ERFAHRUNGSBERICHT PERSÖNLICHE DATEN FÜR DAS STIPENDIUM DER KNÖDLER-DECKER-STIFTUNG FÜR EINEN AUSLANDSAUFENTHALT AUF SANTA CRUZ, GALÁPAGOS, ECUADOR

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1 ERFAHRUNGSBERICHT FÜR DAS STIPENDIUM DER KNÖDLER-DECKER-STIFTUNG FÜR EINEN AUSLANDSAUFENTHALT AUF SANTA CRUZ, GALÁPAGOS, ECUADOR Der Vulkan Cotopaxi von Ecuadors Hauptstadt Quito aus PERSÖNLICHE DATEN Name: Konrad Meier Kontakt: Kirchgasse 12, Rottenburg am Neckar Einrichtung: WWF Galápagos Zeitpunkt des Aufenthalts: (SS 2013) Aufenthalt im Rahmen der Projektphase des Masters SENCE Hochschule für Technik Stuttgart M.Sc. Sustainable Energy Competence (SENCE) Abschluss SS 2014 Jahrgang WS 2012/2013

2 ERFAHRUNGSBERICHT FÜR DAS STIPENDIUM DER KNÖDLER-DECKER-STIFTUNG FÜR EINEN AUSLANDSAUFENTHALT AUF SANTA CRUZ, GALÁPAGOS, ECUADOR Von Juni bis September dieses Jahres konnte ich im Rahmen des Projektsemesters des Masterstudiengangs SENCE drei Monate in Ecuador, und davon die meiste Zeit auf den Galápagosinseln arbeiten. Gefördert und damit auch ermöglicht wurde meine Arbeit dort durch ein Stipendium der Knödler-Decker-Stiftung. Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen beschreiben. Die Projektphase des Masters SENCE ist fester Bestandteil des Studiengangs. Das zweite Semester ist frei gehalten von Lehrveranstaltungen und ermöglicht es den Studierenden, ihr Wissen praktisch bei Firmen, NGOs, staatlichen Institutionen oder Hochschulen anzuwenden. Mein Projekt fand von Juni bis September auf den Galápagosinseln statt. Dort habe ich für den WWF (Wordwide fund for nature) Galápagos eine Studie zum Biomassepotenzial der Insel Santa Cruz erstellt, anhand der auch für weitere Inseln das Potenzial ermittelt werden kann und darauf basierend die Möglichkeiten der Energieerzeugung aus Biomasse überprüft werden können. Sonnenuntergang auf Galápagos

3 Vorbereitung des Aufenthalts Die Stelle habe ich letztlich durch persönliche Kontakte bekommen. Einer der festangestellten Berater beim WWF Galápagos hat denselben Master (SENCE) gemacht. Er steht noch in Kontakt zu unseren Studiengangsleitern. Als im ersten Semester die Möglichkeit des Auslandsaufenthalts angesprochen wurde habe ich zusammen mit zwei Kommilitonen nicht gezögert, unser Interesse anzukündigen, allerdings waren wir nicht die Einzigen. Letztlich kann man vielleicht sagen, dass wir am hartnäckigsten geblieben sind, während unsere Kommilitonen sich früh nach Alternativen umsahen. So kann man sagen, dass am Ende nur wir drei übrig blieben und auch alle drei in Ecuador arbeiten konnten. Da ich noch keine Spanischkenntnisse hatte, war ich natürlich etwas nervös, wie die Arbeit ablaufen würde. Etwa zwei Monate vor der Ausreise habe ich dann angefangen, mit dem Online- Sprachkursangebot der HfT Stuttgart spanisch zu lernen. Außerdem habe ich versucht, mich mit etwas Literatur auf Ecuador und speziell auf Galápagos vorzubereiten. Davon abgesehen war die Vorbereitung recht einfach, da man für drei Monate in Ecuador auch ohne Visum (bzw. dass Visum erhält man durch die Einreise) arbeiten darf. Der Kontakt nach Galápagos war oft etwas schleppend durch acht Stunden Zeitverschiebung und schlechte Internetverbindung. Letztlich lief aber alles recht glatt. Die Flüge konnten leider nicht sehr frühzeitig gebucht werden, was dann sehr teuer wurde. Auf Anraten meines Betreuers in Ecuador verbrachte ich zunächst zwei Wochen in der Hauptstadt Quito, um das Land etwas kennenzulernen und Spanischunterricht zu nehmen, was ich auch tat. Danach konnte ich mich schon einigermaßen verständigen, was aber auch an zuvor vorhandenen Französisch- und Lateinkenntnissen lag. Aufenthalt im Gastland Wie bereits erwähnt verbrachte ich zunächst zwei Wochen in der Hauptstadt Ecuadors, Quito. Dort nahm ich täglich zwei bis drei Stunden Spanischunterricht und lernte sonst einfach das Leben in Ecuador kennen. Meine Flüge nach Galápagos hatte ich schon von Deutschland aus gebucht, so dass ich nichts mehr organisieren musste. Eine Wohnung in Quito und auch auf Galápagos hatte mein Betreuer für mich organisiert, in Quito bei einer Familie. Da mein Hauptaufenthalt auf Galápagos war, werde ich diesen näher beschreiben. Die Ankunft auf den Inseln ist so, wie schon die ersten Entdecker von Galápagos sie beschrieben haben: eine Insel aus Felsen, Dornensträuchern und Kakteen begrüßt einen, ganz anders als man sich so eine Insel im Pazifik eben vorstellt. Die Fahr vom Flughafen aus zeigt dann aber schon, wie besonders die Natur auf Galápagos ist, denn die Vegetation ändert sich alle paar Kilometer grundlegend. Angekommen in der Stadt Puerto Ayora auf Santa Cruz fühlt man sich dann doch wie in der Südsee, ein einfaches Hafenstädtchen, dem man aber den allgegenwärtigen Tourismus doch anmerkt. Meine Wohnung lag recht zentral ca. 10 Minuten von der Stadtmitte und in die andere Richtung zur Charles-Darwin Station. Die Wohnung teilte ich mir mit einem Amerikaner, die Miete war mit 125 US-$ sehr günstig. Das war auch gut so, da die sonstigen Lebensmittel auf Galápagos doch eher europäische als ecuadorianische Preise haben, denn alle Lebensmittel müssen vom

4 Festland eingeschifft werden. Diese Tatsache sollte man sich für seinen eigenen Lebensstil vor Ort auch immer vor Augen führen. Die Wohnung lag auf derselben Straße wie das Büro des WWF auf Santa Cruz, so dass ich immer einen recht kurzen Weg zur Arbeit hatte. Das Büro war dann auch mein Arbeitsmittelpunkt für den Anfang. Meine ersten Aufgaben bestanden darin, die vorhandene Datenlage zu erfassen und alles zu lesen, was zum Thema Biomasse auf Galápagos schon erarbeitet wurde, und außerdem weiteres allgemeines Wissen zu Galápagos zu gewinnen. Recycling in Galápagos Beim WWF wurde ich sehr gut aufgenommen und freundlich empfangen. Die Arbeitszeit durfte ich mir selbst einteilen. Da die Restaurants in Ecuador und auch auf Galápagos günstige Mittagessen anbieten sind wir öfters zusammen zum Essen gegangen. Meine Arbeit beschränkte sich nach kürzerer Zeit nicht aufs Lesen. Da viele Datenquellen gar nicht oder kaum erschlossen waren habe ich erst erarbeitet, welche Daten noch zu beschaffen sind. Mithilfe meiner Kollegen und langsam auch mit eigenem Spanisch konnte ich dann durch Interviews mit Institutionen, Fragebögen (in Restaurants und Hotels) und Besuchen auf Farmen an Daten gelangen und diese Aufbereiten. Daraus ist letzten Endes ein 45-Seitiger Report geworden, der denke ich eine gute Datengrundlage für Biomasse auf Santa Cruz darstellt. Freizeitgestaltungsmöglichkeiten gibt es in einem beliebten Touristenziel wie Galápagos viele. Besonders surfen und natürlich einfach schwimmen/strandaufenthalt sind hier besonders zu erwähnen, außerdem musizieren mit einigen ecuadorianischen Musikern. Über meinen Mitbewohner habe ich auch ecuadorianische junge Erwachsene in meinem Alter kennengelernt und so das Leben auf Galápagos und in Ecuador besser kennengelernt. Persönliche Wertung des Aufenthalts Ich werte den Auslandsaufenthalt in Ecuador als eine exzellente Erfahrung, die mich persönlich weiter gebracht und entwickelt hat. Sprachlich habe ich eine gute Grundlage in Spanisch, die ich jetzt in einem Volkshochschulkurs weiter ausbaue. Besonders habe ich aber einen Eindruck über die Arbeit in einem Schwellenland wie Ecuador bekommen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, später auch im Ausland zu arbeiten und weiß jetzt auch, was ich erwarten kann. Der WWF hat mich gut aufgenommen und betreut, so dass mir der Einstieg nie schwer fiel und die Arbeit grundsätzlich zufriedenstellen ablief.

5 Natürlich hoffe ich, dass meine Ergebnisse weiter genutzt werden können und einen Beitrag für die erneuerbaren Energien in Galápagos liefern. Ich würde jedem empfehlen, nach Möglichkeit einen Auslandsaufenthalt anzustreben, und die Chance sofort wieder nutzen. Die größte Kostenschwelle ist sicher der Flug, denn die Lebenshaltungskosten sind im Ausland oft niedriger und lassen sich mit dem Budget, was man in Deutschland auch zur Verfügung hat gut bewältigen. Abschließend kann ich mich nur herzlich für die Bewilligung des Stipendiums bedanken, da ich so die Flugkosten teilweise decken konnte und so die Finanzierung des Aufenthalts gewährleistet war. Galápagosschildkröte