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2 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Seite 1. Vorbemerkungen 3 2. Verwendete Unterlagen 3 3. Durchgeführte Untersuchungen Ergebnisse Schlussfolgerung Empfehlungen 8 A N L A G E N Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Übersichtslageplan Lageplan Aufschlüsse Legende Laboruntersuchungen Photos Analysentabellen Wassergehalte Seite 2 von Seite 9

3 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau 1. VORBEMERKUNGEN Für die Baumaßnahme Verkehrsgerechter Anschluss der innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen Kugelgraben / Bahnhofstraße an das überörtliche Verkehrsnetz (L511 / B 290) ist eine Unterführung der Bahnstrecke Neckarelz-Würzburg bzw. Lauda-Wertheim erforderlich. Zur Klärung der Baugrundverhältnisse und der Schadstoffbelastung des vorhandenen Straßenoberbaus und der angrenzenden Grundstücke sind im Auftrag der Stadt Lauda-Königshofen Untersuchungen ausgeführt worden. 2. VERWENDETE UNTERLAGEN Zur Klärung der Fragstellung sind folgende Unterlagen herangezogen worden: /1/ Topographische Karte von Lauda-Königshofen Nr /2/ Geologische Karte von Lauda-Königshofen Nr /3/ DIN-Taschenbuch 36 und 113 /4/ ZTVE-StB 94 /5/ Lageplan /6/ Vorläufige Hinweise zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial. Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg /7/ RuVA-StB 01 Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen Bestandteilen sowie für die Verwertung von Ausbauasphalt im Straßenbau. Ausgabe 2001 Fassung 2005 /8/ Leitfaden zum Umgang mit teerhaltigem Straßenaufbruch. Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. Baden-Württemberg. März DURCHGEFÜHRTE UNTERSUCHUNGEN Zur Beurteilung des Schichtenaufbaus sind am fund folgende Erkundungsmaßnahmen durchgeführt worden: Seite 3 von Seite 9

4 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau 5 Kernbohrungen 3 Schürfe 20 x 20 cm 6 Rammkernsondierungen Entnahme von gestörten Bodenproben zur Auswahl für bodenmechanische Laborversuche und zur chemischen Untersuchung im Labor 8 Laboruntersuchungen gebundener Straßenoberbau auf PAK (EPA) 2 Laboruntersuchung Mischprobe ungebundener Straßenoberbau (Dihlmann- Erlass) 1 Laboruntersuchungen Mischproben VWV Boden Bischofsheimer In der Anlage 2 sind die Entnahmepunkte eingezeichnet. Die Bohrprofile befinden sich in der Anlage 3. 4 ERGEBNISSE 4.1 GEOLOGIE / HYDROGEOLOGIE In den Sondierungen beim Bischofsheimer Weg werden unter Auffüllungen aus kiesigem Lehm die bindigen gering wasserdurchlässigen Hochflutlehme (Auelehme) der Tauber angetroffen. Weiter zur Tiefe befinden sich die gut wasserleitenden Auekiese, die bei der Sondierung Bischofsheimer Weg 3 bei 5,8 m in die Röttone übergehen. Dies entspricht einer NN-Höhe von ca. 180,50 m. Das Grundwasser konnte zum Untersuchungszeitpunkt mit 182,98 mnn eingemessen werden. Auf der hangseitigen Seite des Bahndamms ist ein veränderter Schichtaufbau anzutreffen. Diese Sondierungen befindet sich am Rand der Tauberaue. Auekiese sind hier nicht mehr so ausgeprägt vorhanden. Unter dem Hochflutlehm werden Wechsellagerungen von sandig, kiesigen und bindigen Schichten angetroffen. Es sind hier Einflüsse von Hangschuttmassen vorhanden, die zusätzlich durch junge teilweise weiche Ablagerungen des Kugelgrabens überlagert werden. Der Grundwasserstand lag bei 183,60 mnn. Seite 4 von Seite 9

5 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau 4.2 GEBUNDENER STRASSENOBERBAU Der gebundene Straßenoberbau wies Mächtigkeiten zwischen 6 und 20 cm auf. Der PAK-Gehalt der 8 untersuchten Proben liegt deutlich unter 25 mg/kg. Dieser Wert stellt nach der RuVA-StB (Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen Bestandteilen sowie für die Verwertung von Ausbauasphalt im Straßenbau) die Obergrenze der Verwertungsklasse A für das Heißmischverfahren dar. Bei dem angetroffenen Material handelt es sich demzufolge um Ausbauasphalt. In der Tabelle 1 sind die Ergebnisse aufgelistet. Tabelle 1: PAK-Gehalte Ungebundener Straßenoberbau Mächtigkeit (cm) PAK-Gehalte (mg/kg) Bischofsheimer Weg ,7 Bischofsheimer Weg 2 8 0,26 Bahnhofstraße ,5 Bahnhofstraße kik 20 0,13 Bahnhofstraße 6 5,7 Bahnhofstraße Gehweg 10 0,69 Gehweg / Bahn 9 1,2 Gehweg Ehrfeld 8 4,9 Eine Wiederverwertung ist uneingeschränkt möglich. 4.3 UNGEBUNDENER STRASSENOBERBAU Der ungebundene Straßenoberbau besteht vorwiegend aus gebrochenem Muschelkalk 0/56 teilweise 0/70 mit stark schwankenden Mächtigkeiten von ca. 10 cm bis 70 cm. Im Bischofsheimer Weg besteht die Tragschicht aus rotbraunem kiesigem Sand wie beim Gehweg vor der Firma Ehrfeld. Eine Untersuchung des ungebundenen Straßenoberbaus und des unterlagernden Materials bis auf eine Teufe von 1,0 m auf die Parameter nach den Vorläufigen Hinweisen zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial Ministerium für Umwelt und Verkehr vom (Dihlmann-Erlass) ergab keine nennenswerte Belastung. Das Material ist als Z 1.1 dieser Richtlinie Seite 5 von Seite 9

6 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau klassifiziert worden. Eine Verwertung in technischen Bauwerken (offen) ist durchführbar. Ein Grundwasserabstand von 1,0 m ist aber einzuhalten. Siehe Anlage 7.1 Analysentabelle. 4.4 BISCHOFSHEIMER WEG OBERBODEN Flurstück 2657, 2657/1 und 2657/2 Der Oberboden auf genannten Flurstücken wurde mittels Pirkhauer (ca. 40 Einstiche) bis auf 10 cm Tiefe entnommen und im Labor auf die Parameter der VWV Boden untersucht. Die Parameter sind bis auf die PAK (Summe PAK und Benzo(a)pyren) unauffällig. Nach der VWV Boden wäre das Material als Z 1.2 einzustufen. Nach der Richtlinie für Baustoffrecyclingmaterial /6/ als Z 1.1. Berücksichtigt man den Humusgehalt des Bodens sind nach der BBodSchV PAK-Werte von 10 mg/kg und Benzo(a)pyren von 1 mg/kg zulässig. Diese Richtwerte werden deutlich unterschritten, so dass eine Verwertung möglich ist. 4.5 UNTERBAU Das anstehende Material besteht unterhalb der Bahnlinie aus steifem bis halbfestem Auelehm, der von Auekiesen unterlagert wird.. Die Wassergehalte der Lehme (Auelehm) liegen bei ca. 19 %- 22%. Die Kennwerte für die Auelehme sind nachfolgend aufgelistet. Auelehm Zusammensetzung: Ton, schluffig, sandig, schwach steinig, braun, teilweise organisch Konsistenz: weich - steif Mächtigkeit: bis 3,0 m DIN TM, TL DIN Klasse 5 Kennziffern Wichte = 20 kn/m³ Erfahrungswerte Reibungswinkel = 25,0 27,5 o Kohäsion c = kn/m² Steifeziffer Es = 3-4 MN/m² Oberhalb der Bahnlinie werden oberflächennah Auelehme verzahnt mit Hanglehm vorgefunden, die in der Bahnhofstraße (Sondierung Bahnhofstraße und Bahnhofstraße kik von weichen grau- Seite 6 von Seite 9

7 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau en Aueablagerungen bzw. Grabenfüllungen abgelöst werden. Der Wassergehalt liegt zwischen %. In der Bahnhofstraße 5 sind hingegen ab 2,2 m tragfähige Hangschuttmassen (Wassergehalt ca. 5 %) erbohrt worden. Die Kennwerte entsprechen denen der Auekiese. Auekiese Hangschuttmassen Zusammensetzung: Kies, schluffig, sandig, Sandlinsen Lagerungsdichte: mitteldicht Mächtigkeit: 1,5 3,0 m DIN GW, GU DIN Kennziffern Wichte = kn/m³, = 11 kn/m³ Erfahrungswerte Reibungswinkel = 35-37,5 o Kohäsion c = 0-2 kn/m² Steifeziffer Es = MN/m² Beurteilung Das Material ist zur Aufnahme von Bauwerkslasten gut geeignet. Inhomogenitäten wie Sand- und Schlufflinsen sind vorhanden Aueablagerungen und Grabenverfüllung (Kugelgraben) Zusammensetzung: Schluff, stark feinsandig, Sand stark schluffig, kalkig, braun, grau,feucht Konsistenz: vorwiegend weich Mächtigkeit: einige Dezimeter bis 3 4 m DIN SU, ST DIN Klasse 3-4 Kennziffern Wichte = kn/m³, = 11 kn/m³ Erfahrungswerte Reibungswinkel = 27,0 o Kohäsion c = 0 3 kn/m² Steifeziffer Es = 3-6 MN/m² bei mind. weicher Konsistenz Seite 7 von Seite 9

8 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau Beurteilung Das Material ist in weichem Zustand angetroffen worden und bei hohem Schluffanteil stark komprimierbar sowie wasser- und frostempfindlich (Klasse F2 ZTVE StB 94). 5 SCHLUSSFOLGERUNG 5.1 SCHADSTOFFGEHALTE STRASSENOBERBAU Auf eine problemlose Verwertung des gebundenen Oberbaus (Verwertungsklasse A) wurde bereits hingewiesen. Auch der ungebundene Straßenoberbau sind als Z 1.1 klassifiziert (Parameter nach Baustoffrecycling). Eine Verwendung in technischen Bauwerken (offen) ist möglich 5.2 OBERBODEN Der Oberboden auf den Flurstücken 2657, 2657/1 und 2657/2 weist einen geringfügig erhöhten PAK-Gehalt nach VWV Boden auf. Unter Berücksichtigung des Humusgehaltes werden aber die Vorsorgewerte der Bundesbodenschutzverordnung eingehalten. Eine Verwertung ist möglich. Auf den genannten Flurstücken befindet sich eine Halle deren frühere Nutzung und ein möglicher Umgang mit wassergefährdenden Stoffen nicht bekannt ist. Spätestens nach dem Abbruch sollte der anstehende Boden bis zur Abgrabungstiefe untersucht werden. 5.3 STRASSENBAU Aufgrund der Abgrabungen stehen auf dem Planum zumindest teilweise weiche Lehme an. Ein Verformungsmodul von 45 MN/m² wird nicht erreicht werden. In Abhängigkeit der zum Bauzeitpunkt herrschenden Witterungsverhältnissen wird im Berech der Talaue bzw. des Grabens ein Bodenaustausch mit Schottermaterial von 30 cm nötig sein. Der Bodenaustausch ist in ein Geotextil GRK 3 einzuhüllen. Vereinzelt kann es erforderlich sein, dass Grobkies in das Planum eingearbeitet werden muss. Seite 8 von Seite 9

9 Stadt Lauda-Königshofen Bahnunterführung Lauda Schadstoffpotentiale Straßenoberbau 5.4 VERSCHIEDENES Das Baugebiet liegt nach DIN 4149 in der Erdbebenzone 0. Sollte organoleptisch auffälliges Material angetroffen werden, so ist dieses zu separieren und abgedeckt auf wasserundurchlässigem Untergrund zu lagern bis erforderliche Untersuchungen durchgeführt wurden. Aufgrund der stichprobenartig ausgeführten Untersuchung sind abweichende Verhältnisse zwischen den Entnahmepunkten nicht auszuschließen. Nach dem Abriss der Gewerbehalle sollte der Boden untersucht werden. 6. EMPFEHLUNGEN Bei fortgeschrittener Planung bzw. Beginn der Baumaßnahme bitten wir um Rücksprache, um Kennwerte und getroffene Aussagen zu überprüfen. T:\02\20803 Verkehrsg Kugelgraben\UT\E-Bahnunterfahrung Nord Schadstoffpotentiale.doc Seite 9 von Seite 9

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