Edinburgh. Generell kann ich diese Stadt mit all ihren Facetten nur weiterempfehlen, da sie sich darüber hinaus auch sehr studentenfreundlich zeigt.

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1 Edinburgh Edinburgh ist mit Einwohnern die Hauptstadt von Schottland. Nach Glasgow ist es die zweit größte Stadt Schottlands. Seit 1999 ist Edinburgh außerdem Sitz des Schottischen Parlaments. Im September 2014 findet außerdem das Independence Referendum statt, in dem die Bürger Schottlands über die Unabhängigkeit Schottlands abstimmen. Sollte die Mehrheit der Bürger dafür stimmen, könnte Schottland schon im Jahr 2016 die Unabhängigkeit vom United Kingdom erklären. Wie ich nachher noch näher beschreiben werde, ist Edinburgh eine sehr geschichtsträchtige und facettenreiche Stadt. Die Stadt an sich hat auf den ersten Blick etwas mystisches an sich, was wohl auch an den diverse Legenden und Geistergeschichten über Edinburghs Gassen und Friedhöfe liegt. Gleichzeitig ist es aber auch eine sehr moderne Stadt in der es an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten nicht fehlt. Generell kann ich diese Stadt mit all ihren Facetten nur weiterempfehlen, da sie sich darüber hinaus auch sehr studentenfreundlich zeigt. Wohnungssuche: Als ich die Zusage für ein Auslandssemester an der Edinburgh Napier University bekam, machte ich mich sofort auf die Suche nach einer Wohnung. Zuerst informierte ich mich über Studentenwohnheime, diese jedoch werden nur an Studenten vergeben die mindestens 2 Trimester an der Edinburgh Napier studieren. Diese kamen für mich deshalb nicht in Frage und ich mich machte mich auf die Suche nach einer privaten Wohnung. Ich meldete mich auf den zwei Facebook Gruppen Edinburgh Napier Students Flat Finder und Edinburgh Napier International Students an. Auf diesen Gruppen werden immer wieder freie Wohnungen und WG Plätze angeboten. Ich meldete mich auf

2 gumtree.com an, eine gängige UK Internetbörse für Gebrauchtwaren, Wohnungen und einfach alles. Dort wurde ich letztendlich auch fündig. Allerdings machte ich hier äußerst schlechte Erfahrungen, da ich, blauäugig wie ich war, dem Vermieter, der auf den ersten Blick einen äußerst glaubwürdigen Eindruck vermittelte die Kaution (eine Monatsmiete) überwies um mir das Zimmer in einer 2er WG zu sichern. Ich forderte ihn auf mir eine Kopie seines Personalausweises zu schicken um auf der sicheren Seite zu sein. Diesem Wunsch kam er auch nach. Er wiederum wollte auch die Kopie meines Personalausweises haben. Jedoch, wie sich im Nachhinein herausstellte gab er sich mit falschen Personalien aus und wies sich mit dem Personalausweis einer Person aus, die er davor ebenso um eine Monatsmiete gebracht hatte. Dies wurde mir allerdings erst danach bewusst als mir die Sache mehr und mehr komisch vorkam und ich letztendlich die Polizei einschaltete. Diese teilte mir mit, dass das eine gängige Betrugsmasche sei aber wahrscheinlich keine Chance bestehe den Betrüger zu fassen, da dieser mit umgeleiteter IP Adresse agiert. Mein Versuch die Überweisung der Kaution von der Bank zurückzuziehen zu lassen scheiterte ebenfalls. Das Geld war weg und ich musste mich nach einer neuen Wohnung umschauen. Um mich nicht falsch zu verstehen, es ist sehr wohl möglich eine Wohnung im Voraus zu finden ohne über das Ohr gehauen zu werden, allerdings solltet ihr wirklich vorsichtig sein und auch auf keine Fall Geld überweisen bevor ihr die Wohnung Vorort gesehen habt. Auf den Internetwohnungsbörsen gibt es zahlreiche Betrüger. Ich jedenfalls hatte daraufhin keine Lust mehr auf die online Wohnungssuche und entschloss mich eine Woche vor Start des Trimesters nach Edinburgh zu fliegen um mir Vorort eine Wohnung zu suchen. Ich mietete mich in einem Hostel ein (Highstreet Hostel) und machte mich dann tagsüber auf Wohnungssuche. Gleich am zweiten Tag und auf meiner zweiten Wohnungsbesichtigung fand ich eine passende Wohnung zusammen mit vier anderen Austauschstudenten. Zu der Wohnung kam ich durch die Facebook Seite Edinburgh Napiers Students Flat Finder. Und um eines gleich mal vorweg zu nehmen: trotz des etwas holprigen Starts wurde die Zeit in Edinburgh zu einer der besten und wertvollsten Erfahrungen in meiner bisherigen Studienzeit. Flug: Ich flog am 5. September vom Flughafen München mit EasyJet nach Edinburgh. Dies war die billigste Airline von München aus. Jedoch hatte ich nur 20 kg Aufgabegepäck und musste nochmals gegen einen Aufpreis von 35 ein Gepäckstück hinzubuchen. Es besteht jedoch auch die Gelegenheit ein Paket via DHL nachschicken zu lassen.

3 Angekommen in Edinburgh wurde ich vom Napier Shuttle Service abgeholt. Mich empfing ein etwas älterer Herr, der mich direkt mit seinem Auto zum Hostel brachte. Dieser Shuttle Service ist kostenlos und kann im Voraus auf der Edinburgh Napier Website gebucht werden (hab das zufällig entdeckt). Sollte dies nicht mehr angeboten werden kann man auch ganz einfach den Airlink 100 Bus vom Flughafen in die Stadt nehmen. Dieser fährt im 10 Minuten Takt. Von 0-5 Uhr im 30 Minuten Takt. Kostenpunkt 3,50 GBP. Die Busfahrer in Edinburgh wechseln nicht, also aufpassen und immer genug Münzgeld dabei haben. Die Fahrt bis zur Waverley Station (Zentrum Edinburgh) beträgt ca. 35 min. Von dort an kann man sich dann auch ein Taxi zum Hostel oder zur Wohnung nehmen. Taxifahrten sind in Edinburgh recht preiswert. Universität: An meinem ersten Tag an der Uni hatte ich zuerst eine Einführungsveranstaltung in der uns die Uni nähergebracht wurde und die ganzen Abläufe erklärt wurden. Die Einführung war am Craiglockhart Campus wie auch alle meine Kurse die ich später belegte. Dieser befindet sich etwas außerhalb vom Stadtzentrum aber ist mit dem Bus gut erreichbar. Der Campus an sich ist hoch modern und bietet beste Vorrausetzungen für das Studium. Nach der Einführungsveranstaltung mussten wir unsere Kurse, die wir im Voraus schon mit der Hochschule abgesprochen hatten wählen und auf einem Formular eintragen. Es werden sowohl der Kurs als auch das zugehörige Tutorium gewählt. Das Tutorium findet mehrmals wöchentlich statt, man kann es sich also zeitlich so einrichten, dass es möglichst gut in den Stundenplan passt. Für nicht jeden Kurs wird jedoch ein Tutorium angeboten. Ich belegte die Module Scottish Culture and Society, Intercultural Organisational Management und Businness and Management Challenges zu den ich später noch mehr erwähne. Nach der Kurswahl ging es zur Immatrikulation am Merchiston Campus. Dort erhielt man seine Studentenkarte mit zugehöriger Matrikelnummer und Passwort und wurde gleichzeitig auch in die Computerraumnutzung und Bibliothek eingeführt. Während der Introduction Week (Freshers Week) gab es zusätzlich noch Messen, Infostände und Partys, die eigens für Studienanfänger und International Students organisiert wurden. Auf der Messe (Freshers Fair) stellen sich die ganzen (Sport-) Vereine und Organisationen vor, denen man während seines Auslandssemesters

4 beitreten kann. Insgesamt also eine äußerst erlebnisreiche und spaßige Einführungswoche. Kurswahl: Die drei Module an sich hatten eine Wochenstundenzahl von 5 Stunden. Das kommt einem auf den ersten Blick recht wenig vor, jedoch kommen dann noch die Tutorien hinzu. Diese hatte ich sowohl in Business Management Challenges als auch in Intercultural Organisational Management, so dass ich insgesamt auf eine Wochenstundenzahl von 8 Stunden gekommen bin. Im Vergleich zu deutschen Universitäten oder Hochschulen aber immer noch recht wenig. Allerdings hat man viele Präsentationen und Essays zu Hause vorzubereiten, was die nur wenigen Wochenstunden letztendlich wieder relativiert. Allen in allem sind die Module aber machbar. Bei der Fächerwahl sollte man auf die Schwierigkeitsgrade der Module achten. Schwierigkeitsgrad 7 ist der leichteste und Schwierigkeitsgrad 10 der schwerste. Schwierigkeitsgrad 11 sind Postgraduate Kurse (Masterkurse) und für uns nicht relevant. -In Business Management Challenges setze sich die Endnote aus einer Gruppenpräsentation, einem Gruppenreport und einem Final Exam zusammen. -In Scottish Culture and Society waren 2 Zwischenprüfungen, eine Partner- Präsentation und ein Essay zu absolvieren. -In Intercultural Organisational Management mussten 3 Klassenarbeiten und 2 Essays geschrieben werden. Öffentliche Verkehrsmittel: Nach der Immatrikulation kann man sich mit seinem Studentenausweis die Monats- Buskarte (Rida Card) holen. Diese kostet 40 Euro und gilt 28 Tage lang. Mit dieser kann man das ganze Lothian Bus Netz benutzen und auch den Airlink 100 Bus zum Flughafen. Nach den abgelaufenen 28 Tagen muss man die Ridacard wieder mit 40 Euro aufladen. Dies ist an der Waverley Station oder an jedem anderen Lothian Store möglich. Ohne Monatskarte kostet jede Busfahrt 1,50 GBP und eine Tageskarte 3,50 GBP. Der Busfahrplan ist anfangs recht verwirrend aber nach kurzer Zeit findet man sich auch damit zu Recht. Am besten navigiert man in Edinburgh mit Google Maps.

5 Auch die Buszeiten werden dort meist richtig angegeben. Mein Tipp: immer früh genug losfahren, die Busse haben doch sehr oft Verspätung oder kommen genau dann zu früh wenn man selbst zu spät dran ist. Aber das ist man als MVV- Geschädigter ja ohnehin gewöhnt. Das Leben in Edinburgh: Die Stadt Edinburgh ist wirklich vielfältig und es gibt einiges zu erleben. Angekommen in Edinburgh war ich erst einmal beeindruckt von den vielen alten und prachtvollen Gebäuden, allen voran dem Castle, das sich über die ganze Stadt erhebt und vor allem in der Nacht (da beleuchtet) wirklich beeindruckend ist. Als wirklich sehenswert würde ich die zwei Berge (Hügel) Arthurs Seat und Carlton Hill bezeichnen, da sich von dort aus ein wunderbarer Blick auf die ganze Stadt bietet. Auch ist der Portobello Beach, die National Gallery of Scotland und das Scottish Parliamant durchaus sehenswert. Ein Wochenendtrip in die Highlands ist auch unbedingt zu empfehlen. Diesbezüglich gibt es zwei Möglichkeiten: organisierte und geführte Trips mit dem Bus (werden teilweise auch an der Uni angeboten) oder eigene Trips mit einem Mietwagen. Die Mietkosten sind meist nicht so teuer, ist man jedoch unter 25 Jahre wird das ganze schnell mal doppelt so teuer, da die Anbieter meist eine young-driver-fee aufschlagen. So muss man für einen Kleinwagen mit ungefähr 50 GBP pro Tag rechnen. Bei mehreren Leuten lohnt sich das allerdings schon. Ich persönlich war drei Mal in den Highlands und habe mir jedes Mal mit Freunden ein Auto geliehen. So ist man meiner Meinung nach flexibler. Soviel zu den kulturellen und Freizeit Aktivitäten in Edinburgh und Umgebung. Darüber hinaus kann ich natürlich die zahlreichen Pubs dieser Stadt wärmsten empfehlen. Schöne Gegenden um den Abend bei einem Bierchen ausklingen zu lassen sind u.a. der Grassmarket und die George Street. Im Wintersemester eignet sich dazu auch der German Christmasmarket wie er dort so schön genannt wird. Glühwein und deutsche Spezialitäten werden dort zu Hauf angeboten. Die Lebensunterhaltskosten in Edinburgh sind recht teuer. Gerade was Lebensmittel angeht sind die Preise dort doch sehr gesalzen. Die Supermarktkette LIDL ist noch die preiswerteste von allen. Dort habe ich meine Einkäufe immer erledigt. Was das Essen gehen angeht muss man doch sehr bedacht sein bei der Restaurantwahl. Die Schotten haben die Liebe zum Kochen noch nicht wirklich für sich entdeckt und so schmecken einige Sachen doch beim ersten Mal recht gewöhnungsbedürftig.

6 Fish&Chips und Haggis sind auf jeden Fall ein Muss und sollten auf jeden Fall mal probiert werden. Auch wenn es nicht jedermanns Sache ist. Ansonsten davor immer mal im Internet das Restaurant abchecken bevor man es aufsucht, erspart einem manch eigenartiges Geschmackserlebnis. Es gibt aber auch gute Restaurants in den man zu fairen Preisen gut essen kann. Ein schottisches Konto anzulegen ersparte ich mir, da sich das meiner Meinung nach für vier Monate nicht lohnt. Ich holte mir im Voraus die DKB Kreditkarte mit der sich überall im Ausland kostenlos Geld abheben lässt und kam damit gut zu Recht. Sowohl die Miete als auch alle anderen Sachen beglich ich bar und musste mir somit keinen Bank Account aufmachen. Sollte man es trotzdem machen wollen empfiehlt sich ein Konto bei der Bank of Scotland (aufpassen: Unterschied zwischen Royal Bank of Scotland und Bank of Scotland ) zu eröffnen. Kontoeinrichtungsgebühr entfällt bei dieser Bank und alles andere ist auch recht unkompliziert. Ich weiß das aus dem Grund, da meine Mitbewohner dort ein Konto eröffnet haben. Für sportliche Aktivitäten eignet sich der Meadows Park hervorragend. Ansonsten gibt es auch Fitness Studios. Ich persönlich war im Edinburgh Pur Gym City Center. Kostet monatlich 20 GBP und ist mit einer Vielzahl an Geräten ausgestattet. Was das Telefonieren angeht holte ich mir eine SIM Karte von three ( Diese hab ich mir monatlich mit 15 GBP aufgeladen und hatte eine Internet Flatrate (ohne Datenvolumen), 200 Freiminuten und 2000 SMS jeweils ins UK-Netz. Das ganze hieß Pay as you go - All in One 15 Add-on. Den three-store findet man in der Princess Street. Fazit: Ich kann nur jedem gratulieren, der die Zusage für ein Auslandssemester in Edinburgh erhalten hat. Die Stadt an sich ist wunderschön und absolut sehenswert. Die Napier University und speziell der Craiglockhart Campus ist super organisiert und studentenfreundlich. Bei Fragen stehen sofort Mitarbeiter zur Verfügung die einem hilfsbereit weiterhelfen. Generell sind die Schotten sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Eine sehr angenehme Mentalität die mir den Aufenthalt in Edinburgh enorm erleichtert hat.

7 Ihr werdet sehen, dass die Zeit dort schneller vergeht als es euch lieb ist. Genießt sie und nimmt an Erfahrung alles mit was geht. Gerade der Umgang mit anderen International Students war eine super Erfahrung für mich und hat mir eine Menge Spaß bereitet. Für mich persönlich waren es die besten 4 Monate in meiner bisherigen Studienzeit.