Gliederung. Einleitung. Teil 1 - Einführung. "Bezwinge Deine Riesen" 1

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1 "Bezwinge Deine Riesen" 1 Gliederung 1. Erkenne die Riesen in deinem Leben 2. Kläre deine Blickrichtung ->Schaue auf Gott 3. Stelle dich deinen Riesen im Vertrauen auf Gott Teil 1 - Einführung Einleitung Ich begrüsse Euch alle ganz herzlich zu unserer neuen Gottesdienstserie einer Serie über den wahrscheinlich wichtigsten und berühmtesten König aus der Bibel: König David. Mit ihm werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten auseinandersetzen. Und ich hoffe, dass Euch seine Geschichte genau so anspricht und herausfordert, wie ich das in der Vorbereitung zu dieser Gottesdienst-Serie erlebt habe. Da wir unmöglich immer auf die ganzen angegebenen Kapitel eingehen können, empfiehlt es sich vor dem Gottesdienst die Textstellen einmal zu lesen oder schon im Hauskreis einzutauchen. Denn ich kann euch versprechen, dass alle die sich darauf einlassen auf das Leben von David begeistert und bewegt sein werden. Mich persönlich fasziniert die Geschichte von David, weil ich in seinen Siegen und in seinem Versagen immer wieder mich selber entdecke, und weil sein Kampf gegen die "Riesen" mir Mut macht, die Riesen in meinem eigenen Leben anzugehen. Und über einige dieser Riesen, mit denen David in seinem Leben konfrontiert war, wollen wir uns in dieser Gottesdienstserie auseinandersetzen. Wir steigen ein mit der Geschichte aus Davids Leben, die jedes Herz höher schlagen lässt: Der Geschichte von David und Goliath. Wer liebt die Geschichte von David und Goliath nicht? Goliath, ein Riese von einem Mann und seine Philister auf der einen Seite und Israel eine verängstigte Horden meist nur schwach bewaffneten auf der anderen Seite. Dagegen haben die Philister mit ihrem Heer ihre Hälfte des Tales in einen wahren Wald von Speeren verwandelt. Eine so blutrünstige, rohe Bande von gewissenlosen Mördern. Und Goliath überragt sie allesamt: 2m90 gross, mit einer Rüstung, die für sich alleine schon fast 60kg wiegt und einem Speer, dessen Spitze fast 7kg schwer ist. Er sieht furchteinflössend aus. Sein Bizeps scheint fast zu platzen, sein Bauch ist eine einzige Wand aus Muskeln, und sein Mund geifert, während er durch das Tal schreit: 1Sam 17,10 Und der Philister sagte: Ich verhöhne heute die Schlachtreihen Israels! Gebt mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen! (Elbf) 1 Diese Gottesdienstserie ist inspiriert von Max Lucado. Sein Buch "Wie man Riesen besiegt" war in der Vorbereitung eine enorme Hilfe. Grosse Teile der Predigtserie sind angelehnt an dieses Buch, das ich sehr empfehle! -1-

2 "Wer wird gegen mich kämpfen, Mann gegen Mann? Los Leute: Holt Euren besten Mann. Ich nehm's mit jedem von Euch Israeliten-Köbis auf!" Kein Hebräer hat sich bisher freiwillig gemeldet. Bis heute. Bis David aufgetaucht ist. David ist gerade an diesem Morgen in's Feldlager der Israelis gekommen. Frisch vom Schafe-Hüten, um seinen Brüder etwas Käse und Brot an's Schlachtfeld zu bringen. Das ist der Moment, in dem David hört, wie Goliath Gott verspottet, und das ist auch der Moment, in dem David seine Entscheidung fällt. Er packt seine Sachen zusammen und sucht 5 glatte Steine, legt sie in seine Hirtentasche und nimmt seine Schleuder zur Hand. Und dann geht er auf den Philister zu. 1Sam 17,40 und nahm seinen Stab in die Hand und wählte fünf glatte Steine aus dem Bach und tat sie in die Hirtentasche, die ihm als Köcher diente, und nahm die Schleuder in die Hand und ging dem Philister entgegen. (Lu) Als Goliath ihn aus den Reihen Israels heraustreten sieht, hat er nur Spott und Hohn für David übrig. 1Sam 17,43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stecken zu mir kommst? Und der Philister fluchte dem David bei seinem Gott (Lu) Auf der einen Seite also der dürre, schlanke David. Auf der anderen ein riesiger, furchteinflössender Goliath. Ein Knirps auf einem Bobbycar gegen Michael Schuhmacher im Ferrari. Ein Welpe gegen einen ausgewachsenen Rottweiler. Welche Chancen würdet Ihr David gegen diesen Riesen geben? Nun vielleicht bessere Chancen, als wir uns selber geben, wenn es um unsere Riesen geht. Denn jeder von uns kennt Situationen, in denen uns "unsere Goliaths" begegnet 1. Erkenne die Riesen in deinem Leben Dein Goliath trägt wahrscheinlich kein richtiges Schwert und keinen richtigen Schild. Stattdessen schwingt er das Schwert der Arbeitslosigkeit. Oder das Schwert des Alleingelassen-Seins. Das Schwert der Ausgrenzung oder der Depression. Dein Goliath kommt in der Gestalt Deines Teenagers daher, der Dir Mühe macht. Oder Deines Ehepartners, der Dich verlässt. Oder in Gestalt all der Absagen, die Du auf Deine Stellenbewerbungen hin bekommen hast. Dein Goliath läuft nicht in den Hügeln von Elah vor Philisterreihen auf und ab. Stattdessen stolziert er in Deinem Büro herum, Deinem Schlafzimmer, Wohnzimmer oder in Deiner Schule. Er bringt Rechnungen, die Du nicht bezahlen kannst. Noten, die Du nicht erreichst oder mit Leistungsanforderungen, die einfach nicht zu schaffen sind. Er kommt in Gestalt von Menschen, denen du einfach nie gerecht werden kannst. Er -2-

3 versucht dich mit Alkohol oder mit pornographischen Verführungen, denen Du nicht widerstehen kannst. Er kommt in Gestalt deiner Karriere, die dich auffrisst, oder eine Krankheit, die dich in Bann hält und die alle Hoffnung raubt. Oder Sorgen und Angst im Blick auf so Vieles in deinem Leben. Eine Vergangenheit, die dich nicht loslässt oder eine Zukunft, die sich drohend vor dir aufbaut. So unterschiedlich unsere Lebenssituationen auch sein mögen: Jeder von uns kennt solche Goliaths. Doch oft gilt es sie als die Riesen zu erkennen, die unser Leben lähmen und denen wir uns stellen müssen. Wir alle kennen "Goliaths", David's Goliath hat seinen Hohn jeden Morgen und jede Nacht in die Menge geschrien 1Sam 17,16 1Sam 17,16 Der Riese Goliat stellte sich schon seit fast sechs Wochen jeden Morgen und jeden Abend zwischen den beiden Heeren auf und forderte die Israeliten heraus. (HfA) Und der Philister trat morgens und abends heraus und stellte sich hin, vierzig Tage lang. - (Elbf) Und Dein Goliath tut genau das gleiche. Er ist Dein erster Gedanke am Morgen und Dein letzter am Abend Dein Goliath bestimmt Deine Tage und verschlingt deine Freude. Er wartet auf Dich am Morgen und plagt Dich in der Nacht. Und unter Umständen tut er das schon lange Zeit. Wie damals bei den Israeliten. Denn Goliaths Familie war für die Israeliten ein langjähriger Feind. Josua hatte 300 Jahre vorher die Philister aus dem verheissenen Land vertrieben. Alle, bis auf die Bewohner von 3 Städten: Gaza, Gath und Aschdod (Jos 11.22). Aus Gath kamen die Enakiter, wahre Riesen von Männern. Und nun ratet mal, woher Goliath kam? Aus Gath. Ich kann mir vorstellen, wie Sauls Soldaten Goliath angestarrt und gemurmelt haben: "Nicht schon wieder. Mein Vater hat seinen Vater bekämpft. Mein Grossvater seinen Grossvater! Hört denn das nie auf!?" Und vielleicht hast Du im Blick auf Deinen Goliath schon ähnlich gedacht. "Schon mein Vater war ein Workaholic und ich bin auf dem besten Weg dazu, auch einer zu werden!" / "Meine Ehe scheitert genau wie die Ehe meiner Eltern!" / "In unserer Familie grassieren die gescheiterten Ehen, wie eine Seuche, von Generation zu Generation." / "Schon meine Mutter hat es in der Schule auf keinen grünen Zweig gebracht Hört das denn niemals auf?" So ist dein Riese, wie ein Goliath, der Dir vom Berg herunter seine Verachtung entgegenschmettert, Dich entmutigt und Dir die Lebensenergie raubt. Er knurrt Dich an wie ein bösartiger Hund und hält Dich gefangen. Er hat gar schon deine Vorfahren bedrängt, wie bei den Israeliten und raubt dir die Hoffnung. 1Sam 17,11 Als Saul und ganz Israel diese Rede des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr. (Lu) -3-

4 oder Nach der Bibelübersetzung "The Message": Sie verloren alle ihre Hoffnung" Es schien als liesse sie Goliath erstarren. Tatenlos verharrten die Soldaten des Königs Saul auf ihrer Seite und liessen Hohn und Spott über sich ergehen, jeden neuen Tag. Riesen auch in unserem Leben haben die Eigenschaft uns zu lähmen uns Angst zu machen Angst und sorgen dafür, dass wir tatenlos vor uns hin starren und dafür, dass Goliath immer grösser wird. Doch wem sage ich das? Wenn Ihr Euren Goliath kennt, dann wisst Ihr, was diese Sätze bedeuten. Dann könnt Ihr nachvollziehen, wie Israel sich gefühlt hat damals, als sie ihrem Goliath gesehen, so wie Du Deinen Goliath siehst. Was sind deine Riesen in deinem Leben? Wie lange verfolgt er Dich schon? Was lösen diese Riesen in deinem Leben aus? 2. Erkenne und kläre deine Blickrichtung ->Schaue auf Gott Die Frage ist nur: Ist Dein Goliath alles, was Du siehst. Saul und das Volk sahen nur noch Goliath den Feind. Du hörst seine Stimme, aber ist es alles, was Du hörst? Bei einem war es anders. Bei David löste das Gehabe von Goliath nicht zuerst Angst aus. David war empört über die Art und Weise wie sich Goliath aufführte und das Volk, den König und seinen Gott vorführte. Achtet mal auf die ersten Worte, die David spricht nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern überhaupt in der Bibel 1Sam 17,26 Da sagte David zu den Männern, die bei ihm standen (als David den Spott Goliaths hörte): Was soll mit dem Mann geschehen, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von Israel abwendet? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister da, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt? (Elbf) Sie haben Ihren Goliat beständig vor Augen. Die Frage ist nur: Sehen Sie ausser ihm sonst noch etwas? David erscheint und fängt an, über Gott zu sprechen. Die Soldaten haben bisher noch kein Wort über Gott geredet. Die Brüder Davids ebenfalls nicht. Sogar Saul, der Gesalbte des Herrn hat vergessen, Gott in die Sache einzubeziehen! Die tapferen Krieger Israels stehen stumm da und geben im Grunde Goliath Recht! Sie trauen sich nicht, zu kämpfen und sagen damit: Wir glauben auch nicht, dass Gott uns da helfen kann. Aber David nicht! David schaut auf Gott. David erscheint auf dem Schlachtfeld, und das erste, was er tut, ist, dass er den "lebendigen Gott" zur Sprache bringt (Bsp. Alpha-Live- Kurs). Und als er wenig später vor Saul steht, macht er genau das gleiche -4-

5 nochmal. Da gibt es keine Diskussionen über die Schlacht oder Fragen rund um die ganze Situation. Stattdessen bringt David nur sein festes Vertrauen in Gott zum Ausdruck: 1Sam 17,37 Und David sprach: Der HERR, der mich vor dem Löwen und Bären errettet hat, der wird mich auch erretten von diesem Philister. Und Saul sprach zu David: Geh hin, der HERR sei mit dir! (Lu) David sah, was niemand sonst sehen konnte: Den "lebendigen Gott" (1Sam 17.37). Wo niemand sonst über Gott spricht, spricht David über niemand anderen als über Gott! -Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über, selbst im Angesicht des Feindes. Denn als David vor Goliath steht und der Riese ihn auslacht und verhöhnt, gibt David zur Antwort 1Sam 17,45 David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. 1Sam 17,46 Heute wird dich der HERR in meine Hand geben, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue und gebe deinen Leichnam und die Leichname des Heeres der Philister heute den Vögeln unter dem Himmel und dem Wild auf der Erde, damit alle Welt innewerde, dass Israel einen Gott hat, 1Sam 17,47 und damit diese ganze Gemeinde innewerde, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft; denn der Krieg ist des HERRN, und er wird euch in unsere Hände geben. (Lu) David spricht vielmehr über Gott als über den Feind. Er hat den unsichtbaren Gott vielmehr vor Augen als den sichtbaren Riesen. Dieses Thema zieht sich durch die Geschichte durch. Testet diese Theorie, wenn Ihr Davids Geschichte lest. Lest 1Sam 17 und macht eine Liste über alle Erwähnungen Davids von Goliath. Ich finde nur zwei: Einmal, als David fragt, wer dieser (Zitat) "unbeschnittene Philister" sei, der Israel verhöhnt (V26), und das zweite Mal vor Saul, als David sagt, wie es diesem unbeschnittenen Philister ergehen soll (V36)! Damit hat's sich's. Nur gerade 2x erwähnt David Goliath. Keine Fragen. Keine Erwähnungen von Goliaths Stärke, seines Alters, seines sozialen Status', seines IQ's. David fragt nicht nach dem Gewicht seines Speeres, der Grösse seines Schildes. David verschwendet keinen Gedanken über den Koloss, der auf dem Hügel steht. Er kümmert sich nicht darum, sich einen Rat von den erfahrenen Kriegern zu holen. Aber er redet ständig von Gott. -5-

6 Aber er denkt viel über Gott nach. Im Text erwähnt er nicht weniger als 9x Gott. "Die Schlachtreihen des lebendigen Gottes" (V26). / Die Schlachtreihen des lebendigen Gottes" (V36) / "Der Herr der Heerscharen, der Gott der Schlachtreihen Israels" (V45) / "Der Herr wird Dich in meine Hand ausliefern, damit alle Welt wisse, dass es einen Gott in Israel gibt" (V46) / "Der Herr rettet nicht durch Schwert oder Speer. Denn der Kampf ist des HERRN, und ER wird Euch in unseren Hand geben!" (V47) 9 Erwähnungen Gottes gegen 2 Erwähnungen Goliaths. David schenkte Gott 4x mehr Beachtung als Goliath. Wie sieht Deine Sorgen-Statistik aus? Wiegst Du Gottes Gnade auch 4x mehr als Deine Schuld und Dein Versagen? Ist die Liste Deiner Segnungen 4x so lang wie die Liste deiner Beschwerden? Hast Du 4x so viel Hoffnung, wie Mutlosigkeit auf Dich zukommt? Bist Du in der Lage, die Grösse und Stärke Gottes 4x so gut zu beschreiben wie die Herausforderungen, mit denen Du Dich tagtäglich konfrontiert siehst? Wie sieht es zum Vergleich bei dir aus? Denkst du viermal so oft an die Gnade Gottes wie an sein eigenes Versagen? Siehst du viermal so viel Segen Gottes in deinem Leben wie Grunde zum Klagen? Ist die Akte " Hoffnung " in deinem Kopf viermal so dick, wie die Akte "Furcht"? Ist es bei dir viermal so wahrscheinlich, dass du über die Kraft und die Möglichkeiten Gottes reden wie über die Anforderungen des Tages? Der Kampf gegen unsere Riesen beginnt zuerst in unsren Gedanken, da wohin wir unsere Blicke richten. David weigert sich, auf das zu schauen, was die anderen im Focus haben. Die Augen aller ausser von David sind auf den brutalen, hasserfüllten Goliath gerichtet. Alle - ausser David haben ihren inneren Kompass auf Goliath ausgerichtet. Natürlich sieht David den Riesen auch das ist klar. Aber er sieht noch viel mehr Gott. David weiss, dass er nicht alleine vor Goliath steht. Achtet mal genau auf den Schlachtruf Davids: 1Sam 17,45 Und David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. (Elbf) Nun: Wenn man die Israeliten anschaut, wie sie zittern, fragt man sich, wie man angesichts dieses armseligen Haufens von "Schlachtreihen" sprechen kann. Aber David sieht mehr. David sieht die Schlachtreihen Gottes, des "Herrn der Heerscharen". David hat den Goliath kaum im Blick. Aber er hat Gott im Blick. Er wird auch Angst gehabt haben. Aber er lässt sich nicht von der Angst gefangen nehmen. Er richtet seinen Blick auf Gott und seine Möglichkeiten. Das dürfen auch wir wissen, wenn wir unserem Goliath gegenüberstehen: Wir sind nicht allein. Auf unserer Seite kämpft jemand, der viel stärker ist als alles andere. Auf unserer Seite steht der Herr der Heerscharen. -6-

7 Die Fragen an dich und an mich sind: Worauf schauen wir? Was siehst du? Hast Du innerlich kapituliert vor Deinem Riesen? Hast Du noch einen Blick für die Kraft Gottes? Oder verstellt dir der Riese den Blick auf Gott? Glaubst du, dass Gott der Herr aller Herren und Mächte und Gewalten ist und dass Jesus Situationen und Leben gänzlich verändern kann? Kläre deine Blickrichtung! Schau auf den Riesen, dann fällst du; schau auf den Herrn, dann fällt der Riese. Glaubst du, dass Jesus dir helfen kann gegen die sichtbaren und unsichtbaren Riesen in deinem Leben? Vielleicht gibt es eine Sache, die dich schon jahrelang verfolgt. Glaubst du, dass da noch etwas zu machen ist? Glaubst du, dass Jesus dir helfen kann gegen deine Angst, die dich im Würgegriff hat? Glaubst du, dass er dir helfen kann gegen seinen Arbeitskollegen oder Mitschüler, der dich permanent mobbt? Glaubst du, er kann dir helfen in deiner schwierigen Ehe? Er kann! Das hört sich jetzt nach einem banal einfachen Rezept an. Vertrau nur auf Gott und alles wird schon irgendwie gut. Ganz so ist es nicht. Aber der Blick und das Vertrauen auf Gott ist der zweite und wichtigste Schritt im Kampf. Du kannst dir alle anderen Schritte schenken, wenn du diesen nicht gehst. Denn aus eigener Kraft kannst du die Riesen in deinem Leben nicht bezwingen. 3. Stelle dich deinen Riesen Ihr denkt jetzt vielleicht: Naja, das ist die typisch fromme Antwort. Vertraue auf Gott und alle deine Probleme werden gelöst. Bei David sehen wir aber, dass es nicht so einfach ist. Mit Gottvertrauen allein wurde Goliath nicht besiegt. Das Wissen und Vertrauen auf Gottes Stärke bleibt die Grundlage von allem. Aber die Konsequenz von Gottvertrauen ist nicht, dass ich die Hände in den Schoss lege und darauf warte, dass sich die Probleme durch Gottes Eingreifen von selbst auflösen. Nein, David musste sich dem Kampf stellen. So ging er in den Kampf. In V48 heisst es: 1Sam 17,48 Als sich nun der Philister aufmachte und daherging und sich David nahte, lief David eilends von der Schlachtreihe dem Philister entgegen. (Lu) Könnt Ihr Euch das vorstellen? Davids Brüder reiben sich erstaunt die Augen. Saul stöhnt, als er den jungen Mann in seinen sicheren Tod rennen sieht. Goliath wirft seinen Kopf zurück und hält sich den Bauch vor Lachen gerade weit genug, dass sein Helm die Stirn freigibt. David sieht das Ziel und nutzt den Moment. Man hört den Klang der Schleuder und der Stein dringt dem Riesen wie ein Torpedo zwischen den Augen in die Stirn. Goliath verdreht die -7-

8 Augen, fällt wie ein Baum zu Boden und bleibt tot liegen. Und David rennt hinüber, zieht Goliaths Schwert und schlägt dem Riesen damit den Kopf ab. Darf ich Dich fragen: Wann hast Du zum letzten Mal das Gleiche gemacht? Wie lange ist es her, seit Du zum letzten Mal die Herausforderungen angegangen bist, mit denen Du Dich konfrontiert siehst? Wir tendieren ja in der Regel dazu, dass wir uns viel eher zurückziehen und davonlaufen, nicht wahr? Die einen verstecken sich hinter einem Bürotisch voller Arbeit. Andere hinter unzähligen Freizeitveranstaltungen. Wieder andere flüchten in den Alkohol oder verstricken sich in immer neue Beziehungen. Man kann auch die Augen verschliessen, man kann auch flüchten, man kann so tun, als ob der Riese gar nicht dastünde. Wieder andere flüchten sich hinter fromme Masken oder gute Aktivitäten. Aber das heisst: Man verliert den Kampf. Versuch es anders. Statt Dich vor Deinen Riesen zu verstecken oder Dich wie Israel von ihnen in die Ecke drängen zu lassen, solltest Du sie angehen, wie David es getan hat. Und dies tut er nicht mit der Waffenrüstung, die ihm der König überstülpen wollte (1Sam 17,38-40). Nein er verzichtet er auf diese Ausstattung 1Sam 17,39 Und David gürtete Sauls Schwert über seine Rüstung und mühte sich vergeblich, damit zu gehen; denn er hatte es noch nie versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann so nicht gehen, denn ich bin's nicht gewohnt; und er legte es ab 1Sam 17,40 und nahm seinen Stab in die Hand und wählte fünf glatte Steine aus dem Bach und tat sie in die Hirtentasche, die ihm als Köcher diente, und nahm die Schleuder in die Hand und ging dem Philister entgegen. (Lu) David greift auf Bewährtes auf seine Fähigkeiten zurück. Vielleicht brauchen wir Hilfe von andern um das Naheliegende zu entdecken, wie wir unserer Riesen angehen können. Aber ein guter Helfer erteilt nicht ungefragt Ratschläge und erschlägt dich damit, wie Saul David mit seine Rüstung. Er hilft dir vielmehr Dinge zu entdecken, die sich schon bewährt haben, Fähigkeiten, Stärken, Vertraute Hilfen wahrzunehmen und diese wie David seine Schleuder, im Kampf gegen unsere Riesen einzusetzen. Einige vertiefen sich in Gottes Wort, lesen ein Buch, oder ziehen sich in die Stille zurück oder hören Musik, singen. Andere suchen sich einen Berater/Seelsorger oder besuchen eine Weiterbildung, ein Seminar. Andere sprechen mit ihrem Freund oder ihrem Partner. Einige lassen für sich beten von Ältesten oder Freunden. Dabei ist nicht für jeden das gleiche im Kampf gegen seine Riesen eine Hilfe, Aber letztlich wichtig ist, sich den Riesen zu stellen. -8-

9 Immer wieder begegne ich Christen, die meinen, dass mit Gebet und Aussitzen sich alles zum Guten wendet. Manche glauben, dass sie auf Medikamente verzichten können, wenn sie unter Depressionen leiden. Sie meinen, als Christ dürfe man so etwas doch gar nicht haben und dass sie nur mehr beten und glauben müssten. In aller Regel aber brauchen sie einfach ein Medikament, von einem Arzt verschrieben und natürlich auch eine seelsorgerliche Begleitung. Vielleicht ist auch mal eine psychotherapeutische Behandlung angesagt. Dabei ist es wichtig, sich nicht etwas überstülpen zu lassen was andere einem aufdrängen wollen, Aber es kann bedeuten uns durchaus auch von andern dabei helfen zu lassen die Schritte zu gehen dir für uns gerade passen. David blieb bei seinen Möglichkeiten, den Steinen und Gott liess sie in die richtige Richtung fliegen. Das eigentliche Geheimnis Davids sind aber nicht seine Methoden, sondern seine Motive. Er geht aus Liebe und im Vertrauen zu Gott den Riesen an. Trete deinem Riesen mit einer von Gott durchtränkten Geisteshaltung entgegen. Wie wäre es, wenn Sie mit einer ganz und gar von Gott durchtränkten Geisteshaltung Ihrem Riesen entgegentreten. Du Riese der Ehescheidung, du kommst mir nicht ins Haus! Du Riese der Depression, und wenn ich mein Leben lang kämpfen muss, du kriegst mich nicht klein! Du Riese des Alkohols, des Fanatismus und der Intoleranz, der Unsicherheit... du hast ausgespielt. Wie lange ist es her, dass du deine Riesen konkret angegangen bist? Sicher gibt es auch Riesen, die uns ein Leben lang in trauriger Treue verbunden bleiben. Aber es kann gelingen, ihn in Schach zu halten. Am einfachsten ist das am Riesen des Alkoholismus deutlich zu machen. Wer einmal trocken ist, darf deshalb trotzdem - oder gerade darum keinen Alkohol mehr trinken. Der Riese ist da, auch wenn er keine Macht mehr hat und ihm das Höhnen vergangen ist. Er ist entwaffnet aber er lebt noch. Wie dem auch sei! Wie auch immer du deinen Riesen ausser Gefecht gesetzt hast: Du kannst damit andern helfen, die gegen den gleichen Riesen kämpfen. Und wenn du gerade vor solch einem Riesen stehst, dann kämpfe nicht allein. Du hast Geschwister um dich herum, die dir gerne helfen. Welchen Riesen willst du dich stellen und wie? -9-

10 Schluss Das sind die Schritte, die David damals gegangen ist. Auch für uns sind diese drei Dinge wichtig: 1. Erkenne die Riesen in deinem Leben 2. Kläre deine Blickrichtung ->Schaue auf Gott 3. Stelle dich deinen Riesen im Vertrauen auf Gott Wir merken also: David und Goliath ist viel mehr als eine nette Kindergeschichte. David kann auch für uns ein Vorbild sein, wie wir mit unseren Riesen an Problemen, Ängsten und Sorgen umgehen können. Aber er ist uns letztlich auch darin ein Vorbild, wie er auch mit Niederlagen umgegangen ist. Denn David fiel so oft, wie er stand, er stolperte so oft, wie er siegreich war. Er besiegte Goliath, aber er scheiterte an Bathseba. Er bekämpfte diejenigen, die Gott verhöhnten, und schloss sich in anderen Zeiten ihnen an. An einem Tag ein Held, am anderen ein Landesverräter. Er konnte Armeen leiten, aber er versagte in seiner eigenen Familie. Wenn Ihr in die Bibel hineinschaut, dann findet Ihr den sanftmütigen David genauso wie den wütenden. Den versöhnlichen genauso wie den blutrünstigen. Ihr findet den fehlerhaften David genauso wie den David, der nach Gott hungerte. Auf der einen Seite ein Mann mit acht Frauen, aber auch ein Mann, der seinem Gott treu war! Und doch nennt ihn Gott: Apg 13,22 Und als er diesen verstoßen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte (1.Samuel 4):»Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen Willen tun.«spricht der Herr,» (Lu) Niemand sonst in der Bibel wird von Gott so bezeichnet. Weder Abraham, noch Mose, noch Joseph. Paulus wird "Apostel" bezeichnet, Johannes als "geliebter Jünger", aber keiner von ihnen wird als "Mann nach Gottes Herzen" bezeichnet. Nun: Dass Gott ihn dennoch so bezeichnet, ist für die meisten von uns tröstlich. Davids Leben hat dem Christen, der vermeintlich "heilig" und "fehlerlos" lebt, wenig zu bieten. "Klasse-1-Christen / Musterchristen" finden Davids Geschichte und damit auch diese Gottesdienst-Serie wahrscheinlich eher enttäuschend. Für uns anderen hingegen hoffe ich, dass sie ermutigend ist. Die Gottesdienst-Serie soll uns helfen ganz konkret zu sehen wir David mit konkreten Alltagsriesen, so wie wir sie auch kennen umgegangen ist und was uns anhand des Beispiels von David auch uns im Umgang mit ihnen helfen kann. Denn wir befinden uns oftmals auf der gleichen Achterbahn wie David. Wir haben diese Geschichte von David bitter nötig, weil auch in unserem Leben Goliaths/Riesen lauern. Werde wie ein David zu einem Mann/Frau nach dem Herzen Gottes, der sich den Alltagsriesen stellt und selbst bei einer Niederlage wieder auf Gott schaut. -10-

11 In Zeiten, in denen David das tat, fielen die Riesen. In Zeiten, in denen David das nicht tat, fiel er. Das heisst für uns konkret: Schaue auf die Reisen und Du fällst. Schaue auf Gott und Deine Riesen werden fallen. Im Blick auf Gott können Wunder geschehen. Deshalb mache ich Euch Mut: Der Gott, der David in seinem Kampf zur Seite stand, steht Dir zur Seite in Deinem Kampf (1Kor 15,57). Lasst uns vor allem lernen auf den zu blicken, der Wunder tut. Darum geht es. Zu begreifen, dass alles, war mir gelingt in meinem Leben, dass alle Siege, die ich über die grossen Riesen davontrage, die auf mich zustürmen, Geschenke meines Gottes sind. David tat dies oft in Liedern, wo er sich immer wieder auf Gott ausrichtete und sich Gottes Grösse vor Augen malte. Dies sehen wir zum Ps in dem bekannten Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Strasse um seines Namens willen. Er macht das, er mein Gott. Und das Wunderbare ist, wenn es soweit ist, dass die Riesen kommen, dann merke ich: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Ja, auf Gott ist Verlass und dann wird aus dem Er ein Du. Dann wird aus Gott mein Gott und ich kann dankbar sehen und sagen: Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. -Amen- -11-