Tee als Wirtschaftsfaktor
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- Karlheinz Adler
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1 Tee als Wirtschaftsfaktor Aktuelle Zahlen Stand Juni 2011 Deutscher Teeverband e.v. Sonninstraße 28 7 Hamburg Tel Fax tee@wga-hh.de
2 Tee als Wirtschaftsfaktor Vorbemerkung Die Daten und Zahlen hat der Deutsche Teeverband e.v., Hamburg, nach eigenen Erhebungen ermittelt. Weiterhin haben Informationen des Statistischen Bundesamtes sowie des International Tea Comittee (Annual Bulletin of Statistics), London, in das Zahlenmaterial Eingang gefunden. Die genannten Zahlen beziehen sich soweit nicht anders ausgewiesen auf den Tee im eigentlichen Sinne (Camellia sinensis). Hierunter fallen Schwarzer Tee sowie Grüner Tee.
3 Tee als Wirtschaftsfaktor Der Teemarkt in Deutschland ist stabil Branche blickt optimistisch in die Zukunft Hamburg, Juli 2011: Der Teemarkt in Deutschland bleibt stabil. Die Einfuhren von Schwarzund Grüntee liegen mit rund Tonnen wieder auf dem Niveau von, sagt Jochen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbands und verweist damit auf eine der Kernbotschaften des Jahreswirtschaftsberichts. Die Zahlen zeigen auch, dass bereits vor dem Reaktorunfall japanische Tee-Exporte nach Deutschland mit nur 190 Tonnen nahezu bedeutungslos waren. Überraschend ist dagegen die starke Zunahme von Importen aus dem afrikanischen Kontinent nach Deutschland, insbesondere über die größte Tee-Auktion der Welt, in Mombasa, Kenia. Kenia selbst ist mit knapp Tonnen sogar Exportweltmeister vor China. Rund um den Globus wurden in fast 4,1 Millionen Tonnen Tee produziert. In Deutschland betrug die Inlandsverfügbarkeit von Tee im vergangenen Jahr rund Tonnen, das ist zwar ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr, lässt sich aber auf verstärkte Lagerhaltung zurückführen. Verbraucht wurden Tonnen. Das heißt, der deutsche Verbraucher trinkt im Durchschnitt weiterhin knapp 26 Liter Tee im Jahr. Teetrinker bleiben ihrem Lieblingsgetränk treu, sie sind Genießer und gesundheitsbewusst. Das wird den Markt für Tee auch in den kommenden Jahren auf einem stabilen Kurs halten, ist Jochen Spethmann überzeugt. Der Teemarkt in Deutschland: klein aber fein Die Ein- und Ausfuhren von Tee in Deutschland bewegen sich auf einem stabilen Niveau. wurden insgesamt Tonnen Tee importiert, nach Tonnen in und Tonnen in. Über 50 Prozent davon verlassen Deutschland wieder. Diese Ausfuhrmenge betrug Tonnen, in waren es Tonnen, im Jahr zuvor Tonnen. Die Inlandsverfügbarkeit lag zuletzt bei Tonnen, nach Tonnen in und Tonnen in. Damit wurde bei den Ein- und Ausfuhren wieder das Niveau von erreicht, die
4 Tee als Wirtschaftsfaktor Inlandsverfügbarkeit liegt sogar leicht darüber. Die Schwankungen der Inlandsverfügbarkeit sind einer verstärkten Vorratshaltung geschuldet. Auch das Exportvolumen ist während der vergangenen drei Jahre konstant und kann vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gesamtentwicklungen als Zeichen für die hohe Qualität der deutschen Teeverarbeitung und Teeveredelung gewertet werden. Angesichts der weltweiten Teeproduktion von Tonnen nimmt sich der Teeverbrauch von Tonnen (: Tonnen) in Deutschland mit einem knappen halben Prozent bescheiden aus. Dennoch ist Deutschland mit dem Hamburger Hafen eine der weltweit wichtigsten Drehscheiben für den Teehandel. Rund 70 Prozent der in Europa gehandelten Tees werden hier umgeschlagen. Exporte aus Deutschland gehen in 99 Länder, wobei nach den Ländern der EU die USA mit Abstand größter deutscher Exportmarkt ist. Deutsche Importeure und Händler sind weltweit für ihre Kompetenz und ihre Teequalitäten bekannt. Ihre Fähigkeit, mit kreativen Mischungen und innovativen Produktvarianten Trends zu setzen, gibt dem Markt neue Impulse, sagt Jochen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbands. Lebensmittel- und Fachhandel machen Dreiviertel des Marktes aus Die Präferenz der deutschen Verbraucher für Schwarzen Tee blieb auch in unverändert. Das Verhältnis von Schwarztee zu Grüntee beträgt wie in den Vorjahren 77 Prozent zu 23 Prozent. Unwesentlich zulegen konnte der Anteil von ökologisch angebautem Tee, um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Deutsche Teekonsumenten bleiben ihren Gewohnheiten auch bei der Wahl der Zubereitung treu: Wie in den Vorjahren beträgt das Verhältnis 60 Prozent lose Ware zu 40 Prozent Teebeutel. Der Lebensmitteleinzelhandel ist mit einem Marktanteil von 52,7 Prozent (: 54,9 Prozent) weiterhin wichtigste Einkaufsquelle für die Konsumenten. An Bedeutung gewinnen konnten die Teefachgeschäfte, die über einen Marktanteil von 21,5 Prozent verfügen (plus 1,5 Prozentpunkte). Der Marktanteil der Gastronomie und Großverbraucher ist mit 4,6 Prozent in etwa stabil geblieben. Die Kategorie sonstige Vertriebsformen, wie zum Beispiel türkische Einzelhandelsgeschäfte, beanspruchen 12,9 Prozent des Marktes, der Absatzkanal Industrie 4,2 Prozent und der Direktversand 4,1 Prozent. Kaum Grüntee-Importe aus Japan nach Deutschland Das Reaktorunglück in Japan hat viele Teetrinker beunruhigt. Doch es gibt keinen Grund zur Sorge. Zum einen exportiert Japan traditionell nur in sehr geringem Maß Tee. Lediglich 2,4 Prozent der japanischen Teeproduktion, rund Tonnen, verlassen das Land. Es handelt sich fast ausschließlich um Grüntee. Vom Gesamtexport gingen,
5 Tee als Wirtschaftsfaktor also vor dem Reaktorunglück, zudem nur 190 Tonnen nach Deutschland, das entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der japanischen Teeproduktion. Zum Vergleich: China ist mit einem Exportanteil von 78 Prozent und Tonnen größter Lieferant von Grüntee nach Deutschland. Sofern aktuell überhaupt noch Tee aus Japan importiert wird, ist dieser genauestens geprüft. Aus den vom Reaktorunglück betroffenen Regionen dürfen nur Lebensmittel ausgeführt werden, die zuvor vollständig kontrolliert und zertifiziert wurden. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz teilt zudem mit, dass alle Lebensmittel aus Japan aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes an den Außenkontrollstellen der EU angehalten und überprüft werden. Kenia avanciert zum Exportweltmeister für Tee Kenia ist zum weltweit größten Exporteur von Tee aufgestiegen und lässt sogar China hinter sich. gab es in dem ostafrikanischen Land mit Tonnen eine Rekord-Teeproduktion. Der weitaus größte Teil davon, insgesamt Tonnen (überwiegend Schwarztee), ging in den Export. Die Exportquote aus Kenia beträgt damit aktuell knapp 93 Prozent. Zum Vergleich: Die Volksrepublik China exportierte im vergangenen Jahr Tonnen (Exportquote 22 Prozent), Sri Lanka Tonnen, Indien Tonnen und Indonesien Tonnen. Während die Exporte aus China und Indien auf konstantem Niveau verblieben, hat Sri Lanka knapp Tonnen mehr ausgeführt und Indonesien knapp Tonnen weniger exportiert. Importe nach Deutschland: Afrika ist der Gewinner Aus China und Indien kommen zwar auch weiterhin die größten Importmengen für den deutschen Markt, besonders augenfällig ist aber der stark gestiegene Import aus Afrika und insbesondere
6 Tee als Wirtschaftsfaktor aus Kenia. Insgesamt legten die Importe aus Afrika um knapp Tonnen oder mehr als 31 Prozent auf Tonnen zu. Damit belegt Afrika im Ranking der größten Lieferanten für den deutschen Markt jetzt Platz fünf. China liegt mit einem Importvolumen nach Deutschland von Tonnen (: Tonnen) weiterhin unangefochten auf Platz eins, gefolgt von Indien mit Tonnen (: Tonnen), Indonesien mit Tonnen (: Tonnen) und Sri Lanka mit Tonnen (: Tonnen). Weltproduktion auf hohem Niveau Die weltweite Teeproduktion betrug insgesamt Tonnen, nach Tonnen in. Die Exportmenge lag bei Tonnen (: Tonnen). Der Anteil der Exporte an der Weltproduktion beträgt 42,5 Prozent und liegt damit leicht über (40,63 Prozent). Im Ranking der wichtigsten Erzeugerländer bleibt China mit einer Teeproduktion von Tonnen auch weiterhin Nummer eins, gefolgt von Indien ( Tonnen), Kenia ( Tonnen), Sri Lanka ( Tonnen) und Indonesien ( Tonnen). Im direkten Vergleich zeigen sich leichte Verschiebungen am Erzeugermarkt: China konnte leicht zulegen (: Tonnen), während Indien etwas weniger produzierte (: Tonnen). Kenia hat sich gegenüber ( Tonnen) besonders positiv entwickelt und sogar das hohe Niveau von 2007 ( Tonnen) übertroffen, auch Sri Lanka hat deutlich mehr Tee hergestellt als im Vorjahr (: Tonnen). Die Produktion in Indonesien ist dagegen rückläufig (: Tonnen) und setzt den Trend der vergangenen Jahre fort. Ausblick auf 2011 Wir sind zuversichtlich, dass Tee auch in den kommenden Jahren einen stabilen Absatz haben wird, denn Tee kennt keine Altersgrenzen, sagt Dr. Monika Beutgen, Geschäftsführerin des Deutschen Teeverbandes in Hamburg. Während die älteren Teetrinker ihren Konsumgewohnheiten meist treu bleiben, sind die jüngeren Teegenießer oft experimentierfreudiger und genießen ihren Tee in vielfältigen, kreativen Variationen, auch als Kaltgetränk, so Dr. Beutgen. Außerdem nimmt Tee auch in der Küche und in der Bar zunehmend einen festen Platz ein. Der Hauptkonsum von heißem Tee findet aber nach wie vor in den kalten Monaten des Jahres statt.
7 Tee als Wirtschaftsfaktor Der deutsche Teemarkt Importe und Exporte Einfuhren nach Deutschland insgesamt ,80 Tonnen ,70 Tonnen ,80 Tonnen Ausfuhren aus Deutschland insgesamt ,30 Tonnen ,80 Tonnen ,90 Tonnen Inlandsverfügbarkeit insgesamt ,50 Tonnen ,90 Tonnen ,90 Tonnen Quelle: Statistisches Bundesamt Eigenverbrauch insgesamt ,00 Tonnen ,00 Tonnen ,00 Tonnen Quelle: Deutscher Teeverband e.v.
8 Tee als Wirtschaftsfaktor Die Entwicklung Importe und Exporte Import Export Inlandsverfügbarkeit ,40 Tonnen ,30 Tonnen ,10 Tonnen ,70 Tonnen ,40 Tonnen ,30 Tonnen ,406,10 Tonnen ,00 Tonnen ,10 Tonnen ,80 Tonnen ,30 Tonnen ,50 Tonnen ,70 Tonnen ,80 Tonnen ,90 Tonnen ,80 Tonnen ,90 Tonnen ,90 Tonnen Quelle: Statistisches Bundesamt
9 Tee als Wirtschaftsfaktor Die Importe Nach Herkunftsländern und Herkunftsland Tonnen Anteil % Tonnen Anteil % Indien (Assam, Darjeeling, Dooars, Nilgiri) 6.261,90 14, ,70 16,53 Indonesien (Java, Sumatra) 7.286,10 16, ,00 11,42 China 8.490,10 19, ,60 23,29 Sri Lanka (Dimbula, Nuwara-Eliya, Uva) 5.477,80 12, ,50 11,89 Afrika (Burundi, Ghana, Kenia, Liberia, Malawi, Mosambik, Sierra Leone, Simbabwe, Süd-Afrika, Tansania, Togo, Ruanda) 3.070,20 6, ,30 7,94 Südamerika (Argentinien, Brasilien, Chile, Equador, Peru, Venezuela) 3.642,10 8, ,40 7,43 Vietnam 2.466,60 5, ,30 6,02 EU-Importe (Belgien, Dänemark, Frankreich, GB, Italien, Niederlande, Österreich) 4.691,50 10, ,70 8,08 Sonstige Asien (Bangladesh, Hongkong, Iran, Japan, Malaysia, Nepal, Repl. Korea, Singapur, Taiwan, Thailand, Türkei) 1.395,00 3, ,80 5,14 Papua-Neu Guinea 906,70 2,05 440,60 0,87 Georgien, Russland, Ukraine 177,40 0,40 173,80 0,34 Sonstige (Re-Importe für spätere Exporte, Veredelung) 401,30 0,91 533,10 1,05 Gesamt ,70 100, ,80 100,00 Quelle: Statistisches Bundesamt Anteile der Herkunftsländer Georgien, Russland, Ukraine 0,34 % Papua-Neu Guinea 0,87 % Sonstige 1,05 % SonstigeAsien 5,14 % China 23,29 % Vietnam 6,02 % Indien 16,53 % Südamerika 7,43 % Afrika 7,94 % EU-Importe 8,08 % Indonesien 11,42 % Sri Lanka 11,89 %
10 Tee als Wirtschaftsfaktor Der internationale Teemarkt Die Entwicklung von 2005 bis Weltproduktion Exporte Anteil Exporte an Weltproduktion Eigenverbrauch Tonnen Tonnen 46,14 % Tonnen Tonnen Tonnen 44,80 % Tonnen ,938 Tonnen Tonnen 42,00 % Tonnen Tonnen Tonnen 43,82 % Tonnen Tonnen Tonnen 40,63 % Tonnen Tonnen Tonnen 42,52 % Tonnen Quelle: Annual Bulletin of Statistics, ITC, London /2011
11 Tee als Wirtschaftsfaktor Die wichtigsten Erzeugerländer bis Teeproduktion davon Exporte China t t t t t t Indien t t t t t t Kenia t t t t t t Sri Lanka t t t t t t Indonesien t t t t t t Quelle: Annual Bulletin of Statistics, ITC, London /2011 Export Produktion China Indien Kenia Sri Lanka Indonesien t t t t t t Quelle: Annual Bulletin of Statistics, ITC, London /2011
12 Tee als Wirtschaftsfaktor Marktanteile der Vertriebskanäle Verteilung des Gesamtverbrauchs von ,00 Tonnen in nach Einkaufsquellen Lebensmitteleinzelhandel und Discounter: 52,7 % Teefachgeschäfte: 21,5 % Gastronomie und Großverbraucher: 4,6 % Direktversand: 4,1 % Industrie: 4,2 % Sonstige Vertriebsformen (z.b. türkische Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland): 12,9 % Quelle: Deutscher Teeverband e.v.
13 Herausgeber Deutscher Teeverband e.v. Sonninstraße 28 7 Hamburg Tel Fax tee@wga-hh.de
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