Erfahrungsbericht. ERASMUS-Auslandssemester an der Corvinus Universität Budapest
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- Hannelore Schubert
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht ERASMUS-Auslandssemester an der Corvinus Universität Budapest Januar bis Juni 2014
2 Als für mich die Entscheidung feststand ein Auslandssemester zu machen, musste ich mir überlegen wohin ich gehen wollen würde. Das war ca. ein dreiviertel Jahr vor Antritt der Reise. Ich wollte auf jeden Fall ein Ziel in Europa und ein Land in dem man gut mit Englisch klarkommt. Ich wollte keine neue Sprache lernen, sondern mein Englisch weiter ausbauen. Weiter war mir wichtig, dass es eine Stadt mit über 1 Millionen Einwohnern ist. Ich habe dann nach potentiellen Zielen online im Verzeichnis der Partneruniversitäten der Uni Kassel geschaut. Als ich entdeckte, dass Budapest ebenfalls zu den Partnerunis gehört, habe ich mich näher über Budapest informiert. Nach Internetrecherchen haben mich die Schönheit der Stadt, die vielen kulturellen Möglichkeiten und auch die verhältnismäßig günstigen Lebenshaltungskosten überzeugt. Nachdem feststand wo es hingehen würde, habe ich mich auf einer Informationsveranstaltung des International Office der Uni Kassel und der Internetseite des International Office über die Formalitäten des Auslandssemesters schlau gemacht. Auf den Seiten des International Office ist alles aufgelistet, was zu beachten ist (u.a. sämtliche Deadlines zur Abgabe diverser Dokumente). Zusätzlich kann man persönlich in das International Office gehen und sich dort beraten lassen. Ein besonders wichtiger Punkt vor Antritt des Semesters ist, sich die Anerkennungsempfehlung für die im Ausland absolvierten Prüfungsleistungen zu besorgen. Dafür muss man sich Informationen über die Inhalte der jeweiligen Kurse, die Anzahl der Creditpoints und Art der Prüfungsleistungen, die man belegen möchte, einholen. Entweder findet man diese Informationen auf den Internetseiten der ausländischen Universität, oder man kontaktiert den jeweiligen Dozenten und erfragt die Informationen auf diese Weise. Diese werden dann dem dafür zuständigen Professor an der Heimuniversität vorgelegt. Dieser prüft dann die Vorlesungsinhalte und entscheidet, ob diese vergleichbar mit Vorlesungsinhalten aus den entsprechenden Modulen an der Heimuniversität sind. Wenn dies der Fall ist, werden einem die Credits im Falle der erfolgreichen Absolvierung anerkannt. Eine weitere wichtige Sache vor Antritt des Semesters war die Suche nach einer Wohnung bzw. eines WG-Zimmers. Dieses lies sich aber sehr leicht über die Wohnungsbörse WG-Gesucht.de finden. Ich habe ca. 5 Monate vor Beginn des Semesters mit der Suche angefangen, was sehr früh ist. Weitere Möglichkeiten Zimmer zu finden sind eine Vielzahl von Seiten für Studierende in Budapest auf Facebook. Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass es auch kein Problem gewesen wäre eine Wohnung vor Ort über eine der vielen Wohnungsvermittlungsagenturen zu finden. Die meisten Studenten mit denen ich mich unterhalten habe, haben dies auch so gemacht. Sie haben also erst für ein paar Tage in einem Hostel gewohnt und haben von dort aus gesucht. Der Vorteil, wenn man es so macht ist, dass man sich mit Leuten zusammenschließen kann die einem sympathisch sind und gemeinsam eine Wohnung beziehen kann. Bei der Suche von Deutschland aus, wird man mit unbekannten Leuten zusammengewürfelt. In meinem Fall war das aber kein Problem. Die Mietpreise in Budapest sind sehr gering. Ich habe in einem 20 qm großen Zimmer einer Vierer-WG in einem sanierten Altbau mit 4
3 Meter hohen Decken zentral im Regierungsviertel auf der Pestseite gewohnt und habe 270 EUR monatlich mit allen Nebenkosten bezahlt. Am Beispiel der Miete sieht man wie wenig man für das Leben in Budapest gegenüber einer vergleichbaren Stadt in Deutschland oder anderen westlichen europäischen Städten zahlen würde. Die Preise für Lebensmittel sind in etwa vergleichbar mit denen in Deutschland, also günstig. Außerhalb in Restaurants essen ist im Durchschnitt ein wenig günstiger. Ein halber Liter lokales Bier in einer Bar oder einem Restaurant kostet im Durchschnitt 1 EUR. Eintrittspreise für kulturelle Einrichtungen, normale Schwimmbäder oder Kinos sind günstiger als in Deutschland. Preislich deutlich teurer sind die Thermen. Dort zahlt man vergleichbar viel wie in einer Therme in Deutschland. Aber es lohnt sich. Generell gibt es sehr oft Rabatte für Studenten. Ich bin ein paar Tage vor Semesterbeginn nach Budapest per Bahn gereist. Wenn man sich rechtzeitig um ein Ticket kümmert kommt man für 39 EUR von Deutschland nach Budapest. Eine weitere gute Alternative ist z.b. ein Flug mit der preisgünstigen ungarischen Airline Wizzair. Startflughäfen von Wizzair sind Dortmund und Frankfurt Hahn. Hier können Tickets ab 10 EUR plus die Gebühr für großes Gepäck erworben werden. Egal, wie man sich entscheidet. Eine gute öffentliche Verbindung von jeweils dem Flughafen oder einem der Bahnhöfe ist gewährleistet. Generell ist der öffentliche Nahverkehr mit Bus, Tram, U-Bahn und sogar Boot sehr gut ausgebaut. Ein Monatsticket für Studenten kostet ca. 11 EUR und ist für den gesamten Stadtbereich und teilweise darüber hinaus gültig. Diese kann man an der Uni oder an den Verkaufsautomaten bzw. -schaltern kaufen. Kontrolliert wird in den U-Bahnen fast immer und auch in den anderen Verkehrsmitteln sind die Kontrollen sehr häufig. Mit dem Studententicket muss immer auch der Studentenausweis vorgezeigt werden. Hierfür kann aber auch der Deutsche Studentenausweis verwendet werden. Man muss nur darauf achten, dass die Immatrikulationsnummer auf dem Ticket eingetragen ist. Mit der Universität habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Bereits vor Semesterbeginn bekommt man regelmäßig Erinnerungs s für diverse Formalitäten und mit Terminen wie z.b. für die Willkommensveranstaltung der Erasmusstudenten. Bei der Willkommensveranstaltung wurde man auch gleich in die verschiedenen Onlineplattformen der Universität eingewiesen. Aber sämtliche Präsentationen bekam man anschließend auch noch als PDF per zugesandt. Hier hat man dann auch die Möglichkeit gleich erste Kontakte zu schließen, wenn das nicht schon im Rahmen der Wohnungssuche passiert ist. Bei Fragen stand das International Office der Corvinus Universität jederzeit zur Verfügung. Es wurden viele Kurse auf Englisch angeboten. Dies ist auch notwendig, denn die Ungarische Sprache ist nur sehr schwer zu erlernen. Es werden Grundkurse angeboten, diese vermitteln aber nur einen sehr begrenzten Wortschatz für alltägliche Situationen. Im Alltag kommt man mit Englisch meistens aus. Einige Leute können auch Deutsch. Budapest ist eine belebte Stadt in der man viel unternehmen kann. Ein beliebtes Ausflugsziel der Budapester, in den warmen Monaten ist die Margareteninsel, die in der
4 Donau liegt. Diese ist mit der Tram sehr gut erreichbar. Man trifft auf ihr viele Sportbegeisterte Leute, da es viele Möglichkeiten gibt Sport zu treiben. Einmal rund um die Insel gibt es eine Tartanbahn, auf der man joggen kann. Des Weiteren gibt es auch eine Anlage unter freiem Himmel mit verschiedenen Fitnessgeräten. Aber sie eignet sich auch gut um einfach einen schönen Spaziergang über einen der vielen Wege durch die schöne Landschaft zu machen oder um sich auf eine der vielen Grünflächen zu setzen und den Tag zu genießen. Weiter befindet sich dort auch das Palatinusbad, welches einige große Rutschen, ein Wellenbad und ein Thermalbecken bietet. In den Sommermonaten finden auf einem Teilstück des Palatinusbad regelmäßig Openairs unter dem Namen Citymatine statt auf denen elektronische Musik gespielt wird statt. Als Großstadt mit über 1 Millionen Einwohnern bietet Budapest ein sehr buntes Nachtleben. Eine Empfehlung ist Bar Kuplung. Dort kann man drinnen sowie draußen sitzen und montags gibt es alle Getränke zum halben Preis. Man muss nicht unbedingt auf das Wochenende warten, um abends wegzugehen, auch unter der Woche ist auf den Straßen viel los. Gerade im Sommer bieten viele Lokale Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel an. Einer der wohl bekanntesten Clubs ist das A38. Das A38 ist ein Boot, welches permanent an einem Anleger der Donau festgemacht ist. Hier finden mehrfach die Woche Konzerte und andere musikalische Veranstaltungen unter Deck sowie über Deck statt. Besonders für die Freunde der elektronischen Musik zu empfehlen sind die Veranstaltungen aus der Technokunst -Reihe, die ca. alle 4 Wochen dort stattfinden. Ein weiteres Highlight in Budapest ist der Gellértberg auf der Budaseite. Dieser befindet sich in der Nähe der Corvinus Universität und an seinem Fuß befindet sich die Szabadság-híd (Freiheitsbrücke), die man von der Pestseite aus überqueren muss, um direkt vor ihm zu stehen. Auf ihm befindet sich die Freiheitsstatue, die an die Eroberung von Budapest durch die Rote Armee erinnern soll. Den Berg kann man gemütlich zu Fuß erklimmen und wird mit einem sagenhaften Ausblick über die Stadt, insbesondere bei Nacht, belohnt. Als weitere lohnenswerte Ausflugsziele sind die verschiedenen, öffentlich zugänglichen Höhlen zu erwähnen. ( Eines meiner liebsten Ausflugsziele ist der Elisabethaussichtsturm auf dem Janos Hügel gewesen. Dieser befindet sich auf der Budaseite und lässt sich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die Endhaltestelle der Öffis ist Zugliget. Von dort aus geht man entweder zu Fuß weiter (ca. 45 Minuten) oder man benutzt den Sessellift, welcher aber nur bei gutem Wetter fährt. Dies ist nur ein kleiner Auszug an Sehenswürdigkeiten in Budapest. Die folgende Seite bietet eine Fülle an Informationen: Als Fazit kann ich sagen, dass Budapest eine aufregende, belebte und moderne Stadt im Zentrum Europas ist und absolut als Ziel für einen Erasmusauslandsaufenthalt zu empfehlen ist.
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