Freunde auf Samtpfoten

Transkript

1 Freunde auf Samtpfoten Was man über Katzen wissen sollte

2 Das neue Familienmitglied Katzen reagieren oft wie wir Menschen. Auch sie suchen Nähe und Geborgenheit. Gleichzeitig brauchen sie aber ihren individuellen Freiraum. Sie und Ihre Familie können ihr das ideale Umfeld und die nötige Atmosphäre bieten. Diese Broschüre gibt Ihnen Tipps und Hilfestellungen für den Umgang mit Ihrer Samtpfote. Wir wünschen ein langes, gesundes und glückliches Zusammenleben!

3 Inhalt: Was man über Katzen wissen sollte Anschaffung einer Katze (Was man bedenken sollte) Katzen und Kinder Vier Regeln für Kinder Katzen und andere Tiere Gefahren für die Katze

4 Was man über Katzen wissen sollte Wann darf ein Katzenbaby von der Mutter getrennt werden? Im Idealfall kann ein Katzenbaby zwölf Wochen bei seiner Mutter bleiben. Es braucht diese Zeit, um die ersten wichtigen Lebensregeln von seiner Mutter und seinen Geschwistern zu lernen. Dann kennt es auch soziale Spielregeln und ist genügend selbständig, um sich an eine neue Familie zu gewöhnen. So will die Katze wohnen Katzen sind Tiere, zu deren Naturell es gehört, herumzustreifen und zu jagen. Trotzdem kann sich eine Katze auch in einer Wohnung wohl fühlen. Ist die Katze tagsüber regelmäßig über ein paar Stunden lang allein, sollte man zwei Katzen anschaffen. Zusammen mit einem Spielkameraden lässt sich das Alleinsein besser überbrücken. Wo die Katze auch zuhause ist in der Stadt oder auf dem Land sie braucht nicht viel Platz, aber sie möchte viele Plätzchen: Ein Kissen auf der Fensterbank, eine Ecke auf dem Sofa, ein Körbchen, und wenn es geht ein Stück Balkon (bitte durch ein Netz sichern) oder ein Revier im Garten. Wieviel Zeit ist erforderlich? Eine halbe Stunde lang dauern Füttern, Pflege und Katzentoilette reinigen pro Tag. Aber natürlich braucht die Katze auch viel Zuneigung. Wann immer man Zeit hat und die Katze es zulässt sollte ausgiebig mit ihr gespielt und geschmust werden. Hinweis: Etwa 15 Stunden am Tag döst und schläft eine Katze. Wichtig für die Gesundheit Jährliche Impfungen und regelmäßige Wurmkuren beim Tierarzt. Kastration ab 4. / 5. Monat. Ihr Speiseplan Es sollte immer Trockenfutter bereitstehen, da eine Katze mehrmals am Tag kleine Portionen zu sich nimmt. Gern nimmt sie morgens und abends auch Feuchtfutter als Ergänzung an. Wenn ihre Katze zur Fülligkeit neigt, gibt es entsprechende Diätprodukte. Es wäre falsch, die Katze nur mit Frischfleisch zu ernähren, Mangelerscheinungen wären die Folge. Auch Hundefutter ist nicht geeignet. Ein Napf mit frischem Wasser muss immer bereit stehen!

5 Was die Katze sonst noch braucht Futter und Wassernapf, Kamm und Bürste, einen Kratzbaum, ein Körbchen zum hinein kuscheln, eine Transportbox und eine Katzentoilette. Die Toilette sollte an einem ruhigen Ort stehen. Ferner, wenn die Katze keinen Auslauf im Garten hat, einen Topf mit Katzengras. Es fördert die Verdauung. Kann man eine Katze erziehen? Erziehung ist nur bedingt möglich. Wichtig ist, bei Verboten immer den Namen zu nennen ( Moritz Nein ). Einmal verbotenes muss immer verboten sein. Ebenso wichtig ist das Loben, wenn die Katze etwas richtig gemacht hat. Bedenken Sie dabei bitte, das Katzen sehr intelligent sind, sie sehen es deshalb oft nicht ein, dass sie Regeln einhalten sollen, wenn kein Mensch zu sehen ist. Wie alt wird eine Katze? Wild lebende unkastrierte Katzen haben meist ein kürzeres Leben. Unsere gut gepflegten und kastrierten Hauskatzen können dagegen 15, manche sogar über 20 Jahre alt werden. Was ist im Urlaub zu tun? Katzen mögen keine Reisen und möchten am liebsten zu Hause bleiben. Sie brauchen jemanden der füttert und die Toilette reinigt. Auch für Streicheleinheiten und Zeitvertreib muss gesorgt werden. Fragen Sie rechtzeitig Nachbarn, Freunde oder Verwandte, ob sie dazu bereit sind. Stehen diese nicht zur Verfügung gibt es noch die Möglichkeit einen Catsitter zu engagieren oder die Tiere in einer Katzenpension unterzubringen. Was kostet eine Katze? Für geimpfte und ggf. kastrierte Hauskatzen bezahlt man bei der Katzenhilfe Hannover zwischen 30,00 und 60,00. Rassekatzen von einem Züchter können mehrere hundert Euro kosten. Bedenken Sie dabei bitte, dass es genug liebe und schöne herrenlose Katzen gibt, die ein Zuhause suchen. Die Zucht vergrößert die Katzenschwemme und somit die Not der wild lebenden Tiere. Für Futter + Streu müssen Sie mit monatlich 25,00 rechnen, leicht kann man aber auch das Doppelte ausgeben.. Weitere Kosten entstehen durch die jährliche Impfung und durch die regelmäßig erforderliche Entwurmung. Auch die einmalige Kastration muss bezahlt werden.

6 Anschaffung einer Katze Eine Katze in die Familie aufzunehmen muss gut überlegt sein, denn das Tier wird Sie die nächsten 10 bis 20 Jahre ihres Lebens begleiten. Vor dem Anschaffung einer Katze sollten Sie folgendes klären: Ist das Halten von Haustieren in der Mietwohnung erlaubt? Überlegen Sie sich, welche Katze zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt (Wohnungs- oder Freilaufkatze, junge oder ältere Katze)? Wird Ihre Katze regelmäßig mehrere Stunden am Tag alleine in der Wohnung sein? Wenn ja, empfiehlt es sich, eine zweite Katze aufzunehmen (gilt insbesondere für Wohnungskatzen). Bietet die Wohnung genügend Platz? Haben Sie daran gedacht, dass ein Balkon vernetzt werden muss? Wer kann diese Maßnahme ausführen?

7 Ferner ist zu beachten: Zwischen der 8. und 12. Woche beginnt die Mutterkatze alle Saugversuche ihrer Kleinen abzuwehren. Bis dahin hat sie ihnen die wichtigsten Lebensregeln beigebracht. Ein Chip oder die Tätowierung erleichtert das Wieder finden verloren gegangener Tiere und schützt vor dem Einsatz in Versuchslaboren. Leider werden Katzenbabys oft schon früher, ohne ihre Mutter, aufgefunden oder bei uns abgegeben. Dann ist es manchmal besser, sie vor der 12. Woche zu vermitteln. Es ist wichtig, dass Katzen artgerecht gehalten werden und in einem gut sozialisierten Umfeld aufwachsen. Jede Katze sollte beim Erwerb entwurmt sein und nach Möglichkeit Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen aufweisen. Die Impfungen werden in einen Impfpass bescheinigt. Wegen der verauslagten Pflege- und Tierarztkosten ist es üblich, für die Katze einen entsprechenden Betrag zu entrichten. Bitte lassen Sie Ihre Katze bzw. Ihren Kater frühzeitig kastrieren und tätowieren oder chipen: Die Kastration sorgt für ein längeres gesünderes Leben der Tiere und verhindert die ungehemmte Vermehrung.

8 Katzen und Kinder Viele Kinder wünschen sich eine Katze. Aber sie ist kein Spielzeug, das man schnell im Laden kauft und später in irgendeiner Kiste verschwinden lässt. Die Katze braucht ein liebevolles Zuhause und muss ihr Leben lang artgerecht gehalten und versorgt werden. Ab wann kann ein Kind für die Katze sorgen? Wichtig ist immer: Auch die Eltern müssen eine Katze haben wollen! Mit der alleinigen Verantwortung ist ein Kind, auch wenn es schon sieben oder acht Jahre alt ist, überfordert. Das heißt nicht, dass es in diese Verantwortung nicht hineinwachsen kann. Das Kind soll allmählich lernen, mehr und mehr für sein Tier zu sorgen. Wie lernen Kinder, richtig mit der Katze umzugehen? Kleine Kinder nähern sich Tieren oft mit hektischen Bewegungen. Das irritiert vor allem Katzen und kann sie auf Dauer scheu machen. Deshalb sollte ein Kind möglichst früh lernen, richtig mit der Katze umzugehen. Hier ist das Vorbild der Eltern ganz wichtig. Also sich gemeinsam mit dem Kind der Katze nähern und die Entscheidung dem Tier überlassen, ob es gerade spielen möchte oder gestreichelt werden will. Kinder lernen, die Katze zu beobachten und ihre Sprache zu verstehen. Sie gibt Signale, wenn sie schmusen möchte, indem sie beispielsweise auf einen zukommt und zärtlich um die Beine streicht oder mit dem Köpfchen stupst. Welche Katze fürs Kind und ab welchem Kindesalter? Fast alle Katzen lieben Kinder, wenn sie als Kätzchen ins Haus kommen. Hauskatzen sind in der Regel robuster und pflegeleichter als Rassekatzen. Kastrierte Katzen sind anhänglicher und gehen weniger auf Wanderschaft. Wenn eine Katze neu ins Haus kommt, sollten die Kinder

9 4 Regeln für Kinder (und Erwachsene) 1) Mach dich kleiner! Gute Freunde sollten sich nahe sein. Also lege, knie oder hocke dich auf den Boden, wenn ihr spielen wollt. Dann sieht die Katze dich nicht als ein bedrohliches Riesenwesen, sondern als einen etwa gleich großen Spielgefährten. 2) Gib ihr guten Halt! Wenn du sie hochheben willst, dann nimm sie bitte richtig hoch! Pack sie nicht einfach an den Beinen. Und ziehe sie nie am Nackenfell hoch das darf nur die Katzenmutter bei ihren Jungen. Du nimmst die Katze am besten so: Mit einer Hand greifst du hinter die Vorderpfoten, die andere legst du unter den Po und hebst sie an, so dass sie sicher an deinem Oberkörper lehnt. 3) Finde immer den richtigen Ton! Katzen sind keine Stofftiere, sondern lebende Wesen, auf die wir Rücksicht nehmen sollten. Da die Katze ein empfindliches Gehör hat, sprich leise mit ihr. Knall nicht mit den Türen. Auch laute Musik mag sie nicht. Setz bitte Kopfhörer auf, dann wird sie sich sogar an dich kuscheln, während du zuhörst. Erschrecke sie nie. Mache keine hektischen Bewegungen. Weck sie auch nicht auf, wenn Sie schläft oder döst. Sie will ihre Ruhe (Katzen schlafen und dösen bis zu 15 Sunden pro Tag). Danach hat sie dann wieder Lust zu spielen und zu toben. 4) Pass auf, dass es ihr gut geht! Sie will ausgewogen und artgerecht ernährt werden. Frisches Wasser muss immer zur Verfügung stehen. Katzen mögen keine schmutzigen Näpfe und keine ungepflegte Katzentoilette, achte auf Sauberkeit. Auch sonst solltest du aufpassen, dass deiner Katze nichts passiert. Das Spielzeug darf nicht zu klein sein, sonst verschluckt oder zerbeißt sie es vielleicht. Achte auf Wollfäden und gekippte Fenster sie können lebensgefährlich sein. Als Spielzeug sind Tischtennisbälle und alles was kullert und rollt oder Katzenspielzeug aus dem Handel am besten geeignet. Bitte achte darauf, dass du kein Spielzeug aus echtem Fell kaufst.

10 Katzen und andere Tiere Hund und Katz? An größere Tiere z. B. Hunde kann man Katzen meist gewöhnen, wenn man mit Ruhe und Geduld vorgeht. Insbesondere junge Katzen gewöhnen sich sogar recht gut an Hunde, so dass sogar dicke Freundschaften entstehen können. Kleintiere? Kleintiere wie Hamster, Mäuse und Vögel werden dagegen als Beute angesehen und sollten deshalb nicht im selben Haushalt wie die Katze leben. Größere Katzen sind auch eine Bedrohung für kleinere Kaninchen und Meerschweinchen. Außerdem werden oft auch Fische in Teichen oder nicht abgedeckten Aquarien geangelt. Wildtiere? Der Jagdtrieb ist den Katzen angeboren und kann nicht unterdrückt werden! Maßnahmen zur Reduzierung des Jagderfolges: Die wirkungsvollste Maßnahme ist - vom kompletten einsperren einmal abgesehen - ein nächtliches Ausgehverbot. Damit lässt sich die Beute einer Katze, so die britischen Forscher, um 80 Prozent verringern. Der beste Schutz für Vögel ist eine Baummanschette um große Stämme, zum Schutz der Nester, sowie eine dichte Dornenhecke mit Beeren. Glöckchen am Halsband haben sich als relativ nutzlos erwiesen. Sie warnen zwar die Mäuse, nicht aber die besonders gefährdeten Jungvögel. Gutes Futter ist wichtig, hält die Katzen aber auch nicht vom Jagen ab. Auch die Anschaffung einer Rassekatze hilft nicht, auch diese jagen gern.

11 Gefahren für die Katze Das Katzenleben ist sehr gefährlich, daher sollten sie, als verantwortungsbewusster Halter, für die Sicherheit ihres Tieres sorgen. Die nachfolgende Tabelle gibt Hinweise worauf man achten sollte. Balkone und offene Fenster Elektroherd mit heißen Platten Giftpflanzen im Haushalt und im Garten Haushaltschemikalien Kabel Kippfenster Kühlschrank Medikamente Rohes Fleisch Schnüre und andere verschluckbare Gegenstände Schwere herabfallende Gegenstände Schwimmbäder, Regentonnen Straßenverkehr Teebaumöl Treppen Trockner Zuschlagende Türen und Fenster Absturzgefahr Verbrennungsgefahr Vergiftung Vergiftung Stromschlag Einklemmen - kann tödliche Folgen haben Erfrieren Vergiftung Gefahr der Übertragung von tödlichen Krankheiten Magen- und Darmprobleme (kann tödlich sein!) diverse Verletzungen Ertrinken Überfahren Für Katzen sehr giftig Stürze Hitzschlag Einklemmen

12 Wir danken dem Internet: für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieser Broschüre