HAUTnah. Zukunftspfade und Innovationen. Ein Magazin aus Olpe Nummer 6 // 2019

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1 HAUTnah Ein Magazin aus Olpe Nummer 6 // 2019 Zukunftspfade und Innovationen Die ISH ist als Weltleitmesse der Sanitär-, Heizungs- und Klimaindustrie immer ein Ort der großen Enthüllungen. Hier werden innovative Neuheiten präsentiert, an denen Entwickler monatelang gearbeitet haben, um ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Doch in einem erfolgreichen Unternehmen sind Visionen nicht auf Produkte beschränkt. Es gilt, immer einen Schritt weiter zu denken, um in schnelllebigen Zeiten wie der digitalen Ära relevante Trends nicht zu verpassen. Der neue Geschäftsführer Technik bei SCHELL, Andreas Ueberschär, hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und seine Vision für das Unternehmen fest im Blick. Welche Rolle dabei elektronische Weiterentwicklungen spielen, verrät er im Interview. Auf dem ISH Messestand können sich Besucher schon jetzt von intelligenten SCHELL Lösungen begeistern lassen. Mehr zu den Messeneuheiten, lesen Sie in dieser Ausgabe. Dabei stehen vor allem digitale Entwicklungen im Fokus, die das Thema smart public, den Einsatz vernetzter Gebäudetechnologien im öffentlichen Raum, vorantreiben und noch dazu die Trinkwasserhygiene schützen. Um Hygiene in Trinkwasser-Installationen kreist natürlich auch der neue Entwurf der VDI/BTGA/ZVSHK Kernaussagen und Neuerungen hat SCHELL schon jetzt für Planer, Betreiber und Installateure zusammengestellt.

2 Ein Gespräch mit Andreas Ueberschär, Geschäftsführer Technik der SCHELL GmbH INNOVATIVE PRODUKTE UND HERVORRAGENDE PRODUKTQUALITÄT GEHÖREN ZUR DNA VON SCHELL Große Ziele große Begeisterung: Vor fast genau einem Jahr hat Andreas Ueberschär seine Aufgabe bei SCHELL als neuer Geschäftsführer Technik angetreten. Als Nachfolger von Joachim Schell, der zum 1. April 2018 in die Rolle eines aktiven Gesellschafters wechselte, hat der gebürtige Berliner Ueberschär sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Welche Pläne er für das Unternehmen hat und wie die Digitalisierung bei SCHELL voranschreiten wird, verrät er im Interview.

3 Mehr unter Herr Ueberschär, was ist Ihre erste Resonanz nach 12 Monaten in Olpe? Es war ein intensives, hochmotivierendes erstes Jahr. Ich wurde von Beginn an herzlich willkommen geheißen und konnte nicht nur große Gestaltungsspielräume nutzen, sondern auch auf konstante Unterstützung zählen. SCHELL ist technologisch hervorragend aufgestellt und exzellent am Markt positioniert. Diese Kombination ist die perfekte Basis für die ambitionierte Weiterentwicklung des Unternehmens. Was sind Ihre Ziele für die Entwicklung bei SCHELL? Wir wollen vor allem unsere Position als innovativer Komplettanbieter von Sanitärarmaturen weiter stärken. Gerade auf dem Gebiet der Elektronik-Armaturen sind wir führend im Markt. Unsere Kompetenzen in diesem Feld wurden erst vor kurzem mit dem German Innovation Award 2018 ausgezeichnet. Darauf wollen wir natürlich weiter aufbauen, denn innovative Technik wird auch in Zukunft ausschlaggebend für den unternehmerischen Erfolg sein. Elektronik ist der rote Faden, der Privatleben und öffentliche Räume gleichermaßen durchzieht. Nehmen Sie beispielweise Fitnesstracker, die mittlerweile weit verbreitet sind. Sie protokollieren, wie viel wir uns bewegen, und geben Einblick in unsere körperliche Konstitution, indem Sie zum Beispiel mit Sensoren unsere Herzfunktion abfragen. Nichts Anderes leistet die Elektronik in unseren Sanitärarmaturen. Sie überprüft kontinuierlich deren Zustand und steuert damit im übertragenen Sinne den Puls des Wassers. So sparen unsere Kunden Wasser und damit Geld und erfüllen die hohen gesetzlichen Hygieneanforderungen zu geringsten Kosten. Und das alles nachvollziehbar dokumentiert für den Gebäudebetreiber. Solche Entwicklungen sind natürlich nicht nur für den deutschen Markt interessant, wie sehen Ihre internationalen Pläne aus? Das Ziel ist es, vollständige Systemlösungen für Sanitärarmaturen spezifisch an den Kundenbedürfnissen der verschiedenen Märkte auszurichten und anzubieten. In den letzten Jahren haben wir bereits unsere internationalen Tätigkeiten gestärkt, davon zeugen auch die verschiedenen SCHELL Tochtergesellschaften. Die regionale Diversifizierung erfordert jedoch eine noch konzentriertere Produktentwicklung, die zielgerichtet die Anforderungen der jeweiligen nationalen Märkte analysiert und ihnen vollumfänglich gerecht wird. Unsere technologisch ausgefeilten Premiumlösungen für den deutschen Markt sind auch im Ausland beliebt, aber um unsere Wachstums ambitionen in den Fokusmärkten zu realisieren, müssen wir die Bedürfnisse der Kunden vor Ort noch besser nachvollziehen und systematisch Lösungen für sie entwickeln. Welche Herausforderungen sehen Sie dabei auf sich zukommen? Unsere Produkte sind Made in Germany, diese Tatsache ist Erfolgsfaktor und Herausforderung in einem. Unsere Entwicklungs- und Produktionskompetenz an einem Ort wie Olpe zu konzentrieren, ist ein hohes Gut, das wir bewahren möchten. Die kurzen Wege zwischen den Konstrukteuren, den Entwicklern am Prüfstand und den Monteuren in der Produktion sind ausschlaggebend, um einerseits unsere Agilität und Innovationskraft zu sichern und andererseits den hohen Qualitätserwartungen unserer Kunden zu entsprechen. Kundenzentrierung, agile Prozesse und crossfunktionale Zusammenarbeit stehen deshalb ganz oben auf unserer Produktentwicklungsagenda. Die Produktqualität, für die SCHELL bekannt ist, wird dabei jedoch ihre zentrale Rolle behalten, oder? Hervorragende Produktqualität gehört zur DNA von SCHELL. Die Marke steht für erstklassige Technik und hohe Zuverlässigkeit und das schätzen unsere Kunden. Diesem Versprechen tagtäglich gerecht zu werden, ist die Kernaufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion, aber auch im gesamten Unternehmen. Denn unsere Kunden erwarten, dass unsere Produkte auch nach jahrzehntelangem Einsatz noch tadellos funktionieren. Von Produkten im öffentlichen Sanitärraum wird dabei eine besonders hohe Qualität und Zuverlässigkeit erwartet, da die Nutzungsintensität um ein Vielfaches höher ist. Ich gebe Ihnen ein anschauliches Beispiel: Eine Armatur im Badezimmer einer vierköpfigen Familie wird pro Jahr etwa Mal bedient. Eine Armatur am Flughafen Düsseldorf jedoch durchschnittlich Mal. Unsere Produkte müssen also in einem Jahr das vollbringen, was eine Armatur im privaten Bad über ein gesamtes Jahrzehnt leistet. Das gelingt nur mit uneingeschränkter Qualitätsorientierung aller Mitarbeiter unseres Unternehmens. Nichts verändert momentan den Markt so stark wie die Digitalisierung, wie sollten sich Unternehmen diesbezüglich aufstellen? Die Digitalisierung fördert die Schnelllebigkeit von Produkten und Trends, deshalb muss man letztere so frühzeitig wie möglich erkennen am besten noch bevor sie entstehen. Das ist eins der elementaren Ziele für Unternehmen heute. Wir bei SCHELL haben die Zukunft fest im Blick. Beim Thema intelligente Armaturentechnik sind wir Vorreiter, denn unsere Armaturen verfügen bereits über entsprechende Elektronik im Innern. Durch zusätzliche Komponenten, wie das SSC Bluetooth -Modul, erweitern sich diese Möglichkeiten bei der Parametrierung unserer Armaturen via Smartphone-App noch einmal deutlich. Die Vernetzung unserer Produkte über unser SCHELL Wassermanagement-System SWS ist ein wichtiger Bestandteil für den Betrieb intelligenter Gebäude Stichwort smart building. Mit dem Thema smart public/smart building dem Einsatz vernetzter Gebäudetechnologien im öffentlichen Raum hat SCHELL eine neue Zukunftsdimension eröffnet, wie wollen Sie diesen Bereich weiter ausbauen? Indem wir unser intelligentes Wassermanagement-System SWS in mehreren Dimensionen erweitern und verbessern. Hier decken wir bereits heute die Aspekte Wasserhygiene und Wasserverbrauch umfassend ab und senken damit einerseits die Betriebskosten für Gebäudebetreiber signifikant. Andererseits bieten wir Betreibern die Sicherheit, die hohen gesetzlichen Anforderungen an die Trinkwasserhygiene (Stichwort: Verkeimung durch Legionellen) zu erfüllen und nachvollziehbar zu dokumentieren. Letzten Endes reduzieren die Verantwortlichen im öffentlichen Gebäude damit auch persönliche Haftungsrisiken. Nun erweitern wir unser Portfolio um den Bereich Leckageschutz und sind damit in der Lage, die Entstehung von Wasserschäden zu verhindern. Das neue SCHELL SWS Leckageschutz-Ventil wird über unser SWS komfortabel angesteuert und ermöglicht den Stopp der Wasserzufuhr zu festgelegten Zeiten. (Erfahren Sie mehr über die Neuheit auf Seite 7.) Hier differenzieren wir uns deutlich von unseren Wettbewerbern: Wassermanagement der Zukunft bedeutet für SCHELL, Informationen aus unseren elektronischen Armaturen zu gewinnen, auszuwerten und dem Gebäudebetreiber zur Kosten- und Ertragsoptimierung zur Verfügung zu stellen. Das Entwicklungspotenzial ist auf diesem Gebiet noch lange nicht ausgeschöpft. Von der Zukunft zurück in die Gegenwart, verraten Sie uns etwas über sich, wie ist es nach vielen Jahren auf dem Land nun in der Nähe von Köln zu wohnen? Wir genießen es, wieder näher am Puls einer Großstadt zu sein. Ich bin mit meiner Familie bewusst ins Kölner Umland gezogen. Nachdem wir einige Jahre in Ungarn gelebt haben, wurde des Berufs wegen Frankenberg/Eder in Nordhessen unsere Heimat. Nun profitieren wir vom vielfältigen Angebot der Stadt, ohne dass ich ausgedehnte Fahrzeiten auf mich nehmen muss. Und sollte es doch mal etwas länger dauern, kann ich unterwegs gleich neue Ideen für SCHELL entwickeln.

4 Digital, intelligent, effizient DIE IDEALE LÖSUNG FÜR JEDE HERAUSFORDERUNG: DAS SCHELL WASSERMANAGEMENT- SYSTEM SWS Ganz gleich ob überdimensionierte Rohrleitungen oder höchste Anforderungen an die Trinkwassergüte SCHELL SWS ist der Schlüssel zum hygienisch sicheren und sparsamen Betrieb jeder Trinkwasser-Installation. Unsere ausgewählten Referenzobjekte sprechen für sich.

5 Charité, Benjamin Franklin Klinikum, Berlin Die Herausforderung: Sanierung der Operationsbereiche des Benjamin Franklin Klinikums mit herausragenden Anforderungen an die Trinkwassergüte und deren Dokumentation Das Ergebnis mit SWS: Berührungslose elektronische Armaturen, vernetzte Temperatursensoren und zentral gesteuerte Hygienespülungen sorgen nun für den sicheren Erhalt der Trinkwassergüte im Klinikum. Stagnierendes Wasser wird trotz des stark variierenden Wasserbedarfs zuverlässig verhindert, denn Stagnationsspülungen erfolgen sowohl zu festen Zeiten als auch beim Erreichen kritischer Temperaturen vollautomatisch über alle Entnahmestellen. Nutzungen, Stagnationsspülungen und Wassertemperaturen werden permanent aufgezeichnet und können bequem ausgewertet werden für eine lückenlose Dokumentation des bestimmungsgemäßen Betriebs. Die einfache Steuerung, Wartung und Diagnose aller vernetzten Armaturen sichert ein kosteneffizientes Gebäudemanagement. VITUS VW-E-T Waschtisch-Armatur mit berührungsloser IR-Auslösung Vacuumschmelze, Hanau Die Herausforderung: Die Faktoren Wasser- und Energiesparen, Nutzerkomfort und Trinkwasserhygiene in eine optimale Balance bei der Umrüstung der Sanitärräume zu bringen. XERIS ET Waschtisch-Armatur mit integriertem Thermostat Das Ergebnis mit SWS: Neue elektronische statt der veralteten Selbstschlussarmaturen sorgen nun für die komfortable Bedienung von Duschen, Waschtischen und Urinalen. Regelmäßige Stagnationsspülungen sichern den Erhalt der Trinkwassergüte insbesondere während der Betriebsferien. Durch die Auswertung und Anpassung der protokollierten Nutzungen, Spülungen und thermischen Desinfektionen können die Verbrauchs- und Betriebskosten signifikant gesenkt werden. 3-Feld-Sporthalle, Berlin-Neukölln Die Herausforderung: zu groß dimensionierte Rohrquerschnitte und zu geringe Gleichzeitigkeiten als Gefahr für die Trinkwasserhygiene Das Ergebnis mit SWS: Sektionsweise wurden batteriebetriebene elektronische Armaturen verbaut, die über Funk vernetzt arbeiten. Stagnationsspülungen wurden als Armaturen-Gruppen programmiert, um regelmäßig den notwendigen vollständigen Wasserwechsel zu gewährleisten. So bleibt die Trinkwassergüte dauerhaft geschützt, ohne den kostenintensiven Austausch des Rohrleitungsnetzes und damit verbunden einer längeren Unterbrechung des Sport- und Ligabetriebes für eine teure Grundsanierung. VITUS VD-C-T Duscharmatur mit integriertem Thermostat FAZIT Das SCHELL Wassermanagement-System SWS ist jeder Herausforderung gewachsen und bietet bei Sanierungen und Neubau eine smarte und kosteneffiziente Lösung, um die Trinkwasserhygiene dauerhaft zu sichern und den bestimmungsgemäßen Betrieb zu dokumentieren. Noch kein Wassermanagement-Experte? Nutzen Sie unser breites Schulungsangebot. Allein 2018 haben wir bereits mehr als 72 Workshops zum Thema SWS bei SCHELL in Olpe abgehalten.

6 SCHELL auf der ISH MESSE- NEUHEITEN 2019 Auf der ISH 2019 präsentiert SCHELL beeindruckende Lösungen für den öffentlichen Sanitärraum, die nicht nur dank integrierter intelligenter Elektronik den Erhalt der Wassergüte optimal unterstützen, sondern auch spezielle Anforderungen und Wünsche von Kunden in den internationalen Märkten wahr werden lassen. SCHELL AUFPUTZ-WASCHTISCH-ARMATUR WALIS E Die Ideallösung für Kaltwasser- und Mischwasser-Entnahmestellen und als kleine und preiswerte Spülstation für Ausgussbecken. VORTEILE berührungslose Auslösung für mehr Komfort und Hygiene drei Auslauflängen für bestmögliche Anpassung auf die Entnahmesituation wie eine Spülstation nutzbar mit gleicher oder sogar besserer Spülleistung integrierbar in das SCHELL Wassermanagement-System SWS erweiterbare Funktionen mittels optionalem SCHELL SSC Bluetooth -Modul vereinfachte Programmierung via SCHELL SSC im Vergleich zu Spülstationen sind keine zusätzlichen Trinkwasserund Abwasserleitungen notwendig dank Batteriebetrieb ohne aufwendige Elektroarbeiten einsetzbar Mehr Infos zu WALIS E unter

7 SCHELL SWS LECKAGESCHUTZ-VENTIL Es ermöglicht den Schutz vor Leckagen und gleichzeitig den Erhalt der Wassergüte in Gebäuden mit festen Nutzungs- und/oder Ferienzeiten wie z. B. in Behörden, Verwaltungsgebäuden, Schulen etc. VORTEILE kein Wasserschaden oder unnötiger Wasserverbrauch außerhalb der Nutzungszeiten eines Gebäudes SWS Leckageschutz-Ventil öffnet für Stagnationsspülungen zentral oder für Teilbereiche der Installation einsetzbar komfortables Programmieren von Nutzungs- und Schließzeiten mit dem SCHELL Wassermanagement-System SWS nach Kalendertagen und Uhrzeiten Mehr Infos zum SWS Leckageschutz-Ventil unter

8 SCHELL SSC BLUETOOTH -MODUL Als Maulschlüssel von heute und als Tuning für die Armatur. Ermöglicht den Datenaustausch via Funk zwischen Smartphone oder Tablet und Armatur. VORTEILE elektronische Armaturen einfach parametrieren:laufzeiten, Stagnations spülungen etc. bequem per App programmieren Zusatzfunktionen bei Verbleib an der Armatur wie z. B. Stagnations spülungen zu festen Terminen und deren Dokumentation Zugriff auf die Armatur per Code gesichert Mehr Infos zum SSC Bluetooth -Modul unter

9 SCHELL SELBSTSCHLUSS WASCHTISCH- ARMATUR PETIT TREND SC Robust, sparsam und vandalengeschützt Objektarmatur perfekt für den Einsatz in Raststätten, Stadien, Schulen etc. VORTEILE als Standarmatur und Wandauslauf niedriger Wasserverbrauch dank Durchflussmenge von 3 l/min bei 3 bar Fließdruck (umrüstbar auf 5 l/min bei 3 bar Fließdruck) hygienisch, da die Armatur nach dem Händewaschen nicht mehr berührt werden muss elegantes, modernes Design Mehr Infos zu PETIT Trend SC unter NEU! Das Bluetooth -Modul gibt es jetzt auch für VITUS. Das Nachrüstset für alle VITUS Armaturen bietet sogar zusätzlich die Möglichkeit zur Thermischen Desinfektion und deren Auslösung per Tablet oder Smartphone aus sicherer Distanz.

10 ENTWURF DER VDI/BTGA/ZVSHK 6023 BLATT 1 NEUES ZUM ERHALT DER WASSERGÜTE IN GEBÄUDEN Der Entwurf der VDI/BTGA/ZVSHK Hygiene in Trinkwasser- Installationen steht in den Startlöchern. Noch ist der Weißdruck nicht erschienen, aber SCHELL hat bereits wichtige Aussagen aus dem Entwurf der Richtlinie in Bezug auf den bestimmungsgemäßen Betrieb und besondere Hygieneanforderungen für Planer, Betreiber und Installateure zusammengestellt. Neben der Definition essenzieller Vorgänge finden sich im Entwurf vor allem neue Vorgaben zu Bauteilen, nicht durchströmten Leitungen und Anforderungen an die automatisierte Entnahme. Letztere können mit dem SCHELL Wassermanagement-System SWS vollständig erfüllt werden. So gelingt der leitliniengerechte Erhalt der Trinkwasserhygiene mit SCHELL SWS einfach und unproblematisch. AUSGUSSBECKEN NICHT VERGESSEN! Für den bestimmungsgemäßen Betrieb müssen alle Entnahmestellen berücksichtigt werden. Ausgussbecken in öffentlichen Gebäuden geraten dabei jedoch leider viel zu häufig in Vergessenheit. Eine intelligente Alternative zum oftmals teuren Rückbau oder händischem Spülen ist die SCHELL Aufputz-Waschtisch- Armatur WALIS mit vorwählbarer Eimerfüllfunktion. Sie schafft dank automatischer Stagnationsspülung schnelle Abhilfe und kann zudem komfortabel über SCHELL SWS zentral gesteuert werden. Darüber hinaus ist sie die perfekte Alternative zu Spülstationen, da sie über die gleiche Literleistung wie gängige Modelle verfügt, aber fast immer preisgünstiger ist. Mehr zur Aufputz- Waschtisch-Armatur WALIS lesen Sie auf Seite 6.

11 PLANUNG Schon bei der Planung von Trinkwasser-Installationen muss hohen Anforderungen Rechnung getragen werden. Es gilt, ein Konzept auszuarbeiten, das die Gebäudenutzung und den Erhalt der Trinkwasserhygiene von Anfang an miteinbezieht. Deshalb wird im Entwurf der Richtlinie explizit der Hinweis gegeben: Bei der Planung sind gebäudespezifische Unterbrechungen der Nutzung, wie Leerstand, Saisonbetrieb oder Schulferien, durch geeignete Maßnahmen zu berücksichtigen. Die Planung darf sich also nicht ausschließlich auf den Volllastbetrieb beziehen. Wird dabei auch eine mögliche Umnutzung des Gebäudes in Betracht gezogen, können Betreiber aufwendige Umrüstungsmaßnahmen im Nachhinein vermeiden. PRODUKTAUSWAHL Bei der Auswahl der Produkte muss ebenfalls Sorge getragen werden, dass die Trinkwasserhygiene geschützt wird. Für Trinkwasser-Installationen dürfen laut Entwurf nur Bauteile mit mikrobiologisch einwandfreien wasserberührten Oberflächen verwendet werden. Denn Bauteile, die vom Hersteller mit Wasser von unzureichender Güte geprüft wurden, können schädliche Bakterien-Kontaminationen in der gesamten Trinkwasser- Installation auslösen. Am sichersten ist es deshalb, Produkte zu verwenden, die werksseitig nur noch mit Prüfgasen, also mit trockenen Verfahren kontrolliert wurden, sodass die hygienische Unbedenklichkeit von Anfang an gegeben ist. SCHELL ist auf diesem Gebiet einer der Pioniere in der Sanitärarmaturen-Branche. HYGIENISCHE BEEINTRÄCHTIGUNGEN VERMEIDEN Erfolgt durch die Nutzer kein regelmäßiger Wasseraustausch an allen Entnahmestellen, z. B. während der Ferien, kann es zu mikrobiologischen Beeinträchtigungen kommen. Nur der wiederkehrende vollständige Wechsel des im Leitungsabschnitt enthaltenen Wasservolumens sorgt dafür, dass die Bakterienkonzentration im Trinkwasser reduziert wird. Deshalb sind Leitungen und Apparate, in denen Wasser länger als drei Tage stagniert, nicht zulässig. Besondere Vorsicht ist laut Entwurf bei selten genutzten Entnahmestellen geboten. Aufgrund ihrer Schnittstelle zur Umgebung sind sie ein signifikantes Risiko, denn durch sie können Mikroorganismen unter Umständen gegen die Fließrichtung in die Installation gelangen. (Der Vorgang wird auch Rückverkeimung oder retrograde Verkeimung genannt.) Deshalb müssen Entnahmestellen entweder regelmäßig, zum Beispiel durch Stagnationsspülungen, betrieben oder aber mitsamt den zuführenden Leitungen entfernt werden. INTELLIGENTES WASSERMANAGEMENT Alle Entnahmestellen bei Nutzungsunterbrechungen im Gebäude regelmäßig von Hand auszulösen, bedeutet hohen personellen und damit auch finanziellen Aufwand. Die Lösung: ein intelligentes Wassermanagement-System wie SCHELL SWS. Es vernetzt alle Entnahmestellen, sodass diese bequem elektronisch betrieben werden können. Dadurch amortisiert sich das System nicht nur in kurzer Zeit, es sorgt vor allem auch für Sicherheit, da händische Spülungen speziell unter Zeitdruck fehleranfällig sind. BESTIMMUNGSGEMÄSSER BETRIEB Bereits ab dem ersten Befüllen der Trinkwasser-Installation müssen zunächst vom Fachhandwerker und nach der Übergabe vom Betreiber wichtige Anforderungen an den Wasserwechsel beachtet werden. Laut Richtlinien-Entwurf ist der bestimmungsgemäße Betrieb dann erfüllt, wenn der Betrieb der Trinkwasser-Installation über alle Entnahmestellen erfolgt. Weiterhin sind diese nicht nur regelmäßig auf ihre Funktionalität hin zu kontrollieren, sondern es müssen auch die erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen für den betriebssicheren Zustand erfolgen. GLEICHZEITIGKEITEN ERREICHEN Aus hygienischer Sicht ist die automatisierte Entnahme gleichwertig mit der manuellen Entnahme. Wichtig ist laut Entwurf: Eine Stagnationsspülung sollte im Bedarfsfall so erfolgen, dass mindestens dieselben Gleichzeitigkeiten erreicht werden, die der Planer bei der Planung der Trinkwasser-Installation zugrunde gelegt hat. Dies kann durch die gleichzeitige, automatisiert ausgelöste Spülung an mehreren Entnahmestellen erreicht werden. Statt in dutzenden Zimmern Armaturen händisch zu öffnen, zur selben Zeit laufen zu lassen und nachfolgend alle wieder zu schließen, können mit SCHELL SWS entsprechende Gleichzeitigkeiten ganz einfach im System festgelegt werden. Armaturen werden für Stagnationsspülungen bequem zu Gruppen zusammengeschlossen, sodass die elektronische Auslösung simultan erfolgt und der vorgesehene Spitzenvolumenstrom erreicht wird. SPÜLSTATIONEN WERDEN ENTBEHRLICH Dank SCHELL SWS ist die Installation von teuren Spülstationen überflüssig. Die Literleistung gängiger Spülstationen liegt in der Regel zwischen 5 und 10 l/min. Nur in Ausnahmefällen werden Werte über 10 l/min erreicht. Damit entsprechen sie lediglich ein bis zwei Sanitärarmaturen mit einer Literleistung von 5 l/min. Sie erhöhen also das Durchflussvolumen nicht signifikant und tragen entsprechend wenig zum Erreichen eines qualifizierten Wasserwechsels bei. Zumal SCHELL-Armaturen durch den unkomplizierten Wechsel des Strahlreglers auch Literleistungen von 10 l/min erreichen können. Wesentlich einfacher ist es also, über SCHELL SWS Gruppen von SCHELL Armaturen für Spülungen zusammenzuschließen und so entsprechende Gleich zeitigkeiten zu erreichen. ÜBERWACHUNG DER BETRIEBSPARAMETER Werden elektronische Bauteile zur Stagnationsspülung eingesetzt, muss deren Funktionsfähigkeit elektronisch überwacht oder regelmäßig manuell überprüft werden. Darüber hinaus wird im Entwurf empfohlen, wichtige Betriebsparameter mithilfe einer Gebäudeautomatisation zu überwachen, manipulationssicher zu dokumentieren und auszuwerten. Auch das ist mit SCHELL SWS und dem passenden Zubehör, wie zum Beispiel den SWS Temperaturfühlern, problemlos möglich. Der Pflicht zur Überwachung und Dokumentation kommt SCHELL SWS von Anfang an nach, denn die eingestellten Hygienemaßnahmen werden minutiös dokumentiert. Die Daten können anschließend komfortabel mit gängigen Office-Programmen weiterverarbeitet werden. So können sich Betreiber rechtlich absichern und gleichzeitig den Wasserverbrauch prüfen und optimieren. Damit bleiben Hygiene und Betriebskosten stets im Gleichgewicht. FAZIT Zwar enthält der Entwurf zur VDI 6023 Blatt 1 einige anspruchsvolle Neuerungen, aber mit SCHELL Lösungen und Produkten sind Planer, Betreiber und Investoren darauf bereits jetzt bestmöglich vorbereitet.

12 Hygiene auf /6.03/19 I höchstem Niveau PERFEKTE UNTERSTÜTZUNG BEIM SICHEREN UMGANG MIT TRINKWASSER Nirgendwo werden so hohe Anforderungen an die Trinkwasserhygiene gestellt wie in einem Krankenhaus. Die Charité Universitätsmedizin Berlin setzt deshalb in den erneuerten Operationsbereichen des Benjamin Franklin Klinikums auf berührungslose SCHELL Armaturen in Verbindung mit SCHELL Temperatursensoren und dem intelligenten SCHELL Wassermanagement-System SWS. Denn das zentral steuerbare System bietet optimale Unterstützung beim Erhalt der Wassergüte. Mehr Infos unter Verantwortung für Gesundheit. IMPRESSUM Herausgeber SCHELL GmbH & Co. KG Armaturentechnologie Raiffeisenstraße Olpe, Germany Tel Fax info@schell.eu Bildnachweise istock (Titel, S. 3, ); SCHELL (S. 4; 6-11); Anke Müllerklein (S. 4); fotolia (Rückseite)