6-10 KLIMA KLIMAGESCHICHTE SACH INFORMATION KLIMAGESCHICHTE DER ERDE EISZEITEN JÜNGSTE KLIMAGESCHICHTE
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- Klaus Pfaff
- vor 7 Jahren
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1 SACH INFORMATION Klima sind Wetterparameter wie Temperaturen, Niederschlag, Luftdruck usw., die über mehr als 30 Jahre für eine Region gelten. Wetteraufzeichnungen, Grundlage unserer jüngsten Klimageschichte, gibt es seit Informationen über längst vergangene Zeiten finden Wissenschaftler in Klimaarchiven wie Pollen, Eisbohrkernen und Baumringen. DER ERDE Tiefsedimentbohrungen belegen, dass das Klima in den letzten 2,3 Mio. Jahren 20 Mal mit langsamen Übergängen zwischen Kalt- und Warmzeiten gependelt hat. Belegt ist ein sprunghafter Wechsel vor gut Jahren: Es herrschte in Mitteleuropa, dank drei Grad plus zur Durchschnittstemperatur, afrikanisches Klima. Plötzlich, innerhalb eines Jahrzehnts, sank die Durchschnittstemperatur für 70 Jahre um 14 C um dann genauso ruckartig wieder zu steigen. Die Wissenschaft macht drei Faktoren für die Temperaturschwankungen verantwortlich: Die Neigung der Erdachse weicht in rund Jahren um 2,3 C ab. Die Erde trudelt in rund Jahren einmal um sich selbst. Und die Erdbahn um die Sonne wechselt periodisch von einem Kreis zu einer Ellipse. EISZEITEN Solange die Polkappen frei von Eis oder Festland waren, sorgten warme Meeresströmungen vom Äquator für eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf der Erde. Durch die Drift der Kontinente werden diese Strömungen verändert und es kommt zu großen Temperaturunterschieden. Drei Grad weniger zur Durchschnittstemperatur erzeugte die letzte Eiszeit vor rund Jahren. Halb Europa lag unter einer Eisdecke begraben. Die letzten Eiszeiten dauerten rund Jahre, dazwischen gab es Warmzeiten von bis Jahren mit Durchschnittstemperaturen von heute oder darüber. Aber selbst in den Eis- und Warmzeiten blieben die Temperaturen nicht konstant. JÜNGSTE Erst seit der letzten Eiszeit hat sich das Klima beruhigt. Im letzten Jahrhundert stieg die globale mittlere Temperatur jedoch um 0,6 C. Die 1990er gelten als das wärmste Jahrzehnt und 1998 war das wärmste Jahr seit dem Temperaturen systematisch gemessen werden. Untersuchungen von Die letzte Eiszeit liegt ca Jahre zurück, halb Europa war unter einer Eisdecke begraben. INFO SERVICE: Erklärungen und didaktische Hinweise zum Thema Wetter und verschiedenen Klimazonen finden Sie auch Im Ordner Klima, Kapitel Wetter und Kapitel Vegetationszonen. In den letzten 70 bis 100 Jahren lässt sich ein dramatischer Rückgang der Gletscher beobachten, auch in Österreich. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 3.10
2 SACH INFORMATION Eisbohrkernen brachten ein aufschlussreiches Ergebnis: In den vergangenen Jahren wurde es wärmer, wenn die CO 2 - Konzentration in der Atmosphäre stieg und kälter, wenn sie sank. Im 20. Jahrhundert nahm der CO 2 -Gehalt in der Atmosphäre um 30% zu. ZUSAMMENFASSUNG: Klimageschichte bewegt sich in und Mio. Jahren, weshalb ein Menschenleben zu kurz ist um Veränderungen wahrzunehmen. Seit der Industrialisierung greift der Mensch jedoch massiv in das Klima ein. CO 2 aus Quellen (Erdöl, Erdgas und Kohle) sowie aus Senken (Ozeane, Wälder, Böden) wird in gewaltigen Mengen in die Atmosphäre freigesetzt. In den UN- Klimakonferenzen konnte man sich nur auf minimale Reduktionen von Treibhausgasen einigen. Einsparungen in der Industrie werden jedoch regelmäßig von Kleinverbrauchern und Verkehr ausgeglichen oder übertroffen. INFO SERVICE: Klimaerwärmung und seine Folgen werden auch im Ordner Klima, Kapitel Veränderung Treibhaus Erde behandelt und erarbeitet. Mehr zum Thema Klimabündnis finden Sie unter Erdöl: In cirka 100 Jahren wird das Schwarze Gold nicht mehr zu fördern sein und die großflächigen Industrieanlagen ohne neuen Verwendungszweck werden zu Relikten einer überholten Wirtschaftsweise zählen. WARUM KONFERENZEN IN RIO UND KYOTO? Mit 95%iger Wahrscheinlichkeit ist der Temperaturanstieg NICHT natürlich, sondern vom Menschen gemacht. Die anthropogen freigesetzten natürlichen Treibhausgase greifen die natürlichen CO 2 Quellen Erdöl, Erdgas und Kohle an. Gleichzeitig wird in Senken (Ozeane,(Regen)Wälder und Böden) gebundenes CO 2 durch Erwärmung (Auftauen von Permafrostböden usw.) oder Brandrodung in die Atmosphäre freigesetzt. Schwefelpartikel des Schwefeldioxides könnten zwar als Sonnenschutz fungieren, gekoppelt mit Stickstoffverbindungen entsteht jedoch Saurer Regen, der zum Waldsterben beiträgt. Die Einflüsse des Menschen auf das Klima, die Schadstoffverfrachtungen über Landesgrenzen, weltweite Schäden durch Hochwasser, Stürme usw., sowie prognostizierte Wasserknappheit und der Anstieg des Meeresspiegels, haben zu den UN-Klima-Konferenzen in Rio und Kyoto geführt. In Kyoto einigten sich die Industriestaaten auf eine Reduktion von sechs Treibhausgasen zwischen 2008 bis 2012 um minus 5,2% gegenüber Der Zwischenstand ist ernüchternd auch Österreich ist weit davon entfernt.verminderungen in der Industrie wurden durch steigende Werte bei Kleinverbrauchern speziell im Verkehr zunichte gemacht, weshalb Biosprit in Österreich staatlich gelenkt zum Einsatz kommen soll ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG Das Klima auf dieser Erde veränderte sich im Laufe der Geschichte immer wieder. Im Quartär, dem zweiten Abschnitt der Erdneuzeit, wechselten sich Eis- und Warmzeiten (= Zwischeneiszeiten) immer wieder ab. Während der Eiszeiten bedeckten riesige Gletscher weite Teile der Nord- und Südhalbkugel.Viele Arten zogen sich vor den unwirtlichen Witterungseinflüssen in Äquatornähe zurück, nur Tiere, die besonders an die Kälte angepasst waren, wie das Wollnashorn oder das Mammut mit ihrem dicken Fell und der isolierenden Speckschicht unter der Haut, konnten überleben. Vor ca Jahren lebte der moderne Mensch (Homo sapiens) auch im eiszeitlichen Europa. Er jagte Säugetiere. Das Rentier war die bevorzugte Jagdbeute. Man spricht sogar von der Rentierzeit. Ein ausgewachsenes Rentier kann bis zu 200 kg wiegen, es liefert: bis zu 100 kg wertvolles, wohlschmeckendes Fleisch, Knochen und Geweihe für Waffen und Werkzeuge, Sehnen und Nervenstränge um Riemen herzustellen. Auch heute noch verwenden die Lappen viele Teile vom Rentier. Die Rentiere lebten in Herden von mehreren Hundert Tieren und waren daher leichte Beute. Zur Erinnerung an erfolgreiche Jagden war die Darstellung des Rentiers ein beliebtes Motiv auf Werkzeugen oder Kleinplastiken. Auf Wandmalereien finden sich jedoch kaum Abbildungen. Möglicherweise war das Rentier eine derart einfache Beute, dass es nicht nötig war einen Jagdzauber auszusprechen. Bisons und Mammuts hingegen findet man sehr häufig auf den Abbildungen der eiszeitlichen Menschen. Nachdem sich das Klima vor etwa Jahren wieder erwärmte, starben viele der bis dahin so erfolgreichen Arten aus, der Mensch jedoch breitete sich über die ganze Erde aus. Das Bison, ein Säugetier der späten Eiszeit, findet sich häufig auf Abbildungen des eiszeitlichen Menschen. Einen nicht unerheblichen Einfluss hat das Eis auch auf die klimatisch bedeutsame ozeanische Zirkulation. Die Bildung von Eis entzieht dem Ozean Süßwasser und erhöht damit den Salzgehalt des Meerwassers, während beim Schmelzen von Eis der Salzgehalt gesenkt wird. LERNZIELE: SchülerInnen lernen die Kraft des Wasser und des Eises anhand eines einfachen Versuches kennen. Die SchülerInnen erkennen, dass sich das Klima auf der Erde verändert hat und erfahren welche Lebewesen damals gelebt haben. Wasser und Eis haben eine enorme Kraft. Anhand der beschriebenen Versuche bekommen die SchülerInnen einen Eindruck davon. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 3.10
4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG GESTEIN SPRENGEN ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: 20 Minuten. MATERIALIEN: verschiedene Steine,Tiefkühlsackerl, Wasser, Joghurtbecher, Proben müssen eingefroren werden. KOSTEN: keine. Um Gestein zu sprengen, gibt man verschiedene Steine in Joghurtbecher, füllt diese mit Wasser und lässt sie einen Tag stehen. UMSETZUNG: Verschiedenste Steine sammeln und auf ihre Struktur untersuchen. Danach die Steine in die Joghurtbecher legen und mit Wasser anfüllen, mindestens einen Tag stehen lassen bis sich jede Pore mit Wasser vollgesogen hat. Dann noch feucht in die Tiefkühlsackerl geben und einfrieren. Nach dem Auftauen die Ergebnisse beobachten. Bei welchem Gestein haben sich kleine Teilchen abgesprengt? Welches schaut unverändert aus? Danach in Tiefkühlsackerl geben und einfrieren. Was kann man nach dem Auftauen beobachten? BODENPROBEN UNTERSUCHEN ORT: Schulgarten, Umgebung der Schule. ZEITAUFWAND: 30 Minuten. MATERIALIEN: Lupen, Gläser zum Sammeln, Kunststofftischtuch. KOSTEN: keine. Einblick in die Urgeschichte und damit auch in die Klimageschichte Niederösterreichs kann man im Landesmuseum in St. Pölten und im Krahuletz-Museum in Eggenburg gewinnen siehe Ordner Exkursion. UMSETZUNG: Die Bodenproben sorgfältig sortieren und auf das Kunststofftischtuch aufschütten. Lebewesen ins Freie bringen, danach die Bodenteilchen sorgfältig auf Muschelstückchen oder Fossilien untersuchen. Besonders in sandigen Böden stößt man öfter auf Muschelschalenteilchen ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
5 ARBEITSBLATT MACH MIT MURLI EINEN AUSFLUG IN DIE VERGANGENHEIT! Vor Jahren war es dort, wo du heute lebst, sehr kalt. Man nennt diese Periode Eiszeit. Schau dir die Höhlenzeichnung genau an. Welche Tiere sind abgebildet? Was zeigt diese Malerei? Was könnte damals passiert sein bevor der Maler diese Zeichnung gemacht hat? ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 3.10
6 ARBEITSBLATT Vorkommen: Die Mammuts lebten in kalten Klimazonen. Sie zogen nach Norden als die Gletscher der Eiszeit zurückgingen. Hier stellt dir Murli ein Tier vor, das vor Jahren ausgestorben ist. Es sieht aus wie ein Elefant, hat jedoch ein langes, dickes Fell. Stell dir vor, solche Tiere hat es auch in Niederösterreich gegeben! Hier findest du einen Steckbrief von dem Eiszeitriesen. Aussehen: Die Riesen der Eiszeit konnten über vier Meter hoch werden und besaßen bis zu fünf Meter lange Stoßzähne. Wollmammuts wogen bei einer Schulterhöhe von zwei bis drei Metern bis zu sechs Tonnen. Sie hatten lange, gebogene Stoßzähne, ein dichtes Fell aus langen Haaren, eine sehr dicke Haut mit einer isolierenden Fettschicht und einen Fetthöcker am Nacken, in dem sie Nährstoffe speichern konnten. Feinde: Der größte Feind des Mammuts war wohl der Mensch.Von den frühen Jägern wurde es unerbittlich gejagt. Das Mammut war eine wichtige Nahrungsquelle und gehörte zu der bevorzugten Jagdbeute. Wenn die Jäger im Herbst erfolgreich waren, konnten sie beträchtliche Vorräte für den Winter anlegen. Mit dem Fleisch eines fünf Tonnen schweren Riesen hatten die Bewohner eines Dorfes Nahrung für mehrere Monate. Auch das Mammutelfenbein war wertvoll. Man fertigte Haushaltsgegenstände und Kunstobjekte daraus an. Die Wolle der Rüsseltiere diente zum Stricken und Nähen von Kleidung. Wie Mammuts lebten: Wie bei den heutigen Elefanten lebten Mutter- und Jungtiere in einer Herde. Die Bullen streiften als Einzelgänger umher und lieferten sich erbitterte Kämpfe. Mammuts ernährten sich von Moosen, Flechten, Riedgras, Blumen und Kräutern der arktischen Steppe ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
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