Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter, Gianfranco Zuaboni (Hg.) Recovery in der Praxis Voraussetzungen, Interventionen, Projekte
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- Hanna Berger
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1 Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter, Gianfranco Zuaboni (Hg.) Recovery in der Praxis Voraussetzungen, Interventionen, Projekte
2 Gianfranco Zuaboni ist Psychiatriepfleger und Pflegewissenschaftler und leitet die Abteilung Pflegeentwicklung des Sanatorium Kilchberg bei Zürich. Andréa Winter arbeitet als Peer und als Übersetzerin bei den Universitären Psychiatrischen Diensten in Bern. Christian Burr ist Bereichsleiter Pflege und Pädagogik bei den Universitären Psychiatrischen Diensten in Bern. Michael Schulz ist an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld Professor für Psychiatrische Pflege und Herausgeber der Zeitschrift»Psychiatrische Pflege heute«.
3 Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter, Gianfranco Zuaboni (Hg.) Recovery in der Praxis Voraussetzungen, Interventionen, Projekte
4 Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter, Gianfranco Zuaboni (Hg.) Recovery in der Praxis Voraussetzungen, Interventionen, Projekte 1. Auflage 2013 ISBN-Print: ISBN-PDF: Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Weitere Bücher zum Umgang mit psychischen Störungen und ihrer Behandlung im Internet unter: Psychiatrie Verlag GmbH, Köln 2013 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne Zustimmung des Verlags vervielfältigt, digitalisiert oder verbreitet werden. Lektorat: Karin Koch und Cornelia Schäfer, Köln Umschlaggestaltung: GRAFIKSCHMITZ, Köln unter Verwendung eines Fotos von nailiaschwarz / photocase.com Typografiekonzeption: Iga Bielejec, Nierstein Satz: Psychiatrie Verlag, Köln Druck und Bindung: Himmer AG, Augsburg Zum Schutz von Umwelt und Ressourcen wurde für dieses Buch FSC -zertifiziertes Papier verwendet.
5 Vorwort 9 Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter und Gianfranco Zuaboni GRUNDSÄTZLICHES Einführung 14 Ohne Hoffnung gibt es kein Recovery! 15 Ein Interview mit Patricia Deegan Recovery-Förderung durch Psychotherapie und andere Mittel 22 Larry Davidson Recovery und Religion: Religionspsychologische Befunde zu seelischer Gesundheit 40 Isabelle Noth Recovery: Ein neuer Etikettenschwindel in der Psychiatrie? 48 Peter Lehmann Das verführerische Prinzip Hoffnung 68 Eva Straub Veränderungsvoraussetzungen Einführung 76 Recovery-Orientierung in Institutionen verankern 78 Marianne Farkas Strukturelle Voraussetzungen von Recovery-Orientierung ImROC: Ein Projekt aus England 90 Julie Repper, Geoff Shepherd, Rachel Perkins und Jed Boardman»Recovery praktisch!«: Schulungsunterlagen für Fachkräfte 103 Gianfranco Zuaboni und Michael Schulz
6 Praxiskonzepte Einführung 112 Von der Patientin zum Profi 113 Gianfranco Zuaboni und Bettina Werder Selbstmanagementprogramme für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen 126 David Crepaz-Keay Umsetzung eines recovery-orientierten Konzeptes auf der psychiatrischen Station Lüthi Praxisbericht und Evaluation aus der Schweiz 141 Christian Burr, Elena Seidel und Christoph Abderhalden Recovery-Prinzipien in der Therapie psychotischer Störungen Das BE-GO-GET-Programm in Deutschland 159 Karl H. Wiedl, Manuel Waldorf und Stephan Kauffeldt Recovery-Trainer begleiten Menschen mit Psychosen Das Modell der Lieber-Recovery-Klinik in New York 174 Alice Medalia Erfahrung und Evaluation Einführung 188 Schon lange auf dem Recovery-Weg: Trialog, Behandlungsvereinbahrung und Selbsthilfe 189 Michael Schulz und Sibylle Prins Die Evaluation des Weiterbildungsstudiengangs Experienced Involvement in Bern 204 Anna Hegedüs und Regine Steinauer Wie kann Recovery in die psychiatrische Pflege integriert werden? 218 Dirk Richter, Thomas Schwarze und Sabine Hahn
7 Visionen Einführung 232 Der Kampf gegen das Stigma psychischer Erkrankungen Die Arbeit von ENCONTRAR+SE aus Portugal 233 Filipa Palha Recovery im deutschsprachigen Raum: Visionen für die Zukunft 248 Christoph Abderhalden, Christian Burr, Michael Schulz und Gianfranco Zuaboni
8
9 9 Vorwort Recovery betont die Bedeutung der individuellen Lebenswege von Menschen und damit einhergehend die individuelle Festlegung von Zielen. Was man in seinem Leben vorhat, welche persönlichen Ziele man sich gesetzt hat, soll auch während Phasen, in welchen professionelle, psychiatrische Hilfe wichtig ist, ein bedeutender Fokus der Unterstützung darstellen. Das wirft Fragen auf. Zum Beispiel nach den professionellen Strategien, die notwendig sind, um Recovery in der Praxis lebbar zu machen. Was können Pflegekräfte, Therapeutinnen und Ärzte in der Klinik und vor Ort tun, um Psychiatrie-Erfahrene und ihre Angehörigen zu unterstützen? Nicht wenige psychiatrisch Tätige fragen, ob Recovery, also Genesung, nicht immer schon Ziel psychiatrischer Behandlung war und was denn nun das Neue daran sein soll. Am augenfälligsten ist der Einbezug von Psychiatrie-Erfahrenen in der Erbringung und Weiterentwicklung von Dienstleistungen. Aber wie kann das konkret aussehen? Und wie verhindern wir, dass mit dem Begriff der Partizipation ein Etikettenschwindel betrieben wird? Das vorliegende Buch bietet auf diese und andere Fragen Antworten. Dabei kommen Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum und international ausgewiesene Wissenschaftler auf dem Gebiet von Recovery zu Wort. Da Recovery vor allem im angloamerikanischen Raum verbreitet ist, die meiste Fachliteratur dazu in englischer Sprache vorliegt und dadurch vielen Menschen hierzulande nicht zugänglich ist, war es uns ein besonderes Anliegen, erstmalig Beiträge von zentralen Personen der Recovery-Bewegung wie z. B. Marianne Farkas oder Larry Davidson in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Im Wesentlichen beruhen die einzelnen Buchbeiträge aus Vorträgen des ersten internationalen Psychiatriekongresses zu»seelischer Gesundheit und Recovery«. Dieser fand im März 2012 in Bern statt. Bei Professionellen, Angehörigen und Betroffenen, aber auch bei der
10 10 Vorwort Politik stieß der Kongress auf ein großes Interesse. Bereits während der Vorbereitung des Kongresses entstand die Idee zum vorliegenden Buch. Um die vielfältigen Impulse für Veränderungen in der Praxis möglichst vollständig abzubilden, wurden auch Recovery-Experten angefragt, die nicht an der Tagung teilgenommen haben. So sind nun Berichte von Experten aus Erfahrung, Angehörigen und Fachpersonen in diesem Buch zusammengetragen, die ihre praktischen Erfahrungen und ihr Wissen rund um das Thema Recovery aufzeigen. Der Begriff Recovery ist in den deutschsprachigen psychiatrischen Dienstleistungen angekommen. Zu dieser Entwicklung beigetragen haben zahlreiche Publikationen, Kongresse und Projekte zum Thema. Dennoch ist es noch nicht gelungen, sich auf eine einheitliche Definition des Begriffes festzulegen. In der Fachliteratur werden zwei unterschiedliche Formen des Recovery-Begriffes beschrieben: Bei dem einen, der für einen symptomfokussierten Recovery-Ansatz steht, ist die Remission der Krankheitssymptome und die Beschreibung von weiteren Outcome-Kriterien, wie beispielsweise die sozialen Funktionskriterien, zentral. Das Ziel ist ein Wiedererlangen von Fähigkeiten, die scheinbar durch die psychische Erkrankung verloren gingen oder verlernt wurden. Beim anderen, der für den personenorientierten Recovery-Ansatz steht, ist die persönliche Überwindung von Widrigkeiten, die im Zusammenhang mit einschneidenden Lebenserfahrungen, wie z. B. einer psychischen Krankheit einhergehen, zentral. Das Ziel ist es dabei, ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes Leben, an einem selbst gewählten Ort führen zu können. Recovery wird nicht als ein Ergebnis, sondern als lebenslanger Prozess verstanden. Die Beiträge in diesem Buch thematisieren primär diesen personenorientierten Ansatz. Für Menschen, an welchen Stellen sie auch immer im psychiatrischen System in den unterschiedlichen Berufen tätig sind, bedeutet Recover y die konsequente Fokussierung auf die Frage, wie Institutionen die einzelnen Menschen bei diesem Prozess unterstützen können ohne die Beschränkung der eigenen momentanen Möglichkeiten als Ausschlusskriterium zu begreifen. Recovery geschieht auch in Abwesenheit von psychiatrischen Dienstleistungen und Institutionen. Was unserer Dienst oder unsere Einrichtung bisher nicht anbietet, könnten wir entwickeln oder an andere verweisen, die diese Erfahrung haben. Recovery erfordert von den Fachpersonen Mut zur Veränderung und zur Abgabe von Verantwortung, zuallererst an die Patientinnen und
11 Vorwort 11 Patienten. Es erfordert eine Ausrichtung, in der auch gut gemeinter Paternalismus keinen Platz hat und Risiko als zentrales Element vom Leben mit psychischer Erkrankung nicht negiert wird. Der Aufbau des Buches beginnt mit theoretischen und grundsätzlichen Beiträgen. Danach werden die Voraussetzungen für die Veränderung der Praxis thematisiert. Im Kapitel»Praxiskonzepte«werden unterschiedlichste Projekte der Umsetzung von recovery-orientierten Ansätzen vorgestellt. Im Kapitel»Evaluation«werden Ergebnisse der Auswertung von Peergruppen und Peerausbildungen präsentiert. Den Abschluss macht ein Beitrag, der sich mit der Vision einer recoveryorientierten psychiatrischen Dienstleistung auseinandersetzt. Die Realisierung eines solchen Buchprojekts wäre ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Menschen nicht möglich. Dank gilt in diesem Zusammenhang den Organisatoren des Kongresses, ohne die es dieses Buch nicht gegeben hätte. Genannt seien hier vom Kongresskomitee Christoph Abderhalden, Santo Casablanca, Sibylle Glauser, Holger Hoffmann, Volker Roder und die tatkräftige Unterstützung von folgenden Mitarbeiterinnen: Anna Hegedüs, Francine Perret und Marion Roggo. Regine Kuck und Sarah Richard hatten an der Übersetzung der Beiträge von Marianne Farkas respektive Julie Repper wesentliche Anteile. Bedanken möchte sich das Herausgeberteam weiter bei Karin Koch vom Psychiatrie Verlag. Sie hat auch in schwierigen Situationen die Übersicht behalten und immer an das Buchprojekt geglaubt. Christian Burr, Michael Schulz, Andréa Winter und Gianfranco Zuaboni
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