Partizipation. am Beispiel Kinderteam - Partizipation im außerunterrichtlichen Bereich
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- Werner Salzmann
- vor 8 Jahren
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1 Partizipation am Beispiel Kinderteam - Partizipation im außerunterrichtlichen Bereich Fanny Hensel Grundschule Evangelisches Johannesstift Jugendhilfe ggmbh Gold/Silber/Diamant Teamleitung Carmen Schönbach
2 Mein Name ist Carmen Schönbach, ich bin Mutter von drei Kindern, 2,6, und 7 Klasse. Außerdem arbeite ich im evangelischen Johannesstift mit 30 Stunden am Standort Fanny Hensel Grundschule. Ich gehöre zum Tridem, bin Standortleitung und betreue die Diamantengruppe. Unser Standort hat 3 Gruppen in der ergänzenden Betreuung (Gold,Silber und Diamant), sowie die VHG bis Uhr. Das sind ungefähr Kinder ab Uhr. Davor noch ca. 40 Stück mehr, damit ist der VHG Betrieb gemeint. Die Hortgruppen sind gemischt von der ersten bis zur sechsten Klasse. Wir arbeiten halb offen. Die Kinder haben ihre festen Gruppen und die dazugehörigen Ansprechpartner, können sich aber gegenseitig besuchen, die Türen sind offen. Außer Freitags, da ist jede Gruppe für ca. 1 Stunde unter sich. Die Türen werden geschlossen. Einmal im Monat führt jede Gruppe ein Kinderteam durch. Termin hängt bei mir in der Monatsplanung an der Tür für Eltern und Kinder sichtbar. Ich mach das immer am ersten Freitag im Monat. Ganz praktisch: wir starten mit einem Gruppenspiel zum locker werden. Dann haben wir einen Stuhlkreis und die Gruppensprecher berichten aus der Kinderkonferenz. Anschließend berichte ich über Neuigkeiten, Termine, Vorhaben. Als nächstes wird ein Thema bearbeitet, z.bsp. Gruppenregeln, was nervt und muss verändert werden. Auch Themen wie Toilettenhygiene werden besprochen. Das wird von mir moderiert. Am Ende wird ein Kind ein Hinweisschild zum Themenergebnis gestalten und an die Pinnwand heften. Da hängen nun schon einige wie: Pupsen nur auf der Toilette, Aufräumen nach dem Spielen, nicht auf den Gängen rennen usw. Da es Freitag Nachmittag ist und die Kinder genauso erschöpft sind wie wir Großen, habe ich als Konzentrationshilfe eine Klangschale die von einem Kind eingesetzt wird, wenn es zu unruhig wird. 1 Gong: Sitzen 2 Gong Stehen 3 Gong auf die Stühle stellen. Dann sind wieder alle fit. Am Ende gibt es ein Eis. Die gesamte Gruppe bewegt sich frei im Raum und tauscht sich aus. Danach werden die Türen wieder geöffnet.
3 Meine Erfahrung ist, dass alle Kinder Spaß dabei haben und sich auf das Kinderteam freuen. Bei den Themen übernehme ich nur die Moderation und bin ausführendes Organ wenn z.bsp. Der Nachmittagssnack neu abgestimmt wird, kaufe ich diesen ein. Die Wünsche der Kinder werden ernst genommen und umgesetzt, das schafft ein zufriedenes Gruppenklima. Wir hatten auch schon die Situation, dass Kinder sich komplett selbstorganisiert haben. Die Kinder der silber Gruppe wollten ein Thema eigenständig bearbeiten und haben die Kollegin raus geschickt. Die Kinder wollten sich ausprobieren und waren sehr erfolgreich. Einmal im Jahr werden bei uns zwei Gruppensprecher gewählt. Ein Mädchen und ein Junge ab zweiter Klasse. Ich mache das immer nach den Winterferien, da die Erstklässler dann angekommen sind und die Gruppe sich gut kennt. Kinder lassen sich zur Wahl aufstellen und müssen Werbung für sich machen. Was sind ihre Spezialitäten, wofür wollen sie sich einsetzten und warum denken sie ein guter Gruppensprecher zu sein. Jedes Gruppenmitglied hat zwei Wäscheklammern, diese werden als Stimmzettel benutzt. Die Kandidaten die am meisten Wäscheklammern am Pullover haben, haben gewonnen. Und sind Gruppensprecher/In für ein Jahr. Aufgaben der Gruppensprecher: Teilnahme am Essensauschuß ( 2 mal im Jahr) Teilnahme an den Kinderkonferenzen ( 1 mal im Monat) Teilnahme am Bewerbungsverfahren/Kreuzverhör Ansprechpartner für Kinder Beim Essensausschuss treffen sich gewählte Eltern, Erzieher, Leitung, Gruppensprecher und Catering zum Austausch. Bei der Kinderkonferenz treffen alle Gruppensprecher von drei Standorten, also 12 Gruppen aufeinander und tauschen sich aus, moderiert von einer festen Kollegin. Die Teilnahme/Beteiligung am Bewerbungsverfahren ist unser neustes Projekt und wahr sehr erfolgreich (siehe Prozessbeschreibung).
4 Prozessbeschreibung Partizipation Fanny Hensel Grundschule am Beispiel des Kreuzverhörs Ziel: Die Kinder sollen beteiligt werden an den Bewerbungsgesprächen. Hilfestellung bei der Auswahl der/des neuen Kollegen/In. Ausgang: Bewerber/Innen werden zum Gespräch auf Leitungsebene eingeladen. Weiterführend: Interessierte Bewerber/Innen hospitieren am Standort Am Standort nehmen die jeweiligen Gruppensprecher und deren Vertreter ( Gold/Silber/Diamant) am Nachmittag, die Hospitanten für 10 Minuten ins Kreuzverhör. Vorbereitung: Die Kindergruppen werden in den Kinderteams durch die jeweiligen Gruppenerzieher/In informiert, dass Bewerbungsgespräche stattfinden. Erarbeitet werden Wünsche der Kinder an zukünftiges Betreuungspersonal ebenfalls im Kinderteam. Methode: Karten, Wäscheklammern, farbige Punkte, Zuruf. Moderiert vom Gruppenerzieher/In. Die Gruppensprecher/Innen der Gruppe sammeln die Punkte, Wünsche, Informationen entweder schriftlich oder im Kopf. Die Hospitanten werden informiert. Durchführung: In einem separaten Raum (Chill Raum), werden die Gruppensprecher/Innen und deren Vertretung von allen drei Gruppen, der/die Hospitant/In und ein Erzieher zur Moderation versammelt. Mit Hilfe eines Kurzzeitweckers stellen die Kinder 10 Minuten lang Fragen an den/die Hospitanten/In. Nachbereitung: Nach den Bewerber- und Hospitationsdurchläufen, werden die Kinder nach ihrer Meinung gefragt, wer Ihnen am Besten gefallen hat und warum. Moderiert durch einen Erzieher/In. Fazit der Kinder wird an Leitung weitergeleitet. Ergebnis: Die Kinder favorisieren einen zukünftigen Kollegen/In. Auswertung:Sehr hilfreich bei Entscheidungsschwierigkeiten. Die Kinder müssen sich letztendlich täglich mit ihren Betreuern auseinandersetzen und haben ein feines Gespür dafür, wer Ihren Ansprüchen gerecht wird. Erfahrung:Das Feedback von den Hospitanten/Innen war erstaunt und erfreut zugleich.alle Hospitanten/Innen haben auf die Fragen der Kinder geantwortet. Die Kinder hatten mehr Fragen als Zeit zur Verfügung stand.fragestellungen waren zum Beispiel: warum bist du Erzieher/In geworden oder wie gehst du mit
5 ungemütlichen (o.t. fieslichen) Kindern um und vieles mehr. Sehr hilfreich bei Entscheidungsschwierigkeiten im Erzieherteam. Erweiterung: Gruppenelternsprecher/Innen hinzuziehen. 10/14
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