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- Hildegard Baumann
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1 Inhaltsverzeichnis Avenue ID: 512 Artikel: 2 Folgeseiten: 6 Auflage Seite Volksblatt Liechtenstein 7'805 1 «Als Rektor vertritt man den Mut zu Neuem» Rheinzeitung für Buchs, Werdenberg und Grabs 10'000 5 «Als Rektor vertritt man den Mut zu Neuem»
2 Datum: Bericht Seite: 1/8 Volksblatt Liechtenstein Auflage: 7'805 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 7 Fläche: 134'101 mm² «Als Rektor vertritt man den Mut zu Neuem» Wissensdurst Gemeinsame Ziele machen stark. Diese Maxime gilt heute genauso als die Kantone Graubünden, St. Gallen und das Land Liechtenstein Imerstaatliche Hochschule für Technik Buchs gründeten. Mittlerweile absolvierten über 3500 Ingenieure und Ingenieurinnen ihr Studium an der NTB. Im Interview erklärt Rektor Lothar Ritter, in welchen Bereichen die heimische Wirtschaft von der Institution profitiert. «Als Kaderschmiede für Fachkräfte wie auch als Arbeitgeberin brachte und bringt die NTB der Region Alpenrhein/ Bodensee einen sichtbaren volkswirtschaftlichen Nutzen», unterstreicht Lothar Ritter. Der Liechtensteiner ist seit dem Jahr 2008 Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs. (Foto: ZVG) VON MARIO HEEB Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 1/4
3 Datum: Bericht Seite: 2/8 Volksblatt Liechtenstein Auflage: 7'805 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 7 Fläche: 134'101 mm² «Volksblatt»: Lothar Ritter, Sie sind Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB). Was sind die täglichen Herausforderungen eines Rektors? Lothar Ritter: Die Hauptverantwortung als Rektor liegt in der operativen Gesamtführung der Hochschule NTB, also in der Geschäftsleitung dieser öffentlich-rechtlichen Institution. Als Rektor vertritt man die Hochschule nach aussen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit, was gerade heute in Zeiten der Umstrukturierung und des schnellen Wandels eine der Hauptherausforderungen darstellt, zeitlich wie auch inhaltlich. Bei den Führungsaufgaben nach innen wird man als Rektor unterstützt vom Team der Hochschulleitung und vom Team der Institutsleiter. Zu den täglichen Herausforderungen bei der Leitung einer Hochschule als Expertenorganisation gehört die ständige Suche nach dem rechten Mass zwischen einem industrieorientierten Führungsverständnis, dem akademischen Selbststeuerungsanspruch und den parlamentarisch organisierten Lenkungs- und Aufsichtsmechanismen einer öffentlich-rechtlichen Institution. Der Rektor und der Prorektor sind jeweils verantwortlich für einen der beiden gesetzlich vorgegebenen Hauptleistungsbereiche. Unser Prorektor verantwortet den Bereich Technologietransfer, das heisst anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung/Dienstleistungen. Als Rektor betreue ich den Bereich Hochschullehre. Die tägliche Herausforderung besteht im Einhalten einer sinnvollen Balance zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Hauptaktionsfeldern der Hochschule. Die drei Buchstaben NTB sind grundsätzlich bekannt. Weniger bekannt ist, wer und was sich hinter diesen Buchstaben verbirgt. Die Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB wurde 1968 als Gemeinschaftswerk der Kantone St. Gallen und Graubünden sowie des Landes Liechtenstein gegründet und 1970 unter dem Namen «Neu- Technikum Buchs NTB» eröffnet. Seit 1999 ist die NTB eine der vier Teilschulen der Fachhochschule Ostschweiz (FHO). Heute studieren an den drei Studienstandorten der NTB in Buchs, Chur und St. Gallen etwas über 400 Studenten im Bachelorstudiengang Systemtechnik und in Masterstudiengängen sowie in Weiterbildungsstudiengängen der Masterstufe. Zusätzlich studieren am NTB Studienzentrum in St. Gallen 73 Studenten der Partnerhochschule FHS die Technik-Inhalte ihres Wirtschaftsingenieurstudiums. In Chur bietet die NTB Systemtechnik in Kooperation mit der Hochschule HTW an. Die NTB ist mit 220 Angestellten und einem Gesamtbudget von 33,6 Millionen Franken aber auch eine bedeutende Arbeitgeberin mit einem ausgesprochen hohen Anteil an Arbeitsplätzen für hochqualifizierte Fachkräfte. Der Lehrbetrieb der NTB wird von 40 Professoren, 8 Laborassistierenden und einigen Lehrbeauftragten getragen. Dazu kommen 110 wissenschaftliche Mitarbeitende, die zusammen mit den Professoren im Bereich Technologietransfer Leistungen im Umfang von rund 15 Millionen Franken oder 44 Prozent des Gesamtbudgets der Hochschule erbringen. Die NTB ist aber auch ein Lehrbetrieb für drei technische Berufe. Derzeit absolvieren 14 Auszubildende ihre Berufslehre an der NTB. «Die NTB ist mit 220 Angestellten und einem Budget von 33,6 Millionen Franken eine bedeutende Arbeitgeberin.» Die über 3500 Ingenieure, die an der NTB seit deren Gründung ihr Studium erfolgreich absolviert haben, tragen als Unternehmer oder Angestellte aktiv dazu bei, dass sich in der Region Alpenrhein/Bodensee über die vergangenen Jahrzehnte ein einzigartiges Cluster an Industrie-, Entwicklungs- und Dienstleistungsunternehmen bilden konnte. Als Kaderschmiede für Fachkräfte wie auch als Arbeitgeberin brachte und bringt die NTB der Region Alpenrhein/Bodensee einen sichtbaren volkswirtschaftlichen Nutzen und trägt damit aktiv zur Lebensqualität der Menschen in dieser Region bei. Kürzlich sagte Regierungsrätin Aurelia Frick bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus «Labor 2», dass die NTB als Forschungs- und Bildungsstätte einen ausgezeichneten Ruf hat. Wo liegen die Stärken der Hochschule? Die Stärken liegen in ihrer klaren Fokussierung auf den Bereich Technik und in ihrer strikten Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Unternehmungen und der (potentiellen) Studierenden der Region Alpenrhein/ Bodensee. Diese klare Ausrichtung auf den «Kundennutzen» ist die Basis unserer NTB-Vision. Darauf aufbauend arbeiten wir seit über 20 Jahren konsequent an unserem ganzheitlichen, interdisziplinären und anwendungsorientierten Ingenieur-Ansatz «Systemtechnik NTB». Mut zu Neuem und Leadership haben wir uns als tägliche Herausforderung auf die Fahne geschrieben. Wie stimmig und zukunftsweisend dieses Leitbild gerade heute ist, zeigen aktuellste Entwicklungen wie «Digitalisierung», «Internet der Dinge, Menschen und Dienstleistun- Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 2/4
4 Datum: Bericht Seite: 3/8 Volksblatt Liechtenstein Auflage: 7'805 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 7 Fläche: 134'101 mm² gen», «intelligente Automatisierung», «smarte Produkte und Dienstleistungen» usw. Es braucht dazu nicht zwingend weniger Arbeitskräfte, dafür aber ganz sicher immer besser, ganzheitlich und interdisziplinär ausgebildete Fachkräfte. Im Bereich der Ingenieurausbildung ist der Systemtechnikansatz heute schon der Schlüssel für die Fachkräfte von morgen. Die Zahl ist eindrücklich, die Sie erwähnten. An die 3500 Absolventen haben eine Aus- oder Weiterbildung erfolgreich an der NTB abgeschlossen. In welchen Unternehmen oder Produkten steckt das Knowhow dieser ehemaligen Studenten? Eine explizite Auflistung der Arbeitsorte unserer Absolventinnen und Absolventen würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Aber der Blick in die Datenbank ist wirklich faszinierend. In sehr vielen KMU sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmungen des Alpenrheintals sind NTB-Ingenieurinnen und -Ingenieure zu finden. Vielleicht ein kleines Beispiel aus dem Alltagsleben zur Illustration: Bei der Realisation des ersten kommerziell erhältlichen MP3-Players hat einer unserer Absolventen mitgearbeitet. Nachdem er später ein eigenes Videoportal für die Live-Übertragung von Mobiltelefon-Filmen gegründet und betrieben hatte, war er bei Google für die Realisation des Dienstes «Google Map» auf Apple-Geräten verantwortlich. Nach einem Zwischenstopp bei Twitter ist er heute selbstständiger Technologie-Berater und Investor. Die NTB, aber auch die Universität Liechtenstein sind wichtige Elemente im Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee. Wie profitiert die heimische Wirtschaft von diesen Institutionen? «Ich bin überzeugt, dass der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpen rheintal-bodensee in 20 Jahren noch agiler und leistungsfähiger sein wird.» Ich kann natürlich nur von meiner Hochschule NTB sprechen, da sich die fachlichen Ausrichtungen der Universität Liechtenstein und der NTB kaum überlappen, vielmehr komplementär ergänzen. Darum habe ich weniger Einsicht in die detaillierten Prozesse der Nutzenstiftung. Dort, wo die Universität auch als Arbeitgeber und Unternehmung im Wirtschaftskreislauf gesehen werden kann, ergeben sich sicherlich ähnlich Vorteile für die Wirtschaft, wie bezüglich der NTB genannt. Da die liechtensteinischen Unternehmungen ein Teil des Wirtschaftsraums Alpenrhein/Bodensee sind, gelten die gemachten Aussagen insbesondere natürlich auch für diese Wirtschaft. Der rege Austausch von Fachkräften über die Grenzen hinweg unterstreicht dies zusätzlich. Um weiter an der Spitze zu bleiben, wurde im Januar das Laborgebäude zwei in Betrieb genommen. Das 18-Millionen-Franken- Projekt finanzierten der Bund, die Kantone St. Gallen und Graubünden und das Land Liechtenstein. Weshalb ist das Laborgebäude so wichtig? Mit den Erneuerungsinvestitionen in Geräte und Infrastruktur im Zusammenhang mit dem «Labor 2» können wir unser Know-how im entsprechenden Technologietransfer, aber auch in der Hochschullehre, wieder auf zeitgemässen Anlagen einsetzen und damit in diesen Spezialgebieten wieder «auf Augenhöhe» mit der Wirtschaft arbeiten. Natürlich bringen solche top modernen Anlagen und Räumlichkeiten auch einen gewissen Zuwachs an Attraktivität für heutige oder künftige Fachexperten «Bei der Realisation des ersten kommerziell erhältlichen MP3-Players hat ein NTB-Absolvent mitgearbeitet.» mit sich, die wir bei der sehr wettbewerbsorientierten Rekrutierung von Fachpersonal wie auch von Studierenden sehr gut nutzen können. Die NTB bietet einen Bachelorstudiengang, verschiedene Masterstudiengänge und Weiterbildungen. Welche Klientel spricht die NTB an mit den Aus- und Weiterbildungen? Unser Aus- und Weiterbildungsangebot richtet sich vom Grundsatz her an Personen mit einem Weiterbildungsbedürfnis im Bereich der Technik. Das klingt vielleicht etwas zu allgemein, ist es in der Praxis aber nicht. Wir haben eine recht breite Basis an «Kunden» für unsere Ausbildungsangebote. Ein Blick nach vorne. Wie wichtig ist der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee in zwanzig Jahren? Ich bin überzeugt, dass der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee in 20 Jahren noch agiler und leistungsfähiger sein wird und die heute schon recht einzigartige Clusterung von Hightech-Betrieben und entsprechenden Dienstleistern noch breiter ausgebaut und noch globaler agierend zum Wohlstand der Menschen in der Region beitragen wird. Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 3/4
5 Datum: Bericht Seite: 4/8 Volksblatt Liechtenstein Auflage: 7'805 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 7 Fläche: 134'101 mm² Welche Vision hat der Rektor der NTB? Wo steht die Institution in zwanzig Jahren? In 20 Jahren wird die Hochschule NTB nach wie vor für ihre Vision eines ganzheitlichen, interdisziplinären und anwendungsorientierten Ingenieurwesens stehen. Die heutige Wettbewerbssituation unter den Hochschulen wird sich in eine zweckgerichtete Kooperation und ein verstärktes Miteinander gewandelt haben müssen. Ähnlich wie in der Wirtschaft werden Staatsgrenzen weniger hinderlich sein für den Fluss der Studierenden und des Wissens. Die NTB wird in einem grösseren Verbund - vermutlich über die Grenzen hinweg - wirken und trotzdem das nötige Mass an Autonomie und unternehmerischer Selbstbestimmung leben können, das sie für die Erbringung der Aufgaben der Wirtschaft und der Gesellschaft braucht. In Buchs wird sich rund um die NTB ein ansehnlicher Campus entwickelt haben mit Studentenmotel, Wohneinrichtungen für Studierende und Angestellte, mit einem Cluster an Firmen und entsprechenden Arbeitsplätzen, mit Erholungsmöglichkeiten und einem attraktiven Mehrwert für die Menschen, die dort leben und die wegen genau dieser Vorteile ins Alpenrheintal gekommen sind. NTB AUF EINEN BLICK Rund 3500 Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt als begehrte NTB-Ingenieure tätig. Der Lehrbetrieb der NTB wird von 40 Professoren, 8 Laborassistierenden und verschiedenen Lehrbeauftragten getragen. Dazu kommen 110 wissenschaftliche Mitarbeiter, die zusammen mit den Professoren im Bereich Technologietransfer Leistungen im Umfang von rund 15 Millionen Franken oder 44 Prozent des Gesamtbudgets der Hochschule erbringen. Studenten können folgende Abschlüsse erwerben: Bachelor of Science FHO in Systemtechnik NTB Master of Science FHO in Engineering Master of Advanced Studies FHO Mehr Informationen: Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 4/4
6 Datum: Bericht Seite: 5/8 Rheinzeitung Auflage: 10'000 Erscheinungsweise: monatlich Seite: 3 Fläche: 125'370 mm² «Als Rektor vertritt man den Mut zu Neuem» Wissensdurst Gemeinsame Ziele machen stark. Diese Maxime gilt heute genauso wie damals im Jahre 1968, als die Kantone Graubünden, St. Gallen und das Land Liechtenstein die Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs gründeten. Mittlerweile absolvierten über 3500 Ingenieure und Ingenieurinnen ihr Studium an der NTB. Im Interview erklärt Rektor Lothar Ritter, in welchen Bereichen die heimische Wirtschaft von der Institution NTB profitiert. «Als Kaderschmiede für Fachkräfte wie auch als Arbeitgeberin brachte und bringt die NTB der Region Alpenrheintal/Bodensee einen sichtbaren volkswirtschaftlichen Nutzen», unterstreicht Lothar Ritter. Der Liechtensteiner ist seit dem Jahr 2008 Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs. (Foto: ZVG) Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 1/4
7 Datum: Bericht Seite: 6/8 Rheinzeitung Auflage: 10'000 Erscheinungsweise: monatlich Seite: 3 Fläche: 125'370 mm² «Die NTB ist mit 220 Angestellten und einem Gesamtbudget von 33,6 Mio. Franken eine bedeutende Arbeitgeberin.» «Ich bin überzeugt, dass der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee in 20 Jahren noch agiler und leistungsfähiger sein wird.» «Bei der Realisation des ersten kommerziell erhältlichen MP3-Players hat einer unserer Absolventen mitgearbeitet.» VON MARIO HEEB «Rheinzeitung»: Lothar Ritter, Sie sind der Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs, kurz NTB. Was sind die täglichen Herausforderungen eines Rektors? Lothar Ritter: Die Hauptverantwortung als Rektor liegt in der operativen Gesamtführung der Hochschule NTB, also in der Geschäftsleitung dieser öffentlich-rechtlichen Institution. Als Rektor vertritt man die Hochschule nach aussen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit, was gerade heute in Zeiten der Umstrukturierung und des schnellen Wandels eine der Hauptherausforderungen darstellt, zeitlich wie auch inhaltlich. Bei den Führungsaufgaben nach innen wird man als Rektor unterstützt vom Team der Hochschulleitung und vom Team der Institutsleiter. Zu den täglichen Herausforderungen bei der Leitung einer Hochschule als Expertenorganisation gehört die ständige Suche nach dem rechten Mass zwischen einem industrieorientierten Führungsverständnis, dem akademischen Selbststeuerungsanspruch und den parlamentarisch organisierten Lenkungs- und Aufsichtsmechanismen einer öffentlich-rechtlichen Institution. Der Rektor und der Prorektor sind jeweils verantwortlich für einen der beiden gesetzlich vorgegebenen Hauptleistungsbereiche. Unser Prorektor verantwortet den Bereich Technologietransfer, d. h. anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung/Dienstleistungen. Als Rektor betreue ich den Bereich Hochschullehre. Die tägliche Herausforderung besteht im Einhalten einer sinnvollen Balance zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Hauptaktionsfeldern der Hochschule. Die drei Buchstaben NTB sind grundsätzlich bekannt. Weniger bekannt ist, wer und was sich hinter diesen Buchstaben verbirgt. Die Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB wurde 1968 als Gemeinschaftswerk der Kantone St. Gallen, Graubünden und des Landes Liechtenstein gegründet und 1970 unter dem Namen «Neu-Technikum Buchs NTB» eröffnet. Seit 1999 ist die NTB eine der vier Teilschulen der Fachhochschule Ostschweiz FHO. Heute studieren an den drei Studienstandorten der NTB in Buchs, Chur und St. Gallen etwas über 400 Studierende im Bachelorstudiengang Systemtechnik und in Masterstudiengängen sowie in Weiterbildungsstudiengängen der Masterstufe. Zusätzlich studieren am NTB Studienzentrum in St. Gallen 73 Studierende der Partnerhochschule FHS die Technik-Inhalte ihres Wirtschaftsingenieurstudiums. In Chur bietet die NTB Systemtechnik in Kooperation mit der Hochschule HTW an. Die NTB ist mit 220 Angestellten und einem Gesamtbudget von 33,6 Mio. Franken aber auch eine bedeutende Arbeitgeberin mit einem ausgesprochen hohen Anteil an Arbeitsplätzen für hochqualifizierte Fachkräfte. Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 2/4
8 Datum: Bericht Seite: 7/8 Rheinzeitung Auflage: 10'000 Erscheinungsweise: monatlich Seite: 3 Fläche: 125'370 mm² Der Lehrbetrieb der NTB ganzheitlichen, wird von 40 Professoren, 8 Laborassistierenden und einigen Lehrbeauftragten getragen. Dazu kommen 110 wissenschaftliche Mitarbeitende, die zusammen mit den Professoren im Bereich Technologietransfer Leistungen im Umfang von rund 15 Mio. Franken oder 44 % des Gesamtbudgets der Hochschule erbringen. Die NTB ist aber auch ein Lehrbetrieb für drei technische Berufe. Derzeit absolvieren 14 Auszubildende ihre Berufslehre an der NTB. Die über 3500 Ingenieurinnen und Ingenieure, die an der NTB seit ihrer Gründung ihr Studium erfolgreich absolviert haben, tragen als Unternehmer oder Angestellte aktiv dazu bei, dass sich in der Region Alpenrhein/Bodensee über die letzten Jahrzehnte ein einzigartiges Cluster an Industrie-, Entwicklungs- und Dienstleistungsunternehmen bilden konnte. Als Kaderschmiede für Fachkräfte wie auch als Arbeitgeberin brachte und bringt die NTB der Region Alpenrhein/Bodensee einen sichtbaren volkswirtschaftlichen Nutzen und trägt damit aktiv zur Lebensqualität der Menschen in dieser Region bei. Kürzlich sagte Liechtensteins Regierungsrätin Aurelia Frick bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus «Labor 2», dass die NTB als Forschungsund Bildungsstätte einen ausgezeichneten Ruf hat. Wo liegen die Stärken der Hochschule? Die Stärken liegen in ihrer klaren Fokussierung auf den Bereich Technik und in ihrer strikten Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Unternehmungen und der (potenziellen) Studierenden der Region Alpenrhein/ Bodensee. Diese klare Ausrichtung auf den «Kundennutzen» ist die Basis unserer NTB-Vision. Darauf aufbauend arbeiten wir seit über 20 Jahren konsequent an unserem interdisziplinären und anwen- dungsorien- tierten Ingenieur-Ansatz «Systemtechnik NTB». Mut zu Neuem und Leadership haben wir uns als tägliche Herausforderung auf die Fahne geschrieben. Wie stimmig und zukunftsweisend dieses Leitbild gerade heute ist, zeigen aktuellste Entwicklungen wie «Digitalisierung», «Internet der Dinge, Menschen und Dienstleistungen», «intelligente Automatisierung», «smarte Produkte und Dienstleistungen» usw. Es braucht dazu nicht zwingend weniger Arbeitskräfte, dafür aber ganz sicher immer besser, ganzheitlich und interdisziplinär ausgebildete Fachkräfte. Im Bereich der Ingenieurausbildung ist der Systemtechnikansatz heute schon der Schlüssel für die Fachkräfte von morgen. Die Zahl ist eindrücklich, die Sie erwähnten. An die 3500 Absolventinnen und Absolventen haben eine Aus- oder Weiterbildung erfolgreich an der NTB abgeschlossen. In welchen Unternehmen oder Produkten steckt das Know-how dieser ehemaligen Studentinnen und Studenten? Eine explizite Auflistung der Arbeitsorte unserer Absolventinnen und Absolventen würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Aber der Blick in die Datenbank ist wirklich faszinierend. In sehr vielen KMU sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmungen des Alpenrheintals sind NTB-Ingenieurinnen und -Ingenieure zu finden. Vielleicht ein kleines Beispiel aus dem Alltagsleben zur Illustration: Bei der Realisation des ersten kommerziell erhältlichen MP3-Players hat einer unserer Absolventen mitgearbeitet. Nachdem er später ein eigenes Videoportal für die Liveübertragung von Mobiltelefon-Filmen gegründet und betrieben hatte, war er bei Google für die Realisation des Dienstes «Google Map» auf Apple-Geräten verantwortlich. Nach einem Zwischenstopp bei Twitter ist er heute selbstständiger Technologie-Berater und Investor. Die NTB, aber auch die Universität Liechtenstein, sind wichtige Elemente im Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee. Wie profitiert die heimische Wirtschaft von diesen Institutionen? Ich kann natürlich nur von meiner Hochschule NTB sprechen, da sich die fachlichen Ausrichtungen der Universität Liechtenstein und der NTB kaum überlappen, vielmehr komplementär ergänzen. Darum habe ich weniger Einsicht in die detaillierten Prozesse der Nutzenstiftung. Dort, wo die Universität auch als Arbeitgeber und Unternehmung im Wirtschaftskreislauf gesehen werden kann, ergeben sich sicherlich ähnlich Vorteile für die Wirtschaft, wie bezüglich der NTB genannt. Da die liechtensteinischen Unternehmungen ein Teil des Wirtschaftsraums Alpenrhein/Bodensee sind, gelten die gemachten Aussagen insbesondere natürlich auch für diese Wirtschaft. Der rege Austausch von Fachkräften über die Grenzen hinweg unterstreicht dies zusätzlich. Um weiter an der Spitze zu bleiben, wurde im Januar das Laborgebäude 2 in Betrieb genommen. Das 18-Millionenprojekt finanzierte der Bund, Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 3/4
9 Datum: Bericht Seite: 8/8 Rheinzeitung Auflage: 10'000 Erscheinungsweise: monatlich Seite: 3 Fläche: 125'370 mm² die Kantone St. Gallen und Graubünden und das Land Liechtenstein. Weshalb ist das Laborgebäude so wichtig? Mit den Erneuerungsinvestitionen in Geräte und Infrastruktur im Zusammenhang mit dem Labor 2 können wir unser Knowhow im entsprechenden Technologietransfer, aber auch in der Hochschullehre, wieder auf zeitgemässen Anlagen einsetzen und damit in diesen Spezialgebieten wieder «auf Augenhöhe» mit der Wirtschaft arbeiten. Natürlich bringen solche topmodernen Anlagen und Räumlichkeiten auch einen gewissen Zuwachs an Attraktivität für heutige oder künftige Fachexperten mit sich, die wir bei der sehr wettbewerbsorientierten Rekrutierung von Fachpersonal wie auch von Studierenden sehr gut nutzen können. Die NTB bietet einen Bachelorstudiengang, verschiedene Masterstudiengänge und Weiterbildungen. Welche Klientel spricht die NTB an mit den Aus- und Weiterbildungen? Unser Aus- und Weiterbildungsangebot richtet sich vom Grundsatz her an Personen mit einem Weiterbildungsbedürfnis im Bereich der Technik. Das klingt vielleicht etwas zu allgemein, ist es in der Praxis aber nicht. Wir haben eine recht breite Basis an «Kunden» für unsere Ausbildungsangebote. Ein Blick nach vorn. Wie wichtig ist der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee in zwanzig Jahren? Ich bin überzeugt, dass der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Alpenrheintal-Bodensee in 20 Jahren noch agiler und leistungsfähiger sein wird und die heute schon recht einzigartige Clusterung von Hightech-Betrieben und entsprechenden Dienstleistern noch breiter ausgebaut und noch globaler agierend zum Wohlstand der Menschen in der Region beitragen wird. Welche Vision hat der Rektor der «Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs»? Wo steht die Institution in zwanzig Jahren? In 20 Jahren wird die Hochschule NTB nach wie vor für ihre Vision eines ganzheitlichen, interdisziplinären und anwendungsorientierten Ingenieurwesens stehen. Die heutige Wettbewerbssituation unter den Hochschulen wird sich in eine zweckgerichtete Kooperation und ein verstärktes Miteinander gewandelt haben müssen. Ähnlich wie in der Wirtschaft werden Staatsgrenzen weniger hinderlich sein für den Fluss der Studierenden und des Wissens. Die NTB wird in einem grösseren Verbund - vermutlich über die Grenzen hinweg - wirken und trotzdem das nötige Mass an Autonomie und unternehmerischer Selbstbestimmung leben können, das sie für die Erbringung der Aufgaben der Wirtschaft und der Gesellschaft braucht. In Buchs wird sich rund um die NTB ein ansehnlicher Campus entwickelt haben mit Studentenmotel, Wohneinrichtungen für Studierende und Angestellte, mit einem Cluster an Firmen und entsprechenden Arbeitsplätzen, mit Erholungsmöglichkeiten und einem attraktiven Mehrwert für die Menschen, die dort leben und die wegen genau dieser Vorteile ins Alpenrheintal gekommen sind. Herr Ritter, vielen Dank für das Gespräch. NTB auf einen Blick Studierende können diese Abschlüsse erwerben: Bachelor of Science FHO in Systemtechnik NTB Master of Science FHO in Engineering Master of Advanced Studies FHO Rund 3500 Absolventinnen und Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt als begehrte NTB-Ingenieure tätig. Der Lehrbetrieb der NTB wird von 40 Professoren, 8 Laborassistierenden und verschiedenen Lehrbeauftragten getragen. Dazu kommen 110 wissenschaftliche Mitarbeitende, die zusammen mit den Professoren im Bereich Technologietransfer Leistungen im Umfang von rund 15 Mio. Franken oder 44 % des Gesamtbudgets der Hochschule erbringen. Infos unter: Argus Ref.: Ausschnitt Seite: 4/4
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