Die folgenden Ausführungen werden Ihnen die Probleme und Vorgehensweise in groben Zügen erklären.

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1 Narbenkorrektur Der Eingriff zur Korrektur störender Narben sollte gut geplant sein. Sicherlich haben Sie eine Vielzahl an Fragen über die Methoden und den Behandlungsablauf einer Narbenkorrektur. Die folgende Informationsbroschüre wird Ihnen einiges verdeutlichen, ersetzt jedoch nicht das persönliche Gespräch mit ihrem Chirurgen. Eine Lösung für Ihr Problem Narben können bei Verbrennungen, Verletzungen, Unfällen oder Operationen entstehen. Die individuelle Hautelastizität, die Wundheilung, die Blutversorgung und der Verlauf der Narbe spielen eine große Rolle beim Heilungsprozess. Bei geplanten Eingriffen können intelligente Schnittführungen und entwickelte Nahttechniken die Narbenbildung einschränken. Bei einigen Verletzungen bleiben jedoch grobe oder gequetschte Wundränder nicht aus. Erfahrene plastische Chirurgen haben häufig die Möglichkeit, die Optik einer Narbe zu verbessern. Die Meinungen über die vollkommene Entfernung gehen weit auseinander. Die erste und schonendste Behandlung von Narben ist die Behandlung mit Medikamenten und Salben. Individuell kann ein chirurgischer Eingriff zur Narbenkorrektur jedoch herausragende Erfolge erzielen. Die folgenden Ausführungen werden Ihnen die Probleme und Vorgehensweise in groben Zügen erklären. Arten und Behandlungsmethoden Keloide Rötliche oder dunkle Flecken rund um die Narbe nennt man Keloide. Diese Hautveränderung kann nach Operationen, aber auch grundlos auftreten und erscheint zumeist an Ohren, dem oberen Brustbereich und den Schultern. Ein Indiz für Keloide ist wucherndes und juckendes Narbengewebe, welches bei dunkelhäutigen Menschen häufiger auftritt, als bei Menschen mit heller Haut. Mit dem Alter nimmt die Neigung zu dieser Hautveränderung ab. Ein erster Schritt zur Linderung des juckenden oder brennenden Gefühls ist eine regelmäßige Injektion von Kortikosteriod in das betroffene Gewebe. Manchmal führt bereits dies zu einer Besserung der Optik. Bei einem Misserfolg dieser Methode kann das Hautgewebe gänzlich entfernt werden. Die ambulante Operation findet unter örtlicher Betäubung statt und bringt eine relativ kurze Schonzeit mit sich. Selten ist eine minimale Hautverpflanzung notwendig. Zwar kaschiert dies den Hautdefekt, kann jedoch zu einer erneuten Keloidbildung führen. Ein erfahrener Chirurg weiß, dass die Gefahr der Wiederkehr bei Keloiden sehr hoch ist, sodass häufig eine Kombination von chirurgischem und Injektionseingriff bzw. Bestrahlung vorgeschlagen wird. Eine weitere Alternative ist der ganzjährige Nutzen von Druckverbänden mit oder ohne Silikonfugen. Diese Behandlung verzögert das Wiederauftreten und wird häufig gewählt. Hypertrophe Narben Hypertrophe Narben nennt man die Veränderung im Bereich der Wunde. Optisch stimmt sie in ihrem dicken, rötlichen Aussehen mit dem Keloid überein. Trotz des langen Heilungsprozesses von durchaus einem Jahr wirkt sich die Behandlung mit Kortikosteroiden auf die Selbstheilung der Narbe positiv aus. Entscheiden Sie sich für eine plastisch-chirurgische Entfernung einer hypertrophen Narbe, so wird das Narbengewebe ein einer ambulanten Operation unter lokaler Anästhesie mit einem kleinen Schnitt entfernt. Die Neubildung einer Narbe kann durch eine intraoperative Injektionsbehandlung mit Kortkosteroiden in Kombination mit regelmäßiger Nachspritzung in einem Intervall von zwei Jahren verhindert werden.

2 Kontrakturen Verbrennungen oder Verletzungen der Haut führen zu Gewebeverlust und führen dazu, dass sich die anliegende Haut zusammenzieht. Diese Veränderungen nennt man Kontrakturen. Teilweise werden sogar angrenzende Sehnen und Gelenke eingeschlossen, sodass Gelenkfunktionen einschränkend beeinflusst sein können. Mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs in Form der Entfernung der Narbe und einer anschließenden Hautlappenplastik (z.b. Verschiebelappen oder Z-Plastik) oder transplantation kann eine optische Verschönerung der Narbe erzielt werden. Moderne Techniken wie Hautdehnung durch implantierte Expander ermöglichen die naturgetreue Wiederherstellung. Häufig schließt sich aufgrund der Gelenkeinschränkungen eine krankengymnastische Therapie an. Narben im Gesichtsbereich Erscheinen Narben, wie zum Beispiel die hypertrophe Narbe im Gesicht, werden sie schnell als kosmetische Einschränkung gesehen. Verschiedene Alternativen können Narben an diesen auffälligen Stellen weniger sichtbar machen. Chirurgisch mit einer Z-Plastik behandelbar ist eine Narbe dann, wenn sie quer zu den natürlichen Hautlinien, entlang den Spannungslinien, verläuft. Behandlungen durch Dermabrasion hingegen mildern die Narben durch die Anwendung von speziellen, hochfrequentierten Schleifgeräten, welche die oberste Schicht der Haut entfernen. Ganz entfernt wird die Narbe jedoch nie. Z-Plastik Um die Narbe besser in die natürlichen Spannungslinien der Haut einzupassen, wird die sogenannte Z-Plastik angewendet. Dadurch kann das Gewebe auch bei Kontrakturen entspannt und in Aussehen und Funktion deutlich verbessert werden. Nicht für alle Arten von Narben ist die Z-Plastik eine geeignete Behandlungsmethode. Deshalb sollte die Narbe im Vorfeld von einem erfahrenen Spezialisten beurteilt werden. In Zuge der Z-Plastik legt der Chirurg nach Exzision der Narbe in einem Winkel von ca. 45 zum Narbenverlauf dreieckige Hautlappen an. Es entsteht eine Z-förmige Narbenlinie durch diese Verlagerung der Lappenspitzen (siehe Zeichnung), welche anschließend mit dünnen Nähten wieder verschlossen wird. Bei kleinen Z-Plastiken kann zumeist ambulant mit lokaler Betäubung operiert werden. Die Narben können zwar durch eine Z-Plastik nicht völlig verschwinden, sie verlieren jedoch an Auffälligkeit. Lappenplastik und Hauttransplantation Um größere Narbenbereiche plastisch-chirurgisch optimal zu versorgen, können Chirurgen Hauttransplantationen und Hautlappenplastiken durchführen. Dabei ist meist ein Aufenthalt in einer Klinik und abhängig vom geplanten Eingriff eine Vollnarkose ratsam. Die Gesamtprozedur des Heilungsprozesses kann einige Wochen in Anspruch nehmen und erfordert meist stützende Bandagen und Verbände. Bei der Hautverpflanzung wird ein Stück gesunder Haut an einer geeigneten Körperstelle entnommen und zur Deckung des verletzungsbedingten Defekts eingesetzt. Indem an der neuen Stelle Blutgefäße eingesprossen werden, können Verpflanzungen eigener Haut vom Körper in den meisten Fällen erfolgreich angenommen werden. Bei einer Hautverpflanzung entstehen an der Entnahme sowie an der Empfangsstelle Narben. Eine weitere Möglichkeit ist das komplexe Verfahren, Lappenplastiken in individuell angepassten Formen anzulegen. Dabei wird Haut, einschließlich des darunter liegenden Gewebes (wenn nötig auch mit Muskelgewebe), entnommen und zur Deckung des Defekts der verletzten Stelle verpflanzt. Um die Blutversorgung der Lappenplastik zu gewährleisten, wird entweder eine lokale Verschiebung vorgenommen oder es werden (bei weiter entferntem Einsatz) Blutgefäße mikrochirurgisch verpflanzt.

3 Zur Funktionsverbesserung großflächiger Narbengebiete sind Lappenplastiken und Hauttransplantationen sehr gut geeignet. Allerdings können die kosmetischen Ergebnisse manchmal weniger zufriedenstellend ausfallen, weil Farbe und Zustand der verpflanzten Haut von deren Umgebung abweichen können. Allgemein liefern Lappenplastiken jedoch bessere kosmetische Ergebnisse als Hauttransplantationen. Risiken der Narbenkorrektur Wenn Sie für Ihre Operation einen qualifizierten und erfahrenen Plastischen Chirurgen aufsuchen, treten selten Komplikationen auf und sind, falls sie entstehen, für ein beständig gutes Ergebnis nicht von Bedeutung. Allerdings gibt es auch bei einer Narbenkorrektur wie bei jeder Operation durch die Operation selbst bedingte Risiken und aufgrund der Eigenheit des Eingriffs spezifische Komplikationen. Nicht ungewöhnlich sind wie bei jedem operativen Eingriff Schwellungen und Blutergüsse, welche aber von alleine verheilen. Eine Drainage des Blutergusses ist nur in den seltensten Ausnahmefällen notwendig. Selten auftretende Infektionen im Wundgebiet heilen normalerweise durch eine geeignete Antibiotikatherapie vollständig ab. In äußerst seltenen Fällen muss eine chirurgische Sanierung der Infektion durchgeführt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass der Patient allergisch oder unverträglich auf die Narkosesubstanzen reagiert. Wichtig sind deshalb Fragen zu vorherigen Operationen und den dabei eventuell aufgetretenen Komplikationen. Alles in allem betrachtet stellt die Narbenkorrektur eine äußerst komplikationsarme Operation mit gleichzeitig hohem Effizienz- und Sicherheitsgrad dar. Information vor der Operation Der behandelnde Arzt klärt seinen Patienten vor jedem ärztlichen Eingriff ausführlich über die geplante Behandlung sowie deren Risiken auf. Es ist daher ratsam, dass Sie sich vorher bereits Ihre Fragen notieren. Haben Sie keine Scheu, alles zu fragen, was Sie wissen wollen. Sollten Probleme offen geblieben sein, informieren Sie sich gegebenenfalls bei einem weiteren Vorbesprechungstermin oder telefonisch. In der Einverständniserklärung sind Ihre persönlichen Daten, der geplante Eingriff sowie sämtliche besprochenen Komplikationen festgehalten. Durch Ihre Unterschrift gewährleisten Sie, dass Sie entsprechend aufgeklärt wurden und stimmen Ihrer Behandlung bzw. der Ihres Kindes mit dem Wissen aller allgemeinen und besonderen Risiken zu. Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten? Gerade vor einem geplanten operativen Eingriff ist ein gesamtgesundheitlich optimaler Zustand von großer Bedeutung. Alkohol- und Nikotinkonsum sind möglichst auf ein Minimum einzuschränken. Die Einnahme regelmäßiger Medikamente sollten Sie detailliert mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Vorübergehend einstellen sollten Sie in jedem Fall das Einnehmen von hormonhaltigen Medikamenten (Hormonersatzpräparate, Pille). Außerdem sollten Sie mindestens sieben Tage vor der Operation auf die Einnahme von Aspirin oder ähnlicher Medikamente verzichten. Wenn aufgrund des größeren Eingriffs unter Vollnarkose eine vorübergehende körperliche Einschränkung abzusehen ist, sollten Sie nach Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt nach der Behandlung einige freie Tage einplanen.

4 Wo wird die Operation durchgeführt? In einer geeigneten Klinik, Tagesklinik oder einer speziell eingerichteten Plastisch-Chirurgischen Praxis können Narbenkorrekturen in den meisten Fällen ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Ein mehrtägiger kurzstationärer Aufenthalt in der Klinik ist erst bei größeren operativen Vorhaben erforderlich. Dabei ist für Sie dann auch durch ausgebildetes medizinisches Personal eine postoperative Überwachung sichergestellt. Welche Art der Narkose wird angewandt? In der Regel kann eine Narbenkorrektur durch Einspritzung örtlicher Betäubungsmittel in Lokalanästhesie erfolgen. Eine Vollnarkose wird bei größeren Eingriffen, vor allem bei Lappenplastiken angewandt. Ihre persönlichen Wünsche werden in dieser Frage selbstverständlich berücksichtigt. Bei lokaler Betäubung erhalten Sie zunächst ein Beruhigungsmittel (eine Tablette oder eine intravenöse Einspritzung in die Armvene), das Sie in einen Dämmerzustand versetzt. Sie sind wach, jedoch gleichzeitig schmerzunempfindlich und entspannt. Möglicherweise kann im Operationsgebiet ein Ziehen oder Ähnliches auftreten. Während einer Vollnarkose befinden Sie sich die ganze Zeit im Schlaf. Ein Narkosearzt (Anästhesist) klärt vor dem Eingriff Ihre Narkosefähigkeit. Er ist während des gesamten Eingriffs zugegen und steuert die Narkose. Was müssen Sie nach der Narbenkorrektur beachten? Wird die Narbenkorrektur in Lokalanästhesie vorgenommen, fühlen Sie sich je nach Tätigkeit bereits wenige Stunden nach dem Eingriff wieder einsatzfähig. Es ist schwierig, für das Verhalten nach dem Eingriff allgemeine Tipps zu formulieren. Nicht ungewöhnlich sind leichte Schmerzen, bald auch ein Brennen und Ziehen während der Heilung des Wundgebietes. Ruhigstellung sowie geeignete Medikamente können Beschwerden solcher Art normalerweise beheben. Den Verband sollten Sie natürlich exakt nach Anweisung des Arztes tragen. Nach einer Woche werden im Regelfall die Hautnähte entfernt. Sollten Sie sogenannte Narbensalben benutzen wollen, sollten Sie vorher Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Er/ Sie gibt Ihnen Auskunft über eine stadiengerechte Nachsorge. Art, Verlauf und Größe der Narbe, die Wundheilung und Schonung nach der Operation sowie passende Narbennachbehandlung bestimmen das endgültige Ergebnis der Narbenkorrektur. Bis zum endgültigen Ergebnis der Narbe kann bis zu einem Jahr verstreichen. Ihr neues Erscheinungsbild Die meisten Patienten sind bei realistischer Erwartungshaltung und richtiger Indikationsstellung äußerst glücklich und zufrieden mit dem erzielten Ergebnis. Durch die Verbesserung Ihres Aussehens wird folglich auch die Selbstzufriedenheit erhöht und das Selbstwertgefühl gesteigert.

5 Können Sie eine Narbenkorrektur wiederholen? Im Prinzip können Sie fast in allen Fällen eine Narbenkorrektur wiederholen lassen. Möglicherweise wäre es jedoch sinnvoll, dass Sie eine Korrektur in mehreren Schritten planen, damit ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Durch regelmäßige Kontrollen bei ihrem Plastischen Chirurgen beugen Sie eventuell auftretenden Komplikationen vor und ermöglichen eine frühzeitige Behandlung. Sollten Probleme auftreten, können Sie im Einzelfall mit Ihrem behandelnden Arzt über korrigierende Maßnahmen sprechen. Die Kosten Da eine Narbenkorrektur im Regelfall lediglich zur Optimierung der äußeren Erscheinung dient, werden die Kosten normalerweise nicht von den Krankenversicherungen übernommen. Wird die Narbenkorrektur allerdings aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung durchgeführt, trägt die Krankenversicherung die Kosten meistens teilweise oder sogar ganz.