Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law
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- Moritz Haupt
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1 Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law
2 Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law: Ziele Programm Themen Unser Ziel ist die Verbesserung der Ausbildung der Promovierenden durch strukturierte Angebote für Doktoranden und Post-Docs in allen Teilen der Rechtswissenschaft einschließlich ihrer Grundlagen. Wir fördern eine grundlagenorientierte, an internationalen Standards ausgerichtete, interdisziplinäre Ausbildung. Die strukturierten Programme der Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law richten sich daher an Graduierte der Rechtswissenschaft, aber auch an Graduierte anderer Disziplinen, die in einem exzellenten Forschungsumfeld anspruchvolle Promotionsvorhaben ggf. mit interdisziplinären Bezügen anstreben, sowie an Postdoktoranden. Die Internationalität der Doktorandinnen und Doktoranden ist Teil des Programms, sowohl im Sinne einer internationalen Orientierung der Promovierenden wie auch der internationalen Rekrutierung der Promovierenden. Die wissenschaftliche Entwicklung von Post-Docs wird durch deren Integration in Lehre und Forschung gefördert. Es werden Ihnen Angebote zur Karriereförderung in Zusammenwirken mit weiteren Einrichtungen der Universität und der Fakultäten gemacht. Die Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law ist dem Ziel der Gleichstellung verpflichtet. Durch geeignete Angebote wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichergestellt. Die Graduiertenschule hat sich inhaltlich aus den beiden Forschungsschwerpunkten der Fakultät entwickelt. (Forschungsschwerpunkt 1: Marktwirtschaft und Governance auf internationaler und nationaler Ebene Ordnungsaufgaben des Rechts unter den Bedingungen von Ökonomisierung und Globalisierung ; Forschungsschwerpunkt 2: Rechtliche Grenzen Grenzen des Rechts: Sozialer und technischer Wandel als rechtliche Herausforderung ). Beide Forschungsschwerpunkte weisen Gemeinsamkeiten auf, die nicht zuletzt darin liegen, dass Grundannahmen, Leitbilder, Formen und Instrumente des Rechts angesichts der Veränderungen der sozialen Systeme Erosionen oder erheblichen Veränderungen unterliegen. Aufgabe der Rechtswissenschaft ist es, diesen Wandel zu reflektieren und zu Modellen des Rechts und seiner Funktionen unter veränderten Bedingungen beizutragen. Darüber hinaus knüpft das wissenschaftliche Programm auch an die Erfahrung an, dass das Studium der Rechtswissenschaften nicht unbedingt eine Forschungsorientierung begünstigt. Die das juristische Examen prägende Fallorientierung macht die Entwicklung forschungsorientierter Interessen und Vermittlung entsprechender Kompetenzen nicht leicht. Wir sind daher vor allem an Promotionsthemen interessiert, die ihre Fragestellung in einen übergreifenden Zusammenhang der Entwicklung der Rechtswissenschaften und ihrer Teildisziplinen einbetten wollen. Sei es, indem sie theoretische und methodische Grundlagen reflektieren wollen oder Themen aus Referenzgebieten in einen solchen Zusammenhang einbetten. Die Arbeiten können daher von ihrem Zuschnitt her sowohl grundlagenorientiert als auch dogmatisch sein, müssen aber diesem Zusammenhang von Grundlagen und Dogmatik Rechnung tragen. Hieran wird sich dann die thematische Auswahl und die Stipendienvergabe ausrichten.
3 Albrecht Mendelssohn Bartholdy: Jurist Friedensforscher Künstler Die Graduiertenschule trägt den Namen eines der bedeutendsten Wissenschaftler in der Geschichte der Fakultät für Rechtswissenschaft seit ihrem Beginn im Jahre Die Wahl des Namens hat durchaus programmatische Bedeutung und zeigt, dass sich die Graduiertenschule in eine bestimmte wissenschaftliche Tradition stellt. Albrecht Mendelssohn Bartholdy ( ) war von 1920 an ordentlicher Professor für Zivilrecht, ausländisches und internationales Privatund Prozessrecht in Hamburg gründete er das Institut für Auswärtige Politik. Bereits zuvor hatte er sich der Arbeitsgemeinschaft für Politik des Rechts angeschlossen. Die Reichsregierung delegierte ihn wenig später zu den Versailler Friedensverhandlungen. Die Kriegsursachenforschung, ein Teil der Friedensforschung, war damit als ein neues Arbeitsgebiet angesprochen. Diese wollte mit den Mitteln der Wissenschaft eine Friedenspolitik unterstützen. Mendelssohn Bartholdy war Spezialist für das anglo-amerikanische Recht und hat zahlreiche Beziehungen ins Ausland gepflegt wurde Mendelssohn Bartholdy Richter am Internationalen Schiedsgericht in Den Haag, 1931 Delegierter im Völkerbund. Die glänzende Karriere fand durch das Unrecht der Zwangsemeritierung 1933 ein abruptes Ende. Mendelssohn Bartholdy emigrierte im Folgejahr nach Oxford, wo er Research Fellow am Balliol College wurde verstarb Mendelssohn Bartholdy in Oxford an den Folgen schwerer Krankheit 1. Recht und Frieden beides steht in einem unauflöslichen Zusammenhang und beides verband sich in der Figur des großen Gelehrten. Es ist wohl nicht zufällig, dass sich Mendelssohn Bartholdy in seinen ersten Arbeiten mit dem Richteramt befasste. Die Persönlichkeit Mendelssohn Bartholdys wäre allerdings unzureichend skizziert, würde man nicht auch seine künstlerische Begabung erwähnen. Musik und Dichtung nahmen in seinem Leben einen wichtigen Raum ein. Er spielte konzertant Klavier, komponierte und verfasste zahlreiche Gedichte und Lieder. Der Name Albrecht Mendelssohn Bartholdy steht für die Überschreitung enger fachlicher Grenzen. Er war Zivilrechtslehrer und Staats- und Völkerrechtler, Jurist und Politikwissenschaftler, Wissenschaftler, Politiker und Künstler. Er steht als Wissenschaftler und Person für eine im Sinne der Weimarer Zeit freiheitsliebende, weltoffene und international orientierte Rechtswissenschaft mit interdisziplinärer Ausrichtung. Diese Orientierung ist der Graduiertenschule Programm und Verpflichtung. 1 Alle Fakten zum Vorhergehenden finden sich belegt bei Rainer Nicolaysen, Albrecht Mendelssohn Bartholdy ( ). Jurist Friedensforscher Künstler, in: RabelsZ 75 (2011), S
4 Strukturiert promovieren: grundlagenorientiert interdisziplinär Vorlesung: Grundlagen und Entwicklung der Rechtswissenschaft im Überblick (jeweils als zweisemestriger Kurs mit zwei Semesterwochenstunden) I. Entwicklung der Teildisziplinen Entwicklung des Zivilrechts, Entwicklung des öffentlichen Rechts, Entwicklung des Strafrechts II. Einführung in die Grundlagen Privatrechtsgesellschaft Privatrechtstheorie, Naturrecht Positivismus Nachpositivismus, Staatstheorie eine Einführung, Verwaltungswissenschaft Verwaltungsrecht, Strafrecht und Kriminologie, Europa als Idee III. Theorie und Methode Rechtstheorie Konzepte und Diskurse, Rechtsphilosophie Fragen, Rechtsrhetorik was macht ein gutes Argument aus?, Methoden der Rechtswissenschaft IV. Selbst- und Fremdbeschreibungen des Rechts Rechtskritik eine Einführung, Soziologische und politikwissenschaftliche Ansätze zum Recht, Qualitative und quantitative Methoden der Sozialwissenschaften und ihre Bedeutung, Constitutional Economics Einführung in die Institutionenökonomie, Interdisziplinarität als Problem Forschungswerkstatt: Forschungsfragen der Rechtswissenschaft (ein bis zwei Semesterwochenstunden, je nach Thema) In der Forschungswerkstatt werden grundlegende Fragestellungen der Rechtswissenschaft vertiefend behandelt. Die Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law geht davon aus, dass diese grundlegenden Fragestellungen die Doktorandinnen und Doktoranden zur Reflexion über die Rechtswissenschaft anregen. Folgende Themen seien als Beispiele genannt: Naturrecht von der Antike bis zur Gegenwart, Gerichtsbarkeit in historischer (oder systematischer) Perspektive, Recht als Wissenschaft, Recht und Literatur, Norm und Entscheidung, Die Beobachtung der Verwaltung durch unterschiedliche Wissenschaften, Institutionelle Ansätze (auch in der Rechtswissenschaft) Forschungsseminare: Fachspezifische Seminare in den Forschungsschwerpunkten 1+2 (ein bis zwei Semesterwochenstunden, je nach Thema) Ziel dieses Formats ist es, in den inhaltlichen Forschungsfeldern eine begleitende Auseinandersetzung mit den Themen der Dissertationen vorzunehmen. Rechtswissenschaftliches Arbeiten in der Promotionsphase (ein bis zwei Semesterwochenstunden, Kleingruppenarbeit) Diese Veranstaltung führt das bereits existierende, studienbegleitende Programm zur Einführung in das rechtswissenschaftliche Arbeiten für die Promotionsphase fort und vertieft es. Das Programm ist darauf gerichtet, das Arbeiten lege artis theoretisch zu reflektieren und praktisch einzuüben. Es reicht von den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis, Recherchetechniken, über Datenbankprogramme bis hin zur Einübung methodengerechten Arbeitens. Diese Veranstaltung gehört im ersten Semester zum Pflichtprogramm. Einzelne Themen werden in den Folgesemestern in Form von kurzen Blockveranstaltungen vertieft. Darüberhinaus wird Ihnen ermöglicht, Erfahrungen in der Lehre im Kontext der Fakultät zu machen. Begleitend werden Supervisionsangebote gemacht.
5 är an internationalen Standards ausgerichtet Zwischen den Doktoranden und den Betreuerinnen und Betreuern werden nach Aufnahme in die Graduiertenschule Betreuungsvereinbarungen abgeschlossen, die die Rechte und Pflichten der Betreuten sowie der Betreuenden verbindlich festlegen. Dabei sollen Betreuungsteams etabliert werden. Dies ist vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Programms insoweit von Bedeutung, als dadurch eine disziplinübergreifende Betreuung sichergestellt werden kann. In der Betreuungsvereinbarung verpflichten sich die Doktoranden, regelmäßig über den Fortschritt ihrer Arbeit zu berichten. Durch die Einrichtung von Nachwuchsgruppen innerhalb der Graduiertenschule wird eine intensive Betreuung der Doktoranden sowie ihre Einbindung in die Forschung befördert. Durch die Supervision dieser Gruppen durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen wird zudem die Ausbildung der Post-Docs und Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren im Bereich der Nachwuchsausbildung gefördert.
6 Auf einen Blick: Bewerbung Stipendien Kontakt Aufnahmevoraussetzungen: Ein herausragender Abschluss in einem rechtswissenschaftlichen Studiengang (Erste juristische Prüfung/ Master) oder in einem nichtrechtswissenschaftlichen forschungsorientierten Masterprogramm (insbesondere in Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Soziologie). Bewerbungsunterlagen: Reifezeugnis (gilt nicht für ausländische Kandidaten) Abschlusszeugnisse des Staatsexamens/ der Staatsexamina bzw. der vergleichbaren Abschlüsse Tabellarischer Lebenslauf Verzeichnis aller bislang veröffentlichten Schriften Exposé, in dem das Interesse an der Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law ebenso wie ein mögliches Promotionsprojekt kurz dargelegt werden (2 Seiten) Zum Nachweis der wissenschaftlichen Eignung für ein Promotionsstudium sind zwei Empfehlungen von Professorinnen oder Professoren vorzulegen Stipendienvergabe: Die Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law vergibt Stipendien Bitte machen Sie in Ihrer Bewerbung deutlich, ob Sie zugleich ein Stipendium beantragen möchten Kriterien für Zulassung und Stipendienvergabe: Wissenschaftliche Exzellenz, in der Regel nachgewiesen durch einen herausragenden Studienabschluss (vgl. dazu 3 PromO AMBSL) Ein einschlägiges Promotionsprojekt, das einem der strukturierten Programme der Graduiertenschule oder der Fakultät zugeordnet ist oder zum allgemeinen wissenschaftlichen Programm beiträgt Persönliche Beratung: Bei Fragen zur Bewerbung und zum Programm allgemein wenden Sie sich bitte per oder telefonisch an: kontakt@albrecht-mendelssohn-bartholdy.de Tel.: +49 (0) Wir beraten Sie auch über die Möglichkeit einer Teilnahme am Programm ohne Mitgliedstatus bzw. im Rahmen der forschungsorientierten Studienausrichtung für hervorragende Studierende der Fakultät. Einzelheiten zur Bewerbung finden Sie auch unter: Adresse: Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law Universität Hamburg Fakultät für Rechtswissenschaft Rothenbaumchaussee 33 D Hamburg Impressum: Universität Hamburg Fakultät für Rechtswissenschaft Fotonachweis/ Copyright: UHH/ Schell und Dörthe Hagenguth, 1. Auflage, Hamburg 2011
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