach: den einzelnen Hauptschulen in den jeweiligen Landkreisen, den einzelnen Schuljahren, den jeweiligen Ursachen für die Hauptschulschließung? Entsprechend zu Tabelle 2 enthält Tabelle 3 eine Liste der (rechtlich selbständigen) Schulen, an denen seit dem Jahr 2008 staatliche Mittel- /Hauptschulen geschlossen wurden (ohne Schließungen von Teilhauptschulen). Zu berücksichtigen ist, dass die Schließung der Hauptschule (bzw. Grundschule) an einem Standort nicht notwendig die Auflösung des gesamten Standorts nach sich zieht, da am Schulstandort ggf. eine Grundschule (bzw. Mittel-/Hauptschule) weiterhin geführt wird. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, Schulstandorte generell auch in Zeiten des demografischen Wandels zu erhalten. Gleichwohl bedingt die Schulsituation (insbesondere die demografische Entwicklung der schulrelevanten Altersgruppen) an einzelnen Standorten bzw. in einzelnen Verbünden eine Diskussion vor Ort mit dem Träger bzw. den Trägern des Schulaufwands, wie auf die schulstrukturellen Entwicklungen im Einzelfall unter Abwägung der pluralen Interessen zu reagieren ist. Die Entscheidung, letztendlich an einem Standort nicht festzuhalten, ergibt sich dann als das Ergebnis eines solchen, nicht monokausalen Prozesses und wird oftmals vom Träger des Schulaufwands selbst beantragt.

6 - 6 - Zu Frage 4: Wie viele Standorte innerhalb von Mittelschulverbünden wurden zum Schuljahr 2012/2013 aufgegeben, da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler für die Klassenbildung nach Absprache innerhalb der Mittelschulverbünde nicht möglich bzw. nicht wünschenswert war, aufgeschlüsselt nach: den einzelnen Mittelschulverbünden und den jeweiligen Schulstandorten, den Ursachen für die Auflassung dieser Schulstandorte? Zum Schuljahr 2012/2013 wurden zwei staatliche Mittelschulen aufgelöst, da dort keine Klassen mehr gebildet werden können: die Gottfried-Kölwel- Mittelschule Beratzhausen im Mittelschulverbund Region Parsberg (Mittelschule Deining, Mittelschule Parsberg, Mittelschule Seubersdorf i.d.opf., Mittelschule Velburg, Gottfried-Kölwel-Mittelschule Beratzhausen) und die Mittelschule Zeitlarn im Mittelschulverbund Kallmünz-Lappersdorf- Regenstauf-Zeitlarn (Johann-Baptist-Laßleben-Schule Kallmünz (Mittelschule), Mittelschule Lappersdorf, Mittelschule am Schlossberg Regenstauf, Mittelschule Zeitlarn). Zu Frage 5: An welchen Berufsschulstandorten wurden mit Beginn des Schuljahrs 2012/2013 einzelne Ausbildungszweige nicht mehr angeboten, aufgeschlüsselt nach: den betroffenen Berufsschulstandorten und den Ausbildungszweigen, den Alternativstandorten in den jeweiligen Ausbildungsrichtungen, die von den Schülerinnen und Schüler aus der jeweiligen Region nun besucht werden müssen? Der Tabelle 4 der Anlage können die zum Schuljahr 2012/2013 verlagerten Fachklassen entnommen werden. Neben dem Ausbildungsberuf ist die

7 - 7 - Jahrgangsstufe aufgeführt, ab der der Standortwechsel vollzogen wird. Auszubildende in niedrigeren Jahrgangsstufen werden weiterhin am ursprünglichen Standort beschult. Zu Frage 6: An welchen Berufsschulen gab es im vergangenen Schuljahr so genannten Minderklassen und wie sieht die entsprechende Entwicklung im nun beginnenden Schuljahr aus, aufgeschlüsselt nach: den jeweiligen Minderklassen an den einzelnen Berufsschulstandorten in den Landkreisen und kreisfreien Städten, der Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die diese Minderklassen besuchen, der Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den Schuljahren seit 2008/2009 an den jeweiligen Berufsschulen insgesamt? Einen Überblick über die Minderklassen nach den einzelnen Berufsschulstandorten im Schuljahr 2011/2012 sowie die Entwicklung der Schülergesamtzahlen an den einzelnen Berufsschulen seit dem Schuljahr 2008/2009 gibt die anliegende Tabelle 5. Bei den Minderklassen werden an den Berufsschulen nur diejenigen Klassen gezählt, die weniger als 16 Schülerinnen und Schüler aufweisen und im entsprechenden Ausbildungsberuf und in der entsprechenden Jahrgangsstufe nicht mehrzügig am Standort geführt werden. In den insgesamt 462 Minderklassen an Berufsschulen im Schuljahr 2011/2012 wurden Schülerinnen und Schüler beschult.

8 - 8 - Zu Frage 7: Wie hat sich seit dem Schuljahr 2010/2011 die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Wirtschaftsschulen in Bayern entwickelt (einschließlich der Situation zum Schuljahresbeginn 2012/2013), aufgeschlüsselt nach: den einzelnen Schuljahren, den einzelnen Wirtschaftsschulstandorten? Der anliegenden Tabelle 6 kann die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Wirtschaftsschulen in Bayern für die Schuljahre 2010/2011 sowie 2011/2012 entnommen werden. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Ludwig Spaenle Staatsminister