ABSOLVENTA im Interview: Wie definieren Sie persönlich den Begriff Erfolg?
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- Dieter Markus Voss
- vor 8 Jahren
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1 ABSOLVENTA im Interview: Wie definieren Sie persönlich den Begriff Erfolg? Bodo Albertsen: Guten Tag, Herr Tilgner. Wieso sollten sich Absolventen für Ihre Jobbörse Absolventa entscheiden? Pascal Tilgner: Weil wir uns als Vermittler zwischen zwei Welten, zwischen Hochschule und Beruf sehen. Wir bieten Studenten, Absolventen und Young Professionals die Chance, erfolgreich den Berufseinstieg zu meistern. Über haben sich bereits bei ABSOLVENTA registriert und ein kostenloses Profil angelegt, das sie an vielen Stellen individualisieren können. Rund 600 Unternehmen durchsuchen derzeit die Datenbank nach geeigneten Kandidaten. So werden Berufseinsteiger oft von interessanten Firmen entdeckt, die sie als Bewerber gar nicht kannten. Seit Beginn dieses Jahres können sich Absolventen außerdem mit ihrem Profil auf alle Stellenangebote bewerben und landen dann direkt auf dem virtuellen Schreibtisch des Personalers. Das macht die Jobsuche schnell und effizient und Mehrfachbewerbungen werden hinfällig. Des Weiteren können Studenten, Absolventen und Young Professionals bei ABSOLVENTA kostenlos ihre Karriere optimieren. Dazu stehen ihnen ein Jobmessenkalender, Recruitingevents verschiedener Unternehmen sowie die Karriere-Seminare und -Analysen zur Verfügung. Viele dieser Veranstaltungen und Kurse sind nur über die Jobbörse ABSOLVENTA zugänglich oder kosten andernorts viel Geld. albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 1 von 6
2 Besonders die Gehaltsanalyse für Berufseinsteiger und Young Professionals erfreut sich hoher Beliebtheit. Mit ihr lernen die Absolventen, ihr Einstiegsgehalt realistisch zu formulieren und sich so bessere Chancen auf den Job zu sichern. Was ist in Ihren Augen die Marke Ich? Der Arbeitsmarkt ist derzeit von zwei Phänomenen geprägt: Die Finanzkrise führt zu immer mehr Entlassungen und Jobabbau, auf der anderen Seite werden qualifizierte Fachkräfte händeringend gesucht. Wer jetzt auf Jobsuche geht, muss seine Qualifikationen also Hard und Soft Skills besonders deutlich hervorheben, damit er in der Masse der Bewerber nicht untergeht. Wer seine Human Brand richtig verkauft, erwirbt hier große Vorteile. Im persönlichen Vorstellungsgespräch muss der Bewerber außerdem mit seinen persönlichen Eigenschaften punkten. Nur wenn die Chemie stimmt, wird er einen Job in dem Unternehmen bekommen. Diese drei Faktoren zusammen genommen, Fachwissen, Soft Skills undpersönlichkeit, kann man unter dem Begriff Marke Ich zusammenfassen. Im Kontext zum Bewerbungsverfahren wird häufig der Begriff Online-Reputation verwendet. Wie sehen Sie die Situation? Sollte sich jeder damit auseinandersetzen? Sein digitales Abbild, seine Online Reputation zu pflegen, wird immer bedeutender. Nicht nur für Führungskräfte, die das Unternehmen mit ihrem Namen nach außen vertreten, sondern auch für Berufseinsteiger. Denn immer mehr Personaler googeln nach den Kandidaten, besonders wenn bei Absolventen, deren Lebenslauf ja noch nicht sehr aussagekräftig ist. albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 2 von 6
3 Allerdings sollte man das Online Reputation Management nicht als Bedrohung sehen, welche schrecklichen Partybilder zum Beispiel von einem im Netz stehen könnten. Stattdessen bietet das Internet die Chance, sich selbst viel umfassender und im Idealfall authentischer dazustellen, als im tabellarischen Lebenslauf. So, wie Bewerber sich im Internet besser über ihren Wunscharbeitgeber informieren können, werden dies die Personaler mit ihren Bewerbern ebenfalls tun. Ich habe gelesen, dass Deutsche im Vergleich zu Ausländern weniger kompetent Fremdsprachen sprechen. Wie wichtig sind Fremdsprachen für Absolventen? Das kommt ganz auf die Position an. Englisch fließend zu sprechen wird von einem Hochschulabsolventen heutzutage natürlich erwartet. Weitere Sprachen sind von Vorteil, insbesondere wenn der Arbeitgeber auch im Ausland Vertretungen hat. Bei dem derzeit sehr globalisierten Arbeitsmarkt sind Fremdsprachenkenntnisse, aber vor allem auch Auslandserfahrungen sehr wichtig. Wie ist Ihre Aussage zum Thema lebenslanges Lernen? Sollte jeder, auch nach einem höherwertigen Abschluss, in Bildung investieren? Ein definitives Ja. Allerdings muss man nicht zwingend ein Fernstudium oder ähnliches absolvieren. Auch eine spätere Promotion ist nicht immer sinnvoll. Es geht nicht darum Titel zu sammeln, sondern Wissen mit (Berufs-)Erfahrung zu kombinieren. Berufsbedingte Fortbildungen können beispielsweise in kompakten Kursen geleistet werden oder durch autodidaktisches Lernen. Allrounder und das ist durch häufige Jobwechsel ein immer größerer Teil der arbeitenden Bevölkerung können mittels e-learning und allgemeinen Wissensangeboten im Netz jeden Tag dazu lernen. albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 3 von 6
4 Wir verwenden häufig die Begriffe Erfolg und Work-Life-Balance. Viele sehen Arbeit und Leben als Gegensatz. Kann man eine Balance zwischen Berufs- und Privatleben herstellen? Natürlich kann man das, aber wie die Verteilung liegt, ist typenabhängig. Es gibt die immer Aktiven und Umtriebigen. Oft findet man diesen Typen als Freiberufler oder Entrepreneure. Für sie ist Arbeit Leben. Für andere ist es wichtig, ausgiebig Zeit mit ihrer Familie oder Freunden zu verbringen. Dieser Typ Mensch sollte natürlich versuchen, Arbeits- und Freizeit in ein gesundes Verhältnis zu bringen. Wie definieren Sie persönlich den Begriff Erfolg? Wer seine Sache mit Engagement, besser noch mit Leidenschaft macht, wird immer irgendwie erfolgreich sein. Man muss Erfolg immer im Rahmen der Bezugsgröße sehen. Für ein kleines Unternehmen kann schon ein Auftragsvolumen als riesiger Erfolg gelten, bei dem in einem internationalen Konzern noch nicht einmal Verträge unterzeichnet werden. Ebenso kann in vielen Bereichen Erfolg nur über eine längere Zeit festgestellt werden, wenn Ziele nicht so klar zu definieren sind, wie z.b. der Abschluss von soundso viel Verträgen. Wenn ich mir also meine persönlichen Kriterien setze, ab wann ich mit einem bestimmten Projekt erfolgreich bin, sollten diese bei Erreichen auch entsprechend gewürdigt werden. Andererseits sollte man den Flow dann auch nutzen: Erstens geht immer noch ein bisschen mehr und zweitens kann eine Erfolgswelle richtig beflügeln so überzeugt man Kunden und Partner leichter oder hat eben noch die Kraft, eine weitere Hürde zu nehmen. Zum Schluss: Was umfasst Ihrer Meinung nach den Begriff Karrieremanagement? Die klassische Karriere besonders zementiert in der deutschen Beamten-Laufbahn stirbt aus. albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 4 von 6
5 Heute wechseln die meisten regelmäßig ihren Job und Arbeitgeber und dies nicht nur aufgrund der erhöhten Anzahl von Zeitarbeit und befristeten Arbeitsverträgen. Viele befinden sich auch in Festanstellung auf latenter Jobsuche, Bewerbungsphase und Arbeitnehmerschaft sind nicht mehr so klar zu trennen. Die Karriereleiter bietet durch solche Jobwechsel viel mehr Chancen, Positionssprünge und zu machen und Gehaltserhöhungen zu bekommen. Außerdem arbeiten nur noch wenige in dem Bereich, den sie ursprünglich studiert haben. Verschiedene Jobs in diversen Branchen erfordern vom Arbeitnehmer ein flexibles Management seiner Karriere. Dabei gilt es vor allem, die eigenen Stärken und Talente zu entdecken und zu fördern. Wer dies im Job schafft, wird auch Karriere machen und Erfolg haben, womit wir wieder bei der vorherigen Frage wären. Wer sein Wissen permanent aktualisiert, seine Berufserfahrung gut dokumentiert, sich und seine Stärken geschickt präsentiert, der betreibt ein sinnvolles Karrieremanagement. Dabei muss es nicht immer um einen Aufstieg auf der Karriereleiter gehen. Auch andere Ziele z.b. mehr Freizeit, mehr Gestaltungsfreiheit, eine neue Herausforderung in einer anderen Branche können lohnenswert sehr sein. Vielen Dank für das interessante Interview. Zur Person: Pascal Tilgner, 26, studierte an der Uni Münster Mathematik gründete er zusammen mit Christoph Jost und Henning Peters die Jobbörse ABSOLVENTA in Berlin. Internet: albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 5 von 6
6 Diese Unterlage ist ein Service von: Der Karriereblog im Internet: Das Blog beschäftigt sich in den Beiträgen mit Themen rund um Beruf, Karriere und Bildung. Bodo Albertsen Karriere-Coach und Bewerbungstrainer in Hamburg/Lübeck. Schreibt seit Jahren Beiträge für Blogs. Diese Unterlage ist frei und steht unter einer Creative Commons-Lizenz. Namensnennung-Nicht kommerzielle Nutzung, Produktion: albertsen-training.de 2009 albertsen-training.de Hamburg/ Lübeck Seite 6 von 6
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