Die Ausstellung wird mit der Vernissage am Freitag, dem 5. Oktober um Uhr eröffnet.

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2 Ausstellung vom 5. bis zum 21. Oktober 2012 im September 2012 PRESSEMITTEILUNG Sehr geehrte Damen und Herren, die Kommunale Galerie der Stadt Mörfelden-Walldorf präsentiert die Preisträgerin des 14. Skulpturenparks Ingrid B. Honneth in einer Einzelausstellung mit dem Titel SCHLACHTFELD - Aspekte und Polaritäten im Werk von Ingrid Honneth Ingrid B. Honneth wurde in Frankfurt geboren und lebt und arbeitet in Berlin und Neuenhain. Seit dem Jahr 2000 entstehen ihre Papierarbeiten anlässlich der Beteiligung an der Jahresausstellung bei Peters-Barenbrock, Berlin small world, ihrer Beteiligung an der Art Frankfurt und einer Ausstellung im Atelier Natkin. Die Ausstellungskonzeption wird neue Arbeiten mit älteren Werken in eine spannungsreiche und erhellende Konstellation bringen. Die Ausstellung wird mit der Vernissage am Freitag, dem 5. Oktober um Uhr eröffnet. Bürgermeister Heinz Peter Becker wird die Ausstellung eröffnen. Der Einführungsredner Dr. Andreas Honneth spricht zum Thema "Subjektivität als Kampfzone" Am Mittwoch, dem 17. Oktober um Uhr, wird die ungewöhnliche Literaturverfilmung vom Autor und Regisseur Dr. Andreas Honneth vorgestellt. Film-Titel: BARTLEBY - nach Melvilles: Geschichten der Wall Street Der Film, dessen Ausstattung Ingrid Honneth übernahm, basiert auf einer Antinovelle der Moderne, in der um 1853 ein Anwalt und Anlageberater durch die Verweigerung seines Angestellten als Resultat ihrer sich daraus ergebenden Auseinandersetzung das Geheimnis der Wallstreet durchschaut. Am Sonntag, dem 21. Oktober um Uhr, klingt die Ausstellung aus. Die Kommunale Galerie befindet sich in Walldorf, Waldstraße 100. Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag, Mittwoch jeweils von bis Uhr Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Bitte berichten Sie in Ihren Presseorganen über diese Veranstaltungen. Wir bedanken uns im Voraus für Ihre Mühe. Weitere detaillierte Informationen finden Sie auf der Homepage der Kommunalen Galerie unter Mit freundlichen Grüßen Stadt Mörfelden-Walldorf - Sport- und Kulturamt - Postfach Mörfelden-Walldorf Tel.: / Fax.: / manfred.dammel@moerfelden.walldorf.de

3 Ingrid B. Honneth geboren in Frankfurt, lebt und arbeitet in Berlin und Neuenhain Seit 2000 Papierarbeiten, Beteiligung an Jahresausstellung Peters-Barenbrock, Berlin small world, Beteiligung an der Art Frankfurt und im Atelier Natkin 2001 "Ingrid Bach - Objekte", Einzelausstellung in Ahrenshoop, Ostsee "11. Kunsttage Dreieich", beteiligt im "energieraum" mit der Installation "Sieglinde will ans Licht" "10 Jahre Galerie Peters-Bahrenbrock", Ausstellungsbeteiligung, Berlin, 2002 "3 Zimmer, Küche, Bad", Einzelausstellung von Objekten in Buttenheim, Berlin-Mitte, 2003 Mein gefährlicher Alltag Einzelausstellungen in: Haus am Lützowplatz und GEHAG-Forum, Berlin, sowie Denk dran - Einzelausstellung in der Galerie Cornelissen, Wiesbaden 2004 Schaum Einzelausstellung, Mull Galerie, Frankfurt 2005 Kalam die Feder Beteiligung an Vogelfrei VI - Paradies-Gärten, Kunstbienale, Darmstadt 2006 Das ist keine Pfeife (T-Shirt-Multiple) Austellungsbeteiligung an der Mozartaussstellung im "Kunstraum Alte Feuerwache", Mannheim Vielleicht Einzelausstellung, Galerie Cornelissen, Wiesbaden Toastmikrologien und Specklandschaften vor Spiegeleipanorama Beteiligung an den EAT-Art-Tagen, Darmstadt 2007 Vor der Mauer ist hinter der Mauer Einzelausstellung Galerie Wagner+ Marks, Frankfurt, Productiondesign für den experimentellen Spielfilm BARTLEBY Melvilles Story of Wallstreet von Andreas Honneth 2008 Etwas bleibt bleibt etwas? Schrift-Installation - Haus am Lützowplatz, Berlin 2009 Total-Auflösung - Schrift-Installation für Surprise, Galerie Cornelissen, Kunsthalle Schlangenbad, 2010 Objekt- Skulpturen für das Käfer -Bistro im Senckenbergmuseum Burn Out -Installation der Kommunale Galerie der Stadt Mörfelden Walldorf Denk Dran Colour Places Doppelausstellung mit Elvira Lantenhammer im Schloß Homburg; Art Positions Kunstmesse Fribourgh, Schweiz; Ingrid s Variety Show Einzelausstellung in der Space Gallery, Folkstone,

4 SCHLACHTFELD - Aspekte und Polaritäten im Werk von Ingrid Honneth Text zur Ausstellung in der Kommunalen Galerie Mörfelden-Walldorf Gedanken zu Ingrid B. Honneths Pappmasché-Objekten von Dr. Andreas Honneth Beginnend mit einer Installation Barbie und die Sorge 1999 in Darmstadt zum 250. Goethetag und einer Wandinstallation Small World zur Art Frankfurt 2000, begann Ingrid B. Honneth mit einer Bestandsaufnahme dessen, was sie an Alltags-Gegenständen in Wohnung und Atelier umgibt, in ihrer scheinbaren Selbstverständlichkeit und Nebensächlichkeit kaum wahrgenommene Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, um durch deren Darstellung die allgemeine, den gegenwärtigen Weltzustand bestimmende Verdinglichung zu problematisieren. Das Ergebnis von Recherche und Experiment, mit dem der Besucher der Ausstellung nun konfrontiert ist, ihre Pappmaché-Objekte aus Zeitungspapier, das sie in Leim tunkt und formt, hat sie hier zu einem Environment alltäglicher und zu-gleich ungewöhnlicher Dinge zusammengestellt. Alltäglich und banal, weil es sich zunächst um nichts mehr und nichts weniger als um einen Fundus exakter, bis ins Detail ausgeführter Gegenstandsbeschreibungen handelt, ungewöhnlich und befremdend, sofern wir uns diesen Dingen gegenüber in die Situation der schrumpfenden Alice im Wonderland versetzt sehen, oder in die Gullivers im Riesenland Brobdingnag und dies so wirkt, als habe in Umkehrung der geschichtlichen Chronologie, Claes Oldenburg eine Begegnung mit René Margritte: POP WIRD SURREAL... Denn die paradoxe Wirkung dieser Vergrößerungen, Nahaufnahmen oder close ups, durch welche die Dinge uns distanzlos, aus unmittelbarer Nähe gegenübertreten, besteht darin, dass sie zugleich unserer Reichweite und Verfügung entzogen sind. Dem herrschaftlichen Subjekt-Objekt-Verhältnis entronnen, befreit von dem auf sie lastenden Druck einer Realität, die sie nur als Instrumente für den nützlichen Gebrauch gelten lässt, hören die Dinge auf bloß faktisch

5 vorhanden zu sein. Sie treten ein in den Bereich des Imaginären, wo ihr affektiv-leibliches Potential in den Vordergrund tritt und sie beginnen wie ein Spiegel oder zweites objektives Ich, die in ihnen gespeicherten Projektionen, Gedanken und Empfindungen den durch sie vergesellschafteten Menschen zurückzugeben, sodass Außen und Innen, Wahrnehmungs- und Vorstellungswelt sich in einem verwirrenden osmo-tischen Austausch befinden, durch den der Tageswirklichkeit ein vernichtender Schlag versetzt wird, sodass sie jede Eindeutigkeit verliert und in ein gefährliches Gleiten gerät. Die einheitliche und hierarchisch geordnete Raumvorstellung, Garant für die Gültigkeit und Festigkeit der Tageswirklichkeit, gerät aus den Fugen, bricht zusammen und implodiert, sodass wir uns, durch die Umkehrung der Größenverhältnisse, versetzt sehen in die Instabilität einer vielfältigen, von den Kraftfeldern der Dinge ausgehenden Relativität. Herausgerissen aus ihren praktischen Zusammenhängen ereignet sich an den Dingen eine Verwandlung, deren wichtigstes Element der Maßstab ist. Sie werden durch solche Dekontextualisierung, eine Bedeutungsneutralisierung durch den Entzug ihrer Primärfunktion, aufregende, eigenmächtige Wesen. Erfüllt mit eigenem Leben und einem vom Subjekt unabhängigen Dasein, wächst ihnen eine suggestive Macht und stellvertretende symbolische Dimension zu, sodass sie beginnen miteinander zu agieren, plötzliche unerwartete Verbindungen und Konstellationen eingehen, und so zu Metaphern und Zeichen einer Sprache der Dinge werden. Nicht mehr wir sind es, die denken, vielmehr sind es die Dinge, von denen die Wahrnehmung ausgeht, als ob sie die Augen aufschlügen und den Blick erwiderten, sich regten unter der Berührung der auf sie fallenden Aufmerksamkeit und nun ihrerseits die Bewegung des Geistes auslösen, ihn heimsuchen, ihm zustoßen und ansprechen, um ihm sein verborgenes Geheimnis zu enthüllen.

6 Ingrid B. Honneth

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