Karrierekompass Biotechnologie
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- Ursula Kruse
- vor 8 Jahren
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1 Weitere Informationen zur Initiative, aktuelle Ver anstaltungstermine und mehr zur modernen in Deutschland unter: Karrierekompass Dieser Flyer ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung; er wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Öffentlichkeitsarbeit Berlin Projektagentur FLAD & FLAD Communication GmbH Thomas Flad Weg Heroldsberg Tel.: Fax: E Mail: welcome@flad.de Internet: Bestellungen Schriftlich an den Herausgeber Postfach Bonn oder per Tel.: Fax: (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz) E Mail: books@bmbf.bund.de Internet: Druckerei Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG Bonn, Berlin 2012 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Bildnachweis FLAD & FLAD Communication GmbH
2 Die weiterhin zunehmende Bedeutung der für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutsch land bringt einen stetig wachsenden Bedarf an hervorragend qualifizierten Fachkräften mit sich. Ein guter Grund, die vielfältigen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in dieser Zukunftstechnologie unter die Lupe zu nehmen: So vielfältig wie die Einstiegsmöglichkeiten sind auch die Berufsperspektiven in der modernen einen kleinen Eindruck davon bekommen Sie unter Biologisch-Technische Assistentinnen und Assistenten beispielsweise führen Versuche an und mit Zellkultu ren und Mikroorganismen durch von der Überwachung über die Dokumentation bis hin zur Auswertung. Sie üben ihre Tätigkeit in Forschungsinstituten der Bereiche Naturwissenschaften, Medizin oder Umwelt ebenso aus wie in Unternehmen der chemischen, pharmazeu ti schen oder der Lebensmittelindustrie. Pharmakantinnen und Pharmakanten stellen in der phar ma zeutischen Industrie Arzneimittel aus Wirkund Hilfsstoffen her oder sind in Chemieunternehmen bei der Produktion von Zusatzstoffen für die Arzneimittel herstellung tätig. In der biotechnologischen Forschung tätige Wissenschaft lerinnen und Wissenschaftler finden sich in den Laboratorien von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Während bei ihrem Berufseintritt der Großteil der Arbeitszeit noch von Laborarbeit be stimmt ist, verschiebt sich mit zunehmender Verantwortung der Schwer punkt zur planerischen und ko ordinierenden Tätigkeit. Auch in den Bereichen Marketing, Vertrieb oder Qualitätssicherung ist die Expertise von Biotechnologinnen und Biotechnologen unerlässlich. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die sehr aufwändige Untersuchung neuer Arzneimittelwirkstoffe im Rahmen klinischer Studien. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben erfolgreich den Sprung von der Forschung in die berufliche Selbstständigkeit gewagt. Ausbildungsberufe Schlüsselqualifikationen für den Berufseinstieg in die : Neugier auf die Natur (Medizin, Landwirtschaft, Industrie) Interesse am Lösen von Problemen Verantwortung Eigeninitiative Durchhaltevermögen Teamfähigkeit Kreativität Kommunikative Kompetenz Flexibilität Die moderne Biologtechnologie ist ein vielfältiges, interdisziplinäres und dynamisches Berufsfeld. Molekularbiologische Methoden aus der Forschung führen immer häu figer zu Anwendungen z. B. in diagnostischen Laboratorien. Für den Umgang mit den dafür nötigen Geräten werden technisch ausgebildete Fachkräfte gesucht, die sich für Bio wissenschaften besonders interessieren und zudem ausdauernd, geduldig und sorgfältig arbeiten ideale Voraus setzungen, um in diesen Berufen Spaß und Erfolg zu haben. Zu den möglichen Arbeitgebern zählen Pharma- und unternehmen, Hersteller von Kosmetika, Agrar- und Saatgutfirmen, die Lebensmittelindustrie, Uni versitä ten, Krankenhäuser sowie sonstige wissenschaftliche Einrichtungen.
3 Diverse Ausbildungsberufe bereiten mit verschiedenen Schwerpunkten auf die vielfältigen Tätigkeiten in einem Labor vor. Das schließt sowohl Routinearbeiten in diagnostischen Laboratorien ein als auch die Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten, die Teil aktueller Forschung sind. Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert und seine Zusammensetzung hängt von den individuellen Fähigkeiten und vom Arbeitgeber ab. Regelmäßig wiederkehrende Aufgaben umfassen u. a. molekularbiologische Arbeiten wie den Umgang mit DNA und Eiweißstoffen, das Arbeiten mit Bakterien oder die Kultivierung verschiedenster Zelltypen beispielsweise für die Arzneimittelproduktion. Auch das Bedienen technischer Anlagen oder computergesteuerter Laborgeräte gehört dazu. Wie viel eigenverantwortliches Arbeiten möglich, nötig und gewünscht ist, hängt neben der Be rufs erfahrung von den eigenen Qualifikationen, der je wei ligen Fragestellung und den Vorstellungen des Laborleiters ab. Schulische Ausbildung Sowohl die theoretische als auch praktische Ausbildung erfolgen hierbei an einer der bundesweit ca. 40 Berufsfachschulen bzw. zum Teil auch in Krankenhäusern oder Apotheken und sind auf Länderebene geregelt. Es gibt sowohl staatliche (schulgeldfrei) als auch privat geführte Berufsfachschulen, bei denen ein Schulgeld (monatlich ca. 250 ) zu entrichten ist. Berufsbezeichnung Biologisch-technische/r Assistent/in Biotechnologische/r Assistent/in Chemisch-technische/r Assistent/in Landwirtschaftlich-technische/r Assistent/in Lebensmitteltechnische/r Assistent/in Ausbildungsdauer* ist eine Querschnittstechnologie Biologie Agrarwissenschaften Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in 3 Jahre Schule anschl. ½ Jahr Praktikum in Apotheke Chemie Physik Mathematik Informatik Umweltschutztechnische/r Assistent/in Voraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss * Die Ausbildungsdauer kann je nach Bundesland und Schulabschluss variieren. Medizin Pharmazie Verfahrenstechnik Materialwissenschaften Eine Übersicht der Berufsfachschulen in Deutschland finden Sie auf Zwei Ausbildungsarten führen in die biotechnologische Berufswelt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann im Rahmen der Berufsausbildung auch die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife erworben werden. Dies sollte ggf. individuell geklärt werden. Betriebliche Ausbildung I.d.R. erfolgt die duale Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb (z. B. in einem forschenden oder produzierenden Pharma- oder unternehmen, einer Forschungseinrichtung, Hochschule oder Klinik) und in einer Berufsschule (mit Blockunterricht). Die betriebliche Ausbildung wird nach dem Berufsbildungsgesetz bundes-
4 einheitlich geregelt. Rechtlich ist als Voraussetzung häufig kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur werden von den Ausbildungsbetrieben aber oftmals bevorzugt. Die Aus bildungsdauer kann z.t. bei guten Leistungen auf zwei Jahre verkürzt werden. Berufsbezeichnung Biologielaborant/in Chemielaborant/in Chemielaborjungwerker/in Chemikant/in Pharmakant/in Landwirtschaftlich technische/r Laborant/in Ausbildungsdauer* 3 Jahre Voraussetzung: kein Abschluss vorgeschrieben, aber meist Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder Abiturienten eingestellt * Die Ausbildungsdauer kann je nach Bundesland und Schulabschluss variieren. Industriemeister/in z. B. in den Fachrichtungen Chemie oder Pharmazie Industriemeister/in ist eine nach dem Berufsbildungsgesetz bundesweit einheitlich geregelte berufliche Weiterbildung. Die Bildungseinrichtungen von Industrie- und Handelskammern sowie anderen Bildungsträgern bieten Vorbereitungskurse für die Industriemeisterprüfung an (Vollzeit ca. 8 bis 9 Monate, Teilzeit ca. 1 ½ bis, Fernunterricht ca. ). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend. Berufsbegleitendes Fernstudium Biologie Die Ausbildung zum BTA oder Biologielaboranten kann auch als Sprungbrett für ein späteres Studium der Biologie dienen. Als erste Hochschule bietet die Universität Mainz ein berufsbegleitendes Biologie-Fernstudium an, um die praxis betonte Berufsausbildung um fundiertes theoretisches Wissen zu ergänzen. Das Fernstudium zum Bachelor of Science Molekulare Biologie dauert 4 Jahre (www. bio.uni-mainz.de). Weiterbildungsmöglichkeiten Nach einem ersten Berufsabschluss (beispielsweise als Laborant/in oder Technische/r Assistent/in) und einer einschlägigen Berufspraxis bieten sich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Erweiterung der beruflichen Kompetenz an. Die Teilnahme daran wird häufig vom Arbeitgeber gefördert. Zum Teil besteht die Mög lichkeit gleich zeitig auch die Fachschulreife und/oder die Fachhochschulreife zu erwerben. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Möglichkeiten u. a. offen stehen: Techniker/innen z. B. in den Fachrichtungen Biotechnik, Chemietechnik oder Umweltschutztechnik (Labortechnik) Staatlich geprüfte/r Techniker/in ist eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung an Fachschulen. Im Vollzeitunter - richt dauert die Weiterbildung. Für den berufsbegleitenden Teilzeitunterricht werden 4 Jahre angesetzt. Studium In einem Hochschulstudium wird umfangreiches Fachwissen vermittelt. Gleichzeitig erlernt man das selbstständige wissenschaftliche Arbeiten. Dazu werden Grundund Spezial vorlesungen, Seminare und Laborpraktika besucht. Seit der europaweiten Harmonisierung akademi scher Aus bildungswege gliedern sich Studiengänge in der Regel in ein meist stärker strukturiertes, berufsbe fähi gen - des Bachelorstudium (6 7 Semester) und ein anschließendes Masterstudium (3 4 Semester), in dem Studierende bei entsprechender Qualifizierung selbst gewählte Schwer punkte vertiefen. Der Studienabschluss erfolgt mit einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung in mehreren Fächern sowie einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Viele Absolventen schließen an das Master-
5 studium noch eine Doktorarbeit (Promotion) an. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter, z. B. an einer Universität, bearbeitet man i.d.r. 3 5 Jahre lang selbständig ein de fi nier tes Forschungsthema. Exemplarischer Aufbau eines -Studiums Voraussetzungen Fachhochschule Fachhochschulreife Das Studium an Fachhochschulen ist allgemein sehr praxisorientiert und meist spezifisch auf ein bestimmtes Berufsbild ausgerichtet. Praxissemester und Kooperationen mit Firmen sind hier die Regel. Promotion Berufsfähigkeit Universität allgemeine Hochschulreife 3. Sem. 2. Sem. 1. Sem. 7. Sem. 6. Sem. 5. Sem. 4. Sem. 3. Sem. 2. Sem. 1. Sem. Master Master Thesis fachrichtungsspezifische und theoretische Vertiefung Bachelor Schwerpunktbildung / Bachelorarbeit Praxissemester fachspezifische Anwendungen naturwissenschaftliche und technische Anwendungen naturwissenschaftliche und technische Grundlagen 2. Studienjahr 1. Studienjahr Zugang zu anderen Hochschulen 4. Studienjahr 3. Studienjahr 2. Studienjahr 1. Studienjahr Quelle: Modulhandbuch Bachelor, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Das Studium ist theoretischer und mehr auf die wissenschaftliche Forschung ausgerichtet als das an einer Fachhochschule. Eine Promotion anzuschließen ist deshalb nach einem universitären Studium leichter. Je nach Studienfach, Hochschule bzw. Bundesland sind zusätzlich erforderlich bzw. zu beachten: Zulassungsbeschränkung (Abiturnoten-Durchschnitt) Vorpraktikum Studienbeiträge Anforderungen an den Studenten Analytisches und logisches Denkvermögen Gute Englischkenntnisse (Sprache der Wissenschaft) Naturwissenschaftliches Interesse (Biologie, Physik, Chemie und Mathematik gleichermaßen) Masterstudiengang 3 bis 4 Semester, international anerkannter Studienabschluss mit Masterarbeit Bachelorstudiengang 6 bis 7 Semester, berufsqualifizierender Abschluss
6 Studiengänge In Deutschland gibt es zahlreiche biotechnologische Studiengänge mit diversen Spezialisierungen. Doch nicht der Name des Studienfachs ist für die spätere Berufswahl entscheidend, sondern die Inhalte, die zusätzlich zu den für alle Fächer relevanten Grundlagen aus Mathematik, Physik und Chemie während des Studiums vermittelt werden. Vor Studienbeginn sollte man daher den Studienablauf der jeweiligen Hochschule mit den eigenen Interessen abgleichen. Auswahl an biotechnologisch ausgerichteten Studienfächern: Apparative Bioanalytik Biochemie Bioinformatik Bioingenieurwesen Biologie Biomedizin Biomolecular Engineering Biophysik Biosystemtechnik Bio- und Umwelttechnik Chemie Industrielle Lebensmittelwissenschaft und Biotech no logie Life Sciences Medizinische Molecular Life Science Molekulare Pflanzenbiotechnologie Pharmazeutische Umwelttechnik Weiterführende Informationen finden Sie bei folgenden Webseiten: BIOTechnikum. Leben erforschen Zukunft gestalten, die mobile Informationskampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Informationen unter anderem über aktuelle Forschung, Kompetenznetze, Förderung und Ausbildung rund um die Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Bundesinstitut für Berufsbildung Detaillierte Berufsbeschreibungen der Bundesagentur für Arbeit Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.v. (VBIO) Online Studienführer Master in Biowissenschaften Informationen der Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz zum Thema Studieren und Promovieren in Deutschland Biotechnologische Studenteninitiative e.v. (BtS)
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