Jürgen Rossegger. Wissen um Geld. Eine Ressource, die sich bei Gebrauch vermehrt
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- Margarethe Giese
- vor 8 Jahren
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1 Wissen um Geld Eine Ressource, die sich bei Gebrauch vermehrt
2 2 Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urhebergesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt im Besonderen für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme. Es ist deshalb nicht gestattet, Abbildungen und Texte zu verändern oder zu manipulieren. Auch die Weitergabe an Dritte ist ohne Zustimmung des Verlages nicht erlaubt. Hinweis an die Leser: Alle Beispiele, Informationen, Anregungen und Tipps basieren auf den Erkenntnissen sowie der Gesetzeslage zum Zeitpunkt der Drucklegung und wurden mit der größtmöglichen Sorgfalt zusammengestellt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die gewählten Beispiele allgemein übertragbar sind. Trotz aller Sorgfalt sind Fehler jedoch nicht ganz auszuschließen. Weil sich in Einzelfällen und durch Änderungen von Gesetzen und Vorschriften eventuell andere Umstände ergeben können, ist jedoch eine Haftung von Verlag und Autor für Vermögensschäden aus der Anwendung der hier erteilten Ratschläge ausgeschlossen. Auch können Autor und Verlag weder eine Garantie noch irgendeine Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die auf fehlerhafte Angaben in diesem Buch zurückzuführen sind, übernehmen. Die UrheberInnen der in diesem Buch enthaltenen Sprüche, Zitate und Aphorismen sind genannt. Fehlen sie, dann waren sie nicht eindeutig feststellbar. Das gilt auch für Spruchweisheiten aus dem Volksmund und für Neuformulierungen alter oder zu langer Sprüche. Die hier vorgestellten Unternehmenskonzepte sind als Denkanstöße zu verstehen. Wir weisen daraufhin, dass alle Geschäftsmodelle im Internet einem schnellen Wechsel unterliegen. Deshalb ist größte Sorgfalt von Nöten. Verlag und Autoren fordern mit diesem Buch nicht dazu auf, sich ohne entsprechende Kenntnisse selbstständig zu machen. Vor diesem Schritt ist es notwendig, sich ausreichend zu informieren und ggf. mit Steuerberatern, Rechtsanwälten und den zuständigen Kammern zu sprechen. Alle in diesem Buch vorgestellten Geschäftsmodelle sind Beispiele. Deshalb übernehmen Verlag und Autoren keine Erfolgsgarantien oder jede andere Form von Gewährleistungen. Der Leser ist für sein Handeln ausschließlich selbst verantwortlich. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Verlages. Jürgen Rossegger 1. Auflage; 2010
3 3 Wissen um Geld Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch. Georg Bernhard Shaw ( ) irischer Dramatiker
4 4 Über Geld spricht man nicht Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich nun endlich Taten sehen. Goethe Über Geld spricht man nicht, Geld hat man lehrt ein ignorantes Sprichwort. Würden die Menschen mehr über Geld sprechen, könnten sie damit viel leichter und bewusster umgehen. Überdies würden sie nicht alles glauben, was ihnen sogenannte Finanzexperten versprechen. Somit wären sie auch besser vor dreisten Abzockern, die sie um ihr Geld bringen wollen, geschützt. Damit meine ich nicht nur Anbieter obskurer Kapitalanlagen, sondern auch viele staatlich geförderte Sparformen, die angeblich unser aller Wohl im Alter im Auge haben. Dass sie eher die Kassen der Anbieter füllen und weniger die Sparkonten der Sparer, wird allgemein als normal hingenommen. Deshalb überrascht mich eine solche Feststellung keineswegs mehr: 30 Milliarden Euro oder umgerechnet 810 Euro pro Familie gehen den Bundesbürgern pro Jahr durch schlechte oder falsche Finanzberatung verloren.
5 5 Wissen um Geld Das sagt das Bundesverbraucherministerium in einer Studie, die im Dezember 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Nun gut, 810 Euro sind 810 Euro. Doch unterschätzen Sie hier nie das Gesetz der Zahl. Ein heute 30-Jähriger, der bis zum Rentenalter auf 810 Euro jährlich verzichtet, verzichtet auf mehr als Euro (bei 5 % Zinsen). Das ist alles andere als ein Pappenstiel und zeigt, wie Ernst wir Zahlen nehmen sollen, inbesondere dann, wenn es um unser Geld geht. Eine Empfehlung mit Tücken. Die Finanzkrise hat bei vielen Anlegern nicht nur das Vertrauen zerstört, sondern auch ihre Depots. Verluste von mehr als 50 Prozent waren eher die Regel und weniger die Ausnahme. Kapital, was später für den Ruhestand benötigt wurde, ist somit nicht mehr dar. Das wirft natürlich die Frage auf, wo diese viele Geld geblieben ist? Geld verschwindet nicht einfach so. Es wird nur umverteilt, insofern stellt sich im Sinne einer Ursachenforschung die Frage, wohin es gekommen ist. Man muss nicht lange suchen, um es zu finden. Bei der Finanzkrise handelt es sich streng genommen um das Platzen einer Kreditblase. Das Geld wurde bereits in den vergangenen Jahren ausgeben. Kredite, die aufgenommen wurden und direkt in Form von Ausgaben das Wirtschaftswachstum darstellten. So verhinderten viele Staaten, allen voran die USA, eine Rezession. Das ist für die Wiederwahl von großer Bedeutung. Wer wählt schon einen Präsidenten, wenn die Bürger vor Sorgen nicht in den Schlaf kommen. Die Umverteilung des Geldes fand daher in die Vergangenheit statt, deshalb finden wir es in der Gegenwart nicht mehr. Es muss also neu verdient werden, damit wir es wieder in unseren Händen halten dürfen (können). Im Zuge dieser Krise mussten sich viele Anleger vorwerfen lassen, dass sie selbst Schuld tragen an ihren Verlusten, weil sie sich auf riskante Geldanlagen eingelassen haben. Sie haben etwas gekauft, was sie nicht verstanden, so die irrige Meinung der Mahner und Kritiker.
6 6 Deshalb war man sich allerorts schnell einig, dass eine der Lehren aus der Finanzkrise ist: Niemand sollte sein Geld in etwas investieren, das er nicht versteht. Diese Empfehlung zielt meines Erachtens ins Leere. Wenn Anleger nur das kaufen und unterschreiben, was sie inhaltlich verstehen, dann gäbe es kaum einen Markt für Lebens- und Rentenversicherungen oder Bausparverträge. Diese Produkte stehen nicht gerade in dem Ruf, zur Finanzkrise beigetragen zu haben. Gemeinhin gelten sie als konservativ und damit als sichere Geldanlage. Aber welcher Kunde versteht schon, wie sie funktionieren? Wer weiß denn wirklich, aus welchen Quellen sich die Verzinsung einer Lebensversicherung speist. Was ist davon echt und was ist rein kalkulatorisch? Hinzu kommen die vielen Einschränkungen seitens der Versicherungsgesellschaften, die hier dezidiert festlegen, wann, wie und warum überhaupt sie im Falle eines Falles zur Kasse gebeten werden können. Auch wenn das Geld einer Lebensversicherung noch immer dem Kunden gehört, sind ihre Möglichkeiten der Einflussnahme mehr als begrenzt. Die Gesellschaft und nicht ihre Versicherten entscheiden, zu welchen Bedingungen über dieses Geld verfügt werden darf und kann. Es ist an der Zeit für Veränderungen. Doch solange Hochfinanz und Politik eigenständig Entscheidungen treffen, ohne das wir als Anleger darauf Einfluss nehmen können, solange wird es keine tiefgreifende Veränderungen geben. Dabei gab es in der Geschichte der Deutschen oft ähnlich gelagerte Situationen, die mit einem einfachen Gesetz entschärft wurden. Sehr zum Wohle der Verbraucher. So ein bemerkenswerter Tag war z. B. der 23. April Da wurde ein Reinheitsgebot für Bier verfügt, das noch heute gilt. Nötig wurde dieser Erlass, weil jedermann Bier nach eigenem Gusto brauen durfte, so wie heute die Finanzindustrie eigene Produkte erstellt und anbietet. In der Folge gab es mehr Bierpanscher als seriöse Bierbrauer. Diese Entwicklung führte sogar zum Tode vieler Biertrinker, weil es die Bierpanscher mit der besagten Reinheit nicht so genau nahmen.
7 7 Wissen um Geld Allerorts formierte sich Widerstand. Selbst von der kirchlichen Kanzel donnerten die Prediger gegen die Bierpanscher. Und in der Opferpfalz finden sich noch heute Grabsteine mit altdeutschen Warnungen: Am jüngsten Tag wird mancher schawen, wasa er hier für ein Bier geprawen oder Bet, Wandersmann, drei Vaterunser! Hier liegt ein arger Bierverhunzer. Was man vor 500 Jahren Bier nannte, hatte mit dem, wie wir es heute kennen, so gut wie nichts zu tun. Von den Grundbestandteilen, die heute jeder Bierbrauer verwenden muss, wurde mit einiger Verlässlichkeit nur das Wasser benutzt. Statt Gerste, Weizen oder Hafer nahmen Bierpanscher schon mal Bohnen, Erbsen oder Hirse. Um den schlechten Geschmack von sauer gewordenem Bier zu überdecken, mischten sie weitere nicht näher zu definierende Stoffe, wie Kreide, Ochsengalle, Pech, Schlangenkraut, usw. ins Bier. Dass ein solcher Giftcocktail der Gesundheit alles andere als zuträglich ist, muss wohl nicht betont werden. Deshalb sah sich der bayerische Herzog Wilhelm IV aus Ingolstadt genötigt, die Inhaltsstoffe des Bieres ein für allemal festzuschreiben, und zwar mit dem Reinheitsgebot vom 23. April In der Analogie zum Geld würde ein Reinheitsgebot endlich für einen Befreiungsschlag sorgen. Dann nämlich wären alle Anbieter verpflichtet, Produkte anzubieten, die mehr auf das Wohl der Anleger zielt, als auf die Brieftasche der Finanzindustrie. Überdies wären die Anleger viel eher in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen, weil durch die Reinheit der Angebote ein Vergleich um ein vielfaches einfacher wird.
8 8 Solange es noch kein Reinheitsgebot für Kapitalanlagen gibt, solange ist der Einzelne auf sich selbst gestellt. Die beste Form, sich vor falschen Anlagen zu schützen ist Information. Diese Information finden Sie z. B. in meinem Buch: Hauptsache Eigentum (ISBN Nr ) erhältlich in allen Buchhandlungen.
9 9 Wissen um Geld Auf dass wir alle Reich werden Hoffnung ist eine Art Glück, vielleicht das größte Glück, das diese Welt bereit hat. Samuel Johnson Finanzkrise, Weltwirtschaftskrise, Klimakatastrophe, Irak- und Afghanistan-Krieg, etc. pp. Man muss schon ganz schön mutig sein, morgens zum Frühstück die Zeitung zu lesen, angesichts der vielen Katastrophen. Wer sich selbst kasteien möchte, der findet in den Nachrichten viele Möglichkeiten. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Denn neben dem vielen Elend auf dieser Welt gibt es auch durchaus positive Dinge zu vermelden. Die sind zwar selten, aber es gibt sie durchaus. So war es z. B. noch nie so einfach, ein Vermögen aufzubauen, vorausgesetzt, es fehlt nicht an der Bereitschaft. Diese Bereitschaft scheint vorhanden zu sein, wie das Sparverhalten der Deutschen eindrucksvoll belegt. Danach werden immer mehr Gelder auf die hohe Kante gelegt, um u. a. fürs Alter vorzusorgen. Das Geldvermögen der Deutschen Entwicklung des Vermögens privater Haushalte in Milliarden Euro 3515,1 4202,8 4412,9 2563,6 10,8 32,7 87,1 151,3 268,1 482,1 758,5 1132,4 1536, (Quelle: Statistisches Bundesamt; Zahlen bis 1959 ohne Saarland und Berlin-West; von 1991 an: Gesamtdeutschland)
10 10 Allerdings hat die Finanzkrise deutlich gezeigt, dass Sparen ein durchaus gefährlicher Prozess ist. Zum einen, weil geringe Renditen durch die Geldentwertung in Form einer Inflation aufgezehrt werden. Zum anderen, weil höhere Renditen höhere Risiken zur Folge haben. Im schlimmsten Fall können Anleger ihr gesamtes Kapital verlieren. Nur beispielhaft möchte ich einen Blick auf die Aktienmärkte werfen. Der Leitindex der Deutschen Börse, der DAX, hat sich in den letzten 10 Jahren alles andere als beständig gezeigt. Phasen steigender Kurse wurden immer wieder jäh durch extreme Kursverluste abgelöst. Selbst Börsenmanager wurden eines besseren belehrt. Ihre stereotypische Empfehlung: Man muss Aktien nur lange genug liegen lassen, dann gewinnt man immer, stimmt so nicht mehr. Ein Anleger, der z. B sein Geld auf im DAX notierte Aktien setzte, steht heute mit leeren Händen dar. Das Kapital blieb ihm zwar erhalten, doch verdient hat er mit seinem Einsatz so gut wie nichts. Kursverlauf deutscher Aktien von 2000 bis
11 11 Wissen um Geld Für einen Anleger jüngeren Alters ist eine solche Entwicklung unschön, aber nicht lebensbedrohend. Rentner, die sich mit Aktien eine Zusatzrente aufbauten, sind weitaus stärker betroffen von den Auf und Abs an den Börsen. Sie haben buchstäblich keine Zeit mehr, Schwankungen auszusitzen. Sie brauchen ihre monatliche Rente, um über die Runden zu kommen. Wer alle fünf Sinne beisammen hat, kann und darf deshalb eine Aktie nie als ideale Altersvorsorge anpreisen. Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, das Geld zu mickrigen Zinsen aufs Sparbuch zu legen. Hier droht in der Regel kein Verlust, doch reichen die Zinsen nicht aus, um die Inflationsrate aufzufangen. Somit wird eines deutlich: In diesen Zeiten die richtige Altersvorsorge zu finden, wird zu einem immer größeren Problem. Selbst die angeblich so sicheren Lebensversicherungen können sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Auch sie legen das Geld ihrer Sparer in sicheren Wertpapieren an und erhalten, genauso wie der Banksparer, nur wenig Zinsen. Insofern darf langfristig davon ausgegangen werden, dass Renditen von fünf Prozent und mehr nicht mehr möglich sein werden. Die Finanzwelt will uns glauben lassen, dass die schlimmste Finanzkrise seit 80 Jahren nur von vorübergehender Natur ist. Schon bald werden die Aktienkurse wieder steigen und dann können sich die Anleger auf satte Gewinne einstellen, so das Credo der Branche. Hier ist wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Ich teile diese Meinung nicht. Die Finanzkrise, die die Welt derzeit erlebt, unterscheidet sich extrem von allen anderen Krisen, die uns seit Kriegsende begleitet haben. Zum einen haben wir es hier mit einer Vertrauenskrise zu tun. Die Bürger haben jahrzehntelang ihr Geld den Mana-
12 12 gern des Geldes, also Banken, Fonds- und Versicherungsgesellschaften, anvertraut. Nun müssen sie erkennen, dass niemandem mehr zu trauen ist. Viele Anleger suchten sichere Papiere und erhielten Schrottpapiere. Nun unterstützt der Staat die Banken, weil sie systemrelevant sind. Die Anleger, die von diesen Banken um ihr Geld geprellt wurden, erhalten indes keinen Cent zurück. Kein Wunder also, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Sachen Finanzen und Staat zerrüttet ist. Zum anderen haben wir es mit einem weitaus größeren Problem zu tun. Die Finanzkrise offenbart, dass das bisherige Geldschöpfungssystem, also mit Geld Geld zu verdienen, ausgedient hat. Ein Blick hinter den Kulissen zeigt doch, dass die Renditen, die uns jahrzehntelang aufgetischt wurden, nur durch trickreiche Geldgeschäfte möglich wurden. Dahinter stand also keine Wertschöpfung im Sinne von Warenhandel und Dienstleistung, sondern nur der Austausch von Geld. Eine Welt, die nur Papiergeld gegen Papiergeld tauscht, muss damit zwangsläufig kollabieren. Nur echt verdientes Geld durch Arbeit, Produktion, Wissensvermittlung, etc. pp. wirkt nachhaltig. Und genau diese Wertschöpfung hat es nicht mehr gegeben. Deshalb musste das System zusammenbrechen. Das es dennoch nicht zu einem Totalzusammenbruch gekommen ist, ist nur dem Umstand geschuldet, dass die Politik mit dem Geld ihrer Staatsbürger, dieses mit Verlaub, korrupte System vorübergehend gerettet hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich das neue Finanzsystem entwickeln wird. Ich hege den leisen Verdacht, dass wir uns alle auf große Veränderungen werden einstellen müssen. Denn gerettet wurde nichts. Der Versuch der Protagonisten, das Finanzsystem zu stabilisieren gleicht einem Versucht, aus einer Fischsuppe neue Fische züchten zu wollen. Nur beispielhaft sei an dieser Stelle die Abwrackprämie genannt. Wer ein neues Auto kaufte, erhielt durch die Abwrackprämie einen nicht unerheblichen Betrag vom Staat dazu. Warum, so muss man sich fragen, wird hier einseitig eine Branche gefördert? Sind Bauunternehmer nicht genauso schlimm dran, wenn die Leute keine Häuser mehr bauen? Oder wie verhält es sich mit den Herstellern von Maschinen? Auch sie leiden unter der Finanzkrise. Sie hätten meiner
13 13 Wissen um Geld Meinung nach ebenfalls ein Sonder-Konjunkturprogramm verdient, so wie die Autohersteller und -händler. Was uns bis dato als Erfolg verkauft wurde, zeigt sich nach dem Auslaufen des Förderprogramms, das uns Steuerzahlern mehrere Milliarden Euro gekostet hat, als das was es wirklich ist: Ein Strohfeuer, entzündet unter dem Druck der Krise. Diese und viele andere Programme zur Ankurbelung der Konjunktur wurden nicht von langer Hand vorbreitet, sondern im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hüfte geschossen. Somit lässt sich heute nur eines verbindlich festhalten: Alle Programme erhöhen die Staatsverschuldung dramatisch und bürden damit den Steuerzahlern und der künftigen Generation eine Last auf, die nie und nimmer zurückgezahlt werden kann. Ein Blick auf die Staatsverschuldung verdeutlicht die dramatische Situation. Durch die zahlreichen Rettungspakte steigt die Staatsverschuldung von 1,6 auf über 2 Billionen Euro. Die Staatsverschuldung (in Mrd. Euro) 2100* (Quelle: Stat. Bundesamt; * Bund, Länder und Gemeinden wollen zwischen 2009 und 2013 rund 509 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen, um ihre Haushalte auszugleichen. ) Nun könnte man meinen, dass die Damen und Herren der Hochfinanz aus ihren Fehlern gelernt hätten und ab sofort bestrebt sein würden, alles besser zu machen. Wer das glaubt, der glaubt auch
14 14 noch an den Weihnachtsmann. Obwohl die Finanzkrise noch nicht ausgestanden ist, griffen die Topmanager aus der Finanzwelt wieder ungeniert zu. Zweistellige Bonuszahlungen an einzelne Manager waren bereits im Sommer 2009 wieder normal. Der deutsche Steuerzahler, der durch staatliche Zwangsmaßnahmen gerade das schlimmste verhindern konnte, schüttelt nur noch ungläubig den Kopf und ballt die Faust in der Hosentasche. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Finanzwelt so tickt und der Einzelne nur sich selbst der Nächste ist. Anders ausgedrückt: Handeln Sie jetzt und sichern Sie Ihr Vermögen, bevor es zu spät ist. Ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie Menschen eigenständig und sehr schnell den richtigen Umgang mit Geld, Vermögen und Finanzen erlernen können. Durch das Spielen. Natürlich nicht im Sandkasten und mit Bauklötzen, sondern mit einem Brettspiel, welches mich von der ersten Sekunde an begeisterte. Dieses grandiose Gesellschaftsspiel mit dem bezeichnenden Namen Cashflow entstammt der Idee des Bestseller- Buchautors Robert T. Kiyosaki. Mit seinem Buch Rich Dad, Poor Dad (zu deutsch: reicher Vater, armer Vater) legte er quasi das Fundament zu diesem Spiel. Durch Learning by doing können nun die Spieler ihr Wissen und ihr Denken im Umgang mit Geld trainieren und erweitern. Damit haben sie eine realistische Chance, dem alltäglich belastenden finanziellen Hamsterrad zu entkommen. Bei diesem Spiel geht es nicht so sehr ums Gewinnen, sondern eher um das spielerische Lernen. Als zertifizierter Cashflow-Spieleleiter organisiere ich in regelmäßigen Abständen Spieletage, an denen jeder kostenlos teilnehmen kann. Ob erfahrener Finanzier, Börsen-Skeptiker, Laie im Geldum-
15 15 Wissen um Geld gang oder Geld-ist-mir-nicht-so-wichtig-Student: An unserem Spieltisch ist jeder willkommen! Sie sind herzlich eingeladen. Hier finden Sie die nächsten Termine: Durch das gemeinsame Spiel lernen Sie auf spannende Art, eigenverantwortlich Geldentscheidungen zu treffen. Auch wenn Sie bisher noch nie etwas mit Aktien, Gold oder Immobilien zu tun hatten, lernen Sie sehr schnell, worum es im wirklichen Geld -Leben geht.
16 16 Die Rente ist sicher Ein großer Geist irrt sich so gut wie ein kleiner, jener, weil er keine Schranken kennt, und dieser, weil er seinen Horizont für die Welt nimmt. Goethe Ja, es stimmt. Die Rente ist sicher! Nicht aber die Rentenhöhe! Das bestätigen aktuelle Studien, wie z. B. die Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Experten haben anhand von Rentenformel, Rentenalter und den Prognosen zum Arbeitsmarkt die zukünftige Rentenhöhe ermittelt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Vor allem in Ostdeutschland droht vielen Menschen, die in rund 20 Jahren in den Ruhestand gehen werden, Altersarmut. Konkret heißt es, dass ältere Jahrgänge aller Voraussicht nach mit 900 bis 1000 Euro Rente rechnen können. Die Jahrgänge 1962 bis 1972 hingegen kommen der Studie zufolge nur noch auf 600. Das entspricht dem Niveau der Grundsicherung. Von dieser Entwicklung sind nicht nur Langzeitarbeitslose betroffen, sondern auch gering qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, und zwar bundesweit.
17 17 Wissen um Geld Kennen Sie die Höhe Ihrer Rente? Wenn nicht, dann rufen Sie mich gern an. Ich nehme mir gern die Zeit, Ihren Rentenbescheid auf Herz und Nieren zu prüfen. Am besten schreiben Sie mir eine Ich antworte umgehend. Diese Informationen sind wichtig für Sie. Sie erfahren aus dem Rentenbescheid die Höhe Ihrer Altersrente. Das Problem ist nur, dass die Behörde von einer Inflation um 0 Prozent ausgeht. Sie ignoriert einfach, dass die durchschnittliche Inflationsrate über 2 Prozent liegt! Wie kann man dann so dreist sein und die Kaufkraft außer Acht lassen? Dabei ist es gerade der Staat, der durch sein Verhalten, besonders in diesen Zeiten, die Inflationsrate gefährlich hochtreibt. Aber das kommt ihm gar nicht so ungelegen. Je höher die Inflationsrate, desto weniger muss er Ihnen im Rentenalter auszahlen. Er garantiert Ihre Rente in absoluten Zahlen und nicht in Prozent vom letzten Einkommen. Die Rente in absoluten Beträgen auszuzahlen ist geschmacklos. Jeder Versicherungsnehmer zahlt seine heutigen Rentenbeiträge in Prozent vom derzeitigen Einkommen. Somit kassiert der Staat immer mehr Beiträge, nach denen dann zwar die Rentenhöhe berechnet wird, doch bei galoppierender Inflation kommen die Gehaltserhöhungen nicht nach. Deshalb wird der Arbeitnehmer ob dieser Inflation im Alter deutlich weniger Geld haben. Damit nicht genug, wie die Headline der Bild-Zeitung 1 eindrucksvoll ausdrückte: Rentenlüge ist legal. Die Zeitung hatte wegen der politischen Rentenlüge Strafanzeige gestellt, was ich durchaus begrüße. Endlich jemand, der die Klappe aufmacht und Missstände anprangert. Das heißt aber nicht, dass ich diese Zeitung nun unbedingt liebe. Leider bleibt dieser gut gemeinte Vorstoß des Verlegers ohne Wirkung. Die Staatsanwaltschaft Berlin lehnt nämlich eine Ermittlung ab.
18 18 In ihrer schriftlichen Begründung (76Js363/06) heißt es dazu wörtlich: Mit der Entrichtung des Rentenbeitrags erwirkt der Versicherte aufgrund der solidarischen Ausrichtung des Rentensystems keinen Anspruch auf Rückzahlung seiner eingezahlten Beträge, sondern vielmehr nur eine Anwartschaft oder Chance auf eine künftige Rentenzahlung. Dabei ist rechtlich nicht die Höhe der Rente geschützt, sondern nur der Anspruch als Sicherungsobjekt an sich steht fest. Mit anderen Worten: Sozialversicherte müssen ein System unterstützen, das ihnen keineswegs garantiert, dass sie ihr eingezahltes Geld je wiedersehen. Aber Allgemeinwohl geht eben vor Eigenwohl. Irgendwo schon komisch, das diese Aussage nur für Arbeitnehmer und Arbeiter gilt und eben nicht für Politiker. Nur beispielhaft sei daran erinnert, dass der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der wegen seiner Sturheit nicht ganz schuldlos ist an der Entwicklung der Rentenkasse, eine Monatsrente von immerhin Euro erhält. Bis an sein Lebensende. Wer über soviel Geld verfügt wird meistens alt, ja sogar sehr alt. Insofern kostet dieser Mensch den Staat richtig Kohle. Ein normaler Arbeitnehmer, der die gleiche Rente überwiesen haben möchte, müsste dafür rund 365 Jahre malochen und mindestens durchschnittlich verdienen. Da dies
19 19 Wissen um Geld sehr unwahrscheinlich ist, hilft sich das System selbst, indem es zukünftig weniger Rente auszahlen wird. Unter Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsfaktors wird ein Durchschnittsrentner im Jahr 2050 nur noch 38 Prozent seines letzten Bruttoeinkommens verdienen, vorausgesetzt, er geht mit 67 Jahren in Rente und hat mindestens 45 Jahre gearbeitet. So entwickelt sich das Rentenniveau bis (Quelle: DIA; Angaben in Prozent vom letzten Bruttoeinkommen) Sie sehen, ohne eigene Vorsorge geht es nicht. Doch aufgepasst. Wie der Begriff VorSORGE richtig ausdrückt, wachsen Ihre Sorgen, wenn Sie mit den falschen Kapitalanlagen für Ihr Alter vorsor- GEN! Nur wer ausreichend informiert ist, kann sicher sein. Also Starten, nicht warten, dass ist die Devise erfolgreicher Anleger. Haben Sie schon einmal einen Schweinehund gesehen? Sie werden staunen, aber einen solchen Sauhund, wie er auch genannt wird, gibt es wirklich. Er wurde für die Wildschwein-Jagd abgerichtet. Gereizte Keiler oder Bachen, die ihre Frischlinge schützen wollen, sind sehr gefährlich für Menschen. Nicht selten kam es hier zu tödlichen Übergriffen auf die Jäger. Zu ihrem eigenen Schutz richteten die Jäger Sauhunde ab. Diese unerschrockenen Tiere kannten kein Pardon. Ihre Aufgaben Hetzen, Ermüden und Festhalten wurden mit
20 20 der Zeit auf die Charaktereigenschaften bissiger Menschen übertragen. Darüber hinaus steht der Begriff des inneren Schweinehundes auch als Vorwurf für die Willensschwäche einer Person. Wie ein Terrier beißt sich dieser innere Schweinhund in unseren Gedanken fest, um uns von wichtigen Vorhaben abzubringen. Wer weiß, dass er unbedingt Diät halten sollte, aber nicht die notwendige Willensstärke aufbringt, den ersten Schritt zu tun, spricht oft davon, seinen inneren Schweinehund nicht überwinden zu können. So hetzt man, wie der Jagdhund, den alten Überzeugungen hinterher und hält daran fest. Unermüdlich arbeitet der innere Schweinehund daran, gute Vorsätze zu boykottieren. Er ist nie um Ausreden verlegen, und genau das macht ihn so gefährlich. In diesen Zeiten ist es wichtig, nichts dem Zufall zu überlassen, besonders wenn es um die Finanzen geht. Wer hier seinen inneren Schweinehund von dieser Notwendigkeit noch überzeugen muss, hat es leichter, wenn er aus Kann-Dingen Muss-Dinge macht. Stellen Sie sich vor, Sie wohnen zur Miete. Dafür müssen Sie jeden Monat Miete zahlen. Ich gehe davon aus, dass Sie dieser Verpflichtung nachkommen, ansonsten gibt es Ärger. Es gibt keinen Zweifel: Um Schwierigkeiten auszuschließen, werden Sie natürlich pünktlich zahlen. Wie aber verhält es sich, wenn ich Sie bitten würde, ab sofort jeden Tag eine halbe Stunde Sport zu treiben? Es kann sein, dass Sie euphorisch anfangen, doch schon bald wieder aufhören. Es bleibt bei den guten Vorsätzen, oder? Dafür gibt es einen Grund, warum einige hier immer wieder scheitern. Erinnern Sie sich an die Miete. Diese Rate müssen Sie zahlen. Sport treiben können Sie. Und genau darin liegt ein Problem. Dinge, die Sie erledigen müssen und wollen, gehen einfach und funktionieren fast immer. Dinge, die Sie erledigen können, schaffen Sie meistens nicht, weil können immer nur freiwillig ist. Das Nichterreichen des Ziels zieht in diesem Fall keine ernsthaften Konsequenzen nach sich. Dagegen ist bei Muss-Dingen mit Schwierigkeiten zu rechnen, wenn diese nicht erreicht werden. Die zentrale Botschaft lautet daher, Kann-Dinge in Will-Dinge umzuwandeln. Sie können sich um Ihr Geld kümmern. Nein, Sie müssen sich darum kümmern, nur dann sind Sie sicher.
21 21 Wissen um Geld Der erste Schritt zur finanziellen Freiheit führt, wie bereits erwähnt, über mein neuestes Buch: Hauptsache Eigentum (ISBN Nr ) erhältlich in allen Buchhandlungen. Auf mehr als 220 Seiten erfahren Sie alles über die richtige Kapitalanlage. Überdies stehe ich Ihnen gern als freier Berater zur Seite.
22 22 Der schönste Beruf der Welt Ich könnte nicht an Projekten arbeiten, die nur deshalb für einige nützlich sind, weil sie anderen schaden. René Descartes Nun ist es also heraus, Versicherungsvertreter haben in Deutschland den schlechtesten Ruf aller Berufe. Für fast jeden zweiten Deutschen ist er der unbeliebteste Job überhaupt. So das Fazit einer Studie 2. Als Grund gaben die Befragten an: Versicherungsvertreter hauen andere nur übers Ohr. Ähnliche Aussagen machten sie über Banker. So gab etwas jeder siebte Teilnehmer (15 Prozent) an, dass er niemals als Bankkaufmann oder frau arbeiten würde. Damit landen in der Top Ten der besonders unbeliebten Berufe gleich zwei aus dem Finanzgewerbe. Die zehn schlechtesten Beruf Deutschlands 3 : Top Ten Beruf Anteil 1 Versicherungsvertreter 45% 2 Politiker 30% 3 Fernfahrer 29% 4 Straßenkehrer 23% 5 Landwirt 22% 6 Grundschullehrer 22% 7 Reinigungsfachkraft 21% 8 Bankkaufmann 15% 9 Arzt 13% 10 Journalist 12%
23 23 Wissen um Geld Es gibt viele Gründe, warum sich die Menschen so äußern. Ich denke, dass die Finanzkrise einen nicht unerheblichen Anteil an diesem schlechten Bild hat. Wobei nicht die Banker den ersten Platz der unbeliebtesten Berufe belegen, sondern die Versicherungsvertreter. Insofern darf man nicht alles auf die Krise schieben. Versicherungsvertreter leben nun einmal vom Verkauf ihrer Produkte, so wie jeder Kaufmann. Ihr Problem ist jedoch, dass sie im weitesten Sinne Sicherheit verkaufen und damit ein nicht greifbares Produkt. Während der Kaufmann im Supermarkt griffige Waren verkauft, die jeder sehen und anfassen kann, muss ein Versicherungsvertreter mit Worten schildern und in Bildern zeigen, worum es in diesem Gespräch geht. Sicherheit ist immer abstrakt. Tritt der Versicherungsfall ein, ist man froh, eine entsprechende Versicherung zu haben. Tritt er nicht ein, sollte man froh sein, dass einem Schlimmes erspart blieb. Doch nicht selten regen sich die verschont geblieben darüber auf, über so viele Jahre für etwas bezahlt zu haben, was eigentlich überflüssig ist. Nicht selten muss dann der Versicherungsvertreter herhalten, der einem seinerzeit dieses Produkt aufschwatzte. Dieses Beispiel zeigt, wie Menschen denken und handeln und das macht es so schwer, es allen Recht machen zu wollen. Wir haben es mit Menschen zu tun und die sind so individuell in ihrem Verhalten wie ihr Fingerabdruck. Ein Versicherungsvertreter verdient dann Geld, wenn er seiner Gesellschaft einen unterschriebenen Vertrag vorlegen kann. Ohne Vertrag kein Geld. Insofern müssen sie verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es mag sicher Vertreter geben, die unter einem gewaltigen finanziellen Druck stehen. Besonders dann, wenn der
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