Geteiltes Licht 3/12. Befreit. Vielfältig. Geerdet. Masakatsu Matsuo arbeitet gerne effizient. darum versorgt bei Marujyu ein Laser zwei Maschinen

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1 3/12 Geteiltes Licht Masakatsu Matsuo arbeitet gerne effizient. darum versorgt bei Marujyu ein Laser zwei Maschinen Befreit Olsberg stanzt, bis nichts mehr übrig bleibt Vielfältig Drei erfolgreiche Firmen liefern Blech vom Balkan Geerdet Bei Seeger sorgen die Maschinen für gutes Klima

2 EXpRESS 3/12 titel IntERVIEW Zwei prozesse, ein laser das macht produktiv Ich will Verschwendung reduzieren, sagt Masakatsu Matsuo. darum teilen sich bei Marujyu zwei Maschinen einen Laser themen 12 restlos glücklich Beim Stanzen spart Olsberg jede Menge Material. Wie das geht? Mit der neuen TruPunch special 2-D-laserwelt für jede anwendung die richtige maschine Seite Blech vom Balkan Drei Länder, drei Firmen, ein Erfolgsrezept: hochwertige Blechteile vom Balkan für den europäischen Markt. 28 Maßanzug Werder Bedachungen macht eine Sportarena mit speziell angefertigten Blechelementen zum Hingucker. 30 erdverbunden Wer nachhaltig arbeitet, profitiert doppelt, findet Roland Kiefer. Seeger Lasertechnik klimatisiert darum mithilfe der Lasermaschinen. StandaRdS panorama HIntER den kulissen WISSEn CHaRaktERE WELtBLICk / IMpRESSuM SCHLuSSpunkt 2 Express 3/12

3 Standpunkt Vorsprung durch Vielfalt Längst ist die Lasertechnik in aller Munde und wird eng verknüpft mit gesellschaftlichen Megathemen wie Energie, Mobilität, Sicherheit, Kommunikation oder Umwelt. Leichtbaukonzepte mit neuem Materialmix oder feinste Bearbeitung filigraner Strukturen stehen im Fokus. Da haben es Standardverfahren der Lasermaterialbearbeitung manchmal schwer, Aufmerksamkeit zu erregen. Der 2-D-Laserschnitt ist bereits altbewährt und fast alltäglich. Auf der Euroblech in Hannover allerdings setzt TRUMPF jetzt Zeichen in diesem etablierten Markt: Vom Einsteigermodell bis zur hochproduktiven Doppelkopfmaschine präsentiert TRUMPF für jede Leistungsstufe wahlweise CO₂ - oder Festkörperlaser als Strahlquelle. Dieses einmalige Komplettangebot stellt für jede Anforderung die passende Maschine bereit. Und es unterstreicht unseren Anspruch, jedem Kunden das bestmögliche Ergebnis bei niedrigsten Teilekosten zu bieten. Weil wir in beiden Laserwelten zu Hause sind, sind prozesssichere Lösungen als Garanten für höchste Qualität selbstverständlich. Zahlreiche Kunden haben unser neues Angebot im rauen Industriealltag auf den Prüfstand gestellt. Zu welchem Ergebnis sie kommen, lesen Sie im Special in der Heftmitte. Ein Besuch auf dem TRUMPF Messestand lohnt sich aber auch aus anderen Gründen. So präsentieren wir unter dem Motto Ihr Vorsprung auf ganzer Linie Werkzeugmaschinen und industrielle Lasertechnik entlang der gesamten Prozesskette Blech. Auf dem Stand B30/B61 in Halle 11 zeigen wir Weltneuheiten wie die neue TruLaser 3030 fiber oder die platzsparende Automatisierung SheetMaster Compact für die Stanzmaschine TruPunch Zudem können Maschinen der TruLaser Serie 5000 ab der Euroblech mit einem 8-Kilowatt-Laser bis zu 50 Millimeter dicken Edelstahl schneiden und trennen. In einer Prozesskette aufgebaut sind zudem eine TruLaser Cell 3000, ein einzigartig universelles Laserbearbeitungszentrum, eine Biegemaschine TruBend 7036 und eine Markierstation TruMark Station Besucher können live beobachten, wie die Software TruTops Fab die Prozesskette steuert. Wir laden Sie herzlich ein, unsere Vielfalt zu erleben. Sichern Sie sich Ihren Vorsprung auf ganzer Linie. Dr.-Ing. Mathias Kammüller Vorsitzender des TRUMPF Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen Express 3/12 3

4 panorama Im weltweiten Vergleich der Exporte liegt Deutschland 2011 auf Platz drei hinter China und den USA. Knapp 60 Prozent aller deutschen Exporte gehen in andere EU-Länder. 1 Zahl Euro betrug die Summe aller deutschen Exporte im Jahr 2011 mehr, als deutschland jemals zuvor in einem Jahr exportiert hat. 57 Prozent aller deutschen EU-Exporte werden auf der Straße transportiert. Die drei wichtigsten deutschen Exportgüter sind Autos und Fahrzeugkomponenten, Maschinen sowie chemische Erzeugnisse. praxis für den nachwuchs Schüler lernen auf aktuellsten Maschinen Um Auszubildende optimal auf die Arbeitswelt vorzubereiten, sollten sie auf aktuellen Maschinen lernen. Deshalb hat TRUMPF das Projekt Maschinen an Bildungseinrichtungen ins Leben gerufen. Es ermöglicht Berufsschulen über ein Leasingmodell, kontinuierlich mit Maschinen auf dem aktuellsten technologischen Stand zu arbeiten: Alle fünf Jahre besteht die Option zum Austausch. Eingebettet wird diese Möglichkeit in eine langfristig angelegte Kooperation mit der Schule. Im Pilotprojekt profitieren die Beruflichen Schulen Bretten von einer neuen Biege und Lasermaschine. Die Übergabe der Anlagen kommt für die Schulleiterin Barbara Sellin genau zur richtigen Zeit: Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sehr wichtig, Schülerinnen und Schüler optimal auf das Berufsleben vorzubereiten. Die in der Region ansässigen Firmen beurteilen diese praxisnahe Ausbildung ihrer Auszubildenden ebenso positiv. In Ditzingen informierten sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (Mitte) und Schulleiterin Barbara Sellin über die neue Biegemaschine. schweizer Jubiläum Grüsch liefert trulaser aus Arnim Brüchle, Ge schäfts - führer TRUMPF Maschinen Grüsch AG (links), und Dr.-Ing. Mathias Kammüller, ge schäfts führender Gesellschafter TRUMPF GmbH + Co. KG, übergaben die TruLaser Maschine aus der Schweiz an Bruno Keller, Geschäftsführer der Keller Laser AG (Mitte). Ein großer Tag für die TRUMPF Maschinen Grüsch AG: Ende August produzierte das Schweizer Werk im Kanton Graubünden seine TruLaser Maschine. Der Standort Grüsch fertigt die Drei und Viermetervarianten der TruLaser Serien 3000 und Weit hatte es die TruLaser 3030 Jubiläumsmaschine nicht. Sie ging nach ihrer Fertigstellung an die Keller Laser AG im Nachbarort Trimmis. Das Unternehmen setzt bereits seit seiner Gründung 1995 auf TRUMPF Maschinen und ist erfolgreich gewachsen. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg in weniger als 20 Jahren von drei auf 80. Der Lohnfertiger produziert unter anderem Teile für Kaffeemaschinen, Tresore und die Medizintechnik. Die neue Maschine löst eine TruLaser 5030 mit dem hauseigenen Kosenamen Susi ab, die bereits Maschinenstunden geleistet hat. Susi hat sich gut bewährt, aber jetzt ist es Zeit, dass unsere jüngste Anschaffung ihren Platz einnimmt, erklärt Geschäftsführer Bruno Keller, der jeder Maschine in seinem Unternehmen einen Namen gibt. Die neue TruLaser 3030 soll ebenfalls Susi heißen. > Weitere Informationen: 4 Express 3/12

5 panorama saubere sache Maja-Maschinenfabrik produziert hygienische Eiserzeuger Wohl jeder Kunde möchte beim Einkaufen das Fleisch und andere Frischwaren in sauberem Eis gelagert wissen. Genau dieses Eis produziert der Hy gen Scherbeneiserzeuger der Maja Maschinenfabrik aus Kehl, der mit dem Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk 2012 ausgezeichnet wurde. Das Gerät zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es sehr leicht zu reinigen ist eine unabdingbare Eigenschaft in der Lebensmittelbranche, für die höchste Hygienestandards gelten. Die Maschine sollte keine Ecken haben und alle Teile müssen zur Reinigung leicht entfernt werden können, beschreibt Produktmanager Andreas Walter den Aufbau. Das Gehäuse, die Rahmenteile und die Abdeckungen des Geräts werden wie alle Blechteile auf einer TruLaser 3030 gelasert und auf einer TruBend 5170 Abkantpresse gebogen. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Maschinen sind für uns sehr wichtig. Deshalb sind wir auch schon seit den 80er Jahren Kunde bei TRUMPF, erklärt Produktionsleiter Thomas Krämer. > Weitere Informationen: Eis aus dem Scherben eiserzeuger von Maja hält Lebensmittel hygienisch kühl. TRUMPF GmbH + Co. KG, Maja-Maschinenfabrik, Christian Blümelhuber 2 Fragen > Was zeichnet gutes Marketing aus? Gutes Marketing verschreibt sich der Kreation von Nutzen, dem Aufbau starker Marken und der Etablierung von Beziehungen, von denen (auch) der Kunde etwas hat. Aus der Perspektive des Kunden ist Marketing ein Service für den Kunden. Der fühlt sich gut bedient, beispielsweise durch Informationen, die er wirklich benötigt, oder durch Leistungen, die ihn überraschen und inspirieren. Zudem geht es darum, die Potenziale, die in den eigenen Marketingressourcen wie Vertriebskraft, Markenstärke und Kreativität schlummern, auch wirklich auszunutzen. Gutes Marketing ist Marketing, that works. Prof. Dr. Christian Blümelhuber, InBev-Baillet-Latour-Lehrstuhl für Euromarketing, Solvey Business School der Universität in Brüssel > Welche Besonderheiten sollten im B2B-Marketing beachtet werden? Man könnte sagen Marketing ist Marketing. Jedoch gibt es Unterschiede. Der Kunde ist bei B2B nicht so einfach auszumachen. Unternehmen treffen keine Entscheidungen, betreiben kein Marketing. Es sind immer Menschen. Auch im B2B, auch wenn die Struktur etwas komplizierter ist. Hier gilt es, speziell auf die einzelnen Mitglieder dieser Community einzuwirken. Und natürlich den Nutzen des Kunden nicht aus den Augen zu verlieren. > Weitere Informationen: ga@goldengap.de Express 3/12 5

6 panorama Vier Biegemaschinen und eine TruLaser 3030 stehen bereits in den neuen Räumen des Laserund Biege zentrums Kornwestheim eine TruLaser 5030 soll folgen. Jubiläum in neuen räumen das Laser- und Biegezentrum kornwestheim ist seit zehn Jahren erfolgreich 3 stimmen Was ist Ihr Erfolgsrezept? Markus Hermann Alfred Hermann GmbH & Co. Wir haben gleich mehrere Standbeine. Wir bauen Prototypen, stellen eigene Produkte her und fertigen zusätzlich als Zulieferer Serienteile. So nutzen wir unser Know-how in unterschiedlichen Bereichen. Der Wunsch, sein eigener Chef zu sein für Marcus Affenzeller und Wolfgang Glauning vom Laser und Biegezentrum Kornwestheim ist er in Erfüllung gegangen. Ende des Jahres 2002 wagten sie den Schritt aus dem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit auf 450 Quadratmetern und mit einer TrumaBend V85 sowie einer TRUMATIC L Die Arbeit in der Anfangszeit war hart, doch die beiden blieben mit Optimismus und Fleiß bei der Sache. Dass da auch ein Samstag mal zur Arbeitswoche gehört, muss einem bei so einem Schritt klar sein, betont Wolfgang Glauning. Und es hat sich gelohnt. Heute beschäftigt das Unternehmen 15 Mitarbeiter und verfügt unter anderem über vier Biegemaschinen und eine TruLaser An den TRUMPF Maschinen schätzen die Geschäftsführer besonders ihre Qualität und Prozesssicherheit: Die schaltet man an und es läuft einfach. Das Unternehmen produziert als Zulieferer unter anderem Teile für den Motorsport und die Medizintechnik. Kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum hat die Firma die Produktionsfläche erweitert auf insgesamt Quadratmeter. Für das Jubiläum steht die nächste große Investition an. Zum Ende des Jahres haben wir schon eine neue TruLaser 5030 bestellt, berichtet Glauning. > Weitere Informationen: Jordi Batlle Ripleg S.A.U. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden versetzt uns in die Lage, hoch technisierte Produkte zu bauen. Wir profitieren von ihrer Loyalität und dem Vertrauen und danken es mit Qualität, Verlässlichkeit und innovativen Ideen. Ian Bolger Bolgers Wir richten unsere Bemühungen an den Unternehmenszielen unserer Kunden aus. Wir verstehen ihre Bedürfnisse und Bestrebungen und helfen ihnen bei der Umsetzung ihrer Geschäftspläne das hat es uns ermöglicht, ebenfalls zu wachsen. TRUMPF GmbH + Co. KG, Laser- und Biegezentrum Kornwestheim, Detlef Göckeritz, Ripleg, Padraic O Reilly, Förderkreis krebskranke Kinder 6 Express 3/12

7 panorama länder neues aus der trumpf Welt Blechhelden.com das neue Onlinemagazin für Blechbearbeiter mit Geschichten, porträts und tipps Ob Lohnfertiger, Großserienhersteller oder Prototypen Tüftler, sie alle vollbringen täglich Höchstleistung am Blech. Speziell für diese Helden der Blechbearbeitung hat TRUMPF ein neues Onlinemagazin entwickelt. Auf finden Sie Geschichten über die Macherinnen und Macher der Blechbearbeitung: Wie arbeiten sie, was treibt sie an, was macht sie erfolgreich? Neben den Heldengeschichten gibt es auf Blechhelden.com hilfreiche Tipps zu Technologien und Anwendungen sowie aktuelle Produktneuheiten und weitere News rund ums Thema Blech. Klicken Sie mal rein auf dem PC, dem ipad oder dem Smartphone. > Weitere Informationen: Keine ruhige Kugel Schülerinnen bauen kugelbahn für krebskranke kinder > Einweihung Gemeinsam mit Kooperationspartner Fronius weihte TRUMPF im Juni ein neues Labor für Laser-Hybridschweißanwendungen im Werk in Taicang ein. Installiert wurde eine TruLaser Robot 5020 mit einem TruDisk 6602 und einem Laser-Hybrid-Kopf von Fronius. Nun kann TRUMPF seine Kunden vor Ort noch besser unterstützen. Erste Eindrücke bot eine Livedemonstration des Verfahrens. > Eröffnung In Yokohama eröffnete TRUMPF am 1. Juni 2012 einen neuen Produktionsstandort für Scheibenlaser. Ziel ist es, die Festkörpervariante im japanischen Markt zu verbreiten und Kunden vor Ort zu überzeugen. Zunächst sollen pro Jahr 40 TruDisk Laser gefertigt werden. Die Ausbildung der Fertigungsmitarbeiter erfolgte am Entwicklungs- und Produktionsstandort für Scheiben laser in Schramberg. > Ehrung Als die erste Kugel geschmeidig durch ihre Bahn läuft, haben die Schülerinnen des Mädchengymnasiums St. Agnes den Beweis vor Augen sie haben ganze Arbeit geleistet. Eine kreative Kugelbahn ist das Ergebnis der Kooperation Technik ist weiblich, die TRUMPF und das Stuttgarter Gymnasium eingingen, um Mädchen für Technik zu begeistern. Die Bahn steht nun im Garten des Blauen Hauses in Stuttgart. Das Gebäude bietet Angehörigen krebskranker Kinder einen Rückzugsort in der Nähe des Stuttgarter Olgahospitals, in dem die Kinder behandelt werden. Das besondere Spielzeug wurde im Laufe eines Jahres von der Klasse 8d konstruiert und gebaut. Dafür fuhren die Mädchen immer mittwochnachmittags nach Ditzingen. In der dortigen Ausbildungswerkstatt schweißten, frästen und bogen sie gemeinsam mit TRUMPF Auszubildenden, bis das Werk vollbracht war. > Weitere Informationen: Die erste Kugel rollt: Nach der Einweihung steht die Bahn den krebskranken Kindern und ihren Angehörigen zur Verfügung. Prof. Berthold Leibinger ist von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit dem Großen Goldenen Ehren zeichen der Republik Österreich ausgezeichnet worden. In seiner Rede hob dieser die unternehmerischen Qualitäten und das Engagement des Aufsichtsratsvorsitzenden der TRUMPF GmbH + Co. KG in Ditzingen und der TRUMPF Maschinen Austria GmbH, Pasching, hervor. > Erweiterung Am Schweizer Standort in Grüsch baut TRUMPF ein Produktionsgebäude für seine TruMark Markierlaser, die es seit dem Jahr 2000 dort fertigt. Mit dem Neubau schafft das Unternehmen Quadratmeter zusätzliche Fertigungsfl äche, ausgestattet mit Reinraum und Logistikbereichen. Im Januar 2013 soll der Bau fertiggestellt sein. Express 3/12 7

8 IntERVIEW durch das hin- und herschalten zwischen den beiden Maschinen nutzen wir das Werkzeug laser effizient. Marujyu-Geschäftsführer Masakatsu Matsuo setzt auf moderne Maschinen und die japanische Fertigungsmethode Monozukuri. 8 Express 3/12

9 Komplexe Gehäuseteile fertigt Marujyu auf der neuen TruMatic 3000 fi ber. Zwei prozesse, eine strahlquelle das macht produktiv Wirtschaftlicher Erfolg hat für Masakatsu Matsuo zwei Grundlagen die richtige philosophie und effiziente Maschinen. darum arbeiten bei Marujyu zwei Maschinen mit einem Laser im netzwerk. Welchen Herausforderungen begegnen Sie derzeit auf dem japanischen Markt? Der japanischen Blechbranche werden schwere Zeiten vorausgesagt. Die Zahl der Blech verarbeitenden Unternehmen nimmt rapide ab. Was unsere Kunden fordern, sind kurze Lieferzeiten, eine hohe Wertschöpfung, eine integrierte Produktion und höchste Qualität. Darum ist es für uns unverzichtbar, stets die neueste Technologie einzubinden und konsequent in moderne Maschinen zu investieren. Moderne Maschinen sind für Sie ein Wettbewerbsvorteil? Absolut. Außerdem versuchen wir, uns als Systempartner zu etablieren und dadurch zu differenzieren. Wir erhalten viele Anfragen, ob wir nicht auch das Lackieren und die Montage übernehmen können. Dafür haben wir ein integriertes Produktionssystem eingerichtet, das auch Galvanisierung, Oberflächenbehandlung, Elektrik und Montage umfasst. Außerdem arbeiten wir daran, ein Netzwerk um Marujyu aufzubauen, über das wir die Wünsche der Kunden durch Kooperation mit anderen Spezialfirmen umfassend erfüllen können. Sie arbeiten mit dem LaserNetwork von TRUMPF. Ist die Technologie ebenfalls Teil dieser Strategie? Ja und sie hat zu einem wahren Produktivitätsschub geführt. Seit 2011 teilen sich bei uns die neue TruMatic 3000fi b e r und eine Laserschweißzelle einen gemeinsamen TruDisk Festkörperlaser mit drei Kilowatt Leistung. Beim Stanzen, Schneiden und Biegen hatten wir bereits einen hohen Automatisierungsgrad erreicht. Am Laserschweißen waren wir interessiert, aufgrund der Investitionskosten aber noch etwas unschlüssig. Denn zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der Schweißaufträge noch vergleichsweise gering. Das TRUMPF LaserNetwork stellte für uns die ideale Lösung dar, da beide Prozesse Schneiden und Schweißen mit einer Strahlquelle erledigt werden. Das verschafft uns einen klaren Kostenvorteil. Durch das Hin und Herschalten des Laserstrahls zwischen den beiden Maschinen können wir das Werkzeug Laser effizient nutzen. Nun sind wir in der Lage, komplexe Laserteile zu stanzen und zu schneiden und gleichzeitig in die Massenfertigung beim Laserschweißen einzusteigen. Welche Vorteile haben sich durch die Einführung des Systems konkret ergeben? Zunächst einmal eine erstaunliche Bearbeitungsgeschwindigkeit gerade beim Schweißen. Außerdem benötigen wir im Vergleich zum konventionellen Handschweißen weniger Zeit und die Nachbearbeitung entfällt. Das reduziert die Anzahl der Prozesse und erhöht die Produktivität enorm. Mittlerweile verzeichnen wir bei den Schweißaufträgen ein deutliches Plus: Während Schneiden und Schweißen bisher im Verhältnis 9 : 1 zueinander standen, beträgt es nun 6 : 4. Durch die Spezialisierung beim Laserschweißen verspreche ich mir klare Wettbewerbsvorteile. Express 3/12 9

10 IntERVIEW Einer für zwei Im TRUMPF LaserNetwork bei Marujyu teilen sich zwei Maschinen einen TruDisk Scheibenlaser. Mit einer Stanz-Laser-Kombimaschine TruMatic 3000 fi ber und einer TruLaser Robot 5020 lässt sich die Technologie besonders effi zient nutzen. Denn der Laser ist oft nur zu einem geringen Teil der Bearbeitungszeit wirklich aktiv. Die restliche Zeit wartet er auf seinen Einsatz, weil die Kombimaschine stanzt oder gerüstet wird. Dasselbe gilt für die Laserschweißzelle während der Rüstphasen. Im Lasernetzwerk lassen sich diese bisher unproduktiven Nebenzeiten nutzen: Sind die Maschinen ein satzbereit, holen sie sich den Laserstrahl automatisch. Das Umschalten von einer Anwendung zur anderen erfolgt innerhalb von Millisekunden. Wird die Laserzelle gerüstet, überlässt sie den Laser einfach der Kombimaschine, und während diese stanzt, kann der Laser in der TruLaser Robot 5020 schweißen. Das erhöht die Strahl-ein-Zeiten und damit die Wirtschaftlichkeit. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern strebt Masakatsu Matsuo nach dem perfekten Produkt. Welche Materialien bearbeiten Sie im Lasernetzwerk? Wir bearbeiten ein bis vier Millimeter starkes Stahlblech und 0,8 bis drei Millimeter dickes Aluminium. Und was bisher nicht möglich war: Messing können wir mit dem Festkörperlaser nun ebenfalls schneiden. Für Sie spielt Flexibilität also eine wichtige Rolle? Auch im japanischen Markt geht der Trend in der Blechbearbeitung derzeit zu einer Mischung aus kleinen, variantenreichen Losgrößen und mengenvariablen Serienabrufen. Um die Ansprüche der Kunden erfüllen zu können, setzen wir in unserer Fertigung neben modernen Maschinen zudem auf Monozukuri. Das japanische Wort, eine Zusammensetzung aus Mono für Produkt und zukuri für fertigen, ist schwer zu übersetzen. Monozukuri steht für die Kunst der Industrieproduktion, für die Fähigkeit, sorgfältig und schnell zu produzieren. Ziel ist das perfekte Produkt, das völlig den Kundenbedürfnissen entspricht und das Komplettanbieter mit Raum für Ideen Wer: Marujyu Co., Ltd., Kakogawa, Japan. Gegründet 1931, 80 Mitarbeiter. Was: Der japanische Lohnfertiger produziert unter anderem Teile für Fahrzeuge und Mautautomaten, Radarantennen für Schiffe, Sitzbankrahmen für Eisenbahnwagen oder medizinische Geräte Womit: TruMatic 3000 fi ber und Schweißzelle mit einem TruDisk Laser im TRUMPF LaserNetwork, TruMatic 6000, TruMatic 7000, TruLaser 5030, TruBend 5130, TruBend 7036 auf die bestmögliche Art und Weise ohne Verschwendung gefertigt wurde. Alle Herstellungsprozesse von der Entwicklung über Design, Produktion und Beschaffung greifen dazu ineinander. Viel haben wir hier durch intelligente Software in der Fertigung erreicht. Unsere Mitarbeiter bringen sich mit ihrem handwerklichen Geschick und ihrer Kreativität ein. Ideenreichtum und das stete Streben nach Perfektion machen das Wesen von Monozukuri aus. In jedem unserer Produkte stecken viel Know how und originelle Ansätze. Handwerkliche Fertigkeiten und moderne Maschinen gehören für Sie zusammen? Ja, wir sind immer bemüht, unsere Mitarbeiter weiterzuentwickeln und unsere technologische Basis weiter zu verbessern. Das sehen wir als untrennbare Einheit, als großes Gesamtsystem. So haben wir beispielsweise beim Bau unseres neuen Firmengebäudes den Büros und Besprechungsräumen eine künstlerische Note gegeben, die inspiriert und die Kreativität anregt. Auf der anderen Seite benötigen wir natürlich modernste Technologien, um die Wünsche unserer Kunden erfüllen zu können. Darum arbeiten wir seit mittlerweile 20 Jahren mit Anlagen von TRUMPF. Sie haben uns überzeugt mit hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten und bester Qualität, niedrigen Betriebskosten und einem hervorragenden Preis Leistungs Verhältnis. Wer diesen technologischen Standard mit Monozukuri zu verbinden versteht, kann sich sicher sein, dass er seine Aufträge nicht an die aufstrebenden Länder Asiens verliert. > Ihre Fragen beantwortet: Gabriel Kruse, Telefon: Michiru Koie 10 Express 3/12

11 HIntER den kulissen das ende des Zettelkastens Gute Ideen sind die Voraussetzung für Innovationen. Ideenmanagerin Julia tertilt ist Wegbereiterin für Geistesblitze kreativer Mitarbeiter. Katrin Spannblöchl Noch vor ein paar Jahren schrieben findige Mitarbeiter wie Hans Peter Bock Einfälle und Gedanken auf Zettel und warfen sie in einen Kasten mit der Aufschrift: Ideenbox. Bestenfalls. Viele Geistesblitze fanden nie den Weg aus der Schreibtischschublade und schlummerten ihrem Vergessen entgegen: verlorenes Innovationspotenzial, das Julia Tertilt künftig nutzen will. Sie ist Ideenmanagerin in Ditzingen, zuständig für die Bereiche Werkzeugmaschinen und Services. Gemeinsam mit weiteren Kollegen in unterschiedlichen Fachbereichen und verschiedenen Niederlassungen engagiert sie sich im TRUMPF Ideenmanagement (IDM) dafür, das wertvolle Gedankengut Ingenieur Hans-Peter Bock und Ideenmanagerin Julia Tertilt spielen sich die Bälle zu und bringen neue Ideen voran. der Mitarbeiter gezielt zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unter nehmens einzusetzen. Im Fokus des IDM stehen Ideen, die helfen, neue Produkte zu entwickeln, neue Geschäftsfelder zu erschließen oder auch bestehende Produkte und Services zu optimieren. Julia Tertilt und ihre Kollegen sind erste Ansprechpartner und bringen Anregungen auf den richtigen Weg. Raus aus der Schublade Seit Anfang 2011 ergänzt das IDM das Innovationsmanagement von TRUMPF. Über 100 Ideen hat Julia Tertilt seitdem bearbeitet. Mit ihrem Technologiemanagement Studium bringt sie sowohl das technische Verständnis als auch die notwendigen Projektplanungskenntnisse für ihre Arbeit mit. Ich verstehe mich als Dienstleister. Viele haben einen Einfall, wissen aber nicht, was sie damit anfangen sollen ich unterstütze die Kollegen, erklärt sie. Eine Hilfe, die auch Hans Peter Bock annimmt. Er selbst kennt weder die richtigen Ansprechpartner, noch hat er die Zeit, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Kein Wunder: Der Ingenieur gibt Anregungen für die verschiedensten Bereiche. Der 36 Jährige arbeitet seit zweieinhalb Jahren in der Gruppe Systementwicklung / Basistech nologie bei TRUMPF. Das Tüfteln liegt ihm im Blut. Sein Gefühl für Zusammenhänge und seine Neugier lassen ihn oft auch über den Tellerrand hinausblicken. Während er darüber nachdenkt, wie ein Raum einfach und präzise für ein verlässliches 3 D Modell erfasst werden kann, fällt ihm ein Gespräch mit einem Kollegen aus der Vertriebsabteilung ein. Dort wird genau so etwas gebraucht. Die zuverlässige Raumerfassung ist das A und O für die zeit und kostenoptimierte Aufstellungsplanung vor einer Maschineninstallation. Hans Peter Bock zählt eins und eins zusammen und wendet sich an Julia Tertilt. Gemeinsam erstellten wir zunächst ein sogenanntes Ideenprofil, erzählt sie. Dazu betrachten sie und der Ideengeber jede Idee aus allen Blickwinkeln: Welcher Nutzen ergibt sich für Kunden und das Unternehmen, welche Risiken birgt sie unter Umständen? Wie groß ist der Umsetzungsaufwand und wie kann das Marktvolumen grob geschätzt werden? Zur Beantwortung weiterer Fragen sucht sie dann die richtigen Ansprechpartner: Lässt sich die Idee in bestehende Produkte und Services integrieren? Ist sie technisch machbar, wirtschaftlich sinnvoll und neu? Für die Ingenieurin ist das mit der spannendste Teil ihrer Arbeit. Ich spreche mit Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen, lerne neue Kollegen kennen und erfahre viel über Tätigkeiten und Prozesse im Unternehmen, erzählt sie begeistert. Wie ein tischtennisball Noch ist die Arbeit der Ideenmanager von viel Pionierarbeit geprägt. Der Bereich muss sich behutsam in bestehende Prozesse eingliedern und Netzwerke aufbauen. Aber bei jedem Vorgang lernen wir dazu und finden uns in die Abläufe ein, sagt Julia Tertilt. Durchhaltevermögen ist gefragt. So eine Idee verhält sich oft wie ein Tischtennisball. Ich bringe sie ins Spiel, sie hüpft weg, kommt wieder zurück und wirbelt durch die Abteilungen über unterschiedlichste Schreibtische. Systematisch arbeiten wir uns so zu dem Ansprechpartner vor, der den Ball dann aufnimmt und als Ideen pate die Realisierung vorantreibt, erklärt Tertilt. Für sie ist dieses eine Match dann gewonnen. Es warten die nächsten Mitarbeiter Geistesblitze. Rund potenzielle Ideengeber hat das Unternehmen TRUMPF. Es gibt also viel zu tun. Express 3/12 11

12 REStGIttERFREI StanZEn restlos glücklich Wenn die trupunch 5000 arbeitet, bleibt auf dem auflagetisch nichts mehr übrig. nicht einmal ein kleiner Randstreifen. Olsberg hat die restgitterfreie technologie getestet. Fast wirkt es, als würde ein fertig gelegtes Puzzle Stück für Stück wieder auseinandergenommen: Kante an Kante liegen die Teile. Die TruPunch 5000 stanzt eins nach dem anderen aus dem Blech und schleust es automatisch aus. Auch den letzten Streifen des Blechs zerteilt die Stanzmaschine mit schnellen Hüben und entsorgt die Blechabfälle über die Teile klappe. Übrig bleibt dann auf dem Auflagetisch nichts. Pierre Lipina, Maschinenbediener bei Olsberg, muss kein Restgitter, keinen Reststreifen und keine sonstigen Blechreste von Hand entfernen. Diese Aufgaben erledigt die TruPunch 5000 automatisch. Die neue TruPunch 5000 mit restgitterfreier Bearbeitung bietet im Prozess deutliche Vorteile: Wir können in den Bereich der Spannpratzen hineinfahren und auch den letzten Reststreifen stanzen, sagt Lipina. So sparen wir selbst bei komplexen Teilekonturen bis zu 30 Prozent Material. Eindrucksvolles Beispiel aus der Praxis: Aus einer vier Milli meter dicken Kupferplatine stanzt Olsberg jetzt 140 statt bisher 104 Schienungen. Bei einem Tafelpreis von derzeit Euro ist das Einsparpotenzial erheblich. Zudem hat sich die Bearbeitungszeit pro Teil mit einer zusätzlichen Werkzeugoptimierung von 9,5 auf 8,1 Sekunden reduziert. Erfolg mit System Wir brauchen die neueste Fertigungstechnologie, müssen möglichst sogar einen Schritt weiter als der Stand der Technik sein, betont Stephan Schlömer, Geschäftsleiter und Leiter der Fertigung und Logistik im Bereich Systemtechnik bei Olsberg. Derart gerüstet, bietet Olsberg seit vielen Jahren sein Know how auch Industriekunden an. Der so entstandene Bereich der Systemfertigungstechnik erzielt jährliche Wachstumsraten im zweistelligen Bereich. Das Erfolgsrezept: Olsberg bietet Komplettlösungen an angefangen von der Entwicklung über die Fertigung, Montage und Prüfung bis hin zur Logistik. Ziel ist es, nicht nur einfacher Zulieferer zu sein, sondern einen Großteil des Umsatzes mit kompletten Baugruppen zu generieren. Das dafür notwendige Fachwissen hat das im Sauerland beheimatete Unternehmen durch die langjährige Entwicklung und die Produktion von Elektrowärmespeichern erworben. Neben der Gießerei und den Kamin und Pelletöfen ist die Systemfertigungstechnik einer der Geschäftsbereiche des Familienbetriebs, dessen Wurzeln bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Glänzendes Ergebnis Um möglichst flexibel zu bleiben, setzt das mittelständische Unternehmen auf Eigenproduktion: Die Fertigungstiefe liegt in der Systemfertigungstechnik im Mittel bei 60 Prozent, sagt Stephan Schlömer. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Blechbearbeitung vier Stanzmaschinen sind bei Olsberg im Einsatz. Darunter die neue TruPunch Wir Claus Langer, TRUMPF GmbH + Co. KG In der Programmierung werden die Teile eng geschachtelt (1). An der Maschine hat der Bediener immer den Überblick (2). Die Tafel kann vollflächig belegt und bearbeitet werden (3). Die Maschine dreht die Teile automatisch (4). Eine Weiche unterhalb der Teilerutsche trennt Teile und Reststücke automatisch vonein ander. 12 Express 3/12

13 selbst bei komplexen teilegeometrien sparen wir bis zu 30 prozent Material Express 3/12 13

14 REStGIttERFREI StanZEn Gehäusespezialist Wer: Olsberg Hermann Everken GmbH, Olsberg. Erste urkundliche Erwähnung 1577, unter heutiger Firmierung seit 1992 aktiv. 480 Mitarbeiter. Was: Traditionsreiches Familienunternehmen; Gießerei für Gussteile mit Lamellen und Kugelgrafi t, Entwicklung, Fertigung und Vertrieb von Kamin- und Pelletöfen sowie elektrische Heiz- und Lüftungsgeräte. Im jüngsten Geschäftsbereich Systemfertigungstechnik beliefert Olsberg Industriekunden unterschiedlichster Branchen mit Einzelkomponenten, Baugruppen und Komplettgeräten aus Feinblech Womit: Olsberg produziert unter anderem mit 2 x TruPunch 5000, TrumaBend V 130 X, TC 500 R-13 Restgitterfreies Stanzen ist vor allem eine Frage der Programmierung, sagt Stephan Schlömer. haben vor allem bei filigranen Blechbauteilen deutliche Umsatzsteigerungen erzielt. Die TRUMPF Maschinen sind für dieses Spektrum besonders gut geeignet. Darum haben wir uns für den Kauf der TruPunch 5000 entschieden, erklärt Schlömer. Zudem fordern unsere Kunden Oberflächen, die beidseitig kratzerfrei sind da hat TRUMPF mit der absenkbaren Matrize eine gute Lösung. Gemeinsam besser Der Entschluss zum Erwerb einer neuen Stanzmaschine fi e l in die Entwicklungsphase der TruPunch 5000 der jüngsten Stanzinnovation mit dem Zusatzfeature zur restgitterfreien Bearbeitung. Für Stephan Schlömer kein Neuland: Wir haben schon in der Vergangenheit zu 95 Prozent restgitterarm gearbeitet. Das ist vor allem eine Frage der Programmiertechnik. Deshalb erwies sich die Entwicklungspartnerschaft für beide Seiten als Vorteil. TRUMPF setzte wichtige Tipps der Olsberg Spezialisten aus der Praxis in der neuen Maschine um. Olsberg gewann als Testkunde einen detaillierten Einblick, welche Möglichkeiten die neue Stanzmaschine bietet: Den daraus resultierenden Wettbewerbsvorteil kann uns erst einmal keiner nehmen, fasst Schlömer zufrieden zusammen. neu gedacht Vor allem die Software entwickelten beide Unternehmen gemeinsam weiter. Denn die restgitterfreie Bearbeitung erfordere ein Umdenken beim Programmieren der Aufträge, erklärt Gregor Dicke, Programmierer bei Olsberg: Der größte Unterschied ist, über das Einzelteil zur Tafel zu denken. Einen wichtigen Vorteil des neuen Systems sieht Dicke darin, dass der Bediener an der Maschine mehr Möglichkeiten hat: Jetzt wird Kompetenz zum Bediener verschoben. So kann dieser bei einem neuen Teil direkt im Bearbeitungsprozess Details optimieren. Die Schleife durch die Programmierung ist nicht mehr nötig. > Ihre Fragen beantwortet: Karl Schmidt, Telefon: +49 (0) karl.schmidt@de.trumpf.com Die TruPunch 5000 zerstanzt die verbliebenen Blechreste (5) und selbst den letzten Rest des Randstreifens (6). Der DisposeMaster sortiert zer kleinertes Restgitter und Stanz butzen auto matisch nach Materialarten (7). 14 Express 3/12

15 Für jede Aufgabe gibt es das richtige Werkzeug Wir haben Gernot Walter sie alle!

16 Eine Strahlquelle und eine Maschine, die für alle Anwendungen die beste ist, wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Zu vielfältig sind die Anforderungen in der Materialbearbeitung. Für dickes Blech sind wir die Spezialisten! Wichtigste Anforderung: Flexibilität. Unsere Aufträge sind vielfältig. 80 Prozent der Teile schneiden wir im Dünnblech, da ist Dynamik gefragt. Express 3/12 16

17 Gut gewäh Special : 2-D-Laserwelt Hochdynamisch, einfach zu bedienen oder kom pakt? Ob Job-Shop, Produkthersteller, Spezialist oder Großserienproduzent: In den TruLaser Serien 1000 bis 8000 findet jeder Anwender die optimale Maschine für seine Aufgaben. Diese Kunden haben die passende Maschine gefunden und sagen warum. TruLaser 1030 Serie Die TruLaser 1030 hat mich sofort überzeugt: Sie bietet ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis, ist platz sparend aufzustellen und einfach in der Handhabung. Die Einarbeitung war kein Problem. Sie ist fast so leicht zu bedienen wie eine Kaffeemaschine. Nach drei Tagen Schulung konnten wir voll ins Lasergeschäft einsteigen. Martin Krämer, Krämer Brennteile 17 Express 3/12

18 hlt 1000 TruLaser 3030 Gregg Simpson, Ohio Laser Die Kunden kommen mit immer vielfältigeren Aufträgen zu uns. Daher brauchen wir die TruLaser 1030 fiber als Ergänzung für unseren Maschinenpark. Mit dem Schneiden von Kupfer und Messing erschließen wir uns neue Märkte. Außerdem können wir die Gesamtkosten reduzieren. So profitieren wir von den Vorteilen dieser günstigen Anlage gleich mehrfach. Wir sind mit der TruLaser 3030 in die Lasertechnik eingestiegen und konnten unseren Kunden vom ersten Tag an hohe Teilequalität bieten. Die technologischen Neuheiten der Anlage sowie der Bedienkomfort sind einfach unschlagbar. Selbst im Grenzbereich der machbaren Materialdicken liefert die Maschine prozesssicher gute Ergebnisse. Sie ist ein leistungsstarker Alleskönner und macht uns als Zulieferer äußerst flexibel. Thorsten Seeger, Halder Schneidtechnik GmbH TruLaser 1030 fiber Serie Achim Aldinger, Dietrich Aldinger GmbH Die neue TruLaser 3030 fiber punktet in Baustahl und im Dünnblech bis vier Millimeter. Mit der Maschine sind wir beispielsweise beim Schneiden von zwei Millimeter dickem Aluminium um 30 Prozent schneller als bisher. Das hat uns bereits neue Aufträge eingebracht. Künftig möchten wir unser Leistungsspektrum um Teile aus Buntmetall, wie Kupfer und Messing, sowie aus Verbundmetall erweitern. Das macht uns als Lohn fertiger noch flexibler. TruLaser 3030 fiber 3000

19 Was TRUMPF Kunden mit diesen Maschinen produzieren, lesen Sie hier: TRUMPF GmbH + Co. KG, KD Busch, Michael A. Foley Photography, Halder Schneidtechnik GmbH, Dietrich Aldinger GmbH, Ralf Kreuels, Carl Smith, Partzsch Elektromotoren e.k., MOGATEC GmbH Serie TruLaser 5030 Wir haben von Anfang an auf produktive und leistungsstarke Maschinen gesetzt. Schließlich müssen wir als reiner Job-Shop ein möglichst breites Teilespektrum abdecken. Wir lehnen nie einen Auftrag ab: Bei uns sorgen gleich drei Maschinen der TruLaser Serie 5000 eine TruLaser 5030 und zwei TruLaser 5040 für die nötige Flexibilität und Leistung André Visser, Fabrinox (Pty) Ltd. Die TruLaser 5040 fiber ist die wirtschaftlichste Lösung für die hochproduktive Bearbeitung von Dünnblech. In Blechdicken bis fünf Millimeter spielt der energieeffiziente TruDisk Festkörperlaser seine Vorteile mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten voll aus und ermöglicht das Schneiden einer großen Materialvielfalt. Diese Flexibilität ist für uns als Lohnfertiger besonders wichtig. TruLaser 7040 Serien mit bis zu Teilen schneiden wir auf unseren sieben TruLaser 7040 Maschinen. Die Doppelkopf-Technologie macht die Anlagen unglaublich produktiv. Mit den zwei Schneidköpfen arbeiten sie zudem sehr dynamisch und hoch präzise. So erreichen wir eine optimale Repro duzier barkeit der Teile. Martin Goldhan, Partzsch Elektro motoren e.k. Gilles und Pascal Martinez, Métal Laser TruLaser 5040 fiber Serie

20 Special : 2-D-Laserwelt TruLaser 7025 fiber 7000 Für den Fahrzeug-, Anlagenund Maschinenbau bearbeiten wir Teile aus Feinkornbaustahl mit bis zu zwölf Meter Länge und zehn Millimeter Dicke. Unsere neue TruLaser 8000 kommt mit solch großen Dimensionen locker zurecht und hilft uns, Klein- und Mittel serien effizienter zu schneiden. Zudem ist die Anlage sehr dynamisch. Dadurch können wir Überformatteile noch schneller und flexibler fertigen. Jörg Bertrams, August Bertrams GmbH 8000 Die TruLaser 7025 fiber ist für uns eine Zukunfts investition. Wir werden damit vor allem unsere Heckenscherenmesser aus gehärtetem Federbandstahl in Blechdicken von 1,2 bis 2,2 Millimetern fertigen. Mit zwei Schneidköpfen ist die Maschine hochdynamisch, produktiv und in diesen Materialdicken unschlagbar. Das macht uns in der Massenfertigung flexibel und mittelfristig auch als Lohnfertiger interessant. TruLaser 8000 Serie Tobias Wetzel, MOGATEC Moderne Gartentechnik GmbH Express 3/12 20

21 Große Serien sind unser Geschäft, wir müssen hochproduktiv arbeiten. Unsere Kunden fordern immer mehr Vielfalt dazu gehören auch Teile aus Buntmetall! Wir haben uns auf Prototypen und kleine Serien spezialisiert. Egal für welche Aufgabe, wir haben die richtige Maschine. Die ganze Vielfalt aus einer Hand, das gibt es aber nur einmal! Bei TRUMPF.

22 SpECIaL : 2-d-LaSERWELt Starkes Doppel Welcher Laser darf es denn sein? Der flexible Allrounder oder der schnelle Spezialist? Der Universelle Als flexibles Arbeitspferd haben sich Lasermaschinen mit CO₂ Laser bewährt. Der Laser arbeitet sich unbeeindruckt auch durch unwegsames Gelände. Hohe Materialdicken und schwankende Qualitätsniveaus meistert er mit Laserleistungen von bis zu acht Kilowatt problemlos. Bei schnell wechselnden Aufträgen und kleinen Losgrößen kann er darum besonders punkten. Bleche von 0,5 bis 50 Millimeter trennt der CO₂ Laser so schnell wie effizient und überzeugt vor allem im Schmelzschnitt von dünnem bis dickem Material mit herausragenden Schneidergebnissen. Der CO₂ Laser arbeitet mit einer Wellenlänge von etwa zehn Mikrometern, die vor allem bei der Bearbeitung von dicken Blechen entscheidende Vorteile bietet. Weitere informationen unter Der Flinke Auf Baustahl, Buntmetallen und dünnem Blech fühlt sich der Festkörperlaser besonders wohl und bricht alle Geschwindigkeitsrekorde. Seine Wellenlänge von einem Mikrometer kommt in dünnen Blechen gut an. Sie absorbieren das kurzwellige Licht stärker. Der Festkörperlaser ist daher in diesem Anwendungsspektrum effizienter. Beim Schnitt durch Materialien bis circa vier Millimeter Dicke spielt er seine Stärke voll aus. Mit dickerem Baustahl nimmt es der Festkörperlaser ebenfalls auf. Bei Buntmetallen wie Kupfer und Messing schneidet er besser ab sie lassen sich nur mit der kurzen Wellenlänge sauber schneiden. Seinem Ruf als energieeffizientem Sprinter macht der Festkörperlaser insbesondere im Lasernetzwerk alle Ehre: Dort integriert, versorgt er im Wechsel zwei Maschinen mit Laserlicht und dient so beispielsweise einer Kombimaschine und einer Schweißzelle als Werkzeug. 22 Express 3/12

23 WISSEn Bahn frei! absenkbare und aktive Matrizen ducken sich rechtzeitig weg, wenn das Blech kommt. das Ergebnis: umformungen ohne kratzer. Rhythmisch bearbeitet die Stanzmaschine das Blech. Mit schnellen Hüben versieht sie es mit Laschen, Kiemen und Gewinden. Bis zu zwanzig Umformungen entstehen während eines Wimpernschlags. Eine Hundertstel sekunde genügt, um das Blech präzise neu zu positionieren, trotz einer bewegten Masse von bis zu 280 Kilogramm. Schnelle Blechbewegungen, viele Umformungen und Stanzungen das klingt effizient, birgt aber eine Gefahr: Kratzer. Denn je größer die Kontaktfläche zwischen Blech und Maschine, desto größer ist auch das Risiko, die Oberfläche zu verletzen. Beim Einsatz von Umformmatrizen ist die Kratzergefahr besonders hoch, denn sie stehen höher über dem Tisch als Stanzmatrizen. Doch ohne Kontakt zwischen Werkstück und Bearbeitungsstation geht es beim Stanzen und Umformen nun mal nicht. neue Wege Bleche ohne Kratzer ermöglicht die absenkbare Matrize von TRUMPF. Sie geht rechtzeitig in Deckung, wenn sich das Blech über den Maschinentisch bewegt. Führt der Stanzkopf einen Hub nach unten aus, wird die Matrize zunächst in die obere Position gefahren. Erst dann erfolgt der Hub. Ist der Stanzhub ausgeführt, senkt sie sich schnell nach unten ab, während die Maschine das Blech freifährt und neu positioniert. Das reduziert die Verhakungsgefahr und stellt sicher, dass die Matrize nicht unten am Metall entlang schleift, während es in eine neue Position fährt. Dem Bediener bringt das einen weiteren Vorteil: Er kann einfacher programmieren, da sich die Blechtafel in jede beliebige Richtung positionieren lässt die Matrize steht dem nicht mehr im Wege. ungeahnte Höhen Eine Nummer größer und dennoch kratzerfrei geht es mit der aktiven Matrize. Sie kann den Umformhub selbst ausführen aktiv von unten. Die Blechtafel wird dabei nicht angehoben. Der Stanzkopf setzt den Stempel im ersten Schritt von oben auf das Blech. Dann hebt sich die Matrize von unten an und führt den Hub von unten nach oben aus, bevor sie sich wieder auf ihre Startposition absenkt und damit den Weg für das schnelle und kratzerfreie Positionieren des Blechs frei macht. Damit ermöglicht sie Kiemen, Laschen und Sicken in einer völlig neuen Dimension: Mit den Werkzeugen Größe 5 lassen sich Kiemen mit einer Länge von bis zu 101,6 Millimetern fertigen. Auch bei großen Innenausschnitten, bei denen es bisher häufig zu Verhakungen mit den Umformmatrizen kam, gibt es jetzt keine Störungen mehr. Einfach deshalb, weil sich die aktive Matrize schnell wegduckt. Gleichzeitig ermöglicht die aktive Matrize Umformungen in Pratzennähe und sorgt so für eine bessere Tafelausnutzung sowie höchste Materialeffizienz. > Ihre Fragen beantwortet: Stefan Büttner, Telefon: +49 (0) stefan.buettner@de.trumpf.com Die aktive Matrize in Aktion Wird das Blech positioniert, wartet die aktive Matrize unten mit Abstand, damit sie das Blech nicht verletzt. Der Stanzkopf setzt den Stempel von oben auf das Blech. Die aktive Matrize hebt sich und führt den Hub von unten nach oben aus. Die Matrize senkt sich in ihre Startposition und macht den Weg für die Neupositionierung des Blechs frei. Express 3/12 23

24 Blech vom Balkan Was haben der Slowene Marjan Volpe, der Kroate Goran Sutalo und der Bulgare Angel Jelev gemeinsam? Sie bearbeiten Blech auf dem Balkan. Drei Erfolgsgeschichten.

25 LÄndERREpORt: BaLkan Zieht man auf der Landkarte eine Linie von Triest im Nordosten Italiens bis zur sogenannten Perle am Schwarzen Meer, der ukrainischen Hafenstadt Odessa, dann befindet sich südlich davon der Balkan. Was aus geografischer Sicht eine einheitliche Region in Form einer Halbinsel zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer darstellt, ist wirtschaftlich und politisch die heterogenste Region Europas. So durchkreuzt die Balkanlinie beispielsweise auch Slowenien. Hightech aus Slowenien Das kleine Land zwischen Österreich, Italien und Kroatien, das sich dem Balkan aber nie so richtig zugehörig fühlte, hat sich nach dem Auseinanderfallen des jugoslawischen Staates schnell Richtung Westen ausgerichtet. Plötzlich schrumpfte der Binnenmarkt von 22 auf zwei Millionen Verbraucher. Da mussten viele Weichen neu gestellt werden, erinnert sich Marjan Volpe. 1993, zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Sloweniens, gründete der 45 jährige Maschinenbauingenieur die Firma SIP Sico zunächst als Tochterunternehmen des Herstellers für Landwirtschaftsmaschinen SIP. Begonnen hat SIP Sico damals mit 25 Mitarbeitern als ausgelagerte Fertigung von Blechteilen für Mähwerke, Kreisel und Bandwender oder Stalldungstreuer. Im wirtschaftlich aufstrebenden Slowenien der 1990er Jahre entwickelte sich das Unternehmen jedoch schnell zu einem florierenden Blechbearbeitungsbetrieb und Auftragsfertiger mit internationaler Kundenliste. Profitiert hat Marjan Volpe auch von der guten infrastrukturellen Anbindung an die umliegenden Unternehmen aus der Metallindustrie in Kroatien, in Udine und im Großraum Graz. Da das Kostenniveau verglichen mit unseren Balkannachbarn höher ist, haben wir schnell erkannt, dass wir auf Qualität, technologisches Know how und die Zulieferung teilfertiger Produkte setzen müssen, erläutert Sico Geschäftsführer Volpe. Und ergänzt: Das sind Anforderungen, die wir nur mit den besten Maschinen erfüllen können. Aus diesem Grund investierte Marjan Volpe im Jahr 2000 in die erste Laserschneidmaschine von TRUMPF. Seitdem hat er seinen Maschinenpark konsequent mit den Produkten aus Ditzingen ausgebaut und wurde damit zum bedeutendsten Unternehmen für Laserschneiden und Blechumformung in Slowenien. Nach jahrelangen Wachstumsraten zwischen zehn und 50 Prozent erforderte die Krise 2009 eine Neuausrichtung des Unternehmens. Das Rezept Marjan Volpes lautet: Eigene Produkte entwickeln. Heute produziert Sico neben Hubtischen und Stromtankstellen auch Holzspalter für den europäischen Markt in Deutschland werden diese unter dem Markennamen Robust vertrieben. Auch in der Elektromobilität sieht Marjan Volpe einen wichtigen Wachstumsmarkt. Dementsprechend ambitioniert sind seine Ziele: Die Mitarbeiterzahl soll von heute rund 70 in den nächsten fünf Jahren auf 150 bis 200 wachsen. Mit neuen Produkten, insbesondere für grüne Technologien, will Volpe über die Grenzen der EU hinaus auf den Weltmarkt. kaminöfen aus kroatien Mit Exportorientierung hat es auch der Kroate Goran Sutalo von Color Emajl vom einfachen Handwerker zum mehrfach für seine unternehmerischen Leistungen ausgezeichneten Manager gebracht. Was vor über 30 Jahren im kroatischen Teil Jugoslawiens am nordöstlichen Rand des Balkans als kleine Produktion von Ersatzteilen für Waschmaschinen begann, ist heute einer der größten europäischen Hersteller von Kaminöfen und Rauchrohren. Mit den Herausforderungen eines sozialistischen Wirtschaftssystems kam der findige Unternehmer dabei genauso zurecht wie mit der Hyperinflation der frühen 90er Jahre. In dieser Zeit kehrte der Unternehmer sogar zum Wir setzen auf Qualität, technologisches Know-how und die Zulieferung teilfertiger produkte. Marjan Volpe Lohnfertiger und Produzent Wer: Sico d.o.o., Petrovče, Slowenien. Gegründet 1993, 70 Mitarbeiter. Was: Sico ist der größte Dienstleister für Laserschneiden in Slowenien, deckt die komplette Prozesskette ab und fertigt eigene Produkte wie Holzspalter, Hubtische oder Elektrotankstellen Womit: 2 x TruLaser 3030, TruLaser 5030, TruBend 5230, TrumaBend V 130, TrumaBend V 85 Simon Koy Express 3/12 25

26 LÄndERREpORt: BaLkan Tauschhandel zurück, weil längere Lieferzeiten und Preisvereinbarungen schlichtweg einem Glücksspiel glichen. Nach der wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung stiegen wir 1996 in die Produktion unserer Kaminöfen ein, berichtet Sutalo. Sein Erfolgsrezept bringt der Selfmademan mit einem Wort auf den Punkt: Qualität! Dazu investieren wir jedes Jahr unseren kompletten Gewinn in neue Technologien und hochmoderne Maschinen. Dass er es mit Qualität ernst meint, zeigt nicht nur die ISO 9001 Zertifizierung, sondern auch ein Blick in die Werkshallen: Neben den Firmenfarben Gelb und Grau dominiert im Maschinenpark die Farbe Blau. Zwei TRUMPF Laserschneideanlagen die dritte befindet sich gerade im Aufbau, drei Biegemaschinen und eine Tafel schere sind hier im Einsatz. Mit diesen Maschinen stellen wir die Qualität sicher, die unsere Kunden von uns erwarten. Heute verarbeitet Color Emajl damit jährlich über Tonnen Blech zu über Kaminöfen. Goran Sutalo dazu: 98 Prozent unserer Erzeugnisse exportieren wir ins europäische Ausland, den Großteil davon in die EU Staaten. Vom Beitritt Kroatiens zur EU im nächsten Jahr erhoffen wir uns deshalb deutliche Wachstumsimpulse. Derzeit beschäftigt Color Emajl rund 325 hoch qualifizierte Mitarbeiter und Sutalo sieht sich am Standort in Požega in Slawonien gut aufgestellt: Hier in der Region befindet sich auch ein technisches Ausbildungszentrum. In Kombination mit unserem betriebsinternen Schulungsprogramm haben wir Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern, die wir für unser Wachstum benötigen. Outsourcing nach Bulgarien Ähnlich günstig in puncto Fachkräfte für die Blechbearbeitung ist die Situation in Bulgarien. Das Land im Zentrum des Balkans hat eine lange Tradition in der Metallverarbeitung und einen im internationalen Vergleich hohen Ausbildungsstandard. Besonderes Plus: Das Lohnniveau liegt deutlich unter dem Sloweniens oder Kroatiens. Außerdem ist das Land seit 2007 EU Mitglied und die nationale Währung Lew ist fest an den Euro gekoppelt. Damit können die rund 20 großen Lohnfertiger des Landes ihrer wachsenden ausländischen Kundschaft gute Konditionen bieten. Bulgarien etabliert sich zunehmend als attraktiver Standort für Outsourcing Leistungen innerhalb Europas, bestätigt auch Angel Jelev, der im Jahr des EU Beitritts seines Heimatlandes gemeinsam mit einem Partner den Blechbearbeitungsbetrieb 3A Steel gründete. Wir wollten von Anfang an einen Betrieb nach den höchsten Standards aufbauen und uns bei ausländischen Unternehmen als Sublieferant etablieren. Um zuverlässig Topqualität liefern zu können, benötigten wir natürlich einen entsprechenden Maschinenpark, berichtet Angel Jelev. Die Anlagen fand der 40 jährige Ingenieur bei TRUMPF. Eine Kalkulation, die aufging: Heute beläuft sich der Exportanteil von 3A Steel auf fast 90 Prozent. Den restlichen Umsatz erwirtschaftet Jelev mit Laserschneidaufträgen von bulgarischen Unternehmen sowie der Produktion professioneller Kücheneinrichtungen. Trotz der europäischen Finanz und Bankenkrise sind die Perspektiven gut. Das gilt für das Land Bulgarien ebenso wie für Angel Jelev. Jüngst belegte das Handelsblatt den Sanierungskurs Bulgariens mit dem Prädikat Spar Europameister. Im Gegensatz dazu sind wir Investitionsmeister, schmunzelt der 3A Steel Geschäftsführer. Da seine Mitarbeiter bereits im Dreischichtbetrieb Gehäuseteile, Schalungen für Betonblöcke oder Teile für die Eisenbahnindustrie produzieren, plant er für nächstes Jahr die Anschaffung einer zweiten Laserschneidmaschine. Um diese noch effizienter nutzen zu können, soll sie gleich in einer neuen Halle zusammen mit einer neuen Abkantpresse sowie einer Tafelschere stehen. Die Weichen für Wachstum sind auch in Bulgarien richtig gestellt. > Ihre Fragen beantwortet: Jörg Schmauder, Telefon: +49 (0) prozent unserer erzeugnisse exportieren wir ins europäische ausland. Goran Sutalo Findiger Kaminofenhersteller Wer: Color Emajl, Požega, Kroatien. Gegründet 1980, 325 Mitarbeiter. Was: Color Emajl fertigt Kaminöfen und Rauchrohre. Freie Maschinenkapazitäten werden für die Auftragsfertigung genutzt Womit: TruLaser 3040 mit LiftMaster, 2 x TruLaser 3030 mit LiftMaster, 3 x TruBend 3066, TruShear 8042, Laserschweißzelle mit TruFlow Laser (5 kw) 26 Express 3/12