Der Super-GAU in Tschernobyl- 25 Jahre Erfahrung

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Der Super-GAU in Tschernobyl- 25 Jahre Erfahrung"

Transkript

1 Der Super-GAU in Tschernobyl- 25 Jahre Erfahrung Erste Lehren aus Fukushima Edmund Lengfelder 1

2 Nach Auswertung nicht mehr geheimer sowjetischer Datenquellen war die entscheidende Ursache für den Super-GAU in Tschernobyl - nicht ein Experiment (dies wird am häufigsten behauptet) - nicht eine Fehlbedienung - sondern ein Erdbeben (durch seismographische Aufzeichnungen mehrerer sowjetischer Stationen nachgewiesen) 2

3 Von den europäischen Staaten berichtete Verteilung von Cs-137 durch den Tschernobyl- Fallout in Europa ÄKBV-MUC-1105 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder 3

4 Daten: BMU Bodenstrahlung in Südbayern vor Tschernobyl (1985) Nat. Bodenstrahlung im Bayer. Wald 4

5 Daten: Lengfelder et al. Bodenstrahlung in Südbayern nach Tschernobyl (1987) 5

6 Daten: Deutscher Wetterdienst Niederschläge in Südbayern am nach Ankunft der ersten radioaktiven Wolken aus Tschernobyl 6

7 OTIO HUG STRAHLENINSTITUT OHSI MHM '.! - ' _ Abb.: :.:.- --:::--:-..;:.- _ '--./ r;... ),..._... ",-.--!_ pm., - ', - \ -._,_ - Verteilung des Tschernobyl-Fallout (Cs-137) in Belarus ÄK8V I.IUC-110S Prof. Or. med. Or. h. c. E dmund Lengfelder 7

8 Reaktorkatastrophe in Tschernobyl: Verteilung der von der Strahlenbelastung besonders betroffenen Bevölkerung und der Landflächen in Belarus, Ukraine und Russland Folgen von Tschernobyl Belarus Ukraine Russland Verteilung des radioaktiven Fallout 70 % 15 % 15 % Land mit Cäsium-Kontamination über 555 kb/m² (Sperrzone und Zonen strikter Kontrolle) 7000 km² 1000 km² 2000 km² Liquidatoren (Katastrophenhelfer) direkt von der Tschernobyl- Katastrophe betroffene Menschen 2,5 Mio. 3,2 Mio. 3 Mio. Umgesiedelte Menschen Aus der Sperrzone evakuierte Menschen Keine Sperrzone 8

9 Internationales Tschernobyl-Projekt von IAEA, WHO, UNSCEAR, FAO (alle UNO), EC, USA, Japan usw. Veröffentlichte Schlussfolgerungen des Weltkongresses der IAEA (Mai 1991) Es gab signifikante Gesundheitsstörungen, die nicht mit Strahlung in Zusammenhang stehen, und zwar in den Bevölkerungsgruppen sowohl der untersuchten kontaminierten als auch der untersuchten unbelasteten Vergleichssiedlungen,...aber es gab keine Gesundheitsstörungen, die direkt einer Strahlenbelastung zugeordnet werden konnten... Die Untersuchungen wurden durch 200 ausgewählte Wissenschaftler aus 25 westlichen Staaten und 500 sowjetische Wissenschaftler im Zeitraum Jan Feb. 91 durchgeführt und dann von den Experten der IAEA bewertet. Diese falschen und bagatellisierenden Behauptungen waren bereits im Mai 1991 durch die Realität einer großen Zahl von Schilddrüsenkarzinomen bei Kindern in Belarus und in der Ukraine widerlegt. 9

10 SchilddrüsenkrebsinBelarus Jugendliche Kinder Quelle: Nationales Schilddrüsenzentrum Belarus und Otto Hug Strahleninstitut MHM In Belarus war im Jahr 1990 durch radioaktives Jod aus Tschernobyl die Zahl der Schilddrüsenkarzinomfälle bei Kindern bereits 30-fach höher als der Durchschnitt in 10 Jahren vor Tschernobyl. Denn die Schilddrüse speichert radioaktives Jod. 10

11 Inzidenz Schilddrüsenkrebs in Belarus Kinder und Jugendliche Erwachsene ges. bis 1984 Erwachsene Jahre Erwachsene über 45 Jahre Quelle: Nationales Schilddrüsenzentrum Belarus und Otto Hug Strahleninstitut - MHM 11

12 Schilddrüsenkrebs nach der Tschernobyl-Katastrophe im Oblast Gomel, Belarus Summe der jährlichen Neuerkrankungen in den verschiedenen Altersstufen. Vergleich der Beobachtungszeiträume 13 Jahre vor und 13 Jahre nach dem Reaktorunfall: Alter Zunahme fach ,3-fach fach fach > ,6-fach 12

13 Anstieg der jährlichen Erkrankungsrate an Schilddrüsenkrebs in Tschechien nach Tschernobyl Frauen erkranken dreifach häufiger an Schilddrüsenkrebs als Männer. Der zusätzliche Anstieg ab 1991 ist durch Tschernobyl verursacht. 247 Millionen Personenjahre 13

14 Ländergruppen, in denen die Häufigkeit von Totgeburten nach Tschernobyl untersucht wurde Scherb et al

15 OTIO HUG STRAHLENINSTITUT Medizinische Hilfsmaßnahmen e. V.. München Abb. 4 Totgeburtenproportionen (SBp) für Dänemark, Bayern+DDR+West- Berlin, Ungarn, lsland, Lettland, Norwegen, Polen, Schweden kombiniert, Change-Point (CP) und reduziertes Change- Point (CPr) Modell , , SBp ---CP CFt t: 8 e. IL , Seherb et al '., ,--,--,--,--,--,--,---,---,---,---,---, l Tschernobyl-Effekt: Die Totgeburtenrate in Ländern im Osten Europas weicht ab 1986 vom erwarteten Regressionsverlauf deutlich ab. J!KBV.MUC1105 Prof. Or. med. Or. h. c.edmund Lengfelder

16 Im Juni 2002 weltweit verbreitete Pressemitteilung der Internationalen Atomenergie- Behörde zu Tschernobyl-Folgen Gemäß Satzung hat die IAEA die Aufgabe, die Nutzung der Atomenergie weltweit zu beschleunigen und zu verbreiten. Die IAEA ist eine Lobby-Organisation der Atomwirtschaft auf UNO-Ebene. 16

17 IAEA INTERNATIONAL ATOMIC ENERGY AGENCY 13. Juni 2000 Pressemitteilung zur Unterrichtung der Medien: MEDIZINISCHE STRAHLENFOLGEN DES TSCHERNOBYL-UNFALLS: UN KOMITEE FÜR DIE EFFEKTE DER ATOMSTRAHLUNG BESTÄTIGT FRÜHERE ABSCHÄTZUNGEN DER IAEA Neuer Bericht des UNSCEAR Komitees: Es gibt keinen Hinweis auf eine größere Auswirkung für die Gesundheit der Bevölkerung, die man 14 Jahre nach dem Unfall der Strahlenbelastung zuordnen könnte, abgesehen von einem hohen Anteil an (behandelbaren, nicht tödlichen) Schilddrüsenkrebsfällen bei Kindern. 17

18 IAEA INTERNATIONAL ATOMIC ENERGY AGENCY 13. Juni 2000 Pressemitteilung zur Unterrichtung der Medien Die Aussage ist falsch und zynisch: falsch, weil auch sehr viele Erwachsene vermehrt an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind, zynisch, weil behandelbar und nicht tödlich aber auf Dauer nur dann gilt, wenn der komplette westliche Behandlungsstandard zur Verfügung steht. Keine UNO, keine WHO, keine IAEA, keine EC, keine westliche Regierung engagierte sich in der Therapie von Schilddrüsenkrebs in Belarus, dem Land mit den meisten Erkrankungen. 18

19 Tschernobyl-Folgen: Erklärungen von Mitgliedern der Strahlenschutzkommission, des Beratergremiums der deutschen Regierung: Beispiel: Prof. Jacobi (Physiker, langjähriges Mitglied der deutschen Strahlenschutzkommission SSK) im Bayer. Fernsehen 1987: Wer an Krebs durch Tschernobyl stirbt, stirbt schon nicht mehr an anderen Ursachen, das muss man ja auch einmal sagen, denn sterben müssen wir alle. 19

20 Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die falschen Behauptungen der IAEA zu Tschernobyl-Folgen nicht korrigiert, oft sogar übernommen: Hintergrund ist ein Vertrag, der die Interessen der IAEA schützt: Vertrag zwischen IAEA und WHO (Res. WHA vom ) Art. I wird es von der WHO anerkannt, dass die IAEA vor allem die Aufgabe hat, Forschung, Entwicklung und praktische Anwendung der Atomenergie für friedliche Zwecke weltweit zu ermutigen, zu fördern und zu koordinieren. Art.III.1. Die IAEA und die WHO erkennen an, dass es notwendig sein kann, gewisse Einschränkungen zur Wahrung vertraulicher Informationen, die sie erhielten, anzuwenden. Die IAEA kann deshalb von der WHO verlangen, Informationen über Gesundheitsschäden durch Atomenergie als vertrauliche Information zu behandeln und vor der Öffentlichkeit zu verschweigen! 20

21 Medizinische Hilfsmaßnahmen e. V, München IONIZING RADIATION United Nations Scientific Committee on tne Effects of Atomic Radiation UNSCEAR 2008 Report to tne General Assembly with Scientific Annexes VOLUME II Annex 0 Health effects due to radiation from the Chemobyl accident Aktueller Bericht der UN zu Gesundheitsfolgen der Tschernobyl-Katastrophe (März 2011) I ÄK8V I.lUc-IIOS UNITED NATIONS New Yortc. ZOll Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder

22 Im UN Bericht von 2011 heißt es immer noch: 70. Es gibt wenig Anhaltspunkte für eine angestiegene Schilddrüsenkrebsrate unter denen, die in der allgemeinen Bevölkerung [Anm.: in der GUS] als Erwachsene belastet wurden. Das ist eine gezielte Falschaussage. Was ist der Grund für diese Lüge? 22

23 Illegale Versuche der US-Behörden in den 50er Jahren: Belastung der US-Bevölkerung mit I-131 Nevada Offizielle Version der US-Behörden zur Freisetzungsquelle von Radiojod: Atomwaffentests in Nevada NIH

24 Lage der US-Nuklearanlage Hanford, aus der die USA Radiojod tatsächlich (absichtlich und illegal) freigesetzt haben, um das Verbreitungsgebiet einer radioaktiven Wolke über den USA zu ermitteln. 24

25 Medizinische Hilfsmaßnahmen e.v., München US Nuklearanlage Hanford: Seit 1944 Abgabe von durch diesen Kamin ÄKBV MUC-1105 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder

26 Wissenschaftler der US-Regierung behaupteten: Radiojod macht keinen Schilddrüsenkrebs. Anwälte der Opfer sagen: In Tschernobyl wurde bereits bewiesen, dass Radiojod Schilddrüsenkrebs auslöst. US-Regierung sagt: Dafür gibt es kaum Anhaltspunkte. Wir müssen erst untersuchen, ob Radiojod zu Schilddrüsenkrebs führt. US DoE, BBC

27 Medizinische Hilfsmaßnahmen e. V, München Starker Widerstand der Regierung der USA gegen die Aufdeckung von Radiojod als Ursache von Schilddrüsenkrebsfällen Bis Ende der 50er Jahre: Freisetzung von Radiojod aus der Nuklearanlage Hanford durch das Energieministerium der USA (DOE) ca. 3,5x10 1 6Bq ( ca 1 Million Ci) Tschernobyl: ca 7x Bq (ca 20 Millionen Ci) Freisetzungs-Experimente mit Radiojod Kontamination großer Landflächen in den USA, Anstieg der Schilddrüsenkrebsfälle National Cancer Institute (NCI) der USA untersucht die Krebstoten um 62 Nuklearanlagen der USA (Untersuchungszeitraum ) Studienergebnis 1994: angeblich auch um Hanford keine Auffälligkeiten. Staatl. Projekt der Rekonstruktion der Umwelt-Strahlendosen (HEDR) um Hanford: bei Kindern bis zu einigen 100 rad Schilddrüsendosis ermittelt 1995: Intensive Diskussion in der Öffentlichkeit in der Region Hanford, Beginn rechtlicher Auseinandersetzungen und von Schadenersatzforderungen US-Regierung fürchtet Schadenersatzzahlungen an US-Bürger: Summe kann einige Milliarden Dollar betragen US DoE,NIH, BBC 1996, Hanferd HIN et al. ÄI<BV I.lUC IIOS Prof. Or.med.Or.h.c.Ectnund Lengfelder

28 Das Ergebnis der BelAm-Studie wird erst nach 2026 vorliegen. Dann sind aber die Patienten in den USA, die von ihrer Regierung Schadenersatz fordern, wohl alle tot. 28

29 Mit der Lüge 70 im UN-Bericht wollen die USA eine lange schwebende Schadenersatzklage von US-Bürgern über viele Milliarden Dollar aussitzen, die ihren Ursprung in der Frühphase der US- Nuklearprogramme hat. 29

30 Grenzwerte markieren nicht die Grenze zwischen schädlich und unschädlich. Auch die Einhaltung der Grenzwerte führt bereits zu - politisch tolerierten - Gesundheitsschäden, die allerdings erst durch geeignete Untersuchungen im statistischen Rauschen ähnlicher Gesundheitsschäden aufgedeckt werden. Ein Grenzwert ist immer eine politische Entscheidung und ein Kompromiss zwischen einer Schadenshöhe und den Kosten für den besseren Gesundheitsschutz. 30

31 Geschichte der Grenzwerte (2) Empfehlungen und Publikationen der Internationale Strahlenschutzkommission ICRP-1 (1958): Nach Schätzung verschiedener wissenschaftlicher Gremien würde eine Gonadendosis von 6-10 rem, die von der Konzeption an bis zum Alter von 30 Jahren infolge des Einflusses aller künstlichen Strahlenquellen akkumuliert wird, für die Allgemeinheit eine beträchtliche Belastung durch genetische Schäden bedeuten. ÄKBV-MUC-1105 Sie kann aber als tragbar und gerechtfertigt angesehen werden im Hinblick auf die Vorteile, die erwartungsgemäß durch die Anwendung der Atomenergie erwachsen. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder 31

32 Geschichte der Grenzwerte (3) In ICRP-9 (1965) wurde das Konzept übernommen und weiterhin eine Erhöhung der Mutationsrate der Bevölkerung bewusst in Kauf genommen: Die genetische Dosis, der die Bevölkerung bis zum Ende des mittleren Zeugungsalters durch den Betrieb aller kerntechnischen Anlagen ausgesetzt ist, soll... auf keinen Fall 5 rem überschreiten. Weiter heißt es, eine Gonadendosis von 5 rem als Grenzwert... gewährt einen vernünftigen Spielraum für die Expansion der Atomenergieprogramme. 32

33 Geschichte der Grenzwerte (4) Am hat die deutsche Atomkommission folgendes entschieden:... Die von der Wissenschaft angegebene und einzuhaltende genetische Dosis von 5 rem in 30 Jahren sollte von der Kerntechnik nur zu etwa einem Drittel (2 rem in 30 Jahren) in Anspruch genommen werden.... Voraussetzung einer derartigen theoretischen Ableitung ist, dass diese Strahlenbelastung bei noch zumutbarem Aufwand unvermeidlich ist. So kam es zu den 30 Millirem pro Jahr durch Abluft und 30 Millirem pro Jahr durch Abwasser (hier überwiegend Nahrungspfad). 33

34 Zumutbarer Aufwand sind die Kosten, welche die Atomwirtschaft für Rückhaltung radioaktiver Stoffe bis zum Erreichen von Grenzwerten zu tragen hat. Die dadurch bedingte Strahlenbelastung der Bevölkerung wird zum Zweck einer ertragreichen Atomwirtschaft als unvermeidlich bezeichnet 34

35 Geschichte der Grenzwerte (5) Die alten, aber bis heute (2011) verwendeten Grenzwerte werden in der Politik inzwischen mit der Schwankungsbreite der natürlichen Strahlenbelastung begründet. Diese nachgeschobene Begründung soll darüber hinwegtäuschen, dass natürliche Strahlenbelastung signifikant (zu 5 bis 10 %) zur Zahl der Krebserkrankungen ( im Jahr 2002) und Krebstoten ( im Jahr 2002) in Deutschland beiträgt, die durch die zusätzlichen Strahlendosen aus künstlichen Quellen noch erhöht wird. 35

36 Prof. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, zur wachsenden Zahl von Betrugsfällen in der Wissenschaft: "Es ist nicht zu bestreiten, dass es auch in der Wissenschaft - häufiger als uns Wissenschaftlern lieb ist - Lug und Trug gibt, nicht nur fahrlässige Schlamperei, sondern wirklich absichtsvollen Betrug." Dr. Kinzelmann, Betriebsarzt des Atomkraftwerks Neckarwestheim, erklärte im Sommer 1993 auf einer öffentlichen Veranstaltung zur Frage der kontroversen Aussagen von Wissenschaftlern in der Beurteilung der Atomkraft: Ich kriege immer den Wissenschaftler mit den richtigen Ergebnissen, wenn ich genug dafür bezahle. 36

37 Fukushima und andere sichere Atomkraftwerke 37

38 INES: Internationale Bewertungsscala für nukleare Unfälle 38

39 Chronik der größten Atomunfälle weltweit (mit INES Wert) Obwohl in Fukushima bereits nach einer Woche INES 7 erreicht war, hat die Japanische Regierung diese Einstufung erst am zugegeben. 39

40 NASA Fukushima AKW vor dem Super-GAU Kühlwassereinleitung ins Meer 40

41 Die Großstadt Koriyama liegt ca. 60 km westlich des AKW Standorts. Am betrug dort die Ortsdosisleistung 250 μsv/h (Messungen einer russ. Gruppe). Bei solchen Werten müsste eigentlich unverzüglich evakuiert werden. Japan hat das unterlassen. 41

42 Fukushima: Durch Wasserstoffexplosionen zerstörte Reaktoranlagen 42

43 Ungehinderter Austritt der Radioaktivität aus den Reaktorgebäuden in die Atomsphäre: Kernschmelze in mehreren Reaktorblöcken fukushimatragedy.com ÄKBV-MUC-1105 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder 43

44 Schwerste Zerstörung auch des Innenlebens der Reaktorgebäude 44

45 Schwerste Zerstörung auch des Innenlebens der Reaktorgebäude 45

46 ANDRITZ Company Cooling Water Pumps for a Nuclear Power Plant in SWEDEN (pull out design) Technical Data of the Pumps: Nominal power-consumption: 405 kw Speed: 328 rpm Nominal head: 5.6 m Nominal discharge: 5.6 m³/s Die Behauptung der Japaner, man wolle in Fukushima die Kühlwasserpumpen wieder in Gang setzen, ist unglaubwürdig. 46

47 Es ist zu erwarten, dass im Vergleich zu Tschernobyl die Gesundheitsschäden in der Folge des Super-GAUs in Fukushima schlimmer sein werden, weil in Japan die Bevölkerungsdichte mal höher ist, die Menge an radioaktiven Stoffen, die in westlichen AKW-Typen vorhanden ist und freigesetzt werden kann, vielfach höher ist, auch nach vielen Wochen die Kernschmelze in den AKW- Blöcken nicht gestoppt werden konnte, mit fortdauernder Freisetzung, die Maßnahmen des Katastrophenschutzes in Japan weniger konsequent und effizient waren. 47

48 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit 48

Ein Jahr nach Fukushima - sind die Folgen mit Tschernobyl vergleichbar? Zur Bedeutung heißer Teilchen

Ein Jahr nach Fukushima - sind die Folgen mit Tschernobyl vergleichbar? Zur Bedeutung heißer Teilchen Ein Jahr nach Fukushima - sind die Folgen mit Tschernobyl vergleichbar? Zur Bedeutung heißer Teilchen Edmund Lengfelder März 2012 0810 0909 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Edmund Lengfelder 1 Nach den inzwischen

Mehr

Häufigkeit von Krebs und Leukämie in den Staaten der ehemaligen Sovietunion

Häufigkeit von Krebs und Leukämie in den Staaten der ehemaligen Sovietunion GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in der Helmholtz-Gemeinschaft Häufigkeit von Krebs und Leukämie in den Staaten der ehemaligen Sovietunion Gemeinschaftsausschuss Strahlenforschung (GAST)

Mehr

Herzlich willkommen. Mittwoch, Domänenburg Aerzen

Herzlich willkommen. Mittwoch, Domänenburg Aerzen Herzlich willkommen Mittwoch, 26.04.2006 Domänenburg Aerzen 1 Begrüßung / Verlauf des Abends Die Chronik eines Unfalls Filmbericht Folgerungen / Perspektiven Pastor i.r. Diekmann Pastor Behrens Ralf Hermes,

Mehr

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 cc/ben Fairless Schwere Störfälle mit der Freisetzung von Radioaktivität lassen sich beim Betrieb von Atomkraftwerken nicht ausschließen. Bei der Katastrophe

Mehr

HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN

HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN In der EU gelten in Folge der Tschernobyl-Katastrophe Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Lebensmittel-Importen aus Drittstaaten

Mehr

Bürgerbewegung für Kryo Recycling, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz

Bürgerbewegung für Kryo Recycling, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz Bürgerbewegung für Kryo Recycling, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz Informationsmaterial zur Einschätzung der nuklearen Katastrophe in Japan, Stand 26.3.2011 1. Strahlenbelastung in der Sperrzone um

Mehr

TSCHERNOBYL UND FUKUSHIMA

TSCHERNOBYL UND FUKUSHIMA TSCHERNOBYL UND FUKUSHIMA Erwin RICHTER ABCAbwS/BMLVS richterwin@hotmail.com 0664 3016887 26. April 1986 UNSCEAR 2008 Report. Sources and effects of ionizing radiation. Band 2. Annex D - Health effects

Mehr

20 Jahre nach Tschernobyl: Erfahrungen und Lehren aus der Reaktorkatastrophe

20 Jahre nach Tschernobyl: Erfahrungen und Lehren aus der Reaktorkatastrophe Ausgabe Februar 2006 20 Jahre nach Tschernobyl: Erfahrungen und Lehren aus der Reaktorkatastrophe Edmund Lengfelder und Christine Frenzel Vor nunmehr 20 Jahren ereignete sich in den frühen Morgenstunden

Mehr

Jod und Katastrophenschutz bei einem atomaren Unfall

Jod und Katastrophenschutz bei einem atomaren Unfall Reinhold Thiel Jod und Katastrophenschutz bei einem atomaren Unfall www.tschernobylkongress.de Workshop 14 - Sonntag 10.04.11 17 Fragen rund um die Atom - Jodtabletten 1. Wie funktioniert eine Atom -Jodtablette?

Mehr

Abschätzung der Strahlenrisiken nach dem Unfall in Fukushima. Die Erfahrungen seit dem Unfall von Tschernobyl :

Abschätzung der Strahlenrisiken nach dem Unfall in Fukushima. Die Erfahrungen seit dem Unfall von Tschernobyl : Abschätzung der Strahlenrisiken Die Erfahrungen seit dem Unfall von Tschernobyl : berichtete Opferzahlen gehen von 54 Toten bis 1,4 Mio. Toten! dpa/dapdmeldung Abschätzung der Strahlenrisiken Die Erfahrungen

Mehr

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung 1 Es wäre schön, wenn mehr Leser einen finanziellen Beitrag auf unten angegebenes Konto 1 leisten könnten. Herwig Duschek, 13. 3. 2011 www.gralsmacht.com 533. Artikel zu den Zeitereignissen Der Sieg Sorats

Mehr

März 2013 Akiko Yoshida FoE Japan (Friends of the Earth Japan)

März 2013 Akiko Yoshida FoE Japan (Friends of the Earth Japan) 2 Jahre nach Fukushima 1) Die Bürgerbewegung für das Recht auf Evakuierung und Kompensation 2) Das Poka-Poka Projekt für Kinder aus Fukushima 3) Japans Atom/Energie-politik März 2013 Akiko Yoshida FoE

Mehr

Auswirkungen von Tschernobyl: Überblick und Zusammenhänge

Auswirkungen von Tschernobyl: Überblick und Zusammenhänge Vortrag bei HSK 24. April 2006 Auswirkungen von Tschernobyl: Überblick und Zusammenhänge Dr. Serge Prêtre ILK-Vorsitzender von 2001 bis 2005 Ehemaliger Direktor der HSK (1995 1999) Vize-Chef der damaligen

Mehr

Fachgespräch zur Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen

Fachgespräch zur Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen Strahlenschutzkommission Geschäftsstelle der Strahlenschutzkommission Postfach 12 06 29 D-53048 Bonn http://www.ssk.de Fachgespräch zur Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen Stellungnahme

Mehr

Gefahrenort Atomanlage Asse II

Gefahrenort Atomanlage Asse II Informationen zu den radioaktiven Emissionen aus der Asse Gefahrenort Atomanlage Asse II Atomanlagen, zu denen sowohl Atomkraftwerke als auch Atommüll-Depots gehören, setzen Radioaktivität frei nicht erst

Mehr

25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe. Belarus beschleunigt die energetische Nutzung von Biomasse

25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe. Belarus beschleunigt die energetische Nutzung von Biomasse 25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe Belarus beschleunigt die energetische Nutzung von Biomasse Christine Frenzel 1 26. April 1986 Der SuperGau in Tschernobyl was war geschehen? 2 3 4 Verteilung des

Mehr

25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe Ernste Gesundheitsschäden auch im Westen

25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe Ernste Gesundheitsschäden auch im Westen 25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe Ernste Gesundheitsschäden auch im Westen Christine Frenzel und Edmund Lengfelder Nach der Explosion des Block 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl am 26.4.1986 traten

Mehr

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Studie des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften (ISR) Wien Autoren: N. Arnold, K. Gufler,

Mehr

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Studie des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften (ISR) Wien Autoren: N. Arnold, K. Gufler,

Mehr

Nachteile der Atomkraft!

Nachteile der Atomkraft! Nachteile der Atomkraft! Atomstrom ist teuer! "Atomstrom ist billig - Erneuerbare Energien teuer." Mit dieser Behauptung wird immer wieder für längere Laufzeiten von Atomkraftwerken geworben. Doch die

Mehr

Tschernobyl und. Fukushima. Gesundheitliche Auswirkungen. und Lehren für Europa. Der Super-GAU von Tschernobyl

Tschernobyl und. Fukushima. Gesundheitliche Auswirkungen. und Lehren für Europa. Der Super-GAU von Tschernobyl FRENZEL, C. und E. LENGFELDER: Tschernobyl und Fukushima. Gesundheitliche Auswirkungen und Lehren für Europa Arzneimittel-, Therapie-Kritik & (2014/Folge 3) Hans Marseille Verlag GmbH München Tschernobyl

Mehr

Ulrike Welte SSK-Notfallausschuss Hamburg

Ulrike Welte SSK-Notfallausschuss Hamburg Ulrike Welte SSK-Notfallausschuss Hamburg Bild: Muro2011 zum KKW Neckarwestheim; 14.07.2014 Zur Erinnerung an den Unfall vor drei Jahren Bild: TEPCO Besondere Merkmale dieses Reaktorunfalls sehr hohe und

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Katastrophe in Fukushima. Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Katastrophe in Fukushima. Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Die Katastrophe in Fukushima Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Titel: Die Katastrophe in Fukushima Reihe: Bestellnummer:

Mehr

Ein Vortrag der IPPNW, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in. sozialer Verantwortung e. V.

Ein Vortrag der IPPNW, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in. sozialer Verantwortung e. V. Ein Vortrag der IPPNW, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e. V. 1 Was eigentlich geschah der GAU Der noch qualmende Reaktor Quelle: Tschernobyl Interinform

Mehr

Kinderkrebs und Atomkraft

Kinderkrebs und Atomkraft 16.07.10 Dr. med. A. Rosen Epidemiologische Grundlagen Krebserkrankungen bei Kindern < 5 J: Absolute Erkrankungszahlen: 581 pro Jahr Jährliche Inzidenz: 39-46 pro 100.000 Leukämieerkrankungen bei Kindern

Mehr

Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren

Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren Eine Stellungnahme des Fachverbands für Strahlenschutz e.v. zu den Folgen und ihrer Interpretation Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Japan gewinnt

Mehr

SK-*Thema: Umwelt in Deutschland 2. Energieversorgung Gerald Hühner März/April 2016

SK-*Thema: Umwelt in Deutschland 2. Energieversorgung Gerald Hühner März/April 2016 SK-*Thema: Umwelt in Deutschland 2. Energieversorgung März/April 2016 2. Energieversorgung http://www.baulinks.de/webplugin/2011/i/0645-energie-zukunft1.jpg; http://www.energiezukunft.eu/uploads/pics/bauen_bauzukunft_smart_grid_enenergy_web_bmu.png;

Mehr

Radioaktivität in Lebensmitteln nach einem nuklearen Unfall

Radioaktivität in Lebensmitteln nach einem nuklearen Unfall Radioaktivität in Lebensmitteln nach einem nuklearen Unfall Eine kritische Diskussion der neuen Euratom-Verordnung Gabriele Mraz, Österreichisches Ökologie-Institut Lange Nacht der Forschung 2016 Mit Unterstützung

Mehr

- Dr. med. Angelika Claußen, zu laden über IPPNW, Körtestraße 10, Berlin

- Dr. med. Angelika Claußen, zu laden über IPPNW, Körtestraße 10, Berlin Az. 75 Owi 4133 Js 3985/11 (21/11) Hauptverhandlung BEWEISANTRAG Zu beweisende Tatsache Zum Beweis der Tatsache, dass nicht vorhersehbare Unfälle bei der Produktion von Atomenergie gravierende gesundheitliche

Mehr

Das Bundesamt für Strahlenschutz

Das Bundesamt für Strahlenschutz Das Bundesamt für Strahlenschutz Strahlung was ist das eigentlich? 1 2 3 4 5 6 Strahlung ist ein Strom von Energie oder kleinsten Teilchen, der von einer Quelle ausgeht und sich ausbreitet. Strahlung kann

Mehr

Internationaler Kongress Berlin 6. Bis 8. April Jahre Folgen der Tschernobyl -Katastrophe Bilanz gesundheitlicher und ökologischer Schäden

Internationaler Kongress Berlin 6. Bis 8. April Jahre Folgen der Tschernobyl -Katastrophe Bilanz gesundheitlicher und ökologischer Schäden Internationaler Kongress Berlin 6. Bis 8. April 2011 25 Jahre Folgen der Tschernobyl -Katastrophe Bilanz gesundheitlicher und ökologischer Schäden Die seltsame Geschichte der Internationalen Kommission

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur mit Landesrat Rudi Anschober und Univ.Prof. DI Dr. Franz Josef Maringer, Universität für Bodenkultur Wien, Studienautor 23. April 2012 zum Thema "26 Jahre nach Tschernobyl: Gesundheitliche

Mehr

Leukämie- und andere Krebserkrankungen bei Kindern in der Umgebung von Atomkraftwerken

Leukämie- und andere Krebserkrankungen bei Kindern in der Umgebung von Atomkraftwerken 14. Wahlperiode 11. 12. 2007 Antrag der Fraktion der SPD und Stellungnahme des Umweltministeriums Leukämie- und andere Krebserkrankungen bei Kindern in der Umgebung von Atomkraftwerken Antrag Der Landtag

Mehr

Tschernobyl und Fukushima. Wismar Dr. Hiroomi Fukuzawa

Tschernobyl und Fukushima. Wismar Dr. Hiroomi Fukuzawa Tschernobyl und Fukushima Wismar Dr. Hiroomi Fukuzawa 1 Tote und Hibakusha 06.08. 1945: Hiroshima (LiEle Boy: Uran) Tote: 90 000 120 000 im 1945 Hibakusha:? 09.08.1945: Nagasaki (Fat Man: Plutonium) Tote:

Mehr

Reise ins Innere von Tschenobyl

Reise ins Innere von Tschenobyl Reise ins Innere von Tschenobyl Ausführlicher Bericht: http://www.fme.ch/cms2/fileadmin/webmaster/dateien/reise_ins_innere_von_tschernobyl.pdf Dr. sc. nat. Walter Rüegg w.ruegg@soclair.ch Leibstadt 16.11.2016

Mehr

Geschichte der Kernenergie Lehrerinformation

Geschichte der Kernenergie Lehrerinformation Lehrerinformation 1/7 Arbeitsauftrag Ziel Material Sozialform Die SuS ordnen Textbausteine in chronologischer Reihenfolge. Sie ergänzen die Textbausteine mit Jahreszahlen. Die SuS machen sich mit der Geschichte

Mehr

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2

Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Mögliche radiologische Auswirkungen eines Versagens des Reaktordruckbehälters des KKW Tihange 2 Studie des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften (ISR) Wien Autoren: N. Arnold, K. Gufler,

Mehr

27 Jahre Tschernobyl und nichts gelernt?

27 Jahre Tschernobyl und nichts gelernt? 27 Jahre Tschernobyl und nichts gelernt? oder: von Tschernobyl nach Fukushima und? Vortrag beim Samstags-Forum Regio Freiburg am 27. April 2013 anläßlich 27 Jahre Beginn der Atomkraftkatastrophe Tschernobyl

Mehr

Der Reaktorunfall von Fukushima Dai-ichi: Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Japan

Der Reaktorunfall von Fukushima Dai-ichi: Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Japan Der Reaktorunfall von Fukushima Dai-ichi: Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in Japan Gerald Kirchner Bundesamt für Strahlenschutz, Berlin unter Mitarbeit von: Martin Bleher, Florian Gering 1 (1) Unfallablauf:

Mehr

Atomenergie Gefahr oder Chance für die Zukunft? UMA Fachdialog 16. Juni 2016 TU-Wien Kurzreferat Peter Weish

Atomenergie Gefahr oder Chance für die Zukunft? UMA Fachdialog 16. Juni 2016 TU-Wien Kurzreferat Peter Weish Atomenergie Gefahr oder Chance für die Zukunft? UMA Fachdialog 16. Juni 2016 TU-Wien Kurzreferat Peter Weish Nukleare Aufbruchstimmung Das Reaktorgebäude im Reaktorzentrum Seibersdorf Blick in den Reaktor:

Mehr

2 Jahre nach Fukushima

2 Jahre nach Fukushima 2 Jahre nach Fukushima 1) Die Bürgerbewegung für das Recht auf Evakuierung und Kompensation 2) Das Poka-Poka Projekt für Kinder aus Fukushima März 2013 Akiko Yoshida FoE Japan (Friends of the Earth Japan)

Mehr

Fukushima. Dr. Jan-Willem Vahlbruch Institut für Radioökologie und Strahlenschutz Leibniz Universität Hannover Herrenhäuser Straße Hannover

Fukushima. Dr. Jan-Willem Vahlbruch Institut für Radioökologie und Strahlenschutz Leibniz Universität Hannover Herrenhäuser Straße Hannover Institut für Radioökologie und Strahlenschutz Fukushima Dr. Jan-Willem Vahlbruch Herrenhäuser Straße 2 30419 Hannover Tel.: 0511 762 3321 E-Mail: vahlbruch@irs.uni-hannover.de Internet: www.strahlenschutzkurse.de

Mehr

Schilddrüsenkrebs in Fukushima 7 Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe

Schilddrüsenkrebs in Fukushima 7 Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe Schilddrüsenkrebs in Fukushima 7 Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe Am 25. Dezember veröffentlichte die Fukushima Medical University (FMU) die neuesten Zahlen ihrer laufenden Schilddrüsenuntersuchungen.

Mehr

Erdbebennachweis Beznau ergibt Dosis 78mSv ENSI sagt Dosisgrenzwert sei 100 msv Also alles OK!? Wir sagen: Nein, Dosisgrenzwert ist 1 msv Also muss

Erdbebennachweis Beznau ergibt Dosis 78mSv ENSI sagt Dosisgrenzwert sei 100 msv Also alles OK!? Wir sagen: Nein, Dosisgrenzwert ist 1 msv Also muss Erdbebennachweis Beznau ergibt Dosis 78mSv ENSI sagt Dosisgrenzwert sei 100 msv Also alles OK!? Wir sagen: Nein, Dosisgrenzwert ist 1 msv Also muss das AKW Beznau unverzüglich vorläufig ausser Betrieb

Mehr

1. Die Werte für Strahlenexposition in der Umgebung von Atomkraftwerken und in der

1. Die Werte für Strahlenexposition in der Umgebung von Atomkraftwerken und in der Gesundheitliche Risiken aus dem Betrieb des BERII und der Zentralstelle für radioaktive Abfälle 1. Die Werte für Strahlenexposition in der Umgebung von Atomkraftwerken und in der Umgebung von Forschungsreaktoren

Mehr

DER ANDERE BERICHT ÜBER TSCHERNOBYL (TORCH: The Other Report on Chernobyl)

DER ANDERE BERICHT ÜBER TSCHERNOBYL (TORCH: The Other Report on Chernobyl) DER ANDERE BERICHT ÜBER TSCHERNOBYL (TORCH: The Other Report on Chernobyl) EINE UNABHÄNGIGE WISSENSCHAFTLICHE EINSCHÄTZUNG DER AUSWIRKUNGEN AUF GESUNDHEIT UND UMWELT 20 JAHRE NACH DER NUKLEAREN KATASTROPHE

Mehr

Ein Wort, welches Sinnbild für eine Katastrophe wurde, eine Katastrophe. die vielen Menschen bewusst gemacht hat, dass Atomkraft niemals

Ein Wort, welches Sinnbild für eine Katastrophe wurde, eine Katastrophe. die vielen Menschen bewusst gemacht hat, dass Atomkraft niemals Fukushima Mahnwache Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen seit Fukushima. Ein Wort, welches Sinnbild für eine Katastrophe wurde, eine Katastrophe die vielen Menschen bewusst gemacht hat, dass Atomkraft niemals

Mehr

Naturphänomen Strahlung: Chancen und Gefahren, Fakten und Mythen

Naturphänomen Strahlung: Chancen und Gefahren, Fakten und Mythen Naturphänomen Strahlung: Chancen und Gefahren, Fakten und Mythen Dr. sc. nat. Walter Rüegg w.ruegg@soclair.ch Zürich, 23.9.2014 1. Strahleneuphorie früher 2. Strahlenphobie heute 3. Grenzwerte, Vergleiche

Mehr

Erkrankungen in Deutschland? Wolfgang-Ulrich Müller Institut für Medizinische Strahlenbiologie Universitätsklinikum Essen

Erkrankungen in Deutschland? Wolfgang-Ulrich Müller Institut für Medizinische Strahlenbiologie Universitätsklinikum Essen Erkrankungen in Deutschland? Wolfgang-Ulrich Müller Institut für Medizinische Strahlenbiologie Universitätsklinikum Essen Behauptete Effekte: Zunahme der Säuglingssterblichkeit Rückgang der Geburtenzahlen

Mehr

Halbwertszeit-Bilanz gemischt aus: Die Behörden warnen vor radioaktiven Wildschweinen und Pilzen. Doch insgesamt hat die Belastung Normalmaß erreicht.

Halbwertszeit-Bilanz gemischt aus: Die Behörden warnen vor radioaktiven Wildschweinen und Pilzen. Doch insgesamt hat die Belastung Normalmaß erreicht. Das strahlende Erbe von Tschernobyl Aufgaben REAKTORKATASTROPHE 30 Jahre nach dem Atomunglück fällt die Halbwertszeit-Bilanz gemischt aus: Die Behörden warnen vor radioaktiven Wildschweinen und Pilzen.

Mehr

Eine Kritik am UNSCEAR-Bericht über Gesundheitsfolgen der Atomkatastrophe von Fukushima

Eine Kritik am UNSCEAR-Bericht über Gesundheitsfolgen der Atomkatastrophe von Fukushima Eine Kritik am UNSCEAR-Bericht über Gesundheitsfolgen der Atomkatastrophe von Fukushima Autor: Heinz Smital 1991, fünf Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, veröffentlichte die International

Mehr

Die meisten Atomkraftgegner in Deutschland, Italien und Mexiko Italien neben Deutschland und Mexiko größter Atomkraftgegner

Die meisten Atomkraftgegner in Deutschland, Italien und Mexiko Italien neben Deutschland und Mexiko größter Atomkraftgegner Die meisten Atomkraftgegner in Deutschland, Italien und Mexiko Weltweite Ipsos-Studie belegt: Fukushima hat in vielen Ländern zu Umdenken geführt Hamburg, 20. Juni 2011. Knapp 80 Prozent der Deutschen

Mehr

Tschernobylfolgen in Österreich. Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit

Tschernobylfolgen in Österreich. Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit Tschernobylfolgen in Österreich Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit Claudia Seidel Low-Level Counting Labor Arsenal, Prüflabor für Umweltradioaktivität und Strahlenschutz (PLUS) Faradaygasse, Arsenal

Mehr

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Valide Messungen und qualitative Beratung als Grundlage um im Strahlenschutz fach- und sachgerecht entscheiden zu können Aufgabe des NLWKN als eine behördliche Messstelle Dr. rer.nat. Hauke Brüggemeyer

Mehr

Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos. 17. Mai 2014

Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos. 17. Mai 2014 Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos 17. Mai 2014 RISIKEN ALTERNDER ATOMKRAFTWERKE In Europa bemühen sich Energieunternehmen derzeit um Laufzeitverlängerungen für nicht weniger als 46 alte

Mehr

Ein BUND-Vortrag von Axel Mayer.

Ein BUND-Vortrag von Axel Mayer. Atomkraft Ein BUND-Vortrag von Axel Mayer Vier Hauptgefahren Normalbetrieb Atomkraftwaffen Unfallgefahr Atommüll Wie funktioniert ein AKW? Siedewasserreaktor Wie funktioniert ein AKW? Druckwasserreaktor

Mehr

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung 1 Es wäre schön, wenn mehr Leser einen finanziellen Beitrag auf unten angegebenes Konto 1 leisten könnten. Herwig Duschek, 17. 3. 2011 www.gralsmacht.com 540. Artikel zu den Zeitereignissen Der Sieg Sorats

Mehr

Katastrophen- schutz im Fall einer Reaktorkatastrophe. Dipl. Ing. (chem.) Karl-W. Koch, Mehren

Katastrophen- schutz im Fall einer Reaktorkatastrophe. Dipl. Ing. (chem.) Karl-W. Koch, Mehren Katastrophen- schutz im Fall einer Reaktorkatastrophe Dipl. Ing. (chem.) Karl-W. Koch, Mehren Drastische Ausweitung des Katastrophenschutz bei Atomkatastrophen gefordert 19. November 2013 Im Vorfeld der

Mehr

Redemanuskript Mochizuki am in Neckarwestheim

Redemanuskript Mochizuki am in Neckarwestheim M1414 rev4, Seite: 1 von 5 Redemanuskript Mochizuki am 11.03.2012 in Neckarwestheim Vielen Dank! Meine lieben Freunde, ich freue mich sehr, heute hier in Neckarwestheim für Sie diese Rede halten zu dürfen.

Mehr

Atomenergie ist weltweit unbeherrschbar und unverantwortbar für Mensch und Natur

Atomenergie ist weltweit unbeherrschbar und unverantwortbar für Mensch und Natur Atomenergie ist weltweit unbeherrschbar und unverantwortbar für Mensch und Natur Prof. Dr. Edmund Lengfelder Otto Hug Strahleninstitut MHM, München Festvortrag zur Verleihung des Bayerischen Naturschutzpreises

Mehr

Strahlenexposition im Mammographie-Screening

Strahlenexposition im Mammographie-Screening Strahlenexposition im Mammographie-Screening PD Dr. R. Pfandzelter Krebs und Strahlung 2006 RPfandzelter@kbv.de 14. November 2006 Hamburg Kassenärztliche Bundesvereinigung Strahlenexposition im Mammographie-Screening

Mehr

Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft Abteilung Umweltschutz

Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft Abteilung Umweltschutz Department für Wald- und Bodenwissenschaften Low-Level Counting Labor Arsenal Leitung: HR Univ. -Prof. DI Dr. Franz Josef Maringer BERICHT Bezeichnung des Projektes Untersuchung der gesundheitlichen Auswirkungen

Mehr

Informationen zu den radiologischen Folgen des Erdbebens vom 11. März 2011 in Japan und dem kerntechnischen Unfall am Standort Fukushima Daiichi

Informationen zu den radiologischen Folgen des Erdbebens vom 11. März 2011 in Japan und dem kerntechnischen Unfall am Standort Fukushima Daiichi Informationen zu den radiologischen Folgen des Erdbebens vom 11. März 2011 in Japan und dem kerntechnischen Unfall am Standort Fukushima Daiichi Zusammenfassung der radiologischen Situation Stand 10.05.2011,

Mehr

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung

Der Sieg Sorats und die Kulturauferstehung 1 Es wäre schön, wenn mehr Leser einen finanziellen Beitrag auf unten angegebenes Konto 1 leisten könnten. Herwig Duschek, 29. 3. 2011 www.gralsmacht.com 555. Artikel zu den Zeitereignissen 2 Der Sieg

Mehr

Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung e.v.

Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung e.v. Bürgerinitiative für eine Welt ohne atomare Bedrohung e.v. Rottweil - hier leben, arbeiten, wohnen wir. Rottweil ist eine idyllische Kleinstadt im Süden Deutschlands mit 25.000 Einwohnern. Es gibt viele

Mehr

Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl für Belarus 1986 bis 2006

Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl für Belarus 1986 bis 2006 Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl für Belarus 1986 bis 2006 Dimensionen, politische Reaktionen und offene Fragen Dr. Astrid Sahm, FB Politische Wissenschaft, Universität Mannheim Gliederung

Mehr

Auch Ihre diesjährige Entscheidung, der IAEO den Nobelpreis zu verleihen, halten wir für eine Fehlentscheidung, die den Nobelpreis abwertet.

Auch Ihre diesjährige Entscheidung, der IAEO den Nobelpreis zu verleihen, halten wir für eine Fehlentscheidung, die den Nobelpreis abwertet. An das Nobelpreiskomitee Norwegisches Nobel-Institut Drammensveien 19 N-0255 Oslo Norwegen Friedensnobelpreis für IAEO war Fehlentscheidung Sehr geehrte Damen und Herren, das Nobelpreiskomitee leistet

Mehr

Wo liegt die Produktionsvereinigung Majak eigentlich und was wurde dort hergestellt?

Wo liegt die Produktionsvereinigung Majak eigentlich und was wurde dort hergestellt? 1 Antworten von Heinz-Jörg Haury: Wo liegt die Produktionsvereinigung Majak eigentlich und was wurde dort hergestellt? 1) Die Produktionsvereinigung Majak befindet sich im Westen des Urals, zwischen Jekaterinburg

Mehr

Ergebnisse der Umgebungsüberwachung des GNS-Werkes Gorleben 2012 Hartmut Schulze, Fachbereichsleiter Strahlenschutz, GNS-Werk Gorleben

Ergebnisse der Umgebungsüberwachung des GNS-Werkes Gorleben 2012 Hartmut Schulze, Fachbereichsleiter Strahlenschutz, GNS-Werk Gorleben Ergebnisse der Umgebungsüberwachung des GNS-Werkes Gorleben 2012 Hartmut Schulze, Fachbereichsleiter Strahlenschutz, GNS-Werk Gorleben Folie 1 Radioaktivität und Strahlung bei einem Kernkraftwerk Gase

Mehr

Das Bundesamt für Strahlenschutz

Das Bundesamt für Strahlenschutz Das Bundesamt für Strahlenschutz Das Bundesamt für Strahlenschutz Schutz von Mensch und Umwelt vor Strahlung. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) berät und informiert die Bevölkerung und die Bundesregierung

Mehr

Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen

Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen Strahlenschutzkommission Geschäftsstelle der Strahlenschutzkommission Postfach 12 06 29 D-53048 Bonn http://www.ssk.de Iodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen Empfehlung der Strahlenschutzkommission

Mehr

Zur Leukämie bei Kindern in der Samtgemeinde Elbmarsch

Zur Leukämie bei Kindern in der Samtgemeinde Elbmarsch Strahlenschutzkommission Geschäftsstelle der Strahlenschutzkommission Postfach 12 06 29 D-53048 Bonn http://www.ssk.de Zur Leukämie bei Kindern in der Samtgemeinde Elbmarsch Stellungnahme der Strahlenschutzkommission

Mehr

Institut für Transurane Strahlenexposition durch Emission

Institut für Transurane Strahlenexposition durch Emission JRC-ITU, Mediationsverfahren 12. Oktober 2011 1 Mediationsverfahren Eggenstein-Leopoldshafen, 12. Oktober 2011 Institut für Transurane Strahlenexposition durch Emission Joint Research Centre (JRC) Europäische

Mehr

RADIOAKTIVE STOFFE IN BINNENGEWÄSSERN

RADIOAKTIVE STOFFE IN BINNENGEWÄSSERN 1 RADIOAKTIVE STOFFE IN BINNENGEWÄSSERN G. Dersch Bundesanstalt für Gewässerkunde Leitstelle für Oberflächenwasser, Schwebstoff und Sediment in Binnengewässern Grundsätzliche Betrachtungen zur Radioaktivität

Mehr

Schilddrüsen-Ca- Screening

Schilddrüsen-Ca- Screening Schilddrüsen-Ca- Screening Rod Stewart Stephanie Böhler 10.01.1945 Diagnose 1999 27.02.1981 Diagnose 2012 1 Krankengeschichte Barbara, 54 Jahre, lässt ein Früherkennungs-Sono der Schilddrüse durchführen.

Mehr

Stilllegung / Abriss von Atomkraftwerken. Dr. Jörg Schmid, IPPNW Stuttgart

Stilllegung / Abriss von Atomkraftwerken. Dr. Jörg Schmid, IPPNW Stuttgart Stilllegung / Abriss von Atomkraftwerken Dr. Jörg Schmid, IPPNW Stuttgart AKW-Stilllegung: Das Ausmaß des Problems weltweit in Betrieb: 441 AKW Rückbau : (bis zum Jahr 2030) 165 AKW in Europa 71 AKW in

Mehr

HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN

HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN HINTERGRUND: GRENZWERTE FÜR DIE STRAHLENBELASTUNG VON LEBENSMITTELN In der EU gelten in Folge der Tschernobyl-Katastrophe Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Lebensmittel-Importen aus Drittstaaten

Mehr

Medical and Radioecological Consequences of the Chernobyl Catastrophe in Western Europe

Medical and Radioecological Consequences of the Chernobyl Catastrophe in Western Europe Medical and Radioecological Consequences of the Chernobyl Catastrophe in Western Europe Christine Frenzel 1) 2) and Edmund Lengfelder 2) 1) Ludwig-Maximilians-University, Medical Faculty, Munich, Germany

Mehr

Atomkraft kettet uns ans Ausland!

Atomkraft kettet uns ans Ausland! Atomkraft kettet uns ans Ausland! Das gesamte Uran muss importiert werden. Uran-Abbau hinterlässt radioaktive Giftseen Der Uran-Bergbau vergiftet Mensch und Umwelt. Uran = Krebs Der Uran-Bergbau verursacht

Mehr

EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG

EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG zur Abgabe von Kaliumjodidtabletten an Schulen und Internaten Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte! Die Bevorratung von Kaliumjodidtabletten ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme,

Mehr

Die zwiespältige Rolle der IAEO Kritische Betrachtung von Zielen und Arbeitsweise

Die zwiespältige Rolle der IAEO Kritische Betrachtung von Zielen und Arbeitsweise Die zwiespältige Rolle der IAEO Kritische Betrachtung von Zielen und Arbeitsweise Wolfgang Kromp Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften sowie Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit,

Mehr

Die großräumige Ausbreitung von Radioaktivität aus dem KKW Fukushima und die Ableitung von Quelltermen aus Kontaminationsmessdaten

Die großräumige Ausbreitung von Radioaktivität aus dem KKW Fukushima und die Ableitung von Quelltermen aus Kontaminationsmessdaten Die großräumige Ausbreitung von Radioaktivität aus dem KKW Fukushima und die Ableitung von Quelltermen aus Kontaminationsmessdaten 1 Petra Seibert Institut für Meteorologie (BOKU-Met) Universität für Bodenkultur

Mehr

Gesundheitliche Risiken durch ionisierende Strahlung Was wissen wir und welche Bedeutung hat dies für die Bevölkerung rund um die Asse?

Gesundheitliche Risiken durch ionisierende Strahlung Was wissen wir und welche Bedeutung hat dies für die Bevölkerung rund um die Asse? Gesundheitliche Risiken durch ionisierende Strahlung Was wissen wir und welche Bedeutung hat dies für die Bevölkerung rund um die Asse? PD Dr. Michaela Kreuzer Bundesamt für Strahlenschutz Fachbereich

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Einführung in den Strahlenschutz der Feuerwehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Einführung in den Strahlenschutz der Feuerwehr Inhaltsverzeichnis 1 Einführung in den Strahlenschutz der Feuerwehr... 11 2 Strahlenschutz bei ionisierender Strahlung.. 14 2.1 Physikalische Grundlagen ionisierender Strahlung. 14 2.1.1 Aufbau der Materie...

Mehr

Nuklearer Unfall in Tihange mit Radioaktivitätsfreisetzung

Nuklearer Unfall in Tihange mit Radioaktivitätsfreisetzung Nuklearer Unfall in Tihange mit Radioaktivitätsfreisetzung Möglichkeiten der Gefahrenreduzierung an Schulen Dr. med. Odette Klepper, Fachärztin für Allgemeinmedizin / Psychotherapie Als IPPNW-Ärztin seit

Mehr

Ionisierende Strahlung

Ionisierende Strahlung Ionisierende Strahlung Eine gesunde Schilddrüse lagert Jod ein. Das wird in der Medizin verwendet: Man kann damit untersuchen, in welchen Bereichen der Schilddrüse viel und in welchen Bereichen wenig Jod

Mehr

Strahlenepidemiologie

Strahlenepidemiologie Strahlenepidemiologie Priv.-Doz. Dr. Michaela Kreuzer Bundesamt für Strahlenschutz Leiterin der Arbeitsgruppe: Strahlenepidemiologie mkreuzer@bfs.de Strahlenepidemiologie, TU, 30.06.2011, M. Kreuzer 1

Mehr

Quelle EU-Kommission IPNNW 2-2016 Broschüre IPNNW 2-2016 Broschüre http://nec2016.eu/images/prednasky/fairlie_nec2016_en.pdf http://nec2016.eu/images/prednasky/fairlie_nec2016_en.pdf . New safe Containment

Mehr

Umwelthormone: Stand der Wissenschaft Notwendigkeit des Handelns

Umwelthormone: Stand der Wissenschaft Notwendigkeit des Handelns Für Mensch & Umwelt WECF Berlin 2016 Umwelthormone: Stand der Wissenschaft Notwendigkeit des Handelns Andreas Gies Abteilung Umwelthygiene Umwelt und Krebs Umwelthormone - Ein Problem in Deutschland? 29.01.2016

Mehr

DER REAKTORUNFALL 1986 IN TSCHERNOBYL

DER REAKTORUNFALL 1986 IN TSCHERNOBYL DER REAKTORUNFALL 1986 IN TSCHERNOBYL Impressum Bundesamt für Strahlenschutz Öffentlichkeitsarbeit Postfach 10 01 49 D - 38201 Salzgitter Telefon: + 49 (0) 30 18333-0 Telefax: + 49 (0) 30 18333-1885 E-Mail:

Mehr

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister Brüderle, da kommen Sie nicht mehr heraus.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister Brüderle, da kommen Sie nicht mehr heraus. Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Herr Minister Brüderle, da kommen Sie nicht mehr heraus. SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN) Sie

Mehr

Demokratie weltweit. Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen.

Demokratie weltweit. Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Demokratie weltweit Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen www.demokratiewebstatt.at Mehr Information auf: www.demokratiewebstatt.at Die Grundsätze der Demokratie Übung: Grundsätze

Mehr

Wo die Welt am schnellsten altert Ein Blick auf den demografischen Wandel in Entwicklungsländern

Wo die Welt am schnellsten altert Ein Blick auf den demografischen Wandel in Entwicklungsländern Wo die Welt am schnellsten altert Ein Blick auf den demografischen Wandel in Entwicklungsländern Die Weltbevölkerung ist noch nie so schnell gewachsen wie seit dem vergangenen Jahrhundert. Zwischen 1900

Mehr

Wer Will s Wissen? Alle Könnten s Wissen! W W W. 12 Fragen zum Thema Zwischenlager

Wer Will s Wissen? Alle Könnten s Wissen! W W W. 12 Fragen zum Thema Zwischenlager W W W Wer Will s Wissen? Alle Könnten s Wissen! A K W 12 Fragen zum Thema Zwischenlager Anlässlich der ökumenischen Besinnung am 23. Oktober 2016 vor dem Atomkraftwerk Gundremmingen Mitte September 2016

Mehr

So isst und lebt die Welt

So isst und lebt die Welt Einführung Sie müssen sich nicht auf eine verrückte Extremdiät einlassen, wenn Sie langfristig Ihre Gesundheit verbessern wollen. Sie müssen nur ein paar vernünftige Entscheidungen im Hinblick auf Ihre

Mehr

Energiewende im Fokus von Politik und Medienmacht

Energiewende im Fokus von Politik und Medienmacht Energiewende im Fokus von Politik und Medienmacht Informationstransfer als Faktor der Meinungsbildung Hans Giger Prof. Dr. iur. et Dr. phil. I, E.C.L. em. Professor an der Universität Zürich Rechtsanwalt

Mehr