TONHALLE-ORCHESTER ZüRICH. Samstag, Uhr. So klingt nur Dortmund.

Transkript

1 TONHALLE-ORCHESTER ZüRICH Samstag, Uhr So klingt nur Dortmund.

2 Tonhalle-Orchester Zürich Michael Sanderling Dirigent Julia Fischer Violine Abo: Orchesterzyklus II Meisterkonzerte In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E

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4 Antonín Dvořák Hector Berlioz ( )»Le corsaire«konzertouvertüre op. 21 (1844) Antonín Dvořák ( ) Konzert für Violine und Orchester a-moll op. 53 (1879) Allegro ma non troppo Adagio ma non troppo Finale. Allegro giocoso, ma non troppo Pause ca Uhr Peter Iljitsch Tschaikowsky ( ) Sinfonie Nr. 4 f-moll op. 36 (1877) Andante sostenuto Moderato con anima Allegro vivo Andantino in modo di canzona Scherzo. Pizzicato ostinato. Allegro Finale. Allegro con fuoco Ende ca Uhr 6I7 Programm

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6 Stürmische See Hector Berlioz»Le corsaire«konzertouvertüre op. 21 Was wäre die romantische Musikwelt ohne die Erzählungen des Lord Byron? Als Inspirationsquelle hat er zahlreichen Komponisten wie Robert Schumann oder Hector Berlioz gedient. Dessen wild-poetische Vers-Erzählung»Der Korsar«erzählt schillernd von einem gesellschaftlich geächteten Piraten. Hector Berlioz, sicher eine der extremeren Persönlichkeiten der Komponistengeschichte, sitzt im Sommer 1831 bei brütender Hitze in der Peterskirche in Rom alleine aus klimatischen Gründen, weniger aus architektonischen oder religiösen Motiven. Ein Hector Berlioz sitzt natürlich nicht irgendwo, nein, er sitzt im Beichtstuhl der Papstthron ist wahrscheinlich gerade nicht erreichbar. Und hier liest er entspannt weltliche Literatur,»The Corsair«von Lord Byron. Berlioz beschreibt diese Szene:»Auch St. Peter ließ mich immer einen Schauer der Bewunderung empfinden. [...] Ich liebte es, während der unerträglichen Sommerhitze den Tag darin zuzubringen. Ich hatte einen Band Byron bei mir [...] und im Genuss der Kühle, der heiligen Strafrecht für Unternehmer. Effektiv. Kompetent. Diskret. Prof. Dr. TiDo ParK rechtsanwalt fachanwalt für Straf- und Steuerrecht Dr. TobiaS EggErS rechtsanwalt fachanwalt für Strafrecht Ulf reuker ll.m. (Wirtschaftsstrafrecht) rechtsanwalt fachanwalt für Strafrecht Dr. STEfan rütters rechtsanwalt Rheinlanddamm Dortmund Fon (0231) WirTSchafTSSTrafrEchT STEUErSTrafrEchT compliance Stille, die nur in langen Zwischenräumen von dem harmonischen Plätschern der beiden Fontänen auf dem großen St.-Peters-Platz unterbrochen wurde, wenn Windstöße es an mein Ohr trugen, verschlang ich mit Muße jene feurige Poesie; auf den Wogen folgte ich den kühnen Fahrten des Korsaren; ich verehrte auf das tiefste diesen zugleich unerbittlichen und zärtlichen, mitleidslosen und edelmütigen Charakter, in dem sich in wundersamer Weise zwei scheinbar entgegengesetzte Gefühle zusammenfinden: der Hass gegen die Gattung und die Liebe zu einer Frau.«Erst 1844 greift Berlioz diesen Stoff mit der Komposition einer Ouvertüre wieder auf. Zu dieser Zeit wohnt er in einem Turm, der an den Felsen von Les Ponchelles gebaut ist, und schreibt die Erstfassung der Ouvertüre unter dem Titel»La tour de Nice«(Der Turm von Nizza). Die vom Komponisten dirigierte Uraufführung ist erfolgreich, stellt Berlioz jedoch nicht zufrieden. Er unterzieht das Werk einer gründlichen Überarbeitung und komponiert sogar noch eine dritte Fassung. Diese trägt den Titel»Le Corsaire«und ist damit unverkennbar als musikalischer Abkömmling von Byrons Dichtung gekennzeichnet erscheint sie im Druck. Der wahnwitzig virtuose Beginn entscheidet in Sekunden über Wohl und Wehe von Dirigent und Orchester, bevor Berlioz eine Szene höchster Harmonie entfaltet. Die dynamischen Steigerungen sind von wahrhafter Größe. Brillant lässt Berlioz die Blechbläser triumphieren und zeigt sich in der Orchestrierung als virtuoser Klangfarbenmaler. In immer kunstvolleren Varianten des Hauptthemas schafft Berlioz eine beziehungsreiche musikalische Architektur. Die Stürme eines fliegenden Holländers sind ein laues Lüftchen gegen das peitschende Meer und das aufgewühlte Seelenleben des Korsaren. Beeindruckend. Ein Meisterwerk im Schatten Antonín Dvořák Konzert für Violine und Orchester a-moll op. 53 Typisch musikantisch, rhythmisch pointiert aber auch sinfonisch und orchestral selbstbewusst geht der Meister der Melodien sein Violinkonzert an. Es gibt keine lange Orchestereinleitung, nur wenige Takte genügen, um der Geige den Weg zu ebnen. Die Violine hat sich jedoch im thematischen und dynamischen Wettstreit mit dem Orchester zu behaupten. Dvořák webt den Violinpart in das sinfonische Gefüge ein. Auf Kadenzen verzichtet er gänzlich: Virtuosität und Spielfreude müssen nicht explizit zur Schau gestellt werden, sondern sind Teil des Ganzen. Hier Parallelen zum Brahms-Violinkonzert zu hören, ist durchaus legitim und bei der gegenseitigen Wertschätzung der beiden Romantiker naheliegend. Brahms bewundert Dvořák sein Komponistenleben lang um dessen thematische Einfälle:»Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.«dvořák wiederum schätzt Brahms nicht nur, aber auch wegen seiner formalen Könnerschaft. Doch auch Dvořák zeigt Formgefühl und bietet Überraschendes wie die direkte Überleitung vom ersten in den zweiten Satz. Ein 10 I11 Werke

7 Peter Iljitsch Tschaikowsky temperamentvoller Furiant-Tanz verbreitet im dritten Satz ausgelassene Freude und kontrastiert schön mit der nach Moll gewendeten, volkstümlichen Dumka. Dies ist typischer, unnachahmlich sehnsuchtsvoll klingender Dvořák. Dieses relative Frühwerk, entstanden 1879 auf Anregung des Brahms-Freundes und Violinvirtuosen Joseph Joachim, hat ein ungewöhnliches Schicksal. Es steht im Schatten eines Cellokonzertes, des Cellokonzertes schlechthin vom selben Komponisten. Dass das Bessere des Guten Feind sei, wäre in diesem Falle ein zu hartes Urteil. Das Violinkonzert steht für sich und hat ganz eigene Qualitäten. Zweitklassige Melodieeinfälle hat Dvořák ohnehin sein ganzes Leben nicht zu beklagen. Schicksalssinfonie Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-moll op. 36 Die Jahre 1877/78 sind wahrhaft schicksalhafte für den russischen Romantiker Peter Iljitsch Tschaikowsky. Er erleidet einen seelischen Zusammenbruch nach dem Irrweg einer ganz kurzen Ehe, die wider seine Veranlagung zum Scheitern verurteilt ist. Mit 37 Jahren kann er seine Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium aufgeben und sich ausschließlich der Kompositionstätigkeit zuwenden. Er komponiert die Oper»Eugen Onegin«, schreibt sein Violinkonzert und die vierte Sinfonie. Im selben Jahr 1877 beginnt die legendäre Brieffreundschaft zur vermögenden Nadeshda von Meck, die den Komponisten in den folgenden 14 Jahren mit beträchtlichen Summen unterstützt und ihm so seine Unabhängigkeit sichert. Für die musikinteressierte Nachwelt gibt es 1200 Briefe von Tschaikowsky und Meck, die einen intimen Blick in das Seelenleben und künstlerische Schaffen des sensiblen Komponisten, aber auch kundige Reaktionen der musikinteressierten Mäzenin offenbaren.»ich bin noch völlig in der Instrumentation unserer Sinfonie vertieft. Niemals vorher hat mich ein Orchesterwerk so viel Arbeit gekostet, aber auch niemals habe ich an einer Arbeit so gehan- Ihr autorisierter Partner: Werte bewahren. Mit original Ersatzteilen und meisterhaftem Service. Herbert-Wehner-Str Kamen Tel.: (02307) I13 Werke

8 gen. Diese Sinfonie scheint mir etwas Außergewöhnliches und das Beste zu sein, was ich bis jetzt geleistet habe.«zum Aufbau der Sinfonie formuliert Tschaikowsky folgende Gedanken:»Erster Satz: Die Introduktion liefert den Hauptgedanken der ganzen Sinfonie, die schicksalhafte Gewalt des Fatums, das unser Leben beherrscht und so oft unser Glück verhindert. Danach bleiben uns entweder sinnlose Klage (Moderato) oder flüchtiger Traum vom Glück (Allegro). Das Leben ist ein ewiger Wechsel zwischen rauer Wirklichkeit und dem süßen Traum vom glückhaften Sein.«Dortmund Berlin Bernau Gotha Zwickau Breslau Stimmen Sie sich auf Erfolg ein In FOCUS Money haben wir sechsmal in Folge den Ton angegeben. Denn uns hat das bekannte Magazin bereits sechsmal zum Top-Steuerberater Deutschlands gewählt. Das haben wir unseren Mandanten zu verdanken. Weil sie wissen, wo die Musik spielt wenn es um ihr Geld geht. Wir würden uns freuen, auch von Ihnen zu hören. audalis Kohler Punge & Partner Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte audalis Consulting GmbH Unternehmensberatung Rheinlanddamm Dortmund Der fanalartige Beginn der Sinfonie steht in der Gattungsgeschichte für sich. Neben dem Anfang von Beethovens fünfter Sinfonie gibt es kaum ein derart markantes Motiv, mit dem ein Komponist den Einstieg wagen würde. Der erste Satz dauert um die zwanzig Minuten und stellt ein romantisches Seelengemälde in brillanter Orchestrierung und überwältigender Dramaturgie dar.»wäre es nicht vorzuziehen, sich von der Wirklichkeit abzuwenden und sich in Träume zu verlieren?«, kommentiert Tschaikowsky das zweite Thema, eine anmutige, verspielte Kantilene, die von der Klarinette vorgestellt wird. Tschaikowskys Bilder zum zweiten Satz sehen so aus:»abendgefühle nach einem arbeitsreichen Tag: Es ist traurig und süß zugleich, sich an die glückhaften und schmerzlichen Augenblicke des vergangenen Tages zu erinnern.«eine dreiteilige Liedform stellt dieses Andantino dar. Der dritte Satz wird vom Komponisten so charakterisiert:»eine Kette von launischen Fantasiebildern. Es entwickeln sich sonderbare Szenen und Visionen: Man begegnet betrunkenem Landvolk, lauscht einem alten Gassenlied oder einer entfernten Militärmusik unzusammenhängende Bilder ohne Wirklichkeitsbezug.«Der Satz ist neben der Pizzicato-Polka von Johann Strauß die kreativste Pizzicato-Komposition überhaupt und ein wirkungsvoller Clou. Alleine dieser kompositorische Einfall adelt das gesamte Werk. Zum vierten Satz schreibt Tschaikowsky:»Die Darstellung eines Volksfestes: Wenn man traurig ist, soll man mit anderen lustig sein. Auch wenn das unerbittliche Fatum wieder erscheint, freue dich an den Freuden anderer, und du wirst weiterleben können.«im Postskript desselben Briefes an seine Gönnerin Nadeshda von Meck relativiert der Komponist das Programm wiederum:»beim nochmaligen Durchlesen bin ich entsetzt über die Unklarheit und Mangelhaftigkeit des Programms... Ich war im letzten Winter in völlig niedergedrückter Stimmung. Die Sinfonie ist eigentlich ein wahres Echo meiner damaligen Gefühle. Leider kann ich mit Worten nur einen allgemeinen Eindruck meiner äußerst gespannten und erschreckenden inneren Erlebnisse vermitteln.«gehört im Konzerthaus Dvořáks Violinkonzert war zuletzt 2011 bei Anne-Sophie Mutter und den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle in besten Händen. Die Sinfonie Nr. 4 von Tschaikowsky stand u. a bei den Münchner Philharmonikern unter Zubin Mehta auf dem Programm. Schardts Plattenschrank In puncto Dynamik, fantasievoller Gestaltung und Legatokultur überwältigt Celibidaches historische Aufnahme des»korsaren«mit den Berliner Philharmonikern (Membran). David Zinman hat vor seiner erfolgreichen Zürcher Ära bereits 13 Jahre lang das Baltimore Symphony Orchestra geprägt. Davon künden zahlreiche Aufnahmen beim Label Telarc, so auch eine feurig-französische Berlioz-Scheibe inklusive spritzigem»le corsaire«und XXL-Version der Marseillaise. Das macht richtig Freude! Tschaikowsky ist bei Zinman ebenfalls in besten Händen: schlank, sehnig, rhythmisch-pointiert, nie triefend nimmt das Schicksal seinen Lauf brilliantissimo! Wer s extrem mag, greift zum ganz späten Leonard Bernstein und dem New York Philharmonic aber Vorsicht: Depressionen nicht auszuschließen (Deutsche Grammophon). Dvořáks Violinkonzert findet sich im CD-Tresor des Autors alleine dreimal mit dem Violintitanen Nathan Milstein, eine Version virtuoser, lebendiger und musikantischer als die andere (EMI Classics bzw. Naxos Historical). Julia Fischers brandneue Aufnahme mit dem Tonhalle-Orchester Zürich und David Zinman muss noch ins Regal; sie wird am 15. März erscheinen. Anzeige_120x92mm.indd :37 14 I 15 Werke

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10 Tonhalle-Orchester Zürich Das Tonhalle-Orchester Zürich hat sich unter seinem Chefdirigenten David Zinman als herausragendes Sinfonieorchester etabliert. Wo immer es heute auftritt, in der Schweiz wie in Europa und Asien, begeistert es sein Publikum und erhält anerkennende Kritiken. Der Weg an die Spitze ist durch zahlreiche CD-Einspielungen mit Werken von Richard Strauss, Robert Schumann und mit den Gesamtaufnahmen von Ludwig van Beethovens Ouvertüren und Solokonzerten dokumentiert. Die epochale Gesamteinspielung der Beethoven-Sinfonien Ende der 90er-Jahre, die mit dem»preis der deutschen Schallplattenkritik«geehrt wurde, machte in der Musikwelt Furore erhielt die Aufnahme von Beethovens Violinkonzert mit Christian Tetzlaff den»midem Classic Award«. Auch das folgende, über mehrere Spielzeiten angelegte große Aufnahme-Projekt die Gesamteinspielung aller Sinfonien Gustav Mahlers wurde mit Preisen bedacht: Mahlers Sechste 2009 von»le Monde de la musique«mit dem»prix Choc«, Mahlers Achte mit dem»echo Klassik«2011. In den vergangenen zwei Spielzeiten folgten Einspielungen der Sinfonien und Werke für Solo-Violine von Franz Schubert. Die Veröffentlichung der live mitgeschnittenen Sinfonien von Johannes Brahms stößt beim Publikum und bei den Medien ebenso auf großes Interesse. Gut hundert Musikerinnen und Musiker und engagierte Dirigenten-Persönlichkeiten, allen voran der Künstlerische Leiter David Zinman, präsentieren dem Publikum etwa fünfzig verschiedene Programme in rund hundert Konzerten pro Saison. Die jungen Ohren werden in den Familienkonzerten des Tonhalle- Orchesters Zürich verwöhnt. Für die Mittzwanziger bietet»tonhallelate«einen außergewöhnlichen Anlass, der das klassische Konzert mit einer Party samt elektronischer Musik kombiniert. Das Tonhalle-Orchester Zürich wurde 1868 gegründet und ist das älteste Sinfonieorchester der Schweiz. Es konzertiert seit der Eröffnung der Zürcher Tonhalle 1895 in einem Konzertsaal, der als einer der besten weltweit gilt. Das Orchester hat in den letzten Jahren zu den Gastdirigenten Herbert Blomstedt, Christoph von Dohnányi, Charles Dutoit, Sir Mark Elder und Bernard Haitink enge Beziehungen entwickelt. Mit Dirigenten der jüngeren Generation wie Pablo Heras-Casado, Lionel Bringuier, Philippe Jordan, Vladimir Jurowski und Andris Nelsons etabliert sich eine regelmäßige Zusammenarbeit. Mit Ton Koopman und Giovanni Antonini leiten prominente Vertreter der historischen Aufführungspraxis das Tonhalle-Orchester Zürich. Michael Sanderling Michael Sanderling wurde in Berlin geboren und ausgebildet und wandte sich nach einer erfolgreichen Laufbahn als Cellist dem Dirigieren zu. Seit der Saison 2011/12 ist er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie, mit der er schon seit dem Jahr 2005 eine intensive Zusammenarbeit pflegte. Von 2006 bis 2010 war Michael Sanderling künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam, mit der er die Kammersinfonien von Dmitri Schostakowitsch für Sony einspielte. Michael Sanderling hat mit namhaften Orchestern zusammengearbeitet, darunter das Tonhalle- Orchester Zürich, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Konzerthausorchester Berlin, das Radio- Sinfonieorchester Stuttgart und das Nederlands Philharmonisch Orkest. An der Oper Köln leitete er die Neueinstudierung von Sergej Prokofiews Monumentalwerk»Krieg und Frieden«. In den kommenden Spielzeiten wird er beim Gewandhausorchester Leipzig, dem WDR Sinfonieorchester Köln, den Bamberger Symphonikern, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, dem National Symphony Orchestra Taiwan und dem Philharmonia Orchestra London gastieren gründete er in Frankfurt am Main mit der Skyline Symphony ein Orchester, in dem sich Musiker europäischer Orchester zusammenfinden, um auf dem Campus der Goethe-Universität Musik ohne Berührungsängste für ein jüngeres Publikum anzubieten. Michael Sanderling begann seine Ausbildung auf dem Violoncello. Nach mehreren Wettbewerbserfolgen holte ihn Kurt Masur als Solocellisten an das Gewandhausorchester Leipzig. Später war er in gleicher Position beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin tätig. Er musizierte mit Orchestern in Europa und den USA, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Orchestre de Paris und das Boston Symphony Orchestra. Julia Fischer Julia Fischer gehört zu den führenden Violinvirtuosen weltweit und bringt ihre künstlerische Vielfältigkeit nicht nur als Geigerin, sondern auch als Pianistin, Kammermusikerin und Leiterin so bedeutender Ensembles wie der Academy of St Martin in the Fields zum Ausdruck. Mit gerade einmal vier Jahren begann die 1983 in München geborene Tochter deutsch-slowakischer Eltern ihren künstlerischen Weg und wurde bereits im Alter von neun Jahren Jungstudentin der renommierten Geigenprofessorin Ana Chumachenco. Im Herbst 2011 übernahm sie deren Nachfolge und ist seitdem selbst Professorin an der Hochschule für Musik und Theater in München. Neben ihrer Leidenschaft für das Unterrichten steht aber nach wie vor die Konzerttätigkeit im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Julia Fischer ist regelmäßig bei den besten Orchestern der Welt zu Gast debütierte sie bei den»salzburger Osterfestspielen«mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle. Im Mai 2013 wird sie erstmals bei den Wiener Philharmonikern gastieren und sowohl das Beethoven-Konzert wie auch das Violinkonzert von Esa-Pekka Salonen unter Leitung des Komponisten aufführen. Außerdem geht sie im Frühjahr 2013 zunächst mit dem National Symphony Orchestra unter der Leitung von Christoph Eschenbach und anschließend weiter mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Michael Sanderling auf Tournee spielte sie das Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch sowie das Dvořák- Violinkonzert ein; im Frühjahr 2013 werden die beiden Werke auf CD bei der Decca erscheinen. 18I 19 Biografien

11 R & t.? &? j œ e œ œ c Rechtsanwälte und Notare h 2012/13 ist Julia Fischer Artist in Residence beim Konzerthaus Berlin: Sie eröffnete die Saison gemeinsam mit Daniel Müller-Schott mit dem Brahms-Doppelkonzert unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Iván Fischer. Im Laufe der Saison folgen diverse Orchester- und Kammermusikkonzerte unter anderem mit den Musikern des Konzerthausorchesters. Den Abschluss ihrer Residenz bildet ein Kammermusikkonzert mit dem im Frühjahr 2012 von ihr gegründeten Julia Fischer Quartett. Das Quartett, in dem sie gemeinsam mit dem Geiger Alexander Sitkovetsky, dem Bratschisten Nils Mönkemeyer und dem Cellisten Benjamin Nyffenegger spielt, fand vom ersten Auftritt an größten Zuspruch bei Publikum und Presse. Für die Zukunft sind weitere Tourneen geplant. Anfang 2008 gab Julia Fischer, die auch Klavierunterricht erhalten und das Klavierspielen nie aufgegeben hat, in der Alten Oper Frankfurt ihr Debüt als Pianistin mit Griegs Klavierkonzert und spielte im selben Konzert auch noch ein Violinkonzert von Saint-Saëns. Dieses viel gelobte Konzert wurde von der Unitel mitgeschnitten und im August 2010 als DVD bei der Decca veröffentlicht. Seit 2009 ist Julia Fischer Exklusivkünstlerin der Decca, wo sie als Debüt-CD die Violinkonzerte von Bach mit der Academy of St Martin in the Fields herausbrachte folgten sämtliche Capricen von Paganini. Im April 2011 erschien ihre aktuelle CD»Poème«mit Werken von Chausson, Respighi, Suk und Vaughan Williams. Ihre ersten CDs veröffentlichte Julia Fischer beim Label PentaTone, darunter 2004 die»russischen Violinkonzerte«(Chatschaturjan, Prokofiew, Glasunow), 2006 Tschaikowskys Violinkonzert und die Violinkonzerte von Mozart, jeweils unter Yakov Kreizberg. Mit Martin Helmchen brachte sie 2010 eine Einspielung aller Schubert-Sonaten heraus. Ihre Einspielungen stoßen auf höchstes Lob bei den internationalen Medien und wurden mit vielen Auszeichnungen wie dem»bbc Music Magazine Award«, dem»choc du Monde de la Musique«, dem»diapason d Or de l Année«und dem»echo Klassik«bedacht. Doch nicht nur für ihre Aufnahmen wurde Julia Fischer ausgezeichnet: Schon 2006 wurde sie in die Jahrhundertgeiger-CD-Edition der»süddeutschen Zeitung«aufgenommen erhielt sie den international hoch angesehenen»gramophone Award«als Künstlerin des Jahres und 2009 den»midem Classical Award«in Cannes verlieh ihr die Stiftung Kulturförderung den»deutschen Kulturpreis«. 8 PrintMu Julia Fischer spielt auf einer Geige von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahre 1742 sowie auf einer neuen Violine von Philipp Augustin (2011). Demo Julia Fischer im KONZERTHAUS DORTMUND Im Oktober 2003 war Julia Fischer zum ersten Mal im Konzerthaus zu Gast, damals mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Herbert Blomstedt und Dvořáks Violinkonzert. Es folgten ein Duoabend 2008 mit der Pianistin Milana Chernyavska und ein Konzert 2009 mit dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra unter Yuri Temirkanov, bei dem sie Prokofiews Violinkonzert Nr. 1 spielte. Spieker & Jaeger I kontakt@spieker-jaeger.de I Kronenburgallee 5 I Dortmund I Telefon Biografien

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13 PHILHARMONIA ORCHESTRA Esa-Pekka Salonen Sinfonische Eruptionen von Filmmusik bis»amériques«: Korngold, Herrmann, Williams, Varèse Freitag, Uhr Texte Ulrich Schardt Fotonachweise S. 04 Marco Borggreve S. 08 Uwe Arens Decca S. 16 Marco Borggreve S. 22 Uwe Arens Decca Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße Dortmund T Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Dr. Jan Boecker Marion Daldrup Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Anne-Katrin Röhm T Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH MUSIK BEREICHERT. Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten. Impressum

14 Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der»freunde des Konzerthaus Dortmund e.v.«infos: T

15 MUSIK BEREICHERT.